(19)
(11) EP 3 639 901 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.2020  Patentblatt  2020/17

(21) Anmeldenummer: 19203411.4

(22) Anmeldetag:  15.10.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63C 9/086(2012.01)
A63C 9/085(2012.01)
A63C 9/08(2012.01)
A63C 9/22(2012.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 15.10.2018 DE 102018125546

(71) Anmelder: MARKER Deutschland GmbH
82377 Penzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Bartl, Robert
    82491 Grainau (DE)
  • Brandl, Christian
    82467 Garmisch-Partenkirchen (DE)

(74) Vertreter: SSM Sandmair 
Patentanwälte Rechtsanwalt Partnerschaft mbB Joseph-Wild-Straße 20
81829 München
81829 München (DE)

   


(54) VERRIEGELUNG EINES VORDERBACKER FÜR EINE TOURENBIDUNG DURCH EINEN SKISCHUH


(57) Skibindung mit einem Vorderbacken (1) zum Halten eines vorderen Sohlenendes eines Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines hinteren Sohlenendes eines Skischuhs, wobei der Vorderbacken (1) umfasst:
eine Basis (2), mit der der Vorderbacken (1) mit einem Ski verbunden werden kann,
einen Backenkörper, der mit der Basis (2) verbunden oder verbindbar ist, oder die Basis (2) mitbildet,
eine erste Haltevorrichtung (3) mit der der Skischuh am vorderen Sohlenende für einen Aufstieg mit dem Ski verbindbar ist, mit wenigstens einem ersten, bevorzugt einem ersten und einem zweiten Eingriffselement (31, 32), die aus einer ersten Position, in der sie einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu in eine zweite Position bewegbar sind, in der sie einen zweiten Abstand zueinander haben, der kleiner ist, als der erste Abstand, wobei das erste Eingriffselement (31) und das zweite Eingriffselement (32) in der zweiten Position eine Gelenkachse (A1) definieren, um die der Skischuh mit seinem vorderen Sohlenende bei einem Aufstieg mit dem Ski verschwenkbar ist,
eine zweite Haltevorrichtung (4), mit der der Skischuh an dem vorderen Sohlenende für eine Abfahrt mit dem Ski verbindbar ist, wobei die zweite Haltevorrichtung (4) eine erste Konfiguration für die Abfahrt aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung (4) mit dem vorderen Sohlenende des Skischuhs in Kontakt ist, und eine zweite Konfiguration für den Aufstieg aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung (4) mit dem vorderen Sohlenende des Skischuhs außer Kontakt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Vorderbacken (1) ferner eine Verriegelungseinrichtung (8, 9, 10) umfasst, welche das erste Eingriffselement (31) und das zweite Eingriffselement (32) in der zweiten Position verriegelt, wenn ein Skischuh in der zweiten Haltevorrichtung (4) in der Konfiguration für die Abfahrt gehalten ist,
wobei die Verriegelungseinrichtung (8, 9, 10) wenigstens ein Verriegelungselement (8a, 9a, 10a) umfasst, welches aus einer Freigabeposition in eine Verriegelungsposition bewegbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem Vorderbacken zum Halten eines vorderen Sohlenendes eines Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines hinteren Sohlenendes eines Skischuhs. Der Vorderbacken umfasst eine erste Haltevorrichtung für einen Aufstieg mit dem Ski und eine zweite Haltevorrichtung für eine Abfahrt mit dem Ski und eine Verriegelungsvorrichtung für die zweite Haltevorrichtung die die zweite Haltevorrichtung in einer Abfahrtsposition verriegelt.

[0002] Skibindungen, die sowohl für das Aufsteigen oder Tourengehen als auch für eine anschließende Abfahrt benutzt werden können, sind bekannt. Gerade bei der Abfahrt muss die Skibindung dem Nutzer einen festen Halt geben, um ihm das Gefühl für den Ski beim Gleiten über den Schnee oder das Eis zu geben und so Stürze und damit Verletzungen zu vermeiden. Sollte es zu einem Sturz kommen muss die Skibindung darüber hinaus ein sicheres und zuverlässiges Auslösen gewährleisten. Aus diesem Grund werden bei den Freeride-Skibindungen oft standardmäßige Hinterbacken benutzt, die während der Abfahrt das hintere Ende der Skischuhsohle sicher halten. Problematischer ist dies bei den Vorderbacken, die so konstruiert sind, dass sie ein vorderes Schuhsohlenende so halten, dass ein Verschwenken des Skischuhs um eine Achse quer zu Skilaufrichtung möglich ist, um mit dem Ski aufsteigen oder Touren gehen zu können. In der Regel wird die gleiche Sicherung für die Abfahrt genutzt. Es besteht daher ein Bedarf an einer Freeride-Skibindung, die das vordere Sohlenende des Skischuhs sowohl im Tourenmodus der Skibindung als auch im Abfahrtmodus der Skibindung sicher hält.

[0003] Diese Aufgabe wird durch die Skibindung mit den Merkmalen das Anspruch 1 erfüllt. Vorteilhafte Weiterbildungen der Skibindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

