[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestücken einer Barre einer
Kettenwirkmaschine mit Wirkwerkzeugen, bei dem man die Wirkwerkzeuge in Nuten eines
Nadelbetts der Barre einlegt, wobei die Nuten eine vorbestimmte Teilung aufweisen.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Einlegewerkzeug, das hierfür geeignet ist.
[0003] In einer Kettenwirkmaschine arbeiten unterschiedliche Wirkwerkzeuge zusammen, um
Maschen zu bilden, aus denen eine Wirkware besteht. Hierbei sind gleichartige Wirkwerkzeuge
an einer Barre befestigt, so dass sich diese Wirkwerkzeuge bei einem Maschenbildungsvorgang
auch gleichartig bewegen können.
[0004] Die Erfindung soll im Folgenden anhand von Wirknadeln, die in Form von Schiebernadeln
vorliegen, beschrieben werden. Sie ist jedoch auch bei anderen Wirkwerkzeugen anwendbar.
[0005] Die Schiebernadeln sind an einer Wirknadelbarre angeordnet und dort befestigt. Hierzu
weist die Wirknadelbarre ein Nadelbett auf, das mit Nuten versehen ist. Jede Schiebernadel
wird dann in eine derartige Nut eingelegt.
[0006] Bei einer Kettenwirkmaschine sind in Abhängigkeit von der sogenannten "Feinheit"
der entsprechenden Wirknadelbarre sehr viele Schiebernadeln an der Wirkwerkzeugbarre
befestigt. So gibt es bei einer Feinheit E36 36 Schiebernadeln pro Zoll, also weit
über 1000 Schiebernadeln pro Meter.
[0007] Schiebernadeln und andere Wirkwerkzeuge sind Verschleißteile, die von Zeit zu Zeit
ersetzt werden müssen. Beim Ersetzen der Schiebernadeln muss ein Werker die alten
Schiebernadeln aus dem Nadelbett entnehmen und neue Schiebernadeln einsetzen. Aufgrund
der großen Anzahl von Schiebernadeln ist das Bestücken der Wirknadelbarre sehr zeitaufwändig.
Da die Schiebernadeln außerhalb des Nadelbetts auch leicht beschädigt werden können,
beispielsweise durch eine Verformung, ist das Bestücken auf Fehler anfällig.
[0008] Das Bestücken der Barre einer Kettenwirkmaschine mit den Wirkwerkzeugen erfordert
also einen relativ langen Zeitraum, in dem die Kettenwirkmaschine nicht für die Produktion
zur Verfügung steht.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hohe Produktivität der Kettenwirkmaschine
zu ermöglichen.
[0010] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass man Wirkwerkzeuge verwendet, die in Aufnahmen eines Einlegewerkzeugs gehalten
sind, die die vorbestimmte Teilung aufweisen, wobei man das Einlegewerkzeug am Nadelbett
positioniert und die Wirkwerkzeuge mithilfe des Einlegewerkzeugs in die Nuten überführt.
[0011] Die Wirkwerkzeuge, im vorliegenden Ausführungsbeispiel also die Schiebernadeln, werden
nicht mehr einzeln aus einer Verpackung entnommen und in jeweils eine Nut im Nadelbett
eingelegt. Vielmehr sind die Wirkwerkzeuge gruppenweise in dem Einlegewerkzeug angeordnet
und bereits an die Teilung der Nuten des Nadelbetts angepasst. Der Werker muss also
nur noch das Einlegewerkzeug mit den darin befindlichen Wirkwerkzeugen an das Nadelbett
heranführen und die Wirkwerkzeuge aus dem Einlegewerkzeug direkt in die Nuten des
Nadelbetts hineinbewegen. Die Zeit, in der die Wirkwerkzeuge dann verformt werden
können, weil sie nicht in einem ausreichenden Maße abgestützt sind, wird dadurch kleingehalten.
Dies hält das Risiko einer Beschädigung gering. Weiterhin können mehrere Wirkwerkzeuge
gleichzeitig gehandhabt werden, so dass die Zeit zum Bestücken ebenfalls kleingehalten
werden kann. Es ist im Grunde auch nur ein einmaliger Ausrichtvorgang erforderlich.
