GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kältemittelverdichter umfassend eine elektrische
Antriebseinheit, eine mittels der Antriebseinheit antreibbare Kolben-Zylinder-Einheit
zur taktweisen Verdichtung von Kältemittel und zumindest eine von Kältemittel durchströmbare,
zumindest eine Dämpfungskammer aufweisende Schalldämpfungs-Einheit aus einem thermoplastischen
Kunststoff, wobei die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit mit der Kolben-Zylinder-Einheit
verbunden ist, um einen Austausch von Kältemittel zwischen Schalldämpfungs-Einheit
und Kolben-Zylinder-Einheit zu ermöglichen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Hermetisch gekapselte Kältemittelverdichter sind seit langem bekannt und kommen vorwiegend
in Kühlschränken oder -regalen zum Einsatz. Der Kältemittelprozess als solches ist
ebenfalls seit langem bekannt. Kältemittel wird dabei durch Energieaufnahme aus dem
zu kühlenden Raum in einem Verdampfer erhitzt und schließlich überhitzt und mittels
des Kältemittelverdichters mit einer Kolben-Zylinder-Einheit auf ein höheres Druckniveau
gepumpt, wo es Wärme über einen Kondensator abgibt und über eine Drossel, in der eine
Druckreduzierung und die Abkühlung des Kältemittels erfolgt, wieder zurück in den
Verdampfer befördert wird.
[0003] Ein Ansaugen des (gasförmigen) Kältemittels erfolgt über ein direkt vom Verdampfer
kommendes Saugrohr während eines Ansaugtaktes der Kolben-Zylinder-Einheit. Das Saugrohr
mündet bei bekannten hermetisch gekapselten Kältemittelverdichtern in der Regel in
das hermetisch gekapselte Verdichtergehäuse ein - meistens in der Nähe eines Eingangs
eines Saugschalldämpfers, von wo das Kältemittel in den Saugschalldämpfer und durch
diesen zu einem Ansaugventil der Kolben-Zylinder-Einheit strömt. D.h. der Saugschalldämpfer
befindet sich in Strömungsrichtung gesehen vor der Kolben-Zylinder-Einheit und dient
in erster Linie dazu, das Geräuschniveau des Kältemittelverdichters beim Ansaugvorgang
so gering wie möglich zu halten.
[0004] Weiters befindet sich zumeist ein Druckschalldämpfer in Strömungsrichtung gesehen
hinter der Kolben-Zylinder-Einheit, der dazu dient, das Geräuschniveau des Kältemittelverdichters
beim Ausströmen des verdichteten Kältemittels so gering wie möglich zu halten.
[0005] Möglichkeiten für eine Verbesserung des Wirkungsgrades des Kältemittelverdichters
liegen insbesondere in der Absenkung der Temperatur des Kältemittels am Beginn des
Kompressionsvorgangs. Jede Absenkung der Einsaugtemperatur des Kältemittels in den
Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit bewirkt eine Verringerung der erforderlichen
technischen Arbeit für den Verdichtungsvorgang.
[0006] Bei bekannten hermetisch gekapselten Kältemittelverdichtern erfolgt baubedingt eine
starke Erwärmung des Kältemittels auf dessen Weg durch den Saugschalldämpfer zu der
Kolben-Zylinder-Einheit. Diese ist auf die Erwärmung des Inneren des Verdichtergehäuses
zurückzuführen, die vorwiegend aufgrund des im Druckschalldämpfer abgeführten, verdichteten
Kältemittels stattfindet. Das im Druckschalldämpfer abgeführte, verdichtete Kältemittel
weist Temperaturen bis zu 180°C auf und stellt somit eine erhebliche Wärmequelle dar.
Das führt zu einer Erwärmung des Inneren des Verdichtergehäuses und in weiterer Folge
zu einem Wärmeübertrag auf das im Saugschalldämpfer befindliche Kältemittel.
[0007] Auch hinsichtlich der Motorkühlung ist eine Erwärmung des Inneren des Verdichtergehäuses
aufgrund des verdichteten Kältemittels im Druckschalldämpfer unerwünscht.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Kältemittelverdichter zur Verfügung
zu stellen, der die oben genannten Nachteile vermeidet. Temperaturerhöhungen im Inneren
des Verdichtergehäuses sollen vermindert werden. Insbesondere soll die Kältemitteltemperatur
zu Beginn des Verdichtungsvorgangs möglichst niedrig gehalten werden, um den Wirkungsgrad
zu erhöhen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Die eingangs gestellte Aufgabe wird bei einem Kältemittelverdichter umfassend eine
elektrische Antriebseinheit, eine mittels der Antriebseinheit antreibbare Kolben-Zylinder-Einheit
zur taktweisen Verdichtung von Kältemittel und zumindest eine von Kältemittel durchströmbare,
zumindest eine Dämpfungskammer aufweisende Schalldämpfungs-Einheit aus einem thermoplastischen
Kunststoff,
wobei die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit mit der Kolben-Zylinder-Einheit verbunden
ist, um einen Austausch von Kältemittel zwischen Schalldämpfungs-Einheit und Kolben-Zylinder-Einheit
zu ermöglichen, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit
zumindest abschnittsweise eine Funktionsoberfläche aufweist, wobei die Funktionsoberfläche
derart ausgebildet ist, dass ein Emissionsgrad eines die Funktionsoberfläche aufweisenden
Abschnitts der Schalldämpfungseinheit kleiner als 0,7, bevorzugt kleiner als 0,5,
besonders bevorzugt kleiner als 0,1, ist.
[0010] Die zumindest abschnittsweise vorhandene Funktionsoberfläche reduziert die Wärmeabstrahlung
und/oder Wärmeaufnahme durch Strahlung an der zumindest einen Schalldämpfungs-Einheit.
Durch die Verwendung einer Funktionsoberfläche weist die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit
in jenen Bereichen, in denen die Funktionsoberfläche vorhanden ist, einen verringerten
Emissionsgrad auf.
[0011] Der Emissionsgrad der zumindest einen Schalldämpfungseinheit gibt an, wie viel Strahlung
die zumindest eine Schalldämpfungseinheit im Vergleich zu einem idealen Wärmestrahler,
einem schwarzen Körper, abgibt. D.h. die zumindest eine Schalldämpfungseinheit weist
in jenen Bereichen, in denen die Funktionsoberfläche vorhanden ist, eine verringerte
Wärmeabstrahlung und/oder Wärmeaufnahme durch Strahlung im Vergleich zu Oberflächenabschnitten
ohne Funktionsoberfläche auf. Dadurch verringert sich die Temperatur innerhalb eines
Verdichtergehäuses. Dies führt dazu, dass der erfindungsgemäße Kältemittelverdichter
einen besseren Wirkungsgrad aufweist.
[0012] Die Funktionsoberfläche kann entweder an einer äußeren Oberfläche der zumindest einen
Schalldämpfungs-Einheit ausgebildet sein, wobei die äußere Oberfläche dem Inneren
des Verdichtergehäuses zugewandt ist, oder an einer inneren Oberfläche der zumindest
einen Schalldämpfungseinheit ausgebildet sein, wobei die innere Oberfläche dem Inneren
der zumindest einen Schalldämpfungseinheit, insbesondere der zumindest einen Dämpfungskammer,
zugewandt ist. Selbstverständlich entsprechen bei gegebener Wellenlänge Strahlungsemission
und -absorption einander. D.h. dass die Funktionsoberfläche neben einer verringerten
Wärmeabstrahlung auch zu einer verringerten Wärmeaufnahme führt.
[0013] Es wäre vorstellbar, dass die zumindest eine Schalldämpfungseinheit mit Hilfe eines
Spritzgussverfahrens hergestellt wird. Ein derartiges Herstellungsverfahren zeichnet
sich durch seine besondere Wirtschaftlichkeit aus.
[0014] Weiters wäre es vorstellbar, dass die Funktionsoberfläche poliert ist, um einen besonders
niedrigen Emissionsgrad zu erzielen.
[0015] Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass der
thermoplastische Kunststoff Additive, beispielsweise Aluminium und/oder Chrom, umfasst.
[0016] In aufwendigen Versuchen wurde festgestellt, dass es unter Umständen ausreichend
sein kann, dem thermoplastischen Kunststoff Additive zuzusetzen, um die Ausbildung
einer Funktionsoberfläche mit entsprechend niedrigem Emissions- und Absorptionsgrad
der zumindest einen Schalldämpfungseinheit zu erzielen. D.h. in solch einem Fall wird
die Funktionsoberfläche zumindest teilweise durch einen Oberflächenabschnitt eines
Vollmaterials der zumindest einen Schalldämpfungseinheit ausgebildet, und es ist keine
zusätzliche Beschichtung notwendig (wenngleich eine solche auch nicht ausgeschlossen
ist). Denkbar wäre es auch, dass nur in oberflächennahen Bereichen des Vollmaterials
der Schalldämpfungseinheit die Additive vorhanden sind.
[0017] Mit anderen Worten wird die eingangs gestellte Aufgabe mit einem Kältemittelverdichter
umfassend eine elektrische Antriebseinheit, eine mittels der Antriebseinheit antreibbare
Kolben-Zylinder-Einheit zur taktweisen Verdichtung von Kältemittel und zumindest eine
von Kältemittel durchströmbare, zumindest eine Dämpfungskammer aufweisende Schalldämpfungs-Einheit
aus einem thermoplastischen Kunststoff, wobei die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit
mit der Kolben-Zylinder-Einheit verbunden ist, um einen Austausch von Kältemittel
zwischen Schalldämpfungs-Einheit und Kolben-Zylinder-Einheit zu ermöglichen, erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der thermoplastische Kunststoff Additive, wie beispielsweise
Aluminium und/oder Chrom, umfasst, wobei die Wärmeabstrahlung einer Schalldämpfungseinheit
aus thermoplastischem Kunststoff mit Additiven gegenüber einer Schalldämpfungseinheit
aus thermoplastischem Kunststoff ohne Additiven verringert ist.
[0018] Die Wärmeabstrahlung bzw. -absorption kann zusätzlich verringert werden, wenn die
Oberfläche des Vollmaterials der zumindest einen aus thermoplastischem Kunststoff
bestehenden Schalldämpfungs-Einheit poliert ist.
[0019] Es wäre vorstellbar, dass die Funktionsoberfläche nur durch das Polieren ausgebildet
wird. D.h. die Funktionsoberfläche wird in diesem Fall auch dann ausgebildet, wenn
der thermoplastische Kunststoff keine Additive aufweist.
[0020] Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass die
Funktionsoberfläche als metallische Schicht ausgebildet ist. Eine metallische Schicht
als Funktionsoberfläche zeichnet sich durch einen geringen Emissionskoeffizienten
aus, insbesondere dann, wenn die metallische Schicht poliert ist.
[0021] Es wäre allerdings auch vorstellbar, dass die Funktionsoberfläche als nichtmetallische
Schicht, vorzugsweise als keramische Schicht mit niedrigem Emissionskoeffizienten,
ausgebildet ist.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
ist vorgesehen, dass die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit vollständig von der
metallischen Schicht ummantelt ist. Dadurch wird die Temperatur innerhalb des Verdichtergehäuses
deutlich verringert, da die Wärmeaufnahme bzw. Wärmeabgabe der zumindest einen Schalldämpfungs-Einheit
reduziert wird.
[0023] Eine Ummantelung der zumindest einen Schalldämpfungseinheit durch die metallische
Schicht ist besonders einfach und kostengünstig herzustellen.
[0024] Selbstverständlich kann die metallische Schicht auch an der inneren dem Inneren der
zumindest einen Schalldämpfungseinheit zugewandten Oberfläche angeordnet sein.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
ist vorgesehen, dass die metallische Schicht Chrom und/oder Aluminium enthält. Sowohl
Chrom als auch Aluminium weisen, insbesondere mit einer polierten Oberfläche, geringe
Emissions- und Absorptionsgrade auf, weshalb sie sich hervorragend als Bestandteile
der metallischen Schicht eignen.
[0026] Es wäre vorstellbar, dass die Chrom und/oder Aluminium enthaltende Schicht in poliertem
Zustand einen Emissionsgrad zwischen 0,1 und 0,02 aufweist.
[0027] Weiters wäre vorstellbar, dass die metallische Schicht neben Chrom und/oder Aluminium
weitere Bestandteile umfasst. Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter
vorgesehen, dass die metallische Schicht als metallische Folie ausgebildet ist. Die
metallische Schicht in Form einer metallischen Folie zeichnet sich durch eine besonders
gute Verringerung der Wärmeabstrahlung und Wärmeaufnahme aus und lässt sich einfach
applizieren.
[0028] Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass die
zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit durch Hinterspritzen der metallischen Folie
erhältlich ist, d.h. die metallische Folie wird mit dem thermoplastischen Kunststoff
hinterspritzt. Zunächst wird dabei die Folie einem Spritzgusswerkzeug zugeführt. Dann
wird der thermoplastische Kunststoff in das Spritzgusswerkzeug eingespritzt, wobei
sich der thermoplastische Kunststoff und die Folie verbinden. Vorteilhaft ist, dass
das Hinterspritzen vollautomatisierbar ist und für die Verbindung zwischen dem thermoplastischen
Kunststoff und der Folie keinerlei Klebstoff erforderlich ist.
