[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug.
Die Beleuchtungseinrichtung umfasst eine Laserlichtquelle zum Aussenden von Laserlicht,
einen Strahlungskonverter, der eine Lumineszenzschicht, insbesondere mit Phosphor,
enthält, und eine Abbildungsoptik. Der Strahlungskonverter ist ausgebildet, von der
Laserlichtquelle ausgesandtes Laserlicht in im Vergleich zu dem Laserlicht breitbandigeres,
insbesondere weißes Sekundärlicht, umzuwandeln und aufzufächern. Die Abbildungsoptik
ist ausgebildet, das Sekundärlicht in eine Abstrahlrichtung der Beleuchtungseinrichtung
zur Erzeugung einer resultierenden Lichtverteilung umzulenken. Die Beleuchtungseinrichtung
findet insbesondere als Scheinwerfer in einem Kraftfahrzeug Verwendung.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer derartigen Beleuchtungseinrichtung.
Vorzugsweise umfasst das Kraftfahrzeug im vorderen Bereich auf jeder Anbauseite eine
derartige Beleuchtungseinrichtung.
[0003] Laserlichtquellen, insbesondere Halbleiterlaser, bieten eine Reihe von vorteilhaften
Eigenschaften, wie z.B. eine vergleichsweise kleine lichtaussendende Fläche, hohe
Strahlungsintensitäten, sowie die Ausstrahlung von weitgehend kollimierten, schmalbandigen
Lichtbündeln. Optische Systeme für Laserlicht können daher mit kleineren Brennweiten
aufgebaut werden, als optische Systeme für weniger stark kollimierte Lichtbündel von
zum Beispiel Glühlampen oder Leuchtdioden (LEDs). Die optischen Systeme für Laserlicht
lassen sich daher mit geringem Bauraum realisieren.
[0004] Probleme bei der Nutzung von Laserlichtquellen für Beleuchtungseinrichtungen von
Kraftfahrzeugen ergeben sich insbesondere daraus, dass Laser im Wesentlichen kohärentes,
monochromatisches Licht oder schmalbandiges Licht in einem engen Wellenlängenbereich
ausstrahlen. Bei den typischen hohen Strahlungsintensitäten von Laserlichtquellen
ist solches Licht potenziell gefährlich, insbesondere für das menschliche Auge. Dies
gilt insbesondere bei Strahlungsleistungen von einigen Watt, wie sie im Bereich der
Kraftfahrzeugbeleuchtung erwünscht sind. Im Straßenverkehr muss eine Blendung der
Verkehrsteilnehmer aus Sicherheitsgründen vermieden werden.
[0005] Ein weiteres Problem besteht darin, dass für das abgestrahlte Licht eines Kraftfahrzeugscheinwerfers
meist weißes Mischlicht erwünscht oder gesetzlich vorgeschrieben ist. Es sind daher
Maßnahmen zur Umwandlung in geeignetes Licht zu treffen.
[0006] Zur Umwandlung von monochromatischem Licht in polychromatisches oder weißes Licht
ist im Bereich der weißen Leuchtdioden (LEDs) oder Lumineszenzkonversions-LEDs die
Verwendung von Strahlungskonvertern bekannt. Diese weisen meist eine Lumineszenzschicht
auf, die insbesondere Phosphor umfasst. Bei der Lumineszenz führt ein physikalisches
System eine von außen zugeführte Energie ganz oder teilweise nicht seiner thermischen
Energie zu, sondern wird von der absorbierten Energie in einen angeregten Zustand
versetzt und emittiert Licht. Wenn zwischen der Absorption der Energie und der Emission
kein Aktivierungsprozess stattfindet, dann spricht man von Fluoreszenz; wenn ein angeregter
Zwischenzustand die Energie für eine gewisse Zeit "einfrieren" kann, dann von Phosphoreszenz.
[0007] Das Licht einer üblicherweise farbiges (z.B. blaues oder UV-) Licht ausstrahlenden
LED regt das Material der Lumineszenzschicht zur Lumineszenz an, wodurch der Strahlungskonverter
selbst Licht einer anderen Wellenlänge (z.B. gelb) abgibt. Auf diese Weise kann zumindest
ein Teil des eingestrahlten Lichts eines Wellenlängenbereichs in Licht eines anderen
Wellenlängenbereichs konvertiert werden. In der Regel wird ein weiterer Anteil des
eingestrahlten Lichts durch die Lumineszenzschicht ohne Konversion gestreut. Das unkonvertierte
gestreute Licht und das durch Lumineszenz konvertierte abgestrahlte Licht können sich
dann additiv überlagern und führen z.B. zu weißem Mischlicht.
[0008] Bei Verwendung des erläuterten Prinzips der Lumineszenz-Konversion für Kraftfahrzeugscheinwerfer
mit Laserlichtquelle kommt dem Strahlungskonverter eine sicherheitsrelevante Bedeutung
zu. Wird der Strahlungskonverter zerstört oder z.B. durch mechanische Einflüsse, Vibrationen
oder einen Unfall aus dem Strahlengang der Laserlichtquelle entfernt, so kann potenziell
gefährliches Laserlicht ohne Konversion in das gewünschte Mischlicht aus dem Scheinwerfer
austreten. Bei solchen Störfällen müssen daher Maßnahmen ergriffen werden, um eine
Gefährdung der Verkehrsteilnehmer durch Laserlicht zu vermeiden. Hierzu sind aus dem
Stand der Technik verschiedene aktive und passive Sicherheitssysteme bekannt.
[0009] Bei aktiven Sicherheitssystemen wird während des Betriebs des Laser-Scheinwerfers
mittels eines Strahlungsdetektors kontinuierlich überwacht, ob die Intensität des
Laserlichts im Strahlengang nach dem Strahlungskonverter innerhalb zulässiger (unschädlicher)
Grenzwerte liegt. Falls dem nicht so ist, werden entsprechende Gegenmaßnahmen zum
Schutz anderer Verkehrsteilnehmer eingeleitet, bspw. wird die Leistung der Laserlichtquelle
reduziert. Ein solches aktives System ist bspw. aus der
DE 10 2012 220 481 A1 bekannt. Bei passiven Sicherheitssystemen wird üblicherweise ein Lichtverlust erzeugt,
bspw. durch eine Strahlenfalle, ein Streuelement oder einen abschattendes Element.
Der Lichtverlust sorgt dabei im Störfall (Strahlungskonverter beschädigt oder entfernt)
dafür, dass das potenziell gefährliche Laserlicht so weit absorbiert, gestreut oder
abgeschattet wird, dass das Gefährdungspotenzial für andere Verkehrsteilnehmer reduziert
ist. Ein solches passives System ist bspw. aus der
DE 10 2013 016 423 A1 bekannt. Problematisch ist bei den passiven Systemen jedoch, dass die Absorption,
Streuung oder Abschattung des Lichts auch in dem störungsfreien Fall auftritt, wenn
der Strahlungskonverter voll funktionsfähig ist, sodass weniger Nutzlicht zur Erzeugung
der resultierenden Lichtverteilung zur Verfügung steht. Bei passiven Systemen kann
der dadurch auftretende Leistungsverlust der Beleuchtungseinrichtung 15-30% betragen.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, die Betriebssicherheit
einer Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs mit Laserlichtquelle zu erhöhen.
Insbesondere soll ein passives Sicherheitssystem zur Reduzierung des Gefährdungspotenzials
durch unkonvertiertes Laserlicht im Störfall vorgeschlagen werden, bei dem der Leistungsverlust
im störungsfreien Fall möglichst gering ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Beleuchtungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Dabei wird ausgehend von der Beleuchtungseinrichtung der eingangs genannten
Art insbesondere vorgeschlagen, dass in einem lokal begrenzten Auftreffbereich der
Abbildungsoptik, der bei Wegfall des Strahlungskonverters dem Laserlicht ausgesetzt
ist, eine Mikrostruktur definierter Ausgestaltung angeordnet ist, wobei die Mikrostruktur
derart ausgestaltet ist, dass Ablenkwinkel von auf den Auftreffbereich treffendem
Licht so gewählt sind, dass das von der Mikrostruktur abgelenkte Licht zur Erzeugung
der resultierenden Lichtverteilung beiträgt.
[0012] Die Laserlichtquelle weist vorzugsweise einen oder mehrere Laserdioden-Halbleiterchips
auf. Im Strahlengang zwischen der Laserlichtquelle und dem Strahlungskonverter kann
ein optisch wirksames Element, insbesondere eine Linse oder ein Reflektor, angeordnet
sein, um das von der Laserlichtquelle abgestrahlte Laserlicht möglichst vollständig
auf den Strahlungskonverter zu bündeln. Der Strahlungskonverter ist vorzugsweise derart
ausgebildet, dass er eine annähernd lambert'sche Abstrahlcharakteristik des Sekundärlichts
aufweist.
[0013] Anders als im Stand der Technik, wo in dem Auftreffbereich lediglich eine Streustruktur
vorgesehen ist, die zu einer unkontrollierten Streuung des auftreffenden Lichts nach
allen Seiten führt, so dass ein Großteil des gestreuten Lichts nicht zur Erzeugung
der resultierenden Lichtverteilung zur Verfügung steht, ist bei der Erfindung eine
Mikrostruktur definierter Ausgestaltung in dem Auftreffbereich angeordnet. Die Mikrostruktur
ist derart ausgestaltet, dass das abgelenkte Licht zur Erzeugung der resultierenden
Lichtverteilung beiträgt. Vorzugsweise trägt das gesamte von der Mikrostruktur abgelenkte
Licht zur Erzeugung der resultierenden Lichtverteilung bei, mindestens jedoch die
Hälfte des abgelenkten Lichts. Das abgelenkte Licht liegt also zum überwiegenden Teil
innerhalb der resultierenden Lichtverteilung. Das auf den Auftreffbereich fallende
Licht wird zwar aufgeweitet, so dass im Störfall das Gefährdungspotenzial deutlich
reduziert ist, aber nur so weit, dass das abgelenkte Licht noch zur Erzeugung der
Lichtverteilung beiträgt. Das auftreffende Licht wird durch die definierte Mikrostruktur
also gezielt umgelenkt. So lässt sich, bei minimaler Beeinträchtigung der Lichtverteilung
und ohne Lichtverlust im störungsfreien Fall, im Störfall das Gefährdungspotenzial
deutlich reduzieren.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Abbildungsoptik als ein Reflektor, der vorzugsweise aus einem Thermoplast gefertigt
ist, und der Auftreffbereich als ein Teil einer Reflexionsfläche des Reflektors ausgebildet
ist. Die definierte Mikrostruktur ist vorzugsweise in ein Spritzgusswerkzeug für den
Reflektor eingebracht, bspw. mittels Fräsen, und wird somit gleichzeitig mit der Herstellung
des Reflektors als integraler Bestandteil der Reflexionsfläche im Auftreffbereich
ausgebildet. Alternativ wäre es auch denkbar, dass die Mikrostruktur nach der Herstellung
des Reflektors in dem Auftreffbereich der Reflexionsfläche ausgebildet wird, bspw.
durch Bearbeitung mit einem Prägewerkzeug oder mit einem Laserstrahl. Eine Fertigung
des Reflektors aus Thermoplast hat gegenüber einem Reflektor aus Duroplast den Vorteil,
dass eine nach dem Spritzgießen auf die Reflexionsfläche aufzubringende Metallisierungsschicht
sehr dünn (z.B. < 1,0 µm, insbesondere etwa 0,2 µm) ist und die Abmessungen der zuvor
ausgebildeten Mikrostruktur auch nach der Beschichtung noch weitgehend erhalten bleiben.
Im Gegensatz dazu hat eine auf eine Reflexionsfläche eines Reflektors aus Duroplast
nach dem Spritzgießen aufzubringende transparente Schutzschicht üblicherweise eine
Dicke von mehreren Mikrometern.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Mikrostruktur derart ausgestaltet ist, dass eine Breite und/oder Höhe der Ablenkung
des auf den Auftreffbereich treffenden und von der Mikrostruktur abgelenkten Lichts
der gesamten Breite und/oder Höhe der resultierenden Lichtverteilung entspricht. Gemäß
dieser Ausführungsform wird die gesamte Breite und/oder Höhe der Lichtverteilung zum
Aufweiten des auf die Mikrostruktur treffenden Lichts genutzt, so dass einerseits
im Störfall das auftreffende Laserlicht so weit aufgefächert wird, dass das Gefährdungspotenzial
deutlich reduziert ist, und andererseits im störungsfreien Fall das gesamte auf die
Mikrostruktur treffende Licht einen Beitrag zu der Lichtverteilung leistet.
[0016] In einer anderen Ausgestaltung wäre es sogar möglich, dass die Mikrostruktur derart
ausgestaltet ist, dass ein kleiner Teil des auf den Auftreffbereich treffenden und
von der Mikrostruktur abgelenkten Lichts über die Breite und/oder die Höhe der resultierenden
Lichtverteilung hinausgeht. Das abgelenkte Licht liegt auch in diesem Fall zum überwiegenden
Teil innerhalb der resultierenden Lichtverteilung. Das abgelenkte, außerhalb der Lichtverteilung
liegende Licht kann bspw. zur Realisierung eines sanften Auslaufs der Lichtverteilung
zu den Rändern hin genutzt werden. Dabei geht das Licht, das von der Mikrostruktur
in einen Bereich jenseits der Breite und/oder der Höhe der resultierenden Lichtverteilung
umgelenkt wurde, nicht einfach ungenutzt verloren, sondern kann zum Weichzeichnen
des Auslaufs der Lichtverteilung nach außen hin, zur Ausleuchtung eines Overheadbereichs
einer Abblendlichtverteilung oder zur Seitenausleuchtung von Randbereichen (z.B. unmittelbar
vor dem Fahrzeug oder seitlich neben der Fahrbahn) genutzt werden.
[0017] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung wäre es auch möglich, dass die
Mikrostruktur derart ausgestaltet ist, dass eine Breite und/oder Höhe der Ablenkung
des auf den Auftreffbereich treffenden und von der Mikrostruktur abgelenkten Lichts
kleiner ist als die Breite und/oder die Höhe der resultierenden Lichtverteilung, wobei
insbesondere das auf den Auftreffbereich treffende und von der Mikrostruktur abgelenkten
Licht unter eine horizontale Helldunkelgrenze einer abgeblendeten Lichtverteilung
abgelenkt wird. In einem Störfall würde das Laserlicht somit nach unten auf die Fahrbahn
gelenkt werden, wodurch sich ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn ergibt.
[0018] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
dass die Mikrostruktur derart ausgestaltet ist, dass Ablenkwinkel des auf den Auftreffbereich
treffenden und von der Mikrostruktur abgelenkten Lichts in vertikaler und horizontaler
Richtung unterschiedlich sind. Besonders bevorzugt ist es, wenn ein Öffnungswinkel
des auf den Auftreffbereich treffenden und von der Mikrostruktur abgelenkten Lichts
in vertikaler Richtung ±5° (bei Fernlicht) oder +0°/ -5° (bei einer Lichtverteilung
mit oberer Helldunkelgrenze, bspw. Abblendlicht oder Nebellicht) und in horizontaler
Richtung ±45° beträgt.