Da das Einlegewerkzeug die gleiche Teilung wie die Nuten des Nadelbetts aufweist,
reicht es aus, wenn der Werker ein einzelnes Wirkwerkzeug so positioniert, dass es
in die entsprechende Nut am Nadelbett der Barre hineinbewegt werden kann. Die anderen
Wirkwerkzeuge, die sich im Einlegewerkzeug befinden, sind dann automatisch richtig
mitpositioniert.
[0012] Vorzugsweise verwendet man ein Einlegewerkzeug, aus dem die Wirkwerkzeuge mit ihrer
Längsseite hervorstehen. Die Wirkwerkzeuge können dann mit ihrer Längsseite in die
Nuten des Nadelbetts eingeführt werden, so dass die Wirkwerkzeuge in einem Abschnitt
des Bestückungsvorganges von dem Nadelbett einerseits und von dem Einlegewerkzeug
andererseits gehalten werden. Die Gefahr einer Verformung der Wirkwerkzeuge wird damit
kleingehalten. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass alle Wirkwerkzeuge, die in dem
Einlegewerkzeug enthalten sind, sicher in die Nuten des Nadelbetts überführt werden
können.
[0013] Bevorzugterweise drückt man das Einlegewerkzeug mit den Wirkwerkzeugen in Richtung
auf das Nadelbett. Hierbei werden die Wirkwerkzeuge mit ihrer Längsseite in die Nuten
des Nadelbetts gedrückt und werden dort gehalten. Dies kann praktisch für alle Wirkwerkzeuge
gleichzeitig geschehen, die in dem Einlegewerkzeug aufgenommen sind.
[0014] Vorzugsweise verwendet man ein Einlegewerkzeug, in dem die Wirkwerkzeuge reibschlüssig
mit einer Haltekraft gehalten sind, die größer ist als eine Gewichtskraft der Wirkwerkzeuge.
Man kann dann das Einlegewerkzeug auch über Kopf verwenden, so dass man die Wirknadeln
auch in Schwerkraftrichtung von oben in die Nuten des Nadelbetts einlegen kann, was
gelegentlich erforderlich ist. Auch dann, wenn das Einlegewerkzeug mit einer anderen
Ausrichtung gehandhabt werden muss, um die Wirkwerkzeuge an der Barre zu montieren,
besteht keine Gefahr, dass die Wirkwerkzeuge unter der Wirkung der Schwerkraft aus
dem Einlegewerkzeug herausfallen.
[0015] Vorzugsweise ist die Haltekraft kleiner als eine Klemmkraft, mit der die Wirkwerkzeuge
in den Nuten des Nadelbetts gehalten sind. Wenn die Wirkwerkzeuge in die Nuten des
Nadelbetts eingesetzt worden sind, werden sie dort durch Reibschluss festgehalten.
Man kann dann das Einlegewerkzeug ohne Weiteres von den Wirkwerkzeugen abziehen. Die
unterschiedlichen Kräfte lassen sich auf einfache Weise beispielsweise dadurch erzeugen,
dass man die Nuten des Nadelbetts mit einer kleineren Toleranz ausführt als die Aufnahmen
des Einlegewerkzeugs. Man kann die Aufnahmen des Einlegewerkzeugs in Bezug auf die
Wirkwerkzeuge so dimensionieren, dass die Wirkwerkzeuge einerseits nicht unter der
Wirkung der Schwerkraft herausfallen können, andererseits aber aus den Aufnahmen herausgezogen
werden können, wenn die Wirkwerkzeuge in den Nuten des Nadelbetts angeordnet worden
sind. Hierbei ist es nicht erforderlich, dass die Wirkwerkzeuge bereits vollständig
in die Nuten des Nadelbetts eingesetzt worden sind.
