[0001] Die Erfindung betrifft ein spulenförmiges Polsterungsprodukt für Verpackungszwecke
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Grundsätzlich ist es bekannt, ein bahnförmiges flaches und insoweit im Wesentlichen
zweidimensionales Ausgangsmaterial, beispielsweise eine flache aufgerollte Papierbahn,
durch maschinelles Knüllen bzw. Stauchen in Bahn-Längsrichtung zu einem insoweit im
Wesentlichen dreidimensionalen länglichen Polstermaterial umzuformen.
[0003] Eine entsprechende Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2012 218 679 A1 bekannt. Bekannt ist ferner, dieses geknüllte längliche Polstermaterial zu einem
spulenförmigen bzw. spiralförmigen Polsterungsprodukt aufzurollen bzw. aufzuwickeln.
Dieses spulenförmige Polsterungsprodukt verfügt über die Fähigkeit, auch vergleichsweise
schwere Gegenstände tragen zu können. Zur Herstellung des spulenförmigen Polsterungsprodukts
wird das längliche Polstermaterial üblicherweise auf einer sich drehenden Haspel aufgewickelt
bzw. aufgerollt, welche nach dem Aufrollen wieder entfernt wird. Ein Beispiel hierfür
ist in der
EP 1 027 214 B1 angegeben. In der noch nicht veröffentlichten
DE 10 2017 113 532 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, mittels denen ein spulenförmiges
Polsterungsprodukt auch ohne Haspel hergestellt werden kann.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein spulenförmiges Polsterungsprodukt
zu schaffen, welches besonders effizient eingesetzt werden kann.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird durch ein spulenförmiges Polsterungsprodukt für Verpackungszwecke
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in Unteransprüchen angegeben.
[0006] Das erfindungsgemäße spulenförmige Polsterungsprodukt für Verpackungszwecke umfasst
ein spulenförmig aufgerolltes bzw. aufgewickeltes, dreidimensionales und längliches
Polstermaterial. "Dreidimensional" bedeutet vorliegend, dass es, anders als eine flache
und ebene Papierbahn oder eine Folie im Vergleich zu seiner Breite eine maßgebliche
und physikalisch wirksame, beispielsweise elastisch oder plastisch verformbare Dicke
aufweist. Das Polsterungsprodukt weist einen Mittenbereich auf, in dem kein Polstermaterial,
wie es außerhalb von dem Mittenbereich durch Aufrollen bzw. Aufwickeln vorliegt, vorhanden
ist. Dies kann bedeuten, dass in diesem Mittenbereich ein Leerraum ist, kann aber
auch bedeuten, dass in diesem Mittenbereich ein anderes Material vorhanden ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Mittenbereich des spulenförmigen Polsterungsprodukts
eine Weitendimension aufweist, die mindestens in etwa dem Dreifachen der Dicke des
bahnförmigen Polstermaterials oder mindestens in etwa 25% eines Außendurchmessers
des Polsterungsprodukts entspricht. Etwas umgangssprachlicher ausgedrückt bedeutet
dies, dass das Polsterungsprodukt in seiner Mitte ein deutliches Loch aufweist, in
dem kein Polstermaterial, wie es außerhalb von dem Mittenbereich durch Aufrollen vorliegt,
vorhanden ist. Hierdurch wird Material gespart, wodurch die Kosten reduziert werden.
Darüber hinaus können von einem Vorrat an bahnförmigem und noch zweidimensionalen
oder bereits länglichen dreidimensionalen Polstermaterial mehr spulenförmige Polsterungsprodukte
hergestellt werden, wodurch die Effizienz gesteigert wird. Auch sinkt das Gewicht
eines spulenförmigen Polsterungsprodukts, was dessen Handhabung erleichtert.
[0008] Dies alles wird ermöglicht, ohne dass der primäre Zweck des Polsterungsprodukts,
nämlich die gepolsterte Lagerung eines Gegenstands auf dem Polsterungsprodukt, leidet.
Überraschenderweise wurde nämlich festgestellt, dass viele Gegenstände, welche auf
dem Polsterungsprodukt angeordnet und durch dieses gelagert werden sollen, im Zentrum
des Polsterungsprodukts nicht oder nicht wesentlich aufliegen, dort also auch nicht
oder zumindest nicht wesentlich gepolstert gelagert sind. Stattdessen wurde festgestellt,
dass es eher die radial äußeren Randbereiche des Polsterungsprodukts sind, die den
auf dem Polsterungsprodukt abgelegten Gegenstand tragen.
[0009] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Polstermaterial ein geknülltes
Papier umfasst, vorzugsweise aus geknülltem Papier hergestellt ist. Dies ist preiswert
und umweltfreundlich, da recyceltes Papier verwendet werden kann und das Polsterungsprodukt
nach der Verwendung ebenfalls recycelt werden kann.
[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Polstermaterial ein in seiner
Längsrichtung geknülltes Papier umfasst. Ein solches Polstermaterial hat besonders
gute Polstereigenschaften, was wiederum zu sehr guten Polstereigenschaften des spulenförmigen
Polsterungsprodukts führt.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Polstermaterial einen insgesamt
wenigstens in etwa rechteckigen Querschnitt aufweist mit einer Dicke bzw.
[0012] Höhe, die wesentlich geringer ist als eine Breite. Eine aus einem solchen Polstermaterial
hergestellte Spule hat eine vergleichsweise ebene Oberfläche, was die Anwendung erleichtert.
[0013] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Polstermaterial einen schlauchförmigen
Querschnitt aufweist. Ein solches Polstermaterial hat eine vergleichsweise geringe
Dichte, wodurch das Gewicht des spulenförmigen Polsterungsprodukts reduziert wird,
was wiederum die Handhabung erleichtert.
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Weitendimension des Mittenbereichs
eine minimale Weite ist. Dies spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn der Mittenbereich
keine symmetrische, beispielsweise kreisförmige Kontur hat. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass der Mittenbereich ausreichend groß ist, um die erfindungsgemäßen Vorteile zu
erzielen.
[0015] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Mittenbereich wenigstens in
etwa kreisförmig ist. Dies erleichtert die Handhabung, da bei der Anwendung nicht
auf die Orientierung des spulenförmigen Polsterungsprodukts geachtet werden muss.
[0016] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines spulenförmigen Polsterungsprodukts;
Figur 2 eine schematische teilweise geschnittene Seitenansicht auf einen Behälter
mit dem Polsterungsprodukt von Figur 1 und einem auf diesem gelagerten Gegenstand;
Figur 3 eine schematische Seitenansicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung des Polsterungsprodukts
von Figur 1 zu einem ersten Zeitpunkt während der Herstellung;
Figur 4 eine Darstellung ähnlich zu Figur 3 zu einem zweiten Zeitpunkt während der
Herstellung;
Figur 5 eine Darstellung ähnlich zu Figur 3 zu einem dritten Zeitpunkt während der
Herstellung;
Figur 6 eine Darstellung ähnlich zu Figur 3 zu einem vierten Zeitpunkt während der
Herstellung;
Figur 7 eine perspektivische Darstellung einer ersten Art eines Polstermaterials zur
Herstellung des Polsterungsprodukts von Figur 1;
Figur 8 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Art eines Polstermaterials
zur Herstellung des Polsterungsprodukts von Figur 1; und
Figur 9 eine perspektivische Darstellung einer dritten Art eines Polstermaterials
zur Herstellung des Polsterungsprodukts von Figur 1.
[0017] Funktionsäquivalente Bereiche und Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0018] Ein spulenförmiges Polsterungsprodukt trägt in den Figuren insgesamt das Bezugszeichen
10. Es hat die Form einer flachen und auf der Seite liegenden Schnecke bzw. Spule
und umfasst ein spulenförmig aufgerolltes bzw. aufgewickeltes, dreidimensionales und
längliches Polstermaterial 12, wobei eine Aufroll- bzw. Wickelachse 13 in der dargestellten
Betriebslage vertikal ist. Das Polstermaterial 12 hat eine Breite bzw. Höhe 14 und
eine Dicke 16. Man erkennt aus der Darstellung in Figur 1, dass "dreidimensional"
vorliegend bedeutet, dass das Polstermaterial 12, anders als eine flache und ebene
Papierbahn oder eine flache und ebene Folie, im Vergleich zu seiner Breite 14 eine
maßgebliche Dicke 16 aufweist. In Richtung der Dicke 16 ist das Polstermaterial 12
ohne weiteres verformbar.
