[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Textilbewehrung
aus einem Gelege, wobei eine Tränkung auf einen Faden oder eines Strangs des Geleges
oder auf das Gelege aufgetragen wird. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine
solche Textilbewehrung.
[0002] Bauwerke aus Stahlbeton sind integraler Bestandteil der Infrastruktur in fast allen
Ländern der Welt. Neben Wohn- und Arbeitsgebäuden sind auch viele befahrene Bauwerke
aus Stahlbeton gebaut, z.B. Parkhäuser, Garagen, Autobahnen, Brücken, Tunnel usw.
Eine Großzahl dieser Bauwerke wird 50 bis 100 Jahre (und teilweise noch länger) genutzt.
Allerdings setzen neben der mechanischen Beanspruchung vor allem Tausalze den Stahlbeton-Bauwerken
zu. Die Tausalze sind in der Regel chloridhaltig. Es entstehen daher in Verbindung
mit Wasser Lösungen, die Korrosion in den Bauwerken auslösen. Bei vielen Bauwerken
müssen deshalb bereits nach 20-25 Jahren substantielle, kostenintensive Instandsetzungsarbeiten
an der Bewehrung durchgeführt werden.
[0003] Dazu wird üblicherweise der kontaminierte Überdeckungsbeton abgetragen, der Bewehrungsstahl
gereinigt und mit einem neuen Korrosionsschutz versehen (z.B. auf Polymer- oder Zementbasis).
Der instandgesetzte Bereich hält häufig jedoch nur wenige Jahre (aufgrund mechanischer,
thermischer und/oder hygrischer Inkompatibilitäten), so dass eine zeitnahe weitere
Instandsetzung erforderlich wird, gerade dann, wenn der Überdeckungsbeton stark beansprucht
wird. Dies verursacht hohe Kosten, stellt einen erheblichen Eingriff in das Bauwerk
dar und führt nicht zuletzt zu Nutzungseinschränkungen während der Instandsetzung.
[0004] Eine Möglichkeit die Korrosion zu unterdrücken und im Idealfall zu verhindern stellt
der kathodische Korrosionsschutz (KKS) von Bauwerken dar. Als eine zum größten Teil
zerstörungsfreie Instandsetzungsmethode gewinnt der kathodische Korrosionsschutz als
wirtschaftliches Instandsetzungsverfahren korrosionsgefährdeter bzw. -geschädigter
Bauteile zunehmend an Bedeutung.
[0005] Insbesondere bei befahrenen Stahlbetonbauwerken, muss aber neben dem Korrosionsschutz
und aufgrund eines stetig steigenden Verkehrsaufkommens und immer schwerer werdenden
Fahrzeugen (LKW, SUV) viele befahrene Bauwerke (Brücken, Parkbauten) nachträglich
verstärkt werden. Hier gibt es eine Vielzahl an Verfahren, wie z. B. Vorspannung mit
externen Spanngliedern, Querkraftverstärkung mit Spanngliedern oder Schublaschen aus
Stahl, Aufbetonierung mit Verdübelung, Querschnittsergänzungen durch Spritzbeton mit
zusätzlicher Betonstahlbewehrung und (geschlitzt) geklebte CFK-(Stahl-) Lamellen.
[0006] Bislang ist allerdings kein Verfahren bekannt, das frei bewitterte und befahrene
Stahlbetonbauwerke langfristig vor Stahlkorrosion schützt und gleichzeitig eine mechanische
Verstärkung für das Bauwerk darstellt. Zwar werden vermehrt Verbundwerkstoffe aus
Carbonbeton oder andere Textilbetone aus Basalt- oder AR-Glas-Faser verwendet, die
in einem Epoxidharz oder Styrol-Butadien-Kautschuk getränkt werden, doch sind diese
bislang in ihren Einsatzmöglichkeiten beschränkt, da sie beispielsweise nur für Innenbauten,
in denen witterungsbedingte Einflüsse kaum auftreten, geeignet sind oder es fehlt
ihnen an der oft notwendigen Formfreiheit.
[0007] So erfüllen bisherige textile Carbonbewehrungen nur die Funktion der Bauwerksverstärkung
oder des Korrosionsschutzes. Es gibt allerdings bereits Ansätze die Carbonfasern in
Epoxidharz oder Styrol-Butadien-Kautschuk zu tränken, um ein stabiles Gelege zu erhalten.
Gelege mit Epoxidharztränkung weisen dabei eine hohe Verbundfestigkeit auf. Gelege
mit Styrol-Butadien-Kautschuk zeichnen sich dagegen insbesondere durch ihre gute Verarbeitbarkeit,
Formbarkeit und insbesondere ausreichende Polarisationseigenschaften aus. Allerdings
gibt es derzeit noch keine Tränkung, die einen ausgeprägten mechanischen Verbund und
gleichzeitig eine gute Verarbeitbarkeit/Formbarkeit sowie vorteilhafte Polarisationseigenschaften
aufweist.
[0008] Bisherige getränkte textile Bewehrungen haben zudem gemeinsam, dass sich eine Verlegung
um Ecken und Kanten, bzw. bei spitzen Winkeln und engen Krümmungsradien (z. B. Übergang
Boden zu Stütze) als sehr schwierig gestaltet. Die schlechte Biegsamkeit der textilen
Bewehrung oder das Verursachen von Fehlstellen durch enge Krümmungsradien führt dazu,
dass die Verstärkungs- und Korrosionsschutzeffekte nicht wie benötigt erzielt werden.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Herstellung einer
Textilbewehrung und eine Textilbewehrung anzugeben, welche eine mechanische Verstärkung
für frei bewitterte und befahrene Bauwerke ermöglicht und einfach zu verlegen ist.
[0010] Die Textilbewehrung kann dabei beispielsweise auch Glas umfassen. Sollte im Rahmen
der mechanischen Verstärkung auch ein kathodischer Korrosionsschutz ermöglicht werden,
bietet sich der Einsatz eines Carbongeleges bzw. eines Geleges welches zumindest zum
Teil aus Carbonfasern gebildet wird an.
[0011] Unter Gelege wird dabei im Rahmen dieser Anmeldung ein Flächengebilde verstanden,
welches aus mehreren Lagen von im Wesentlichen parallel verlaufenden gestreckten Fäden
besteht. Dabei werden die einzelnen Lagen übereinandergelegt und an den Kreuzungspunkten
miteinander fixiert. Sind die Fäden verschiedener Lagen in zwei unterschiedliche Richtungen
ausgerichtet, spricht man von einem biaxialen Gelege, sind mehrere Lagen mit mehreren
Ausrichtungen vorgesehen, wird von einem multiaxialen Gelege gesprochen. Im Rahmen
dieser Anmeldung ist unter dem Begriff Gelege somit auch ein Gitter zu verstehen,
welches ebenfalls einen entsprechenden Aufbau aufweist.
[0012] Als Faden eines Geleges wird dabei ein einzelner gestreckter Strang verstanden. Dieser
Faden kann dabei aus einer Anzahl von Carbonmultifilamenten bestehen, die zusammen
einen Faden bzw. Strang bilden.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem die Tränkung ein Basismaterial umfasst,
welchem ein Additiv zugegeben wird.
[0014] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass die Bereitstellung einer ausreichenden
mechanischen Verstärkung und gegebenenfalls einer genügend hohen Leitfähigkeit für
den kathodischen Korrosionsschutz durch geeignete Auswahl eines Tränkungsmediums erzielt
werden kann. Hierbei hat sich gezeigt, dass das Gelege der Textilbewehrung besonders
leicht an die spezifischen Anforderungen am Einsatzort angepasst werden kann, wenn
die Tränkung und dort das für die Tränkung verwendete Basismedium durch Zugabe von
Additiven zur Erhöhung der elektrischen, mechanischen und thermischen Eigenschaften
modifiziert wird. So ist es beispielsweise möglich, durch die Zugabe von Kohlenstoffnanoröhrchen
(Carbon Nanotubes), Metallpartikeln, Salzen (bzw. ionischen Verbindungen) oder Graphit
die elektrischen Eigenschaften, insbesondere die Leitfähigkeit zu erhöhen, während
die thermischen Eigenschaften durch die Zugabe von Metallen, Carbon- und Grafitteilchen
beeinflusst werden kann. Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften, insbesondere
auch des Verbundes mit dem Festmörtel, ist es möglich Hartstoffe, beispielsweise in
Form von Siliziumcarbit, Quarzen und Keramiken, zuzufügen.
[0015] Weiterhin ist es möglich durch die Zugabe der Additive die Prozessparameter und mögliche
Verarbeitbarkeit des Geleges, insbesondere eines Carbongeleges, zu modifizieren. So
ist es denkbar Verflüssiger, Verzögerer oder Quellmittel zu verwenden, um die Eigenschaften
des Frisch- und Festmörtels zu beeinflussen.
[0016] Insbesondere kann durch die Zugabe von Additiven erreicht werden, dass die Festigkeit
des Mörtels im Bereich des Geleges besonders hoch ist, während sie an der Oberfläche
vergleichsweise niedrig ausgebildet ist. Dieser Festigkeitsgradient, der vom Gelege
weg abfällt, ermöglicht einen besonders flexiblen Einsatz des Geleges.
[0017] Für eine besonders flexible und vielfältige Möglichkeit der Modifikation wird das
Basismaterial in bevorzugter Ausführung durch radikalische Polymerisation aus einem
Monomer und einem Starter synthetisiert. Hierbei besteht nun die Möglichkeit das Additiv
vor der Synthetisierung bereits dem Monomer und/oder dem Starter zuzufügen. Dies ermöglicht
eine Modifizierung der Tränkung bereits im Vorfeld der Synthetisierung des Basismaterials.
Zusätzlich oder alternativ ist es aber auch möglich das Additiv dem bereits synthetisierten
Basismaterial vor, im Rahmen der Tränkung und/oder auch nach der Tränkung in Form
eines Aufstreuens auf das getränkte Gelege.
[0018] In besonderen Form der Tränkung oder auch im Rahmen der späteren Beschichtung wird
der Starter in einem ersten Prozess auf das Gelege aufgetragen und anschließend erst
das Monomer aufgebracht, sodass die Synthetisierung des Basismaterials direkt an dem
Gelege erfolgt.
[0019] Besonders vorteilhaft hat sich dabei die Verwendung eines Polymethylmethacrylat als
Basismaterials für die Tränkung herausgestellt. Da sich dieses Basismaterial aufgrund
der geringen Dichte besonders gut in die Zwischenräume des Geleges aber auch in die
Zwischenräume der Faserstränge eingebracht werden kann. Neben der Verwendung von Polymethylmethacrylaten
als Basismaterial sind aber ganz allgemein auch die oben bereits erwähnten Epoxidharze,
Styrol-Butadien-Kautschuke und Acrylate oder Polyurethane denkbar.
[0020] Um einen festen Verbund zwischen getränkter Textilbewehrung und dem umgebenen Beton
zu erzeugen, wird in bevorzugter Ausführung die Oberfläche des getränkten Geleges
aufgeraut und damit vergrößert. Dazu werden dem Beschichtungsmedium Additive, beispielsweise
in Form von Partikeln zugefügt, die eine solche Oberflächenvergrößerung bewirken.
Dabei können insbesondere Granit, Quarzmehl, Zementstein oder leitfähige Partikel
verwendet werden. Die vergrößerte Oberfläche führt zu einem kraft- und formschlüssigen
Verbund (Verstärkungseffekt). Durch die Zugabe leitfähiger Partikel kann der Ladungsübergang
optimiert werden, um den kathodischen Korrosionsschutz zu verbessern. Alternativ oder
zusätzlich können auch ionische Verbindungen, Betonzusatzmittel, Mischungen aus Salzen
und Mikrosilika (als Suspension oder auch in fester Form) oder puzzolanische Reaktive
verwendet werden. Diese können die Erhärtungsreaktionskinektik beeinflussen, um beispielsweise
bei der Verwendung von Salzen einerseits die Leitfähigkeit im Grenzbereich und andererseits
die Mörtelfestigkeit in der Gewebeumgebung zu erhöhen.
[0021] Neben oder zusätzlich zu der Vergrößerung der Oberfläche des Geleges durch Hinzugabe
von Partikeln kann in vorteilhafter Ausführung auch eine Beschichtung auf das bereits
getränkte Gelege aufgetragen werden, dass, wie auch die Partikel, die Oberfläche vergrößert
bzw. die Additive besser eingebunden werden. Diese Beschichtung kann dann entweder
das Trägermedium für die Partikel darstellen oder selbst für einen höheren Verbund
sorgen. Auch diesem Beschichtungsmedium werden in bevorzugter Ausführung Additive
zur Verbesserung der elektrischen, thermischen oder mechanischen Eigenschaften vor,
während oder nach der Applikation auf das getränkte Gelege zugeführt.
[0022] Die Tränkung oder auch Beschichtung kann dabei insbesondere im Tauchbadverfahren,
einem Emulationsverfahren, einem Spritzverfahren oder auch gestrichen oder gerollt
aufgetragen werden.
[0023] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die Verwendung von einer auf den jeweiligen Anwendungsbereich abgestimmten und durch
ein Additiv modifizierten Tränkung des Geleges, bei einem Carbongelege insbesondere
der Carbonfasern, Carbonfäden oder des ganzen, carbonhaltigen Geleges, die Eigenschaften
der Bewehrung aber auch des Mörtels in der direkten Umgebung der Bewehrung beeinflusst
werden können. So können neben ebenen Flächen auch gekrümmte, frei bewitterte und
befahrene Bauwerke dauerhaft vor Stahlkorrosion geschützt und gleichzeitig mechanisch
verstärkt werden. Ein besonderer Vorteil ist dabei, dass es bei geeigneter Modifizierung
der mechanischen Eigenschaften erreicht werden kann, dass das hierbei genutzte Carbongelege
als dünnschichtiger Textilbeton auch ohne die Kombination mit einem kathodischen Korrosionsschutz
eine ausreichende Tragfähigkeit oder eine Traglasterhöhung bereitstellen kann. Hier
kann es somit zusätzlich mit dem Abtragen von dünnen Altbelägen, die nicht weiter
zur Tragfähigkeit notwendig sind (wie Estrich, Asphalt oder minderfestem Beton) zu
einer Auflastverringerung, Traglasterhöhung und größeren Durchfahrtshöhen in Parkhäusern
kommen.
[0024] So führt die Erhöhung der Festigkeit in Fasernähe zu einer Verbesserung der Performance
ohne eine zu hohe Schwindrissbildung zu bedingen. Weiterhin kann durch die Zugabe
von Fließmitteln an der Faser das Eindringen in das Gewebe verbessert werden.
[0025] Im Detail liegen die wesentlichen Vorteile des verwendeten Beschichtungsmediums in
der Verbesserung der elektrischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften des gesamten
Systems, insbesondere in der hohen mechanische Belastbarkeit bzw. Lastaufnahme der
eingesetzten Materialien (z. B. bei statischen und dynamischen Zug-, Haftzug- und
Scherbelastungen), der langfristige Resistenz gegen Umwelteinflüsse, d. h. chemische
Inertheit sowie Temperaturbeständigkeit in einem Temperaturspektrum von -20°C bis
80°C. Dabei kann das Traglastverhalten im größeren Temperaturbereich verbessert werden.
Weiterhin liegen die Vorteile in der flexiblen Verarbeitbarkeit und Verformbarkeit
(Drapierbarkeit) bei gleichzeitig ausreichender Steifigkeit zum Verlegen der Textilbewehrung.
Verbindungen über Ecken und Kanten können kraftschlüssig und elektrisch leitend hergestellt
werden. Durch die Steifigkeit wird darüber hinaus eine einfache Anwendung bei der
Verlegung ermöglicht. Weitere Vorteile liegen in der hohen Verbundfestigkeit zwischen
Beton und textiler Bewehrung (gegebenenfalls durch die zusätzliche Verwendung eines
Coatings) und der optimierten Leitfähigkeit im "metallischen" Leiter (Carbon, Leiter
1. Ordnung) und guter Ladungsübergang auf den ionischen Leiter (Zementstein; Leiter
2. Ordnung).
[0026] Ein nach dem obigen Verfahren hergestelltes Gelege ist in einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer Zeichnung näher erläutert.
[0027] Darin zeigt:
Fig. 1 ein Querschnitt durch einen Faden des Geleges
Fig. 2 ein Gelege mit einer eingenähten Primäranode
[0028] In Fig. 1 ist ein Faden 2 eines Geleges im Querschnitt dargestellt. Der Faden 2 umfasst
dabei eine Vielzahl von einzelnen Carbonmultifilamenten 12, die jeweils zwischen mehreren
1.000 und bis zu 100.000 Einzelfilamenten aufweisen. Der Faden 2 ist im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 mit einer Tränkung 10 versehen, der im Tränkungsverfahren ein oder mehrere
Additive 14 zugegeben wurden, um die elektrischen, mechanischen oder auch thermischen
Eigenschaften zu verbessern. In einem nachgelagerten Produktionsschritt ist der Faden
2 mit einem Beschichtungsmedium 16 beschichtet worden. Wobei im vorliegenden Fall
eine Absandung erfolgte, sodass die Beschichtung 16 als Trägermedium für die Partikel
18 dient. Durch die Absandung wird die Oberfläche des Fadens 2 erhöht, wodurch sich
bessere Verbundeigenschaften mit dem Mörtel ergeben.
[0029] Das Gelege 1 nach Fig. 2 umfasst eine Mehrzahl von Fäden 2 bzw. Strängen, die in
zwei Ebenen angeordnet sind. Jede Ebene umfasst dabei eine Anzahl von Fäden 2, die
beabstandet und im Wesentlichen parallel zueinander liegen. Jeder dieser Fäden 2 umfasst
eine Anzahl von Carbonmultifilamente, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel zu einem
lang gestreckten Strang verklebt wurden. Es ist aber ebenfalls denkbar, dass diese
Carbonmultifilamente zu einem Strang vernäht oder in einer anderen Art verbunden werden.
Die Fäden 2 zweier Ebenden liegen im Wesentlichen orthogonal zueinander, weshalb sich
eine Gitterstruktur mit viereckigen Zwischenräumen bildet. Die Fäden 2 werden an den
Kreuzungspunkten 4 mit einem durchlaufenden Nähfaden 6 fixiert, können aber auch verklebt
oder auf eine andere Art und Weise miteinander verbunden werden.
[0030] Es ist selbstverständlich, dass die Ebenen des Geleges 1 nicht zwangsläufig orthogonal
zueinander angeordnet sein müssen, sondern je nach Einsatzzweck auch in einem anderen
Winkel versetzt angeordnet sein können. Ebenso ist es denkbar, dass mehr als zwei
Ebenen vorgesehen sein können.
[0031] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 ist entlang der gesamten Länge auf einem Faden
2 eine bandförmige Primäranode 8 aufgenäht, wodurch das Anodensystem im Gegensatz
zu einer Kontaktierung in einem einzelnen Punkt über die gesamte Länge mit Strom bespeist
werden kann. Neben dem Aufnähen der Primäranode 8 auf einen Faden 2, ist es auch denkbar,
dass die Primäranode 8 in einen Faden 2 eingenäht wird und somit von Carbonmultifilamenten
im Wesentlichen vollständig umgeben wird.
[0032] Zur Erhöhung der mechanischen, elektrischen und thermischen Eigenschaften, insbesondere
zur Verbesserung der Verlegbarkeit und Aktivierung der mechanischen Eigenschaften
des Geleges 1 und auch des im Mörtel eingebetteten Anodensystems ist auf dem Gelege
1 eine Tränkung 10 und anschließend eine Beschichtung entsprechend den obigen Ausführungen
aufgetragen. Hierbei kann durch geeignete Wahl der Tränkungs- und Beschichtungsrezeptur
und durch Zugabe von entsprechenden Additiven eine Gelege 1 für ein Anodensystem bereitgestellt
werden, welches optimale mechanische, elektrische und thermische Eigenschaften für
den jeweiligen Anwendungszweck und Einsatzort aufweist.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Gelege
- 2
- Faden
- 4
- Kreuzungspunkt
- 6
- Nähfaden
- 8
- Primäranode
- 10
- Tränkung
- 12
- Carbonmultifilamente
- 14
- Additiv
- 16
- Beschichtung
- 18
- Partikel
1. Verfahren zur Herstellung einer Textilbewehrung aus einem Gelege, wobei eine Tränkung
auf einen Faden des Geleges oder auf das Gelege aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Tränkung ein Basismaterial umfasst, welchem mindestens ein Additiv zugegeben
wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer Textilbewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Basismaterial durch radikalische Polymerisation aus einem Monomer und einem Starter
synthetisiert wird und wobei das Additiv dem Monomer, dem Starter und/oder dem synthetisiertem
Basismaterial zugegeben wird.
3. Verfahren zur Herstellung einer Textilbewehrung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Basismaterial ein Polymethylmethacrylat verwendet wird.
4. Verfahren zur Herstellung einer Textilbewehung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass anschließend mindestens eine Beschichtung aufgetragen wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer Textilbewehrung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dem Beschichtungsmedium vor, während oder nach der Beschichtung des Geleges ein Additiv
zugegeben wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer Textilbewehrung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tränkung in einem Tauchbadverfahren, einem Emulationsverfahren oder einem Spritzverfahren
aufgetragen wird.
7. Textilbewehrung hergestellt nach einem Verfahren nach Anspruch 1 bis 6.