[0001] Die Erfindung betrifft eine Regelradanordnung für eine Dampfturbine nach dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Herstellen einer Regelradanordnung nach den unabhängigen Patentansprüchen 5 und 6.
[0002] Eine Dampfturbine besteht in der Regel aus mehreren Turbinenstufen, die sich jeweils
aus einem Kranz von Leit- und Laufschaufeln zusammensetzen. Die Laufschaufeln sind
am Rotor befestigt. Die Leitschaufeln sind an der Innenseite des Gehäuses oder an
einem speziellen Leitschaufelträger angeordnet. Die Regelung der Turbinenleistung
erfolgt durch eine Regelung der zugeführten Dampfmenge mittels Stellventilen. Bei
Turbinen mit einem großen Regelbereich, wird der ersten Turbinenstufe eine Regelradanordnung
vorgeschaltet. Bei der Regelradanordnung handelt es sich um eine spezielle Gleichdruckstufe.
Das Regelrad bzw. die Laufbeschaufelung der Regelradanordnung wird auch als Aktionsrad
oder als A-Rad bezeichnet, wenn das Laufrad einkränzig ausgebildet ist und als Curtisrad,
wenn das Laufrad zweikränzig ausgebildet ist. Es ist bekannt, dass die Laufschaufeln
des Laufrades, insbesondere die des Regelrades, der Regelstufe einer Dampfturbine
zusammen mit dem Deckband aus dem Vollen gefräst sind und ggf. zusätzlich im Deckbandbereich
mit seitlich eingestemmten Dämpfungsdrähten für optimale Schwingungsdämpfung versehen
sind. Die Deckbänder der Laufschaufeln vermeiden Spaltverluste an der Laufschaufelspitze
und erhöhen dadurch den Wirkungsgrad der Dampfturbine. Der radiale Spalt zwischen
dem Deckband und dem Dampfturbinengehäuse bzw. dem Leitschaufelträger ist mit einem
Labyrinth abgedichtet, um die Spaltverluste zu minimieren.
[0003] Die Befestigung der Laufschaufeln des Regelrades an der Turbinenwelle erfolgt vorzugsweise
durch eine Fuß/NutVerbindung. Je nach mechanischer Beanspruchung stehen für die Befestigung
der Laufschaufeln des Regelrades an der Turbinenwelle verschiedene Fuß/Nut-Verbindungen
wie beispielsweise Hammerkopf-, Doppelhammerkopf-, Schwalbenschwanz-, Tannenbaum-
oder Steckfüße bzw. T-Fuß/Nut-Verbindungen zur Verfügung. Die Turbinenwelle ist dabei
mit Nuten mit entsprechenden Hinterschneidungen versehen, in die daran angepasste
Füße an den Laufschaufeln eingeführt werden.
[0004] Die Laufschaufeln des Regelrades sind funktionsbedingt hohen Fliehkraftbeanspruchungen
ausgesetzt. Zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades der Dampfturbine weisen diese
eine möglichst hohe Abströmfläche auf. Das bedeutet, dass die Laufschaufeln des Regelrades
vorzugsweise große Schaufellängen haben. Gleichzeitig sind die Laufschaufeln jedoch
größeren Druckdifferenzen unterlegen, die die maximale Laufschaufellänge wiederum
begrenzen. Für übliche Anwendungen kommen daher hochfeste Stähle zur Anwendung. Wo
diese aus Gründen der Fliehkraftbeanspruchung nicht mehr einsetzbar sind, werden Titanschaufeln
verwendet, die aufgrund der geringeren Dichte auch geringere Fliehkraftbeanspruchungen
erfahren. Allerdings sind diese Schaufeln wesentlich teuer als Stahlschaufeln und
auch hinsichtlich ihrer maximalen Einsatztemperaturen begrenzt.
[0005] Da die Dampfeinsatzparameter vor der Regelradanordnung einer Dampfturbine stets größer
werden und die Rotationsgeschwindigkeit des Regelrades der Regelradanordnung ebenfalls
stetig zunimmt, sind die derzeit verwendeten Fuß/Nut-Verbindungen der Regelradanordnung
zum Teil überbeansprucht. Aufgrund der höheren Zentrifugalkräfte und den erhöhten
Dampfkräften können die Spannungen in den Fuß/Nut-Verbindungen des Regelrades häufig
größer als akzeptabel sein. Die derzeit bekannten Ausführungsformen des Regelrades
basieren auf einer einstückigen Ausführung der Laufschaufeln und des Deckbandes, wobei
die Laufschaufeln über konventionelle Fuß/Nut-Verbindungen wie beispielsweise Tannenbaumfußverbindungen,
mit der Turbinenwelle verbunden sind.
[0006] Im Falle eines hochbeanspruchten Regelrades können zwei oder drei Laufschaufeln ein
Laufradsegment bilden. Hierdurch kann die Anzahl der Füße für die Fuß/Nut-Verbindung
optimiert werden, um eine höhere Beanspruchung zu ermöglichen. Um eine höhere Rotationsgeschwindigkeit
zu ermöglichen, kann der Mittendurchmesser des Regelrades verringert werden, um eine
reduzierte Spannungsbeanspruchung zu erzielen. Dies führt aber zu höheren axialen
Kräften, welche größere Axiallager erfordert. Gleichzeitig wird das Leistungsvermögen
der Dampfturbine reduziert.
[0007] Um eine höhere Beanspruchbarkeit des Regelrads zu ermöglichen, schlägt die
DE 10 2010 007 335 A1 vor, die Laufschaufeln, das Deckband und die Füße des Regelrades monolithisch mittels
Funkenerodieren und/oder spanend aus einem einzigen Werkstück herzustellen, wobei
die Füße des Laufrades einen T-förmigen Querschnitt aufweisen. Das Regelrad bildet
dabei einen geschlossenen Ring und ermöglicht hierdurch dass das Regelrad höheren
Beanspruchungen standhält. Eine derartige Ausbildung des Regelrades erfordert jedoch
eine sehr genaue Fertigung, damit sämtliche Nut- und Fußverbindungen sauber ineinandergreifen.
Außerdem ist weiterhin die Ausbildung der T-förmigen Nuten notwendig, welche aufwändig
einzeln auszubilden sind und eine Schwächung der Welle darstellen.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Regelradanordnung für eine
Dampfturbine bereitzustellen, die einfach, sicher und günstig herzustellen ist, und
die hohen Dampfeinlassparametern sowie hohen Rotationsgeschwindigkeiten standhält.
Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer solchen
Regelradanordnung bereitzustellen.
[0009] Die Aufgabe wird hinsichtlich der Regelradanordnung durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich des Verfahrens wird die Erfindung durch die
Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 5 und 6 gelöst.
[0010] Weitere Vorteile der Erfindung, die einzeln oder in Kombination miteinander einsetzbar
sind, sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Die erfindungsgemäße Regelradanordnung für eine Dampfturbine, umfassend eine Turbinenwelle
sowie ein mit der Turbinenwelle drehfest verbundenes und eine Vielzahl von Laufschaufeln
umfassendes Regelrad zeichnet sich dadurch aus, dass das Regelrad einstückig mit der
Turbinenwelle ausgebildet ist.
[0012] Durch die einstückige Ausbildung von Regelrad und Turbinenwelle entfällt die sonst
übliche Fuß/Nut-Verbindung. Durch die einstückige Ausbildung ist die Wellen/Schaufel-Verbindung
nicht mehr begrenzend für die Belastbarkeit des Regelrades. Somit kann die Drehzahl
deutlich gesteigert werden, wodurch die Leistung der durch die Turbine angetriebenen
Maschine ebenfalls gesteigert werden kann. Die Maschinen eines Stanges (z.B. Dampfturbine
und Verdichter) sind hierdurch besser aufeinander abgestimmt und laufen in ihrem optimalen
Betriebspunkt.
[0013] Durch die einstückige Ausbildung des Regelrads mit der Turbinenwelle ist eine axiale
Sicherung des Regelrads auf der Turbinenwelle nicht mehr notwendig. Ein derartiges
Regelrad ermöglicht auch, dass ein größerer Ausgleichskolben an der Turbinenwelle
eingesetzt werden kann, da ein aufwändiges und platzbenötigendes Verbohren entfällt.
Dementsprechend können vorteilhafterweise die Axiallager an der Turbinenwelle, aufgrund
der geringeren Axialkräfte, kleiner ausgebildet werden. Die erfindungsgemäße Regelradanordnung
besitzt gegenüber den bisherigen Regelradanordnungen deutliche Kostenvorteile, da
die einzelnen Schaufeln nicht mehr einzeln gefertigt und manuell in die Welle eingebracht
werden müssen.
[0014] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Laufschaufeln des Regelrades
mittels eines spanenden Fertigungsverfahrens, insbesondere Fräsen ausgebildet sind.
Das spanende Verfahren ermöglicht eine besonders einfache und preiswerte Möglichkeit
der Ausbildung der einzelnen Schaufel im Regelrad. Zur Verbesserung der Oberflächenqualität
kann eine Nachbearbeitung beispielsweise mittels Schleifen, Polieren oder Rolieren
erfolgen.
[0015] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Regelrad mit einem Deckband
versehen ist, welches einstückig mit dem Regelrad ausgebildet ist. Durch die einstückige
Ausbildung von Regelrad und Deckband entfällt eine nachträgliche Montage des Deckbands
an den einzelnen Laufschaufeln des Regelrads. Die einstückige Ausbildung sorgt für
eine besonders steife Ausführung des Regelrads. Das Deckband verbindet die freien
Enden der Laufschaufel miteinander, wodurch diese gegen Schwingungen stabilisiert
und axial abgedichtet werden.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Regelrad mit einem Deckband
versehen ist, welches stoff- und/oder formschlüssig mit dem Regelrad verbunden ist.
Das separate ausbilden von Regelrad und Deckband kann u. U. fertigungstechnisch einfacher
erfolgen. Durch das fehlende Deckband können insbesondere die Laufschaufeln einfacher
mittels eines spanenden Fertigungsverfahren aus dem Turbinenwellenrohling ausgebildet
werden. Das Befestigen des Deckbands mittels einer stoff- und/oder formschlüssigen
Verbindung an den Enden der Laufschaufel des Regelrads kann danach auf einfache Weise
erfolgen.
[0017] Ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Regelradanordnung zeichnet
sich durch die folgenden Verfahrensschritte aus:
- Herstellen eines Turbinenwellenrohlings mittels Gießen oder Schmieden;
- Ausbilden des Regelrads aus dem Turbinenwellenrohling durch spanende Bearbeitung,
insbesondere Fräsen.
[0018] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bereits beim Herstellen des Turbinenwellenrohlings
berücksichtigt, dass das Regelrad einstückig mit der Turbinenwelle ausgebildet ist.
Der Turbinenwellenrohling weist hierzu an der entsprechenden Stelle eine Materialzugabe
beispielsweise in Form eines entsprechenden Absatzes auf. Hieraus werden anschließend
durch spanende Bearbeitung des Turbinenwellenrohlings die einzelnen Laufschaufeln
herausgearbeitet. Dabei erfolgt die spanende Bearbeitung derart, dass die Laufschaufelenden
mit dem Deckband einstückig ausgebildet werden. Somit ist das Regelrad samt Deckband
integraler Bestandteil der Turbinenwelle. Hierdurch kann das Regelrad deutlich stärker
beansprucht werden, da die limitierende Wellen-/Nutverbindung vollständig entfällt.
Die Regelradanordnung ist somit für deutlich höhere Drehzahlen, als auch für deutlich
höhere Dampfparameter geeignet, wodurch sich der Gesamtwirkungsgrad der Turbomaschine
steigern lässt. Durch die einstückige Ausbildung des Regelrads mit der Turbinenwelle
ergeben sich deutliche Kostenvorteile. Des Weiteren vereinfacht sich die Montage,
da die Turbinenwelle nicht einzeln mit den Laufschaufeln bestückt werden muss.
[0019] Ein zweites erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Regelradanordnung umfasst
die folgenden Verfahrensschritte:
- Herstellen eines Turbinenrotorrohlings mittels Gießen oder Schmieden;
- Ausbilden des Regelrads aus dem Turbinenwellenrohling durch spanende Verarbeitung
insbesondere Fräsen;
- Montage des Deckbandes auf dem Regelrad durch eine stoff- und/oder formschlüssige
Verbindung.
[0020] Auch bei dem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren ist das Regelrad wieder einstückig
mit der Turbinenwelle ausgebildet. Hierdurch ergeben sich wiederum die bereits beschriebenen
Vorteile, insbesondere der Wegfall der begrenzenden Wellen/Nutverbindung, wodurch
deutliche höhere Belastungen ertragbar sind. Das Deckband wird bei diesem Verfahren
nachträglich durch eine stoff- und/oder formschlüssige Verbindung, beispielsweise
durch Schweißen oder Nieten oder durch additive Fertigungsverfahren aufgedruckt, aufgebracht
und verbindet die freien Enden der Laufschaufel miteinander, wodurch diese gegen Schwingungen
stabilisiert und axial abgedichtet werden.
[0021] Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass durch die erfindungsgemäße Regelradanordnung
sowie durch die erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen einer solchen Regelradanordnung
eine Regelradanordnung geschaffen wird, die im Vergleich zu den bekannten Ausführungsformen
deutlich höhere Kräfte bzw. Belastungen stand hält. Durch die einstückige Ausbildung
des Regelrads mit der Turbinenwelle entfällt die bislang begrenzende Wellenschaufelverbindung.
Gleichzeitig ergeben sich durch die einstückige Ausbildung Kostenvorteile sowie Vorteile
hinsichtlich der Montage.
[0022] Nachfolgend werden weitere Vorteile der Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- FIG 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Regelradanordnung;
- FIG 2
- eine Detailansicht Z der erfindungsgemäßen Regelradanordnung aus FIG 1;
- FIG 3
- einen Axialschnitt durch eine Laufschaufel einer erfindungsgemäßen Regelradanordnung
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0023] Die Zeichnungen stellen jeweils nur schematische Darstellungen der Erfindung dar,
die nicht zwangsläufig maßstabgerecht sein müssen. Dabei werden nur die für die Erfindung
wesentlichen Bauteile gezeigt. Gleiche bzw. funktionsreiche Bauteile sind figurübergreifend
mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0024] FIG 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Regelradanordnung 1 für eine Dampfturbine
in einer Seitenansicht. Die Regelradanordnung 1 umfasst eine Turbinenwelle 2 sowie
ein mit der Turbinenwelle 2 drehfest verbundenes und eine Vielzahl von Laufschaufeln
3 umfassendes Regelrad 4. Das Regelrad 4 ist dabei einstückig mit der Turbinenwelle
2 ausgebildet. Dabei sind die einzelnen Laufschaufeln 3 des Regelrads 4 mittels eines
spanenden Fertigungsverfahrens, beispielsweise Fräsen, aus einem Turbinenwellenrohling
hergestellt. Durch die einstückige Ausbildung des Regelrads 4 entfällt die sonst notwendige
Fuß/Nut-Verbindung, die üblicherweise für die Begrenzung der Belastbarkeit des Regelrads
4 verantwortlich ist. Durch die einstückige Ausbildung von Regelrad 4 und der Turbinenwelle
2 entfallen das aufwändige Herstellen der Nuten in der Turbinenwelle und das ebenfalls
sehr aufwändige Herstellen der Schaufelfußprofile an den einzelnen Laufschaufeln 3.
Zudem ist keine manuelle Montage der einzelnen Laufschaufeln 3 in der jeweils zugehörigen
Nut in der Turbinenwelle 2 notwendig, wodurch sich die Fertigungs- und Montagezeiten
deutlich verringern. Das Regelrad 4 der Regelradanordnung 1 umfasst weiterhin ein
Deckband 5. Das Deckband 5 verbindet die freien Enden der Laufschaufeln 3 miteinander,
wodurch diese gegen Schwingungen stabilisiert werden. Des Weiteren dichtet das Deckband
den Spalt zwischend dem Regelrad 4 und dem Turbinegehäuse ab. Hierzu sind im Deckband
üblicherweise Dichtspitzen angebracht. Das Deckband 5 ist in einem ersten Ausführungsbeispiel
einstückig mit dem Regelrad 4 ausgebildet. Hierdurch ergibt sich eine besonders steife
Verbindung der Laufschaufelenden mit dem Deckband 5. Ein nachträgliches zeitaufwändiges
Aufbringen des Deckbandes 5 entfällt.
[0025] FIG 2 zeigt das Detail Z aus FIG 1. Aus der Detailansicht wird noch einmal die einstückige
Ausbildung der Regelradanordnung 1, umfassend das Regelrad 4, die Turbinenwelle 2
sowie das Deckband 5 deutlich. Die einstückige Ausbildung der Regelradanordnung wird
erreicht, indem zunächst ein Turbinenwellenrohling mittels Gießen oder Schmieden hergestellt
wird, wobei bei der Herstellung direkt eine entsprechende Materialzugabe beispielsweise
in Form eines Absatzes vorgesehen ist. Anschließend wird das Regelrad 4 mit den einzelnen
Laufschaufeln 3 und ggf. dem Deckband 5 durch spanende Bearbeitung, beispielsweise
Fräsen, ausgebildet. Um eine höhere Oberflächenqualität zu erzielen kann nach dem
Fräsen eine weitere Bearbeitung der Oberflächen beispielsweise ein Schleifen, Polieren
oder Rolieren durchgeführt werden. Das Ausbilden der einzelnen Laufschaufeln 3 aus
dem Turbinenwellenrohling kann auf sehr einfache Weise erfolgen. Da das aufwändige
Ausbilden der Nuten in der Turbinenwelle 2 und das Ausbilden der Schaufelfüße an den
einzelnen Laufschaufeln 3 entfällt, vereinfacht sich die Herstellung erheblich, dies
geht mit deutlichen Kosteneinsparungen und einer deutlich verringerten Montagezeit
einher. Dadurch dass keine Nut/Fuß-Verbindung erforderlich ist, ist das Regelrad 4
bzw. die Regelradanordnung 1 für wesentliche höhere Drehzahlen und Dampfeingangsparameter
geeignet. Hierdurch kann der Wirkungsrad der Dampfturbine deutlich gesteigert werden.
[0026] FIG 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Regelradanordnung 1. Die Abbildung
zeigt dabei einen radialen Schnitt durch eine Laufschaufel 3. Das Deckband 5 ist hierbei
nicht einstückig mit dem Regelrad 4 bzw. den Laufschaufeln 3 ausgebildet, sondern
nachträglich mittels einer stoff- und/oder formschlüssigen Verbindung mit dem Regelrad
4 verbunden. Durch die zweiteilige Ausbildung wird der Fräsvorgang für die Laufschaufeln
3 vereinfacht. Das Aufbringen des Deckbands 5 kann anschließend auf einfache Weise
erfolgen. Als stoffschlüssige Verbindung ist beispielsweise ein Hartlöten oder Schweißen
geeignet. Im Ausführungsbeispiel nach FIG 3 erfolgt die Befestigung mittels eines
formschlüssigen Übergangs an den Laufschaufelenden. Hierzu ist das Deckband 5 gestuft
ausgebildet und auf die freien Enden der Laufschaufeln 3 aufgeschrumpft.
[0027] Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die erfindungsgemäße Regelradanordnung
1 für eine Dampfturbine mit der einstückigen Ausbildung von Regelrad 4 und Turbinenwelle
2 deutliche Vorteile gegenüber der aus dem Stand der Technik bekannten Regelradanordnungen
aufweist. Neben der deutlich höheren Belastbarkeit der Regelradanordnung 1 ergeben
sich zusätzlich deutliche Vereinfachungen bei der Herstellung und der Montage. Hierdurch
ergeben sich zusätzlich zu der höheren Belastbarkeit deutliche Kostenvorteile.
1. Regelradanordnung (1) für eine Dampfturbine, umfassend einen Turbinenrotor (2) sowie
ein mit dem Turbinenrotor (2) drehfest verbundenes und eine Vielzahl von Turbinenschaufeln
(3) umfassendes Regelrad (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Regelrad (4) einstückig mit dem Turbinenrotor (2) ausgebildet ist.
2. Regelradanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Turbinenschaufeln (3) des Regelrades (4) mittels eines spanenden Fertigungsverfahrens,
insbesondere Fräsen, ausgebildet sind.
3. Regelradanordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Regelrad (4) mit einem Deckband (5) versehen ist, welches einstückig mit dem Regelrad
(4) ausgebildet ist.
4. Regelradanordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Regelrad (4) mit einem Deckband (5) versehen ist, welches stoff- und/oder formschlüssig
mit dem Regelrad (4) verbunden ist.
5. Verfahren zum Herstellen einer Regelradanordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
3,
umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- Herstellen eines Turbinenrotorrohlings mittels gießen oder schmieden;
- Ausbilden des Regelrades (4) aus dem Turbinenrotorrohlings durch spanende Bearbeitung,
insbesondere Fräsen.
6. Verfahren zum Herstellen einer Regelradanordnung (1) nach Anspruch 4,
umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- Herstellen eines Turbinenrotorrohlings mittels gießen oder schmieden;
- Ausbilden des Regelrades (4) aus dem Turbinenrotorrohlings durch spanende Bearbeitung,
insbesondere Fräsen;
- Montage des Deckbandes (5) auf dem Regelrad (4) durch eine stoff- und/oder formschlüssig
Verbindung.