[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem Vorderbacken zum Halten eines vorderen
Sohlenendes eines Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines hinteren Sohlenendes
eines Skischuhs. Der Vorderbacken umfasst eine erste Haltevorrichtung für einen Aufstieg
mit dem Ski und eine zweite Haltevorrichtung für eine Abfahrt mit dem Ski und eine
Verriegelungsvorrichtung für die zweite Haltevorrichtung die die zweite Haltevorrichtung
in einer Abfahrtsposition verriegelt.
[0002] Skibindungen, die sowohl für das Aufsteigen oder Tourengehen als auch für eine anschließende
Abfahrt benutzt werden können, sind bekannt. Gerade bei der Abfahrt muss die Skibindung
dem Nutzer einen festen Halt geben, um ihm das Gefühl für den Ski beim Gleiten über
den Schnee oder das Eis zu geben und so Stürze und damit Verletzungen zu vermeiden.
Sollte es zu einem Sturz kommen muss die Skibindung darüber hinaus ein sicheres und
zuverlässiges Auslösen gewährleisten. Aus diesem Grund werden bei den Freeride-Skibindungen
oft standardmäßige Hinterbacken benutzt, die während der Abfahrt das hintere Ende
der Skischuhsohle sicher halten. Problematischer ist dies bei den Vorderbacken, die
so konstruiert sind, dass sie ein vorderes Schuhsohlenende so halten, dass ein Verschwenken
des Skischuhs um eine Achse quer zu Skilaufrichtung möglich ist, um mit dem Ski aufsteigen
oder Touren gehen zu können. In der Regel wird die gleiche Sicherung für die Abfahrt
genutzt. Es besteht daher ein Bedarf an einer Freeride-Skibindung, die das vordere
Sohlenende des Skischuhs sowohl im Tourenmodus der Skibindung als auch im Abfahrtmodus
der Skibindung sicher hält.
[0003] Diese Aufgabe wird durch die Skibindung mit den Merkmalen das Anspruch 1 erfüllt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Skibindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0004] Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem Vorderbacken zum Halten
eines vorderen Sohlenendes eines Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines
hinteren Sohlenendes eines Skischuhs, wobei der Vorderbacken umfasst:
eine Basis, mit der der Vorderbacken mit einem Ski verbunden werden kann, einen Backenkörper,
der mit der Basis verbunden oder verbindbar ist, oder die Basis mitbildet,
eine erste Haltevorrichtung mit der der Skischuh am vorderen Sohlenende für einen
Aufstieg mit dem Ski verbindbar ist, mit wenigstens einem ersten, bevorzugt einem
ersten und einem zweiten Eingriffselement, die aus einer ersten Position, in der sie
einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu in eine zweite Position bewegbar
sind, in der sie einen zweiten Abstand zueinander haben, der kleiner ist, als der
erste Abstand, wobei das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement in
der zweiten Position eine Gelenkachse definieren, um die der Skischuh mit seinem vorderen
Sohlenende bei einem Aufstieg mit dem Ski verschwenkbar ist, und
eine zweite Haltevorrichtung, mit der der Skischuh an dem vorderen Sohlenende für
eine Abfahrt mit dem Ski verbindbar ist, wobei die zweite Haltevorrichtung eine erste
Konfiguration für die Abfahrt aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung mit
dem vorderen Sohlenende des Skischuhs in Kontakt ist, und eine zweite Konfiguration
für den Aufstieg aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung mit dem vorderen
Sohlenende des Skischuhs außer Kontakt ist, wobei
der Vorderbacken ferner eine Verriegelungseinrichtung umfasst, welche das erste Eingriffselement
und das zweite Eingriffselement in der zweiten Position verriegelt, wenn ein Skischuh
in der zweiten Haltevorrichtung in der Konfiguration für die Abfahrt gehalten ist,
wobei die Verriegelungseinrichtung wenigstens ein Verriegelungselement umfasst, welches
aus einer Freigabeposition in eine Verriegelungsposition bewegbar ist.
[0005] Die Erfindung betrifft einen Vorderbacken für eine Skibindung zum Freeriden, welche
neben einer ersten Haltevorrichtung für einen Aufstieg mit dem Ski auch eine zweite
Haltevorrichtung für eine Abfahrt mit dem Ski aufweist. Die zweite Haltevorrichtung
kann für einen Aufstieg mit dem Ski vom Vorderbacken optional entfernt werden. Zumindest
muss aber die zweite Haltevorrichtung außer Eingriff mit der vorderen Skischuhsohle
gebracht werden, z.B. durch ein Verschwenken. Hierzu sei auf die am 15.10.2018 eingereichte
deutsche Patentanmeldung Nr.
102018125546.2 verwiesen. Wie bei einem Großteil der konventionellen Haltevorrichtungen für einen
Aufstieg mit dem Ski muss auch die erste Haltevorrichtung des erfindungsgemäßen Vorderbackens
im Aufstiegsmodus verriegelt werden. Dies bedeutet, dass das erste und zweite Eingriffselement
im Aufstiegsmodus in der zweiten Position bei eingesetztem Skischuh verriegelt sein
müssen um zu verhindern, dass die Eingriffselemente beim Gehen mit der Bindung aus
der zweiten Position in die erste Position übergehen und der Skischuh unkontrolliert
aus der ersten Haltevorrichtung freigegeben wird. Dies würde im Ernstfall zu einem
Verlust des Skis führen. Aus diesem Grund weist die erste Haltevorrichtung eine Spannvorrichtung
mit einem Hebelelement auf. Durch Verstellen des Hebels zwischen unterschiedlichen
Rastpositionen wird die Spannvorrichtung und damit die Haltevorrichtung beim Gehen
festlegt bzw. verriegelt. Dieser Hebel wird in der Regel manuell per Hand oder Skistock
bedient, was bedeutet, dass der Nutzer selbstständig an das Verriegeln der Spannvorrichtung
denken muss.
