[0001] Die Erfindung betrifft eine Überlaufvorrichtung insbesondere für einen Waschplatz
im Sanitärbereich nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine solche Überlaufvorrichtung ist aus der Praxis bekannt. Bei dieser Überlaufvorrichtung
weist die Einrichtung zum Auffangen einer Flüssigkeit, welche beispielsweise in Form
Waschtisches ausgebildet ist, eine obere Öffnung auf, durch die die maximale Füllstandshöhe
festgelegt ist. Sobald die in der Auffangeinrichtung aufgestaute Flüssigkeit, wie
zum Beispiel Wasser, die maximale Füllstandshöhe überschreitet, fließt weiteres, in
die Auffangeinrichtung einströmendes Wasser über die obere Öffnung in einen Abfluss
ab, so dass die Auffangeinrichtung letztlich nicht überlaufen und damit beispielsweise
ein Badezimmer nicht unter Wasser setzen kann.
[0003] Durch die mit dem Abfluss verbundene obere Öffnung der Auffangeinrichtung können
sich allerdings unangenehme Gerüche ausbreiten. Im Übrigen verschmutzen derartige
Öffnungen und die Verbindungsleitung von der Öffnung zum Abfluss relativ schnell,
so dass sich in diesem Bereich leicht Bakterien bilden können. Mit starken Reinigungsmitteln
lassen sich schlechte Gerüche zwar überdecken, allerdings bleibt der oft nur schwer
zugängliche Bakterienherd häufig bestehen. Ferner können sich in dem vorgenannten
Bereich sogenannte Biofilme bilden, die letztlich mehrere Schichten aufweisen können,
in denen weitere gesundheitsschädliche Spezies sich ansiedeln können.
[0004] Außerdem können bei einem starken Verschmutzungsgrad im Überlaufkanal gesundheitsschädliche
Aerosole in die Atemluft einer beispielsweise einen Waschtisch benutzenden Person
gelangen.
[0005] Bekannt sind in der Sanitärpraxis ferner sogenannte verdeckte Überläufe, bei denen
lange Röhren zur Anwendung kommen. Diese verschmutzen relativ stark. In den Röhren
staut sich die Wärme und bildet dadurch ein ideales Brutklima für gesundheitsschädliche
Keime. Auch hat das in den Röhren aufgestaute Wasser üblicherweise eine direkte Strömungsverbindung
zum Wasser im Waschtisch, so dass auch frisches, im Waschtisch befindliches Wasser
mit den Keimen im Röhrensystem in Verbindung treten kann. Das Wasser hat dann bei
einem verdeckten Überlauf direkten Kontakt zu dem vorgenannten Biofilm. Entsprechend
problematisch kann das Waschen von Säuglingen oder von alten Menschen mit Wasser aus
derartigen Waschtischen sein.
[0006] Eine Überlaufvorrichtung der eingangs erwähnten Art ist ferner aus der
EP 2 918 739 A1 bekannt. Diese Vorrichtung weist einen die Höhe des Wasserstandes erfassenden Drucksensor,
eine elektronische Mess- und Steuerungseinrichtung, an die die Messsignale des Drucksensors
übertragen werden, und ein Stellglied zum Öffnen und/oder Schließen eines Bodenablaufventils
auf, wobei das Stellglied von der Mess- und Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit
der vom Drucksensor erfassten Wasserstandshöhe gesteuert wird.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überlaufvorrichtung zu schaffen, die
einfacher aufgebaut und unproblematischer handhabbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Überlaufvorrichtung der oben genannten
Art mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0009] Die Überlaufvorrichtung, welche insbesondere für einen Waschplatz im Sanitärbereich
eingesetzt werden kann, hat eine Einrichtung zum Auffangen einer Flüssigkeit und eine
Einrichtung, mittels der ein Überlaufen der Auffangeinrichtung verhindert ist, wobei
die Einrichtung zum Verhindern des Überlaufens der Auffangeinrichtung ein Ventil aufweist,
das aus einer ein Abfließen der Flüssigkeit aus der Auffangeinrichtung ermöglichenden
Freigabestellung in eine das Abfließen unterbindende Sperrstellung und umgekehrt bewegbar
ist, und das Ventil bei Überschreiten der maximalen Füllstandshöhe der Auffangeinrichtung
selbsttätig aus seiner Sperr- in seine Freigabestellung verfährt. Unter einem "selbsttätigen
Verfahren" wird erfindungsgemäß ein Verfahren des Ventils ohne weitere Hilfsmittel,
wie Drucksensoren, elektrische oder elektronische Mess- und Steuerungseinrichtungen,
Stellglieder oder auch mechanische Hilfsmittel, wie zum Beispiel Federn, verstanden.
Vorteilhaft ist dabei, dass allein das Ventil im Sinne einer Doppelfunktion gleichzeitig
die Funktion eines Überlaufschutzes hat und weitere Elemente, wie zum Beispiel Überlauföffnungen
in der Auffangeinrichtung, Verbindungsleitungen von der Überlauföffnung zum Abfluss,
verdeckte Überläufe oder die vorerwähnten elektrischen, elektronischen oder mechanischen
Hilfsmittel, vollständig entfallen können. Damit ist die erfindungsgemäße Überlaufvorrichtung
auf der einen Seite einfach und sicher aufgebaut, auf der anderen Seite, was die teilweise
in den weiteren Elementen befindlichen Keime betrifft, sehr unproblematisch handhabbar.
Da diese weiteren Elemente entfallen, können sich darin auch keine Schmutzreste, Biofilme
oder Keime bilden.
[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Ventil durch an ihm angreifenden
Kräfte aus hydrostatischem Druck der Flüssigkeitssäule, Auftrieb und Gewicht aus seiner
Sperr- in seine Freigabestellung überführbar. Die Höhe des hydrostatischen Druckes
im Verhältnis zu dem Ersterem entgegen wirkenden Auftrieb ist also der Auslöser dafür,
das Ventil aus seiner Sperr- in seine Freigabestellung zu überführen oder in seiner
Sperrstellung zu belassen. Daraus folgt, dass sich die in der Auffangeinrichtung befindliche
Flüssigkeit gewissermaßen selbst überwacht. Steigt der hydrostatische Druck über einen
Schwellenwert an, drückt dieser das Ventil gegen den Auftrieb aus dessen Sperr- in
dessen Freigabestellung. Solange der hydrostatische Druck unterhalb des Schwellenwertes
liegt, verharrt das Ventil in seiner Sperrstellung.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung weist das Ventil eine runde, ovale, elliptische oder eine
rechteckige, insbesondere quadratische, Querschnittsfläche auf, wobei das Ventil einen
oberen Dichtabschnitt hat, der die Auffangeinrichtung in der Sperrstellung vorzugsweise
linienförmig abdichtet. Dadurch ist sichergestellt, dass das Ventil aufgrund der an
ihm angreifenden Kräfte in bestimmten, klar vordefinierten Zuständen schaltet, d.h.
aus seiner Sperr- in seine Freigabestellung und umgekehrt verfährt und unklare oder
weitgefasste Schaltbereiche weitgehend verhindert sind.
[0012] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung weist die Auffangeinrichtung einen
mit Flüssigkeit gefüllten, das Ventil zumindest teilweise aufnehmenden Behälter, vorzugsweise
Siphon, auf, wobei der Behälter, vorzugsweise Siphon, vorzugsweise unmittelbar unterhalb
der Auffangeinrichtung angeordnet ist. Im Sinne einer Doppelfunktion kann damit der
Siphon zusätzlich zu seiner Funktion der Bildung eines Geruchsverschlusses auch die
Funktion haben, das Ventil aufzunehmen. In üblicher Weise gestaltete Siphons sind
deutlich tiefer als der erfindungsgemäße Siphon angeordnet. Dadurch können für die
aus der Auffangeinrichtung abfließende Flüssigkeit kurze Wege realisiert werden, so
dass die erfindungsgemäße Überlaufvorrichtung letztlich auch sehr kostengünstig herstellbar
ist. Der erfindungsgemäße Siphon versperrt damit ferner deutlich weniger Schubladenraum
unterhalb des Waschplatzes, wie zum Beispiel unterhalb des Waschtisches, so dass in
solchen Schubladen teure Siphonausschnitte vermieden werden oder entfallen können.
[0013] Vorteilhafterweise ist das Ventil in dem mit Flüssigkeit aufgefüllten Behälter, vorzugsweise
Siphon, durch auf das Ventil einwirkende Auftriebskräfte in seine Sperrstellung vorbelastet.
