[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabelführungsvorrichtung sowie ein Kabelführungssystem
zur geordneten Führung von Kabeln und flexiblen Leitungen insbesondere in Produktionsbetrieben
der Nahrungsmittelindustrie und der pharmazeutischen Industrie.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind diverse Kabelkanäle und Kabelpritschen zur Führung
einer Vielzahl von Kabeln bekannt. Nachteilig an Kabelkanälen und Kabelpritschen ist,
dass die einzelnen Kabel nur schwer zugänglich sind. Zudem ist eine Reinigung im Inneren
der Kabelkanäle und Kabelpritschen nur mit grossem Aufwand möglich.
[0003] Aus der
DE202012001760U1 ist eine Kabelführung aus gelenkig miteinander verbundenen Gliedern bekannt. Die
einzelnen Glieder müssen zum Einlegen des Kabels mit einem Werkzeug geöffnet und wieder
verschlossen werden, was zeitaufwendig ist und ein Werkzeug erfordert. Zudem ist eine
grosse Anzahl feingliedriger Gelenkvorrichtungen und Verschlussvorrichtungen erforderlich,
die nach längerem Betrieb und mehrfacher Benutzung Verschleisserscheinungen und weitere
Mängel aufweisen können. Die Kabelführung erfordert aufgrund der zahlreichen Gelenkvorrichtungen
und Verschlussvorrichtungen zudem einen hohen Herstellungsaufwand. Ferner benötigen
die Gelenkvorrichtungen und Verschlussvorrichtungen, insbesondere wenn sie der Witterung
ausgesetzt sind, einen relativ hohen Wartungsaufwand, damit sie über eine lange Betriebsdauer
zuverlässig arbeiten. Insbesondere in Produktionsbereichen der Nahrungsmittelindustrie
und der pharmazeutischen Industrie, in denen eine hohe Reinheit gefordert ist, haben
feingliedrige Gelenkvorrichtungen und Verschlussvorrichtungen ferner den Nachteil,
dass sie nur mit grossem Aufwand gründlich gereinigt werden können. Ein Einsatz solcher
Vorrichtungen ist in diesen Bereichen daher in Frage gestellt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Kabelführungsvorrichtung
sowie ein verbessertes Kabelführungssystem mit solchen Kabelführungsvorrichtungen
zu schaffen.
[0005] Die Kabelführungsvorrichtungen sollen kostengünstig herstellbar, einfach und robust
aufgebaut und dadurch witterungsbeständig und weitgehend verschleissfrei sein.
[0006] Die Kabelführungsvorrichtung soll einfach bedienbar sein und die eingelegten Kabel
sicher erhalten. Die Kabel sollen leicht einführbar und auch wieder entnehmbar sein.
Dabei sollen Kabel mit unterschiedlichen Durchmessern installiert werden können.
[0007] Ferner soll die Kabelführungsvorrichtung praktisch keinen Unterhalt erfordern und
im Falle einer Verunreinigung einfach und vollständig gereinigt werden können, sodass
sie für den Einsatz in Produktionsbereichen der Nahrungsmittelindustrie und der pharmazeutischen
Industrie geeignet ist.
[0008] Die Kabelführungsvorrichtung soll ferner vorteilhaft montierbar sein und auch die
Durchführung von Kabeln durch eine Trennwand vorteilhaft erlauben.
[0009] Kabel sollen geordnet verlegt werden können, wobei Interferenzen zwischen einzelnen
Kabeln nach Möglichkeit ausgeschlossen werden.
[0010] Mittels der verbesserten Kabelführungsvorrichtungen soll zudem ein verbessertes Kabelführungssystem
geschaffen werden, welches mit geringem Aufwand aufgebaut und über lange Zeit praktisch
ohne Wartungsaufwand insbesondere in den genannten Produktionsbereichen betrieben
werden kann. Das Kabelführungssystem soll in einem Gebäude entlang beliebigen Kurven,
gegebenenfalls durch Trennwände durchgeführt, mit geringem Aufwand installierbar sein.
[0011] Diese Aufgabe wird mit einer Kabelführungsvorrichtung und einem Kabelführungssystem,
gelöst welche die in Anspruch 1, bzw. Anspruch 11, angegebenen Merkmale aufweisen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0012] Die Kabelführungsvorrichtung, die der gerichteten Führung von Kabeln insbesondere
in Produktionsbereichen der Getränke- und/oder Lebensmittelindustrie oder der pharmazeutischen
Industrie dient, umfasst zumindest zwei Stege, die radial zu einem Zentralteil ausgerichtet
sind und ein mit dem Zentralteil verbundenes erstes Endstück sowie ein zweites Endstück
aufweisen, an dem ein Rückhalteflügel vorgesehen ist, welcher sich in Richtung zum
benachbarten Rückhalteflügel erstreckt.
[0013] Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass jeder Rückhalteflügel am zweiten Endstück des
zugehörigen Stegs einstückig angeformt und beidseits je durch eine Segmentöffnung
von den benachbarten Stegen oder deren Rückhalteflügel getrennt ist und dass zwei
benachbarte Stege und ein oder zwei zugehörige Rückhalteflügel je eine Kabelaufnahmeöffnung
begrenzen, die zur Aufnahme von Kabeln vorgesehen ist.
[0014] Die erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung verzichtet auf Gelenkvorrichtungen
und kann daher einfach und robust aufgebaut werden. Die Kabelführungsvorrichtung wird
z.B. aus widerstandsfähigem Kunststoff gefertigt, der eine einwandfreie Funktion der
Kabelführungsvorrichtung auch nach langem Betrieb gewährleistet.
[0015] Bei der Segmentöffnung können elastische Rückhalteflügel aneinander liegen oder durch
eine geringe Distanz voneinander getrennt sein. Sofern keine Verschlussvorrichtung
vorgesehen ist (siehe die Fig. 5 und Fig. 6) so wird vorzugsweise vorgesehen, dass
der Durchmesser der Segmentöffnung geringer ist als der kleinste Durchmesser der eingelegten
Kabel.
[0016] Die Kabelführungsvorrichtung ist vorzugsweise zumindest teilweise aus Kunststoff
gefertigt. Hierdurch wird eine leichte Bauform ermöglicht. Vorzugsweise wird ein Kunststoff
verwendet, der den Stegen und/oder den Rückhalteflügeln eine Elastizität verleiht,
die es erlaubt, die Kabelaufnahmeöffnung zu öffnen und Kabel mit unterschiedlichem
Durchmesser durch die Segmentöffnung in die Kabelaufnahmeöffnung einzuführen und wieder
zu entnehmen. Die Rückhalteflügel werden vorzugsweise aus einem Material gefertigt,
das eine Elastizität aufweist, die grösser ist als die Elastizität des Materials der
Stege. Auf diese Weise erhalten die Stege eine erhöhte Tragkraft, während die Rückhalteflügel
einfacher gebogen werden können, um grössere Kabel in die Kabelaufnahmeöffnung einzuführen.
Die Segmentöffnung kann für die Kabel daher praktisch geschlossen sein und mit einem
Handgriff geöffnet werden, um das Kabel einzulegen.
[0017] Alle Stege und Rückhalteflügel weisen vorzugsweise je dieselbe Elastizität und dieselben
Dimensionen auf. In bevorzugten Ausgestaltungen kann hingegen vorgesehen werden, weisen
die einzelnen Stege und Rückhalteflügel hingegen unterschiedliche Dimensionen und/oder
Elastizität bzw. Fertigungsmaterial auf und sind an bestimmte Kabeltypen angepasst.
