GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kältemittelverdichter umfassend eine mittels
einer elektrischen Antriebseinheit antreibbare, ein Zylindergehäuse aufweisende Kolben-Zylinder-Einheit
zur taktweisen Verdichtung von Kältemittel,
wobei eine eine Saugöffnung und eine Drucköffnung aufweisende Ventilplatte am Zylindergehäuse
befestigt ist, wobei ein als Flatterventil ausgeführtes Saugventil und ein als Flatterventil
ausgeführtes Druckventil zur taktweisen Verschließung der Saugöffnung bzw. Drucköffnung
vorgesehen sind.
STAND DER TECHNIK
[0002] Hermetisch gekapselte Kältemittelverdichter sind seit langem bekannt und kommen vorwiegend
in Kühlschränken oder -regalen zum Einsatz. Der Kältemittelprozess als solches ist
ebenfalls seit langem bekannt. Kältemittel wird dabei durch Energieaufnahme aus dem
zu kühlenden Raum in einem Verdampfer erhitzt und schließlich überhitzt und mittels
des Kältemittelverdichters mit einer Kolben-Zylinder-Einheit auf ein höheres Druckniveau
gepumpt, wo es Wärme über einen Kondensator abgibt und über eine Drossel, in der eine
Druckreduzierung und die Abkühlung des Kältemittels erfolgt, wieder zurück in den
Verdampfer befördert wird.
[0003] Um den Verdichtungsraum der Kolben-Zylinder-Einheit zu verschließen, ist eine Ventilplatte
an einem einem Kolben gegenüberliegenden Ende der Kolben-Zylinder-Einheit befestigt,
wobei die Ventilplatte eine Saugöffnung und eine Drucköffnung aufweist.
[0004] Die Saugöffnung in der Ventilplatte ist im Verdichtungstakt durch ein auf der der
Kolben-Zylinder-Einheit zugewandten Seite der Ventilplatte liegendes Saugventil verschlossen.
Während eines Saugtakts öffnet sich das Saugventil in einem gewissen Kurbelwinkelbereich,
wodurch Kältemittel in die Kolben-Zylinder-Einheit einströmen kann. Ist der Saugtakt
beendet, klappt das Saugventil wieder auf die Saugöffnung und verschließt diese.
[0005] Im Gegensatz dazu ist die Drucköffnung in der Ventilplatte im Saugtakt durch ein
auf der von der Kolben-Zylinder-Einheit abgewandten Seite der Ventilplatte liegendes
Druckventil verschlossen. Während eines Verdichtungstakts erhöht sich der Druck auf
das Druckventil, bis dieses in einem gewissen Kurbelwinkelbereich öffnet, um den Übertritt
von verdichtetem Kältemittel in eine Druckstrecke zu ermöglichen. Ist der Verdichtungstakt
beendet, klappt das Druckventil wieder auf die Drucköffnung und verschließt diese.
[0006] Nachteilig bei den bekannten Ventilplatten ist, dass diese vorzugsweise aus einem
metallischen Werkstoff - relativ aufwendig und kostenintensiv - hergestellt sind,
der sich durch eine gute Wärmeübertragung auszeichnet. D.h. bei einer Verwendung von
metallischen Ventilplatten wird die Wärme des Kältemittels, das in der Kolben-Zylinder-Einheit
zyklisch verdichtet wird, in ein Inneres eines Verdichtergehäuses des Kältemittelverdichters
abgegeben. Dies führt zu einer Erwärmung des Inneren des Verdichtergehäuses und in
weiterer Folge zu einem Wärmeübertrag auf das im Saugschalldämpfer befindliche Kältemittel.
Dadurch wird der Wirkungsgrad des Kältemittelverdichters verringert, da die erforderliche
technische Arbeit für den Verdichtungsvorgang durch eine hohe Einsaugtemperatur des
Kältemittels erhöht ist.
[0007] Auch hinsichtlich einer Motorkühlung ist eine Erwärmung des Inneren des Verdichtergehäuses
aufgrund der über die Ventilplatte abgegebenen Wärme des Kältemittels unerwünscht.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung einen Kältemittelverdichter zur Verfügung
zu stellen, der die oben genannten Nachteile vermeidet. Insbesondere sollen Temperaturerhöhungen
im Inneren des Verdichtergehäuses vermindert werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Die eingangs gestellte Aufgabe wird bei einem Kältemittelverdichter umfassend eine
mittels einer elektrischen Antriebseinheit antreibbare, ein Zylindergehäuse aufweisende
Kolben-Zylinder-Einheit zur taktweisen Verdichtung von Kältemittel, wobei eine eine
Saugöffnung und eine Drucköffnung aufweisende Ventilplatte am Zylindergehäuse befestigt
ist, wobei ein als Flatterventil ausgeführtes Saugventil und ein als Flatterventil
ausgeführtes Druckventil zur taktweisen Verschließung der Saugöffnung bzw. Drucköffnung
vorgesehen sind, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Ventilplatte einen faserverstärkten
Kunststoff umfasst.
[0010] Somit ist die Ventilplatte zumindest abschnittsweise aus faserverstärktem Kunststoff
aufgebaut.
[0011] Durch den zumindest abschnittsweisen Aufbau der Ventilplatte aus faserverstärktem
Kunststoff, weist die Ventilplatte eine schlechtere Wärmeübertragung als bekannte
Ventilplatten auf. Dadurch wird weniger Wärme des Kältemittels, das in der Kolben-Zylinder-Einheit
zyklisch verdichtet wird, in ein Inneres eines Verdichtergehäuses des erfindungsgemäßen
Kältemittelverdichters abgegeben.
[0012] Zusätzlich wird auch das Verhältnis von Masse zu Steifigkeit durch die zumindest
abschnittsweise Verwendung eines faserverstärktem Kunststoffs bei der Ventilplatte
positiv beeinflusst. D.h. verglichen mit der Ventilplatte aus dem metallischen Werkstoff
weist die Ventilplatte aus faserverstärktem Kunststoff eine deutlich geringere Masse
bei gleicher Steifigkeit sowie eine einfachere und günstigere Herstellbarkeit auf.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
ist vorgesehen, dass die Ventilplatte aus faserverstärktem Kunststoff besteht, wobei
die Faserverstärkung Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern umfasst.
[0014] Durch den Aufbau der Ventilplatte aus faserverstärktem Kunststoff erhöht sich bei
gleichbleibender Masse die Steifigkeit. Selbstverständlich wäre es vorstellbar, dass
die aus faserverstärktem Kunststoff bestehende Ventilplatte zusätzlich mit Rippen
versehen ist, um die Steifigkeit weiter zu erhöhen. Außerdem wäre es möglich, dass
die aus faserverstärktem Kunststoff bestehende Ventilplatte einen metallischen Kern
aufweist, um die Steifigkeit weiter zu erhöhen.
[0015] Ebenso ist die Ausformung bzw. Anformung - bzw. die einstückige Herstellung mit der
Ventilplatte - von strömungsbeeinflussenden Bauteilen vorstellbar.
[0016] Weiters zeichnet sich die Ventilplatte durch den Aufbau aus faserverstärktem Kunststoff
durch eine schlechtere Wärmeübertragung aus. D.h. es wird weniger Wärme des Kältemittels,
das in der Kolben-Zylinder-Einheit zyklisch verdichtet wird, in ein Inneres eines
Verdichtergehäuses des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters abgegeben.
[0017] Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass die
Ventilplatte ein Gewebe aus Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern
umfasst.
[0018] Das Gewebe aus Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern ist sehr widerstandsfähig.
Da es sich bei der Ventilplatte um einen stark beanspruchten Bauteil handelt, ist
es sehr vorteilhaft, wenn die Ventilplatte das Gewebe aus Glasfasern und/oder Kohlefasern
und/oder Aramidfasern umfasst.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
ist vorgesehen, dass die Ventilplatte durch folgendes Verfahren erhältlich ist:
- Bereitstellen des Gewebes aus Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern,
wobei das Gewebe weiters einen thermoplastischen Kunststoff, vorzugsweise zumindest
einen Thermoplastfaden, aufweist;
- Verpressen des Gewebes in einem Presswerkzeug zur Herstellung der Ventilplatte.
[0020] D.h. der thermoplastische Kunststoff bildet eine Matrix, die das Gewebe aus Glasfasern
und/oder Kunststofffasern und/oder Aramidfasern umgibt. Das Gewebe aus Glasfasern
und/oder Kunststofffasern und/oder Aramidfasern ist für eine hohe Steifigkeit und
eine hohe Festigkeit verantwortlich.
[0021] Es wäre vorstellbar, dass mechanische und thermische Eigenschaften des mit Glasfasern
und/oder mit Kunststofffasern und/oder mit Aramidfasern verstärkten thermoplastischen
Kunststoffs mit Hilfe des Volumenanteils der Glasfasern und/oder der Kunststofffasern
und/oder der Aramidfasern eingestellt werden.
[0022] Nach einem Erwärmen wird das Gewebe mit Hilfe eines Presswerkzeugs zu der Ventilplatte
weiterverarbeitet. Dieses Herstellungsverfahren ist besonders kostengünstig, da mit
dem Presswerkzeug eine hohe Stückzahl eines gewünschten Endprodukts produziert werden
kann.
[0023] Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass der
Schritt des Bereitstellens des Gewebes folgenden weiteren Teilschritt umfasst:
- Herstellen des Gewebes mittels eines Stick- oder Webeverfahrens.
[0024] D.h. die Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern werden miteinander
verstickt oder verwebt. Insbesondere durch das Versticken entsteht eine komplexe Faserorientierung,
welche quasiisotrope Eigenschaften hervorruft.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
ist vorgesehen, dass die Ventilplatte durch folgendes Verfahren erhältlich ist:
- Bereitstellen des Gewebes aus Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern;
- Umspritzen des Gewebes mit einem thermoplastischen Kunststoff mittels eines Spritzgussverfahrens
zur Herstellung der Ventilplatte.
[0026] Mit Hilfe des Spritzgussverfahrens wird der thermoplastische Kunststoff zur Herstellung
der Ventilplatte auf das Gewebe aufgebracht. D.h. der thermoplastische Kunststoff
bildet eine Matrix, die das Gewebe aus Glasfasern und/oder Kunststofffasern und/oder
Aramidfasern umgibt.
[0027] Es wäre vorstellbar, dass mechanische und thermische Eigenschaften des mit Glasfasern
und/oder mit Kunststofffasern und/oder mit Aramidfasern verstärkten thermoplastischen
Kunststoffs mit Hilfe des Volumenanteils der Glasfasern und/oder der Kunststofffasern
und/oder Aramidfasern eingestellt werden.
[0028] Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass die
Ventilplatte aus einem thermoplastischen Kunststoff mit Glasfasern und/oder Kohlefasern
und/oder Aramidfasern besteht und mittels eines Spritzgussverfahrens erhältlich ist,
wobei der thermoplastische Kunststoff gemeinsam mit den Glasfasern und/oder Kohlefasern
und/oder Aramidfasern verspritzt ist.
[0029] D.h. sowohl das Gewebe, bestehend aus Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern,
als auch der thermoplastische Kunststoff werden, um die Ventilplatte herzustellen,
gemeinsam verspritzt.
Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass die
Ventilplatte aus einem Laminat besteht, das Laminat enthaltend Glasfasern und/oder
Kohlefasern und/oder Aramidfasern sowie ein Matrixmaterial.
[0030] Es wäre vorstellbar, dass die Ventilplatte aus dem Laminat gestanzt werden, wobei
sich dieses Verfahren durch eine besonders gute Wirtschaftlichkeit sowie durch eine
geringere Teileanzahl auszeichnet.
[0031] Außerdem ist vorteilhaft, dass das Laminat eine schlechte Wärmeübertragung aufweist,
weshalb weniger Wärme des Kältemittels, das in der Kolben-Zylinder-Einheit zyklisch
verdichtet wird, in ein Inneres eines Verdichtergehäuses des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
abgegeben wird.