[0006] Für eine Abfahrt mit dem Ski wird die erfindungsgemäße zweite Haltevorrichtung u.a.
über die erste Haltevorrichtung gehalten, wobei die Eingriffselemente der ersten Haltevorrichtung
in Ausnehmungen der zweiten Haltevorrichtung eingreifen. Diese Eingriffsposition der
Eingriffselemente stellt wiederum die zweite Position dar. Um im Abfahrtsmodus zu
verhindern, dass sich die Eingriffselemente von der zweiten Position in die erste
Position verstellen, sodass sich die zweite Haltevorrichtung lösen könnte, ist auch
hier eine Verriegelung der Eingriffselemente in der zweiten Position erforderlich.
Eine Option ist hierbei, die Eingriffselemente wiederum durch Betätigung des Hebelelements
der Spannvorrichtung zu verriegeln. Aus sicherheitstechnischen Gründen ist jedoch
eine Verriegelung der Eingriffselemente wünschenswert, welche automatisch bei Einstieg
des Nutzers mit einem Skischuh in den Vorderbacken, respektive die zweite Haltevorrichtung,
aktiviert wird.
[0007] Dabei kann die Verriegelung des Eingriffselements oder der Eingriffselemente direkt
durch die Verriegelungseinrichtung erfolgen, das heißt, die Verriegelungseinrichtung
wirkt unmittelbar beispielsweise auf das Eingriffselement oder auf eine Spannvorrichtung
für das Eingriffselement ein, wie dies beispielhaft in der Figur 3 gezeigt ist. Die
Verriegelungseinrichtung kann auch mittelbar auf das Eingriffselement einwirken, beispielsweise
über die zweite Haltevorrichtung, indem die zweite Haltvorrichtung durch die Verriegelungseinrichtung
in einer Verriegelungsposition festgehalten wird, wie dies beispielhaft die Figur
6 und die Figur 8 zeigt. Eine Verriegelung bedeutet in beiden Fällen, dass die Eingriffselemente
in der zweiten Position festgehalten, also verriegelt, und nicht ohne weiteres in
die erste Position bewegbar sind. Über die aktivierte Verriegelungseinrichtung ergibt
sich der Effekt, dass die zweite Haltevorrichtung in der Konfiguration für die Abfahrt
verriegelt ist und daher nicht von der ersten Haltevorrichtung abgehoben werden kann.
[0008] Um das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement in die zweite Position
zu bewegen und dort zu halten, kann die erste Haltevorrichtung eine Spannvorrichtung
aufweisen. Die Spannvorrichtung kann von Hand, oder beispielweise mit einer Skistockspitze
bedient werden. Auch die Rückstellung des ersten Eingriffselement und des zweiten
Eingriffselements aus der zweiten Position in die erste Position kann von der Spannvorrichtung
zumindest unterstützt werden.
[0009] Die Verriegelungseinrichtung umfasst zumindest ein Verriegelungselement und ein Gegenverriegelungselement.
Das Gegenverriegelungselement kann von der Basis umfasst, beispielsweise von der Basis
gebildet oder mit der Basis verbunden sein. Das Verriegelungselement kann von einem
Teil des Vorderbackens umfasst sein, der relativ zur Basis bewegt werden kann, z.B.
linear und/oder rotatorisch.
[0010] Das Verriegelungselement weist vorzugsweise eine Anlagefläche auf, welche bei einem
Einstieg mit dem Skischuh in den Vorderbacken in einer Abfahrtkonfiguration von der
Skischuhsohle, beispielsweise von einem vorderen Ende einer Skischuhsohle, kontaktiert
und dabei durch den Skischuh, respektive durch die durch den Skischuh ausgelöste Bewegung
des Verriegelungselements, bevorzugt in Richtung einer Skispitze bewegt wird. Bevorzugt
wird das Verriegelungselement gegen einen elastischen Widerstand bewegt, der das Verriegelungselement
in seine Ausgangsposition zurückbewegt, wenn der Skischuh nicht mehr in dem Vorderbacken
gehalten ist, zum Beispiel nach dem Aussteigen aus der Skibindung.
[0011] Bevorzugt aktiviert der Einstieg mit dem Skischuh in den Vorderbacken mit der zweite
Haltevorrichtung in der Abfahrtkonfiguration die Überführung der Verriegelungseinrichtung
von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition. Das heißt zum Beispiel, dass
beim Einsteigen mit dem Skischuh in den Vorderbacken das vordere Ende der Skischuhsohle
mit der Anlagefläche des Verriegelungselements in Kontakt kommt und dadurch die Verriegelungseinrichtung,
respektive das Verriegelungselement, automatisch, also ohne zusätzliches Zutun des
Nutzers, aus der Freigabeposition, in der sich die Verriegelungseinrichtung vor dem
Einstieg mit dem Skischuh in den Vorderbacken befindet, in die Verriegelungsposition,
in der die Verriegelungseinrichtung die zweite Haltevorrichtung in der Konfiguration
für die Abfahrt verriegelt, bewegt.
[0012] Dabei kann die Bewegung des Verriegelungselements von der Freigabeposition in die
Verriegelungsposition eine Richtungskomponente entlang einer Bindungslängsrichtung
umfassen. Diese Richtungskomponente kann zum Beispiel eine lineare Schiebebewegung
sein, die einen Richtungsvektor hat, der im Wesentlichen parallel zu der Bindungslängsachse
gerichtet ist, oder Teil einer Schwenkbewegung um eine Schwenkachse, die im Wesentlichen
quer zu der Bindungslängsachse steht, sein.
[0013] Bevorzugt befindet sich das Verriegelungselement in Bezug auf den Ski oder die weiteren
Komponenten des Vorderbackens in der Freigabeposition in Bindungslängsrichtung gesehen,
weiter hinten angeordnet, als in der Verriegelungsposition.
[0014] Wie bereits erwähnt, kann die Bewegung des Verriegelungselements folglich eine Linearbewegung
entlang der Bindungslängsrichtung und/oder eine Drehbewegung um eine zur Gelenkachse,
die das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement miteinander ausbilden,
parallelen Drehachse sein.
[0015] Die Verriegelungseinrichtung kann das wenigstens eine Verriegelungselement und wenigstens
ein Gegenverriegelungselement umfassen, wobei das Verriegelungselement und das Gegenverriegelungselement
in der Verriegelungsposition ineinander und/oder aneinander greifen. Das bedeutet,
dass die Verriegelungseinrichtung auch mehr als ein einziges Verriegelungselement,
zum Beispiel zwei, drei oder mehr, und/oder mehr als ein einziges Gegenverriegelungselement,
zum Beispiel zwei, drei oder mehr, aufweisen kann,
[0016] Das Verriegelungselement bildet bevorzugt wenigstens einen Vorsprung aus und das
Gegenverriegelungselement kann wenigstens eine Auflagefläche ausbilden, auf welcher
der wenigstens eine Vorsprung in der Verriegelungsposition punkt- oder linienförmig,
bevorzugt flächig, anliegt und die Verriegelung mittels Form- und/oder Kraftschluss
erreicht wird.
[0017] In einer alternativen Ausführung der Verriegelungseinrichtung kann das Verriegelungselement
wenigstens einen Vorsprung ausbilden und das Gegenverriegelungselement kann wenigstens
eine Eingriffsöffnung ausbilden, in welche der wenigstens eine Vorsprung des Verriegelungselements
in der Verriegelungsposition eingreift und die Verriegelung mittels Form- und/oder
Kraftschluss erreicht wird.
[0018] Die wenigstens eine Auflagefläche, die das Gegenverriegelungselement ausbildet, und/oder
die wenigstens eine Eingriffsöffnung, die das Gegenverriegelungselement ausbildet
können bevorzugt an der Spannvorrichtung ausgebildet oder mit der Spannvorrichtung
verbunden sein.
[0019] In einer Ausführungsform kann das Verriegelungselement an der zweiten Haltevorrichtung
angeordnet und das Gegenverriegelungselement kann am Backenkörper, der Basis, oder
der ersten Haltevorrichtung ausgebildet sein.
[0020] Das Verriegelungselement kann mit einer Aufstandsplatte für den Skischuh gekoppelt
sein. Das Gegenverriegelungselement kann an der zweiten Haltevorrichtung, der Basis
oder dem Backenkörper ausgebildet ist. Das Gegenverriegelungselement kann bei einer
Ausführungsform als ein Blechelement ausgeführt sein.
[0021] Ein Federelement kann das Verriegelungselement elastisch in die Freigabeposition
vorspannen und das Verriegelungselement kann gegen die Kraft des Federelements durch
den in den Vorderbacken einsteigenden Skischuh oder dessen vorderes Ende seiner Skischuhsohle
aus der Freigabeposition in die Verriegelungsposition bewegt werden. Bei dem Federelement
kann es sich um eine Druckfeder handeln, die bei der Bewegung des Verriegelungselements
in die Verriegelungsposition komprimiert oder gespannt wird und sich entspannt, wenn
auf das Verriegelungselement kein Druck mehr ausgeübt wird.
[0022] Das Federelement kann sich an einem Strukturteil der zweiten Halteeinrichtung und
an einer Fläche der Verriegelungseinrichtung, welche als Widerlager für das Federelement
dient abstützen. Dabei kann die zweite Halteinrichtung, die Basis oder der Backenkörper
einen Aufnahmeraum für das Federelement bilden, der das Federelement verliersicher
aufnimmt.
[0023] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele von Vorderbacken anhand von Figuren näher
erläutert. Die Erfindung ist aber nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern wird allein durch die Ansprüche definiert. Erfindungswesentliche Merkmale,
sowie Merkmale eines Vorderbackens, die zum Stand der Technik gehören und in der Beschreibung
nicht extra erwähnt werden, die nur in den Figuren gezeigt werden, gehören zum Umfang
der Offenbarung dieser Anmeldung.
Die Figuren zeigen im Einzelnen:
[0024]
- Figur 1:
- Vorderbacken mit erster Haltevorrichtung und abgeklappter zweiter Haltevorrichtung
(Aufstiegskonfiguration);
- Figur 2:
- Schnitt in Bindungslängsrichtung durch Vorderbacken der Figur 1 mit angeklappter zweiter
Haltevorrichtung in der Freigabeposition (Abfahrtskonfiguration);
- Figur 3:
- Vorderbacken der Figur 2 in der Verriegelungsposition;
- Figur 4:
- perspektivische Frontansicht des Vorderbackens der Figur 2;
- Figur 5:
- Vorderbacken mit Drehblech als Verrieglungselement in der Freigabeposition;
- Figur 6:
- Vorderbacken der Figur 5 in der Verriegelungsposition;
- Figur 7:
- Vorderbacken mit Verriegelung über die Trittplatte in der Freigabeposition;
- Figur 8:
- Vorderbacken der Figur 7 in der Verriegelungsposition;
[0025] Die Figur 1 zeigt einen ersten Vorderbacken 1. Merkmale des Vorderbackens 1 werden
in Folgenden teilweise in Bezug auf einen Skischuh beziehungsweise ein vorderes Ende
einer Skischuhsohle beschrieben, der von dem Vorderbacken aufgenommen werden kann.
Der Skischuh oder die Skischuhsohle sind der klaren Darstellung wegen nicht dargestellt.
Der Fachmann wird aber kein Problem damit haben, die Figuren auch ohne Darstellung
des Skischuhs oder der Skischuhsohle zu verstehen.
[0026] Der Vorderbacken umfasst eine erste Haltevorrichtung 3, mit einem ersten Eingriffselement
31 und einem zweiten Eingriffselement 32. Das erste Eingriffselement 31 und das zweite
Eingriffselement 32 können mit einer Spannvorrichtung 5 aus einer ersten Position,
in der sie einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu in eine zweite Position
bewegt werden, in der sie einen zweiten Abstand zueinander haben, der kleiner ist,
als der erste Abstand. In Figur 1 ist die zweite Position dargestellt. In einer Aufstiegskonfiguration
des Vorderbackens haben die Eingriffselemente 31, 32 in der ersten Position keine
Verbindung mit einem in dem Vorderbacken 1 stehenden Skischuh, wobei die Eingriffselemente
31, 32 in der zweiten Position in den Skischuh in dem Vorderbacken 1 eingreifen und
diesen festhalten.
[0027] Bei der ersten Haltevorrichtung 3 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine
bekannte Tourenskibindung (eine sogenannte "Pinbindung"), das erste Eingriffselement
31 und das zweite Eingriffselement 32 sind sogenannte Pins, die in der zweiten Position
in entsprechende Öffnungen oder Ausnehmungen in dem vorderen Ende der Sohle des Skischuhs
eingreifen, um den Skischuh in der Aufstiegskonfiguration in der zweiten Position
in dem Vorderbacken 1 zu halten. Dabei definieren das erste Eingriffselement 31 und
das zweite Eingriffselement 32 eine Gelenkachse A1, die im Wesentlichen quer zu einer
Bindungslängsachse L verläuft. Ist der Skischuh nur im Vorderbacken 1 gehalten, das
heißt, relativ zum nicht dargestellten Hinterbacken frei beweglich, kann der Skischuh
um der Gelenkachse A1 in bekannter Weise von dem Ski abgeschwenkt und auf dem Ski
oder einer Steighilfe, die beispielweise der Hinterbacken umfasst, aufgesetzt werden.
[0028] Die zweite Haltevorrichtung 4 hält den Skischuh, wenn der Skischuh im Vorderbacken
1 und im nicht gezeigten Hinterbacken gehalten wird und der Ski für die Abfahrt genutzt
wird. Die zweite Haltevorrichtung 4 umfasst ein erstes Halteelement 41 und ein zweites
Halteelement 42, die, wenn der Skischuh für die Abfahrt von der zweiten Haltevorrichtung
4 gehalten wird, auf einer Oberseite des vorderen Endes der Skischuhsohle aufliegen
und/oder ein vorderes Ende der Skischuhsohle zumindest teilweise umgreifen.
[0029] Der Skischuh wird für den Aufstieg nur durch die erste Haltevorrichtung 3 mit dem
Vorderbacken verbunden, für die Abfahrt nur mit der zweiten Haltevorrichtung 4. Dabei
kann das Halten in der zweiten Haltevorrichtung 4 umfassen, dass die erste Haltevorrichtung
3 mit dem ersten Eingriffselement 31 und dem zweiten Eingriffselement 32 in entsprechende
Öffnungen des zweiten Haltelements 4 eingreift, um das zweite Halteelement 4 in seiner
Sicherungsposition, in der es den Skischuh für die Abfahrt hält, festzulegen.
[0030] Der Vorderbacken 1 umfasst weiterhin eine Verriegelungseinrichtung 8, mit einem Verriegelungselement
8a, das Teil zweiten Haltevorrichtung 4 ist, und einem Gegenverriegelungselement 8b,
das Teil der Basis 2 oder Teil der ersten Haltevorrichtung 3 ist. Im Ausführungsbeispiel
ist das Verriegelungselement 8a hakenförmig ausgeführt, das Gegenverriegelungselement
8b umfasst eine Eingriffsöffnung 87, in die das Verriegelungselement 8a eingreifen
kann, um die zweite Haltevorrichtung 4 im Abfahrtsmodus zu sichern.
[0031] Die Spannvorrichtung 5 umfasst ein Spannelement 51 und einen Spannhebel 52. Der Spannhebel
52 koppelt mit einer Mechanik 6, so dass eine Bewegung des Spannhebels 52 auf das
erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 übertragen wird. Der
Spannhebel 51 kann unterschiedliche Positionen einnehmen und dadurch das erste Eingriffselement
31 und das zweite Eingriffselement 32 in der zweiten Position verriegeln. Dies wird
dadurch erreicht, dass eine mit dem Spannhebel 51 gekoppelte Kontakteinrichtung 53
von der Skioberfläche weggeschwenkt wird und dadurch die mit dem Spannhebel 51 gekoppelte
Kontakteinrichtung 53 in Kontakt mit einer Kontaktfläche 54 der Basis 2 kommt. Hierzu
sei auf Figur 2 verwiesen, wobei die Figur 1 den unverriegelten Zustand der Spannvorrichtung
5 zeigt. Bei der Spannvorrichtung 5 handelt es sich um eine dem Fachmann bestens bekannte
Vorrichtung zum Spannen und Entspannen sowie Verriegeln des ersten Eingriffselements
31 und des zweiten Eingriffselements 32. Auf eine detailliertere Beschreibung wird
daher verzichtet.
[0032] Die Figur 2 zeigt den Vorderbacken 1 der Figur 1 in einer Schnittansicht entlang
der Bindungslängsrichtung L. Die zweite Haltevorrichtung 4 befindet sich jetzt in
der Halteposition, in der sie bereit ist, einen Skischuh im Abfahrtsmodus der Skibindung
aufzunehmen. Im Abfahrtmodus wird der Skischuh, wie bereits erwähnt, an seinem vorderen
Ende von dem Vorderbacken 1 gehalten und an seinem hinteren Ende von dem nicht gezeigten
Hinterbacken. Die Verriegelungseinrichtung 8 ist in der Freigabeposition, das heißt,
sie verriegelt die Spannvorrichtung 5 beziehungsweise die zweite Halteinrichtung 4
nicht.
[0033] Der Vorderbacken 1 umfasst eine Aufstandsplatte 300, beziehungsweise ist mit der
Aufstandsplatte 300 verbunden, auf der der Skischuh mit einer Unterseite der Skischuhsohle
aufsteht, wenn er in dem Vorderbacken 1 gehalten wird.
[0034] Die Verriegelungseinrichtung 8 umfasst das Verriegelungselement 8a, das Teil der
zweiten Haltevorrichtung 4 ist. Das Verriegelungselement 8a bildet an seinem dem Skischuh
zugewandten Ende eine Anlagefläche 88, die von einem vorderen Ende der Skischuhsole
kontaktiert wird, wenn ein Nutzer mit dem Skischuh in den Vorderbacken 1 einsteigt.
Das gegenüberliegende freie Ende des Verriegelungselements 8a umfasst eine Nase 82
mit einer dem Ski zugewandten schrägen Unterseite, die ein erste Auflagefläche 82a
bildet, und einem in Richtung des Skis vorstehenden Vorsprung 81, der eine zweite
Auflagefläche 81a bildet. In Skibindungslängsrichtung L zwischen der Anlagefläche
88 und dem Vorsprung 81 umfasst die Verriegelungseinrichtung 8 einen in Richtung der
Basis 2 oder der Skioberfläche hakenförmigen Vorsprung 85 mit einem freien Ende 85a,
das im Wesentlichen parallel zu der Skioberfläche gerichtet ist und in Skilaufrichtung
vorsteht.
[0035] Die Basis 2 oder die erste Haltevorrichtung 3 umfassen das Gegenverriegelungselement
8b mit der Eingriffsöffnung 87, in die das freie Ende 85a des hakenförmigen Vorsprungs
85 eingreifen kann, um gemeinsam mit den Anlageflächen 81a, 82a die Spannvorrichtung
5 und die zweite Haltevorrichtung 4 zu verriegeln.
[0036] Die Figur 3 zeigt die zweite Haltevorrichtung 4 in der verriegelten Position. Das
Verriegelungselement 8 wurde durch den nicht gezeigten Skischuh beim Einstieg in den
Vorderbacken 1 von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition bewegt. Dadurch
kommen die Auflagefläche 82a der Nase 82 und die Auflagefläche 81a des Vorsprungs
81 in Kontakt mit einer Anlagefläche 52a des Spannhebels 52, der somit ein erstes
Gegenverriegelungselement 8b für das Verriegelungselement 8 bildet. Liegen die Auflageflächen
81a, 82a auf der ihnen zugewandten Auflagefläche 52a des Spannhebels 52 auf, ist der
Spannhebel 52 direkt oder unmittelbar verriegelt. Gleichzeitig greift das freie Ende
85a des hakenförmigen Vorsprungs 85 in die von der Basis 2 oder der ersten Haltevorrichtung
3 umfasste Eingriffsöffnung 87 des Gegenverriegelungselements 8b ein, und verriegelt
dadurch die zweite Haltevorrichtung 4 und dadurch indirekt wieder die Spannvorrichtung
5.
[0037] Wenn das Verriegelungselement 8a aus der in Figur 2 gezeigten Position, in die in
Figur 3 gezeigte Position bewegt wird, spannt das Verriegelungselement 8a das Federelement
83, das sich an einer Struktur der zweiten Haltevorrichtung 4 und einer Fläche 84,
die an dem Verriegelungselement 8a gebildet ist, abstützt. Wird jetzt die Anlagefläche
88 vom Skischuh frei gegeben, kann das Federelement 83 elastisch entspannen und drückt
dadurch die Verriegelungseinrichtung 8 wieder in die in der Figur 2 gezeigte Freigabeposition,
in der die zweite Haltevorrichtung 4 in die in der Figur 1 gezeigte Position bewegt
werden kann, um den Vorderbacken 1 im Tourenmodus nutzen zu können.
[0038] Die Figur 4 zeigt in einer perspektivischen Vorderansicht den Vorderbacken der Figur
2. Die Anlagefläche 88 der Verriegelungseinrichtung 8 steht vor die Anlagefläche 43
der zweiten Haltvorrichtung 4 vor, an der ein vorderes Ende der Skischuhsole das Skischuhs
anliegt, wenn sich ein Skischuh im Abfahrtsmodus der Skibindung im Vorderbacken 1
befindet. In der Figur 4 ist ferner zu sehen, dass die zweite Haltevorrichtung 4 relativ
zu der ersten Haltevorrichtung 3 dadurch festgelegt ist, dass das zweite Eingriffselement
32 in eine Öffnung an der zweiten Haltevorrichtung 4 eingreift. Gleiches gilt für
das nicht sichtbare erste Eingriffselement 31 auf der gegenüberliegenden Seite des
Vorderbackens 1. Das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32
befinden sich damit in der zweiten Position und sind durch die Spannvorrichtung 5
gegen das zweite Halteelement 4 gespannt. Dabei kann ein Abstand quer zur Bindungslängsachse
des ersten Eingriffselement 31 zu dem zweiten Eingriffselement 32 gleich sein, wie
der Abstand des ersten Eingriffselements 31 zum zweiten Eingriffselement 32, wenn
das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 in die Skischuhsohle
zum Bilden der Gelenkachse A2 eingreifen und den Skischuh im Tourenmodus mit dem Vorderbacken
1 verbinden..
[0039] In der Figur 4, wie in allen anderen Figuren, ist ferner ein Bügel 7 zu sehen, der
die zweite Haltevorrichtung 4 in Querrichtung, das heißt, quer zur Skibindungslängsachse
klammerförmig überspannt. Der Bügel 7 kann dazu dienen, die Steifigkeit der zweiten
Haltevorrichtung 4 zu erhöhen und/oder kann als Schneeabstreifer dienen, um vor dem
Einstieg in den für die Abfahrt konfigurierten Vorderbacken 1 die Unterseite der Skischuhsohle
von Schnee oder Eis zu befreien.
[0040] Die Figur 5 zeigt einen Vorderbacken 1', der sich von dem Vorderbacken 1 der Figuren
1 bis 4 nur dadurch unterscheidet, dass er eine Verriegelungseinrichtung 9 umfasst,
die anders gebildet ist, als die Verriegelungseinrichtung 8. Es werden zu den folgenden
Figuren daher im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem Vorderbacken 1 der Figuren
1 bis 4 beschrieben.
[0041] Die Verriegelungseinrichtung 9 umfasst ein Verriegelungselement 9a, das Teil der
zweiten Haltevorrichtung 4 ist, und ein Gegenverriegelungselement 9b, das Teil der
Basis 2 oder Teil der ersten Haltevorrichtung 3 ist. Bei dem Verriegelungselement
9a der Figur 5 handelt es sich um ein Drehblech, das in einer Drehachse A2 mit der
zweiten Haltevorrichtung 4 verbunden ist. Das Verriegelungselement 9a kann beispielsweise
aus einem Federstahl geformt sein und umfasst einen Teil des Drehgelenks der Drehachse
A2, hier eine Öse 91, die auf eine mit der zweiten Haltevorrichtung 4 verbundene oder
von dieser gebildeten Achse aufgeschoben oder aufgeklickt werden kann, eine Anlagefläche
98 für ein vorderes Ende einer Skischuhsohle, eine Fläche 94, an der sich das Federelement
93 abstützen kann, und einen Vorsprung 95 an einem der Öse 91 gegenüberliegenden freien
Ende des Verriegelungselements 9a mit einer Anlagefläche 95a.
[0042] Die Figur 6 zeigt die Verriegelungseinrichtung 9 der Figur 5 in der verriegelten
Position. Ein nicht gezeigter Skischuh hat beim Einsteigen in den Vorderbacken 1'
das Verriegelungselement 9a im Bereich der Anlagefläche 98 kontaktiert und in Richtung
der Skispitze von der Freigabeposition in die dargestellte Verriegelungsposition bewegt,
das heißt, um die Drehachse A2 verschwenkt. Der Vorsprung 95 liegt jetzt mit seiner
Anlagefläche 95a an einer Unterseite 96b des Gegenverriegelungselements 9b an, so
dass der Vorderbacken 1' nicht mehr von der Basis 2 abgeschwenkt werden kann. Das
Federelement 93 wurde durch das Verschwenken des Verriegelungselements 9a elastisch
komprimiert, so dass die gespeicherte Kompressionsenergie das Verriegelungselement
9a zurück in die in der Figur 5 gezeigte Position bewegen kann, wenn kein Skischuh
mehr im Vorderbacken 1' gehalten wird.
[0043] Dadurch, dass die Verriegelungseinrichtung 9 die zweite Haltevorrichtung 4 an der
Basis 2 festlegt, wird indirekt die Spannvorrichtung 5 verriegelt, so dass die Eingriffselemente
31, 32 der ersten Haltevorrichtung 3 nicht mehr entspannt und aus dem Eingriff mit
der ersten Haltevorrichtung 3 entfernt werden können, solange das Verriegelungselement
9a in Eingriff mit dem Gegenverriegelungselement ist.
[0044] Die Figuren 7 und 8 zeigen einen weiteren Vorderbacken 1", der eine Verriegelungsvorrichtung
10 umfasst. Die Figur 7 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 10 in der Freigabeposition,
die Figur 8 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 10 in der Verriegelungsposition.
[0045] Die Verriegelungsvorrichtung 10 umfasst ein Verriegelungselement 10a, das mit der
Basis 2 verbunden ist und relativ zur Basis aus einer Freigabeposition (Figur 7) in
eine Verriegelungsposition (Figur 8) bewegt werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist
das Verriegelungselement 10a mit einem Kontaktelement 306 verbunden. Das Kontaktelement
306 ist mit der Aufstandsplatte 300 verbunden, so dass eine Belastung, zum Beispiel
durch einen nicht gezeigten Skischuh, die auf die Aufstandsplatte 300 wirkt, die Aufstandsplatte
gegen eine elastische Federkraft eines Federelements 103 in Richtung des nicht dargestellten
Skis drückt und dadurch eine Bewegung des Kontaktelements 306 in Richtung der Skioberfläche
und/oder der Skispitze bewirkt.
[0046] Um diese Vorwärtsbewegung des Kontaktelements 306 auf das Verriegelungselement 10a
zu übertragen, kann das Verriegelungselement 10a eine schräge Anlagefläche 10c umfassen,
die dem Kontaktelement 306 zugewandt ist, und das Kontaktelement 306 kann eine schräge
Anlagefläche 306a aufweisen, die dem Verriegelungselement 10a zugewandt ist. Die schrägen
Anlageflächen 10c, 306a können so ausgebildet sein und so zusammenwirken, dass eine
Bewegung des Kontaktelements 106 in vertikale Richtung das Verriegelungselement 10a
horizontal bewegt. Das heißt, dass bei einer Belastung der Aufstandsplatte 300, die
groß genug ist, um die Federkraft des Federelements 103 zu überwinden, so dass die
Aufstandsplatte 300 vertikal bewegt oder verschwenkt wird, das Kontaktelement 306
ebenfalls vertikal bewegt wird und über die aneinander abgleitenden schrägen Anlagenflächen
10c, 306a das Verriegelungselement 10 in den Eingriff mit einem Gegenverriegelungselement
10b bewegt wird. Im Ausführungsbeispiel umfasst das Gegenverriegelungselement 10b
eine Eingriffsöffnung 107 in die ein am Verriegelungselement 10 gebildeter Vorsprung
105 eingreift, um die Verriegelung herzustellen.
[0047] Im gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Aufstandsplatte 300 eine Aufstandsplattenbasis
302 und einen Keil 303, der eine schiefe Ebene 303a bildet, auf der die Aufstandsplatte
300 aufliegt. Wird die Aufstandsplatte 300 belastet, bewegt sie sich entlang der schiefen
Ebene 303a nach unten und gleichzeitig in Richtung der Skispitze. Dabei drückt die
Aufstandsplatte 300 das Kontaktelement 306, das Teil der Aufstandsplattenbasis 302
ist, und dadurch das Verriegelungselement 10a linear entlang der Bindungslängsachse
L in Richtung der Skispitze in die Verriegelungsposition mit dem Gegenverriegelungselement
10b, die in der Figur 8 dargestellt ist. Wird die Aufstandsplatte 300 wieder entlastet,
drückt das Federelement 103, das in einer Federelementaufnahme 103a, die von dem Anschubelement
106 gebildet ist, angeordnet und dessen Federachse F1 im Wesentlichen senkrecht zur
Bindungslängsachse L ausgerichtet ist, gegen eine Anlagefläche 104 und bewegt somit
die Aufstandsfläche 300 zurück in die in der Figur 7 gezeigt Position. Das heißt,
dass das Federelement 103 gemeinsam mit der Aufstandsplatte 300 und der Aufstandsplattenbasis
302 bewegt wird, wenn die Verriegelungsvorrichtung 10 aus der Freigabeposition der
Figur 7 in die Verriegelungsposition der Figur 8 bewegt und aus der Verriegelungsposition
in die Freigabeposition zurückbewegt wird.
[0048] Im Ausführungsbeispiel legt der Keil 303 die in Skilaufrichtung gesehen hintere Position
der Aufstandsplatte 300 fest. Der Keil umfasst eine Sicherung 310, die einen hinteren
Anschlag für die Aufstandsbasis 302 bildet. Die Aufstandsplatte 300 ist mit der Aufstandsplattenbasis
302, die das Kontaktelement 306 umfasst, verbunden, beide können gemeinsam entlang
der schiefen Ebene 302a, die der Keil 302 bildet, linear bewegt werden. Das Verriegelungselement
10a umfasst eine im Wesentliche senkrecht zu der Bindungslängsachse L gerichtete Anlagefläche
10c, die dem Kontaktelement 306 zugewandt ist, das Kontaktelement 306 ein dazu parallel
verlaufende Anlagefläche 306a. Das Kontaktelement 306 ist im Ausführungsbeispiel mit
dem Verriegelungselement 10a verbunden, so dass bei der durch das Federelement 107
bedingten Bewegung des Kontaktelements 306 in die entriegelte Position, das Verriegelungselement
10a von dem Kontaktelement 306 aus dem Eingriff mit dem Gegenverriegelungselement
10b herausbewegt wird. Die Verbindung kann beispielsweise eine Schwalbenschwanznutverbindung
sein, die ein lineares Abgleiten der Anlageflächen 10c, 306a aneinander in Vertikalrichtung
ermöglicht, gleichzeitig aber die Mitnahme des Verriegelungselements 10a durch das
Kontaktelement 306 in eine Horizontalrichtung erlaubt. Die Verbindung kann eine andere
geeignete Ausführung haben.
1. Skibindung mit einem Vorderbacken (1) zum Halten eines vorderen Sohlenendes eines
Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines hinteren Sohlenendes eines Skischuhs,
wobei der Vorderbacken (1) umfasst:
eine Basis (2), mit der der Vorderbacken (1) mit einem Ski verbunden werden kann,
einen Backenkörper, der mit der Basis (2) verbunden oder verbindbar ist, oder die
Basis (2) mitbildet,
eine erste Haltevorrichtung (3) mit der der Skischuh am vorderen Sohlenende für einen
Aufstieg mit dem Ski verbindbar ist, mit wenigstens einem ersten, bevorzugt einem
ersten und einem zweiten Eingriffselement (31, 32), die aus einer ersten Position,
in der sie einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu in eine zweite Position
bewegbar sind, in der sie einen zweiten Abstand zueinander haben, der kleiner ist,
als der erste Abstand, wobei das erste Eingriffselement (31) und das zweite Eingriffselement
(32) in der zweiten Position eine Gelenkachse (A1) definieren, um die der Skischuh
mit seinem vorderen Sohlenende bei einem Aufstieg mit dem Ski verschwenkbar ist,
eine zweite Haltevorrichtung (4), mit der der Skischuh an dem vorderen Sohlenende
für eine Abfahrt mit dem Ski verbindbar ist, wobei die zweite Haltevorrichtung (4)
eine erste Konfiguration für die Abfahrt aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung
(4) mit dem vorderen Sohlenende des Skischuhs in Kontakt ist, und eine zweite Konfiguration
für den Aufstieg aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung (4) mit dem vorderen
Sohlenende des Skischuhs außer Kontakt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Vorderbacken (1) ferner eine Verriegelungseinrichtung (8, 9, 10) umfasst, welche
das erste Eingriffselement (31) und das zweite Eingriffselement (32) in der zweiten
Position verriegelt, wenn ein Skischuh in der zweiten Haltevorrichtung (4) in der
Konfiguration für die Abfahrt gehalten ist,
wobei die Verriegelungseinrichtung (8, 9, 10) wenigstens ein Verriegelungselement
(8a, 9a, 10a) umfasst, welches aus einer Freigabeposition in eine Verriegelungsposition
bewegbar ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1, wobei die erste Haltevorrichtung (3) eine Spannvorrichtung
(5) aufweist und wobei das erste Eingriffselement (31) und das zweite Eingriffselement
(32) über die Spannvorrichtung (5) in die zweite Position bewegbar sind und in der
zweiten Position gehalten werden.
3. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verriegelungselement
(8a, 9a) eine Anlagefläche (88, 98) aufweist, welche bei einem Einstieg mit dem Skischuh
in die zweite Haltevorrichtung (4) von einem vorderen Ende einer Skischuhsohle des
Skischuhs direkt kontaktiert wird.
4. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegung des Verriegelungselements
(8a, 9a, 10a) von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition durch einen Einstieg
mit dem Skischuh in die zweite Haltevorrichtung (4) aktiviert wird.
5. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegung des Verriegelungselements
(8a, 9a, 10a) von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition eine Richtungskomponente
entlang einer Bindungslängsrichtung (L) umfasst.
6. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei sich das Verriegelungselement (8a,
9a, 10a) in der Freigabeposition in Bindungslängsrichtung (L) gesehen, weiter hinten
als in der Verriegelungsposition befindet.
7. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegung des Verriegelungselements
(8a, 9a, 10a) eine Linearbewegung entlang der Bindungslängsrichtung (L) und/oder eine
Drehbewegung um eine zur Gelenkachse (A1) parallelen Drehachse (A2) ist.
8. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verriegelungseinrichtung
(8, 9, 10) das wenigstens eine Verriegelungselement (8a, 9a, 10a) und wenigstens ein
Gegenverriegelungselement (8b, 9b, 10b) umfasst, wobei das Verriegelungselement (8a,
9a, 10a) und das Gegenverriegelungselement (8b, 9b, 10b) in der Verriegelungsposition
ineinander und/oder aneinander greifen.
9. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Verriegelungselement (8a, 9a)
wenigstens einen Vorsprung (85, 95) ausbildet und das Gegenverriegelungselement (8b,
9b) wenigstens eine Auflagefläche (86, 96) ausbildet, auf welcher der wenigstens eine
Vorsprung (85, 95) in der Verriegelungsposition punkt- oder linienförmig, bevorzugt
flächig, anliegt und die Verriegelung mittels Form- und/oder Kraftschluss erreicht
wird.
10. Skibindung nach Anspruch 8, wobei das Verriegelungselement (8a, 10a) wenigstens einen
Vorsprung (85, 105) ausbildet und das Gegenverriegelungselement (8b, 10b, 11b) wenigstens
eine Eingriffsöffnung (87, 107) ausbildet, in welche der wenigstens eine Vorsprung
(85, 105) in der Verriegelungsposition eingreift und die Verriegelung mittels Form-
und/oder Kraftschluss erreicht wird.
11. Skibindung nach Anspruch 9 oder 10, wobei die wenigstens eine Auflagefläche (86) und/oder
die wenigstens eine Eingriffsöffnung an der Spannvorrichtung (5) ausgebildet ist.
12. Skibindung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das Verriegelungselement (8a,
9a) an der zweiten Haltevorrichtung (4) angeordnet ist und das Gegenverriegelungselement
(8b, 9b) am Backenkörper, respektive der Basis (2), oder der ersten Haltevorrichtung
(3) ausgebildet ist.
13. Skibindung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das Verriegelungselement (10a)
mit einer Aufstandsplatte (300) für den Skischuh gekoppelt ist und das Gegenverriegelungselement
(10b) an der zweiten Haltevorrichtung (4) ausgebildet ist.
14. Skibindung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei das Gegenverriegelungselement
(8b, 9b) als ein Blechelement ausgeführt ist.
15. Skibindung nach Anspruch 6, wobei ein Federelement (83, 93, 103) das Verriegelungselement
(8a, 9a, 10a) in die Freigabeposition vorspannt und das Verriegelungselement (8a,
9a, 10a) gegen die Kraft des Federelements (83, 93, 103) in die Verriegelungsposition
bewegbar ist.
16. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Verriegelungseinrichtung (8,
9, 10) eine Fläche (84, 94, 104) aufweist, welche als Widerlager für das Federelement
(83, 93, 103) dient.