[0016] Bevorzugterweise verkippt man das Einlegewerkzeug nach dem Überführen der Wirkwerkzeuge
in die Nuten des Nadelbetts gegenüber einer Längserstreckung der Wirkwerkzeuge. Dies
erleichtert das Entfernen des Einlegewerkzeugs von den Wirkwerkzeugen. Die zum Abziehen
des Einlegewerkzeugs von den Wirkwerkzeugen erforderliche Kraft wird sozusagen über
einen gewissen Zeitraum verteilt, so dass die zum Abziehen des Einlegewerkzeugs von
den Wirkwerkzeugen notwendige Kraft insgesamt kleingehalten werden kann. Auch dies
ist eine Möglichkeit, um zu gewährleisten, dass die Wirkwerkzeuge bei Entfernen des
Einlegewerkzeugs nicht aus den Nuten des Nadelbetts herausbewegt werden. Bevorzugterweise
drückt man die Wirkwerkzeuge nach dem Entfernen des Einlegewerkzeugs weiter in die
Nuten des Nadelbetts. Man lässt also zu, dass das Einlegewerkzeug die Wirkwerkzeuge
nur bis zu einer gewissen Tiefe in die Nuten des Nadelbetts drückt und bringt die
Wirkwerkzeuge erst danach in ihre endgültige Position, beispielsweise durch den Druck
eines Fingers des Werkers oder eines entsprechenden Werkzeugs. Ein derartiger Fingerdruck
ist unkritisch, weil die Wirkwerkzeuge bereits etwas in die Nuten des Nadelbetts eingetaucht
worden sind.
[0017] Vorzugsweise verwendet man ein Einlegewerkzeug mit einem Anschlag, an dem die Wirkwerkzeuge
in Längsrichtung anliegen. Die Wirkwerkzeuge sind dann bereits im Einlegewerkzeug
entlang ihrer Längserstreckung relativ zueinander ausgerichtet, was das Beschicken
der Barre weiter erleichtert.
[0018] Die Aufgabe wird durch ein Einlegewerkzeug gelöst mit einem Korpus, der Aufnahmen
mit der vorbestimmten Teilung aufweist, in denen Wirkwerkzeuge angeordnet sind, wobei
der Korpus aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist und die Aufnahmen als Schlitze
ausgebildet sind.
[0019] Ein Kunststoffmaterial ist ausreichend elastisch, so dass die Wirkwerkzeuge in den
Schlitzen des Einlegewerkzeugs mit einem gewissen Reibschluss gehalten werden können.
Das Einlegewerkzeug kann dann mit einer gewissen Robustheit gehandhabt werden, ohne
dass Gefahr besteht, dass die Wirkwerkzeuge beschädigt werden. Der Korpus kann mit
der gewünschten hohen Genauigkeit gefertigt werden. Man kann hierbei Toleranzen in
der Größenordnung von hundertstel Millimetern erreichen. Dementsprechend ist es auf
einfache Weise möglich, die Teilung der Aufnahme und die Teilung der Nuten im Nadelbett
mit der notwendigen Genauigkeit in Übereinstimmung zu bringen.
[0020] Vorzugsweise sind Wirkwerkzeuge in den Aufnahmen angeordnet sind. Man kann ein derartiges
Einlegewerkzeug dann auf einfache Weise an das Nadelbett der Barre heranführen und
die Wirkwerkzeuge unmittelbar aus dem Einlegewerkzeug in das Nadelbett überführen.
[0021] Dies ist besonders einfach dann, wenn die Wirkwerkzeuge mit einer Längsseite aus
den Aufnahmen vorstehen. Man kann dann die Wirkwerkzeuge mit diesen Längsseiten in
die Nuten des Nadelbetts einführen, so dass die Wirkwerkzeuge in diesen Nuten fixiert
sind. Danach kann das Einlegewerkzeug entfernt werden.
[0022] Vorzugsweise stehen die Wirkwerkzeuge in ihrer Längsrichtung über das Einlegewerkzeug
vor. Der Werker hat dann die Möglichkeit, die Wirkwerkzeuge in den Nuten des Nadelbetts
festzuhalten, wenn er das Einlegewerkzeug von den Wirkwerkzeugen abzieht. Dies erleichtert
die Montage.
[0023] Vorzugsweise weist das Kunststoffmaterial einen Längenausdehnungskoeffizient pro
1 % Wassereinlagerung von weniger als 0,005 auf. Mit anderen Worten beträgt eine Längenänderung
pro Prozent Wassereinlagerung nur wenige Promille. Dies ist ausreichend, um die Teilungsgenauigkeit
so weit zu behalten, dass die Wirkwerkzeuge problemlos vom Einlegewerkzeug in die
Nuten des Nadelbetts überführt werden können. Ein derartiges Kunststoffmaterial ist
beispielsweise ein Acrylatmonomer oder ein anderer Acrylkunststoff, vorzugsweise Polymethylmethacrylat.
Das Kunststoffmaterial kann noch weitere Zusätze aufweisen, beispielsweise einen Stabilisator.
[0024] Bevorzugterweise weist der Korpus einen Anschlag auf, der quer zu den Aufnahmen angeordnet
ist. An diesem Anschlag können dann die Wirkwerkzeuge anliegen, wenn sie montiert
werden. Unabhängig davon, ob ein derartiger Anschlag vorhanden ist oder nicht, kann
das Einlegewerkzeug bereits beim Hersteller der Wirkwerkzeuge mit den Wirkwerkzeugen
bestückt werden. Dieses Bestücken kann maschinell erfolgen, was schnell und zuverlässig
ist. Das Risiko einer Beschädigung der Wirkwerkzeuge beim Bestücken des Einlegewerkzeugs
kann kleingehalten werden.
[0025] Vorzugsweise weist der Korpus eine Erstreckung quer zu den Aufnahmen auf, die maximal
2 Zoll beträgt. Damit begrenzt man zwar die Anzahl der Wirkwerkzeuge, die gleichzeitig
in die Nuten des Nadelbetts der Barre überführt werden können. Eine begrenzte Breite
ist für den Werker aber besser handhabbar. Außerdem ist die Gefahr, dass sich das
Einlegewerkzeug wölbt, gering. Man kann eine Ebenheit von weit unter 0,1 mm erreichen.
[0026] Vorzugsweise ist ein reibungsverminderndes Mittel zwischen den Aufnahmen und den
Wirkwerkzeugen angeordnet. Ein derartiges reibungsverminderndes Mittel, das auch als
"Gleitmittel" bezeichnet werden kann, hat den Vorteil, dass es das Herausziehen der
Wirkwerkzeuge aus den Aufnahmen des Einlegewerkzeugs und damit das Entfernen des Einlegewerkzeugs
von den Wirkwerkzeugen, wenn sie in den Nuten des Nadelbetts aufgenommen sind, erleichtert.
Andererseits entfaltet ein derartiges Gleitmittel vielfach auch eine gewisse Adhäsion,
so dass man auf einfache Weise verhindern kann, dass die Wirkwerkzeuge unter der Wirkung
der Schwerkraft aus den Aufnahmen des Einlegewerkzeugs herausgelegt werden oder herausfallen
können.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Einlegewerkzeugs,
- Fig. 2
- eine stark schematisierte Darstellung des Beschickens einer Barre und
- Fig. 3
- eine stark schematisierte Darstellung im Einlegewerkzeug.
[0028] In allen Figuren sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0029] Die Darstellung in der Zeichnung ist stark schematisiert und nicht maßstäblich.
[0030] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Einlegewerkzeug 1, das man verwenden
kann, um Wirkwerkzeuge 2 (Fig. 2 und 3) in Nuten 3 eines Nadelbetts 4 einer im Übrigen
nicht näher dargestellten Barre einzusetzen.
[0031] Das Einlegewerkzeug 1 weist einen Korpus 5 auf, der eine Vielzahl von ausgebildeten
Aufnahmen 6 für die Wirkwerkzeuge 2 aufweist. Die Aufnahmen 6 sind durch Stege 7 voneinander
getrennt. Die Stege 7 sind hier mit einer übertrieben großen Dicke dargestellt. Sie
können in Abhängigkeit von der verwendeten Feinheit relativ dünn ausgebildet sein.
Derzeit liegt ein realistischer Minimalwert bei etwa 0,15 mm. Die Breite der Aufnahmen
6 entspricht der entsprechenden Breite der Wirkwerkzeuge 2.
[0032] Die Aufnahmen 6 sind zu einer Seite des Einlegewerkzeugs 1 hin offen. Am gegenüberliegenden
Ende ist ein Anschlag 8 vorgesehen, an dem die Wirkwerkzeuge 2 mit einem Ende 9 anliegen.
Dies ist vorzugsweise das Ende, an dem die Wirkwerkzeuge 2 einen Nadelfuß 10 aufweisen.
[0033] Das andere Ende der Wirkwerkzeuge 2 mit einem Nadelkopf 11 steht aus dem offenen
Ende der Aufnahmen 6 vor, wie man anhand von Fig. 3 erkennen kann.
[0034] Die Aufnahmen 6 haben eine etwas größere Toleranz im Bezug auf die Wirkwerkzeuge
2 als die Nuten 3 des Nadelbetts 4. Darüber hinaus ist der Korpus 5, der einstückig
mit den Stegen 7 ausgebildet ist, aus einem Kunststoffmaterial gebildet, das in gewissen
Grenzen elastisch ist. Die Wirkwerkzeuge 2 können also mit Reibschluss in den Aufnahmen
6 gehalten werden. Der Anschlag 8 ermöglicht eine Ausrichtung aller Wirkwerkzeuge
2 in dem Einlegewerkzeug 1 in Längsrichtung der Wirkwerkzeuge 2.
[0035] Die Kraft, mit der das Einlegewerkzeug 1 die Wirkwerkzeuge 2 festhält, ist größer
als die Gewichtskraft der Wirkwerkzeuge 2. Es ist also möglich, wie in Fig. 2 dargestellt,
das Einlegewerkzeug 1 so zu handhaben, dass die Wirkwerkzeuge 2 in Schwerkraftrichtung
unten angeordnet sind, ohne dass die Wirkwerkzeuge 2 aus dem Einlegewerkzeug 1 herausfallen.
[0036] Aufgrund der größeren Toleranzen werden jedoch die Wirkwerkzeuge in den Nuten 3 der
Nadelaufnahme 4 der Barre mit einer gewissen Klemmkraft festgehalten, sobald die Wirkwerkzeuge
2 in die Nuten 3 eingeführt worden sind. Hierzu reicht es aus, die Wirkwerkzeuge 2
über eine relativ kleine Strecke in die Nuten 3 einzuführen. Wie man in Fig. 2 erkennen
kann, ist es nicht erforderlich, die Wirkwerkzeuge 2 bis zum Anschlag in die Nuten
3 einzuführen. Vielmehr kann man bereits dann, wenn die Wirkwerkzeuge 2 über 1 bis
2 mm in die Nuten 3 des Nadelbetts 4 eingeführt worden sind, das Einlegewerkzeug 1
von den Wirkwerkzeugen 2 abziehen.
[0037] Wie bereits oben erwähnt, stehen die Wirkwerkzeuge 2 an einem Ende aus dem Einlegewerkzeug
1 vor. Wenn der Werker also mithilfe des Einlegewerkzeugs 1 die Wirkwerkzeuge 2 in
den Nuten 3 des Nadelbetts 4 positioniert hat, kann er mit dem Finger oder einem entsprechenden
Werkzeug das überstehende Ende der Wirkwerkzeuge 2 festhalten und in die Nuten 3 des
Nadelbetts 4 eindrücken und dann das Einlegewerkzeug 1 abnehmen. Hierbei ist es zweckmäßig,
das Einlegewerkzeug 1 gegenüber den Wirkwerkzeugen 2 zu kippen, also beispielweise
das dem Nadelkopf 11 der Wirkwerkzeuge 2 zugewandte Ende des Einlegewerkzeugs 1 abzuheben
und dann den Winkel zwischen den Wirkwerkzeugen 2 und dem Einlegewerkzeug 1 zunehmend
zu vergrößern. Natürlich ist auch ein Kippen in die andere Richtung möglich.
[0038] Man kann auch ein Gleitmittel oder ein reibungsverminderndes Mittel zwischen den
Wirkwerkzeugen 2 und dem Einlegewerkzeug 1 anordnen. Ein derartiges Gleitmittel kann
beispielsweise ein Öl oder dergleichen sein. Ein derartiges Gleitmittel hat einerseits
eine gewisse Adhäsionswirkung, so dass die Wirkwerkzeuge 2 auch gegen die Wirkung
der Schwerkraft in den Aufnahmen 6 gehalten werden. Andererseits erleichtert ein derartiges
Gleitmittel das Abziehen des Einlegewerkzeugs 1 von den Wirkwerkzeugen 2.
[0039] Wie oben erwähnt, ist nicht erforderlich, dass das Einlegewerkzeug 1 die Wirkwerkzeuge
2 vollständig, d.h. bis zum Anschlag, in die Nuten 3 des Nadelbetts 4 eindrücken.
Der Werker kann, nachdem er das Einlegewerkzeug 1 von den Wirkwerkzeugen 2 entfernt
hat, die Wirkwerkzeuge 2 weiter in die Nuten 3 des Nadelbetts 4 drücken, bis die Wirkwerkzeuge
2 am Grund der Nuten 3 anliegen. Danach können die Wirkwerkzeuge 2 in üblicher Weise,
beispielsweise mithilfe eines Deckels, am Nadelbett 4 der Barre fixiert werden.
1. Verfahren zum Bestücken einer Barre einer Kettenwirkmaschine mit Wirkwerkzeugen (2),
bei dem man die Wirkwerkzeuge (2) in Nuten (3) eines Nadelbetts (4) der Barre einlegt,
wobei die Nuten (3) eine vorbestimmte Teilung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass man Wirkwerkzeuge (2) verwendet, die in Aufnahmen (6) eines Einlegewerkzeugs (1)
gehalten sind, die die vorbestimmte Teilung aufweisen, wobei man das Einlegewerkzeug
(1) am Nadelbett (4) positioniert und die Wirkwerkzeuge (2) mit Hilfe des Einlegewerkzeugs
(1) in die Nuten (3) überführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Einlegewerkzeug (1) verwendet, aus dem die Wirkwerkzeuge (2) mit ihrer Längsseite
hervorstehen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das Einlegewerkzeug (1) mit den Wirkwerkzeugen (2) in Richtung auf das Nadelbett
(4) drückt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Einlegewerkzeug (1) verwendet, in dem die Wirkwerkzeuge (2) reibschlüssig
mit einer Haltekraft gehalten sind, die größer ist als eine Gewichtskraft der Wirkwerkzeuge
(2).
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekraft kleiner ist als eine Klemmkraft, mit der die Wirkwerkzeuge (2) in
den Nuten (3) des Nadelbetts (4) gehalten sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man das Einlegewerkzeug (1) nach dem Überführen der Wirkwerkzeuge (2) in die Nuten
(3) des Nadelbetts (4) gegenüber einer Längserstreckung der Wirkwerkzeuge (2) verkippt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die Wirkwerkzeuge (2) nach dem Entfernen des Einlegewerkzeugs (1) weiter in die
Nuten (3) des Nadelbetts (4) drückt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Einlegewerkzeug (1) mit einem Anschlag (8) verwendet, an dem die Wirkwerkzeuge
(2) in Längsrichtung anliegen.
9. Einlegewerkzeug (1) mit einem Korpus (5), der Aufnahmen (6) mit einer vorbestimmten
Teilung aufweist, wobei der Korpus (5) aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist und
die Aufnahmen (6) als Schlitze ausgebildet sind.
10. Einlegewerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Wirkwerkzeuge (2) in den Aufnahmen angeordnet sind, die insbesondere in ihrer Längsrichtung
über das Einlegewerkzeug (1) vorstehen.
11. Einlegewerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkwerkzeuge (2) mit einer Längsseite aus den Aufnahmen (6) vorstehen.
12. Einlegewerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial einen Längenausdehnungskoeffizienten pro 1 % Wassereinlagerung
von weniger als 0,005 aufweist.
13. Einlegewerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (5) einen Anschlag (8) aufweist, der quer zu den Aufnahmen (6) angeordnet
ist.
14. Einlegewerkzeug nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (5) eine Erstreckung quer zu den Aufnahmen (6) aufweist, die maximal zwei
Zoll beträgt.
15. Einlegewerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein reibungsverminderndes Mittel zwischen den Aufnahmen (6) und den Wirkwerkzeugen
(2) angeordnet ist.