Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen geschirmten elektrischen Verbinder zur Verbindung oder
Verteilung von geschirmten elektrischen Leitungen oder Steckverbindern untereinander
sowie auf Verfahren zur Herstellung des geschirmten elektrischen Verbinders.
[0002] Ein solcher geschirmter elektrischer Verbinder kann die Gestalt der Verbindung zwischen
zwei Koaxialkabeln, oder von mehreren geschirmten Kabeln untereinander als Verteiler
annehmen, oder die Verbindung kann zwischen einem geschirmten Kabel und einem Steckverbinder
existieren, oder kann die Form eines geschirmten Mehrfachverteilers annehmen, der
mehrere geschirmte Steckverbinder oder geschirmte Kabel miteinander verbindet.
Hintergrund der Erfindung
[0003] Aus der
DE 196 13 228 B4 ist ein elektrischer Steckverbinder mit Anschlusskabel bekannt mit einer metallischen
Kupplungseinrichtung mit Überwurfmutter oder mit Schraube und mit einem einwärts gerichteten
Kragen, der mit einer gecrimpten Hülse in Kontakt steht und die Verbindung zwischen
der Kupplungseinrichtung und der Abschirmung des Abschlusskabels herstellt. Die Herstellung
eines geschirmten Steckverbinders mit gecrimpter Schirmhülse ist aufwändig, es werden
viele Einzelteile benötigt und die Vorbereitung des anzuschließenden Kabels wird von
Hand durchgeführt, ebenso wie die Montage der vielen Einzelteile. Im Falle von Steckverbindern
in Winkelform ist die Herstellung noch schwieriger zu bewältigen. Die elektrische
Verbindung durch Crimpen von Teilen ist ferner nicht immer sicher, insbesondere kann
sich der Übergangswiderstand an der Crimpverbindung bei Temperaturwechsel und bei
Alterung ändern, was die Abschirmqualität des Steckverbinders herabsetzt.
[0004] Aus dem
US-Patent 5,906,513 ist ein geschirmter gespritzter elektrischer Verbinder bekannt, bei dem ein hülsenförmiges
metallisches Gehäuse kabelseitig mit Schlitzen zur Bildung von Laschen vorgesehen
ist, die auf die Metallgeflecht-Abschirmung des Kabels gepresst werden, wonach das
hülsenförmige Metallgehäuse hinter der metallischen Verbinderkupplung, die freigelegte
Metallgeflecht-Abschirmung und das Kabelende mit thermoplastischem Material umspritzt
werden. Das thermoplastische Material enthält Litzen aus dünnem Metalldraht, die während
des Spritzvorganges gegen das hülsenförmige Metallgehäuse gepresst werden, um gute
elektrische Kontinuität zwischen Kabel und Verbinder oder zu den hülsenartigen Gehäusen
von Steckverbindern herzustellen. Auch hier kann der Übergangswiderstand zwischen
den Abschirmteilen sich bei Temperaturwechsel und bei Alterung verschlechtern.
[0005] Aus der
DE 10 2008 018 403 A1 und der
WO 2011/151373 A1 ist ein Steckverbinder mit einem daran angeschlossenen geschirmten Kabel bekannt,
bei dem eine gespritzte Schirmhülse aus elektrisch leitendem Material, insbesondere
einem elektrisch leitendem Kunststoff, die Kabelabschirmung mit der Kupplungsmutter
des Steckverbinders elektrisch verbindet. Unter elektrisch leitendem Kunststoff wird
allgemein ein mit Metallfasern gefüllter Kunststoff verstanden. Solches elektrisch
leitfähiges Material kann spritzgussfähig sein (vgl. DIN 24450). Im Einzelnen werden
die elektrischen Leiterenden des Kabels im Steckergehäuse angeschlossen, an dem eine
Metallhülse angeordnet wird. Im Anschluss daran wird ein isolierender Träger spritzgegossen,
der sich vom Leiterschirm bis in das Gehäuse hinein erstreckt. Um die isolierenden
Träger wird ein elektrisch leitendes Hülsenteil spritzgegossen, das den Leiterschirm
mit der Metallhülse und damit mit dem Gehäuseschirm des elektrischen Verbinders verbindet.
Jedoch macht elektrisch leitender Kunststoff nur schwache Kontakte zu metallischen
Oberflächen des Steckverbinders oder des Kabels, so dass der Übergangswiderstand an
den Übergangsflächen zwischen dem elektrisch leitenden Kunststoffmaterial und den
metallischen Flächen am Steckverbinder bzw. an der Kabelabschirmung erhöhte Werte
aufweist, die sich zudem noch verschlechtern können, wenn sich in Folge des Schrumpfens
oder Schmelzens des Kunststoffs Spalte oder Risse an den Übergangsflächen auftun.
Ferner weisen leitfähige Kunststoffe in nachteiliger Weise eine geringere Schirmdämpfung
als Metall auf.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen geschirmten elektrischen Verbinder
mit guter Schirmverbindung zwischen geschirmten elektrischen Leitungen und/oder geschirmten
Steckverbindern zu schaffen.
[0007] Ein weiterer Aspekt der Aufgabe ist es, einen langlebigen geschirmten elektrischen
Verbinder zu schaffen, bei welchem die Übergangswiderstände zwischen den beteiligten
Komponenten der Schirmung während der Lebensdauer des Verbinders gering bleiben.
[0008] Ein weiterer Aspekt der Aufgabe ist es, einen geschirmten elektrischen Verbinder
zu schaffen, welcher einfach und weitestgehend maschinell herstellbar ist und möglichst
wenige Einzelteile aufweist.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
[0010] Im Einzelnen enthält der geschirmte elektrische Verbinder ein oder mehrere Leitungselemente,
die wenigstens einer Leitung oder wenigstens einem Steckverbinder angehören. Im Falle
von mehreren Leitungen können diese wenigstens teilweise miteinander verbunden sein,
um einen Verteiler zu bilden. Die Leitungselemente können beispielsweise als Leitungsadern
eines elektrischen Kabels oder als Fortsetzungen von Steckerkontaktelementen eines
Steckverbinders ausgebildet sein. Der Verbinder umfasst ferner eine oder mehrere Abschirmhüllen
und/oder ein oder mehrere Abschirmgehäuse, die als Kabelabschirmung wenigstens einer
Leitung bzw. als Gehäuseabschirmelemente wenigstens einem Steckverbinder angehören.
Die Erfindung umfasst ferner ein Schirmgehäuse, das entweder mehrere Abschirmhüllen
untereinander, oder wenigstens eine Abschirmhülle mit wenigstens einem Abschirmgehäuse,
oder mehrere Abschirmgehäuse untereinander verbindet, oder einen Teil des Abschirmgehäuses
bildet. Das Schirmgehäuse besteht aus einem gegossenen Metallkörper, der in situ auf
Ringbereiche sowohl der einen Abschirmhülle oder der mehreren Abschirmhüllen, als
auch auf Ringbereiche des einen Abschirmgehäuses oder der mehreren Abschirmgehäuse
gegossen worden ist und dort eine Verankerung mit geringem elektrischem Übergangswiderstand
ergibt und eine vollständige, insbesondere lückenlose Schirmung des Verbinders bewirkt.
Das Schirmgehäuse kann sich auch zwischen zwei miteinander zu verbindenden, geschirmten
Kabeln oder Kabelgruppen erstrecken.
[0011] Mit anderen Worten besteht das Schirmgehäuse vorzugsweise nicht aus vorgefertigten
Schalen- oder Hülsenteilen, sondern es wird beim Zusammenbau bzw. im Konfektionsprozess
des Verbinders unmittelbar an den Verbinder, insbesondere an aus Kunststoff bestehende
Bestandteile des Verbinders und darum herum angegossen. Es wird demnach flüssiges
Metall bzw. eine flüssige Metalllegierung direkt an aus Kunststoff bestehende Bestandteile
des Verbinders und darum herum gegossen. Das Schirmgehäuse wird demnach aus flüssigem
Metall in situ an den bereits teilgefertigten Verbinder angegossen bzw. um Bestandteile
des teilgefertigten Verbinders in situ herum gegossen.
[0012] Damit kann Lückenbildung vermieden werden, welche z.B. auftreten kann, wenn eine
Hülse auf die Abschirmhülle eines Kabels gecrimpt wird, oder die Abschirmung zwei
gecrimpte Hülsen umfasst. Ferner ist der Übergangswiderstand zwischen den Abschirmhüllen
von Kabeln und/oder den Abschirmgehäusen von Steckverbindern zu dem in situ aus flüssigem
Metall angegossenen und die Abschirmhüllen und/oder die Abschirmgehäuse miteinander
verbindenden Schirmgehäuse gering. Die von dem in situ angegossenen Schirmgehäuse
hergestellten elektrischen Verbindungen sind ferner langlebig und unterliegen nur
in geringem Maße Alterungsprozessen. Da bei der Erfindung nicht mit vorgefertigten
aufzumontierenden Schirmhülsen gearbeitet wird, ist die Herstellung des Verbinders
vereinfacht. Eine besonders große Vereinfachung und Qualitätsverbesserung ergibt sich
ersichtlich bei Winkelverbindern.
[0013] Bei der Herstellung des Schirmgehäuses durch Metallguss direkt an die Abschirmhüllen
und/oder Abschirmgehäuse ergibt sich eine gute Verankerung und innige Verbindung zwischen
den angrenzenden Teilen der Schirmung, was zu einem geringen Übergangswiderstand zwischen
den Teilen der Abschirmung führt. Bei entsprechender Wahl der Materialien der miteinander
zu verbindenden Teile kann es sogar zu einer metallurgischen Verbindung kommen. Eine
solche Verbindung ist besonders dauerhaft und von gleichbleibender Qualität.
[0014] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Schirmgehäuse wenigstens teilweise
auf und um einen Zwischenisolierkörper aus temperaturfestem elektrisch isolierendem
Material gegossen, der die Leitungselemente beim Gießvorgang des Schirmgehäuses schützt.
Zur Handhabung der Leitungselemente beim Zusammenbau des Verbinders werden die Enden
der Leitungselemente, beispielsweise die Leitungsadern eines Kabels, von der Abschirmhülle
frei gemacht, die typischerweise aus einem Metallgeflecht besteht. Auch wenn die Leitungselemente
von einer Leitungsisolierung umgeben sein sollten, kann es vorteilhaft sein, die Leitungselemente
mit einem zusätzlichen Zwischenisolierkörper besser gegen den heißen Metallschmelzfluss
beim Gießen des Schirmgehäuses zu schützen. Der Zwischenisolierkörper kann aus wärmeresistentem
elektrisch isolierendem Material bestehen und genügend dick gemacht werden, um den
Anforderungen beim Gießen des Schirmgehäuses zu genügen.
[0015] Im Falle eines Steckverbinders zum paarenden Verbinden mit einem Gegensteckverbinder
werden die rückwärtigen Fortsetzungen der Kontaktelemente des Steckverbinders als
die Leitungselemente genutzt. Die Kontaktelemente oder Leitungselemente werden zweckmäßig
von einem elektrisch isolierenden Verbindergehäuse beherbergt. Um dieses Verbindergehäuse,
welches die Kontaktelemente oder Leitungselemente hält, ist eine Kupplungshälfte des
Steckverbinders, die mit der anderen Kupplungshälfte des Gegensteckverbinders zusammen
arbeiten soll, herum gebaut, die als eine elektrische Abschirmverbindung zu dem Gegensteckverbinder
wirksam ist. Dies stellt einen einfachen und sicheren Aufbau eines geschirmten Steckverbinders
dar.
[0016] Das Abschirmgehäuse des Steckverbinders kann ein metallisches Verbindungsteil und
metallische Halbschalen umfassen, die auf dem isolierenden Verbindergehäuse mithilfe
eines Überwurfrings befestigt sind und Teil der Kupplungshälfte des Steckverbinders
bilden. Ein rückwärtiges Randteil des metallischen Verbindungsteils ist von dem Schirmgehäuse
umgossen, so dass eine gute elektrische Verbindung zu dem Abschirmgehäuse des Steckverbinders
gegeben ist, was die Abschirmgüte des Steckverbinders ausmacht.
[0017] Wenn der Steckverbinder für eine Datenleitung ausgebildet und vorzugsweise mehrere
Leitungselemente aufweist, werden diese von einem Zwischenisolierkörper aus elektrisch
isolierendem und thermisch schlecht leitendem Material geschützt. Die thermische Leitfähigkeit
des Materials des Zwischenisolierkörpers liegt in diesem Fall vorzugsweise zwischen
0,01 und 10 W/m-K. In Betracht kommen z.B. Polyethylenterephtalat (PET), Polyurethan
kompakt (PUR), Polyimid (z.B. Kapton®), Polytherimid (PEI), Polytetrafluorethylen
(PTFE), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamid (z.B. Nylon® oder Perlon®), Polypropylen
(PP), Polycarbonat (z.B. Makrolon®), Epoxydharz, Polymethylmetacrylat (PMMA), Polyethylen
(PE), Polystyrol (PS), Polysiloxan (Silikon) und Polybutylenterephthalat (PBT). Ggf.
besteht der Zwischenisolierkörper aus einem geschäumten Kunststoff, mit welchem eine
thermische Leitfähigkeit zwischen 0,01 und 0,1 W/m-K, vorzugsweise um 0,02 W/m-K,
erreicht werden kann. Hierdurch wird ein guter Schutz empfindlicher Drahtisolierungen
beim Gießen des Schirmgehäuses erzielt.
[0018] Wenn eines der Leitungselemente des Steckverbinders die Schutzerde führt (PE-Leiter),
wird das Abschirmgehäuse vorzugsweise mit einer gegossenen Abzweigung unmittelbar
an die Schutzerde angegossen. Dies stellt eine einfache und sichere Verbindung zwischen
der äußeren Abschirmung und der innen verlaufenden Schutzerde (PE-Leiter) dar, welche
insgesamt die Konstruktion des Steckverbinders vereinfacht.
[0019] Im Falle eines Leistungssteckverbinders wird der Zwischenisolierkörper aus einem
elektrisch isolierenden und thermisch gut leitenden Material hergestellt. Vorzugsweise
ist das Schirmgehäuse mit Kühlrippen versehen und wird insbesondere einschließlich
der Kühlrippen auf den thermisch gut leitenden Zwischenisolierkörper in situ aus Metall
gegossen. Die thermische Leitfähigkeit des Materials des Zwischenisolierkörpers liegt
in diesem Fall vorzugsweise zwischen 0,2 und 10 W/m-K. In Betracht kommen z.B. LATICONTHER®
oder ein vorgefertigter Zwischenisolierkörpers aus Keramik. Bei starker Belastung
und großer Wärmeentwicklung beim Leistungssteckverbinder kann somit bei einem einfachen
Aufbau des Leistungssteckverbinders trotzdem eine gute Wärmeabfuhr erfolgen.
[0020] Der Zwischenisolierkörper kann sowohl beim Datenverbinder als auch beim Leistungsverbinder
entweder als vorgefertigter Zwischenisolierkörper eingesetzt werden oder, wenn ein
thermoplastischer Kunststoff verwendet wird, in situ spritzgegossen werden, bevor
das Schirmgehäuse gegossen wird, was einen effizienten Herstellungsprozess erlaubt.
[0021] Der erfindungsgemäße Verbinder kann auch als Mehrfachverteiler für eine oder mehrere
geschirmte Leitungen und/oder einen oder mehrere geschirmte Steckverbinder ausgestaltet
sein. Es wird ein Verteilkörper mit mehreren Anschlussstellen für Leitungselemente
vorgesehen, die entweder einer oder mehreren Leitungen, oder einem oder mehreren Steckverbindern
angehören. Dieser Verteilkörper und angrenzende Leitungselemente werden bei der Herstellung
des Schirmgehäuses und auch später während des Betriebs des Mehrfachverteilers geschützt.
Das Schirmgehäuse umgibt den Zwischenisolierkörper unmittelbar und ist je nach Verbindungs-
und Verteilpartner entweder an Ringbereiche von Abschirmhüllen der geschirmten Leitungen
und/oder an Endbereiche von Abschirmgehäusen der Steckverbinder in situ gegossen und
somit innig angeschlossen. Die Konstruktion des Verteilers ermöglicht somit eine Vielzahl
von unterschiedlichen Mehrfachverteilern, bei denen ein oder mehrere Steckverbinderanschlüsse
oder ein oder mehrere unmittelbare Leitungsanschlüsse auch gemischt angewendet werden
können. Um der erfindungsgemäßen Erfindung ein gefälliges Aussehen zu geben und das
Schirmgehäuse elektrisch zu isolieren, wie es handelsüblich ist, wird das Schirmgehäuse
vorzugsweise von einem isolierenden Schutzmantel aus Kunststoff umgeben.
[0022] Das aus Metallguss bestehende Schirmgehäuse kann z.B. aus einer niedrig schmelzenden
Metalllegierung bestehen. Die Solidustemperatur liegt dabei z.B. zwischen 120° und
420°C. Insbesondere kann die Metalllegierung ein Metalllot, z.B. ein Zinn-Lot sein.
Z.B. haben sich bei Verwendung von Zinn-Lot (Schmelztemperatur etwa 230°C) keine Schädigungen
der umgossenen Kunststoffteile, wie Leitungsisolierungen und Zwischenisolierkörper
gezeigt. Insbesondere bei der Verwendung von Metalllot kann das Schirmgehäuse beim
in situ Gießen Bestandteile, z.B. eine Verzinnung der Abschirmhüllen oder Abschirmgehäuse
anschmelzen und mit dieser verschmelzen, was eine besonders niederohmige Schirm-Verbindung
ermöglicht.
[0023] Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung des geschirmten elektrischen
Verbinders in seinen verschiedenen Ausführungsformen.
[0024] Das Verfahren zur Herstellung des geschirmten elektrischen Verbinders wird demnach
in seiner allgemeinen Form wie folgt durchgeführt:
- a) Verbinden der freien Enden der Leitungselemente miteinander;
- b) Optional Aufbringen des Zwischenisolierkörpers auf den freien Enden der miteinander
verbundenen Leitungselemente;
- c) Umgießen der einen oder mehreren freigemachten Abschirmhüllen und/oder der einen
oder mehreren Abschirmgehäuse und gegebenenfalls des Zwischenisolierkörpers mit flüssigem
Metall zur Bildung des Schirmgehäuses.
[0025] Das Aufbringen des optionalen Zwischenisolierkörper kann dabei materialabhängig durch
Spritzgießen des Zwischenisolierkörpers in situ erfolgen oder der Zwischenisolierkörper
kann als vorgefertigtes Teil eingesetzt werden.
[0026] Wenn der geschirmte elektrische Verbinder zwei geschirmte Leitungen miteinander verbinden
soll, werden die Abschirmhüllen und die Leitungselemente am Ende der beiden Leitungen
frei gemacht, die freien Enden der Leitungselemente werden miteinander verbunden und
der Zwischenisolierkörper wird auf den freien Enden der miteinander verbundenen Leitungselemente
aufgebracht. Anschließend wird der Zwischenisolierkörper und die freigemachten Abschirmhüllen
mit flüssigem Metall zur Bildung des Schirmgehäuses umgossen. Auf diese Weise entsteht
ein Verbinder mit niedrigem elektrischem Übergangswiderstand zwischen den Abschirmhüllen
der miteinander zu verbindenden Leitungen und dem Schirmgehäuse des Verbinders. Dieser
niedrige elektrische Übergangswiderstand verspricht dauerhaft niedrig zu bleiben,
auch bei robustem Umgang mit dem Verbinder.
[0027] Bei der Herstellung eines elektrisch geschirmten Steckverbinders, bei dem Leitungselemente
einer geschirmten Leitung an Kontaktelemente des Verbinders angeschlossen werden,
werden die Abschirmhülle und die Leitungselemente am Ende der geschirmten Leitung
frei gemacht, die Kontaktelemente des Steckverbinders werden am Ende der Leitungselemente
der geschirmten Leitung angebracht und durch Einfügen in das isolierende Verbindergehäuse
werden die Kontaktelemente voneinander isoliert. Zwischen dem isolierenden Verbindergehäuse
und der Stelle, an der die Leitungselemente von dem gemeinsamen Isoliermantel befreit
worden sind, also auf frei verbleibenden oder einzeln isolierten Leitungselementen,
wird der Zwischenisolierkörper, z.B. durch Umspritzen mit temperaturfestem Kunststoff,
aufgebracht. Vorzugsweise wird ein Kunststoff verwendet, welcher eine Temperaturfestigkeit
bis in den Bereich von etwa 180°C bis 230°C aufweist. Anschließend werden der Zwischenisolierkörper
und die frei gemachte Abschirmhülle der Leitung mit flüssigem Metall zur Bildung des
Schirmgehäuses umgossen. Auf diese Weise kann ein Steckverbinder mit einfachem, robustem
Aufbau hergestellt werden, bei dem der elektrische Übergangswiderstand zwischen Abschirmhülle
der Zuführungsleitung und dem Abschirmgehäuse des Steckverbinders niedrig ist und
während der Lebensdauer des Steckverbinders niedrig zu bleiben verspricht.
[0028] Bei einer Ausgestaltung des Verbinders als Mehrfachverteiler werden je nachdem, ob
der Mehrfachverteiler mit einer oder mehreren Leitungen unmittelbar zu verbinden ist,
oder ob der Mehrfachverteiler mit einem oder mehreren einzelnen Steckverbindern zu
versehen ist, die Abschirmhülle und die Leitungselemente am Ende der anzuschließenden
Leitung oder Leitungen frei gemacht und/oder es werden Steckverbinder mit jeweiligem
Abschirmgehäuse und jeweiligen Leitungselementen bereit gestellt. Anschließend werden
die Leitungselemente mit einem Verteilkörper verbunden. Daraufhin wird der Zwischenisolierkörper
auf den frei gemachten Leitungselementen und um den Verteilkörper herum aufgebracht,
z.B. durch Umspritzen mit Kunststoff hergestellt. Anschließend wird der Zwischenisolierkörper
und jede frei gemachte Abschirmhülle umgossen und/oder die Randzone des Abschirmgehäuses
im Falle eines Steckverbinders wird mit flüssigem Metall zur Bildung des Schirmgehäuses
umgossen. Die Erfindung ermöglicht somit eine große Variabilität im Aufbau von elektrisch
geschirmten Mehrfachverteilern.
[0029] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können Lötverbindungen zwischen Schirmgehäuse
und Abschirmhülle durch teilweises Aufschmelzen an der betroffenen Abschirmhülle geschaffen
werden. Solche Lötverbindungen entstehen bei dem Metallgießen des Schirmgehäuses,
wenn entsprechende Vorbereitungen an der jeweiligen Abschirmhülle getroffen werden,
beispielsweise wenn verzinnte Drahtgeflechte als Abschirmhülle eingesetzt werden.
[0030] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die Figuren näher erläutert, wobei gleiche und ähnliche Elemente teilweise mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind und die Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele
miteinander kombiniert werden können.
Kurzbeschreibung der Figuren:
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen beschrieben. Dabei
zeigt:
- Fig. 1
- zwei Koaxialkabel mit sich gegenüberstehenden abisolierten Innenleitern und mit freigemachten
Enden der Abschirmhüllen,
- Fig. 2
- die Innenleiter mit einer Kupplungshülse verbunden,
- Fig. 3
- die Kupplungshülse mit einem Zwischenisolierkörper versehen,
- Fig. 4
- die Abschirmhüllen der beiden Koaxialkabel über ein Schirmgehäuse verbunden,
- Fig. 5
- den Koaxialkabel-Verbinder nach Fig. 4 mit einem Schutzmantel versehen,
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch den Koaxialkabel-Verbinder der Fig. 5,
- Fig. 7
- ein abgeschirmtes Kabel mit an den abisolierten Ader-Enden angecrimpten Kontaktelementen,
- Fig. 8
- die Kontaktelemente in ein Verbindergehäuse gesteckt,
- Fig. 9
- die Adern außerhalb des Verbindergehäuses mit einer Zwischenisolierung umspritzt,
- Fig. 10
- das Kabelende mit einem metallischen Schirmgehäuse umgossen, das einen Ringflansch
aufweist,
- Fig. 11
- den geschirmten Steckverbinder,
- Fig. 12
- den Steckverbinder nach Fig. 11 von einem Schutzmantel umgeben,
- Fig. 13
- einen Längsschnitt durch den Steckverbinder nach Fig. 12,
- Fig. 14
- ein vorbereitetes Kabelende an einen Steckverbinderkopf angeschlossen
- Fig. 15
- das Kabelende mit Steckverbinderkopf in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt,
- Fig. 16
- das Kabelende nahe dem Steckverbinderkopf mit einem Zwischenisolierkörper umspritzt,
- Fig. 17
- den Steckverbinderkopf mit umspritztem Kabelende in ein Metallgusswerkzeug eingelegt,
- Fig. 18
- den Steckverbinder mit einem metallischen Schirmgehäuse umgossen,
- Fig. 19
- den Steckverbinder nach Fig. 18 mit einem Schutzmantel versehen,
- Fig. 20
- einen Längsschnitt durch einen Leistungssteckverbinder mit Schutzerde-Anbindung,
- Fig. 21
- einen vergrößerten Längsschnitt durch den Kopf des Leistungssteckverbinders in gedrehter
Schnittebene,
- Fig. 22
- eine perspektivische Darstellung eines Leistungssteckverbinders,
- Fig. 23
- einen Leistungssteckverbinder in Winkelform,
- Fig. 24
- einen Verteilkörper eines Mehrfachverteilers,
- Fig. 25
- den Verteilkörper mit umspritztem Zwischenisolierkörper,
- Fig. 26
- den Mehrfachverteiler mit Schirmgehäuse,
- Fig. 27
- den Mehrfachverteiler nach Fig. 26 mit Schutzmantel und
- Fig. 28
- einen Längsschnitt durch den Mehrfachverteiler nach Fig. 27.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0032] Die Fig. 1 - 6 zeigen die Entstehung eines Koaxialkabel-Verbinders. Die Koaxialkabel
bilden eine erste geschirmte Leitung 1 und eine zweite geschirmte Leitung 2. Jede
Leitung umfasst ein Leitungselement 11 bzw. 21, eine Leitungsisolierung 12 bzw. 22,
eine Abschirmhülle 10 bzw. 20 und einen Isoliermantel 13 bzw. 23. Um die Leitungselemente
11, 21 miteinander zu verbinden, wird eine metallische Kupplungshülse 31 benutzt,
welche die beiden blanken Enden der Leitungselemente 11 und 21 elektrisch miteinander
verbindet. In den Raum zwischen den Leitungsisolierungen 12 und 22 wird ein Zwischenisolierkörper
32 aus temperaturfestem isolierendem Kunststoff spritzgegossen, so dass sich die Leitungsisolierungen
der beiden Koaxialkabel etwa auf gleichem Durchmesser begegnen. Die Lücke zwischen
den beiden freigelegten Isoliermänteln 13 und 23 wird durch ein Schirmgehäuse 30 geschlossen,
das die Abschirmhüllen 10 und 20 elektrisch miteinander verbindet. Die Abschirmhüllen
10, 20 bestehen beispielsweise aus einem Metalldrahtgeflecht, so dass sich beim Umgießen
eine gute Verankerung und ein guter elektrischer Kontakt mit dem Schirmgehäuse 30
ergibt. Dies führt zu einem geringen elektrischen Übergangswiderstand zwischen den
Abschirmhüllen 10, 20 einerseits und dem Schirmgehäuse 30 andererseits. Das Schirmgehäuse
30 besteht somit aus einem in situ gegossenen Metallkörper, der mittels eines Metallgusswerkzeugs
erzeugt wird. Ein entsprechendes Metallgusswerkzeug ist in Fig. 17 dargestellt. Ggf.
wird das in situ gegossene Schirmgehäuse 30 mit Heißkanaltechnik angusslos erzeugt,
wie z.B. in der
DE 10 2012 009 790 beschrieben ist, die hiermit durch Referenz inkorporiert wird.
[0033] In der Form nach Fig. 4 ist der Koaxialkabel-Verbinder an sich gebrauchsfähig. Üblicherweise
wird jedoch noch ein Schutzmantel 33 um das Schirmgehäuse 30 und die benachbarten
Enden der Leitungen 1 und 2 gelegt. Damit wird die handelsübliche Form eines Verbinders
3 erhalten. Die geschirmte Verbindung zwischen den beiden Leitungen 1 und 2 ist damit
vollständig.
[0034] Die Fig. 7 - 13 zeigen die Entstehung eines Steckverbinders, der eine geschirmte
Leitung 1 an Kontaktelemente 34 des Steckverbinders anschließt. Die geschirmte Leitung
1 als Kabel umfasst ein oder mehrere Leitungselemente 11, eine Leitungsisolierung
12, eine Abschirmhülle 10 und einen Isoliermantel 13 rundherum. Wie aus Fig. 7 ersichtlich,
ist das vordere Ende der Leitung 1 abisoliert, so dass die blanken Enden der Leitungselemente
11, auf welche die Kontaktelemente 34 aufgecrimpt werden, aus der Leitungsisolierung
12 vorstehen und auch die Abschirmhülle 10 und der Isoliermantel 13 sind am vorderen
Ende der Leitung 1 durch einen Schnitt bei 14 gekürzt worden. Ferner wurde der Isoliermantel
13 durch einen Schnitt bei 15 bis zum Erreichen der Abschirmhülle 10 eingeschnitten
und ein Isoliermantel-Randteil 16 wurde nach vorne in Richtung des Leitungsendes geschoben,
um einen axial beidseits begrenzten Abschirmringbereich 101 frei zu legen. Ferner
ist eine Überwurfmutter 351 als Teil einer Kupplungshälfte 35 auf das Ende der Leitung
1 bis zum Erreichen des unversehrten Isoliermantels 13 geschoben.
[0035] Die Enden der Leitungselemente 11 werden nunmehr mit den angecrimpten Kontaktelementen
34 in Bohrungen eines isolierenden Verbindergehäuses 36 geschoben, wonach der in Fig.
8 dargestellte Zustand entsteht. Wie ersichtlich, gibt es einen freibleibenden Bereich
17 zwischen dem Verbindergehäuse 36 und dem Isoliermantel-Randteil 16, in welchem
sich die einzelnen mit Leitungsisolierung 12 versehenen Leitungselemente 11 befinden,
wie in Fig. 8 dargestellt. Dieser frei verbleibende Bereich 17 wird durch Spritzgießen
mit isolierendem Kunststoff, z.B. Macromelt zur Bildung eines Zwischenisolierkörpers
32 geschlossen, wie in Fig. 9 dargestellt.
[0036] Ausgehend von dem in Fig. 9 dargestellten Zustand, wird ein Schirmgehäuse 30 durch
Umgießen des Zwischenisolierkörpers 32 und der Abschirmhülle 10 im Ringbereich 101
aus flüssigem Metall hergestellt. Das so in situ gegossene Schirmgehäuse 30 reicht
auch teilweise um das isolierende Verbindergehäuse 36 herum und bildet dort einen
Ringflansch 301. Die gefangene Überwurfmutter 351 kann nunmehr über das Schirmgehäuse
30 hinweg bis zur Anlage an den Ringflansch 301 vorgeschoben werden, wie in Fig. 11
dargestellt. Dies stellt den gebrauchfähigen Zustand des Steckverbinders dar. Um zur
handelsüblichen Ausführungsform zu gelangen, wird noch ein Schutzmantel 33 über das
Schirmgehäuse 30 spritzgegossen, wobei der Verbinder das Aussehen gemäß Fig. 12 und
13 annimmt.
[0037] Die Herstellung eines weiteren Steckverbinders 4 wird gemäß Fig. 14 - 19 erläutert.
Zunächst wird ein Kopf des Steckverbinders 4 an das Ende der Leitungselemente 11 der
Leitung 1 angeschlossen. Zu diesem Zweck sind die Leitungselemente 11 und die Abschirmhülle
10 im Abschirmringbereich 101 frei gemacht worden, wie dies anhand der Fig. 7 beschrieben
worden ist.