[0032] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
ist vorgesehen, dass das Matrixmaterial ein Kunstharz ist, vorzugsweise ein Epoxidharz
und/oder ein Polyurethanharz. Ein Matrixmaterial aus Kunstharz zeichnet sich einerseits
durch eine gute Verfügbarkeit und andererseits durch eine gute Wirtschaftlichkeit
aus.
[0033] Bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Kältemittelverdichter vorgesehen, dass das
Saugventil und/oder das Druckventil einen faserverstärkten Kunststoff umfassen.
[0034] Somit ist das Saugventil und/oder das Druckventil zumindest abschnittsweise aus faserverstärktem
Kunststoff aufgebaut.
[0035] Es wäre somit vorstellbar, dass die Ventilplatte und das Saugventil zumindest abschnittsweise
aus faserverstärktem Kunststoff aufgebaut sind und das Druckventil aus einem metallischen
Werkstoff besteht. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Ventilplatte und das
Druckventil zumindest abschnittsweise aus faserverstärktem Kunstoff aufgebaut sind
und das Saugventil aus dem metallischen Werkstoff besteht. Natürlich wäre es auch
möglich, dass die Ventilplatte, das Saugventil und das Druckventil aus faserverstärktem
Kunststoff bestehen.
[0036] Durch den zumindest abschnittsweisen Aufbau des Saugventils und/oder des Druckventils
aus faserverstärktem Kunststoff, wird die Masse des Saugventils und/oder des Druckventils
entsprechend geringer, wodurch der Wirkungsgrad des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
erhöht wird, da das Saugventil und/oder das Druckventil leichter öffenbar ist.
[0037] Zusätzlich wird auch das Verhältnis von Masse zu Steifigkeit durch die zumindest
abschnittsweise Verwendung eines faserverstärktem Kunststoffs beim Saugventil und/oder
beim Druckventil positiv beeinflusst. D.h. verglichen mit dem metallischen Werkstoff
weist der faserverstärkte Kunststoff eine deutlich geringere Masse bei gleicher Steifigkeit
auf. Dies wirkt sich besonders positiv beim Öffnen und Schließen des Saugventils und
des Druckventils aus, da es zu weniger Schwingungen kommt.
[0038] Durch die geringere Masse des Saugventils und/oder des Druckventils bei zumindest
abschnittsweiser Verwendung eines faserverstärkten Kunststoffs gestaltet sich bei
einer gleichen Aufschlaggeschwindigkeit ein Aufschlag des Saugventils und/oder des
Druckventils auf der Saugöffnung bzw. auf der Drucköffnung sanfter, wodurch die Ventilplatte
weniger beansprucht wird.
[0039] Wenn das Saugventil und das Druckventil und die Ventilplatte aus faserverstärktem
Kunststoff bestehen, dann können diese gemeinsam, d.h. einteilig, beispielsweise durch
ein Spritzgussverfahren, hergestellt werden. Dadurch wird eine besonders kostengünstige
Herstellung gewährleistet.
[0040] Es wäre weiters vorstellbar, dass auch Teile eines Saugschalldämpfers und/oder eines
Druckschalldämpfers aus faserverstärktem Kunststoff bestehen. Diese Teile können dann
gemeinsam, d.h. einteilig, beispielsweise mittels Spritzgussverfahrens, mit der Ventilplatte
und gegebenenfalls mit dem Saug- bzw. Druckventil hergestellt werden. Daraus resultiert
eine geringere Teileanzahl des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters, da weniger
Klemm- und Schraubelemente sowie Dichtungen notwendig sind. Weiters entfällt ein anschließender
Zusammenbau der Teile. Dadurch ist eine kostengünstige und zeitsparende Herstellung
gewährleistet.
[0041] Es wäre vorstellbar, dass jene Teile des Saugschalldämpfers und/oder des Druckschalldämpfers,
die nicht im Zuge des oben erwähnten Spritzgussverfahrens hergestellt werden können,
beispielsweise mittels eines Kunststoffschweißverfahrens oder mittels Kleben mit der
Ventilplatte bzw. mit den einteilig hergestellten Teilen verbunden werden.
[0042] Selbstverständlich wäre es allerdings auch möglich, dass sowohl das Saugventil und
das Druckventil sowie die Ventilplatte aus faserverstärktem Kunststoff bestehen, jedoch
nicht einteilig gefertigt sind. Dann wäre es vorstellbar, dass das Saugventil und
das Druckventil mit der Ventilplatte verklemmt oder verschweißt sind.
[0043] Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Kühlmittelverdichters
ist vorgesehen, dass das Saugventil und/oder das Druckventil nach den gleichen Verfahren
wie die Ventilplatte erhältlich ist.
[0044] Somit können das Saugventil und/oder das Druckventil nach den folgenden Verfahren
hergestellt sein: Verpressen des Gewebes in dem Presswerkzeug, Umspritzen des Gewebes
mit dem thermoplastischen Kunststoff und Verspritzen des thermoplastischen Kunststoffs
gemeinsam mit den Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern.
[0045] Die Vorteile der Verfahren zur Herstellung des Saugventils und/oder Druckventils
sind analog zu dem oben Gesagten über die Verfahren zur Herstellung der Ventilplatte.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0046] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen
sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben.
[0047] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines bekannten Kältemittelverdichters,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf eine aus faserverstärktem Kunststoff hergestellte, rechteckige Ventilplatte
mit einem aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckventil und einem Druckventilhalter,
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf die aus faserverstärktem Kunststoff hergestellte, rechteckige Ventilplatte
mit dem aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckventil und dem Druckventilhalter
sowie mit einem Teil eines aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Saugschalldämpfers,
- Fig. 4
- eine Aufsicht auf ein aus faserverstärktem Kunststoff hergestelltes Saug- oder Druckventil,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht des aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Saug- oder Druckventils
aus Fig. 4 gemäß der in Fig. 4 eingezeichneten Schnittlinie A-A,
- Fig. 6
- eine Aufsicht auf eine aus faserverstärktem Kunststoff hergestellte, runde Ventilplatte
mit einem aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckventil, und
- Fig. 7
- eine Aufsicht auf die aus faserverstärktem Kunststoff hergestellte, runde Ventilplatte
mit dem aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckventil sowie mit einem
Teil eines aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Saugschalldämpfers und einem
Teil eines aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckschalldämpfers.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0048] Die Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht eines bekannten Kältemittelverdichters 1. Der
Kältemittelverdichter 1 umfasst ein Verdichtergehäuse 15, eine Antriebseinheit 2,
eine Kolben-Zylinder-Einheit 4, in welcher die zyklische Verdichtung eines Kältemittels
erfolgt, sowie eine Ventilplatte 7 aus einem metallischen Werkstoff. Ein Saugventil
9 sowie ein Druckventil 10 (beide in Fig. 1 nicht dargestellt) sind als Flatterventile
ausgeführt und auch aus einem metallischen Werkstoff gefertigt und mit der Ventilplatte
7 verklemmt. Weiters sind ein Saugschalldämpfer und ein Druckschalldämpfer lösbar,
beispielsweise schraubbar, mit der Ventilplatte 7 verbunden. Zwischen dem Saugschalldämpfer
und der Ventilplatte 7 und zwischen dem Druckschalldämpfer und der Ventilplatte 7
ist jeweils zumindest eine Dichtung angeordnet.
[0049] Sowohl das Saugventil 9 als auch das Druckventil 10 müssen eine entsprechende Dicke
aufweisen, um den Belastungen während des Betriebs des Kältemittelverdichters 1 standzuhalten.
Deshalb ist ein nicht vernachlässigbarer Kraft- bzw. Arbeitsaufwand nötig, um das
Saugventil 9 und das Druckventil 10 zu öffnen. D.h. das bekannte Saugventil 9 und
das bekannte Druckventil 10 führen zu einer Verringerung des Wirkungsgrads des Kältemittelverdichters
1.
[0050] Weiters ist die Aufschlaggeschwindigkeit des bekannten Saugventils 9 und des bekannten
Druckventils 10 auf eine Saugöffnung 5 und auf eine Drucköffnung 6 begrenzt, da einerseits
das Saugventil 9 und das Druckventil 10 bei einer zu hohen Aufschlaggeschwindigkeit
Gefahr laufen zerstört zu werden. Andererseits ist es möglich, dass durch eine zu
hohe Aufschlaggeschwindigkeit die Saugöffnung 5 und die Drucköffnung 6 durch die Masse
des Saugventils 9 und des Druckventils 10 beschädigt werden und nicht mehr dicht sind.
[0051] Außerdem kommt es beim Öffnen und Schließen des bekannten Saugventils 9 und Druckventils
10 zu Schwingungen, die zu einer Verringerung des Wirkungsgrades des Kältemittelverdichters
führen.
[0052] Bei der bekannten Ventilplatte 7 wird die Wärme des Kältemittels, das in der Kolben-Zylinder-Einheit
4 zyklisch verdichtet wird, in ein Inneres eines Verdichtergehäuses 15 des Kältemittelverdichters
1 abgegeben.
[0053] Daher sind die Ventilplatte 7, das Saugventil 9 und das Druckventil 10 aus faserverstärktem
Kunststoff hergestellt. Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf die aus faserverstärktem Kunststoff
hergestellte, rechteckige Ventilplatte 7 mit dem aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten
Druckventil 10 und einem Druckventilhalter 17. Auf der gegenüberliegenden in der Fig.
2 nicht sichtbaren Seite der Ventilplatte 7 ist zudem das Saugventil 9 (in Fig. 2
nicht sichtbar), das vorzugsweise auch aus faserverstärktem Kunststoff besteht, angeordnet.
Der Druckventilhalter 17 befestigt das Druckventil 10 an der Ventilplatte 7 und dient
als Anschlagbegrenzung für das Druckventil 10. Die Ventilplatte 7, das Druckventil
10 und das Saugventil 9 sind mit Hilfe eines Spritzgussverfahrens einteilig hergestellt.
Dabei wird zur Herstellung eines Bauteils 16, bestehend aus der Ventilplatte 7, dem
Druckventil 10 sowie dem Saugventil 9, vorzugsweise ein Gewebe aus Glasfasern mit
einem thermoplastischen Kunststoff umspritzt.
[0054] Durch die einteilige Ausführung entfällt der nach der Fertigung üblicherweise notwendige
Zusammenbau der einzelnen Teile.
[0055] Weiters ist durch die Verwendung des thermoplastischen Kunststoffs mit dem Gewebe
aus Glasfasern die Masse des Bauteils 16 reduziert, weshalb das Druckventil 10 und
das Saugventil 9 in einem Betriebszustand des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters
1 leichter öffenbar sind.
[0056] Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass das Bauteil 16 eine schlechtere Wärmeübertragung
aufweist, wodurch weniger Wärme des Kältemittels, das in der Kolben-Zylinder-Einheit
4 zyklisch verdichtet wird, in ein Inneres eines Verdichtergehäuses 15 des erfindungsgemäßen
Kältemittelverdichters 1 abgegeben wird.
[0057] Außerdem wird auch das Verhältnis von Masse zu Steifigkeit durch die Verwendung des
thermoplastischen Kunststoffs mit dem Gewebe aus Glasfasern bei dem Bauteil 16 positiv
beeinflusst.
[0058] Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf die aus faserverstärktem Kunststoff hergestellte,
rechteckige Ventilplatte 7 mit dem aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckventil
10 und dem Druckventilhalter 17 sowie mit einem Teil eines aus faserverstärktem Kunststoff
hergestellten Saugschalldämpfers 14. Der Aufbau des in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiels
entspricht im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2, nur dass zusätzlich
der Teil des Saugschalldämpfers 14 einteilig mit dem Bauteil 16, bestehend aus Ventilplatte
7, Saugventil 9 und Druckventil 10, hergestellt ist. Dies resultiert in einer weiteren
Reduzierung der einzelnen Teile des erfindungsgemäßen Kältemittelverdichters 1 und
führt zu einer einfacheren Herstellung.
[0059] Der Druckschalldämpfer ist in Fig. 3 nicht dargestellt. Selbstverständlich kann dieser
auch aus faserverstärktem Kunststoff bestehen und zumindest teilweise einteilig mit
dem Bauteil 16 hergestellt sein.
[0060] Fig. 4 zeigt eine Aufsicht auf das aus faserverstärktem Kunststoff hergestelltes
Saug- 9 oder Druckventil 10, das aus faserverstärktem Kunststoff aufgebaut ist. Das
Saugventil 9 oder das Druckventil 10 umfasst einen Verschlussabschnitt 12, einen Befestigungsabschnitt
11 und einen Zwischenabschnitt 13. Der Befestigungsabschnitt 11 dient der Anbindung
an die Ventilplatte 7. Da im dargestellten Ausführungsbeispiel sowohl das Saugventil
9 und das Druckventil 10 als auch die Ventilplatte 7 aus faserverstärktem Kunststoff
bestehen, kann der Befestigungsabschnitt 11 einteilig mit der Ventilplatte 7 verbunden
sein. Der Verschlussabschnitt 12 des Saugventils 9 dient der Abdeckung der Saugöffnung
5 und der Verschlussabschnitt 12 des Druckventils 10 dient der Abdeckung der Drucköffnung
6. Zwischen dem Befestigungsabschnitt 11 und dem Verschlussabschnitt 12 befindet sich
sowohl beim Saugventil 9 als auch beim Druckventil 10 der Zwischenabschnitt 13, der
geometrisch so ausgebildet ist, dass der jeweilige Verschlussabschnitt 12 gut öffenbar
ist.
[0061] Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht des aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten
Saugventils 9 oder Druckventils 10 aus Fig. 4 gemäß der in Fig. 4 eingezeichneten
Schnittlinie A-A. Der Verschlussabschnitt 12 des Saugventils 9 oder des Druckventils
10 weist eine Auswölbung 8 in Richtung der Saugöffnung 5 bzw. der Drucköffnung 6 auf.
In diesem Ausführungsbeispiel ist der Verschlussabschnitt 12 kellenförmig ausgebildet,
sodass der kellenförmige Verschlussabschnitt 12 die Saugöffnung 9 bzw. die Drucköffnung
10 abdeckt.
[0062] Fig. 6 zeigt eine Aufsicht auf eine aus faserverstärktem Kunststoff hergestellte,
runde Ventilplatte mit einem aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckventil.
[0063] Auf der gegenüberliegenden in der Fig. 6 nicht sichtbaren Seite der Ventilplatte
7 ist zudem das Saugventil 9 (in Fig. 6 nicht sichtbar), das vorzugsweise auch aus
faserverstärktem Kunststoff besteht, angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel kann
der Druckventilhalter 17 entfallen, das Druckventil 10 ist, beispielsweise mittels
einer Schweißverbindung oder einer Nietverbindung, direkt an der Ventilplatte 7 befestigt.
[0064] Es sei erwähnt, dass die Befestigung des Druckventils 10 mit oder ohne Druckventilhalter
17 unabhängig von der Form der Ventilplatte 7 ist. Selbstverständlich könnte auch
die runde Ventilplatte 7 aus Fig. 6 einen Druckventilhalter 17 umfassen, beziehungsweise
könnte die rechteckige Ventilplatte 7 aus Fig. 2 ohne Druckventilhalter 17 ausgeführt
sein.
[0065] Fig. 7 zeigt eine Aufsicht auf die aus faserverstärktem Kunststoff hergestellte,
runde Ventilplatte 7 mit dem aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckventil
10 sowie mit einem Teil eines aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Saugschalldämpfers
14 und einem Teil eines aus faserverstärktem Kunststoff hergestellten Druckschalldämpfers
18.