[0019] Wie aus den Figuren 7 und 8 ersichtlich ist, kann das Polstermaterial 12 aus zwei
flachen und ebenen und mittig verbundenen Papierbahnen 18 hergestellt sein, die beispielsweise
an den Rändern umgeschlagen und dann in einer Längsrichtung 20 durch kontinuierliches
Stauchen geknüllt wurden (Pfeile 22). Ein solches Polstermaterial 12 zeigen die Figuren
7 und 8, wobei in Figur 8 das Polstermaterial 12 nach dem Umschlagen der Ränder aber
noch vor dem Knüllen (Pfeile 22) in der Längsrichtung 20 dargestellt ist. Dabei ist
aus Figur 7 ersichtlich, dass das dort gezeigte Polstermaterial 12 einen insgesamt
noch als rechteckig zu bezeichnenden Querschnitt aufweist mit einer Dicke 16, die
merklich geringer ist als die Breite bzw. Höhe 14. Figur 9 zeigt ein Polstermaterial
12, welches einen schlauchförmigen Querschnitt aufweist und ebenfalls aus Papier hergestellt
ist und in der Längsrichtung 20 entsprechend den Pfeilen 22 durch Stauchen geknüllt
wurde.
[0020] Das Polsterungsprodukt 10 umfasst einen vorliegend beispielhaft in Richtung der Wickelachse
13 gesehen in etwa kreisförmigen Mittenbereich 24, in dem weder Polstermaterial 12
noch ein anderes Material vorhanden ist. Der Mittenbereich 24 ist insoweit ein Leerraum
bzw. ein Loch. Er weist eine Weitendimension - vorliegend entsprechend etwa einem
Innendurchmesser 26 - auf, die vorliegend beispielhaft in etwa dem 10-fachen der Dicke
16 des Polstermaterials 12 entspricht.
[0021] Hierdurch werden Material und Gewicht gespart. Dieser Effekt tritt mit merkbarer
Relevanz bereits dann auf, wenn die Weitendimension 26 mindestens ungefähr dem Dreifachen
der Dicke 16 des Polstermaterials 12 entspricht. Außerdem entspricht vorliegend die
Weitendimension 26 beispielhaft in etwa 35 % eines Außendurchmessers 28 des Polsterungsprodukts
10. Auch diesbezüglich tritt der oben erwähnte Effekt mit merkbarer Relevanz bereits
dann auf, wenn die Weitendimension 26 mindestens ungefähr 25 % des Außendurchmessers
28 entspricht.
[0022] In Figur 2 ist ein Einsatzszenario des Polsterungsprodukts 10 schematisch dargestellt.
Man erkennt einen kastenförmigen und in der Seitenansicht rechteckigen Behälter 30
mit einem Boden 32 und Seitenwänden 34. Bei dem Behälter 30 kann es sich beispielsweise
um einen Behälter 30 aus Karton oder aus Holz handeln. Das spulenförmige Polsterungsprodukt
10 ist flach, also mit vertikaler Wickelachse 13, auf den Boden 32 des Behälters 30
aufgelegt. Ein in dem Behälter 30 gepolstert zu transportierender Gegenstand 36 ist
auf das Polsterungsprodukt 10 aufgelegt. Gegebenenfalls kann das Polsterungsprodukt
10 in dem Behälter 30 unverrückbar befestigt sein. Auch können zwischen dem Gegenstand
36 und den Seitenwänden 34 weitere Polsterungsprodukte, beispielsweise in Form von
Polstermaterial 12, vorhanden sein, was in Figur 2 jedoch nicht dargestellt ist.
[0023] Die Herstellung des spulenförmigen Polsterungsprodukts 10 wird nun unter Bezugnahme
auf die Figuren 3-6 erläutert: zur Herstellung des spulenförmigen Polsterungsprodukts
10 dient eine Vorrichtung 38. Diese umfasst ein mittels einer Vielzahl von Rollen
(ohne Bezugszeichen) geführtes Band 40, welches entsprechend einem Pfeil 42 angetrieben
ist. Gespannt wird das Band 40 durch eine durch ein Gewicht 44 belastete Rolle 46.
[0024] Das geknüllte Polstermaterial 12, welches die Form beispielsweise von einem der in
den Figuren 7-9 gezeigten Polstermaterialien 12 haben kann, wird in einer Umformungseinrichtung
48 aus einem bahnförmigen flachen Papiermaterial (nicht dargestellt) hergestellt.
Von der Umformungseinrichtung 48 wird das Polstermaterial 12 zwischen den beiden Rollen
50 und 52 gegen das sich in Richtung des Pfeiles 42 bewegende Band 40 geführt (Figuren
3 und 4), wodurch das Band 40 eingedrückt und ein temporär vorhandener Aufwickelraum
54 gebildet wird (Figur 4). Durch eine entsprechende Einstellung der drei Parameter
(a) Zuführgeschwindigkeit des Polstermaterials 12, (b) Bewegungsgeschwindigkeit des
Bands 40 und (c) Vorspannung des Bands 40 durch das Gewicht 44 wird erreicht, dass
sich das Polstermaterial 12 in dem Aufwickelraum 54 spulenförmig aufgewickelt, wobei
jedoch in dem Mittenbereich 24 des entstehenden Polsterungsprodukts 10 ein Leerraum
verbleibt (Figur 5).
[0025] Ist die gewünschte Größe (Außendurchmesser 28) des Polsterungsprodukts 10 erreicht
bzw. gelangt ein Ende 56 des zugeführten Polstermaterials 10 in den Aufwickelraum
54, wird der Aufwickelraum 54 durch eine Verschiebung von Rollen 56 geöffnet, so dass
das fertig gestellte Polsterungsprodukt 10 nach unten (Pfeil 60) fällt. Das Ende 56
des Polstermaterials 10 kann dabei durch eine Klebestelle 62 am Rest des Polstermaterials
12 gesichert werden.
1. Spulenförmiges Polsterungsprodukt (10) für Verpackungszwecke, umfassend ein spulenförmig
aufgerolltes, dreidimensionales und längliches Polstermaterial (12), wobei das Polsterungsprodukt
(10) einen Mittenbereich (24) umfasst, in dem kein Polstermaterial (12) vorhanden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittenbereich (24) eine Weitendimension (26) aufweist, die mindestens in etwa
dem Dreifachen der Dicke (16) des Polstermaterials (12) oder mindestens in etwa 25%
eines Außendurchmessers (28) des Polsterungsprodukts (10) entspricht.
2. Spulenförmiges Polsterungsprodukt (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermaterial (12) ein geknülltes Papier umfasst, vorzugsweise aus geknülltem
Papier hergestellt ist.
3. Spulenförmiges Polsterungsprodukt (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermaterial (12) ein in einer Längsrichtung (20) einer Papierbahn (18) geknülltes
Papier umfasst.
4. Spulenförmiges Polsterungsprodukt (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermaterial (12) einen insgesamt wenigstens in etwa rechteckigen Querschnitt
aufweist mit einer Dicke (16), die geringer ist als eine Breite (14).
5. Spulenförmiges Polsterungsprodukt (10) nach wenigstens einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermaterial (12) einen schlauchförmigen Querschnitt aufweist.
6. Spulenförmiges Polsterungsprodukt (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Weitendimension (26) des Mittenbereichs (24) eine minimale Weite ist.
7. Spulenförmiges Polsterungsprodukt (10) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mittenbereich (24) wenigstens in etwa kreisförmig ist.