Daraus folgt, dass das Ventil zumindest teilweise in die im Behälter, vorzugsweise
Siphon, befindliche Flüssigkeit eintaucht und durch Auftriebskräfte entgegen der Schwerkraft,
d.h. nach oben hin, in seine Sperrstellung gedrückt wird bzw. beaufschlagt ist.
[0014] Gemäß einer anderen Weiterbildung ist eine Verstelleinrichtung vorgesehen, mittels
der das im Behälter, vorzugsweise Siphon, angeordnete Ventil in seine Freigabestellung
überführbar ist. Dadurch ist sichergestellt, dass das Ventil durch ein Betätigen der
Verstelleinrichtung mit der Schwerkraft, d.h. nach unten hin, bewegt werden kann,
so dass die vorerwähnten Auftriebskräfte das Ventil nicht länger in dessen Sperrstellung
halten können. In der durch die Verstelleinrichtung herbeigeführten Freigabestellung
kann somit die Flüssigkeit, wie zum Beispiel Wasser, aus der Auffangeinrichtung, wie
zum Beispiel dem Waschtisch, abfließen. Das Wasser kann sich in der Auffangeinrichtung
nicht aufstauen.
[0015] Gemäß noch einer Weiterbildung verfährt das Ventil bei Unterschreiten der maximalen
Füllstandshöhe der Auffangeinrichtung und nicht einwirkender bzw. nicht betätigter
Verstelleinrichtung selbsttätig aus seiner Freigabe- zurück in seine Sperrstellung.
Damit kann die erfindungsgemäße Überlaufvorrichtung auch dazu eingesetzt werden, einen
gewünschten Füllstand in einer Auffangeinrichtung, in die laufend Flüssigkeit nachfließt,
zu halten bzw. zu regulieren.
[0016] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert, wobei alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung bilden.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen, teilweisen Vertikalschnitt durch einen Waschplatz in Form eines
Waschtisches in einer ersten, ein Abfließen von Flüssigkeit ermöglichenden Arbeitsstellung
der Überlaufvorrichtung;
- Fig. 2
- einen schematischen, teilweisen Vertikalschnitt durch den Waschplatz gemäß Fig. 1
in einer zweiten Arbeitsstellung der Überlaufvorrichtung beim Aufstauen von Flüssigkeit
unterhalb einer maximalen Füllstandshöhe; und
- Fig. 3
- einen schematischen, teilweisen Vertikalschnitt durch den Waschplatz gemäß Fig. 2
bei aufgestauter Flüssigkeit oberhalb einer maximalen Füllstandshöhe in einer dritten,
ein Abfließen von Flüssigkeit ermöglichenden Arbeitsstellung der Überlaufvorrichtung.
[0017] Die Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Überlaufvorrichtung. Insbesondere aber
nicht ausschließlich bezieht sich die Erfindung auf einen Waschplatz im Sanitärbereich,
wie zum Beispiel einen Waschtisch, auch Waschbecken genannt, oder eine Badewanne.
In den Fig. 1 bis 3 sind einen Schnitt symbolisieren Schraffuren der Einfachheit und
besseren Übersicht halber weggelassen.
[0018] Eine Überlaufvorrichtung 1 für einen Waschplatz 2 im Sanitärbereich ist schematisch
in einem teilweisen Vertikalschnitt in verschiedenen Arbeitsstellungen in den Fig.
1 bis 3 gezeigt. In Fig. 1 ist eine erste Arbeitsstellung dargestellt, in der die
Überlaufvorrichtung 1 ein Abfließen von Flüssigkeit, wie zum Beispiel Wasser, aus
dem Waschtisch 2 gestattet.
[0019] Die Überlaufvorrichtung 1 hat eine Einrichtung 3 zum Auffangen der beispielsweise
aus einem Hahn 4, wie einer Mischbatterie, auch Mischarmatur genannt, strömenden Flüssigkeit
5. Nachfolgend wird die Einrichtung 3 zum Auffangen der Flüssigkeit kurz Auffangeinrichtung
3 genannt. Die Auffangeinrichtung 3 ist, wie zuvor erwähnt, beispielsweise ein Becken
oder eine Wanne.
[0020] Außerdem hat die Überlaufvorrichtung 1 eine Einrichtung 6, mittels der ein Überlaufen
der Auffangeinrichtung 3 verhindert ist. Die Einrichtung 6 zum Verhindern des Überlaufens
der Auffangeinrichtung 3 weist ein Ventil 7 auf. Dieses Ventil ist aus einer ein Abfließen
der Flüssigkeit 5 aus der Auffangeinrichtung 3 ermöglichenden Freigabestellung in
eine das Abfließen unterbindende Sperrstellung und umgekehrt bewegbar. Die Freigabestellung
des Ventils 7 ist beispielsweise in den Fig. 1 und 3, die Sperrstellung des Ventils
7 in Fig. 2 dargestellt.
[0021] Der Waschplatz 2 mit seiner Auffangeinrichtung 3 ist auf nicht näher gezeigte Weise
an einer Wand 10 befestigt. Die Auffangeinrichtung 3 hat vorzugsweise an ihrer tiefsten
Stelle eine Abflussöffnung 11, welche über einen Siphon 12 und eine zur Wand 10 führende
Rohrleitung 13 mit einem nicht näher gezeigten Abfluss verbunden ist.
[0022] In Fig. 1 ist die Überlaufvorrichtung 1 in ihrer ersten, ein Abfließen von Flüssigkeit
aus der Auffangeinrichtung 3 ermöglichenden Arbeitsstellung gezeigt. In dieser Arbeitsstellung
kann die über den Hahn 4 in die Auffangeinrichtung 3 einströmende Flüssigkeit 5 entlang
der Pfeile A durch die Abflussöffnung 11, den Siphon 12 und Rohrleitung 13 zu dem
nicht näher gezeigten Abfluss strömen. Die Flüssigkeit 5 wird also in dieser Arbeitsstellung
nicht in der Auffangeinrichtung 3 aufgestaut. Diese Arbeitsstellung der Überlaufvorrichtung
1 dient beispielsweise dem Händewaschen.
[0023] Erfindungsgemäß verfährt das Ventil 7 bei Überschreiten einer maximalen Füllstandshöhe
14 (siehe Fig. 2 und 3) der Auffangeinrichtung 3 selbsttätig aus seiner Sperr- in
seine Freigabestellung, so dass überschüssige Flüssigkeit aus der Auffangeinrichtung
abfließen kann. Der Erfindung liegt die allgemeine Idee zu Grunde, wonach das Ventil
7 allein durch den hydrostatischen Druck der Flüssigkeitssäule 15 oberhalb des Ventils
7 aus seiner Sperr- in seine Freigabestellung und umgekehrt überführbar ist, ohne
dass weitere Hilfsmittel für ein Schalten des Ventils erforderlich sind. Dies gilt
insbesondere dann, wenn der hydrostatische Druck der oberhalb des Ventils 7 befindlichen
Flüssigkeitssäule 15 einen bestimmten Schwellenwert, welcher auch durch den Auftrieb
des Ventils festgelegt wird, übersteigt. Zu diesem Zeitpunkt öffnet also das Ventil,
so dass oberhalb der maximalen Füllstandshöhe 15 befindliche Flüssigkeit aus der Auffangeinrichtung
3 abfließt.
[0024] Das Ventil 7 weist eine runde, ovale, elliptische oder eine rechteckige, insbesondere
quadratische, Querschnittsfläche 16 auf. Das Ventil 7 hat ferner einen oberen Dichtabschnitt
17, der die Auffangeinrichtung 3 in der Sperrstellung des Ventils 7 linienförmig an
einer in der Abflussöffnung 11 sitzenden ringförmigen Dichtlippe 20 abdichtet, wie
dies in Fig. 2 angedeutet ist. In der in Fig. 2 gezeigten zweiten Arbeitsstellung
der Überlaufvorrichtung 1 ist die Auffangeinrichtung 3 also abgedichtet, so dass in
die Auffangeinrichtung 3 einströmende Flüssigkeit 5 sich in der Auffangeinrichtung
3 sammelt und in dieser in Richtung des nach oben gerichteten Pfeils B aufstaut.
[0025] Gemäß einer in den Fig. 1 bis 3 gezeigten, bevorzugten Ausführungsform ist ein mit
Flüssigkeit gefüllter, das Ventil 7 zumindest teilweise aufnehmender Behälter, vorzugsweise
der Siphon 12, unmittelbar unterhalb der Auffangeinrichtung 3 angeordnet. Der Behälter,
vorzugsweise Siphon 12, sitzt damit strömungstechnisch verbunden unmittelbar unterhalb
der Abflussöffnung 11 der Auffangeinrichtung 3. Es ist klar, dass der Siphon 12, wie
allgemein üblich und in den Fig. 1 bis 3 angedeutet, mit der Flüssigkeit 5 gefüllt
ist. Es wird darauf hingewiesen, dass der mit Flüssigkeit gefüllte und das Ventil
zumindest teilweise aufnehmende Behälter gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung aber nicht zwingend als Siphon ausgebildet ist. Insofern können beispielsweise
aus Platzgründen gemäß einer nicht näher gezeigten Ausführungsform die Funktionen
"Überlauf" und "Siphon" auch getrennt sein. Es ist klar, dass der Siphon gemäß einer
anderen, nicht näher gezeigten Ausführungsform auch unter Belassung eines Abstandes
unter der Auffangeinrichtung angeordnet sein kann, also nicht zwingend unmittelbar
unterhalb der Auffangeinrichtung angeordnet sein muss.
[0026] Fig. 2 verdeutlicht ferner, dass das Ventil 7 in dem mit Flüssigkeit 5 gefüllten
Behälter, nämlich dem Siphon 12, durch auf das Ventil 7 einwirkende Auftriebskräfte
in seine Sperrstellung vorbelastet ist. Das Ventil hat daher auch die Funktion eines
Schwimmers. Die Gesamtheit der auf das Ventil 7 einwirkenden Kräfte, hier insbesondere
der hydrostatische Druck der Flüssigkeitssäule, Auftrieb- und Gewichtskräfte, bewirken
also, dass sich das Ventil 7, sofern der Auftrieb den Druck der Flüssigkeitssäule
und die Gewichtskraft übersteigt, in seiner die Auffangeinrichtung 3 abdichtenden
Sperrstellung befindet. Diese Sperrstellung des Ventils 7 entspricht damit der zweiten
Arbeitsstellung der Überlaufvorrichtung 1; diese bleibt so lange aufrechterhalten,
bis die in der Auffangeinrichtung 3 aufgestaute Füllstandshöhe die maximale Füllstandshöhe
14 erreicht und überschritten hat.
[0027] Wie in den Fig. 1 bis 3 ferner angedeutet, ist eine Verstelleinrichtung 21 vorgesehen,
mittels der das im Behälter, vorzugsweise Siphon 12, angeordnete Ventil 7 in seine
Freigabestellung überführbar ist. Die Verstelleinrichtung 21 bewirkt also ein Überführen
des Ventils 7 aus dessen Sperr- in dessen Freigabestellung. Da das Ventil, wie zuvor
erwähnt, in seine Sperrstellung vorbelastet ist, bewirkt also die Verstelleinrichtung
21 ein Verstellen des im Behälter, vorzugsweise Siphon 12, sitzenden Ventils entgegen
dessen Auftriebskräften, so dass sich das Ventil in seiner unteren Freigabestellung
und nicht länger in seiner vorbelasteten oberen Sperrstellung befindet.
[0028] Die Verstelleinrichtung 21 ist gemäß dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
ein U-förmiger Magnet 22, beispielsweise ein Permanentmagnet, welcher, wenn er sich
nahe genug an dem magnetischen Ventil 7 befindet, dieses gegen auf das Ventil einwirkende
Auftriebskräfte nach unten zieht. In Fig. 1 befindet sich die Verstelleinrichtung
21 in ihrer betätigten, d.h. aktiven Stellung, während sich die Verstelleinrichtung
21 in den Fig. 2 und 3 in ihrer nicht betätigten, d.h. passiven Stellung befindet.
Insofern ist die Verstelleinrichtung 21 in den Fig. 2 und 3 von dem Siphon 12 und
damit von dem Ventil 7 abgerückt, während sie sich gemäß Fig. 1 unmittelbar am Siphon
12 befindet und dadurch auf das Ventil 7 einwirken kann.
[0029] Es wird darauf hingewiesen, dass das Ventil 7 bei Unterschreiten der maximalen Füllstandshöhe
14 der Auffangeinrichtung 3 und nicht einwirkender, d.h. passiver Verstelleinrichtung
21 selbsttätig aus seiner Freigabe- in seine Sperrstellung verfährt. Insofern kann
die erfindungsgemäße Überlaufvorrichtung 1 auch als Einrichtung zum Regulieren der
Füllstandshöhe eingesetzt werden, mittels welcher lediglich überschüssige Flüssigkeit
abgelassen wird (siehe Pfeil C in Fig. 3) und sich in der Auffangeinrichtung nahezu
eine konstante Füllstandshöhe einstellt. In dem letztgenannten Fall einer in eine
aufgestaute Auffangeinrichtung einströmenden Flüssigkeit pendelt das Ventil 7 in Richtung
des Doppelpfeils D daher ständig selbsttätig und damit automatisch zwischen seiner
Freigabe- und Sperrstellung hin und her.