[0066] Der Aufbau des in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiels entspricht im Wesentlichen
dem Ausführungsbeispiel in Fig. 6, nur dass zusätzlich der Teil des Saugschalldämpfers
14 und der Teil des Druckschalldämpfers 18 einteilig mit der Ventilplatte 7 hergestellt
ist. Dies resultiert in einer weiteren Reduzierung der einzelnen Teile des erfindungsgemäßen
Kältemittelverdichters 1 und führt zu einer einfacheren Herstellung.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0067]
- 1
- Kältemittelverdichter
- 2
- Elektrische Antriebseinheit
- 3
- Zylindergehäuse
- 4
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 5
- Saugöffnung
- 6
- Drucköffnung
- 7
- Ventilplatte
- 8
- Auswölbung
- 9
- Saugventil
- 10
- Druckventil
- 11
- Befestigungsabschnitt
- 12
- Verschlussabschnitt
- 13
- Zwischenabschnitt
- 14
- Teil des Saugschalldämpfers
- 15
- Verdichtergehäuse
- 16
- Bauteil
- 17
- Druckventilhalter
- 18
- Teil des Druckschalldämpfers
1. Kältemittelverdichter (1) umfassend eine mittels einer elektrischen Antriebseinheit
(2) antreibbare, ein Zylindergehäuse (3) aufweisende Kolben-Zylinder-Einheit (4) zur
taktweisen Verdichtung von Kältemittel, wobei eine eine Saugöffnung (5) und eine Drucköffnung
(6) aufweisende Ventilplatte (7) am Zylindergehäuse (3) befestigt ist, wobei ein als
Flatterventil ausgeführtes Saugventil (9) und ein als Flatterventil ausgeführtes Druckventil
(10) zur taktweisen Verschließung der Saugöffnung (5) bzw. Drucköffnung (6) vorgesehen
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilplatte (7) einen faserverstärkten Kunststoff umfasst.
2. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilplatte (7) aus faserverstärktem Kunststoff besteht, wobei die Faserverstärkung
Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern umfasst.
3. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilplatte (7) ein Gewebe aus Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern
umfasst.
4. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilplatte (7) durch folgendes Verfahren erhältlich ist:
- Bereitstellen des Gewebes aus Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern,
wobei das Gewebe weiters einen thermoplastischen Kunststoff, vorzugsweise zumindest
einen Thermoplastfaden, aufweist;
- Verpressen des Gewebes in einem Presswerkzeug zur Herstellung der Ventilplatte (7).
5. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Bereitstellens des Gewebes folgenden weiteren Teilschritt umfasst:
- Herstellen des Gewebes mittels eines Stick- oder Webeverfahrens.
6. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilplatte (7) durch folgendes Verfahren erhältlich ist:
- Bereitstellen des Gewebes aus Glasfasern und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern;
- Umspritzen des Gewebes mit einem thermoplastischen Kunststoff mittels eines Spritzgussverfahrens
zur Herstellung der Ventilplatte (7).
7. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilplatte (7) aus einem thermoplastischen Kunststoff mit Glasfasern und/oder
Kohlefasern und/oder Aramidfasern besteht und mittels eines Spritzgussverfahrens erhältlich
ist, wobei der thermoplastische Kunststoff gemeinsam mit den Glasfasern und/oder Kohlefasern
und/oder Aramidfasern verspritzt ist.
8. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilplatte (7) aus einem Laminat besteht, das Laminat enthaltend Glasfasern
und/oder Kohlefasern und/oder Aramidfasern sowie ein Matrixmaterial.
9. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Matrixmaterial ein Kunstharz ist, vorzugsweise ein Epoxidharz und/oder ein Polyurethanharz.
10. Kältemittelverdichter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugventil (9) und/oder das Druckventil (10) einen faserverstärkten Kunststoff
umfasst.
11. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 10 und nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugventil (9) und/oder das Druckventil (10) nach dem gleichen Verfahren wie
die Ventilplatte (7) erhältlich ist.
12. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 10 und nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugventil (9) und/oder das Druckventil (10) nach dem gleichen Verfahren wie
die Ventilplatte (7) erhältlich ist.
13. Kältemittelverdichter (1) nach Anspruch 10 und nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugventil (9) und/oder das Druckventil (10) nach dem gleichen Verfahren wie
die Ventilplatte (7) erhältlich ist.