[0004] Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem Vorderbacken zum Halten eines vorderen Sohlenendes eines Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines hinteren Sohlenendes eines Skischuhs, wobei der Vorderbacken umfasst:

eine Basis, mit der der Vorderbacken mit einem Ski verbunden werden kann, einen Backenkörper, der mit der Basis verbunden oder verbindbar ist, oder die Basis mitbildet,

eine erste Haltevorrichtung mit der der Skischuh am vorderen Sohlenende für einen Aufstieg mit dem Ski verbindbar ist, mit wenigstens einem ersten, bevorzugt einem ersten und einem zweiten Eingriffselement, die aus einer ersten Position, in der sie einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu in eine zweite Position bewegbar sind, in der sie einen zweiten Abstand zueinander haben, der kleiner ist, als der erste Abstand, wobei das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement in der zweiten Position eine Gelenkachse definieren, um die der Skischuh mit seinem vorderen Sohlenende bei einem Aufstieg mit dem Ski verschwenkbar ist, und

eine zweite Haltevorrichtung, mit der der Skischuh an dem vorderen Sohlenende für eine Abfahrt mit dem Ski verbindbar ist, wobei die zweite Haltevorrichtung eine erste Konfiguration für die Abfahrt aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung mit dem vorderen Sohlenende des Skischuhs in Kontakt ist, und eine zweite Konfiguration für den Aufstieg aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung mit dem vorderen Sohlenende des Skischuhs außer Kontakt ist, wobei

der Vorderbacken ferner eine Verriegelungseinrichtung umfasst, welche das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement in der zweiten Position verriegelt, wenn ein Skischuh in der zweiten Haltevorrichtung in der Konfiguration für die Abfahrt gehalten ist, wobei die Verriegelungseinrichtung wenigstens ein Verriegelungselement umfasst, welches aus einer Freigabeposition in eine Verriegelungsposition bewegbar ist.



[0005] Die Erfindung betrifft einen Vorderbacken für eine Skibindung zum Freeriden, welche neben einer ersten Haltevorrichtung für einen Aufstieg mit dem Ski auch eine zweite Haltevorrichtung für eine Abfahrt mit dem Ski aufweist. Die zweite Haltevorrichtung kann für einen Aufstieg mit dem Ski vom Vorderbacken optional entfernt werden. Zumindest muss aber die zweite Haltevorrichtung außer Eingriff mit der vorderen Skischuhsohle gebracht werden, z.B. durch ein Verschwenken. Hierzu sei auf die am 15.10.2018 eingereichte deutsche Patentanmeldung Nr. 102018125546.2 verwiesen. Wie bei einem Großteil der konventionellen Haltevorrichtungen für einen Aufstieg mit dem Ski muss auch die erste Haltevorrichtung des erfindungsgemäßen Vorderbackens im Aufstiegsmodus verriegelt werden. Dies bedeutet, dass das erste und zweite Eingriffselement im Aufstiegsmodus in der zweiten Position bei eingesetztem Skischuh verriegelt sein müssen um zu verhindern, dass die Eingriffselemente beim Gehen mit der Bindung aus der zweiten Position in die erste Position übergehen und der Skischuh unkontrolliert aus der ersten Haltevorrichtung freigegeben wird. Dies würde im Ernstfall zu einem Verlust des Skis führen. Aus diesem Grund weist die erste Haltevorrichtung eine Spannvorrichtung mit einem Hebelelement auf. Durch Verstellen des Hebels zwischen unterschiedlichen Rastpositionen wird die Spannvorrichtung und damit die Haltevorrichtung beim Gehen festlegt bzw. verriegelt. Dieser Hebel wird in der Regel manuell per Hand oder Skistock bedient, was bedeutet, dass der Nutzer selbstständig an das Verriegeln der Spannvorrichtung denken muss.

[0006] Für eine Abfahrt mit dem Ski wird die erfindungsgemäße zweite Haltevorrichtung u.a. über die erste Haltevorrichtung gehalten, wobei die Eingriffselemente der ersten Haltevorrichtung in Ausnehmungen der zweiten Haltevorrichtung eingreifen. Diese Eingriffsposition der Eingriffselemente stellt wiederum die zweite Position dar. Um im Abfahrtsmodus zu verhindern, dass sich die Eingriffselemente von der zweiten Position in die erste Position verstellen, sodass sich die zweite Haltevorrichtung lösen könnte, ist auch hier eine Verriegelung der Eingriffselemente in der zweiten Position erforderlich. Eine Option ist hierbei, die Eingriffselemente wiederum durch Betätigung des Hebelelements der Spannvorrichtung zu verriegeln. Aus sicherheitstechnischen Gründen ist jedoch eine Verriegelung der Eingriffselemente wünschenswert, welche automatisch bei Einstieg des Nutzers mit einem Skischuh in den Vorderbacken, respektive die zweite Haltevorrichtung, aktiviert wird.

[0007] Dabei kann die Verriegelung des Eingriffselements oder der Eingriffselemente direkt durch die Verriegelungseinrichtung erfolgen, das heißt, die Verriegelungseinrichtung wirkt unmittelbar beispielsweise auf das Eingriffselement oder auf eine Spannvorrichtung für das Eingriffselement ein, wie dies beispielhaft in der Figur 3 gezeigt ist. Die Verriegelungseinrichtung kann auch mittelbar auf das Eingriffselement einwirken, beispielsweise über die zweite Haltevorrichtung, indem die zweite Haltvorrichtung durch die Verriegelungseinrichtung in einer Verriegelungsposition festgehalten wird, wie dies beispielhaft die Figur 6 und die Figur 8 zeigt. Eine Verriegelung bedeutet in beiden Fällen, dass die Eingriffselemente in der zweiten Position festgehalten, also verriegelt, und nicht ohne weiteres in die erste Position bewegbar sind. Über die aktivierte Verriegelungseinrichtung ergibt sich der Effekt, dass die zweite Haltevorrichtung in der Konfiguration für die Abfahrt verriegelt ist und daher nicht von der ersten Haltevorrichtung abgehoben werden kann.

[0008] Um das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement in die zweite Position zu bewegen und dort zu halten, kann die erste Haltevorrichtung eine Spannvorrichtung aufweisen. Die Spannvorrichtung kann von Hand, oder beispielweise mit einer Skistockspitze bedient werden. Auch die Rückstellung des ersten Eingriffselement und des zweiten Eingriffselements aus der zweiten Position in die erste Position kann von der Spannvorrichtung zumindest unterstützt werden.