[0029] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
ist vorgesehen, dass die metallische Schicht auf die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit
aufgetragen und/oder auflackiert und/oder aufgeklebt und/oder galvanisiert ist. Beim
Auftragen und/oder Auflackieren und/oder Aufkleben und/oder Galvanisieren wird die
metallische Schicht auf einfache Art und Weise auf der zumindest einen Schalldämpfungs-Einheit
appliziert. Diese Applikationsarten zeichnen sich durch eine einfache Handhabung und
eine gute Wirtschaftlichkeit aus.
[0030] Speziell das Galvanisieren lässt sich einfach automatisieren und die mittels Galvanisierens
hergestellte Beschichtung zeichnet sich durch geringe Kosten sowie durch schnelle
Herstellbarkeit aus.
[0031] Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass die
zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit oder eine der Schalldämpfungs-Einheiten als
in Strömungsrichtung vor der Kolben-Zylinder-Einheit angeordneter Saugschalldämpfer
ausgebildet ist.
[0032] Da der zumindest eine Saugschalldämpfer innerhalb des Verdichtergehäuses in Strömungsrichtung
vor der Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet ist, muss die Funktionsoberfläche einen
geringen Absorbtionsgrad aufweisen. Dies deshalb, da ansonsten das Kältemittel innerhalb
des Saugschalldämpfers durch die hohen Temperaturen, die innerhalb des Verdichtergehäuses
- u.a. aufgrund des im Druckrohr abgeführten, verdichteten Kältemittels - vorhanden
sind, erwärmt wird. Die Funktionsoberfläche ist in diesem Fall somit vorzugsweise
an der äußeren, dem Inneren des Verdichtergehäuses zugewandten Oberfläche des Saugschalldämpfers
ausgebildet und führt zu einem verbesserten Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters,
da die Temperatur des Kältemittels innerhalb des Saugschalldämpfers nicht durch eine
höhere Temperatur innerhalb des Verdichtergehäuses erhöht wird, weil die Wärmestrahlung
von der Funktionsoberfläche im Wesentlichen ins Verdichtergehäuse zurück reflektiert
wird.
[0033] Selbstverständlich kann beim Saugschalldämpfer die Funktionsoberfläche auch an der
inneren, dem Inneren des Saugschalldämpfers zugewandten Oberfläche ausgebildet sein
und dabei zu einem verbesserten Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
führen.
[0034] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
ist vorgesehen, dass die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit oder zumindest eine
der Schalldämpfungs-Einheiten als in Strömungsrichtung hinter der Kolben-Zylinder-Einheit
angeordneter Druckschalldämpfer ausgebildet ist.
[0035] Da der zumindest eine Druckschalldämpfer, vorzugsweise innerhalb des Verdichtergehäuses,
in Strömungsrichtung hinter der Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet ist, muss die Funktionsoberfläche
einen geringen Emissionsgrad aufweisen. Dies deshalb, da das Kältemittel nach der
Kolben-Zylinder-Einheit aufgrund der Verdichtung mit einer hohen Temperatur in den
zumindest einen Druckschalldämpfer eintritt und diesen entsprechend erwärmt. Die Funktionsoberfläche
ist in diesem Fall vorzugsweise an der inneren, dem Inneren des Druckschalldämpfers
zugewandten Oberfläche ausgebildet und führt zu einem verbesserten Wirkungsgrad des
erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters, da Temperaturerhöhungen im Inneren des Verdichtergehäuses
vermindert werden, weil die Wärmestrahlung des Kältemittels von der Funktionsoberfläche
im Wesentlichen ins Innere des Druckschalldämpfers zurück reflektiert wird.
[0036] Selbstverständlich kann beim Druckschalldämpfer die Funktionsoberfläche auch an der
äußeren, dem Inneren des Verdichtergehäuses zugewandten Oberfläche des Druckschalldämpfers
ausgebildet sein und dabei zu einem verbesserten Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen
Kältemittelverdichters führen.
[0037] Es wäre vorstellbar, dass auch weitere Teile des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters,
wie beispielsweise Teile der Kolben-Zylinder-Einheit, mit einer entsprechenden Funktionsoberfläche
mit niedrigem Emissionsgrad versehen sind.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0038] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen
sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben.
[0039] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines bekannten Kältemittelverdichters,
- Fig. 2
- eine Frontansicht eines mit einer Funktionsoberfläche versehenen Saugschalldämpfers,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht des Saugschalldämpfers aus Fig. 2 gemäß der in Fig. 2 eingezeichneten
Schnittlinie A-A,
- Fig. 4
- eine Frontansicht eines mit einer Funktionsoberfläche versehenen Druckschalldämpfers,
und
- Fig. 5
- eine Schnittansicht des Druckschalldämpfers aus Fig. 4 gemäß der in Fig. 4 eingezeichneten
Schnittlinie B-B.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0040] Die Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht eines bekannten Kältemittelverdichters 1. Der
Kältemittelverdichter 1 umfasst ein Verdichtergehäuse 8, eine Antriebseinheit 2, eine
Kolben-Zylinder-Einheit 3, in welcher die zyklische Verdichtung eines Kältemittels
erfolgt, sowie zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit 4.
[0041] Bei der zumindest einen Schalldämpfungs-Einheit 4 kann es sich um einen Saugschalldämpfer
6 und/oder um einen Druckschalldämpfer 7 handeln. Der Saugschalldämpfer 6 ist in Strömungsrichtung
des Kältemittels gesehen vor der Kolben-Zylinder-Einheit 3 angeordnet, während sich
der Druckschalldämpfer 7 in Strömungsrichtung des Kältemittels gesehen hinter der
Kolben-Zylinder-Einheit 3 befindet.
[0042] Auf dem Weg zwischen Eintritt des Kältemittels in das Verdichtergehäuse 8 und dem
Ansaugventil der Kolben-Zylinder-Einheit 3 erfolgt, wie bereits erwähnt, eine nicht
erwünschte Erwärmung des Kältemittels. Diese ist auf die Erwärmung des Inneren des
Verdichtergehäuses 8 zurückzuführen, die u.a. aufgrund des im Druckschalldämpfer 7
abgeführten, verdichteten Kältemittels stattfindet. Dabei weist das im Druckschalldämpfer
7 abgeführte, verdichtete Kältemittel mitunter Temperaturen bis zu 180°C auf und stellt
somit eine erhebliche Wärmequelle dar. Das führt zu einer Erwärmung des Inneren des
Verdichtergehäuses 8 und in weiterer Folge zu einem Wärmeübertrag auf das im Saugschalldämpfer
6 befindliche Kältemittel.
[0043] Daher ist sowohl der in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellte Saugschalldämpfer 6 als auch
der in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellte Druckschalldämpfer 7 mit einer Funktionsoberfläche
11, die bevorzugt als metallische Schicht 5 ausgebildet ist, versehen.
[0044] Fig. 2 zeigt eine Frontansicht des die Funktionsoberfläche 11 aufweisenden Saugschalldämpfers
6, während Fig. 3 eine Schnittansicht des Saugschalldämpfers 6 aus Fig. 2 gemäß der
in Fig. 2 eingezeichneten Schnittlinie A-A darstellt. Der Saugschalldämpfer 6 weist
zumindest eine Dämpfungskammer 9, vorzugsweise jedoch mehrere Dämpfungskammern 9,
auf. In Fig. 3 ist erkennbar, dass der Saugschalldämpfer 6 vollständig mit der metallischen
Schicht 5 ummantelt ist.
[0045] Die metallische Schicht 5 enthält bevorzugt Aluminium und ist besonders bevorzugt
als Folie, die auf den Saugschalldämpfer 6 appliziert ist, ausgebildet. Die metallische
Schicht 5 auf dem Saugschalldämpfer 6 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel poliert,
weshalb sie eine besonders gut reflektierende Oberfläche aufweist. Die metallische
Schicht 5 besitzt somit einen geringen Absorptionsgrad, weshalb das Kältemittel innerhalb
des Saugschalldämpfers 6 kaum oder gar nicht durch die höheren Temperaturen, die im
Inneren des Verdichtergehäuses 8 vorherrschen können, erwärmt wird.
[0046] Fig. 4 zeigt eine Frontansicht des die Funktionsoberfläche 11 aufweisenden Druckschalldämpfers
7, während Fig. 5 eine Schnittansicht des Druckschalldämpfers 7 aus Fig. 4 gemäß der
in Fig. 4 eingezeichneten Schnittlinie B-B darstellt. Der Druckschalldämpfer 7 weist
zumindest eine Dämpfungskammer 10, vorzugsweise jedoch mehrere Dämpfungskammern 10,
auf. In Fig. 5 ist erkennbar, dass der Druckschalldämpfer 7 vollständig mit der metallischen
Schicht 5 ummantelt ist.
[0047] Die metallische Schicht 5 enthält bevorzugt Aluminium und ist besonders bevorzugt
als Folie, die auf den Druckschalldämpfer 7 appliziert ist, ausgebildet. Die metallische
Schicht 5 auf dem Druckschalldämpfer 7 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel poliert,
weshalb sie eine besonders gut reflektierende Oberfläche aufweist. Die metallische
Schicht 5 besitzt somit einen geringen Emissionsgrad, weshalb die hohe Temperatur
des verdichteten Kältemittels kaum oder gar nicht auf das Innere des Verdichtergehäuses
8 übertragen wird. D.h. die metallische Schicht 5 auf dem zumindest einen Druckschalldämpfer
7 verringert oder verhindert eine Wärmeabstrahlung.
[0048] Natürlich können auch weitere Teile des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
1, wie beispielsweise Teile der Kolben-Zylinder-Einheit 3 sowie diverse Rohre mit
einer Funktionsoberfläche 11, insbesondere mit einer metallischen Schicht 5, versehen
sein.
[0049] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters 1 werden somit Temperaturerhöhungen
im Inneren des Verdichtergehäuses 8 vermindert, wodurch insbesondere die Kältemitteltemperatur
zu Beginn des Verdichtungsvorgangs und damit notwendigerweise auch beim Ansaugen in
den Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit 3, möglichst niedrig gehalten wird. Dies
hat zur Folge, dass der erfindungsgemäße Kältemittelverdichter 1 im Vergleich zu einem
bekannten Kältemittelverdichter 1 einen besseren Wirkungsgrad aufweist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0050]
- 1
- Kältemittelverdichter
- 2
- Antriebseinheit
- 3
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 4
- Schalldämpfungs-Einheit
- 5
- Metallische Schicht
- 6
- Saugschalldämpfer
- 7
- Druckschalldämpfer
- 8
- Verdichtergehäuse
- 9
- Dämpfungskammer des Saugschalldämpfers
- 10
- Dämpfungskammer des Druckschalldämpfers
- 11
- Funktionsoberfläche
1. Kältemittelverdichter (1) umfassend eine elektrische Antriebseinheit (2), eine mittels
der Antriebseinheit (2) antreibbare Kolben-Zylinder-Einheit (3) zur taktweisen Verdichtung
von Kältemittel und zumindest eine von Kältemittel durchströmbare, zumindest eine
Dämpfungskammer aufweisende Schalldämpfungs-Einheit (4) aus einem thermoplastischen
Kunststoff,
wobei die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit (4) mit der Kolben-Zylinder-Einheit
(3) verbunden ist, um einen Austausch von Kältemittel zwischen Schalldämpfungs-Einheit
(4) und Kolben-Zylinder-Einheit (3) zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit (4) zumindest abschnittsweise eine Funktionsoberfläche
(11) aufweist, wobei die Funktionsoberfläche (11) derart ausgebildet ist, dass ein
Emissionsgrad eines die Funktionsoberfläche (11) aufweisenden Abschnitts der Schalldämpfungseinheit
(4) kleiner als 0,7, bevorzugt kleiner als 0,5, besonders bevorzugt kleiner als 0,1,
ist.
2. Kältemittelverdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der thermoplastische Kunststoff Additive, beispielsweise Aluminium und/oder Chrom,
umfasst.
3. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsoberfläche (11) als metallische Schicht (5) ausgebildet ist.
4. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit (4) vollständig von der metallischen Schicht
(5) ummantelt ist.
5. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Schicht (5) Chrom und/oder Aluminium enthält.
6. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Schicht (5) als metallische Folie ausgebildet ist.
7. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit (4) durch Hinterspritzen der metallischen
Folie erhältlich ist.
8. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Schicht (5) auf die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit (4) aufgetragen
und/oder auflackiert und/oder aufgeklebt und/oder galvanisiert ist.
9. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit (4) oder eine der Schalldämpfungs-Einheiten
(4) als in Strömungsrichtung vor der Kolben-Zylinder-Einheit (3) angeordneter Saugschalldämpfer
(6) ausgebildet ist.
10. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schalldämpfungs-Einheit (4) oder zumindest eine der Schalldämpfungs-Einheiten
(4) als in Strömungsrichtung hinter der Kolben-Zylinder-Einheit (3) angeordneter Druckschalldämpfer
(7) ausgebildet ist.