[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeugmodul für eine Folgeverbund-Werkzeuganlage,
umfassend einen Band-Führungsbereich zum Führen eines zu bearbeitenden Bandes, einen
oberen und einen unteren Stempel-Haltebereich zum Halten von Umformmodulen mit einer
Mehrzahl von Stempel-Haltekrallen, welche jeweils eine Schnittstelle aufweisen, einen
oberen und einen unteren Stempel-Führungsbereich zum Führen der Mehrzahl von Umformmodulen,
und eine Mehrzahl von Umformmodulen, welche jeweils von einer Stempel-Haltekralle
an ihrer Schnittstelle gehalten und von dem Stempel-Führungsbereich geführt sind.
[0002] Es ist bekannt, in Folgeverbund-Werkzeuganlagen auch als "Stempel" bezeichnete Umformmodule
einzusetzen, die ein zu bearbeitendes Band beispielsweise halten oder biegen. Die
Werkzeugmodule, in denen diese Umformmodule integriert sind, sind in bisher bekannten
Anlagen hochgradig spezialisiert, so dass ein jeweiliger Aufbau eines derartigen Werkzugmoduls
bzw. ein Rüsten davon ein hohes Maß an Aufwand erfordert, da die einzelnen Umformmodule
individuell eingepasst und in das Werkzeugmodul integriert werden müssen, welches
dann wiederum in der Folgeverbund-Werkzeuganlage installiert werden muss.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Werkzeugmodul
für eine Folgeverbund-Werkzeuganlage derart weiterzubilden, dass ein erhöhter Grad
an Modularisierung erreicht wird und sowohl bei der Auslegung der Umformmodule als
auch bei ihrer Integration in das Werkzeugmodul synergetische Effekte geschaffen werden
können, die eine Konfektionierung von verwendeten Komponenten sowie einen einfachen
Austausch davon ermöglichen, wodurch sowohl in der Herstellung als auch beim Rüsten
derartiger Werkzeugmodule Einsparungen erzielt werden können.
[0004] Um die genannte Aufgabe zu lösen, sind in dem erfindungsgemäßen Werkzeugmodul die
jeweiligen Schnittstellen sämtlicher Stempel-Haltekrallen untereinander identisch
ausgeführt, und die Umformmodule umfassen jeweils eine Koppelstange und ein Werkzeugaktivteil,
wobei jede der Koppelstangen einerseits ein Gegenelement zum Eingriff mit der Schnittstelle
einer der Stempel-Haltekrallen und andererseits ebenfalls eine Schnittstelle aufweist,
wobei jedes der Werkzeugaktivteile ebenfalls ein Gegenelement zum Eingriff mit der
Schnittstelle einer der Koppelstangen aufweist.
[0005] Indem auf diese Weise eine einheitliche Schnittstelle zur Anbindung von mehreren
und insbesondere verschiedenartigen Umformmodulen an den Stempel-Haltekrallen geschaffen
wird, kann die oben genannte Aufgabe einer erhöhten Modularisierung gelöst werden
und es können nicht nur sämtliche der Haltekrallen konfektioniert (d.h. als sogenannte
"Normalien") ausgeführt sein, sondern auch beispielsweise die Koppelstangen von verschiedenartigen
Umformmodulen können identisch ausgebildet sein.
[0006] Hierbei kann beispielsweise daran gedacht werden, dass die jeweiligen Schnittstellen
von einer Mehrzahl von Koppelstangen, insbesondere von sämtlichen Koppelstangen, ebenfalls
identisch ausgeführt sind. Auf diese Weise stellen die Koppelstangen Normalien dar,
die zwischen den einzelnen Umformmodulen austauschbar sind und daher in größeren Stückzahlen
zur Einsparung von Herstellungskosten hergestellt oder angeschafft werden können.
[0007] Hierbei kann beispielsweise daran gedacht werden, dass die Schnittstellen der Stempel-Haltekrallen
und die Schnittstelle von wenigstens einer der Koppelstangen untereinander ebenfalls
identisch ausgeführt sind.
[0008] Als eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist denkbar, dass die Schnittstellen
der Stempel-Haltekrallen und/oder die Schnittstelle von wenigstens einer der Koppelstangen
jeweils einen Querschnitt in Form eines Kreissegments, insbesondere eines Halbkreises,
aufweisen, und die Gegenelemente der Koppelstangen und/oder die Gegenelemente der
Werkzeugaktivteile die Form eines Kreiszylinder-Segments aufweisen. Indem somit die
Anbindung von wenigstens einer Koppelstange an eine entsprechende Stempel-Haltekralle
und/oder von wenigstens einem der Werkzeugaktivteile an eine entsprechende Koppelstange
in Form eines Scharniergelenks ausgeführt ist, ist es möglich, einen seitlichen Versatz
zwischen der entsprechenden Stempel-Haltekralle und dem zugeordneten Werkzeugaktivteil
zu erreichen, was insbesondere in Konfigurationen von Vorteil sein kann, in denen
mehrere Werkzeugaktivteile relativ nah beieinanderliegen, wodurch ihre jeweilige Anbindung
über die zugeordneten Stempel-Haltekrallen räumlich entzerrt werden kann.
[0009] Um die Stempel-Haltekrallen dementsprechend zu positionieren, können der obere und
der untere Stempel-Haltebereich jeweils eine Halteplatte zur Fixierung der Stempel-Haltekrallen
hinsichtlich Position und Lage sowie eine Druckplatte zur Fixierung der Stempel-Haltekrallen
hinsichtlich ihrer Höhe umfassen.
[0010] Hierbei können der obere und der untere Stempel-Haltebereich identisch ausgeführt
sein, was im Übrigen auch für den oberen und unteren Stempel-Führungsbereich gilt.
[0011] Wenngleich in derartigen Folgeverbund-Werkzeuganlagen und damit in den erfindungsgemäßen
Werkzeugmodulen beliebige Umformmodule zum Einsatz kommen können, so können diese
insbesondere aus einer Gruppe ausgewählt sein, welche ein Umformmodul zum Pilotieren,
ein Umformmodul zum Biegen und ein Umformmodul zum Niederhalten umfasst, wobei das
Umformmodul zum Pilotieren eine starre Koppelstange und einen Pilotstift als Werkzeugaktivteil
umfasst, das Umformmodul zum Biegen eine starre Koppelstange und beispielsweise ein
pendelndes Werkzeugaktivteil umfasst, und das Umformmodul zum Niederhalten eine elastische
Koppelstange umfasst. Hierbei wird das pendelnde Werkzeugaktivteil durch die oben
bereits beschriebene Anbindung mit doppelten Scharniergelenken erzielt, während die
elastische Koppelstange des Umformmoduls zum Niederhalten beispielsweise durch eine
Schraubenfeder ausgeführt werden kann, die entlang der Erstreckung der Koppelstange
verläuft.
[0012] Insbesondere in Fällen, in denen ein seitlicher Versatz zwischen Werkzeugaktivteil
und Stempel-Haltekralle vorgesehen ist, kann wenigstens einer der Stempel-Haltekrallen
ein Unterlegelement zugeordnet sein, um ihre Höhenposition anzupassen. Somit kann
mit minimalem konstruktivem Aufwand unter Beibehaltung der konfektionierten Koppelstangen
ein Höhenausgleich für den seitlichen Versatz von Stempel-Haltekralle und Werkzeugaktivteil
geschaffen werden.
[0013] Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Folgeverbund-Werkzeuganlage,
umfassend eine Maschinenplattform, welche an einer Maschinenplatte eine Mehrzahl von
Paaren von Anbaupositionen für ein jeweiliges Werkzeugmodul aufweist, und eine Mehrzahl
von Werkzeugmodulen, insbesondere umfassend ein oder mehrere erfindungsgemäße Werkzeugmodule
in der oben beschriebenen Weise, welche jeweils an einem der Paare von Anbaupositionen
angebaut sind, wobei die Anbaupositionen an der Maschinenplatte identisch eingerichtet
sind und die Werkzeugmodule in wenigstens einer Außenabmessung identisch sind.
[0014] Während durch das Vorsehen von identischen Schnittstellen an sämtlichen Stempel-Haltekrallen
eines Werkzeugmoduls bereits eine Modularisierung auf einer sehr niedrigen Ebene einer
Folgeverbund-Werkzeuganlage erzielt worden ist, wird ferner durch die identische Einrichtung
der Anbaupositionen einer Maschinenplattform einschließlich der ihnen zugeordneten
mechanischen Antriebe sowie die identischen Außenabmessungen der Werkzeugmodule eine
Modularisierung auf einer höheren Konstruktionsebene einer Folgeverbund-Werkzeuganlage
geschaffen, wobei durch die Kombination der beiden Modularisierungsmöglichkeiten die
Vorteile beider Aspekte der vorliegenden Erfindung ohne Weiteres verbunden werden
können. Indem nämlich der zweite Aspekt der Erfindung alleine oder in Kombination
mit dem ersten Aspekt der Verbindung zum Einsatz kommt, kann durch die Konfektionierung
der Werkzeugmodule ein einfacher Austausch unter den Werkzeugmodulen sowie die Verwendung
von Normalien als Komponenten erreicht werden, wodurch sich in der oben bereits beschriebenen
Weise Einsparungen hinsichtlich der Kosten der Komponenten und auch der zum Aufbau
bzw. zum Rüsten der Anlage benötigten Zeit ergeben.
[0015] In einer beispielhaften Ausführungsform können wenigstens drei Paare von Anbaupositionen
vorgesehen sein, welche entlang einer Achse gleich beabstandet sind, welche durch
die Mittelpunkte aller Paare verläuft. Hierbei kann der genannte Abstand zwischen
den Paaren von Anbaupositionen jeweils zwischen 200 und 300 mm betragen, insbesondere
etwa 250 mm.
[0016] Prinzipiell ist es in diesem Zusammenhang unter anderem denkbar, die Anbaupositionen
auf zwei parallelen Geraden oder einem Kreisbogen anzuordnen, so dass die jeweiligen
Paare von Anbaupositionen jeweils durch eine auf jeder der parallelen Geraden angeordnete
oder auf jeweils einem oberen und unteren Halbkreis des Kreisbogens angeordnete Anbauposition
zusammengesetzt sind.
[0017] Um eine Modularisierung der Werkzeugmodule auch in Konfigurationen zu erreichen,
in denen die Abstände der Paare der Anbaupositionen untereinander nicht gleich sind,
wie im genannten Beispiel eine Anordnung derselben auf einem Kreisbogen, kann jedes
der Werkzeugmodule an seiner Oberseite und seiner Unterseite jeweils einen Stößel
umfassen, welcher dazu eingerichtet ist, mit einer der Anbaupositionen zum Anbauen
des Werkzeugmoduls einzugreifen, und welcher die Gesamtbauhöhe des Werkzeugmoduls
auf den Abstand des entsprechenden Paars von Anbaupositionen anpasst. Somit wird durch
geeignete Wahl eines Stößels erreicht, dass sämtliche Unterkomponenten der entsprechenden
Werkzeugmodule in gleicher Weise ausgebildet werden können, wobei der Höhen- bzw.
Längenausgleich zwischen den unterschiedlichen Paaren von Anbaupositionen allein durch
die Gestaltung der jeweiligen Stößel erzielt wird.
[0018] In einer derartigen oder auch anderen denkbaren Konfigurationen der Anbaupositionen
können die Stempel-Führungsbereiche und/oder die Stempel-Haltebereiche von wenigstens
zwei der Werkzeugmodule, vorzugsweise von allen Werkzeugmodulen, gleich aufgebaut
sein und somit Normalien darstellen.
[0019] Zuletzt können die Anbaupositionen und die Werkzeugmodule derart eingerichtet sein,
dass die Werkzeugmodule jeweils als einheitliche Baugruppe anbaubar bzw. abbaubar
sind, wodurch eine einfache Montage der Werkzeugmodule an ihrer jeweils vorgesehenen
Anbauposition erreicht werden kann und die Werkzeugmodule extern für ihren Einbau
vorbereitet werden können.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsformen deutlich, wenn diese zusammen mit den beiliegenden
Figuren betrachtet werden. Diese zeigen im Einzelnen:
- Figuren 1a bis 1c
- eine erfindungsgemäße Folgeverbund-Werkzeuganlage in abgerüstetem und gerüstetem Zustand
sowie die während des Rüstens eingesetzten Werkzeugmodule in einer Einzelansicht;
und
- Figur 2
- einige Beispiele von Umformmodulen, welche in den erfindungsgemäßen Werkzeugmodulen
aus den Figuren 1a bis 1c einsetzbar sind.
[0021] Die Figuren 1a und 1b zeigen zunächst in Vorderansicht eine erfindungsgemäße Folgeverbund-Werkzeuganlage,
die ganz allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist.
[0022] Die Anlage 10 umfasst wiederum eine Maschinenplattform, welche an einer Maschinenplatte
12 in einer Kreiskonfiguration drei Paare 14, 16 und 18 von Anbaupositionen 14a und
14b, 16a und 16b sowie 18a und 18b umfasst. Hierbei ist die Folgeverbund-Werkzeuganlage
10 in Figur 1a in einem abgerüsteten Zustand gezeigt, in dem an den einzelnen Anbaupositionen
14a bis 18b keine Werkzeugmodule vorgesehen sind, sowie in der Figur 1b in einem gerüstetem
Zustand, in dem den drei Paaren von Anbaupositionen 14, 16 und 18 jeweils ein Werkzeugmodul
100a, 100b und 100c zugeordnet ist, welche jeweils mit ihren Stößeln 102a bis 102c
an den oberen und unteren Anbringungspunkten angebaut sind.
[0023] Hierbei zeigt sich, dass erfindungsgemäß die Abstände zwischen den einzelnen Paaren
von Anbringungspunkten 14, 16 und 18 jeweils gleich sind, so dass die Werkzeugmodule
100a bis 100c von gleicher Breite sein können, insbesondere 250 mm, wobei zusätzlich
durch Vorsehen eines dickeren Stößels 102b im Vergleich mit den Stößeln 102a und 102c
der Unterschied in den Abständen in vertikaler Richtung zwischen dem mittleren Paar
16 von Anbringungspunkten und den jeweils äußeren Paaren 14 und 18 von Anbringungspunkten
ausgeglichen wird, so dass die innere Höhe h von jedem der Werkzeugmodule 100a bis
100c ebenso wie die Breite b der Werkzeugmodule identisch ist. Auf diese Weise wird
eine Modularisierung der Werkzeugmodule 100a bis 100c erzielt, die in bisher bekannten
gattungsgemäßen Folgeverbund-Werkzeuganlagen noch nicht vorgesehen war und augenscheinlich
einen vereinfachten Austausch für ein erleichtertes Rüsten der Anlage 10 ermöglicht.
[0024] In Figur 1c sind nun in vergrößerter Darstellung die Werkzeugmodule 100a bis 100c
aus der Figur 1b erneut dargestellt. Diese umfassen, wie bereits angesprochen, jeweilige
obere und untere Stößel 102a bis 102c, wobei in der hier gezeigten Ausführungsform
die oberen und unteren Stößel jeweils von identischem Aufbau sind. Die Stößel 102a
bis 102c sind ferner derart aufgebaut, dass sie eine Gegenausnehmung aufweisen, die
komplementär zu der Gestaltung der Aufnahmepunkte 14a bis 18b ist, so dass das Rüsten
der einzelnen Werkzeugmodule 100a bis 100c durch ein relativ einfaches Aufschieben
von vorne auf die vorgesehene Position des entsprechenden Werkzeugmoduls erfolgen
kann. Indem die Werkzeugmodule 100a bis 100c einzeln in dieser Art aufsetzbar und
entnehmbar sind, wird ein vereinfachtes Rüsten und Abrüsten von relativ kleinen Betriebseinheiten,
nämlich der einzelnen Werkzeugmodule 100a bis 100c ermöglicht.
[0025] Da die Werkzeugmodule 100a bis 100c abgesehen von der unterschiedlichen Ausbildung
ihrer Stößel 102a bis 102c prinzipiell gleich aufgebaut sind, sei im Folgenden lediglich
das rechte Werkzeugmodul 100a beispielhaft beschrieben. An die oberen und unteren
Stößel 102a schließen sich obere und untere Stempel-Haltebereiche 104a und 104b an,
welche eine Halteplatte und eine Druckplatte umfassen, mittels welcher eine Mehrzahl
von Stempel-Haltekrallen 106 fixiert und positioniert sind. Diese Haltekrallen 106
werden im Folgenden im Zusammenhang mit der Figur 2 noch einmal näher beschrieben
werden.
[0026] An den Haltekrallen 106 sind wiederum Umformmodule 108 getragen, welche ferner von
einem Stempel-Führungsbereich 110 geführt sind. Durch die Konfektionierung der Werkzeugmodule
hinsichtlich ihrer inneren Höhe h und ihrer Breite b können sowohl die Stempel-Haltebereiche
104 als auch die Stempel-Führungsbereiche 110 sämtlicher Werkzeugmodule 100a, 100b
und 100c gleich ausgebildet sein.
[0027] Auf der Mittelachse in horizontaler Richtung verläuft schließlich die Bearbeitungsebene,
in der die einzelnen Umformmodule 108 ein zu bearbeitendes Band, das von einer nicht
dargestellten Bandführung dem Folgeverbund-Prinzip folgend zugeführt wird, bearbeiten,
beispielsweise stanzen und biegen.