[0009] Die Verriegelungseinrichtung umfasst zumindest ein Verriegelungselement und ein Gegenverriegelungselement. Das Gegenverriegelungselement kann von der Basis umfasst, beispielsweise von der Basis gebildet oder mit der Basis verbunden sein. Das Verriegelungselement kann von einem Teil des Vorderbackens umfasst sein, der relativ zur Basis bewegt werden kann, z.B. linear und/oder rotatorisch.

[0010] Das Verriegelungselement weist vorzugsweise eine Anlagefläche auf, welche bei einem Einstieg mit dem Skischuh in den Vorderbacken in einer Abfahrtkonfiguration von der Skischuhsohle, beispielsweise von einem vorderen Ende einer Skischuhsohle, kontaktiert und dabei durch den Skischuh, respektive durch die durch den Skischuh ausgelöste Bewegung des Verriegelungselements, bevorzugt in Richtung einer Skispitze bewegt wird. Bevorzugt wird das Verriegelungselement gegen einen elastischen Widerstand bewegt, der das Verriegelungselement in seine Ausgangsposition zurückbewegt, wenn der Skischuh nicht mehr in dem Vorderbacken gehalten ist, zum Beispiel nach dem Aussteigen aus der Skibindung.

[0011] Bevorzugt aktiviert der Einstieg mit dem Skischuh in den Vorderbacken mit der zweite Haltevorrichtung in der Abfahrtkonfiguration die Überführung der Verriegelungseinrichtung von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition. Das heißt zum Beispiel, dass beim Einsteigen mit dem Skischuh in den Vorderbacken das vordere Ende der Skischuhsohle mit der Anlagefläche des Verriegelungselements in Kontakt kommt und dadurch die Verriegelungseinrichtung, respektive das Verriegelungselement, automatisch, also ohne zusätzliches Zutun des Nutzers, aus der Freigabeposition, in der sich die Verriegelungseinrichtung vor dem Einstieg mit dem Skischuh in den Vorderbacken befindet, in die Verriegelungsposition, in der die Verriegelungseinrichtung die zweite Haltevorrichtung in der Konfiguration für die Abfahrt verriegelt, bewegt.

[0012] Dabei kann die Bewegung des Verriegelungselements von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition eine Richtungskomponente entlang einer Bindungslängsrichtung umfassen. Diese Richtungskomponente kann zum Beispiel eine lineare Schiebebewegung sein, die einen Richtungsvektor hat, der im Wesentlichen parallel zu der Bindungslängsachse gerichtet ist, oder Teil einer Schwenkbewegung um eine Schwenkachse, die im Wesentlichen quer zu der Bindungslängsachse steht, sein.

[0013] Bevorzugt befindet sich das Verriegelungselement in Bezug auf den Ski oder die weiteren Komponenten des Vorderbackens in der Freigabeposition in Bindungslängsrichtung gesehen, weiter hinten angeordnet, als in der Verriegelungsposition.

[0014] Wie bereits erwähnt, kann die Bewegung des Verriegelungselements folglich eine Linearbewegung entlang der Bindungslängsrichtung und/oder eine Drehbewegung um eine zur Gelenkachse, die das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement miteinander ausbilden, parallelen Drehachse sein.

[0015] Die Verriegelungseinrichtung kann das wenigstens eine Verriegelungselement und wenigstens ein Gegenverriegelungselement umfassen, wobei das Verriegelungselement und das Gegenverriegelungselement in der Verriegelungsposition ineinander und/oder aneinander greifen. Das bedeutet, dass die Verriegelungseinrichtung auch mehr als ein einziges Verriegelungselement, zum Beispiel zwei, drei oder mehr, und/oder mehr als ein einziges Gegenverriegelungselement, zum Beispiel zwei, drei oder mehr, aufweisen kann,

[0016] Das Verriegelungselement bildet bevorzugt wenigstens einen Vorsprung aus und das Gegenverriegelungselement kann wenigstens eine Auflagefläche ausbilden, auf welcher der wenigstens eine Vorsprung in der Verriegelungsposition punkt- oder linienförmig, bevorzugt flächig, anliegt und die Verriegelung mittels Form- und/oder Kraftschluss erreicht wird.

[0017] In einer alternativen Ausführung der Verriegelungseinrichtung kann das Verriegelungselement wenigstens einen Vorsprung ausbilden und das Gegenverriegelungselement kann wenigstens eine Eingriffsöffnung ausbilden, in welche der wenigstens eine Vorsprung des Verriegelungselements in der Verriegelungsposition eingreift und die Verriegelung mittels Form- und/oder Kraftschluss erreicht wird.

[0018] Die wenigstens eine Auflagefläche, die das Gegenverriegelungselement ausbildet, und/oder die wenigstens eine Eingriffsöffnung, die das Gegenverriegelungselement ausbildet können bevorzugt an der Spannvorrichtung ausgebildet oder mit der Spannvorrichtung verbunden sein.

[0019] In einer Ausführungsform kann das Verriegelungselement an der zweiten Haltevorrichtung angeordnet und das Gegenverriegelungselement kann am Backenkörper, der Basis, oder der ersten Haltevorrichtung ausgebildet sein.

[0020] Das Verriegelungselement kann mit einer Aufstandsplatte für den Skischuh gekoppelt sein. Das Gegenverriegelungselement kann an der zweiten Haltevorrichtung, der Basis oder dem Backenkörper ausgebildet ist. Das Gegenverriegelungselement kann bei einer Ausführungsform als ein Blechelement ausgeführt sein.

[0021] Ein Federelement kann das Verriegelungselement elastisch in die Freigabeposition vorspannen und das Verriegelungselement kann gegen die Kraft des Federelements durch den in den Vorderbacken einsteigenden Skischuh oder dessen vorderes Ende seiner Skischuhsohle aus der Freigabeposition in die Verriegelungsposition bewegt werden. Bei dem Federelement kann es sich um eine Druckfeder handeln, die bei der Bewegung des Verriegelungselements in die Verriegelungsposition komprimiert oder gespannt wird und sich entspannt, wenn auf das Verriegelungselement kein Druck mehr ausgeübt wird.

[0022] Das Federelement kann sich an einem Strukturteil der zweiten Halteeinrichtung und an einer Fläche der Verriegelungseinrichtung, welche als Widerlager für das Federelement dient abstützen. Dabei kann die zweite Halteinrichtung, die Basis oder der Backenkörper einen Aufnahmeraum für das Federelement bilden, der das Federelement verliersicher aufnimmt.

[0023] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele von Vorderbacken anhand von Figuren näher erläutert. Die Erfindung ist aber nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern wird allein durch die Ansprüche definiert. Erfindungswesentliche Merkmale, sowie Merkmale eines Vorderbackens, die zum Stand der Technik gehören und in der Beschreibung nicht extra erwähnt werden, die nur in den Figuren gezeigt werden, gehören zum Umfang der Offenbarung dieser Anmeldung.

Die Figuren zeigen im Einzelnen:



[0024] 
Figur 1:
Vorderbacken mit erster Haltevorrichtung und abgeklappter zweiter Haltevorrichtung (Aufstiegskonfiguration);
Figur 2:
Schnitt in Bindungslängsrichtung durch Vorderbacken der Figur 1 mit angeklappter zweiter Haltevorrichtung in der Freigabeposition (Abfahrtskonfiguration);
Figur 3:
Vorderbacken der Figur 2 in der Verriegelungsposition;
Figur 4:
perspektivische Frontansicht des Vorderbackens der Figur 2;
Figur 5:
Vorderbacken mit Drehblech als Verrieglungselement in der Freigabeposition;
Figur 6:
Vorderbacken der Figur 5 in der Verriegelungsposition;
Figur 7:
Vorderbacken mit Verriegelung über die Trittplatte in der Freigabeposition;
Figur 8:
Vorderbacken der Figur 7 in der Verriegelungsposition;


[0025] Die Figur 1 zeigt einen ersten Vorderbacken 1. Merkmale des Vorderbackens 1 werden in Folgenden teilweise in Bezug auf einen Skischuh beziehungsweise ein vorderes Ende einer Skischuhsohle beschrieben, der von dem Vorderbacken aufgenommen werden kann. Der Skischuh oder die Skischuhsohle sind der klaren Darstellung wegen nicht dargestellt. Der Fachmann wird aber kein Problem damit haben, die Figuren auch ohne Darstellung des Skischuhs oder der Skischuhsohle zu verstehen.

[0026] Der Vorderbacken umfasst eine erste Haltevorrichtung 3, mit einem ersten Eingriffselement 31 und einem zweiten Eingriffselement 32. Das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 können mit einer Spannvorrichtung 5 aus einer ersten Position, in der sie einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu in eine zweite Position bewegt werden, in der sie einen zweiten Abstand zueinander haben, der kleiner ist, als der erste Abstand. In Figur 1 ist die zweite Position dargestellt. In einer Aufstiegskonfiguration des Vorderbackens haben die Eingriffselemente 31, 32 in der ersten Position keine Verbindung mit einem in dem Vorderbacken 1 stehenden Skischuh, wobei die Eingriffselemente 31, 32 in der zweiten Position in den Skischuh in dem Vorderbacken 1 eingreifen und diesen festhalten.

[0027] Bei der ersten Haltevorrichtung 3 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine bekannte Tourenskibindung (eine sogenannte "Pinbindung"), das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 sind sogenannte Pins, die in der zweiten Position in entsprechende Öffnungen oder Ausnehmungen in dem vorderen Ende der Sohle des Skischuhs eingreifen, um den Skischuh in der Aufstiegskonfiguration in der zweiten Position in dem Vorderbacken 1 zu halten. Dabei definieren das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 eine Gelenkachse A1, die im Wesentlichen quer zu einer Bindungslängsachse L verläuft. Ist der Skischuh nur im Vorderbacken 1 gehalten, das heißt, relativ zum nicht dargestellten Hinterbacken frei beweglich, kann der Skischuh um der Gelenkachse A1 in bekannter Weise von dem Ski abgeschwenkt und auf dem Ski oder einer Steighilfe, die beispielweise der Hinterbacken umfasst, aufgesetzt werden.

[0028] Die zweite Haltevorrichtung 4 hält den Skischuh, wenn der Skischuh im Vorderbacken 1 und im nicht gezeigten Hinterbacken gehalten wird und der Ski für die Abfahrt genutzt wird. Die zweite Haltevorrichtung 4 umfasst ein erstes Halteelement 41 und ein zweites Halteelement 42, die, wenn der Skischuh für die Abfahrt von der zweiten Haltevorrichtung 4 gehalten wird, auf einer Oberseite des vorderen Endes der Skischuhsohle aufliegen und/oder ein vorderes Ende der Skischuhsohle zumindest teilweise umgreifen.

[0029] Der Skischuh wird für den Aufstieg nur durch die erste Haltevorrichtung 3 mit dem Vorderbacken verbunden, für die Abfahrt nur mit der zweiten Haltevorrichtung 4. Dabei kann das Halten in der zweiten Haltevorrichtung 4 umfassen, dass die erste Haltevorrichtung 3 mit dem ersten Eingriffselement 31 und dem zweiten Eingriffselement 32 in entsprechende Öffnungen des zweiten Haltelements 4 eingreift, um das zweite Halteelement 4 in seiner Sicherungsposition, in der es den Skischuh für die Abfahrt hält, festzulegen.

[0030] Der Vorderbacken 1 umfasst weiterhin eine Verriegelungseinrichtung 8, mit einem Verriegelungselement 8a, das Teil zweiten Haltevorrichtung 4 ist, und einem Gegenverriegelungselement 8b, das Teil der Basis 2 oder Teil der ersten Haltevorrichtung 3 ist. Im Ausführungsbeispiel ist das Verriegelungselement 8a hakenförmig ausgeführt, das Gegenverriegelungselement 8b umfasst eine Eingriffsöffnung 87, in die das Verriegelungselement 8a eingreifen kann, um die zweite Haltevorrichtung 4 im Abfahrtsmodus zu sichern.

[0031] Die Spannvorrichtung 5 umfasst ein Spannelement 51 und einen Spannhebel 52. Der Spannhebel 52 koppelt mit einer Mechanik 6, so dass eine Bewegung des Spannhebels 52 auf das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 übertragen wird. Der Spannhebel 51 kann unterschiedliche Positionen einnehmen und dadurch das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 in der zweiten Position verriegeln. Dies wird dadurch erreicht, dass eine mit dem Spannhebel 51 gekoppelte Kontakteinrichtung 53 von der Skioberfläche weggeschwenkt wird und dadurch die mit dem Spannhebel 51 gekoppelte Kontakteinrichtung 53 in Kontakt mit einer Kontaktfläche 54 der Basis 2 kommt. Hierzu sei auf Figur 2 verwiesen, wobei die Figur 1 den unverriegelten Zustand der Spannvorrichtung 5 zeigt. Bei der Spannvorrichtung 5 handelt es sich um eine dem Fachmann bestens bekannte Vorrichtung zum Spannen und Entspannen sowie Verriegeln des ersten Eingriffselements 31 und des zweiten Eingriffselements 32. Auf eine detailliertere Beschreibung wird daher verzichtet.

[0032] Die Figur 2 zeigt den Vorderbacken 1 der Figur 1 in einer Schnittansicht entlang der Bindungslängsrichtung L. Die zweite Haltevorrichtung 4 befindet sich jetzt in der Halteposition, in der sie bereit ist, einen Skischuh im Abfahrtsmodus der Skibindung aufzunehmen. Im Abfahrtmodus wird der Skischuh, wie bereits erwähnt, an seinem vorderen Ende von dem Vorderbacken 1 gehalten und an seinem hinteren Ende von dem nicht gezeigten Hinterbacken. Die Verriegelungseinrichtung 8 ist in der Freigabeposition, das heißt, sie verriegelt die Spannvorrichtung 5 beziehungsweise die zweite Halteinrichtung 4 nicht.

[0033] Der Vorderbacken 1 umfasst eine Aufstandsplatte 300, beziehungsweise ist mit der Aufstandsplatte 300 verbunden, auf der der Skischuh mit einer Unterseite der Skischuhsohle aufsteht, wenn er in dem Vorderbacken 1 gehalten wird.

[0034] Die Verriegelungseinrichtung 8 umfasst das Verriegelungselement 8a, das Teil der zweiten Haltevorrichtung 4 ist. Das Verriegelungselement 8a bildet an seinem dem Skischuh zugewandten Ende eine Anlagefläche 88, die von einem vorderen Ende der Skischuhsole kontaktiert wird, wenn ein Nutzer mit dem Skischuh in den Vorderbacken 1 einsteigt. Das gegenüberliegende freie Ende des Verriegelungselements 8a umfasst eine Nase 82 mit einer dem Ski zugewandten schrägen Unterseite, die ein erste Auflagefläche 82a bildet, und einem in Richtung des Skis vorstehenden Vorsprung 81, der eine zweite Auflagefläche 81a bildet. In Skibindungslängsrichtung L zwischen der Anlagefläche 88 und dem Vorsprung 81 umfasst die Verriegelungseinrichtung 8 einen in Richtung der Basis 2 oder der Skioberfläche hakenförmigen Vorsprung 85 mit einem freien Ende 85a, das im Wesentlichen parallel zu der Skioberfläche gerichtet ist und in Skilaufrichtung vorsteht.

[0035] Die Basis 2 oder die erste Haltevorrichtung 3 umfassen das Gegenverriegelungselement 8b mit der Eingriffsöffnung 87, in die das freie Ende 85a des hakenförmigen Vorsprungs 85 eingreifen kann, um gemeinsam mit den Anlageflächen 81a, 82a die Spannvorrichtung 5 und die zweite Haltevorrichtung 4 zu verriegeln.

[0036] Die Figur 3 zeigt die zweite Haltevorrichtung 4 in der verriegelten Position. Das Verriegelungselement 8 wurde durch den nicht gezeigten Skischuh beim Einstieg in den Vorderbacken 1 von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition bewegt. Dadurch kommen die Auflagefläche 82a der Nase 82 und die Auflagefläche 81a des Vorsprungs 81 in Kontakt mit einer Anlagefläche 52a des Spannhebels 52, der somit ein erstes Gegenverriegelungselement 8b für das Verriegelungselement 8 bildet. Liegen die Auflageflächen 81a, 82a auf der ihnen zugewandten Auflagefläche 52a des Spannhebels 52 auf, ist der Spannhebel 52 direkt oder unmittelbar verriegelt. Gleichzeitig greift das freie Ende 85a des hakenförmigen Vorsprungs 85 in die von der Basis 2 oder der ersten Haltevorrichtung 3 umfasste Eingriffsöffnung 87 des Gegenverriegelungselements 8b ein, und verriegelt dadurch die zweite Haltevorrichtung 4 und dadurch indirekt wieder die Spannvorrichtung 5.

[0037] Wenn das Verriegelungselement 8a aus der in Figur 2 gezeigten Position, in die in Figur 3 gezeigte Position bewegt wird, spannt das Verriegelungselement 8a das Federelement 83, das sich an einer Struktur der zweiten Haltevorrichtung 4 und einer Fläche 84, die an dem Verriegelungselement 8a gebildet ist, abstützt. Wird jetzt die Anlagefläche 88 vom Skischuh frei gegeben, kann das Federelement 83 elastisch entspannen und drückt dadurch die Verriegelungseinrichtung 8 wieder in die in der Figur 2 gezeigte Freigabeposition, in der die zweite Haltevorrichtung 4 in die in der Figur 1 gezeigte Position bewegt werden kann, um den Vorderbacken 1 im Tourenmodus nutzen zu können.

[0038] Die Figur 4 zeigt in einer perspektivischen Vorderansicht den Vorderbacken der Figur 2. Die Anlagefläche 88 der Verriegelungseinrichtung 8 steht vor die Anlagefläche 43 der zweiten Haltvorrichtung 4 vor, an der ein vorderes Ende der Skischuhsole das Skischuhs anliegt, wenn sich ein Skischuh im Abfahrtsmodus der Skibindung im Vorderbacken 1 befindet. In der Figur 4 ist ferner zu sehen, dass die zweite Haltevorrichtung 4 relativ zu der ersten Haltevorrichtung 3 dadurch festgelegt ist, dass das zweite Eingriffselement 32 in eine Öffnung an der zweiten Haltevorrichtung 4 eingreift. Gleiches gilt für das nicht sichtbare erste Eingriffselement 31 auf der gegenüberliegenden Seite des Vorderbackens 1. Das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 befinden sich damit in der zweiten Position und sind durch die Spannvorrichtung 5 gegen das zweite Halteelement 4 gespannt. Dabei kann ein Abstand quer zur Bindungslängsachse des ersten Eingriffselement 31 zu dem zweiten Eingriffselement 32 gleich sein, wie der Abstand des ersten Eingriffselements 31 zum zweiten Eingriffselement 32, wenn das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 in die Skischuhsohle zum Bilden der Gelenkachse A2 eingreifen und den Skischuh im Tourenmodus mit dem Vorderbacken 1 verbinden..

[0039] In der Figur 4, wie in allen anderen Figuren, ist ferner ein Bügel 7 zu sehen, der die zweite Haltevorrichtung 4 in Querrichtung, das heißt, quer zur Skibindungslängsachse klammerförmig überspannt. Der Bügel 7 kann dazu dienen, die Steifigkeit der zweiten Haltevorrichtung 4 zu erhöhen und/oder kann als Schneeabstreifer dienen, um vor dem Einstieg in den für die Abfahrt konfigurierten Vorderbacken 1 die Unterseite der Skischuhsohle von Schnee oder Eis zu befreien.

[0040] Die Figur 5 zeigt einen Vorderbacken 1', der sich von dem Vorderbacken 1 der Figuren 1 bis 4 nur dadurch unterscheidet, dass er eine Verriegelungseinrichtung 9 umfasst, die anders gebildet ist, als die Verriegelungseinrichtung 8. Es werden zu den folgenden Figuren daher im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem Vorderbacken 1 der Figuren 1 bis 4 beschrieben.

[0041] Die Verriegelungseinrichtung 9 umfasst ein Verriegelungselement 9a, das Teil der zweiten Haltevorrichtung 4 ist, und ein Gegenverriegelungselement 9b, das Teil der Basis 2 oder Teil der ersten Haltevorrichtung 3 ist. Bei dem Verriegelungselement 9a der Figur 5 handelt es sich um ein Drehblech, das in einer Drehachse A2 mit der zweiten Haltevorrichtung 4 verbunden ist. Das Verriegelungselement 9a kann beispielsweise aus einem Federstahl geformt sein und umfasst einen Teil des Drehgelenks der Drehachse A2, hier eine Öse 91, die auf eine mit der zweiten Haltevorrichtung 4 verbundene oder von dieser gebildeten Achse aufgeschoben oder aufgeklickt werden kann, eine Anlagefläche 98 für ein vorderes Ende einer Skischuhsohle, eine Fläche 94, an der sich das Federelement 93 abstützen kann, und einen Vorsprung 95 an einem der Öse 91 gegenüberliegenden freien Ende des Verriegelungselements 9a mit einer Anlagefläche 95a.

[0042] Die Figur 6 zeigt die Verriegelungseinrichtung 9 der Figur 5 in der verriegelten Position. Ein nicht gezeigter Skischuh hat beim Einsteigen in den Vorderbacken 1' das Verriegelungselement 9a im Bereich der Anlagefläche 98 kontaktiert und in Richtung der Skispitze von der Freigabeposition in die dargestellte Verriegelungsposition bewegt, das heißt, um die Drehachse A2 verschwenkt. Der Vorsprung 95 liegt jetzt mit seiner Anlagefläche 95a an einer Unterseite 96b des Gegenverriegelungselements 9b an, so dass der Vorderbacken 1' nicht mehr von der Basis 2 abgeschwenkt werden kann. Das Federelement 93 wurde durch das Verschwenken des Verriegelungselements 9a elastisch komprimiert, so dass die gespeicherte Kompressionsenergie das Verriegelungselement 9a zurück in die in der Figur 5 gezeigte Position bewegen kann, wenn kein Skischuh mehr im Vorderbacken 1' gehalten wird.

[0043] Dadurch, dass die Verriegelungseinrichtung 9 die zweite Haltevorrichtung 4 an der Basis 2 festlegt, wird indirekt die Spannvorrichtung 5 verriegelt, so dass die Eingriffselemente 31, 32 der ersten Haltevorrichtung 3 nicht mehr entspannt und aus dem Eingriff mit der ersten Haltevorrichtung 3 entfernt werden können, solange das Verriegelungselement 9a in Eingriff mit dem Gegenverriegelungselement ist.

[0044] Die Figuren 7 und 8 zeigen einen weiteren Vorderbacken 1", der eine Verriegelungsvorrichtung 10 umfasst. Die Figur 7 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 10 in der Freigabeposition, die Figur 8 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 10 in der Verriegelungsposition.