[0038] Der Kopf des Steckverbinders 4 weist eine Überwurfmutter 451 auf, die Teil der Kupplungshälfte
ist, welche mit einem (nicht dargestellten) Gegensteckverbinder zusammen arbeitet,
um den Steckverbinder 4 mit dem Gegensteckverbinder paarend zu verbinden. Von der
Überwurfmutter 451 verdeckt ist das vordere Ende eines elektrisch isolierenden Verbindergehäuses
46 zu sehen, in welchem die Kontaktelemente angeordnet sind, die mit den blanken Enden
der Leitungselemente 11 verbunden sind. Der Kopf des Steckverbinders 4 umfasst noch
ein metallisches Verbindungsteil 41, das am hinteren Endes des Steckverbinderkopfes
vorsteht und nach vorne und um das elektrisch isolierende Verbindergehäuse 46 herum
reicht, um bei Kupplung mit einem Gegensteckverbinder die Schirmung zu diesem zu gewährleisten.
[0039] Mit Fig. 15 ist ein offenes Spritzgusswerkzeug 5 dargestellt, das einen Hohlraum
zur Aufnahme des Verbundes aus dem Kopf des Steckverbinders 4 und der Leitung 1 aufweist.
Das metallische Verbindungsteil 41 weist einen ersten Abdichtringbereich 411 auf,
der zusammen mit dem Isoliermantel-Randteil 16 einen Gießhohlraum 50 begrenzt. Zu
diesem Gießhohlraum 50 führt ein Spritzgießkanal 51, über welchen ein elektrisch isolierender
Kunststoff gespritzt wird, der die Leitungselemente 11 einhüllt. Nach Erkalten bildet
sich ein Zwischenisolierkörper 32, wie in Fig. 16 dargestellt.
[0040] Der Roh-Steckverbinder nach Fig. 16 wird in den Hohlraum eines Metall-Gusswerkzeuges
6 eingelegt (Fig. 17), wobei ein Gießhohlraum 60 zwischen dem Isoliermantel 13 der
Leitung 1 und einem zweiten Abdicht-Ringbereich 412 abgegrenzt wird. In diesen Gießhohlraum
60 führen Gießkanäle 61 und 62 hinein, durch welche flüssiges Metall einer Metalllegierung,
z.B. Zinnlot, eingegossen wird. Nach Erkalten bildet sich aus der erstarrten Metalllegierung
das Schirmgehäuse 30, das den Zwischenisolierkörper 32, den Isoliermantel-Randteil
16 und die Abschirmhülle 10 im Abschirmringbereich 101 umschließt. Wenn nicht ansatzlos
gegossen worden ist, werden eventuell noch entstandene Angussstutzen entfernt, wonach
ein an sich gebrauchsfähiger Steckverbinder erhalten wird, wie er in Fig. 18 dargestellt
ist. Handelsübliche, geschirmte Steckverbinder weisen jedoch noch einen Schutzmantel
33 um das Schirmgehäuse 30 herum auf, wie dies in Fig. 19 und 20 dargestellt ist.
[0041] Um einen solchen handelsüblichen Steckverbinder herzustellen, wird der an sich gebrauchsfähige
Steckverbinder in einen Gießhohlraum eines weiteren, nicht dargestellten Spritzgießwerkzeuges
so eingelegt, dass das Spritzwerkzeug an dem Abdichtringbereich 412 einerseits und
an einem unbetroffenen Bereich des Isoliermantels 13 jenseits des Schirmgehäuses 30
andererseits abdichtet. Danach wird der Steckverbinder der Fig. 18 zwischen dem Abdichtringbereich
412 und dem unbetroffenen Bereich des Isoliermantels 13 mit isolierendem Kunststoff
umspritzt, wodurch der das Schirmgehäuse 30 umgebende Schutzmantel 33 entsteht und
ein handelsüblicher Steckverbinder gemäß Fig. 19 erhalten wird.
[0042] Die beschriebenen Arbeiten können vollautomatisiert durchgeführt werden. Durch die
Aufteilung in einzelne Schritte und Durchführung dieser Schritte entlang einer Fertigungsstraße,
die auch als Rundteller ausgeführt sein kann, ist eine rasche Fertigung möglich. Die
gesamte Zykluszeit kann dabei geringer sein, als wenn der Steckverbinder mit einer
einzelnen, aber dann dickwandigeren Umspritzung hergestellt werden würde. Wenn die
Umspritzungen mit isolierendem Kunststoff und das Umgießen mit flüssigem Metall für
drei aufeinander folgende Steckverbinder gleichzeitig ausgeführt werden, wird die
Durchlaufzeit pro Stück Steckverbinder von der längsten Zykluszeit in dem Herstellungsprozess
bestimmt. Es sei bemerkt, dass das Umgießen mit Metall eine sehr kurze Zykluszeit
aufweist.
[0043] Die Fig. 20, 21 zeigen einen Längsschnitt durch einen Leistungssteckverbinder mit
Schutzerde-Anbindung (PE-Anbindung) des Schirmgehäuses 30. Wie daraus hervorgeht,
werden die blanken Enden 110 der Leitungselemente 11 mit Kontaktelementen 44 mechanisch
und damit auch elektrisch verbunden, beispielsweise durch Verlöten, Verquetschen oder
Crimpen. Der Kopf des Steckverbinders 4 weist ein elektrisch isoliertes Verbindergehäuse
46 auf, durch dessen axiale Bohrungen die vorderen Enden der Kontaktelemente 44 gesteckt
sind. Um das Verbindergehäuse 46 erstreckt sich ein rohrförmiges metallisches Verbindungsteil
41, das mit Eingriffsvorsprüngen 413 versehen ist, um metallische Halbschalen 42 zu
halten, die mit Verschraubungen 420 Teil der Kupplungshälfte 45 des Steckverbinders
4 bilden. Die Halbschalen 42, von denen es beispielsweise zwei gibt, werden durch
einen Überwurfring 43 auf dem metallischen Verbindungsteil 41 und dem isolierenden
Verbindergehäuse 46 durch Presskraft gehalten. Das metallische Verbindungsteil 41
und die Halbschalen 42 bilden um den betreffenden Verbinder 4 ein Abschirmgehäuse
40, das einen hinteren Ringbereich 401 aufweist, an dem es mit dem Schirmgehäuse 30
aufgrund des in situ Metallgießens des Schirmgehäuses 30 innig verbunden ist.
[0044] Der Leistungssteckverbinder gemäß Fig. 20 und 21 wird ähnlich hergestellt, wie mit
Fig. 14 - 19 beschrieben worden ist. Das Ende der Leitung 1 wird mit einem Abschirmringbereich
101 zur Freilegung der Abschirmhülle 10 versehen und am Kopf des Steckverbinders 4
findet sich das metallische Verbindungsteil 41, welches zusammen mit den Halbschalen
42 die Schirmung am gesamten Steckverbinderkopf darstellt. Die Schirmung am Steckverbinder
4 wird durch das Schirmgehäuse 30 bewerkstelligt, das durch in situ Metallgießen in
der mit Fig. 14 - 19 beschriebenen Weise erzeugt wird.
[0045] Ein Kontaktelement 440 (Fig. 20) führt Schutzerde (PE) und ist über eine direkt mitgegossene
Abzweigung 303 mit dem in situ gegossenen Schirmgehäuse 30 verbunden. Der Zwischenisolierkörper
32 besteht in diesem Bespiel aus elektrisch isolierendem und thermisch schlecht leitendem
Material, um die Leitungselemente 11 bei der Herstellung des Schirmgehäuses 30 durch
das Metallgießen gegen die von der Metallschmelze einwirkende Hitze zu schützen.
[0046] Die Fig. 22 und 23 stellen einen Leistungssteckverbinder dar, der im Inneren ähnlich
aufgebaut sein kann wie der Steckverbinder nach Fig. 20 und 21, jedoch besteht der
Zwischenisolierkörper 32 aus elektrisch isolierendem, aber gut thermisch leitendem
Material, um im Betrieb die Abwärme des Leistungssteckverbinders besser abführen zu
können. Mit gefüllten Kunststoffen kann eine Wärmeleitfähigkeit von 0,2 W/mK bis nahezu
10 W/mK bei guter elektrischer Isolierung erreicht werden. Der Zwischenisolierkörper
32 kann aber auch aus einem vorgefertigten Keramikbauteil bestehen, welches eine noch
höhere Wärmeleitfähigkeit aufweisen kann. Die Schirmhülse 30 ist hier ferner mit Kühlrippen
302 versehen, um Wärme vom Inneren des Leistungssteckverbinders noch besser nach außen
abzuführen.
[0047] Am Beispiel des Leistungssteckverbinders der Fig. 23 wird gezeigt, dass ein solcher
auch als Winkelsteckverbinder gebaut werden kann. Dies trifft allerdings auch auf
die anderen beschriebenen Bauformen zu. Man benötigt im Wesentlichen lediglich angepasste
Spritzgießwerkzeuge bzw. Metallgusswerkzeuge in Winkelform für den Gießhohlraum. Ein
Datensteckverbinder wird entsprechend hergestellt, wobei für den Zwischenisolierkörper
32 ein Kunststoff verwendet werden kann, welcher eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist,
da im Betrieb weniger Wärme abgeführt zu werden braucht. Dies hat im Gegenzug den
Vorteil, dass beim in situ Gießen des Schirmgehäuses 30 die Leitungselemente 11 noch
besser vor der Hitzeeinwirkung geschützt sind.
[0048] Die Fig. 24 bis 28 zeigen einen geschirmten Mehrfachverteiler, der einen Verbinder
zur Verbindung mehrerer geschirmter Steckverbinder 7 miteinander darstellt. Die Verbindung
der einzelnen Steckverbinder 7 erfolgt über einen Verteilkörper 8. Dieser Verteilkörper
8 enthält zwei Leiterplatten 81 und 82 mit Verteilleitungen zwischen Anschlussstellen
83, 84 und 85. Die Anschlussstellen 85 sind über Querverbindungsleitungen 86 miteinander
verbunden.
[0049] Die Steckverbinder 7 umfassen ein metallisches Verbindungsteil, das ein äußeres Abschirmgehäuse
70 (Fig. 28) bildet und der Kupplung zu einem komplementären Gegensteckverbinder dient.
Im Inneren des Abschirmgehäuses 70 ist ein elektrisch isolierendes Verbindergehäuse
76 untergebracht, um die Kontaktelemente 74 zu halten. Die Kontaktelemente 74 sind
an zugehörigen Anschlussstellen 83 oder 84 an den Verteilkörper 8 angeschlossen und
weisen Verlängerungen auf, die Leitungselemente 71 bilden. Ausgehend vom Zustand der
Fig. 24 wird ein Zwischenisolierkörper 32 um die Leitungselemente 71 und den Verteilkörper
8 spritzgegossen, so dass der Zustand gemäß Fig. 25 erzielt wird. Um den Zwischenisolierkörper
32 wird anschließend ein Schirmgehäuse 30 (Fig. 26) gegossen, also als in situ gegossener
Metallkörper hergestellt, der mit den Abschirmgehäusen 70 der Steckverbinder 7 verzahnt
(Fig. 28) ist und dadurch einen äußerst geringen Übergangswiderstand zwischen den
Teilen 70 und 30 bewirkt. Das Schirmgehäuse 30 umgibt den Zwischenisolierkörper 32
lückenlos und bietet so eine gute Schirmung des Gesamtverbinders auch im Bereich des
Verteilkörpers 8.
[0050] Um dem Verbinder ein handelsübliches Aussehen zu verleihen, wird noch ein Schutzmantel
33 um das Schirmgehäuse 30 durch Spritzgießen gelegt. Der so komplettierte Steckverbinder
ist in Fig. 27 dargestellt.
[0051] Der als Mehrfachverteiler ausgebildete Verbinder der Fig. 27 kann auch dahingehend
abgewandelt werden, dass er eine oder mehrere geschirmte Leitungen ohne sämtliche
Steckverbinder 7 umfasst. Mit anderen Worten, einer, einige oder sämtliche Steckverbinder
7 können durch direkt angeschlossene geschirmte Leitungen 1 oder 2 ersetzt werden.
In diesem Fall werden die Leitungselemente 11, 21 der betreffenden Leitungen im Sinne
der Leitungselemente 71 an den Verteilkörper 8 angeschlossen. Danach wird der Zwischenisolierkörper
32 durch Spritzgießen erzeugt und der Zwischenisolierkörper 32 wird mit dem Schirmgehäuse
30 aus Metall umgossen und gleichzeitig wird die elektrische Verbindung zu der Abschirmhülle
10, 20 der jeweils angeschlossenen Leitung 1, 2 hergestellt. Danach wird - falls gewünscht
- der Schutzmantel 33 angebracht.
[0052] Zum Zwecke der Erfindung sind verschiedene niedrigschmelzende Metalle und Metalllegierungen,
insbesondere Metalllote brauchbar. Es kommen alle bleihaltigen Zinnlote, alle bleifreien
Zinnlote, auch Sn-Bi-Lote mit Schmelzpunkt um 130°C sowie Silberlote in Betracht.
Die Abschirmhülle 10 der betreffenden Leitungen oder das Verbindungsteil 41 eines
entsprechend ausgebildeten Verbinders können verzinnt sein, was der Verbindung mit
dem Schirmgehäuse 30 förderlich ist, insbesondere wenn diese aus einem Zinnlot besteht,
so dass dieses mit dem Schirmgehäuse 30 verschmilzt. Auch die Vernickelung der angesprochenen
Teile ist möglich. Die angesprochenen Teile können aber auch aus blankem Edelstahl
bestehen. Abschirmhüllen können auch als Schirmgeflecht mit blanken Kupferdrähten
ausgeführt sein.
[0053] Für die Stabilität der Verbindung zwischen dem Verbindungsteil 41 einerseits und
dem Schirmgehäuse 30 andererseits, bzw. zwischen der Abschirmhülle 10 und dem Schirmgehäuse
30, ist es günstig, wenn es dünne Rippen und dünne Schirmdrähte gibt, die sich bei
der Metallumgießung stark erwärmen können, so dass, wenn diese dünnen Teile verzinnt
sind, die Oberfläche dieser dünnen Teile lokal gut anschmilzt und dort eine gute Verlötung
stattfindet. Dadurch ergibt sich ein besonders niedriger elektrischer Übergangswiderstand.
[0054] Bei durchgeführten Tests hat der erfindungsgemäße Steckverbinder einen Übergangswiderstand
im Milliohmbereich ergeben. Dieser sehr geringe Übergangswiderstand war auch nach
durchgeführten großen Temperaturwechseln unverändert geblieben.
[0055] Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft des erfindungsgemäßen Verbinders ist die
Ausbildung der Schirmgehäuses 30 als vollständig geschlossene Einheit, abgesehen von
den axialen Öffnungen für die Zuleitungen oder für die Einzelsteckverbinder. An diesen
Öffnungen ist die Schirmung der jeweils angeschlossenen Leitung bzw. des Steckverbinderkopfes
angeschlossen und komplettiert die Rundum-Abschirmung um 360°. Mit anderen Worten
ist das Schirmgehäuse 30 demnach vorzugsweise im Bereich der Leitungsverbindungen
radial vollständig und lückenlos geschlossen. Das Schirmgehäuse 30 bildet demnach
insbesondere eine um den gesamten Umfang der Schirmverbindung geschlossene Metallhülle.
Weitere mögliche Abwandlungen
[0056] Der Zwischenisolierkörper 32 dient dem Schutz und/oder zur Isolation der Leitungselemente
(Leitungsader im Falle eines Kabels oder rückwärtige Enden der Kontaktelemente im
Falle eines Steckverbinders) und kann in anderer Weise als durch Umspritzen der Leitungselemente
mit isolierendem Kunststoff hergestellt werden. Man kann Dichtungen, Schrumpfschläuche,
Kunststoffgehäuse und Klebemassen oder vorgefertigte Einsatzteile vorsehen, um die
Leitungselemente gegen das flüssige Metall zu schützen, wenn das Schirmgehäuse 30
hergestellt wird.
[0057] Bei mancher Ausführungsform des Zwischenisolierkörpers 32 kann man die Abschirmhülle
10 über die Schnittfläche 14 hinaus vorstehen lassen, um das Schirmgehäuse 30 an diesem
vorstehenden Ende der Abschirmhülle 10 elektrisch durch Umgießen mit flüssigem Metall
anzuschließen.
[0058] Die Herstellung des Zwischenisolierkörpers 32 kann auch im Niederdruck-Verfahren
erfolgen, was ein Abdichten direkt auf den Leitungselementen 11 oder an der Abschirmhülle
10 ermöglicht.
[0059] Der Schutzmantel 33 muss nicht unbedingt durch Umspritzen mit Kunststoff hergestellt
werden. Es kann auch ein vorgefertigtes Bauteil, etwa eine Tülle, als Schutzmantel
33 verwendet werden.
[0060] Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
beispielhaft zu verstehen sind und die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist, sondern
in vielfältiger Weise variiert werden kann, ohne den Schutzbereich der Ansprüche zu
verlassen. Ferner ist ersichtlich, dass die Merkmale unabhängig davon, ob sie in der
Beschreibung, den Ansprüchen, den Figuren oder anderweitig offenbart sind, auch einzeln
wesentliche Bestandteile der Erfindung definieren, selbst wenn sie zusammen mit anderen
Merkmalen gemeinsam beschrieben sind.
[0061] Diese Anmeldung ist eine Teilanmeldung der
EP 16708622.2 (Stammanmeldung), deren ursprünglich eingereichte Unterlagen als PCT-Anmeldung unter
der Nummer
WO 2016/135170 A1 veröffentlicht wurden. Der Inhalt der urspünglich eingereichten Stammanmeldung bzw.
der
WO 2016/135170 A1 wird hiermit vollumfänglich auch zum Gegenstand der vorliegenden Teilanmeldung gemacht.
[0062] Die Anmelderin behält sich das Recht vor, in dieser Teilanmeldung oder in potentiellen
weiteren Teilanmeldungen zu den ursprünglichen Patentansprüchen der Stammanmeldung
zurückzukehren bzw. jedweden Gegenstand zu beanspruchen, der in der Stammanmeldung
offenbart ist, unabhängig vom Schutzbereich der hiesigen Patentansprüche.
[0063] Gemäß der als
WO 2016/135170 A1 veröffentlichten internationalen Patentanmeldung
PCT/EP2016/053817 betrifft die vorliegende Anmeldung ohne Beschränkung auf die Ausführungsbeispiele
und die hiesiegen Patentansprüche demnach auch allgemein folgende Gegenstände:
- 1) Einen geschirmten elektrischen Verbinder zur Verbindung oder Verteilung von geschirmten
elektrischen Leitungen oder Steckverbindern untereinander, umfassend:
- ein oder mehrere Leitungselemente (11, 21, 71), die wenigstens einer Leitung (1,2)
oder wenigstens einem Steckverbinder (4, 7) angehören;
- eine oder mehrere Abschirmhüllen (10, 20) oder Abschirmgehäuse (40, 70), die wenigstens
einer Leitung (1, 2) oder wenigstens einem Steckverbinder (4, 7) angehören;
- ein Schirmgehäuse (30), das entweder mehrere Abschirmhüllen (10, 20) untereinander,
oder wenigstens eine Abschirmhülle (10) mit wenigstens einem Abschirmgehäuse (40),
oder mehrere Abschirmgehäuse (70) untereinander verbindet, oder einen Teil des Abschirmgehäuses
bildet, wobei das Schirmgehäuse (30) aus einem gegossenen Metallkörper besteht, der
in situ auf Ringbereiche (101, 201, 401, 701) des einen oder der mehreren Abschirmhüllen
(10, 20), oder des einen oder der mehreren Abschirmgehäuse (40, 70) gegossen worden
ist, und dort eine Verankerung mit geringem elektrischem Übergangswiderstand ergibt
und eine vollständige Schirmung des Verbinders bewirkt.
- 2) Den Verbinder nach Gegenstand 1),
wobei das Schirmgehäuse (30) wenigstens teilweise auf und um einen Zwischenisolierkörper
(32) aus temperaturfestem, elektrisch isolierendem Material in situ gegossen ist,
wobei der Zwischenisolierkörper (32) die Leitungselemente (11, 21, 71) beim Gießvorgang
des Schirmgehäuses (30) schützt.
- 3) Den Verbinder nach Gegenstand 1) oder 2), ausgebildet als Steckverbinder (4) zum
paarenden Verbinden mit einem Gegensteckverbinder, wobei die Kontaktelemente (34,
44) des Steckverbinders (4) dessen Leitungselemente bilden, und ein elektrisch isolierendes
Verbindergehäuse (36, 46) vorgesehen ist, in welchem die Kontaktelemente gehalten
sind, wobei ferner am Steckverbinder (4) eine Kupplungshälfte (45) gebildet ist, die
als elektrische Abschirmverbindung zu dem Gegensteckverbinder wirksam ist.
- 4) Den Verbinder nach Gegenstand 3),
wobei das Abschirmgehäuse (40) ein metallisches Verbindungsteil (41) und metallische
Halbschalen (42) aufweist, die auf dem isolierenden Verbindergehäuse (46) mithilfe
eines Überwurfrings (43) befestigt sind und einen Teil der Kupplungshälfte (45) bilden.
- 5) Den Verbinder nach einem der Gegenstände 1) bis 4), wobei eines der Leitungselemente
(110) Schutzerde (PE) führt und das Abschirmgehäuse (40) mit einer gegossenen Abzweigung
(303) elektrisch an die Schutzerde (PE) angeschlossen ist.
- 6) Den Verbinder nach einem der Gegenstände 2) bis 5), wobei der Steckverbinder (4)
als Datensteckverbinder ausgebildet ist und mehrere Leitungselemente (11) aufweist,
die von dem Zwischenisolierkörper (32) umgeben sind, der elektrisch isolierendes und
thermisch schlecht leitendes Material aufweist.
- 7) Den Verbinder nach einem der Gegenstände 2) bis 5), wobei der Steckverbinder (4)
als Leistungssteckverbinder ausgebildet ist und mehrere Leitungselemente aufweist,
die von dem Zwischenisolierkörper (32) umgeben sind, der elektrisch isolierendes sowie
thermisch gut leitendes Material aufweist und auf und um den das Schirmgehäuse (30)
in situ mit Kühlrippen (302) gegossen ist.
- 8) Den Verbinder nach einem der Gegenstände 2) bis 5), ausgebildet als Mehrfachverteiler
für eine oder mehrere geschirmte Leitungen und/oder für einen oder mehrere geschirmte
Steckverbinder (7), umfassend:
- einen Verteilkörper (8) mit mehreren Anschlussstellen (83, 84) für die Leitungselemente
(11, 21, 71), die entweder einer oder mehreren Leitungen, oder einem oder mehreren
Steckverbindern (7) angehören,
- einen Zwischenisolierkörper (32), der den Verteilkörper (8) und angrenzende Leitungselemente
(11, 21, 71) umgibt,
wobei das Schirmgehäuse (30) den Zwischenisolierkörper (32) umgibt sowie entweder
an die Ringbereiche von Abschirmhüllen der geschirmten Leitungen und/oder an Randbereiche
(701) von Abschirmgehäusen (70) der Steckverbinder (7) in situ angegossen ist.
- 9) Den Verbinder nach einem der Gegenstände 1) bis 8), wobei das Schirmgehäuse (30)
von einem elektrisch isolierenden Schutzmantel (33) umgeben ist.
- 10) Den Verbinder nach einem der Gegenstände 1) bis 9), wobei das Schirmgehäuse (30)
aus einer niedrig schmelzenden Metalllegierung besteht.
- 11) Den Verbinder nach Gegenstand 10),
wobei die Metalllegierung ein Zinn-Lot ist.
- 12) Ein Verfahren zur Herstellung eines Verbinders nach einem der vorstehenden Gegenstände,
mit folgenden Schritten:
- a) Verbinden der freien Enden der Leitungselemente (11, 21) miteinander;
- b) optional Aufbringen des Zwischenisolierkörpers (32) auf den freien Enden der miteinander
verbundenen Leitungselemente (11, 21);
- c) Umgießen der einen oder mehreren freigemachten Abschirmhüllen (10, 20) und/oder
des einen oder der mehreren Abschirmgehäuse (40, 70) und gegebenenfalls des Zwischenisolierkörpers
(32) mit flüssigem Metall zur Bildung des Schirmgehäuses (30) .
- 13) Ein Verfahren zur Herstellung eines Verbinders nach Gegenstand 2), welcher eine
erste geschirmte Leitung (1) mit einer zweiten geschirmten Leitung (2) verbindet,
mit folgenden Schritten:
- a) Freimachen der Abschirmhüllen (10, 20) und der Leitungselemente (11, 21) am Ende
der ersten und der zweiten Leitung (1, 2);
- b) Verbinden der freien Enden der Leitungselemente (11, 21) miteinander;
- c) Aufbringen des Zwischenisolierkörpers (32) auf den freien Enden der miteinander
verbundenen Leitungselemente (11, 21);
- d) Umgießen des Zwischenisolierkörpers (32) und der freigemachten Abschirmhüllen (10,
20) mit flüssigem Metall zur Bildung des Schirmgehäuses (30).
- 14) Ein Verfahren zur Herstellung eines Verbinders nach Gegenstand 3), welcher Leitungselemente
(11) einer geschirmten Leitung (1) an Kontaktelemente des Verbinders (4) anschließt,
mit folgenden Schritten:
- a) Freimachen der Abschirmhülle (10) und der Leitungselemente (11) am Ende der geschirmten
Leitung (1);
- b) Anbringen der Kontaktelemente (44) am Ende der Leitungselemente (11) und Isolieren
der Kontaktelemente voneinander durch das isolierende Verbindergehäuse (46);
- c) Aufbringen des Zwischenisolierkörpers (32) auf frei verbleibenden Leitungselementen
(11);
- d) Umgießen des Zwischenisolierkörpers (32) und der freigemachten Abschirmhülle (10)
mit flüssigem Metall zur Bildung des Schirmgehäuses (30).
- 15) Ein Verfahren zur Herstellung eines Verbinders nach Gegenstand 8), der eine oder
mehrere geschirmte Leitungen und/oder einen oder mehrere geschirmte Steckverbinder
(7) untereinander verbindet, mit folgenden Schritten:
- a) Freimachen der Abschirmhülle und der Leitungselemente am Ende der anzuschließenden
Leitung bzw. Leitungen und/oder Bereitstellen des oder der Steckverbinder (7) mit
jeweiligem Abschirmgehäuse (70) und jeweiligen Leitungselementen (71);
- b) Verbinden der Leitungselemente (71) mit dem Verteilkörper (8);
- c) Aufbringen des Zwischenisolierkörpers (32) auf den freigemachten Leitungselementen
(71) und um den Verteilkörper (8) herum;
- d) Umgießen des Zwischenisolierkörpers (32) und der freigemachten Abschirmhülle im
Falle einer anzuschließenden Leitung, und/oder der Randzone (701) des Abschirmgehäuses
(70) im Falle eines Steckverbinders (7) mit flüssigem Metall zur Bildung des Schirmgehäuses
(30).
- 16) Das Verfahren nach einem der Gegenstände 12) bis 15), soweit geschirmte Leitungen
(1, 2) betroffen sind, wobei jeweils eine Lötverbindung zwischen Schirmgehäuse (30)
und der oder den Abschirmhüllen (10, 20) der geschirmten Leitungen (1,2) durch teilweises
Aufschmelzen von Metall an der betroffenen Abschirmhülle (10, 20) geschaffen wird.
1. Geschirmter elektrischer Verbinder zur Verbindung eines geschirmten elektrischen Kabels
(1) mit einem Steckverbinder, umfassend:
- ein oder mehrere Leitungselemente (11), die dem Kabel (1) angehören und ein oder
mehrere Leitungselemente in Form von Kontaktelementen (34, 44) die dem Steckverbinder
(4) angehören;
- eine Abschirmhülle (10), die dem Kabel (1) angehört und ein Abschirmgehäuse (40),
das dem Steckverbinder (4) angehört;
- ein Isoliermantel (13) des Kabels (1), wobei der Isoliermantel (13) durch einen
Schnitt bis zum Erreichen der Abschirmhülle (10) eingeschnitten ist, und ein Isoliermantel-Randteil
(16) nach vorne in Richtung des Leitungsendes geschoben ist, um einen axial beidseits
begrenzten Abschirmringbereich (101) der Abschirmhülle (10) frei zu legen,
- ein Schirmgehäuse (30), das die Abschirmhülle (10) mit dem Abschirmgehäuse (40)
verbindet, wobei das Schirmgehäuse (30) aus einem gegossenen Metallkörper besteht,
der in situ aus flüssigem Metall oder flüssiger Metalllegierung auf den Abschirmringbereich
(101) der Abschirmhülle (10) und einen Ringbereich des Abschirmgehäuses (40) gegossen
worden ist, und dort eine Verankerung mit geringem elektrischem Übergangswiderstand
ergibt und eine vollständige Schirmung des Verbinders bewirkt.
2. Verbinder nach Anspruch 1,
wobei das Schirmgehäuse (30) wenigstens teilweise auf und um einen Zwischenisolierkörper
(32) aus temperaturfestem, elektrisch isolierendem Material in situ gegossen ist,
wobei der Zwischenisolierkörper (32) die Leitungselemente (11, 21, 71) beim Gießvorgang
des Schirmgehäuses (30) schützt.
3. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
wobei eines der Leitungselemente (110) Schutzerde (PE) führt und das Abschirmgehäuse
(40) mit einer gegossenen Abzweigung (303) elektrisch an die Schutzerde (PE) angeschlossen
ist.
4. Verbinder nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
wobei der Steckverbinder (4) als Datensteckverbinder ausgebildet ist und mehrere Leitungselemente
(11) aufweist, die von dem Zwischenisolierkörper (32) umgeben sind, der elektrisch
isolierendes und thermisch schlecht leitendes Material aufweist.
5. Verbinder nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
wobei der Steckverbinder (4) als Leistungssteckverbinder ausgebildet ist und mehrere
Leitungselemente aufweist, die von dem Zwischenisolierkörper (32) umgeben sind, der
elektrisch isolierendes sowie thermisch gut leitendes Material aufweist und auf und
um den das Schirmgehäuse (30) in situ mit Kühlrippen (302) gegossen ist.
6. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei das Schirmgehäuse (30) von einem elektrisch isolierenden Schutzmantel (33) umgeben
ist.
7. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei das Schirmgehäuse (30) aus einer niedrig schmelzenden Metalllegierung besteht.
8. Verbinder nach Anspruch 7,
wobei die Metalllegierung ein Zinn-Lot ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Verbinders nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit folgenden Schritten:
a) Einschneiden des Isoliermantels (13) des Kabels (1) durch einen Schnitt bis zum
Erreichen der Abschirmhülle (10), und Schieben eines Isoliermantel-Randteils (16)
nach vorne in Richtung des Leitungsendes, um den axial beidseits begrenzten Abschirmringbereich
(101) der Abschirmhülle (10) frei zu legen,
b) Verbinden der freien Enden der Leitungselemente (11) miteinander;
c) optional Aufbringen des Zwischenisolierkörpers (32) auf den freien Enden der miteinander
verbundenen Leitungselemente (11);
d) Umgießen des freigelegten Abschirmringbereichs (101) der Abschirmhülle (10) und
des Abschirmgehäuses (40) und gegebenenfalls des Zwischenisolierkörpers (32) mit flüssigem
Metall oder flüssiger Metalllegierung zur Bildung des Schirmgehäuses (30).
10. Verfahren nach Anspruch 9,
wobei jeweils eine Lötverbindung zwischen dem Schirmgehäuse (30) und der Abschirmhülle
(10) des geschirmten Kabels (1) durch teilweises Aufschmelzen von Metall an der betroffenen
Abschirmhülle (10) geschaffen wird.