(19)
(11) EP 3 640 033 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.2020  Patentblatt  2020/17

(21) Anmeldenummer: 18200360.8

(22) Anmeldetag:  15.10.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 21/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen AG
69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schröder, Raimund
    68766 Hockenheim (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) PNEUMATISCHE HALTEVORRICHTUNG FÜR BEDRUCKSTOFFBOGEN


(57) Eine Vorrichtung zum pneumatischen Halten von Bogen aus Bedruckstoff umfasst eine Reihe von Saugern, denen jeweils ein Filter (8) zugeordnet ist. Die Sauger weisen jeweils eine wechselbare Kappe (5) auf, in der das Filter (8) aufgenommen ist, sodass das Filter (8) zusammen mit der Kappe (5) wechselbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum pneumatischen Halten von Bogen aus Bedruckstoff, umfassend eine Reihe von Saugern, denen jeweils ein Filter zugeordnet ist.

[0002] Bei solchen Vorrichtungen besteht das Problem, dass sich das Filter im Laufe der Zeit mit Papierstaub zusetzt und dadurch an Wirkung verliert.

[0003] Zur Lösung dieses Problems wird in der DE 10 2009 014 632 A1 vorgeschlagen, das Filter quer oder entgegen der Strömungsrichtung des Saugluftstroms mit Blasluft zu beaufschlagen. Die Blasluft wird von einer Überdruckquelle über eine Überdruckleitung zum Filter geführt.
Diese Vorrichtung ist wenig wartungsfreundlich, weil beim Ausblasen in der Maschine diese verschmutzt.

[0004] Ferneren Stand der Technik bildet DE 24 52 096 C2, worin eine Speichertrommel - dort Überführtrommel genannt - mit typischen Drehsaugern beschrieben ist.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist, eine der eingangs genannten Gattung entsprechende Vorrichtung zu schaffen, die wartungsfreundlich ist.

[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum pneumatischen Halten von Bogen aus Bedruckstoff, umfassend eine Reihe von Saugern, denen jeweils ein Filter zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sauger jeweils eine wechselbare Kappe aufweisen, in der das Filter aufgenommen ist, sodass das Filter zusammen mit der Kappe wechselbar ist.

[0007] Bei der Erfindung besteht der Vorteil, dass das Filter außerhalb der Maschine gereinigt, z.B. ausgeblasen oder gewaschen, oder durch ein neues Filter ersetzt werden kann. Bei der außerhalb der Maschine erfolgenden Wartung besteht keine Gefahr einer Verschmutzung des Maschineninneren.

[0008] Es sind verschiedene Weiterbildungen möglich:
Die Kappe kann aus Kunststoff bestehen. Dies ist vorteilhaft, wenn die Kappe und das darin integrierte Filter zusammen einen Wegwerfteil bilden, welches recycelt werden kann. Die Sauger können an einer Trommel zum Transport der Bogen angeordnet sein. Eine solche Vakuumtrommel kann mehrere Reihen, z.B. zwei diametrale Reihen, von Saugern aufweisen.

[0009] Die Trommel kann zu einer Wendeeinrichtung zum Wenden der Bogen in einer Druckmaschine gehören. Die Druckmaschine kann ein Perfektor sein, dessen Wendeeinrichtung nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung arbeitet. Hierbei kann die Wendeeinrichtung eine Speichertrommel und eine Wendetrommel aufweisen. Die Speichertrommel kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestattet sein.

[0010] Jeder Sauger kann eine Saugmündung aufweisen und relativ zu anderen Saugern der Reihe verstellbar gelagert sein.

[0011] Jeder Sauger kann derart verstellbar gelagert sein, dass die Saugmündung relativ zu einer Transportrichtung der Bogen quer verstellbar ist, um den gehaltenen Bogen in Querrichtung zu straffen.

[0012] Die Saugmündungen können voneinander divergierend verstellbar sein, um den gehaltenen Bogen in beide Seitenrichtungen gleichzeitig zu straffen.

[0013] Die Sauger können Drehsauger sein.

[0014] Jeder Drehsauger kann eine Drehachse und eine zu der Drehachse exzentrisch angeordnete Saugmündung aufweisen.

[0015] Die Sauger können angeordnet sein zum Halten des jeweiligen Bogens an seinem Hinterrand.

[0016] Weiterbildungen ergeben sich auch aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der zugehörigen Zeichnung, worin zeigt:
Figur 1:
eine Speichertrommel mit Drehsaugern,
Figur 2:
einen Drehsauger der Speichertrommel als Einzelheit und
Figur 3:
Bauteile des Drehsaugers in Explosionsdarstellung.


[0017] Figur 1 zeigt eine Trommel 1 zum Transportieren von Druckbogen aus Papier oder Karton in einer Druckmaschine. Die Trommel 1 ist eine Speichertrommel einer Wendeeinrichtung der Druckmaschine. Die Trommel 1 weist Greifer 2 auf, die in einer mit der Rotationsachse der Trommel 1 parallelen Reihe angeordnet sind. Die Greifer 2 dienen zum Einklemmen des transportierten Bogens an seiner Vorderkante. Weiterhin weist die Trommel 1 Sauger 3 auf, die ebenfalls in einer mit der Rotationsachse der Trommel 1 parallelen - also zur Bildebene von Figur 1 orthogonal verlaufenden - Reihe 14 angeordnet sind. In der Zeichnung dargestellt ist nur der vorderste Sauger 3 der Reihe 14, der die dahinterliegenden Sauger der Reihe 14 verdeckt. Die Sauger 3 saugen den bezüglich einer Transportrichtung 15 hinteren Rand des transportierten Bogens an und halten ihn dadurch fest.

[0018] Figur 2 zeigt, dass der jeweilige Sauger 3 ein Rohr 4 und eine Kappe 5 aufweist. In der Kappe 5 befindet sich eine Saugmündung 6, die exzentrisch zu einer Drehachse 7 angeordnet ist, um welche der Sauger 3 hin und her schwenkbar ist. Beim Schwenken des Saugers 3 bewegt sich die Saugmündung 6 um die Drehachse 7, wodurch der von der Saugmündung 6 dabei angesaugte Bogen seitlich gestrafft wird. Dabei werden die Saugmündungen 6 der an einem Ende der Reihe 14 liegenden Sauger 3 im Uhrzeigersinn geschwenkt und gleichzeitig die Saugmündungen 6 der am anderen Ende der Reihe 14 liegenden Sauger 3 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt. Durch diese gegensinnige, divergierende Bewegung der Sauger 3 wird der Bogen von innen nach außen glattgezogen. In der Kappe 5 sitzt ein Filter 8, welcher verhindert, dass von der Saugmündung 6 angesaugter Papierstaub in das Rohr 4 und das daran angeschlossene Vakuumsystem gelangt. Das Rohr 4 fungiert als Saugluftkanal, über welchen die Saugmündung 6 an einen Vakuumerzeuger angeschlossen ist. Multifunktional fungiert das Rohr 4 als Hohlwelle, über welche die Rotation der Kappe 5 um die Drehachse 7 angetrieben wird.

[0019] Figur 3 zeigt, dass das Filter 8 einen ringförmigen Rahmen 9 und darin ein Medium 10 mit Filterwirkung, z.B. ein Vlies, Gewebe oder Sieb, aufweist. Das Filter 8 ist als ein Einsatz ausgebildet, der unter reversibler, elastischer Aufweitung der Kappe 5 in eine Ringnut in der Innenumfangsfläche der Kappe 5 eingesetzt werden kann. Die Kappe 5 besteht aus einem gummielastischen Kunststoff. Die Kappe 5 ist in betriebsbereitem Zustand (vgl. Figur 2) mit einem Bauteil - konkret dem Rohr 4 - des Saugers 3 zusammengesteckt. Dazu dient eine Schnappverbindung 13, welche aus einem Innenring 11 der Kappe 5 und einem Außenring 12 des Bauteiles - konkret eines Kopfes 16 des Rohres 4 - besteht. Um die Kappe 5 mit dem Bauteil über die Schnappverbindung 13 zu verbinden, wäre auch eine miteinander vertauschte Anordnung der Ringe 11, 12 möglich. Die Schnappverbindung 13 könnte statt der Ringe 11, 12 auch elastische Haken, Clips oder dergleichen aufweisen. Die Schnappverbindung 13 ist der bevorzugte Verbindungstyp, kann aber in bestimmten Fällen durch einen anderen Schnellverschluss, z. B. eine Schraubverbindung, ersetzt werden.

[0020] Bei der Wartung des Filters 8 verbleibt das Rohr 4 mit seinem Kopf 16 an der Trommel 1 in der Maschine. Die Kappe 5 mitsamt des darin integrierten Filters 8 wird bei jedem Sauger 3 vom jeweiligen Rohr 4 durch den Bediener abgezogen. Dabei weitet sich der Innenring 11, der in betriebsbereitem Zustand (vgl. Figur 2) den Außenring 12 hintergreift, elastisch geringfügig auf. Nach der Demontage der benutzten Kappen 5 mit den verschmutzten Filtern 8 montiert der Bediener auf die Rohre 4 baugleiche Ersatzkappen mit sauberen Filtern 8. Die demontierten Kappen 5 mit den verschmutzten Filtern können entsorgt oder gereinigt werden. Dazu kann das Filter 8 aus der jeweiligen Kappe 5 herausgelöst werden. Im voneinander getrennten Zustand sind die Kappe 5 und der Filter 8 einzeln besser reinigbar.

Bezugszeichenliste



[0021] 
1
Trommel
2
Greifer
3
Sauger
4
Rohr
5
Kappe
6
Saugmündung
7
Drehachse
8
Filter
9
Rahmen
10
Medium
11
Innenring
12
Außenring
13
Schnappverbindung
14
Reihe
15
Transportrichtung
16
Kopf



Ansprüche

1. Vorrichtung zum pneumatischen Halten von Bogen aus Bedruckstoff, umfassend eine Reihe (14) von Saugern (3), denen jeweils ein Filter (8) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sauger (3) jeweils eine wechselbare Kappe (5) aufweisen, in der das Filter (8) aufgenommen ist, sodass das Filter (8) zusammen mit der Kappe (5) wechselbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kappe (5) aus Kunststoff besteht.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sauger (3) an einer Trommel (1) zum Transport der Bogen angeordnet sind.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trommel (1) zu einer Wendeeinrichtung zum Wenden der Bogen in einer Druckmaschine gehört.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Sauger (3) eine Saugmündung (6) aufweist und relativ zu anderen Saugern (3) der Reihe (14) verstellbar gelagert ist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Sauger (3) derart verstellbar gelagert ist, dass die Saugmündung (6) relativ zu einer Transportrichtung (15) der Bogen quer verstellbar ist, um den gehaltenen Bogen in Querrichtung zu straffen.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugmündungen (6) voneinander divergierend verstellbar sind, um den gehaltenen Bogen in beide Seitenrichtungen gleichzeitig zu straffen.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sauger (3) Drehsauger sind.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Drehsauger eine Drehachse (7) und eine zu der Drehachse (7) exzentrisch angeordnete Saugmündung (6) aufweist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sauger (3) angeordnet sind zum Halten des jeweiligen Bogens an seinem Hinterrand.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Druckmaschine mit einer Vorrichtung zum pneumatischen Halten von Bogen aus Bedruckstoff, umfassend eine Reihe (14) von Saugern (3), denen jeweils ein Filter (8) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sauger (3) jeweils eine wechselbare Kappe (5) aufweisen, in der das Filter (8) aufgenommen ist, sodass das Filter (8) zusammen mit der Kappe (5) wechselbar ist,
dass die Sauger (3) an einer Trommel (1) zum Transport der Bogen angeordnet sind,
dass die Trommel (1) zu einer Wendeeinrichtung zum Wenden der Bogen in der Druckmaschine gehört, und
dass die Sauger (3) angeordnet sind zum Halten des jeweiligen Bogens an seinem Hinterrand.
 
2. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kappe (5) aus Kunststoff besteht.
 
3. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Sauger (3) eine Saugmündung (6) aufweist und relativ zu anderen Saugern (3) der Reihe (14) verstellbar gelagert ist.
 
4. Druckmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugmündung (6) relativ zu einer Transportrichtung (15) der Bogen quer verstellbar ist, um den gehaltenen Bogen in Querrichtung zu straffen.
 
5. Druckmaschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugmündungen (6) voneinander divergierend verstellbar sind, um den gehaltenen Bogen in beide Seitenrichtungen gleichzeitig zu straffen.
 
6. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sauger (3) Drehsauger sind.
 
7. Druckmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Drehsauger eine Drehachse (7) und eine zu der Drehachse (7) exzentrisch angeordnete Saugmündung (6) aufweist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente