[0001] Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung mit einem einen Innenraum bereitstellenden
Behälter zur zumindest zeitweisen Lagerung eines Gegenstands darin, und mit einem
Verschließelement, das ausgebildet ist, zwischen einer einen Zugriff auf den Innenraum
verwehrenden geschlossenen Konfiguration und einer den Zugriff auf den Innenraum ermöglichenden
geöffneten Konfiguration verstellt zu werden. Die Erfindung betrifft weiterhin ein
Verfahren zur Alarmierung beim Öffnen einer Lagervorrichtung sowie eine Steuereinheit
zur Entsendung eines Alarmsignals.
[0002] Zum Zeitpunkt der Priorität der vorliegenden Anmeldung häuften sich Vorfälle, bei
denen kriminelle Banden Gegenstände aus gesicherten und ungesicherten Bereichen entwendet
haben. Dabei handelt es sich häufig um solche Bereiche, in denen eine Einbruchmeldung
aus technischen Gründen nur schwer oder sogar gar nicht realisierbar ist. Hierbei
kann es sich beispielsweise um die Türen von Lastkraftwagen, um Campingfahrzeuge und
-zelte oder Wetterschutzhauben für Gartengeräte oder Fahrzeuge handeln. Ein weiterer
Einsatzbereich wird bei Überseecontainern gesehen. Auch die zusätzliche Sicherung
von Fahrradschlössern ist möglich.
[0003] Am Markt sind verschiedene Lösungen in Form von Türöffnungssensoren erhältlich, bei
denen allerdings lediglich ein akustischer Alarm ausgelöst wird. Diese werden außerdem
mit einer einfachen Batterie betrieben, die aufgrund des hohen Stromverbrauchs der
Alarmgeber sehr schnell entladen wird, wodurch die Alarmierung außer Kraft gesetzt
wird.
[0004] Ausgehend von diesen bekannten Lösungen ist es daher die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte Lagervorrichtung, ein verbessertes Verfahren zur Alarmierung
beim Öffnen einer Lagervorrichtung sowie eine verbesserte Steuereinheit bereitzustellen.
[0005] Der die Lagervorrichtung betreffende Teil der Aufgabe wird mit einer Lagervorrichtung
mit dem Merkmalsbestand des Anspruchs 1 gelöst. Der das Verfahren betreffende Teil
der Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 5 und der die
Steuereinheit betreffende Teil der Aufgabe in einer Steuereinheit mit den Merkmalen
des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die Lagervorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass eine eine elektrische
Speichereinheit umfassende Steuereinheit vorhanden ist, die ausgestaltet ist, ein
Alarmsignal zu entsenden, wenn das Verschließelement, insbesondere unbefugt, aus der
geschlossenen Konfiguration herausbewegt, also insbesondere in die geöffnete Konfiguration
überführt wird.
[0007] Mit anderen Worten wird also mit der erfindungsgemäßen Lagervorrichtung nicht lediglich
ein akustisches Alarmsignal ausgegeben, sondern es wird ein Alarmsignal entsendet,
welches von einem Empfänger empfangen werden kann, um über ein befugtes oder auch
unbefugtes Öffnen der Lagervorrichtung zu informieren.
[0008] In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Steuereinheit
ausgebildet ist, das Alarmsignal in Form eines Datenpakets zu entsenden, das derart
ausgestaltet ist, um mittels eines Low-Power-Wide-Area-Netzwerks (LPWAN) transportiert
zu werden. Durch diese Ausgestaltung kann also vermieden werden, dass eine SMS versendet
wird, was typischerweise zu einem relativ hohen Stromverbrauch führt, da hier zunächst
eine Anmeldung von einer SIM an einem Mobilfunknetz erfolgen muss. Im Unterschied
zur Versendung einer klassischen SMS wird vorliegend das Datenpaket über eine Ultra-Schmalband-Verbindung
gesendet, wobei das Datenpaket nur sehr klein ist (max. 12 Bytes lang). Vorzugsweise
wird nämlich lediglich die Seriennummer der Steuereinheit oder eines in der Steuereinheit
enthaltenen Sendemoduls als Alarmsignal versendet wird. Somit kann ein SRD-Band (SRD
engl. "short range devices") genutzt werden, um das Datenpaket zu transportieren.
Bei einer Alarmierung mit einem solchen Datenpaket kann ein Empfänger bis zu 80 km
entfernt sein, wobei die klassischen Mobilfunknetze mit ihren Mobilfunkmasten bei
einer derartigen Reichweite innerhalb Europas sogar eine 5-fach Abdeckung gewährleisten
können, um das Alarmsignal empfangen, weiterverarbeiten oder weitersenden zu können.
[0009] Vorzugsweise wird das Alarmsignal auf einer oder auf mehreren Frequenzen (Uplink)
von 850 Megahertz (MHz) bis 869 MHz, vorzugsweise auf 868 MHz gesendet; also abseits
der oder genau zwischen den Frequenzbändern des Mobilfunkstandards "Global System
for Mobile Communication" (GSM). Aufgrund der Abweichung von den Frequenzen des GSM
ist es auch nicht möglich, mit GSM-Jammern die Entsendung des Alarmsignals zu blockieren
oder zu unterbinden. Es kann standortabhängig eine Frequenz gewählt werden, die zwar
in einem GSM-Frequenzband liegt, welches aber nicht an dem dortigen Standort aktiv
benutzt wird. So wird beispielsweise eine andere GSM-Frequenz in Afrika verwendet,
als sie in Europa Einsatz findet. Vorzugsweise wird das Alarmsignal in den USA daher
bei 902 MHz versendet. Als vorteilhaft bei der Entsendung dieses Datenpakets mit geringer
Größe auf der entsprechenden Frequenz ist zusätzlich zu vermerken, dass sogar massive
Objekte, beispielsweise Beton, durchdrungen werden können. Zusätzlich ist gewährleistet,
dass nur ein sehr geringer Stromverbrauch vorliegt, so dass Batterie-Laufzeiten von
bis zu 14 Jahren erreicht werden können, sofern keine häufige Alarmierung stattfindet.
Umgekehrt können aber insgesamt ca. 5000 Alarmierungen (d.h. 5000 Entsendungen von
Alarmsignalen) mit einer einzigen Batterieladung realisiert werden.
[0010] Ein sehr kompakter und betriebssicherer Aufbau lässt sich bei einer Lagervorrichtung
dadurch erreichen, dass dem einen aus Behälter und Verschließelement mindestens eine
elektrische Kontaktbrücke zugewiesen ist, und dass dem anderen aus Behälter und Verschließelement
ein Kabelbaum zugewiesen ist, der zwei einenends mit der Steuereinheit elektrisch
verbundene Leitungen aufweist, die in der geschlossenen Konfiguration mittels der
mindestens einen Kontaktbrücke einen geschlossenen elektrischen Kreislauf, insbesondere
einen Massekreis, bilden, der beim, insbesondere unbefugten, Herausbewegen des Verschließelements
aus der geschlossenen Konfiguration elektrisch unterbrochen wird. Insbesondere wird
der elektrische Kreislauf unterbrochen, wenn das Verschließelement in die geöffnete
Konfiguration überführt wird.
[0011] Eine noch betriebssicherere Alarmierung lässt sich dadurch erzielen, wenn mindestens
zwei der Kontaktbrücken vorhanden sind, wenn die zwei einenends mit der Steuereinheit
elektrisch verbundenen Leitungen in der geschlossenen Konfiguration in elektrischem
Kontakt mit zwei unterschiedlichen der Kontaktbrücken stehen, und wenn die zwei mit
den Leitungen elektrisch verbundenen oder verbindbaren Kontaktbrücken zumindest in
der geschlossenen Konfiguration mit allen weiteren Kontaktbrücken mittels einer oder
mittels mehrerer Brückenleitungen miteinander in einer elektrischen Verbindung stehen
zur Bildung des geschlossenen elektrischen Kreislaufs in der geschlossenen Konfiguration.
[0012] Es hat sich zudem als vorteilhaft erwiesen, wenn die Steuereinheit zusätzlich einen
akustischen Alarmgeber aufweist, um zusätzlich eine akustische Alarmierung im Falle
einer Unterbrechung des elektrischen Kreislaufs auszulösen. Hierbei kann die Steuereinheit
auch einen Schalter umfassen, um den akustischen Alarmgeber außer Betrieb zu setzen.
[0013] Das Verfahren zur Alarmierung beim Öffnen einer Lagervorrichtung, umfassend einen
einen Innenraum bereitstellenden Behälter, in welchem zumindest zeitweise mindestens
ein Gegenstand lagerbar ist, mit einem Verschließelement, der zwischen einer einen
Zugriff auf den Innenraum verwehrenden geschlossenen Konfiguration und einer den Zugriff
auf den Innenraum ermöglichenden geöffneten Konfiguration verstellbar ist, und mit
einer eine elektrische Speichereinheit umfassenden Steuereinheit, ist gekennzeichnet
durch: Entsenden eines Alarmsignals mittels der Steuereinheit, wenn das Verschließelement,
insbesondere unbefugt, aus der geschlossenen Konfiguration herausbewegt, insbesondere
in die geöffnete Konfiguration überführt wird.
[0014] Vorzugsweise wird das Alarmsignal wird in Form eines einzelnen Datenpakets über ein
Low-Power-Wide-Area-Netzwerk (LPWAN) von mindestens einem Empfänger empfangen. Dieser
Empfänger kann beispielsweise ein Mobilfunkmast sein, wobei das Datenpaket nur sehr
klein ist und über ein Ultra-Schmalband versendet wird. Dadurch ist die Reichweite
drastisch erhöht, so dass es auch bei Entsendung in entlegenen Gebieten bei einem
Empfänger ankommt, auch wenn in dem betreffenden Gebiet kein Handyempfang vorhanden
ist. Aufgrund der Reichweite ist aber dennoch ein Versenden und Empfangen des Datenpakets
und damit des Alarmsignals möglich.
[0015] Hierbei hat es sich zur betriebssicheren Versendung des Alarmsignals als vorteilhaft
herausgestellt, wenn das Alarmsignal mittels der Steuereinheit in einer vorgegebenen
oder vorgebbaren Häufigkeit entsendet wird, wenn das Verschließelement aus der geschlossenen
Konfiguration herausbewegt, insbesondere in die geöffnete Konfiguration überführt
wird. Dabei kann die Häufigkeit zwischen zwei und sechs Mal betragen, vorzugsweise
genau vier Mal. Die Datenpakete bzw. die Alarmsignale können dabei in vorgegebenen
oder vorgebbaren zeitlichen Abständen wiederholend gesendet werden.
[0016] Es hat sich zudem als sinnvoll erwiesen, wenn das empfangene Alarmsignal mit einer
oder mit mehreren lagervorrichtungsbezogenen Kennungen abgeglichen wird, die in einer
in einem Speicher hinterlegten Datenbank eines Rechners oder eines Servers hinterlegt
sind, und wenn bei Übereinstimmung eine Alarmmeldung darüber ausgegebenen oder entsendet
wird, welche der von einer Mehrzahl von Lagervorrichtungen, insbesondere unbefugt,
geöffnet wurde. Da als Datenpaket lediglich die Seriennummer der Steuereinheit oder
des Sendemoduls versendet wird, genügt es, dass das Datenpaket maximal 12 Bytes umfasst.
Somit lässt sich eine beliebige Zahl zwischen 1 und 7,9x10^28 (also 79 Quadrilliarden)
darstellen, so dass auch in der Zukunft die Sicherstellung von einmaligen Seriennummern
der Steuereinheit oder das Sendemoduls gewährleistet ist.
[0017] Die Alarmmeldung informiert beispielsweise über den Vorfall eines Öffnen eines Behälters.
Die Alarmmeldung kann beispielsweise in Form einer E-Mail versendet werden, wobei
auch die Versendung einer SMS oder dergleichen möglich ist. Als Sendemodul kann ein
Sigfox Transceiver vorgesehen sein. Die Seriennummer des Sigfox Transceivers, mithin
des Sendemoduls oder der Steuereinheit ist EDV-technisch mit der Lagervorrichtung
verknüpft, wobei jeder der Lagervorrichtungen eine entsprechende Nummer zugewiesen
wurde. Durch dieses EDV-technische "verheiraten" der Nummer für die Lagervorrichtung
und der Seriennummer der Steuereinheit, des Sendemoduls oder des Sigfox Transceivers
ist eine eindeutige Zuordnung möglich, um herauszufinden, welcher Behälter, mithin
welche Lagervorrichtung geöffnet wurde.
[0018] Es hat sich zudem als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Alarmmeldung ein Zeitstempel
vom Zeitpunkt des Öffnen der Lagervorrichtung beigefügt ist, so dass direkt darauf
geschlossen werden kann, ob die Lagervorrichtung zu einem Zeitpunkt geöffnet wurde,
bei der ein Öffnen befugt erfolgte, oder zu einem Zeitpunkt, bei dem das Öffnen nur
unbefugt gewesen sein kann. Ein Zeitpunkt des unbefugten Öffnens ist beispielsweise
ein Zeitpunkt, zu dem die Lagervorrichtung eigentlich hätte transportiert (also nicht
be- oder entladen) werden müssen.
[0019] Alternativ oder ergänzend kann aufgrund einer Mehrfachabdeckung das empfangene Datenpaket
auch geortet werden, so dass eine Ortung der Lagervorrichtung via der Handymasten
möglich ist, um zu bestimmen, ob das Öffnen der Lagervorrichtung befugt oder unbefugt
erfolgte. Hierbei können also entsprechende Triangulationsmethoden eingesetzt werden,
um die Lagervorrichtung, die gerade geöffnet wurde, zu orten.
[0020] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Steuereinheit nach der Entsendung
des Alarmsignals sich während der geöffneten Konfiguration oder in einer Konfiguration,
in welcher die geschlossene Konfiguration verlassen wurde, solange in einem eine Entsendung
eines Alarmsignals unterbindenden Standby-Modus befindet, bis das Verschließelement
wieder in die geschlossene Konfiguration überführt wird. Auch hierbei wird vermieden,
dass permanent weitere Alarmsignale entsendet werden, was die Batterieladung senkte.
Dadurch ist eine längere Laufzeit der Lagervorrichtung mit einer einzigen Batterieladung
erzielbar.
[0021] Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn der Standby-Modus erst nach einer
vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitdauer eingenommen oder eingeschaltet wird, die vorzugsweise
zwischen 60 Sekunden und 120 Sekunden, insbesondere 90 Sekunden beträgt. Die Zeit,
bis sich der Standby-Modus einstellt, kann aber bedarfsgerecht variieren und beispielsweise
an tatsächliche Belade- und/oder Entladezeiten von einem oder von mehreren Gegenständen
aus dem Innenraum des Behälters angepasst sein.
[0022] Die Steuereinheit zur Entsendung eines Alarmsignals weist insbesondere einen Steuerstromkreis
auf, der in der geschlossenen Konfiguration mittels elektrischer Energie versorgt
ist, der insbesondere also in der geschlossenen Konfiguration des Verschließelements
den geschlossenen elektrischen Kreislauf bildet. Zudem umfasst die Steuereinheit einen
Laststromkreis, in den ein Sendemodul zur Entsendung des Alarmsignals eingebunden
ist, welches vorzugsweise in Form eines Sigfox Transceivers gebildet ist. Zudem ist
ein Relais vorhanden, an welches der Steuerstromkreis und an welches der Laststromkreis,
jeweils unabhängig voneinander, angeschlossen sind. Das Relais ist beispielsweise
ein Stromstoßrelais und ist insbesondere ausgebildet, im Falle eines Unterbrechens
des Steuerstromkreises, den Laststromkreis mit elektrischer Energie zu versorgen,
insbesondere also den Laststromkreis aktiv zu schalten. Das Sendemodul ist ausgestaltet,
ein Alarmsignal in Form eines Datenpakets zu entsenden, das derart ausgebildet ist,
mittels eines Low-Power-Wide-Area-Netzwerks (LPWAN) transportiert zu werden.
[0023] Für diese Steuereinheit gelten die in Verbindung mit der Lagervorrichtung und dem
Verfahren erwähnten Vorteile sinngemäß, wobei die Steuereinheit sich auch bei Türen
von Lastkraftwagen, bei Campingfahrzeugen und -zelten, bei Wetterschutzhauben für
Gartengeräte oder für Fahrzeuge, bei Überseecontainern, aber auch bei Fahrradschlössern
einsetzen lässt.
[0024] Vorzugsweise ist die Steuereinheit ausgestaltet, beim Entfernen einer oder mehrerer
Batterien das Alarmsignal dennoch zu entsenden, so dass damit eine entsprechende Mausefalle
(engl. "Mousetrap") realisiert ist. Vorzugsweise ist die Steuereinheit in einem Gehäuse
angeordnet, das insbesondere IP65 standardisiert ist. Die Steuereinheit kann alternativ
oder ergänzend auch mit einer Magnethalterung ausgestattet sein, so dass diese an
beliebiger Position, beispielsweise aber an einer Lagervorrichtung, montiert und somit
mehrfach verwendet werden kann.
[0025] Vorzugsweise ist die Steuereinheit ausgebildet, zusätzlich den Widerstand des Steuerstromkreises
zu messen, um etwaige Manipulationsversuche (beispielsweise ein Überbrücken) zu erkennen
und damit ebenfalls den Laststromkreis aktiv zu stellen, um mittels des Sendemoduls
das Alarmsignal zu entsenden; mithin also Alarm auszulösen.
[0026] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist in den Laststromkreis der Steuereinheit
zusätzlich ein akustischer Alarmgeber eingebunden, mit dem eine akustische Alarmierung
im Falle einer Unterbrechung des Steuerstromkreises möglich ist.
[0027] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von
der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt
oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten
Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
[0028] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen.
Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer Lagervorrichtung in geöffnete Konfiguration mit einem
LP-Wahn zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Figur 2
- den Aufbau eines Kabelbaums zur Verwendung in einer Steuereinheit,
- Figur 3
- eine Unteransicht auf ein als Deckel gebildetes Verschließelement, und
- Figur 4
- ein schematisches Schaltbild einer erfindungsgemäßen Steuereinheit.
[0029] In Figur 1 ist eine Lagervorrichtung 100 mit einem einen Innenraum 102 bereitstellenden
Behälter 104 zur zumindest zeitweisen Lagerung eines Gegenstands darin gezeigt. Die
Lagervorrichtung 100 weist außerdem ein Verschließelement 106 auf, welches vorliegend
in Form eines Deckels für den Behälter 104 geformt ist. Das Verschließelement 106,
insbesondere der Deckel ist ausgebildet, um zwischen einer einen Zugriff auf den Innenraum
102 verwehrenden geschlossenen Konfiguration und einer den Zugriff auf den Innenraum
ermöglichenden geöffneten Konfiguration verstellt zu werden.
[0030] Zudem ist eine eine elektrische Speichereinheit 108, 110 umfassende Steuereinheit
112 vorhanden, die ausgestaltet ist, ein Alarmsignal zu entsenden, wenn das Verschließelement
106 aus der geschlossenen Konfiguration in die geöffnete Konfiguration überführt wird,
wie dies in Figur 1 bereits angedeutet ist.
[0031] Vorliegend ist die Steuereinheit 112 ausgebildet, das Alarmsignal in Form eines Datenpakets
114 zu entsenden, welches derart ausgestaltet ist, um mittels eines Low-Power-Wide-Area-Netzwerks
116 transportiert zu werden. Das Datenpaket 114 ist maximal 12 Bytes lang und entspricht
vorliegend der Seriennummer der Steuereinheit bzw. eines Sendemoduls 136 (Fig. 4)
der Steuereinheit 112. Das Datenpaket 114 nutzt also das SRD-Band, wobei vorliegend
vorzugsweise auf einer Frequenz von 868 MHz gesendet wird. Wird die Lagervorrichtung
100 aber in den USA verwendet, so wird auf einer Frequenz von 902 MHz gesendet. Da
nur ein sehr kleines Datenpaket versendet wird, kann dieses über eine sehr große Reichweite,
beispielsweise von bis zu 50 km, vorzugsweise sogar von bis zu 80 km, transportiert
werden, bevor es von einem Empfänger 130 empfangen wird.
[0032] Der Empfänger 130 ist beispielsweise an einem Mobilfunkmast eines Mobilfunknetzes
angeordnet. Da für den Transport des Datenpaktes 114 nicht das GSM-Netz verwendet
wird, sind auch etwaige Störungen durch GSM-Jammer ausgeschlossen. Aufgrund der großen
Reichweite des Datenpakets 114 ist auch eine Mehrfachabdeckung mittels der Mobilfunkmasten
möglich, so dass sogar mittels einer Triangulation der Standort des emittierten Alarmsignals
bestimmbar ist.
[0033] Das vom Empfänger 130 empfangene Alarmsignal kann entweder weitergesendet oder weiterverarbeitet
werden. Vorzugsweise wird es mit einer oder mit mehreren lagervorrichtungsbezogenen
Kennungen abgeglichen, die in einer Datenbank hinterlegt sind, wobei die Datenbank
selbst in einem Speicher eines Rechners oder eines Servers hinterlegt ist.
[0034] Wird eine lagervorrichtungsbezogene Kennung in der Datenbank gefunden, die zu dem
gesendeten Datenpaket 114 "passt", so wird vom Rechner oder vom Server eine Alarmmeldung
darüber ausgegebenen oder entsendet, welche Lagervorrichtung 100 von einer Mehrzahl
von Lagervorrichtungen 100 geöffnet wurde. Der Alarmmeldung wird dabei vorzugsweise
zusätzlich ein Zeitstempel zum Zeitpunkt des Öffnen der Lagervorrichtung beigefügt,
wobei auch möglich ist, dass der Ort des Öffnens, der zuvor mittels Triangulation
bestimmt wurde, beigefügt ist.
[0035] Um sicherzugehen, dass tatsächlich einer der Empfänger 130 das Datenpaket 114 empfangen
konnte, wird das Alarmsignal mit einer vorgegebenen Häufigkeit, vorliegend viermal
versendet, wobei das Versenden in vorgegebenen zeitlichen Abstand erfolgt.
[0036] Die Steuereinheit 112 bleibt nach der Entsendung des Alarmsignals während der geöffneten
Konfiguration oder in einer Konfiguration, in welcher die geschlossene Konfiguration
verlassen wurde, so lange in einem eine Entsendung eines Alarmsignals unterbindenden
Standby-Modus, bis das Verschließelement 106, insbesondere der Deckel, wieder in die
geschlossene Konfiguration überführt wird. Der Standby-Modus wird beispielsweise nach
90 Sekunden eingenommen; die Zeitdauer bis zum Einnehmen des Standby-Modus kann aber
bedarfsgerecht angepasst werden.
[0037] In Figur 2 ist ein Kabelbaum 126 gezeigt, der der Steuereinheit 112 zugeordnet ist.
Die Steuereinheit 112 und damit der Kabelbaum 126 sind vorliegend dem Deckel zugewiesen
und umfasst zwei einenends mit der Steuereinheit 112 elektrisch verbundene Leitungen
122, 124, welche in der geschlossenen Konfiguration mittels mindestens einer Kontaktbrücke
118, 120 einen geschlossenen elektrischen Kreislauf, insbesondere einen Massekreis
oder einen noch zu erläuternden Steuerstromkreis 132 (Fig. 4) bilden. Die Verbindung
der Leitungen 122, 124 mit der Steuereinheit 112 kann beispielsweise mittels geeigneter
Stecker erfolgen, wobei Bananenstecker in Betracht kommen.
[0038] Vorliegend ist dem Behälter 104 eine Mehrzahl von elektrischen Kontaktbrücken 118,
120 zugewiesen (Fig. 1). Eine erste Kontaktbrücke 118 und eine zweite Kontaktbrücke
120 sind am Behälter 104, insbesondere unlösbar, angebracht, wobei in der geschlossenen
Konfiguration an jeweils einer der beiden Kontaktbrücken 118, 120 jeweils eine der
Leitungen 122, 124 elektrisch angebunden ist. Die elektrischen Leitungen 122, 124
weisen hierzu an ihren der Steuereinheit 112 abgewandten Enden geeignete Flachstecker
auf, die die gewalzten Kupferbleche, nämlich die elektrischen Kontaktbrücken 118,
120 kontaktieren. Um einen geschlossenen Kreislauf zu bilden, ist zusätzlich eine
Brückenleitung 128 vorhanden, die die beiden Kontaktbrücken 118, 120 miteinander elektrisch
verbindet.
[0039] Der am Deckel befestigte Kabelbaum 126 ist auch nochmals in Figur 3 zu erkennen.
Hierbei sind die einzelnen Kabel miteinander verdrillt, so dass ein sehr kompakter
Kabelbaum 126 vorliegt. Wird der Deckel auf den Behälter aufgesetzt, so kontaktieren
die freien Enden der Leitungen 122, 124 sowie die freien Enden der Brückenleitung
128 die Kontaktbrücken 118, 120, so dass ein geschlossener Massekreis gebildet wird.
Sobald der Deckel vom Behälter 106 abgenommen wird, wird dieser Massekreis unterbrochen,
was zur Entsendung des Alarmsignals führt.
[0040] Der Massekreis bildet zugleich den Steuerstromkreis 132, wie er in Figur 4 gezeigt
ist. Im Steuerstromkreis 132 liegt eine elektrische Speichereinheit 108, insbesondere
eine Batterie, vor, um den Steuerstromkreis 132 in der geschlossenen Konfiguration
mittels elektrischer Energie zu versorgen. Der Steuerstromkreis 132 ist an ein Relais
138 angeschlossen, das beispielsweise als ein Stromstoßrelais ausgebildet ist. Zudem
ist an das Relais 138 ein Laststromkreis 134 angeschlossen, in welchem ein Sendemodul
136 zur Entsendung des Alarmsignals eingebunden ist. Auch im Laststromkreis 134 liegt
eine elektrische Speichereinheit 110, insbesondere eine Batterie, vor, die den Laststromkreis
134 zumindest zeitweise elektrisch versorgt. Diese elektrische Versorgung erfolgt
dann, wenn der Steuerstromkreis 132 unterbrochen wird, wobei das Relais 138 den Laststromkreis
134 aktiv stellt. Beim Aktivstellen des Laststromkreises 134 entsendet das Sendemodul
136 dann das Alarmsignal in Form des Datenpakets 114, das ausgebildet ist, mittels
des Low-Power-Wide-Area-Netzwerks 116 transportiert zu werden.
[0041] Zudem ist die Möglichkeit eröffnet, dass in den Laststromkreis 134 ein akustischer
Alarmgeber eingebunden ist zur akustischen Alarmierung im Falle einer Unterbrechung
des Steuerstromkreises 132. In den Laststromkreis 134 kann aber zusätzlich auch noch
ein Schalter integriert sein, um die Alarmierung durch gewollt außer Kraft zu setzen.
[0042] Die vorliegende Erfindung zeichnet sich im Ergebnis dadurch aus, dass ein Alarmsignal
sicher entsendet werden kann, wobei diese Entsendung sehr speicherarm, batterieschonend
erfolgt. Zudem ist eine sehr große Reichweite aufgrund der Entsendung des sehr kleinen
Datenpakets 114 erzielbar, so dass insbesondere eine Mehrfachabdeckung mittels Empfängern
130, insbesondere mittels Mobilfunkmasten möglich ist. Die gewählten Frequenzen sind
zudem nicht mittels GSM-Jammern störbar, so dass die Betriebssicherheit der Alarmierung
zusätzlich erhöht ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0043]
- 100
- Lagervorrichtung
- 102
- Innenraum
- 104
- Behälter
- 106
- Verschließelement
- 108
- elektrische Speichereinheit (Steuerstromkreis)
- 110
- elektrische Speichereinheit (Laststromkreis)
- 112
- Steuereinheit
- 114
- Datenpaket
- 116
- Low-Power-Wide-Area-Netzwerk (LPWAN)
- 118
- Kontaktbrücke
- 120
- Kontaktbrücke
- 122
- elektrische Leitung (Steuerstromkreis)
- 124
- elektrische Leitung (Steuerstromkreis)
- 126
- Kabelbaum
- 128
- Brückenleitung
- 130
- Empfänger
- 132
- Steuerstromkreis
- 134
- Laststromkreis
- 136
- Sendemodul
- 138
- Relais
1. Lagervorrichtung (100) mit einem einen Innenraum (102) bereitstellenden Behälter (104)
zur zumindest zeitweisen Lagerung eines Gegenstands darin,
und mit einem Verschließelement (106), das ausgebildet ist, zwischen einer einen Zugriff
auf den Innenraum (102) verwehrenden geschlossenen Konfiguration und einer den Zugriff
auf den Innenraum ermöglichenden geöffneten Konfiguration verstellt zu werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine eine elektrische Speichereinheit (108, 110) umfassende Steuereinheit (112) vorhanden
ist, die ausgestaltet ist, ein Alarmsignal zu entsenden, wenn das Verschließelement
(106) aus der geschlossenen Konfiguration herausbewegt wird.
2. Lagervorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (112) ausgebildet ist, das Alarmsignal in Form eines Datenpakets
(114) zu entsenden, das derart ausgestaltet ist, um mittels eines Low-Power-Wide-Area-Netzwerks
(116) transportiert zu werden.
3. Lagervorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem einen aus Behälter (104) und Verschließelement (106) mindestens eine elektrische
Kontaktbrücke (118, 120) zugewiesen ist,
und dass dem anderen aus Behälter (104) und Verschließelement (106) ein Kabelbaum
(126) zugewiesen ist, der zwei einenends mit der Steuereinheit (112) elektrisch verbundene
Leitungen (122, 124) aufweist, welche in der geschlossenen Konfiguration mittels der
mindestens einen Kontaktbrücke (118, 120) einen geschlossenen elektrischen Kreislauf
bilden, der beim Herausbewegen des Verschließelements (106) aus der geschlossenen
Konfiguration elektrisch unterbrochen wird.
4. Lagervorrichtung (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei der Kontaktbrücken (118, 120) vorhanden sind, dass die zwei einenends
mit der Steuereinheit (112) elektrisch verbundenen Leitungen (122, 124) in der geschlossenen
Konfiguration in elektrischem Kontakt mit zwei unterschiedlichen der Kontaktbrücken
(118, 120) stehen,
und dass die zwei mit den Leitungen (122, 124) elektrisch verbundenen oder verbindbaren
Kontaktbrücken (118, 120) zumindest in der geschlossenen Konfiguration mit allen weiteren
Kontaktbrücken (118, 120) mittels einer oder mittels mehrerer Brückenleitungen (128)
miteinander in einer elektrischen Verbindung stehen zur Bildung des geschlossenen
elektrischen Kreislaufs in der geschlossenen Konfiguration.
5. Verfahren zur Alarmierung beim Öffnen einer Lagervorrichtung (100) umfassend einen
einen Innenraum (102) bereitstellenden Behälter (104), in welchem zumindest zeitweise
mindestens ein Gegenstand lagerbar ist,
mit einem Verschließelement (106), das zwischen einer einen Zugriff auf den Innenraum
(102) verwehrenden geschlossenen Konfiguration und einer den Zugriff auf den Innenraum
(102) ermöglichenden geöffneten Konfiguration verstellbar ist,
und mit einer eine elektrische Speichereinheit (108, 110) umfassenden Steuereinheit
(112), gekennzeichnet durch Entsenden eines Alarmsignals mittels der Steuereinheit (112), wenn das Verschließelement
(106) aus der geschlossenen Konfiguration herausbewegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Alarmsignal in Form eines einzelnen Datenpakets (114) mittels eines Low-Power-Wide-Area-Netzwerks
(116) von mindestens einem Empfänger (130) empfangen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Alarmsignal mittels der Steuereinheit (112) in einer vorgegebenen oder vorgebbaren
Häufigkeit entsendet wird, wenn das Verschließelement (106) aus der geschlossenen
Konfiguration herausbewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das empfangene Alarmsignal mit einer oder mit mehreren lagervorrichtungsbezogenen
Kennungen abgeglichen wird, die in einer in einem Speicher hinterlegten Datenbank
eines Rechners oder eines Servers hinterlegt sind, und dass bei Übereinstimmung eine
Alarmmeldung darüber ausgegebenen oder entsendet wird, welche Lagervorrichtung (100)
aus einer Mehrzahl von Lagervorrichtungen (100) geöffnet wurde.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (112) nach der Entsendung des Alarmsignals sich während der geöffneten
Konfiguration oder in einer Konfiguration, in welcher die geschlossene Konfiguration
verlassen wurde, solange in einem eine Entsendung eines Alarmsignals unterbindenden
Standby-Modus befindet, bis das Verschließelement (106) wieder in die geschlossene
Konfiguration überführt wird.
10. Steuereinheit (112) zur Entsendung eines Alarmsignals,
mit einem Steuerstromkreis (132), der in geschlossener Konfiguration mittels elektrischer
Energie versorgt ist,
mit einem Laststromkreis (134), in den ein Sendemodul (136) zur Entsendung des Alarmsignals
eingebunden ist,
und mit einem an den Steuerstromkreis (132) und an den Laststromkreis (134) angeschlossenen
Relais (138), das ausgebildet ist, im Falle eines Unterbrechens des Steuerstromkreises
(132), den Laststromkreis (134) mit elektrischer Energie zu versorgen, dadurch gekennzeichnet, dass
das Sendemodul (136) ausgestaltet ist, ein Alarmsignal in Form eines Datenpakets (114)
zu entsenden, das derart ausgebildet ist, mittels eines Low-Power-Wide-Area-Netzwerks
(116) transportiert zu werden.