[0045] Die Verriegelungsvorrichtung 10 umfasst ein Verriegelungselement 10a, das mit der Basis 2 verbunden ist und relativ zur Basis aus einer Freigabeposition (Figur 7) in eine Verriegelungsposition (Figur 8) bewegt werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist das Verriegelungselement 10a mit einem Kontaktelement 306 verbunden. Das Kontaktelement 306 ist mit der Aufstandsplatte 300 verbunden, so dass eine Belastung, zum Beispiel durch einen nicht gezeigten Skischuh, die auf die Aufstandsplatte 300 wirkt, die Aufstandsplatte gegen eine elastische Federkraft eines Federelements 103 in Richtung des nicht dargestellten Skis drückt und dadurch eine Bewegung des Kontaktelements 306 in Richtung der Skioberfläche und/oder der Skispitze bewirkt.

[0046] Um diese Vorwärtsbewegung des Kontaktelements 306 auf das Verriegelungselement 10a zu übertragen, kann das Verriegelungselement 10a eine schräge Anlagefläche 10c umfassen, die dem Kontaktelement 306 zugewandt ist, und das Kontaktelement 306 kann eine schräge Anlagefläche 306a aufweisen, die dem Verriegelungselement 10a zugewandt ist. Die schrägen Anlageflächen 10c, 306a können so ausgebildet sein und so zusammenwirken, dass eine Bewegung des Kontaktelements 106 in vertikale Richtung das Verriegelungselement 10a horizontal bewegt. Das heißt, dass bei einer Belastung der Aufstandsplatte 300, die groß genug ist, um die Federkraft des Federelements 103 zu überwinden, so dass die Aufstandsplatte 300 vertikal bewegt oder verschwenkt wird, das Kontaktelement 306 ebenfalls vertikal bewegt wird und über die aneinander abgleitenden schrägen Anlagenflächen 10c, 306a das Verriegelungselement 10 in den Eingriff mit einem Gegenverriegelungselement 10b bewegt wird. Im Ausführungsbeispiel umfasst das Gegenverriegelungselement 10b eine Eingriffsöffnung 107 in die ein am Verriegelungselement 10 gebildeter Vorsprung 105 eingreift, um die Verriegelung herzustellen.

[0047] Im gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Aufstandsplatte 300 eine Aufstandsplattenbasis 302 und einen Keil 303, der eine schiefe Ebene 303a bildet, auf der die Aufstandsplatte 300 aufliegt. Wird die Aufstandsplatte 300 belastet, bewegt sie sich entlang der schiefen Ebene 303a nach unten und gleichzeitig in Richtung der Skispitze. Dabei drückt die Aufstandsplatte 300 das Kontaktelement 306, das Teil der Aufstandsplattenbasis 302 ist, und dadurch das Verriegelungselement 10a linear entlang der Bindungslängsachse L in Richtung der Skispitze in die Verriegelungsposition mit dem Gegenverriegelungselement 10b, die in der Figur 8 dargestellt ist. Wird die Aufstandsplatte 300 wieder entlastet, drückt das Federelement 103, das in einer Federelementaufnahme 103a, die von dem Anschubelement 106 gebildet ist, angeordnet und dessen Federachse F1 im Wesentlichen senkrecht zur Bindungslängsachse L ausgerichtet ist, gegen eine Anlagefläche 104 und bewegt somit die Aufstandsfläche 300 zurück in die in der Figur 7 gezeigt Position. Das heißt, dass das Federelement 103 gemeinsam mit der Aufstandsplatte 300 und der Aufstandsplattenbasis 302 bewegt wird, wenn die Verriegelungsvorrichtung 10 aus der Freigabeposition der Figur 7 in die Verriegelungsposition der Figur 8 bewegt und aus der Verriegelungsposition in die Freigabeposition zurückbewegt wird.

[0048] Im Ausführungsbeispiel legt der Keil 303 die in Skilaufrichtung gesehen hintere Position der Aufstandsplatte 300 fest. Der Keil umfasst eine Sicherung 310, die einen hinteren Anschlag für die Aufstandsbasis 302 bildet. Die Aufstandsplatte 300 ist mit der Aufstandsplattenbasis 302, die das Kontaktelement 306 umfasst, verbunden, beide können gemeinsam entlang der schiefen Ebene 302a, die der Keil 302 bildet, linear bewegt werden. Das Verriegelungselement 10a umfasst eine im Wesentliche senkrecht zu der Bindungslängsachse L gerichtete Anlagefläche 10c, die dem Kontaktelement 306 zugewandt ist, das Kontaktelement 306 ein dazu parallel verlaufende Anlagefläche 306a. Das Kontaktelement 306 ist im Ausführungsbeispiel mit dem Verriegelungselement 10a verbunden, so dass bei der durch das Federelement 107 bedingten Bewegung des Kontaktelements 306 in die entriegelte Position, das Verriegelungselement 10a von dem Kontaktelement 306 aus dem Eingriff mit dem Gegenverriegelungselement 10b herausbewegt wird. Die Verbindung kann beispielsweise eine Schwalbenschwanznutverbindung sein, die ein lineares Abgleiten der Anlageflächen 10c, 306a aneinander in Vertikalrichtung ermöglicht, gleichzeitig aber die Mitnahme des Verriegelungselements 10a durch das Kontaktelement 306 in eine Horizontalrichtung erlaubt. Die Verbindung kann eine andere geeignete Ausführung haben.