[0019] Vorteilhafterweise sind die von der Mikrostruktur hervorgerufenen Ablenkwinkel des
auftreffenden Lichts nicht über den gesamten Auftreffbereich gleich groß. Dadurch
kann eine Beeinträchtigung der Lichtverteilung im störungsfreien Fall minimiert werden.
In diesem Zusammenhang wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Mikrostruktur derart
ausgestaltet ist, dass sich ein vertikaler und/oder horizontaler erster Ablenkwinkel
von auf einen ersten Teilbereich des Auftreffbereichs treffendem Licht von einem vertikalen
und/oder horizontalen zweiten Ablenkwinkel von auf einen zweiten Teilbereich des Auftreffbereichs
treffendem Licht unterscheidet. Gemäß dieser Ausführungsform weist der Auftreffbereich
also mindestens zwei Teilbereiche auf, in denen die Mikrostruktur unterschiedlich
ausgestaltet ist, so dass die Mikrostruktur dieser Teilbereiche unterschiedliche Ablenkwinkel
des auftreffenden Lichts erzeugt. Selbstverständlich ist es denkbar, dass der Auftreffbereich
mehr als zwei Teilbereiche aufweist, die jeweils unterschiedliche Ablenkwinkel erzeugen.
[0020] Vorzugsweise ist die Mikrostruktur derart ausgestaltet, dass ein erster Teilbereich
in einem Zentrum des Auftreffbereichs angeordnet ist und mindestens ein zweiter ringförmiger
Teilbereich den ersten Teilbereich umgibt. In dieser Ausführungsform sind die Teilbereiche
also konzentrisch um das Zentrum des Auftreffbereichs herum angeordnet. Die Form der
Teilbereiche bzw. des Auftreffbereichs ergibt sich aus einem Schnitt des bei Wegfall
des Strahlungskonverters auf den Auftreffbereich treffenden Laserlichts (üblicherweise
ein Kegel mit elliptischer Grundfläche) und der Fläche der Abbildungsoptik, im Falle
eines Reflektors der Reflexionsfläche (üblicherweise parabelartig). Der erste Teilbereich
kann bspw. kreisförmig, elliptisch oder rechteckig sein oder die Form eines Kegelschnitts
aufweisen. Die Ausgestaltung der Mikrostruktur in den Teilbereichen des Auftreffbereichs
ist derart, dass sich in den Teilbereichen unterschiedliche Ablenkwinkel des auftreffenden
Lichts ergeben.
[0021] In einer alternativen Ausführungsform ist die Mikrostruktur derart ausgestaltet,
dass ein erster Teilbereich in einem Zentrum des Auftreffbereichs und ein zweiter
Teilbereich an einem äußeren Rand des Auftreffbereichs ausgebildet ist, und dass sich
ein vertikaler und/oder horizontaler Ablenkwinkel von auf den Auftreffbereich treffendem
Licht ausgehend von dem ersten Teilbereich bis zu dem zweiten Teilbereich kontinuierlich
ändert. Vorteilhafterweise sind die durch die Mikrostruktur im Zentrum des Auftreffbereichs
erzeugten vertikalen und/oder horizontalen ersten Ablenkwinkel größer als die von
der Mikrostruktur an dem äußeren Rand des Auftreffbereichs erzeugten vertikalen und/oder
horizontalen zweiten Ablenkwinkel, d.h. das im Zentrum des Auftreffbereichs auf die
Mikrostruktur treffende Licht wird stärker abgelenkt als das am Rand des Auftreffbereichs
auf die Mikrostruktur treffende Licht. Ganz besonders bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang,
wenn die Mikrostruktur derart ausgestaltet ist, dass das Zentrum des Auftreffbereichs
dort liegt, wo ein Intensitätsprofil des bei Wegfall des Strahlungskonverters auf
den Auftreffbereich treffenden Laserlichts sein Maximum hat. Auf diese Weise kann
sichergestellt werden, dass diejenigen Strahlen eines Laserlichtkegels, die eine besonders
hohe Intensität aufweisen und deshalb ein besonders großes Gefährdungspotenzial haben,
am stärksten abgelenkt und aufgeweitet werden. Diejenigen Strahlen am äußeren Rand
des Laserlichtkegels, die eine niedrigere Intensität aufweisen und deshalb ein geringeres
Gefährdungspotenzial haben, werden dagegen weniger stark abgelenkt und aufgeweitet.
[0022] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
dass die Mikrostruktur eine Wellenform mit in vertikaler und/oder in horizontaler
Richtung mindestens drei, vorzugweise mindestens fünf, Bergen und einer entsprechenden
Anzahl an Tälern aufweist. Die Wellenform kann dabei insbesondere eine Sinusform,
eine Dreieckform, eine Sägezahnform oder eine beliebige Zwischenform aufweisen. Vorteilhafterweise
liegen Höhenunterschiede zwischen benachbarten Bergen und Tälern im Bereich von <
100 µm, vorzugsweise von < 50 µm, ganz besonders bevorzugt von < 10 µm. Vorzugsweise
liegen Abstände zwischen benachbarten Bergen oder benachbarten Tälern, also eine Wellenlänge
der Mikrostruktur, im Bereich von < 10 mm.
[0023] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Mikrostruktur eine Wellenform mit ersten
Wellen mit Bergen und Tälern einer ersten Wellenstruktur und zweiten Wellen mit Bergen
und Tälern einer zweiten Wellenstruktur umfasst, wobei die ersten und zweiten Wellen
sich überlagern und die Wellenstrukturen schräg oder senkrecht zueinander verlaufen.
Auf diese Weise ergibt sich eine Mikrostruktur, die das auftreffende Licht gezielt
in horizontaler und vertikaler Richtung mit vorgegebenen Ablenkwinkeln umlenken kann.
Vorzugsweise sind die Wellenlängen der ersten und zweiten Wellen gleich groß.
[0024] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
dass die Beleuchtungseinrichtung eine aktive Sicherheitsüberwachung aufweist, welche
ausgebildet ist, die Laserlichtquelle im Falle eines Defekts des Strahlungskonverters
abzuschalten oder deren Leistung zu reduzieren. In einem solchen aktiven Sicherheitssystem
verstreicht eine geraume Zeitdauer (hier als Totzeit bezeichnet), beispielsweise im
Bereich von 250 ms, die zwischen dem Auftreten eines Störfalls und dem Zeitpunkt vergeht,
bis die nach Detektion des Störfalls eingeleiteten Gegenmaßnahmen zum Schutz anderer
Verkehrsteilnehmer Wirkung zeigen. Während dieser Zeitdauer kann eine Gefährdung anderer
Verkehrsteilnehmer nicht ausgeschlossen werden. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene
passive Sicherheitssystem ist dagegen unmittelbar nach dem Auftreten eines Störfalls
wirksam und sorgt ohne Zeitverzögerung für eine Reduzierung des Gefährdungspotenzials.
Somit kann das erfindungsgemäß vorgeschlagene passive Sicherheitssystem ein vorhandenes
aktives Sicherheitssystem dahingehend ergänzen, dass es während der Totzeit des aktiven
Sicherheitssystems für eine erste Reduzierung des Gefährdungspotenzials sorgt. Eine
weitergehende Reduzierung des Gefährdungspotenzials kann danach dann durch das aktive
Sicherheitssystem erreicht werden.
[0025] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung;
- Figur 2
- ein Lichtmodul einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung in einem störungsfreien
Fall in einem Vertikalschnitt;
- Figur 3
- das Lichtmodul aus Figur 2 in einem Störfall in einem Vertikalschnitt;
- Figur 4
- ein Lichtmodul einer aus dem Stand der Technik bekannten Beleuchtungseinrichtung mit
beispielhaft eingezeichnetem Strahlenverlauf in einem Vertikalschnitt;
- Figur 5
- einen Auftreffbereich einer Abbildungsoptik eines Lichtmoduls einer aus dem Stand
der Technik bekannten Beleuchtungseinrichtung in einem Vertikalschnitt;
- Figur 6
- einen Auftreffbereich einer Abbildungsoptik eines Lichtmoduls einer erfindungsgemäßen
Beleuchtungseinrichtung in einem Vertikalschnitt;
- Figur 7
- ein Diagramm mit einem Intensitätsprofil eines im Störfall auf den Auftreffbereich
treffenden Laserlichtkegels und mit einer ersten Kurve von durch die Mikrostruktur
des Auftreffbereichs bewirkten Ablenkwinkeln;
- Figur 8
- ein Diagramm mit einem Intensitätsprofil eines im Störfall auf den Auftreffbereich
treffenden Laserlichtkegels und mit einer zweiten Kurve von durch die Mikrostruktur
des Auftreffbereichs bewirkten Ablenkwinkeln; und
- Figur 9
- ein Beispiel für ein diskretes Streuelement einer im Auftreffbereich einer Abbildungsoptik
einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung ausgebildeten Mikrostruktur;
- Figur 10
- ein erstes Beispiel einer im Auftreffbereich einer Abbildungsoptik einer erfindungsgemäßen
Beleuchtungseinrichtung ausgebildeten Mikrostruktur in Wellenform;
- Figur 11
- ein zweites Beispiel einer im Auftreffbereich einer Abbildungsoptik einer erfindungsgemäßen
Beleuchtungseinrichtung ausgebildeten Mikrostruktur in Wellenform;
- Figur 12
- ein anderes Ausführungsbeispiel eines Lichtmoduls einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
in einem Störfall in einem Vertikalschnitt; und
- Figur 13
- noch ein anderes Ausführungsbeispiel eines Lichtmoduls einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
in einem Störfall in einem Vertikalschnitt.
[0026] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung für Kraftfahrzeuge in
ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 101 bezeichnet. Die Beleuchtungseinrichtung
101 ist in dem dargestellten Beispiel als ein Scheinwerfer ausgebildet. Die Beleuchtungseinrichtung
101 umfasst ein Gehäuse 102, das vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt ist. In einer
Lichtaustrittsrichtung 103 weist das Scheinwerfergehäuse 102 eine Lichtaustrittsöffnung
auf, die durch eine transparente Abdeckscheibe 104 verschlossen ist. Die Abdeckscheibe
104 ist aus farblosem Kunststoff oder Glas gefertigt. Die Scheibe 104 kann ohne optisch
wirksame Profile als sogenannte klare Scheibe ausgebildet sein. Alternativ kann die
Scheibe 104 zumindest bereichsweise mit optisch wirksamen Profilen (z.B. Zylinderlinsen
oder Prismen) versehen sein, die eine Streuung des hindurchtretenden Lichts, vorzugsweise
in horizontaler Richtung bewirken.
[0027] Im Inneren des Scheinwerfergehäuses 102 sind in dem dargestellten Beispiel zwei Lichtmodule
105, 106 angeordnet. Die Lichtmodule 105, 106 sind fest oder relativ zu dem Gehäuse
102 bewegbar angeordnet. Durch eine Relativbewegung der Lichtmodule 105, 106 zum Gehäuse
102 in horizontaler Richtung kann eine dynamische Kurvenlichtfunktion realisiert werden.
Bei einer Bewegung der Lichtmodule 105, 106 um eine horizontale Achse, also in vertikaler
Richtung, kann eine Leuchtweitenregelung realisiert werden. Selbstverständlich können
in dem Scheinwerfergehäuse 102 auch mehr oder weniger als die dargestellten zwei Lichtmodule
105, 106 vorgesehen sein. Mindestens eines der Lichtmodule 105, 106 weist eine Laserlichtquelle
und das erfindungsgemäß vorgeschlagene passive Sicherheitssystem zur Reduzierung eines
Gefährdungspotenzials für Personen im Umfeld des Scheinwerfers 101 durch unkonvertiertes
Laserlicht auf.
[0028] An der Außenseite des Scheinwerfergehäuses 102 ist ein Steuergerät 107 in einem Steuergerätegehäuse
108 angeordnet. Selbstverständlich kann das Steuergerät 107 auch an einer beliebig
anderen Stelle der Beleuchtungseinrichtung 101 angeordnet sein. Insbesondere kann
für jedes der Lichtmodule 105, 106 ein eigenes Steuergerät vorgesehen sein, wobei
die Steuergeräte integraler Bestandteil der Lichtmodule 105, 106 sein können. Selbstverständlich
kann das Steuergerät 107 auch entfernt von der Beleuchtungseinrichtung 101, bspw.
im Motorraum des Kraftfahrzeugs, angeordnet sein. Das Steuergerät 107 dient zur Steuerung
und/oder Regelung der Lichtmodule 105, 106 bzw. von Teilkomponenten der Lichtmodule
105, 106, wie beispielsweise von Lichtquellen der Lichtmodule 105, 106. Die Ansteuerung
der Lichtmodule 105, 106 bzw. der Teilkomponenten durch das Steuergerät 107 erfolgt
über Verbindungsleitungen 110, die in Figur 1 durch eine gestrichelte Linie lediglich
symbolisch dargestellt sind. Über die Leitungen 110 kann auch eine Versorgung der
Lichtmodule 105, 106 mit elektrischer Energie erfolgen. Die Leitungen 110 sind aus
dem Inneren der Beleuchtungseinrichtung 101 durch eine Öffnung im Scheinwerfergehäuse
102 in das Steuergerätegehäuse 108 geführt und dort an die Schaltung des Steuergerätes
107 angeschlossen. Falls Steuergeräte als integraler Bestandteil der Lichtmodule 105,
106 vorgesehen sind, können die Leitungen 110 und kann die Öffnung in dem Scheinwerfergehäuse
102 entfallen. Das Steuergerät 107 umfasst ein Steckerelement 109 zum Anschluss eines
Verbindungskabels zu einer übergeordneten Steuereinheit (z.B. in Form einer sog. Body
Controller Unit) und/oder einer Energiequelle (z.B. in Form der Fahrzeugbatterie).
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand des Lichtmoduls 105 unter Bezugnahme auf die
Figuren 2 bis 4, 6 bis 8 sowie 12 und 13 näher erläutert. Die Ausführungen können
jedoch ebenso für das Lichtmodul 106 gelten. Das Lichtmodul 105 weist eine Laserlichtquelle
4 zum Aussenden von Laserlicht 7 auf, die bspw. eine oder mehrere Laserdioden-Halbleiterchips
umfasst. Ferner weist das Lichtmodul 105 im Strahlengang des Laserlichts 7 einen Strahlungskonverter
6 auf, der eine Lumineszenzschicht, insbesondere mit Phosphor, enthält. Schließlich
weist das Lichtmodul 105 eine Abbildungsoptik 1 auf, die in dem gezeigten Beispiel
als ein Reflektor ausgebildet ist, der insbesondere aus einem Thermoplast gefertigt
ist. Der Strahlungskonverter 6 ist ausgebildet, von der Laserlichtquelle 4 ausgesandtes
Laserlicht 7 in im Vergleich zu dem Laserlicht 7 breitbandigeres, insbesondere weißes
Sekundärlicht 8, umzuwandeln und aufzufächern. Die Abbildungsoptik 1 ist ausgebildet,
das Sekundärlicht 8 in eine Abstrahlrichtung 10 der Beleuchtungseinrichtung 101 zur
Erzeugung einer resultierenden Lichtverteilung 11 umzulenken.
[0030] In einem lokal begrenzten Auftreffbereich 2 der Abbildungsoptik 1, der bei Wegfall
des Strahlungskonverters 6 dem Laserlicht 7 ausgesetzt ist, ist eine Mikrostruktur
12 definierter Ausgestaltung angeordnet. Die Ausgestaltung der Mikrostruktur 12 ist
derart, dass Ablenkwinkel von auf den Auftreffbereich 2 treffendem Licht 7, 8 so gewählt
sind, dass das von der Mikrostruktur 12 abgelenkte Licht 13 zur Erzeugung der resultierenden
Lichtverteilung 11 beiträgt. Trotz der Mikrostruktur 12 auf der Abbildungsoptik 1
steht im störungsfreien Fall (vgl. Figur 2) praktisch das gesamte Sekundärlicht 8
zur Erzeugung der Lichtverteilung 11 zur Verfügung, so dass sich ein besonders hoher
Wirkungsgrad des Lichtmoduls 105 bzw. der Beleuchtungseinrichtung 101 ergibt. In einem
Störfall (vgl. Figur 3), bei Wegfall oder Defekt des Strahlungskonverters 6, sorgt
die Mikrostruktur 12 jedoch für eine ausreichende Aufweitung und Auffächerung von
auftreffendem unkonvertiertem Laserlicht 7 eines Laserstrahlbündels 14, so dass ein
Gefährdungspotenzial für Personen in der Umgebung deutlich verringert wird.
[0031] Im Strahlengang zwischen der Laserlichtquelle 4 und dem Strahlungskonverter 6 kann
ein optisch wirksames Element 5 angeordnet sein, das in diesem Beispiel als eine Linse
ausgebildet ist. Das optisch wirksame Element 5 könnte auch als ein Reflektor ausgebildet
sein. Es lenkt das Laserlicht 7 auf den Strahlungskonverter 6. In dem Beispiel sind
die Laserlichtquelle 4, das optische Element 5 und der Strahlungskonverter 6 Teile
eines Lichtquellenmoduls 3. Der Strahlungskonverter 6 weist vorzugsweise eine annähernd
lambert'sche Abstrahlcharakteristik auf, mit der er das Sekundärlicht 8 abstrahlt.
[0032] In Figur 3 ist ein Störfall dargestellt, wobei der Strahlungskonverter 6 beschädigt
ist, so dass zumindest ein Teil des Laserlichts 7 aus der Laserlichtquelle 4 unkonvertiert
und in einem engen Strahlenbündel 14, u.U. sogar als ein Parallelstrahl, auf den Auftreffbereich
2 der Abbildungsoptik 1 trifft. Ein Störfall kann auch vorliegen, wenn der Strahlungskonverter
6 komplett wegfällt, wobei dann das gesamte Laserlicht 7 in dem engen Strahlenbündel
14 bzw. dem Parallelstrahl auf den Auftreffbereich 2 der Abbildungsoptik 1 trifft.
Die Mikrostruktur 12 lenkt das auftreffende Laserlicht 7 des Strahlenbündels 14 ab
und fächert es gezielt so weit auf, dass das Gefährdungspotenzial durch unkonvertiertes
Laserlicht 7 für umstehende Personen deutlich reduziert wird. Dabei liegen die Lichtstrahlen
15 nach der Ablenkung noch innerhalb der Lichtverteilung 11. Das hat den Vorteil,
dass im störungsfreien Fall (vgl. Figur 2) nahezu das gesamte Sekundärlicht 8, insbesondere
auch das auf den Auftreffbereich 2 fallende und durch die Mikrostruktur 12 abgelenkte
Licht 13, zur Erzeugung der Lichtverteilung 11 zur Verfügung steht.
[0033] In einem Beispiel wird die gesamte Breite und/oder Höhe der Lichtverteilung 11 zur
Ablenkung des auf den Auftreffbereich 2 fallenden Lichts 8 bzw. 7 genutzt. Es wäre
aber auch denkbar, dass ein kleiner Teil des von der Mikrostruktur 12 abgelenkten
Lichts 13 bzw. 15 über die Breite und/oder Höhe der Lichtverteilung 11 hinaus abgelenkt
wird. Die Mikrostruktur 12 wäre dann so geformt, dass die Strahlen des abgelenkten
Lichts 13 bzw. 15 in vertikaler und/oder horizontaler Richtung einen Öffnungswinkel
aufweisen, der über den Öffnungswinkel α
V bzw. α
H der Lichtverteilung 11 (vgl. Figur 4) hinausgeht. Dadurch kann das Gefährdungspotenzial
weiter reduziert werden. Dabei liegt das im störungsfreien Fall abgelenkte Licht 13
auch in diesem Fall zum überwiegenden Teil innerhalb der resultierenden Lichtverteilung
11. Das jenseits der Lichtverteilung 11 abgelenkte Licht 13 kann bspw. zum Weichzeichnen
des Auslaufs der Lichtverteilung 11 nach außen hin, zur Ausleuchtung eines Overheadbereichs
oberhalb einer horizontalen Helldunkelgrenze einer abgeblendeten Lichtverteilung 11
oder zur verbesserten Seitenausleuchtung von Bereichen seitlich neben der durch die
Lichtverteilung 11 ausgeleuchteten Fahrbahn genutzt werden.
[0034] Ferner wäre es auch denkbar, dass eine Breite und/oder Höhe der Ablenkung des auf
den Auftreffbereich 2 treffenden und von der Mikrostruktur 12 abgelenkten Lichts 13
kleiner ist als die Breite und/oder die Höhe der resultierenden Lichtverteilung 11.
Dabei wäre es insbesondere denkbar, dass das auf den Auftreffbereich 2 treffende und
von der Mikrostruktur 12 abgelenkte Licht 13 unterhalb des Horizonts bzw. unter eine
horizontale Helldunkelgrenze einer abgeblendeten Lichtverteilung 11 (z.B. Abblendlicht
oder Nebellicht) abgelenkt wird. Auf diese Weise könnte das Gefährdungspotenzial weiter
verringert werden, indem im Störfall das abgelenkte Laserlicht 15 nur nach unten auf
die Fahrbahn strahlt.
[0035] Das in den Figuren 2 und 3 gezeigte Lichtmodul 105 ist als ein Reflexionsmodul ausgebildet,
wobei der Reflektor 1 vorzugsweise eine paraboloidartige Form aufweist.
[0036] Die Ausgestaltung und Funktion der Mikrostruktur 12 wird im Folgenden für einen Vertikalschnitt
näher erläutert. Die Ausführungen gelten jedoch in entsprechender Weise auch für einen
Horizontalschnitt. Wenn im störungsfreien Fall (vgl. Figur 2) die gesamte Reflexionsfläche
des Reflektors 1 mit dem Sekundärlicht 8 ausgeleuchtet wird, erzeugt der Reflektor
1 die volle Lichtverteilung bzw. einen vollen Lichtverteilungskegel 11. Der Lichtverteilungskegel
11 hat im Fernfeld einen vertikalen Öffnungswinkel α
V (vgl. Figur 4). Der Öffnungswinkel α kann in horizontaler und in vertikaler Richtung
unterschiedlich sein. So beträgt der Öffnungswinkel bspw. für ein Abblendlicht horizontal
bis zu ±45° und vertikal bis zu ±5°.
[0037] Wenn man nur ein Teilstück 1
T eines Reflektors 1 ohne Mikrostruktur 12 (vgl. Figur 4) betrachtet, so wird von dem
Teilstück 1
T auch nur ein Teil 11
T des Lichtverteilungskegels 11 erzeugt. Der Teil 11
T des Lichtverteilungskegels 11 hat dann auch nur einen Öffnungswinkel α
VT, welcher kleiner ist, als der Öffnungswinkel α
V des gesamten Lichtverteilungskegels 11. Dies führt dazu, dass im Störfall, in dem
unkonvertiertes Laserlicht 7 in dem engen Strahlenbündel 14 aus dem Lichtquellenmodul
3 austritt, dieses Laserlicht 7 auch nur auf das sehr kleine Teilstück 1
T des Reflektors 1 fällt und dann von dem Reflektor 1 auch nur in einen Kegel 11
T mit sehr kleinem Öffnungswinkel α
VT umgelenkt wird. In guter Näherung ist dies üblicherweise ein nahezu paralleles Strahlbündel
16 (vgl. Figur 5), welches aufgrund der hohen Intensitäten bezüglich Lasersicherheit
ein sehr hohes Gefährdungspotenzial für umstehende Personen aufweist.
[0038] Gemäß der Erfindung ist in dem Teilstück 1
T, entsprechend dem Auftreffbereich 2, auf die konventionelle Reflexionsfläche (vgl.
Figur 5) die Mikrostruktur 12 aufmoduliert (vgl. Figur 6), welche so ausgestaltet
ist, dass das auftreffende Licht 8; 7 bereits durch das Teilstück 1
T nicht nur in das Teilstück α
VT des Öffnungswinkels α
V aufgeweitet wird, sondern bevorzugt bis zum vollen Öffnungswinkel α
V der Lichtverteilung 11. Das auf das Teilstück 1
T auftreffende Licht 8; 7 wird also von dem Teilstück 1
T stärker abgelenkt und das Licht 13 bzw. 15 verlässt das Teilstück 1
T bzw. den Auftreffbereich 2 bereits mit dem vollen Lichtverteilungskegel 11. Dadurch,
dass das Licht 8; 7 jedoch nur bis zum vollen Öffnungswinkel α
V des gesamten Reflektors 1 aufgeweitet wird, geht im störungsfreien Fall kein auf
den Auftreffbereich 2 treffendes Sekundärlicht 8 durch unkontrollierte Streuung verloren,
sondern trägt noch zur Erzeugung der Lichtverteilung 11 bei.
[0039] Die Mikrostruktur 12 hat vorzugsweise eine Wellenform (vgl. Figur 6). Die Wellenlänge
λ der aufmodulierten Mikrostruktur 12, d.h. ein Abstand von aufeinanderfolgenden Bergen
12.1 oder Tälern 12.2 der Struktur 12, liegt bevorzugt im einstelligen Millimeterbereich.
Die Wellenlänge λ der Mikrostruktur 12 ist jedoch auch von der Brennweite des Reflektors
1 abhängig. Bei kleinerer Brennweite sollte auch die Wellenlänge λ entsprechend kleiner
gewählt werden. Höhenunterschiede h zwischen benachbarten Bergen 12.1 und Tälern 12.2
liegen bevorzugt im Bereich von < 100 µm, vorzugsweise von < 50 µm, ganz besonders
bevorzugt von < 10 µm. Bevorzugt weist der Auftreffbereich 2 in einem vertikalen und/oder
horizontalen Schnitt mindestens drei, insbesondere mehr als fünf Wellen auf (jede
Welle mit einem Berg 12.1 und einem Tal 12.2). Die Wellenform der Mikrostruktur 12
kann insbesondere eine Sinusform, eine Dreieckform, eine Sägezahnform oder eine beliebige
Zwischenform sein. Die Flanken der Wellenform können dabei nahezu beliebig geneigt
sein. In einem vertikalen und/oder horizontalen Schnitt können die ansteigenden und
abfallen Flanken einer Welle auch unterschiedliche Steigungen aufweisen. Ein Steigungswinkel
β der Flanken einer Welle bezüglich dem ursprünglichen Verlauf der Reflexionsfläche
ohne Mikrostruktur 12 (vgl. Figur 5) liegt vorzugsweise bei < 1°, insbesondere bei
etwa 0,25° (vgl. Figur 6). Dadurch kann die Mikrostruktur 12 ohne Probleme in ein
Spritzgusswerkzeug zur Herstellung des Reflektors 1 eingearbeitet werden, vorzugsweise
mittels Fräsen.
[0040] Gegenüber einer herkömmlichen Streustruktur hat die Mikrostruktur 12 den Vorteil,
dass die Ablenkung des auftreffenden Lichts 8 definiert gestaltet ist. Somit kann
auch ein Reflektor 1 mit einer solchen Mikrostruktur 12 versehen werden, der zur Erzeugung
einer Teilfernlichtverteilung als resultierende Lichtverteilung 11 vorgesehen ist.
Durch eine herkömmliche Streustruktur, bspw. in Form einer Mattierung, könnte im störungsfreien
Fall unkontrolliertes Streulicht erzeugt werden, welches im Dunkelbereich der Teilfernlichtverteilung
zur Blendung anderer Verkehrsteilnehmer führen würde. Mit der Mikrostruktur 12 kann
das Sekundärlicht 8 definiert in der Lichtverteilung 11 umverteilt werden.
[0041] Die Mikrostruktur 12 kann auch aus einer Vielzahl neben- und/oder übereinander angeordneter
diskreter Streuelementen 27 bestehen (vgl. Figur 9), die jedoch keine unkontrollierte
Streuung des auftreffenden Lichts 8, sondern ein gezieltes Umlenken des Lichts 8 auf
bestimmte Bereiche der Lichtverteilung 11 bewirken. In Figur 9 ist ein Beispiel für
ein solches Streuelement 27 in Form einer Kissenoptik gezeigt. Es ist deutlich zu
erkennen, dass das Streuelement 27 weder in einem Vertikalschnitt noch in einem Horizontalschnitt
symmetrisch ausgebildet ist. Näherungsweise weist das Streuelement 27 in der Mitte
ein Plateau 17 auf, wobei schräg stehende Seitenwände 18 einen kontinuierlichen (stetigen)
Übergang zwischen der restlichen Reflexionsfläche 19 und dem Plateau 17 herstellen.
[0042] Ferner ist es denkbar, dass die Mikrostruktur 12 eine Wellenform (vgl. Figur 10)
mit ersten Wellen 20 mit Bergen und Tälern einer ersten Wellenstruktur 21 und zweiten
Wellen 22 mit Bergen und Tälern einer zweiten Wellenstruktur 23 umfasst. Dabei überlagern
sich die ersten und zweiten Wellen 20, 22 und verlaufen die Wellenstrukturen 21, 23
senkrecht zueinander. Selbstverständlich könnten die Wellenstrukturen 21, 23 der beiden
Wellen 20, 22 auch schräg zueinander verlaufen. Es ist deutlich zu erkennen, dass
beide Wellen 20, 22, aber insbesondere die zweite Welle 22, einen asymmetrischen Verlauf
aufweisen. Ein anderes Beispiel für eine Mikrostruktur 12 mit ersten und zweiten Wellen,
deren Wellenstrukturen 21, 23 senkrecht zueinander verlaufen, ist in Figur 11 gezeigt.
[0043] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wäre es denkbar, dass die Beleuchtungseinrichtung
101 bereits mit einem aktiven Sicherheitssystem zur Reduzierung des Gefährdungspotenzials
durch unkonvertiertes Laserlicht 7 ausgestattet ist, welches die Leistung der Laserlichtquelle
4 im Störfall verringert, insbesondere die Laserlichtquelle 4 ganz ausschaltet. Ein
solches Sicherheitssystem hat jedoch nur eine endliche Reaktionszeit, die im Bereich
von etwa 250 ms liegen kann. Innerhalb dieser sog. Totzeit, in der das aktive Sicherheitssystem
die Laserlichtquelle 4 zur Reduzierung des Gefährdungspotenzials noch nicht reduzieren
konnte, ist aber in einem gewissen Abstand vor dem Fahrzeug bereits ein Gefährdungspotenzial
durch unkonvertiertes Laserlicht 15 vorhanden. Auch das menschliche Auge aktiviert
erst nach einer Reaktionszeit von etwa 250 ms einen Schutzmechanismus (bspw. durch
Schließen der Augen). Auf Gefährdungen durch unkonvertiertes Laserlicht 15 innerhalb
der ersten 250 ms nach Auftreten eines Störfalls kann das menschliche Auge nicht schnell
genug reagieren. Deshalb ist es unmittelbar nach Auftreten eines Störfalls besonders
wichtig, das Gefährdungspotenzial möglichst rasch zu reduzieren. Hier kann das erfindungsgemäß
vorgeschlagene passive Sicherheitssystem einen wichtigen Beitrag leisten, da es unmittelbar
nach Auftreten des Störfalls sofort voll einsatzfähig ist und keine Totzeit aufweist.
Die Mikrostruktur 12 reduziert bereits während der Totzeit des aktiven Sicherheitssystems
und der Reaktionszeit des menschlichen Auges das Gefährdungspotenzial auf ein ausreichend
sicheres Niveau.
[0044] Die Mikrostruktur 12 ist in diesem Fall bevorzugt derart ausgestaltet, dass sie das
Gefährdungspotenzial, das sich in der Zeitspanne zwischen dem Auftreten eines Störfalls
und der aktiven Leistungsreduzierung der Laserlichtquelle 4 ergibt, auf ein ausreichend
sicheres Niveau reduziert. Wenn das aktive Sicherheitssystem bspw. den Gefährdungsabstand
von 200% auf 150% reduziert, muss durch die Mikrostruktur 12 nur noch eine Reduktion
von 150% auf 100% realisiert werden. Somit kann die Ablenkung bzw. Aufweitung der
Lichtstrahlen des auf den Auftreffbereich 2 treffenden Lichts 8; 7 geringer ausfallen,
die Flanken der Mikrostruktur 12 können weniger steil ausgestaltet werden. Dies hat
Vorteile für die Herstellbarkeit und die Standzeit des Spritzgusswerkzeugs, aus dem
der Reflektor 1 hergestellt wird, da sich die der Mikrostruktur 12 entsprechende Struktur
im Werkzeug weniger stark abnutzt, und die Fräsradien einfacher sind.
[0045] Ein Sicherheitsabstand, den eine Person zu dem Scheinwerfer 101 in einem Störfall
einhalten sollte, um eine Gefährdung der Person bzw. deren Augen durch unkonvertiertes
Laserlicht 15 zu vermeiden, liegt ohne jegliches Sicherheitssystem theoretisch bspw.
bei etwa 30 m. Aufgrund von optischen Effekten in dem Scheinwerfer 101 (bspw. verursacht
durch Spiegelung, Ablenkung, Absorption an Blenden oder anderen optischen Elementen
in dem Scheinwerfer) ergibt sich in der Praxis ein Sicherheitsabstand von bspw. 20
m. Dank eines aktiven Sicherheitssystems kann der Sicherheitsabstand auf bspw. 10
m reduziert werden (bspw. innerhalb der Totzeit des aktiven Systems). Dank der Mikrostruktur
12 kann der Sicherheitsabstand nochmals auf bspw. 5 m reduziert werden.
[0046] Anhand der Figuren 7 und 8 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Dabei ist gut zu erkennen, dass die Höhe h der Mikrostruktur 12 bzw. die
Größe der Ablenkwinkel (Kurve 25) mit einem Intensitätsprofil 24 (Profil der Lichtstärke)
des Laserstrahlbündels oder Laserlichtkegels 14 im Störfall korreliert. Aus den Ablenkwinkeln
25 ergibt sich unmittelbar die Ausgestaltung bzw. Form der auf die Reflexionsfläche
aufzumodulierenden Mikrostruktur 12. Auf der x-Achse ist ein Öffnungswinkel des Laserlichtkegels
14 aufgetragen, der im Störfall auf den Auftreffbereich 2 des Reflektors 1 trifft.
Auf der linken y-Achse sind die normierten Intensitätswerte des Laserlichtkegels 14
und auf der rechten y-Achse die Werte für den Ablenkwinkel der Mikrostruktur 12 aufgetragen.
Es ist deutlich zu erkennen, dass der Laserlichtkegel 14 in einem Zentralbereich bei
0° die höchste Intensität (auf 1 normiert) und folglich die Mikrostruktur 12 in diesem
Bereich auch die größten Ablenkwinkel von etwa +/- 1° hat. Am Rand des Laserlichtkegels
14 sind die Intensitäten dagegen relativ niedrig (gegen Null), weshalb dort auch kleinere
Ablenkwinkel von etwa +/- 0,2° realisiert sind. Dadurch können im Zentralbereich des
Laserlichtkegels 14 im Störfall die notwendigen starken Ablenkwinkel realisiert werden,
und diese zum Rand hin abgeschwächt werden, um im störungsfreien Fall die Auswirkungen
der Mikrostruktur 12 auf die Lichtverteilung 11 weiter zu reduzieren.
[0047] In Figur 8 sind die Ablenkwinkel (Kurve 25) zur Vereinfachung nur positiv dargestellt.
Unterschiede zwischen den Ausführungsbeispielen der Figuren 7 und 8 bestehen insbesondere
in dem Verlauf einer Einhüllenden 26 der Ablenkwinkelkurven 25, d.h. wie sich die
Ablenkwinkel über die gesamte Fläche des Auftreffbereichs verändern. Die Einhüllende
26 in Figur 7 besteht im Wesentlichen aus zwei Geraden, die sich im Zentrum (bei 0°)
schneiden und dort auch ihr Maximum von etwa +/- 1,0° haben. Die Einhüllende 26 in
Figur 8 hat die Form einer gewölbten Kurve mit einem Maximum von etwa 0,2° im Zentrum
(bei 0°) und läuft nach außen hin asymptotisch auf eine Ablenkung von 0° zu, wobei
ab einem Öffnungswinkel von etwa +/- 7° die Ablenkwinkel einen Wert von etwa 0° haben.
[0048] Die Erfindung - wie oben beschrieben und in den Figuren 2 und 3 gezeigt - beruht
in erster Linie auf einem optischen System (sog. Reflexionssystem), bestehend aus
Lichtquellenmodul 3 und Reflektor 1 zur Erzeugung der Lichtverteilung 11. Das Prinzip
kann aber auch auf kombinierte Reflexions-Projektionssysteme erweitert werden, wie
sie bspw. in den Figuren 12 und 13 dargestellt sind. Ein solches System verfügt über
eine Projektionslinse 28, welche ein Bild aus einer Zwischenebene 29 auf die Fahrbahn
vor das Fahrzeug projiziert. Hierbei wird analog durch die Mikrostruktur 12 eine Aufweitung
des Lichtkegels 13 (im störungsfreien Fall) bzw. des Strahlkegels 15 (im Störfall)
in der Zwischenbildebene 29 erzeugt. Diese Aufweitung findet bevorzugt innerhalb der
Lichtverteilung 11 statt.
[0049] Alternativ kann die Aufweitung des Lichtkegels 13 bzw. des Strahlkegels 15 bis zum
maximalen Durchmesser der Linse 28 vergrößert werden, ohne dass im störungsfreien
Fall Leistungsverluste auftreten. Der durch die Mikrostruktur 12 erzeugte Lichtkegel
13 ist dann optimalerweise so groß, dass die Projektionslinse 28 komplett ausgeleuchtet
wird, nicht aber über den Rand der Linse 28 hinaus. Die Anwendung kann auf Projektionssysteme
mit Blende (vorzugsweise in oder nahe der Zwischenbildebene 29) als auch für Bi-Funktionssysteme
oder Fernlichtmodule angewendet werden. Für Lichtmodule 105 mit Blende in der Ebene
29 kann die Mikrostruktur 12 derart ausgebildet sein, dass für eine höhere Sicherheit
im Abblendlichtfall ein Großteil der Strahlung 14 auf die Blende gelenkt wird und
dann nur im Fernlichtfall das Lichtmodul 105 verlässt.
[0050] Des Weiteren kann die Lichtleistung des Abblendlichts im störungsfreien Fall besser
beibehalten werden, wenn die Mikrostruktur 12 bevorzugt das auftreffende Licht 8 in
den Abblendlichtbereich der Lichtverteilung 11 ablenkt. Ferner ist es in einem Reflexions-Projektionsmodul
von Vorteil, wenn der Bereich der Mikrostruktur 12 möglichst groß ist, um eine möglichst
große Streubreite des Lichtkegels 13 bzw. des Strahlkegels 15 in der Lichtverteilung
11 zu erzeugen und noch durch die Linse 28 hindurch zu leuchten. Hier wäre idealerweise
das Lichtquellenmodul 3, wie in Figur 13 gezeigt, leicht gekippt. Dann hat sich der
Strahlkegel 14 im Störfall bereits weiter geöffnet bevor er auf den Reflektor 1 bzw.
den Ablenkbereich 2 mit der Mikrostruktur 12 trifft.
1. Beleuchtungseinrichtung (101) für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Laserlichtquelle
(4) zum Aussenden von Laserlicht (7), einen Strahlungskonverter (6), der eine Lumineszenzschicht,
insbesondere mit Phosphor, enthält, und eine Abbildungsoptik (1), wobei der Strahlungskonverter
(6) ausgebildet ist, von der Laserlichtquelle (4) ausgesandtes Laserlicht (7) in im
Vergleich zu dem Laserlicht (7) breitbandigeres, insbesondere weißes Sekundärlicht
(8), umzuwandeln und aufzufächern, und die Abbildungsoptik (1) ausgebildet ist, das
Sekundärlicht (8) in eine Abstrahlrichtung (10) der Beleuchtungseinrichtung (101)
zur Erzeugung einer resultierenden Lichtverteilung (11) umzulenken,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem lokal begrenzten Auftreffbereich (2) der Abbildungsoptik (1), der bei Wegfall
des Strahlungskonverters (6) dem Laserlicht (7) ausgesetzt ist, eine Mikrostruktur
(12) definierter Ausgestaltung angeordnet ist, wobei die Ausgestaltung der Mikrostruktur
(12) derart ist, dass Ablenkwinkel von auf den Auftreffbereich (2) treffendem Licht
(8, 7) so gewählt sind, dass das von der Mikrostruktur (12) abgelenkte Licht (13,
15) zur Erzeugung der resultierenden Lichtverteilung (11) beiträgt.
2. Beleuchtungseinrichtung (101) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abbildungsoptik (1) als ein Reflektor, der vorzugsweise aus einem Thermoplast
gefertigt ist, und der Auftreffbereich (2) als ein Teil (1T) einer Reflexionsfläche des Reflektors ausgebildet ist.
3. Beleuchtungseinrichtung (101) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass eine Breite und/oder Höhe der
Ablenkung des auf den Auftreffbereich (2) treffenden und von der Mikrostruktur (12)
abgelenkten Lichts (13, 15) der gesamte Breite und/oder Höhe der resultierenden Lichtverteilung
(11) entspricht.
4. Beleuchtungseinrichtung (101) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass ein kleiner Teil des auf den
Auftreffbereich (2) treffenden und von der Mikrostruktur (12) abgelenkten Lichts (13,
15) über die Breite und/oder die Höhe der resultierenden Lichtverteilung (11) hinausgeht.
5. Beleuchtungseinrichtung (101) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass eine Breite und/oder Höhe der
Ablenkung des auf den Auftreffbereich (2) treffenden und von der Mikrostruktur (12)
abgelenkten Lichts (13, 15) kleiner ist als die Breite und/oder die Höhe der resultierenden
Lichtverteilung (11), wobei insbesondere das auf den Auftreffbereich (2) treffende
und von der Mikrostruktur (12) abgelenkten Licht (13, 15) unter eine horizontale Helldunkelgrenze
einer abgeblendeten Lichtverteilung abgelenkt wird.
6. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass Ablenkwinkel des auf den Auftreffbereich
(2) treffenden und von der Mikrostruktur (12) abgelenkten Lichts (13, 15) in vertikaler
und horizontaler Richtung unterschiedlich sind.
7. Beleuchtungseinrichtung (101) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass ein Öffnungswinkel des auf den
Auftreffbereich (2) treffenden und von der Mikrostruktur (12) abgelenkten Lichts (13,
15) in vertikaler Richtung bis zu ±5° oder +0°/ -5° und in horizontaler Richtung bis
zu ±45° beträgt.
8. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass sich ein vertikaler und/oder
horizontaler erster Ablenkwinkel von auf einen ersten Teilbereich des Auftreffbereichs
(2) treffendem Licht (13, 15) von einem vertikalen und/oder horizontalen zweiten Ablenkwinkel
von auf einen zweiten Teilbereich des Auftreffbereichs (2) treffendem Licht unterscheidet.
9. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass ein erster Teilbereich in einem
Zentrum des Auftreffbereichs (2) angeordnet ist und mindestens ein zweiter ringförmiger
Teilbereich den ersten Teilbereich umgibt.
10. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass ein erster Teilbereich in einem
Zentrum des Auftreffbereichs (2) und ein zweiter Teilbereich an einem äußeren Rand
des Auftreffbereichs (2) ausgebildet ist, und dass sich ein vertikaler und/oder horizontaler
Ablenkwinkel von auf den Auftreffbereich (2) treffendem Licht ausgehend von dem ersten
Teilbereich bis zu dem zweiten Teilbereich kontinuierlich ändert, wobei der vertikale
und/oder horizontale erste Ablenkwinkel im ersten Teilbereich größer ist als der vertikale
und/oder horizontale zweite Ablenkwinkel im zweiten Teilbereich.
11. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) derart ausgestaltet ist, dass ein Zentrum des Auftreffbereichs
(2) dort liegt, wo ein Intensitätsprofil (24) des bei Wegfall des Strahlungskonverters
(6) auf den Auftreffbereich (2) treffenden Laserlichts (7) sein Maximum hat.
12. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) eine Wellenform mit Bergen (12.1) und Tälern (12.2) umfasst,
wobei Höhenunterschiede (h) zwischen benachbarten Bergen (12.1) und Tälern (12.2)
im Bereich von < 100 µm, vorzugsweise von < 50 µm, ganz besonders bevorzugt von <
10 µm, liegen.
13. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) eine Wellenform mit Bergen (12.1) und Tälern (12.2) umfasst,
wobei Abstände zwischen benachbarten Bergen (12.1) oder benachbarten Tälern (12.2),
also eine Wellenlänge (λ) der Mikrostruktur (12), im Bereich von < 10 mm liegen.
14. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) eine Wellenform mit in vertikaler und/oder in horizontaler
Richtung mindestens drei, vorzugweise mindestens fünf, Bergen (12.1) und einer entsprechenden
Anzahl an Tälern (12.2) aufweist.
15. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostruktur (12) eine Wellenform mit ersten Wellen (20) mit Bergen und Tälern
einer ersten Wellenstruktur (21) und zweiten Wellen (22) mit Bergen und Tälern einer
zweiten Wellenstruktur (23) umfasst, wobei die ersten und zweiten Wellen (20, 22)
sich überlagern und die Wellenstrukturen (21, 23) schräg oder senkrecht zueinander
verlaufen.
16. Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (101) eine aktive Sicherheitsüberwachung aufweist, welche
ausgebildet ist, die Laserlichtquelle (4) im Falle eines Defekts des Strahlungskonverters
(4) abzuschalten oder deren Leistung zu reduzieren.
17. Kraftfahrzeug umfassend mindestens eine Beleuchtungseinrichtung (101) nach einem der
vorangehenden Ansprüche.