[0028] In der Figur 2 sind nun beispielhaft einige der Umformmodule dargestellt, welche
in den jeweiligen Werkzeugmodulen 100a bis 100c vorgesehen sein können und in den
Figuren 1a bis 1c den Werkzeugmodulen 108 entsprechen können. Zunächst ist links in
Figur 2 ein Umformmodul 112 zum Niederhalten gezeigt, mittels welchem das zu bearbeitende
Material eingeklemmt werden kann. Weiterhin ist in der Mitte in Figur 2 ein linear
ausgerichtetes Biegemodul 114 gezeigt, während rechts ein versetzt angeordnetes Biegemodul
116 gezeigt ist.
[0029] Die drei Umformmodule 112, 114 und 116 sind hierbei jeweils derart aufgebaut, dass
sie eine Koppelstange 112a, 114a bzw. 116a umfassen, die an einer Schnittstelle einer
entsprechenden Stempel-Haltekralle 106 eines der Werkzeugmodule 100a bis 100c anbringbar
ist. Diese Schnittstellen sowie die entsprechenden Gegenelemente der Koppelstangen
112a, 114a und 116a sind bilden jeweils ein Scharniergelenk, so dass insbesondere
im Fall des rechten Biegemoduls 116 eine Schrägstellung der Koppelstange 116a möglich
ist.
[0030] In ähnlicher Weise sind auch an den Koppelstangen 112a, 114a und 116a wieder Schnittstellen
vorgesehen, über die dann die jeweiligen Werkzeugaktivteile 112b, 114b und 116b der
Umformmodule 112, 114 und 116 an die Koppelstangen 112a, 114a und 116a gekoppelt sind,
wobei auch hier das Ausbilden dieser Ankopplung als Scharniergelenk trotz der Schrägstellung
der Koppelstange 116a eine vertikale Ausrichtung des Werkzeugaktivteils 116b ermöglicht.
1. Werkzeugmodul für eine Folgeverbund-Werkzeuganlage, umfassend:
- einen Band-Führungsbereich zum Führen eines zu bearbeitenden Bandes;
- einen oberen und einen unteren Stempel-Haltebereich (104) zum Halten einer Mehrzahl
von Umformmodulen (108) mit einer Mehrzahl von Stempel-Haltekrallen (106), welche
jeweils eine Schnittstelle aufweisen;
- einen oberen und einen unteren Stempel-Führungsbereich (110) zum Führen der Mehrzahl
von Umformmodulen (108); und
- eine Mehrzahl von Umformmodulen (108), welche jeweils von einer Stempel-Haltekralle
(106) an ihrer Schnittstelle gehalten und von dem Stempel-Führungsbereich (110) geführt
sind;
dadurch gekennzeichnet, dass
die jeweiligen Schnittstellen sämtlicher Stempel-Haltekrallen (106) untereinander
identisch ausgeführt; und
die Umformmodule (108) jeweils eine Koppelstange (112a, 114a, 116a) und ein Werkzeugaktivteil
(112b, 114b, 116b) umfassen, wobei jede der Koppelstangen (112a, 114a, 116a) einerseits
ein Gegenelement zum Eingriff mit der Schnittstelle einer der Stempel-Haltekrallen
(106) und andererseits ebenfalls eine Schnittstelle aufweist,
wobei jedes der Werkzeugaktivteile (112b, 114b, 116b) ebenfalls ein Gegenelement zum
Eingriff mit der Schnittstelle einer der Koppelstangen (112a, 114a, 116a) aufweist.
2. Werkzeugmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Schnittstellen von einer Mehrzahl von Koppelstangen (112a, 114a, 116a),
insbesondere von sämtlichen Koppelstangen (112a, 114a, 116a), ebenfalls identisch
ausgeführt sind.
3. Werkzeugmodul nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstellen der Stempel-Haltekrallen (106) und die Schnittstelle von wenigstens
einer der Koppelstangen (112a, 114a, 116a) ebenfalls identisch ausgeführt sind.
4. Werkzeugmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstellen der Stempel-Haltekrallen (106) und/oder die Schnittstellen von
wenigstens einer der Koppelstangen (112a, 114a, 116a) jeweils einen Querschnitt in
Form eines Kreissegments, insbesondere eines Halbkreises, aufweisen, und die Gegenelemente
der Koppelstangen (112a, 114a, 116a) und/oder die Gegenelemente der Werkzeugaktivteile
(112b, 114b, 116b) die Form eines Kreiszylinder-Segments aufweisen.
5. Werkzeugmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der obere und der untere Stempel-Haltebereich (104) jeweils eine Halteplatte zur
Fixierung der Stempel-Haltekrallen (106) hinsichtlich Position und Lage sowie eine
Druckplatte zur Fixierung der Stempel-Haltekrallen (106) hinsichtlich ihrer Höhe umfasst.
6. Werkzeugmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der oberen und der untere Stempel-Führungsbereich (110) identisch ausgeführt sind.
7. Werkzeugmodul nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umformmodule (108) aus einer Gruppe ausgewählt sind, welche ein Umformmodul zum
Pilotieren, ein Umformmodul zum Biegen (114, 116) und ein Umformmodul zum Niederhalten
(112) umfasst,
wobei das Umformmodul zum Pilotieren eine starre Koppelstange und einen Pilotstift
als Werkzeugaktivteil umfasst,
das Umformmodul zum Biegen (114, 116) eine starre Koppelstange (114a, 116a) und beispielsweise
ein pendelndes Werkzeugaktivteil (116b) umfasst, und
das Umformmodul zum Niederhalten (112) eine elastische Koppelstange (112a) umfasst.
8. Werkzeugmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Stempel-Haltekrallen (106) ein Unterlegelement zugeordnet ist,
um ihre Höhenposition anzupassen.
9. Folgeverbund-Werkzeuganlage, umfassend:
- eine Maschinenplattform, welche an einer Maschinenplatte (12) eine Mehrzahl von
Paaren (14, 16, 18) von Anbaupositionen (14a, 14b, 16a, 16b, 18a, 18b) für ein jeweiliges
Werkzeugmodul (100a, 100b, 100c) aufweist; und
- eine Mehrzahl von Werkzeugmodulen (100a, 100b, 100c), insbesondere umfassend ein
oder mehrere Werkzeugmodule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche jeweils
an einem der Paare (14, 16, 18) von Anbaupositionen (14a, 14b, 16a, 16b, 18a, 18b)
angebaut sind;
wobei die Anbaupositionen (14a, 14b, 16a, 16b, 18a, 18b) an der Maschinenplatte (12)
identisch eingerichtet sind und die Werkzeugmodule (100a, 100b, 100c) in wenigstens
einer Außenabmessung (b) identisch sind.
10. Folgeverbund-Werkzeuganlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens drei Paare (14, 16, 18) von Anbaupositionen vorgesehen sind, welche entlang
einer Achse gleich beabstandet sind, welche durch die Mittelpunkte aller Paare (14,
16, 18) verläuft.
11. Folgeverbund-Werkzeuganlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Paaren (14, 16, 18) von Anbaupositionen jeweils zwischen
200 und 300 mm, insbesondere etwa 250 mm, beträgt.
12. Folgeverbund-Werkzeuganlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbaupositionen (14a, 14b, 16a, 16b, 18a, 18b) auf zwei parallelen Geraden oder
einem Kreisbogen angeordnet sind.
13. Folgeverbund-Werkzeuganlage nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Werkzeugmodule (100a, 100b, 100c) an seiner Oberseite und seiner Unterseite
jeweils einen Stößel (102a, 102b, 102c) umfasst, welcher dazu eingerichtet ist, mit
einer der Anbaupositionen (14a, 14b, 16a, 16b, 18a, 18b) zum Anbauen des Werkzeugmoduls
(100a, 100b, 100c) einzugreifen, und welcher die Gesamtbauhöhe des Werkzeugmoduls
(100a, 100b, 100c) auf den Abstand des entsprechenden Paars (14, 16, 18) von Anbaupositionen
anpasst.
14. Folgeverbund-Werkzeuganlage nach einem der Ansprüche 9 bis 13, wobei die Stempel-Führungsbereiche
(110) und/oder die Stempel-Haltebereiche (104) von wenigstens zwei der Werkzeugmodule
(100a, 100b, 100c), vorzugsweise von allen Werkzeugmodulen (100a, 100b, 100c), gleich
aufgebaut sind.
15. Folgeverbund-Werkzeuganlage nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbaupositionen (14a, 14b, 16a, 16b, 18a, 18b) und die Werkzeugmodule (100a,
100b, 100c) derart eingerichtet sind, dass die Werkzeugmodule (100a, 100b, 100c) jeweils
als einheitliche Baugruppe anbaubar bzw. abbaubar sind.