Ansprüche

1. Skibindung mit einem Vorderbacken (1) zum Halten eines vorderen Sohlenendes eines Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines hinteren Sohlenendes eines Skischuhs, wobei der Vorderbacken (1) umfasst:

eine Basis (2), mit der der Vorderbacken (1) mit einem Ski verbunden werden kann,

einen Backenkörper, der mit der Basis (2) verbunden oder verbindbar ist, oder die Basis (2) mitbildet,

eine erste Haltevorrichtung (3) mit der der Skischuh am vorderen Sohlenende für einen Aufstieg mit dem Ski verbindbar ist, mit wenigstens einem ersten, bevorzugt einem ersten und einem zweiten Eingriffselement (31, 32), die aus einer ersten Position, in der sie einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu in eine zweite Position bewegbar sind, in der sie einen zweiten Abstand zueinander haben, der kleiner ist, als der erste Abstand, wobei das erste Eingriffselement (31) und das zweite Eingriffselement (32) in der zweiten Position eine Gelenkachse (A1) definieren, um die der Skischuh mit seinem vorderen Sohlenende bei einem Aufstieg mit dem Ski verschwenkbar ist,

eine zweite Haltevorrichtung (4), mit der der Skischuh an dem vorderen Sohlenende für eine Abfahrt mit dem Ski verbindbar ist, wobei die zweite Haltevorrichtung (4) eine erste Konfiguration für die Abfahrt aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung (4) mit dem vorderen Sohlenende des Skischuhs in Kontakt ist, und eine zweite Konfiguration für den Aufstieg aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung (4) mit dem vorderen Sohlenende des Skischuhs außer Kontakt ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Vorderbacken (1) ferner eine Verriegelungseinrichtung (8, 9, 10) umfasst, welche das erste Eingriffselement (31) und das zweite Eingriffselement (32) in der zweiten Position verriegelt, wenn ein Skischuh in der zweiten Haltevorrichtung (4) in der Konfiguration für die Abfahrt gehalten ist,

wobei die Verriegelungseinrichtung (8, 9, 10) wenigstens ein Verriegelungselement (8a, 9a, 10a) umfasst, welches aus einer Freigabeposition in eine Verriegelungsposition bewegbar ist.


 
2. Skibindung nach Anspruch 1, wobei die erste Haltevorrichtung (3) eine Spannvorrichtung (5) aufweist und wobei das erste Eingriffselement (31) und das zweite Eingriffselement (32) über die Spannvorrichtung (5) in die zweite Position bewegbar sind und in der zweiten Position gehalten werden.
 
3. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verriegelungselement (8a, 9a) eine Anlagefläche (88, 98) aufweist, welche bei einem Einstieg mit dem Skischuh in die zweite Haltevorrichtung (4) von einem vorderen Ende einer Skischuhsohle des Skischuhs direkt kontaktiert wird.
 
4. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegung des Verriegelungselements (8a, 9a, 10a) von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition durch einen Einstieg mit dem Skischuh in die zweite Haltevorrichtung (4) aktiviert wird.
 
5. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegung des Verriegelungselements (8a, 9a, 10a) von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition eine Richtungskomponente entlang einer Bindungslängsrichtung (L) umfasst.
 
6. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei sich das Verriegelungselement (8a, 9a, 10a) in der Freigabeposition in Bindungslängsrichtung (L) gesehen, weiter hinten als in der Verriegelungsposition befindet.
 
7. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bewegung des Verriegelungselements (8a, 9a, 10a) eine Linearbewegung entlang der Bindungslängsrichtung (L) und/oder eine Drehbewegung um eine zur Gelenkachse (A1) parallelen Drehachse (A2) ist.
 
8. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verriegelungseinrichtung (8, 9, 10) das wenigstens eine Verriegelungselement (8a, 9a, 10a) und wenigstens ein Gegenverriegelungselement (8b, 9b, 10b) umfasst, wobei das Verriegelungselement (8a, 9a, 10a) und das Gegenverriegelungselement (8b, 9b, 10b) in der Verriegelungsposition ineinander und/oder aneinander greifen.
 
9. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Verriegelungselement (8a, 9a) wenigstens einen Vorsprung (85, 95) ausbildet und das Gegenverriegelungselement (8b, 9b) wenigstens eine Auflagefläche (86, 96) ausbildet, auf welcher der wenigstens eine Vorsprung (85, 95) in der Verriegelungsposition punkt- oder linienförmig, bevorzugt flächig, anliegt und die Verriegelung mittels Form- und/oder Kraftschluss erreicht wird.
 
10. Skibindung nach Anspruch 8, wobei das Verriegelungselement (8a, 10a) wenigstens einen Vorsprung (85, 105) ausbildet und das Gegenverriegelungselement (8b, 10b, 11b) wenigstens eine Eingriffsöffnung (87, 107) ausbildet, in welche der wenigstens eine Vorsprung (85, 105) in der Verriegelungsposition eingreift und die Verriegelung mittels Form- und/oder Kraftschluss erreicht wird.
 
11. Skibindung nach Anspruch 9 oder 10, wobei die wenigstens eine Auflagefläche (86) und/oder die wenigstens eine Eingriffsöffnung an der Spannvorrichtung (5) ausgebildet ist.
 
12. Skibindung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das Verriegelungselement (8a, 9a) an der zweiten Haltevorrichtung (4) angeordnet ist und das Gegenverriegelungselement (8b, 9b) am Backenkörper, respektive der Basis (2), oder der ersten Haltevorrichtung (3) ausgebildet ist.
 
13. Skibindung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das Verriegelungselement (10a) mit einer Aufstandsplatte (300) für den Skischuh gekoppelt ist und das Gegenverriegelungselement (10b) an der zweiten Haltevorrichtung (4) ausgebildet ist.
 
14. Skibindung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei das Gegenverriegelungselement (8b, 9b) als ein Blechelement ausgeführt ist.
 
15. Skibindung nach Anspruch 6, wobei ein Federelement (83, 93, 103) das Verriegelungselement (8a, 9a, 10a) in die Freigabeposition vorspannt und das Verriegelungselement (8a, 9a, 10a) gegen die Kraft des Federelements (83, 93, 103) in die Verriegelungsposition bewegbar ist.
 
16. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Verriegelungseinrichtung (8, 9, 10) eine Fläche (84, 94, 104) aufweist, welche als Widerlager für das Federelement (83, 93, 103) dient.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente