[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Träger für einen Rundkamm einer Kämmmaschine,
sowie einen Rundkamm mit einem solchen Träger.
[0002] Derartige Träger für Rundkämme werden für Kämmmaschinen zum Auskämmen einer vorgelegten
Fasermasse (Baumwolle, Wolle usw.) verwendet, wobei die Vorlage der Fasermasse in
Form von auf Hülsen aufgewickelten Wattebahnen oder in Form von einzelnen Faserbändern
erfolgen kann. Die Kammspielzahlen (Kammspiel/Minute) haben sich in den letzten Jahren
wesentlich erhöht, was auch eine Erhöhung der Produktivität mit sich bringt.
[0003] Die für die Kämmmaschine in der Praxis verwendeten Rundkämme bestehen aus einem Rundkammträger,
der mit einer Klemmnabe versehen ist, mit welcher er drehfest auf einer angetriebenen
Rundkammwelle befestigt ist. Auf einem Teilumfang des Rundkammträgers ist ein Kämmsegment
befestigt, mit welchem das von einem Zangenaggregat vorgelegte Ende der Fasermasse
(auch Faserbart genannt) ausgekämmt wird. In einer alternativen Ausführungsform werden
Rundkammträger verwendet, welche auf einem Stützkörper aufgebracht sind, wobei der
Stützkörper wiederum auf einer angetriebenen Rundkammwelle gehalten ist.
[0004] Die Anforderungen an einen solchen Rundkamm und damit an den Träger sind erhöht worden,
z. B. wenn der Rundkamm nicht mehr eine kontinuierliche Drehzahl aufweist, sondern
mit einer diskontinuierlichen Drehbewegung angetrieben wird, um das System besser
auf den Kämmprozess abzustimmen. Durch diese diskontinuierliche Bewegung werden hohe
Anforderungen an den Antrieb des Rundkammes und die Konstruktion des Trägers gestellt,
insbesondere, wenn die relativ grosse Masse des Rundkammes beschleunigt, bzw. verzögert
werden muss.
[0005] In der
EP-2 426 239 A1 wurde eine Ausführung eines Rundkammes vorgeschlagen, welche bekannte Lösungen verbessert
und der Rundkamm ein geringeres Massenträgheitsmoment als vorher bekannte Lösungen
aufweist. Dabei wird vorgeschlagen, dass der Träger aus einem Hohlprofil besteht,
welches einen äusseren Kreisbogenförmigen Abschnitt für die Aufnahme der Kämmgarnitur
aufweist und mit einem diesem gegenüberliegenden inneren Abschnitt, mit einer in Richtung
der Welle offenen, halbkreisförmigen Mulde, welche sich in Längsrichtung des Hohlprofils
erstreckt und über welche sich der Träger auf einer Welle abstützt. Damit kann die
Masse und somit das Massenträgheitsmoment des Trägers niedrig gehalten werden.
[0006] Es hat sich jedoch gezeigt, dass mit der in der
EP-2 426 239 A1 gezeigten Lösung die kreisbogenförmige Mulde, mit welcher das Hohlprofil sich auf
der Rundkammwelle abstützt aufwändig zu bearbeiten ist, damit eine einwandfreie Auflage
des Hohlprofils auf der Rundkammwelle gewährleistet wird und es nicht zu Verspannungen
führt. Ausserdem ist es bei dieser Ausführung schwierig, den Abstand zwischen dem
Hüllkreis der Kämmgarnitur und der Rundkammachse zu variieren, bzw. einzustellen.
Mit einer derartigen Verstellung kann der Abstand zwischen der unteren Zangenplatte
der Zange und dem Hüllkreis der Kämmgarnitur des Rundkammes eingestellt werden, um
eine optimale Auskämmung zu gewährleisten. Eine solche Einstellbarkeit durch den Einsatz
eines bogenförmigen Distanzelementes wird z. B. in der
DE 297 20 656 U1 gezeigt und beschrieben. Eine exakte Einstellmöglichkeit bis zu kleinsten Schrittgrössen
ist jedoch mit einem solchen bogenförmigen Element nicht möglich. Wird z.B. zur Veränderung
des Hüllkreisradius der Kämmgarnitur des Rundkammes das, in der
DE 297 20 656 U1 gezeigte bogenförmige Distanzelement gegen ein anderes, bogenförmiges Distanzelement
mit einer anderen Dicke ausgetauscht, so ändert sich der in Richtung des Trägers ragende
Aussenradius des Distanzelementes, während der Innenradius des Trägers, mit welchem
er auf dem Distanzelement aufliegt konstant bleibt. Dadurch können Verspannungen zwischen
dem Träger und dem Distanzelement entstehen.
[0007] Weiter offenbart die
EP 2 789 716 A1 einen Rundkamm mit einem Träger, welcher mit einem, zur Welle hin ragenden inneren
Abschnitt versehen ist, der eine, in Richtung zur Welle hin offene, in Längsrichtung
des Hohlprofils erstreckende Vertiefung aufweist, in welcher ein Stützelement aufgenommen
ist, das sich einerseits über eine erste Stützfläche auf einer Grundfläche der Vertiefung
und andererseits über eine zweite Stützfläche auf dem Aussenumfang der Welle abstützt.
Dabei sind zwischen dem Stützelement und der Grundfläche der Vertiefung austauschbare
Abstandselemente vorgesehen. Damit soll ermöglicht werden, durch einfaches Einlegen
von präzisen Abstandselementen zwischen dem Grundkörper und dem Stützelement den Radius
des Hüllkreises der Kämmgarnitur exakt einzustellen. Nachteilig ist jedoch, dass eine
Einstellung des Abstandes zwischen der unteren Zangenplatte der Zange und dem Hüllkreis
der Kämmgarnitur des Rundkammes nur Schrittweise abhängig von den vorhandenen Abstandselementen
verändert werden kann. Zudem ist der Rundkamm für eine Neueinstellung des Abstandes
aus der Kämmvorrichtung auszubauen um die Abstandselemente austauschen zu können.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, einen Träger für einen Rundkamm
zu schaffen, welcher eine kontinuierliche Einstellung des Abstandes zwischen der unteren
Zangenplatte der Zange und dem Hüllkreis der Kämmgarnitur des Rundkammes ermöglicht,
wobei eine Änderung der Einstellung ohne Ausbau des Rundkamm erfolgen kann.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtungen mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche.
[0010] Vorgeschlagen wird ein Träger für einen Rundkamm bestimmter Länge einer Kämmmaschine
mit einer Garniturauflagefläche und zumindest einer der Garniturauflagefläche gegenüber
liegenden Stützfläche, wobei die Garniturauflagefläche und die Stützfläche in einem
lotrecht zur Länge gesehenen Querschnitt in einer konzentrischen Kreisform um eine
Rundkammachse angeordnet sind. Die Stützfläche ist an einem Zentralprofil ausgebildet
und die Garniturauflagefläche ist mit dem Zentralprofil verbunden. Am Zentralprofil
ist wenigstens ein erstes Federrippenpaar zur Abstützung des Trägers auf einer Rundkammwelle
oder auf einem Stützkörper angeordnet, wobei die Federrippen des ersten Federrippenpaares
an einem dem Zentralprofil abgewandten Ende jeweils eine der Rundkammachse zugewandte
Auflage aufweisen.
[0011] Der Träger besteht im Wesentlichen aus einem Zentralprofil, einer am Zentralprofil
vorgesehenen oder daran befestigten Garniturauflagefläche sowie ebenfalls am Zentralprofil
paarweise angebrachten Federrippen. Auf der Garniturauflagefläche wird die Kämmgarnitur
mit dazu geeigneten Mitteln befestigt, beispielsweise mit Schrauben, durch Schweissen
oder Kleben. Zur Anwendung kommen dabei Kämmgarnituren bestehend aus einzelnen auf
die Garniturauflagefläche aufgebrachten Drahtstreifen oder auch Kämmgarnituren bestehend
aus vorgefertigten Kämmelementen welche auf die Garniturauflagefläche aufgebracht
werden. Die Garniturauflagefläche ist kreissegmentförmig um eine Rundkammachse angeordnet.
Auf der von der Garniturauflagefläche abgewandten Seite des Zentralprofils ist die
zumindest eine Stützfläche vorgesehen, diese kann am Zentralprofil angeformt sein.
Die Stützfläche ist dabei als eine bogenförmige Vertiefung mit einem einer herkömmlichen
Rundkammwelle entsprechenden Radius von 25 mm bis 90 mm ausgebildet. In einer alternativen
Form ist die Stützfläche als eine bogenförmige Vertiefung mit dem einem herkömmlichen
Stützkörper entsprechenden Radius von 80 bis 150 mm ausgebildet.
[0012] Die Federrippen sind als Rippen mit einem frei in den Raum gegen die Rundkammachse
gerichteten, respektive in den Raum unterhalb der Stützfläche gerichteten Ende ausgeführt.
An den Enden der Federrippen sind Auflagen vorgesehen, welche bei einer Anlage der
Stützfläche auf einer Oberfläche einer in der Rundkammachse befindlichen Rundkammwelle
oder auf einer Oberfläche eines an der Rundkammwelle gehaltenen Stützkörpers unter
einer maximalen Auslenkung zur Anlage gebracht sind. Der Abstand der jeweiligen Auflage
von der Rundkammachse ist damit identisch mit einem Radius der Stützfläche. Die Federrippen
werden bei einer Montage des Trägers auf der Rundkammwelle durch die Oberfläche der
Rundkammwelle entsprechend ausgelenkt. Die vorgesehenen Auflagen an den Federrippen
können als tatsächliche gerade oder bogenförmige Flächen vorgesehen sein. Wobei auch
eine konvexe Form der Enden der Federrippen als Auflage im Sinne der Anmeldung zu
verstehen ist. Bei einer konvexen Ausführung der Enden der Federrippen kommt es bei
einer Anlage an die Rundkammwelle zu einer linienförmigen Anlage der Federrippe auf
der Oberfläche der Rundkammwelle.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Garniturauflagefläche auf dem Zentralprofil
angebracht oder Teil des Zentralprofils. Dies hat den Vorteil, dass sich eine niedrige
und kompakte Bauweise des Trägers ergibt und dieser auf herkömmlichen Stützkörpern
angebracht werden kann.
[0014] In einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform ist die Garniturauflagefläche
über zumindest zwei Streben mit dem Zentralprofil verbunden. Bevorzugterweise sind
bis zu sechs Streben vorgesehen, wodurch eine höhere Stabilität erreicht werden kann.
Durch eine derartige Ausführung des Trägers kann der Abstand zwischen der Stützfläche
und der Garniturauflagefläche derart gewählt werden, dass zwischen dem Träger und
der Rundkammwelle kein Stützkörper notwendig ist und der Träger direkt auf der Rundkammwelle
angebracht werden kann. Die Anzahl der Streben zwischen der Garniturauflagefläche
und dem Zentralprofil ist dabei abhängig von der Grösse des Kreissegmentes welches
durch die Kämmgarnitur belegt sein muss.
[0015] Vorteilhafterweise weisen die Streben und die Federrippen ausgehend vom Zentralprofil
einen ersten gemeinsamen Abschnitt auf. Dadurch ergibt sich bei einem grossen Umfangswinkel
der Garniturauflagefläche eine stabilere Abstützung der äusseren Bereiche der Garniturauflagefläche
auf der Rundkammwelle. Entsprechend kann das Zentralprofil schmaler ausgeführt werden,
was weitere Vorteile in einer Reduzierung der Masse des Trägers hat.
[0016] Bevorzugterweise sind die Federrippen in ihrem Verlauf vom Zentralprofil zur Auflage
durch zumindest einen Knick in einen ersten Elementabschnitt und einen zweiten Elementabschnitt
geteilt, wobei der erste Elementabschnitt und der zweite Elementabschnitt einen Federwinkel
von 50 bis 90 Winkelgrade einschliessen. Durch diese Ausbildung wird die Federrippe
nicht als Ganzes durch auf die Stützfläche aufgebrachte Kräfte verformt sondern hauptsächlich
in ihrem Federwinkel verändert. Die Federrippen können zwischen dem Zentralprofil
und der Auflage auch mehrfach unter einem Winkel geknickt sein, wobei immer die gesamte
Richtungsänderung als Federwinkel zu sehen ist. Alternativ zu einem Knick können die
Federrippen auch unter einem bestimmten Radius gebogen ausgeführt sein. Besondere
Vorteile aus dieser Konstruktion der Federrippe ergeben sich, wenn ein erster Elementabschnitt
zugleich als Teil einer Strebe zwischen der Garniturauflagefläche und dem Zentralprofil
genutzt wird. Ist dies der Fall ist eine Verformung dieses Elementabschnitts zu vermeiden
um eine Verformung der Federrippe nicht auf die Garniturauflagefläche zu übertragen.
[0017] Weiter ist es von Vorteil, wenn die Garniturauflagefläche über zwei bis sechs Streben
mit dem Zentralprofil verbunden ist. Werden mehrere Streben zwischen der Garbiturauflagefläche
und dem Zentralprofil vorgesehen, ergibt sich eine steifere Konstruktion und eine
Formstabilität der Garniturauflagefläche kann auch bei hohen Beschleunigungskräften
gewährleistet werden. Ebenfalls wird eine Beeinflussung der Formstabilität der Garniturauflagefläche
durch die Verformung der Federrippen ausgeschlossen.
[0018] Bevorzugterweise sind am Zentralprofil bis zu sechs Federrippen paarweise und in
Bezug zur Stützfläche symmetrisch zur Abstützung des Trägers angeordnet. Dadurch kann
die Federbelastung auf mehrere Federrippen verteilt werden. Zudem ergeben sich an
der Rundkammwelle oder dem Stützkörper eine entsprechende Anzahl von Stützflächen,
welche eine geringere Oberflächenpressung auf der Rundkammwelle oder dem Stützkörper
wie auch eine stabilere Halterung des Trägers ergeben.
[0019] Bevorzugterweise weisen die jeweils auf einer Seite des Zentralprofils angeordneten
Federrippen bei einer Ausführung des Trägers mit direkter Lagerung auf der Rundkammwelle
einen gemeinsamen Anschlusspunkt am Zentralprofil auf. Dabei können die verschiedenen
Federrippen auch über gemeinsame Elementabschnitte mit den Streben verbunden sein.
Durch den gemeinsamen Anschlusspunkt am Zentralprofil ergibt sich eine gleichmässige
Belastung aller Federrippen.
[0020] Wie aus dem Stand der Technik bekannt, kann der Träger als eine Scheibe mit einer
bestimmten Länge vorgesehen sein, wobei die Länge in Richtung der Rundkammachse zu
sehen ist. Dabei entspricht die Länge des Trägers nur einem Bruchteil der Länge des
Rundkammes, wobei für die Befestigung der Kämmgarnitur mehrere solcher kurzen Träger
zum Einsatz kommen. Die Verwendung mehrerer Träger für eine Kämmgarnitur hat den Nachteil,
dass eine Ausrichtung der Träger aufwendig ist um eine konzentrische Anordnung der
Kämmgarnitur zur Rundkammwelle zu erreichen. Vorteilhafterweise entspricht deshalb
die Länge des Trägers einer Länge des Rundkammes. Dies hat zusätzlich den Vorteil,
dass der Rundkamm mit der Kämmgarnitur bereits vor dessen Einbau in eine Kämmmaschine
vormontiert werden kann. Um eine möglichst geringe Masse des Trägers bei einer äusserst
einfachen Bauweise zu erhalten, ist der Träger als ein Hohlprofil durch Stranggiessen
hergestellt. Dies ermöglicht dass die Streben wie auch die Federrippen eine Längsausdehnung
entsprechend der Länge des Rundkamms aufweisen, wodurch grössere Federkräfte über
die Federrippen aufgenommen werden können. Dabei müssen die Stützfläche wie auch die
Auflagen der Federrippen oder die Garniturauflagefläche nicht über die gesamte Länge
geführt werden. Die Flächen können alternierend unterbrochen werden und beispielsweise
auf 50 Prozent der Länge des Rundkammes ausgeformt sein. Besonders bevorzugt sind
jedoch die Stützfläche wie auch die Auflagen der Federrippen und die Garniturauflagefläche
über die gesamte Länge des Trägers ausgeformt.
[0021] Vorteilhafterweise sind die Auflagen der Federrippen konzentrisch zur Stützfläche
angeordnet, wobei ein Hüllkreis der Auflagen einen geringeren Radius als die Stützfläche
aufweist. Dadurch werden die Federrippen bei einer Montage auf der Rundkammwelle oder
dem Stützkörper ausgelenkt und der Träger wird unter der Biegekraft der Federrippen
von der Rundkammwelle respektive dem Stützkörper weggedrückt. Um eine derartige Spannung
zu erreichen, wäre es auch denkbar die Oberfläche der Rundkammwelle respektive des
Stützkörpers an der Stelle an welcher die Auflagen der federrippen anliegen entsprechend
auszuformen.
[0022] Weiter wird eine Kämmvorrichtung mit einem Rundkamm und einem Ausgleichsgewicht vorgeschlagen,
wobei der Rundkamm einen Träger mit einer Garniturauflagefläche aufweist. Der Träger
und das Ausgleichsgewicht sind gegenseitig auf einer Rundkammwelle angeordnet und
mit Befestigungselementen durch die Rundkammwelle miteinander verspannt. Der Träger
weist ein Zentralprofil mit einer der Garniturauflagefläche gegenüberliegenden Stützfläche
und wenigstens einem ersten Federrippenpaar bestehend aus jeweils einer Federrippe
auf beiden Seiten der Stützfläche auf, wobei zur Abstützung des Trägers auf der Rundkammwelle
die Federrippen an einem dem Zentralprofil abgewandten Ende jeweils eine Auflage aufweisen.
Die Ausbildung der Auflagen kann an die Oberfläche der Rundkammwelle angepasst sein.
Grundsätzlich ist jedoch unter einer Auflage nicht eine Fläche im Sinne einer Ebene
zu verstehen, sondern vielmehr eine definierte Ausformung des Endes der Federrippe.
Dabei kann eine ebene wie auch eine kreisförmige konkave oder konvexe Form gewählt
werden. Wichtig dabei ist, dass die Auflage derart ausgebildet ist, dass eine gleichmässige
Anlage der Federrippe auf der Oberfläche der Rundkammwelle über die Länge der Federrippe
gegeben ist. Durch die Anlage der Federrippen des Trägers auf der Rundkammwelle wird
auch bei einer schmalen Stützfläche am Zentralprofil eine stabile Befestigung des
Trägers ermöglicht.
[0023] In einer alternativen Ausführungsform wird eine Kämmvorrichtung mit einem Rundkamm
und einem Ausgleichsgewicht vorgeschlagen, wobei der Rundkamm einen Träger mit einer
Garniturauflagefläche und einen Stützkörper aufweist. Der Stützkörper und das Ausgleichsgewicht
sind gegenseitig auf einer Rundkammwelle angeordnet und mit Befestigungselementen
durch die Rundkammwelle miteinander verspannt. Dabei ist der Träger mit Befestigungselementen
auf dem Stützkörper befestigt. Der Träger weist ein Zentralprofil mit einer der Garniturauflagefläche
gegenüberliegenden Stützfläche und wenigstens einem ersten Federrippenpaar auf, wobei
zur Abstützung des Trägers auf dem Stützkörper die Federrippen an einem dem Zentralprofil
abgewandten Ende jeweils eine Auflage aufweisen. Der Vorteil dieser Bauweise liegt
darin, dass bestehende Ausführungen von Kämmeinrichtungen, welche in ihrer Bauform
einen Stützkörpern aufweisen mit einem vorteilhaften Träger nach obiger Beschreibung
nachgerüstet werden können ohne die bestehende Kombination von Stützkörper und Ausgleichselement
ersetzen zu müssen.
[0024] Vorteilhafterweise sind bei einer Anlage der Stützfläche auf einer Oberfläche der
Rundkammwelle oder einer Oberfläche des Stützkörpers die Federrippen mit ihren Auflagen
auf der Oberfläche der Rundkammwelle oder der Oberfläche des Stützkörpers unter einer
maximalen Spannung zur Anlage gebracht. Bei einer Befestigung des Trägers auf der
Rundkammwelle oder dem Stützkörper dient die Stützfläche des Trägers als Anschlag,
wodurch die Annäherung des Trägers an die Rundkammwelle oder den Stützkörper bei Erreichen
dieses Anschlags gestoppt wird. Damit ist bei Erreichen des Anschlags eine weitere
Verformung der Federrippen nicht mehr möglich und aufgrund der Berührung von Auflagen
und Oberfläche wird eine Überdehnung der Federrippen verhindert. Auch entspricht die
Befestigung des Trägers bei einer Anlage der Stützfläche auf der Rundkammwelle einer
Einstellung des maximalen Abstandes zwischen der unteren Zangenplatte und dem Hüllkreis
der sich auf dem Träger befindlichen Kämmgarnitur. Wird die Befestigung nun durch
Herausdrehen der Befestigungsschrauben gelöst, wird der Träger und damit der Rundkamm
durch die Federrippen von der Rundkammwelle respektive dem Stützkörper abgehoben und
zwischen der Stützfläche und der Oberfläche der Rundkammwelle oder des Stützkörpers
bildet sich ein Spalt. Gleichzeitig wird der Abstand zwischen der unteren Zangenplatte
und dem Hüllkreis der Kämmgarnitur verringert. Durch die Federrippen ist jedoch weiterhin
eine stabile Befestigung des Trägers und damit des Rundkammes auf der Rundkammwelle
respektive dem Stützkörper gewährleistet.
[0025] Durch eine entsprechende Ausführung der Federrippen werden diese mit ihren Auflagen
auf der Oberfläche der Rundkammwelle respektive dem Stützkörper unter einer derart
hohen Spannung zur Anlage gebracht, dass eine Einstellung des Abstandes zwischen der
unteren Zangenplatte und dem Hüllkreis der sich auf dem Träger befindlichen Kämmgarnitur,
respektive des Spaltes zwischen der Stützfläche und der Oberfläche der Rundkammwelle
respektive dem Stützkörper von 0 mm bis 1,5 mm erreicht werden kann. Bevorzugterweise
ist eine Einstellung des Spaltes bis zu 0,8 mm vorzusehen bei Verwendung des Rundkammes
in Hochleistungskämmmaschinen. Durch Lösen oder Festziehen der Befestigung des Trägers
an der Rundkammwelle oder respektive am Stützkörper ist eine einfache Einstellung
des Abstandes der unteren Zangenplatte und dem Hüllkreis der sich auf dem Träger befindlichen
Kämmgarnitur möglich ohne dass der Rundkamm bei einer Änderung der Einstellung aus
der Kämmvorrichtung ausgebaut werden muss. Eine Einstellung kann damit auch direkt
im eingebauten Zustand durch Messung des Abstandes zwischen der unteren Zangenplatte
und des Hüllkreises der sich auf dem Träger befindlichen Kämmgarnitur überprüft werden.
Die Kämmvorrichtung kann dazu in eingebautem Zustand in eine Messposition gedreht
werden, in welcher der Abstand eingestellt und gemessen werden kann.
[0026] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Ausgleichsgewicht unabhängig vom Träger an
der Rundkammwelle mit Befestigungselementen drehfest gehalten ist. Dadurch ist ein
Austausch des Trägers möglich ohne auch das Ausgleichsgewicht von der Rundkammwelle
abnehmen zu müssen.
[0027] Weiter ist es vorteilhaft, wenn unabhängig von den Befestigungselementen zur Verspannung
des Trägers mit dem Ausgleichsgewicht ein Kraftübertragungselement zwischen dem Träger
und der Rundkammwelle vorgesehen ist zur Übertragung der Beschleunigungskräfte von
der Rundkammwelle zum Träger. Um eine, bedingt durch die auftretenden Beschleunigungskräfte,
hohe Belastung der Befestigungselemente oder der Federrippen zu vermeiden ist ein
zusätzliches Kraftübertragungselement vorgesehen. Die Beschleunigungskräfte entstehen
durch eine Überlagerung einer Grunddrehzahl mit einer sinusförmig an- und abschwellenden
Drehzahl. Diese Art der Bewegung ist zur Optimierung des gesamten Kämmvorganges notwendig.
Die Kräfte welche durch die Beschleunigung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Rundkammwelle
bei jeder Umdrehung auftreten werden durch das Kraftübertragungselement von der Rundkammwelle
auf den Träger übertragen, wodurch die Federrippen entsprechend entlastet werden.
[0028] Vorteilhafterweise ist das Kraftübertragungselement als ein Bolzen ausgeführt welcher
ein Innengewinde aufweist und in einem Endbereich eine an die Rundkammwelle angeformte
Oberfläche aufweist. Dabei ist der Bolzen mit einem durch die Rundkammwelle durchgreifenden
Gewindebolzen gegen die Rundkammwelle verspannt. Zudem ist der Bolzen mit einem O-Ring
zur Fixierung des Bolzens in einer Bohrung im Träger vorgesehen. Ein derartiger Bolzen
trägt nichts zur Verspannung des Trägers auf der Rundkammwelle bei sondern ist einzig
zur Übernahme der Beschleunigungskräfte vorgesehen. Der Träger ist in Richtung einer
Längsachse des Bolzens frei beweglich. Dadurch werden die Federrippen wie auch die
Befestigungselemente des Trägers von auftretenden Querkäften weitestgehend entlastet.
Diese Entlastung ermöglicht eine Reduzierung der Anzahl der heute vorgesehenen Befestigungselemente.
Zur Verspannung eines Rundkammes können dadurch anstelle von vier Befestigungsschrauben
nur noch zwei Befestigungsschrauben eingesetzt werden. Dies führt zu einer einfacheren
Montage und zu einer bedienerfreundlichen Einstellung des Rundkammes. Durch die Verwendung
von O-Ringen wird ein spielfreier Einsatz der Bolzen ermöglicht, was bei den auftretenden
Beschleunigungskräften einem Verschleiss der Federrippen durch eine auftretende Richtungsumkehr
der auftretenden Kräfte entgegenwirkt. Auch fallen die Bolzen bei einer Demontage
des Rundkammes durch die Verwendung von O-Ringen nicht aus den Bohrungen. Ein ebenfalls
positiver Aspekt ist, dass bei einer Demontage des Trägers die Bolzen auf der Rundkammwelle
verbleiben können und dadurch beim Einsetzen des Trägers eine einwandfreie Positionierung
gegeben ist.
[0029] Auch wird eine Kämmmaschine mit wenigstens einer Kämmvorrichtung nach der obigen
Beschreibung vorgeschlagen.
[0030] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines Kämmkopfes 1 einer Kämmmaschine nach dem Stand
der Technik;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Trägers im Querschnitt;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Trägers im Querschnitt;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Kämmvorrichtung in
einem Längsschnitt;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der Kämmvorrichtung in einer
Ansicht X nach der Figur 4;
- Figur 6
- eine vergrösserte Ansicht eines Details nach Figur 5, und
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Kämmvorrichtung
im Querschnitt.
[0031] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kämmkopfes 1 einer Kämmmaschine
nach dem Stand der Technik. Bei bekannten Kämmmaschinen sind z. B. acht solcher Kämmköpfe
1 nebeneinander angeordnet. Der Kämmkopf 1, von welchem nur ein Teil der Elemente
dargestellt ist, weist ein Zangenaggregat auf, welches über die Schwenkarme 3 und
4 um die Zangenwelle 5 und die Rundkammachse 6 hin und her schwenkbar im Rahmen der
Kämmmaschine gelagert ist. Die Zangenwelle 5 wird von einem nicht näher gezeigten
Antrieb angetrieben, um dem Zangenaggregat eine Hin- und Her-Bewegung zu verleihen.
In der Rundkammachse 6 ist die Rundkammwelle 8 angeordnet auf welcher ein Rundkamm
7 drehfest befestigt ist. Die Rundkammwelle 8 mit ihrer Rundkammachse 6 wird ebenfalls
von einem nicht gezeigten Antrieb in Drehrichtung 23 kontinuierlich oder diskontinuierlich
angetrieben. Der unterhalb des Zangenaggregates auf der Rundkammwelle 8 befestigte
Rundkamm 7 besteht bei der gezeigten bekannten Lösung aus zwei im Abstand zueinander
fix auf der Rundkammwelle 6 befestigten Naben 9, an dessen Aussenumfang einerseits
ein Grundkörper 10 und andererseits ein Gegengewicht 11 befestigt ist. Die Befestigung
des Gegengewichtes 11 erfolgt wie schematisch dargestellt über die Schrauben 12, über
welche das Gegengewicht 11 an den Naben 9 befestigt ist. Der Grundkörper 10 ist ebenfalls
über schematisch dargestellte Schrauben mit den Naben 9 fest verbunden. Oberhalb des
Grundkörpers 10, welcher sich, wie das Gegengewicht 11, über die gesamte Länge L (siehe
Figur 4) des Rundkammes 7 erstreckt, ist eine Kämmgarnitur 13 befestigt. Der Umfangswinkel
der Kämmgarnitur 13 beträgt bei bekannten Kämmmaschinen etwa 90 Grad und wird auch
als "Kämmwinkel" bezeichnet.
[0032] Das Zangenaggregat wird gebildet aus einem Zangenrahmen 14, an welchem eine untere
Zangenplatte 15 und eine obere Zangenplatte 16 befestigt ist. In der gezeigten Ausführungsform
ist das Zangenaggregat geschlossen, wobei der aus der Klemmstelle des Zangenaggregates
herausragende Faserbart 17 von der Kämmgarnitur 13 erfasst und ausgekämmt wird. Dabei
wird die Auskämmung wesentlich durch den Abstand C zwischen der unteren Zangenplatte
15 und einem Hüllkreis 2 der Kämmgarnitur 13 bestimmt. Ebenfalls im Zangenrahmen 14
ist oberhalb der unteren Zangenplatte 15 eine Speisewalze 18 drehbar gelagert, welche
z. B. von einem nicht gezeigten Klinkenantrieb schrittweise angetrieben wird. Über
diese Speisewalze 18 wird eine der Kämmvorrichtung 1 zugeführte Watte 19 (oder einzelne
Faserbänder) der Klemmstelle des Zangenaggregates zugeführt. Nach erfolgtem Auskämmvorgang
des Faserbartes 17 wird das Zangenaggregat in Richtung eines nachfolgenden Abreisswalzenpaare
20 verschwenkt. Bei diesem Schwenkvorgang öffnet sich das Zangenaggregat und das ausgekämmte
Ende der Watte 19 bzw. der Faserbart 17 wird auf das Ende eines zuvor gebildeten Faservlieses
21 aufgelegt und unter Einwirkung der Klemmstelle der Abreisswalzen 20 mit diesem
verlötet und in Förderrichtung 22 abtransportiert.
[0033] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemässen
Trägers 24 im Querschnitt. Der Träger 24 weist ein Zentralprofil 28 und eine Graniturauflagefläche
26 auf. Die Garniturauflagefläche 26 ist in Beschaffenheit der darauf zu befestigenden
Kämmgarnitur (nicht gezeigt) angepasst ausgebildet. Im vorliegenden Beispiel erstreckt
sich die Garniturauflagefläche 26 über einen Kämmwinkel α bogenförmig um eine Rundkammachse
6. Die Rundkammachse 6 dient dabei als Bezugspunkt für den gesamten Träger 24. Auf
einer, der Garniturauflagefläche 26 gegenüber liegenden, Seite des Zentralprofils
28 ist am Zentralprofil 28 eine Stützfläche 27 ausgebildet. Die Stützfläche 27 ist
konzentrisch zur Garniturauflagefläche 26 mit einem der Rundkammwelle (gestrichelt
dargestellt) angepassten Radius ausgeführt.
[0034] Die Garniturauflagefläche 26 ist über erste Streben 29 und zweite Streben 30 auf
dem Zentralprofil 28 abgestützt. Für die Abstützung des Trägers 24 auf einer Rundkammwelle
ist ein Federrippenpaar 31 vorgesehen. Die Streben 29 und 30 und die Federrippen des
Federrippenpaares 31 sind jeweils paarweise und symmetrisch zum Zentralprofil 28 angeordnet.
Dabei weisen die ersten Streben 29 jeweils einen mit einer Federrippe 31 gemeinsamen
Abschnitt 34 auf. Die Federrippen 31 sind über den gemeinsamen Abschnitt 34 am Zentralprofil
28 angeformt. Im weiteren Verlauf sind die Federrippen 31 in einen ersten Elementabschnitt
35 und einen zweiten Elementabschnitt 36 aufgeteilt, wobei der erste Elementabschnitt
35 und der zweite Elementabschnitt 36 einen Federwinkel β einschliessen. Die Ausbildung
der Federrippen 31 in ihrem Verlauf der Elementabschnitte 35 und 36 kann weitere Biegungen
sowie Radien aufweisen. Beispielsweise zeigt Figur 2 eine zusätzliche Biegung im Elementabschnitt
35. Dieser ist jedoch für die Bestimmung des Federwinkels β nicht massgebend. Die
Federrippen 31 werden bei der Montage des Trägers 24 auf der Rundkammwelle aufgrund
ihrer Länge unter eine bestimmte Spannung versetzt. Der Federwinkel β wird dabei verkleinert,
sodass der Träger 24 ohne Befestigung auf der Rundkammwelle durch die Federrippen
31 nach oben respektive von einer Oberfläche der Rundkammwelle weggedrückt wird. Die
Federrippen 31 weisen an ihren Enden Auflagen 33 auf. Die beispielhaft gezeigten Auflagen
33 sind als konvexe Verrundungen dargestellt. Es sind jedoch auch an eine Oberfläche
der Rundkammwelle angepasste Ausformungen der Auflagen 33 denkbar.
[0035] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemässen Trägers 24 im Querschnitt. Der Träger 24 weist ein Zentralprofil
28 und eine bogenförmig um eine Rundkammachse 6 angeordnete Graniturauflagefläche
26 auf. Ebenfalls ist am Zentralprofil 28 eine konzentrisch zur Garniturauflagefläche
26 angeordnete Stützfläche 27 vorgesehen. Die Garniturauflagefläche 26 ist über eine
erste Strebe 29 und eine doppelt ausgeführte zweite Strebe 30 auf dem Zentralprofil
28 abgestützt. Weiter ist neben einem ersten Federrippenpaar 31 zwischen dem Zentralprofil
28 und der ersten Federrippe 31 ein zweites Federrippenpaar 32 angeordnet. Die erste
Federrippe 31 und die zweite Federrippe 32 sind jeweils an einem gemeinsamen Anschlusspunkt
37 am Zentralprofil 28 angeformt. Die ersten und die zweiten Federrippen 31 und 32
sind an ihren Enden mit jeweils einer Auflage 33 versehen. In einem nicht in eine
Kämmvorrichtung eingebauten Zustand des Trägers 24 weist ein in die Auflagen 33 der
Federrippen 31 und 32 eingefügter Hüllkreis 45 einen geringeren Radius als ein Radius
der Stützfläche 27 auf. Dadurch werden bei einem Befestigen des Trägers 24 auf einer
Rundkammwelle die Federrippen 31 und 32 verformt, wobei eine maximale Verformung durch
eine Anlage der Stützfläche 27 an die Rundkammwelle gegeben ist.
[0036] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Kämmvorrichtung
in einem Längsschnitt. Die Kämmvorrichtung umfasst einen Rundkamm 7 und ein Ausgleichselement
25, wobei der Rundkamm 7 im Wesentlichen durch einen Träger 24 und eine daran befestigte
Kämmgarnitur (nicht gezeigt) gebildet ist. Der Träger 24 weist eine Garniturauflagefläche
26 auf, welche über eine Strebe 30 mit einem Zentralprofil 28 verbunden ist. Das Zentralprofil
28 liegt mit einer angeformten Stützfläche 27 auf einer Rundkammwelle 8 auf.
[0037] Das Ausgleichselement 25 ist mit Befestigungselementen 39 an der Rundkammwelle 8
befestigt. Durch die Rundkammwelle 8 hindurch ist der Träger 24 und damit der Rundkamm
7 mit dem Ausgleichselement 25 über durchgreifende Befestigungselement 38 auf der
Rundkammwelle 8 verspannt. Zusätzlich ist zwischen der Rundkammwelle 8 und dem Zentralprofil
28 des Trägers 24 ein Bolzen 41 eingesetzt. Der Bolzen 41 dient dazu die Befestigungen
38 von den Belastungen durch auftretende Beschleunigungskräfte 42 (siehe Figur 5)
weitgehend zu befreien. An den jeweiligen Enden des Bolzens 41 sind O-Ringe 43 angebracht.
Durch die O-Ringe 43 ist eine passgenaue Aufnahme der Bolzen 41 in den vorgesehenen
Bohrungen 44 im Zentralprofil 28 möglich, gleichzeitig ergibt sich eine gewisse Elastizität
in der Kraftübernahme und dadurch eine Minderung des Verschleisses durch die Abwendung
von Schlägen bei einem Lastwechsel. Der Bolzen 41 weist an seinem der Rundkammwelle
8 zugewandten Ende eine an die Oberfläche 40 der Rundkammwelle 8 angeformte Oberfläche
47 und ein zur Rundkammwelle 8 offenes Innengewinde 46 auf. Dadurch kann der Bolzen
41 mit einem Gewindebolzen 48, welcher durch das Ausgleichselement 25 und die Rundkammwelle
8 durchgreift, auf der Rundkammwelle 8 drehfest verspannt werden.
[0038] Der Rundkamm 7 ist mit einer Länge L entlang einer Rundkammachse 6 gezeigt, dabei
entspricht die Länge L der normalerweise zur Anwendung kommenden Ausdehnung einer
Kämmvorrichtung. Wie angedeutet ist jedoch auch eine verkürzte Länge M des Trägers
24 möglich, da nicht zwingend eine über die gesamte Länge L durchgehende Garniturauflagefläche
26 notwendig ist. Vorteilhafterweise entspricht jedoch die Länge M des Trägers 24
der Länge L des Rundkammes 7, insbesondere bei einer Ausführung des Trägers 24 als
ein Hohlprofil wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt.
[0039] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Kämmvorrichtung
in einer Ansicht X nach der Figur 4 und Figur 6 zeigt eine vergrösserte Ansicht eines
Details nach Figur 5. Die Darstellung zeigt den auf der Rundkammwelle 8 montierten
und mit dem Ausgleichselement 25 über Befestigungselemente 38 verspannten Träger 24.
Ebenfalls sind die auf den Träger 24 und das Ausgleichselement 25 wirkenden Beschleunigungskräfte
42 gezeigt. In der vergrösserten Darstellung ist der durch die Wirkung der Federrippen
31 bei nicht voll gespannten Befestigungselementen 38 einstellbare Spalt A zwischen
der Stützfläche 27 des Zentralprofils 28 und einer Oberfläche 40 der Rundkammwelle
8 gezeigt. Der Spalt A kann durch ein Festziehen oder Lösen der Befestigungselemente
38 vergrössert oder verkleinert werden.
[0040] Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Kämmvorrichtung
im Querschnitt. In der gezeigten alternativen Ausführungsform der Kämmvorrichtung
ist auf der Rundkammwelle 8 ein Stützkörper 53 befestigt. Auf diesem Stützkörper 53
sind sich gegenüber liegend ein Ausgleichselement 25 und ein Träger 49 angeordnet,
welche über Befestigungselemente 59 durch die Rundkammwellenachse 6 miteinander verspannt
sind.
[0041] Der Träger 49 weist ein Zentralprofil 51 und eine Graniturauflagefläche 26 auf. Die
Garniturauflagefläche 26 ist in Beschaffenheit der darauf zu befestigenden Kämmgarnitur
(nicht gezeigt) angepasst ausgebildet. Im vorliegenden Beispiel erstreckt sich die
Garniturauflagefläche 26 über einen Kämmwinkel α bogenförmig um eine Rundkammachse
6. Die Rundkammachse 6 dient dabei als Bezugspunkt für den gesamten Träger 24 wie
auch den Stützkörper 53. Auf einer, der Garniturauflagefläche 26 gegenüber liegenden,
Seite des Zentralprofils 51 ist am Zentralprofil 51 eine Stützfläche 50 ausgebildet.
Die Stützfläche 50 ist konzentrisch zur Garniturauflagefläche 26 mit einem dem Stützkörper
53 angepassten Radius ausgeführt.
[0042] Die Garniturauflagefläche 26 ist über erste Streben 54 und eine zweite Strebe 55
auf dem Zentralprofil 51 abgestützt. Für die Abstützung des Trägers 49 auf dem Stützkörper
53 sind zwei Federrippenpaare 52 und 57 vorgesehen. Die Streben 54 und die Federrippen
der Federrippenpaare 52 und 57 sind jeweils paarweise und symmetrisch zum Zentralprofil
55 angeordnet. Dabei weisen die ersten Streben 54 jeweils einen mit einer Federrippe
52 und 57 gemeinsamen Abschnitt 56 auf. Die Federrippen 52 und 57 sind über den gemeinsamen
Abschnitt 56 in einem gemeinsamen Abschlusspunkt 58 am Zentralprofil 55 angeformt.
Die Federrippen 52 und 57 weisen an ihren Enden Auflagen 33 auf. Bei einem Befestigen
des Trägers 49 auf dem Stützkörper 53 kommen die Federrippen 52 und 57 mit ihren Auflagen
33 auf der Oberfläche des Stützkörpers 53 zur Anlage und werden bei einem Festziehen
der Befestigungselemente 59 verformt. Dabei ist eine maximale Verformung der Federrippen
52 und 57 durch eine Anlage der Stützfläche 27 an den Stützkörper 53 begrenzt.
[0043] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Kämmkopf
- 2
- Hüllkreis der Kämmgarnitur
- 3
- Schwenkarm
- 4
- Schwenkarm
- 5
- Zangenwelle
- 6
- Rundkammachse
- 7
- Rundkamm
- 8
- Rundkammwelle
- 9
- Nabe
- 10
- Grundkörper
- 11
- Gegengewicht
- 12
- Schrauben
- 13
- Kämmgarnitur
- 14
- Zangenrahmen
- 15
- Untere Zangenplatte
- 16
- Obere Zangenplatte
- 17
- Faserbart
- 18
- Speisewalze
- 19
- Watte
- 20
- Abreisswalzenpaar
- 21
- Förderrichtung
- 22
- Faservlies
- 23
- Drehrichtung Rundkamm
- 24
- Träger
- 25
- Ausgleichselement
- 26
- Garniturauflagefläche
- 27
- Stützfläche
- 28
- Zentralprofil
- 29
- Erste Strebe
- 30
- Zweite Strebe
- 31
- Federrippenpaar
- 32
- Zweites Federrippenpaar
- 33
- Auflage
- 34
- Gemeinsamer Abschnitt
- 35
- Ersten Elementabschnitt
- 36
- Zweiter Elementabschnitt
- 37
- Anschlusspunkt
- 38
- Befestigungselemente Träger
- 39
- Befestigungselemente Ausgleichselement
- 40
- Oberfläche Rundkammwelle
- 41
- Bolzen
- 42
- Beschleunigungskraft
- 43
- O-Ring
- 44
- Bohrung
- 45
- Hüllkreis der Auflage
- 46
- Innengewinde
- 47
- Oberfläche Bolzen
- 48
- Gewindebolzen
- 49
- Träger
- 50
- Stützfläche
- 51
- Zentralprofil
- 52
- Erstes Federrippenpaar
- 53
- Stützkörper
- 54
- Erste Strebe
- 55
- Zweite Strebe
- 56
- Gemeinsamer Abschnitt
- 57
- Zweites Federrippenpaar
- 58
- Anschlusspunkt
- 59
- Befestigungselement Träger
- A
- Spalt
- C
- Abstand zwischen der unteren Zangenplatte und der Kämmgarnitur
- L
- Länge Rundkamm
- M
- Länge Träger
- α
- Umfangswinkel Garniturauflagefläche
- β
- Federwinkel
1. Träger (24, 49) für eine Kämmmaschine mit einem Rundkamm (7) mit einer Länge (L) und
einer Rundkammachse (6), wobei der Träger (24, 49) eine Garniturauflagefläche (26)
und zumindest eine der Garniturauflagefläche (26) gegenüberliegende Stützfläche (27,
50) aufweist und die Garniturauflagefläche (26) und die Stützfläche (27, 50) in einem
lotrecht zur Länge (L) gesehenen Querschnitt in einer konzentrischen Kreisform um
die Rundkammachse (6) angeordnet sind dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (27, 50) an einem Zentralprofil (28, 51) des Trägers (24, 49) ausgebildet
ist und die Garniturauflagefläche (26) mit dem Zentralprofil (28, 51) verbunden ist
und dass am Zentralprofil (28, 51) wenigstens ein erstes Federrippenpaar (31, 52)
zur Abstützung des Trägers (24, 49) auf einer Rundkammwelle (8) oder auf einem Stützkörper
(53) angeordnet ist, wobei die Federrippen des ersten Federrippenpaares (31, 52) an
einem dem Zentralprofil (28, 51) abgewandten Ende jeweils eine der Rundkammachse (6)
zugewandte Auflage (33) aufweisen.
2. Träger (24, 49) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Garniturauflagefläche (26) auf dem Zentralprofil (28, 51) angebracht oder Teil
des Zentralprofils (28, 51) ist.
3. Träger (24, 49) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Garniturauflagefläche (26) über zumindest zwei Streben (29, 30, 54, 55) mit dem
Zentralprofil (28, 51) verbunden ist.
4. Träger (24, 49) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (29, 30, 54, 55) und das erste Federrippenpaar (31, 52) ausgehend vom
Zentralprofil (28, 51) einen ersten gemeinsamen Abschnitt (34, 56) aufweisen.
5. Träger (24) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federrippen des ersten Federrippenpaares (31) in ihrem Verlauf vom Zentralprofil
(28) zur Auflage (31) durch zumindest einen Knick in einen ersten Elementabschnitt
(35) und einen zweiten Elementabschnitt (36) geteilt sind, wobei der erste Elementabschnitt
(35) und der zweite Elementabschnitt (36) einen Federwinkel (β) von 50 bis 90 Winkelgrade
einschliessen.
6. Träger (24, 49) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Garniturauflagefläche (26) über zwei bis sechs Streben (29, 30, 54, 55) mit dem
Zentralprofil (28, 51) verbunden ist.
7. Träger (24, 49) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Zentralprofil (28, 51) zwei bis sechs Federrippen (31, 32, 52, 57) paarweise und
in Bezug zur Stützfläche (27, 51) symmetrisch zur Abstützung des Trägers (24, 49)
angeordnet sind.
8. Träger (24, 49) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils eine Federrippe eines Federrippenpaares (31, 32, 52, 57) einen gemeinsamen
Anschlusspunkt (37, 58) am Zentralprofil (28) aufweisen.
9. Kämmvorrichtung mit einem Rundkamm (7) und einem Ausgleichselement (25), wobei der
Rundkamm (7) einen Träger (49) mit einer Garniturauflagefläche (26) und einen Stützkörper
(53) aufweist und der Stützkörper (53) mit dem Ausgleichselement (25) gegenseitig
auf einer Rundkammwelle (8) angeordnet und mit Befestigungselementen durch die Rundkammwelle
(8) miteinander verspannt sind und der Träger (49) mit Befestigungselementen (59)
auf dem Stützkörper (53) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (49) ein Zentralprofil (51) mit einer der Garniturauflagefläche (26) gegenüberliegenden
Stützfläche (50) und wenigstens einem ersten Federrippenpaar (52) aufweist, wobei
zur Abstützung des Trägers (49) auf dem Stützkörper (53) die Federrippen (52) an einem
dem Zentralprofil (51) abgewandten Ende jeweils eine Auflage (33) aufweisen.
10. Kämmvorrichtung mit einem Rundkamm (7) und einem Ausgleichselement (25), wobei der
Rundkamm (7) einen Träger (24) mit einer Garniturauflagefläche (26) aufweist und der
Träger (24) mit dem Ausgleichselement (25) gegenseitig auf einer Rundkammwelle (8)
angeordnet und mit Befestigungselementen (38) durch die Rundkammwelle (8) miteinander
verspannt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (24) ein Zentralprofil (28) mit einer der Garniturauflagefläche (26) gegenüberliegenden
Stützfläche (27) und wenigstens einem ersten Federrippenpaar (31) bestehend aus jeweils
einer Federrippe auf beiden Seiten der Stützfläche (27) aufweist, wobei zur Abstützung
des Trägers (24) auf der Rundkammwelle (8) die Federrippen (31) an einem dem Zentralprofil
(28) abgewandten Ende jeweils eine Auflage (33) aufweisen.
11. Kämmvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Anlage der Stützfläche (27, 51) auf einer Oberfläche (40) der Rundkammwelle
(8) oder einer Oberfläche des Stutzkörpers (53) die Federrippen (31, 52) mit ihren
Auflagen (33) auf der Oberfläche (40) der Rundkammwelle (8) oder der Oberfläche des
Stützkörpers (53) unter einer maximalen Spannung zur Anlage gebracht sind.
12. Kämmvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Federrippen (31, 52) mit ihren Auflagen (33) auf der Oberfläche (40) der Rundkammwelle
(8) oder der Oberfläche des Stutzkörpers (53) unter einer Spannung zur Anlage gebracht
sind, wobei zwischen der Stützfläche (27, 50) und der Oberfläche (40) ein Spalt (A)
von 0 mm bis 1,5 mm, bevorzugterweise von 0 mm bis 0,8 mm vorgesehen ist.
13. Kämmvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig von den Befestigungselementen (38) zur Verspannung des Trägers (24) mit
dem Ausgleichselement (25) ein Kraftübertragungselement (41) zwischen dem Träger (24)
und der Rundkammwelle (8) vorgesehen ist zur Übertragung der Beschleunigungskräfte
(42) von der Rundkammwelle (8) zum Träger (24).
14. Kämmvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement als ein Bolzen (41) ausgeführt ist, welcher ein Innengewinde
(46) aufweist und in einem Endbereich eine an die Rundkammwelle (8) angeformte Oberfläche
(47) aufweist, wobei der Bolzen (41) mit einem durch die Rundkammwelle (8) durchgreifenden
Gewindebolzen (48) gegen die Rundkammwelle (8) verspannt ist und mit einem O-Ring
(43) zur Fixierung in einer Bohrung (44) im Träger (24) versehen ist.
15. Kämmmaschine mit wenigstens einer Kämmvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14.