[0030] Es ist klar, dass die Verstelleinrichtung auch anderweitig, insbesondere mechanisch,
beispielsweise über ein Gestänge oder einen Seilzug, ausgebildet sein kann.
[0031] In der in Fig. 3 gezeigten Darstellung hat der hydrostatische Druck der über dem
Ventil 7 befindlichen Flüssigkeitssäule 15 den Schwellenwert überschritten, da die
Füllstandshöhe höher als die maximale Füllstandshöhe 14 ist. Daher hat der hydrostatische
Druck ein Verfahren des Ventils 7 aus dessen Sperr- in dessen Freigabestellung bewirkt,
wie dies in Fig. 3 gezeigt ist.
[0032] Letztlich öffnet das Ventil, sobald das Gewicht der Flüssigkeitssäule bzw. der hydrostatische
Druck der Flüssigkeitssäule zusammen mit dem Gewicht des Ventils größer ist als der
Auftrieb des als Schwimmkörper ausgebildeten Ventils im Behälter, vorzugsweise Siphon.
Im umgekehrten Fall, wenn also die Auftriebskraft größer als das Gewicht der Flüssigkeitssäule
und das Gewicht des Ventils ist, schließt letzteres. Die an dem Ventil angreifende
resultierende Kraft bewirkt also ein Überführen des Ventils entweder dessen Sperr-
oder in dessen Freigabestellung
[0033] Damit ist eine Überlaufvorrichtung geschaffen, die einfacher aufgebaut und unproblematisch
handhabbar ist.
1. Überlaufvorrichtung insbesondere für einen Waschplatz im Sanitärbereich,
mit einer Einrichtung (3) zum Auffangen einer Flüssigkeit (5) und einer Einrichtung
(6), mittels der ein Überlaufen der Auffangeinrichtung (3) verhindert ist,
wobei die Einrichtung (6) zum Verhindern des Überlaufens der Auffangeinrichtung (3)
ein Ventil (7) aufweist, das aus einer ein Abfließen der Flüssigkeit (5) aus der Auffangeinrichtung
(3) ermöglichenden Freigabestellung in eine das Abfließen unterbindende Sperrstellung
und umgekehrt bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ventil (7) bei Überschreiten der maximalen Füllstandshöhe (14) der Auffangeinrichtung
(3) selbsttätig aus seiner Sperr- in seine Freigabestellung verfährt.
2. Überlaufvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (7) durch die an ihm angreifenden Kräfte aus hydrostatischem Druck der
Flüssigkeitssäule, Auftrieb und Gewicht aus seiner Sperr- in seine Freigabestellung
und umgekehrt überführbar ist.
3. Überlaufvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (7) eine runde, ovale, elliptische oder eine rechteckige, insbesondere
quadratische, Querschnittsfläche (16) aufweist.
4. Überlaufvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (7) einen oberen Dichtabschnitt (17) aufweist, der die Auffangeinrichtung
(3) in der Sperrstellung linienförmig abdichtet.
5. Überlaufvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung (3) einen mit Flüssigkeit gefüllten, das Ventil (7) zumindest
teilweise aufnehmenden Behälter, vorzugsweise Siphon (12), aufweist.
6. Überlaufvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter, vorzugsweise Siphon (12), unmittelbar unterhalb der Auffangeinrichtung
(3) angeordnet ist.
7. Überlaufvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (7) in dem mit Flüssigkeit (5) gefüllten Behälter, vorzugsweise Siphon
(12), durch auf das Ventil (7) einwirkende Auftriebskräfte in seine Sperrstellung
vorbelastet ist.
8. Überlaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstelleinrichtung (21) vorgesehen ist, mittels der das im Behälter, vorzugsweise
Siphon (12), angeordnete Ventil (7) in seine Freigabestellung überführbar ist.
9. Überlaufvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (7) bei Unterschreiten der maximalen Füllstandshöhe (14) der Auffangeinrichtung
(3) und nicht einwirkender Verstelleinrichtung (21) selbsttätig aus seiner Freigabein
seine Sperrstellung verfährt.