Dadurch können Kabelaufnahmeöffnungen vorgesehen werden, die z.B. Glasfaserkabel und/oder
Netzwerkkabel und/oder Stromversorgungskabel und/oder Medienleitungen aller Art individuell
aufnehmen können. Durch entsprechende Farbgebung können die einzelnen Kabelaufnahmeöffnungen
gekennzeichnet werden (z.B. rot für Stromversorgung und grün für Netzwerkkabel). Auf
diese Weise können Kabel geordnet verlegt und Interferenzen vermieden werden.
[0018] Vorzugsweise ist die Kabelführungsvorrichtung zumindest teilweise mit einer selbstreinigenden
und/oder einer easy-toclean Beschichtung überzogen. Hierdurch wird die Reinigbarkeit
verbessert.
[0019] Die erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung und mit erfindungsgemässen Kabelführungsvorrichtungen
aufgebaute Kabelführungssysteme haben aufgrund des einfachen und robusten Aufbaus
die insbesondere in Produktionsbereichen der Lebensmittelindustrie oder der pharmazeutischen
Industrie die geforderte Eigenschaft, dass sie rasch und gründlich gereinigt werden
können. Die Kabel können während Reinigungsvorgängen einfach und schnell aus der Kabelaufnahmeöffnung
entnommen werden, um die Kabelführungsvorrichtungen und auch die Kabel vollständig
zu reinigen.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass sich die Endstücke der Rückhalteflügel
ausgehend vom zugehörigen Steg mit gleicher oder unterschiedlicher Länge auf entgegengesetzte
Seiten erstrecken und je mit dem zugehörigen Endstück des benachbarten Rückhalteflügels
eine Segmentöffnung begrenzen. Die Rückhalteflügel können in dieser Ausgestaltung
auch nicht durchgehend ausgeführt sein, sodass deren Endstücke als in entgegengesetzte
Richtungen weisende Rückhalteflügel erscheinen.
[0021] Die Kabelaufnahmeöffnung wird in dieser Ausgestaltung durch benachbarte Stege und
die daran angeformten Endstücke der Rückhalteflügel begrenzt. Eines oder mehrere Kabel
sind durch die Segmentöffnung in die Kabelaufnahmeöffnung einführbar. Hierzu wird
die Segmentöffnung durch leichten Druck per Hand, oder durch Druck auf das Kabel so
weit aufgeweitet, dass das Kabel durch die Segmentöffnung hindurchführbar ist. Die
Aufweitung der Segmentöffnung wird durch eine Elastizität der Rückhalteflügel und/oder
der Stege ermöglicht.
[0022] Vorteilhafterweise ist ein Werkzeug für die Bedienung der Kabelführungsvorrichtung
nicht erforderlich.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist an der Kabelführungsvorrichtung eine
Halterung angeformt. Über die Halterung ist die Kabelführungsvorrichtung an einer
Wand, einer Decke, einem Gehäuse, einer Montagevorrichtung, einer Maschine oder einer
sonstigen Oberfläche befestigbar. Hierdurch wird eine präzise und stabile Führung
der in der Kabelführungsvorrichtung geführten Kabel ermöglicht.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung weist die Halterung ein Abstandselement auf. Durch
das Abstandselement wird die Distanz zwischen der Kabelführungsvorrichtung und der
Wand bzw. der Montagefläche erhöht, so dass die Kabel einfach zugänglich bleiben.
Zudem wird die Zugänglichkeit bei Reinigungsvorgängen verbessert. Vorzugsweise geht
das Abstandselement einstückig über einen Übergangsflansch in einen Steg der Kabelführungsvorrichtung
über.
[0025] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist das Zentralteil eine Durchführöffnung
zur Durchführung eines Verbindungselements auf, mittels dessen mehrere Kabelführungsvorrichtungen
miteinander verbindbar sind. Mittels des Verbindungselements können Kabelführungsvorrichtungen
daher in einfacher Weise in einem Raum montiert werden.
[0026] Vorzugsweise weist die Durchführöffnung mehrere Dichtrillen auf. Die Dichtrillen
sind vorzugsweise entlang der Achse der Durchführöffnung angeordnet und umfassen das
durchgeführte Verbindungselement eng. Hierdurch wird das Verbindungselement mechanisch
fixiert.
[0027] Vorzugsweise ist anschliessend an die Durchgangsöffnung eine angeformte Dichtung
vorgesehen. Die Dichtung, die vorzugsweise elastisch ausgestaltet ist, verhindert
das Eindringen von Flüssigkeit und Schmutz in die Durchgangsöffnung. Hierdurch wird
die Akkumulation von Schmutz oder Bakterien an schlecht oder nicht zugänglichen Stellen
verhindert. Dies ermöglicht wiederum die Anwendung der Kabelführungsvorrichtung in
Bereichen, in denen hohe Anforderungen an die Raumreinheit gestellt werden.
[0028] Vorzugsweise ist die Kabelführungsvorrichtung zumindest annähernd scheibenförmig
oder rotorförmig ausgestaltet. Hierdurch wird eine kompakte Aufbewahrung und Lagerung
ermöglicht.
[0029] Die benachbarten Stege schliessen vorzugsweise gleiche Winkel ein, sodass die Kabel
gleichmässig über die gesamte Kabelführungsvorrichtung verteilt werden können und
eine gleichmässigere Belastung der Stege und Rückhalteflügel resultiert.
[0030] Die Rückhalteflügel sind vorzugsweise zumindest annähernd entlang einer Kreislinie
ausgerichtet, die zumindest annähernd konzentrisch zum Zentralteil oder zur Durchführungsöffnung
verläuft. Hierdurch wird eine kompakte Bauform ermöglicht.
[0031] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Segmentöffnung
schlitzförmig ausgebildet und gegenüber der Längsachse der Kabelführungsvorrichtung
und der und/oder installierten Kabel um einen Winkel geneigt ist, der vorzugsweise
in einem Bereich von zumindest annähernd 30° - 60°, weiter bevorzugt etwa bei 45°
liegt. Auf diese Weise können sich die Kabel nicht selbsttätig von der Kabelführungsvorrichtung
lösen. Die Kabel müssen entsprechend dem Neigungswinkel gedreht werden, um diese durch
die Segmentöffnung heraus zu führen. Die normalerweise axial ausgerichteten Kabel
bleiben daher in der Kabelaufnahmeöffnung gehalten.
[0032] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Stege und
die daran anschliessenden vorzugsweise federelastischen Rückhalteflügel drahtförmig
ausgebildet sind, wobei das vom zugehörigen Steg abgewandte erste Endstück des Rückhalteflügels
das zweite Endstück des benachbarten Stegs oder das zweite Endstück des benachbarten
Rückhalteflügels derart überlappt, dass dazwischen die Segmentöffnung resultiert.
Die Kabelführungsvorrichtung in dieser Ausgestaltung kann vorteilhaft aus Metall gefertigt
werden. Sofern Metall verwendet wird, sind die Stege und/oder die Rückhalteflügel
vorzugsweise federelastisch ausgebildet, sodass sie gebogen werden können, um die
Kabel einzulegen, wonach sich die Segmentöffnung wieder selbsttätig schliesst.
[0033] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Rückhalteflügel
einen Verschlussring mit einer Ringöffnung drehbar halten, die wahlweise über eine
der Segmentöffnungen zwischen den Rückhalteflügeln drehbar ist. Nach der Installation
der Kabel wird der Verschlussring derart gedreht, dass die Ringöffnung über einem
Rückhalteflügel liegt oder nach oben ausgerichtet ist, sodass die Kabelaufnahmeöffnungen
verschlossen sind und die installierten Kabel sich nicht selbsttätig von der Kabelführungsvorrichtung
lösen können. Die Rückhalteflügel und der Verschlussring sind vorzugsweise mit Formelementen
versehen, die formschlüssig ineinander eingreifen. Die Rückhalteflügel weisen z.B.
eine nach aussen gerichtete Halterippe auf, die in eine nach innen gerichtete Haltenut
am Verschlussring eingreift. Der Verschlussring ist daher auf den Rückhalteflügeln
oder Elementen des Stegs drehbar gehalten.
[0034] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung weist die Kabelführungsvorrichtung
zwei vorzugsweise identische Vorrichtungssegmente auf, welche die Merkmale einer der
vorstehend beschriebenen Kabelführungsvorrichtungen aufweisen und die gleichsinnig
oder gegensinnig koaxial zueinander ausgerichtet zwischen wenigstens einer ersten
und einer zweiten Drehlage gegeneinander drehbar gehalten sind, so dass die Segmentöffnungen
der beiden Vorrichtungssegmente in der ersten Drehlage nebeneinander liegen und dadurch
geöffnet sind und in der zweiten Drehlage neben einem Rückhalteflügel des benachbarten
Vorrichtungssegments liegen und dadurch verschlossen sind.
[0035] Die Rückhalteflügel können wiederum mit gleich langen oder ungleich langen Endstücken
versehen sein. Sofern ungleich lange Endstücke vorgesehen sind werden die Vorrichtungssegmente
vorzugsweise derart angeordnet, dass die längeren Endstücke der Rückhalteflügel in
entgegengesetzte Richtungen weisen. Auf diese Weise kann die Grösse der Kabelaufnahmeöffnungen
maximiert werden. Durch gegenseitige Drehungen der Vorrichtungssegmente können die
Segmentöffnungen daher geöffnet oder verschlossen werden. Sofern zwei identische Vorrichtungssegmente
miteinander kombiniert werden, kann die resultierende Kabelführungsvorrichtung mit
geringen Kosten hergestellt werden.
[0036] Mit einer oder vorzugsweise mehreren erfindungsgemässen Kabelführungsvorrichtungen
ist ein erfindungsgemässes Kabelführungssystem vorteilhaft realisierbar. Die einzelnen
Kabelführungsvorrichtungen können durch ein Verbindungselement oder durch mehrere
Verbindungselemente, welche vorzugsweise als Rohr oder Stab ausgestaltet sind, in
einfacher Weise stabil miteinander verbunden werden. Die Verbindungselemente sind
jeweils durch die Durchführöffnungen der Kabelführungsvorrichtungen hindurch geführt.
Die einzelnen Kabelführungsvorrichtungen werden durch die Verbindungselemente in Position
gehalten, wodurch eine präzise Führung der installierten Kabel ermöglicht wird. Bezüglich
der Linienführung gibt es keine Einschränkungen. Die Verbindungselemente können, auch
abwechslungsweise, entlang von Geraden und Kurven verlaufen.
[0037] In weiteren bevorzugten Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass die Kabelhaltevorrichtung
in einer Trennwand oder in einem Rahmen gehalten und vorzugsweise verankert werden
kann. Die erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung erlaubt es daher auch Kabel geordnet
in Geräte oder Räume einzuführen.
[0038] In bevorzugten Ausgestaltungen sind die Kabelführungsvorrichtungen von den Halterungen
entkoppelbar, sodass sie zur Reinigung abgenommen werden können. Die Halterungen können
z.B. gabelartig ausgestaltet sein, sodass sie das Zentralteil der Kabelführungsvorrichtung
oder das Verbindungselement lösbar umklammern können. Das Zentralteil entspricht z.B.
einer zylindrisch ausgebildeten Nabe, die von der Halterung erfasst werden kann. Das
Zentralteil wird dazu vorzugsweise verlängert.
[0039] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das zumindest eine Verbindungselement durch
zumindest eine Halterung mit einer Wand, einer Decke, einer Wandung oder dem Gehäuse
einer Maschine verbunden. Hierdurch wird das Kabelführungssystem mechanisch stabil
verankert und die Tragekraft für die geführten Kabel aufgebracht. In vorzugsweisen
Ausgestaltungen ist die Halterung einstückig mit der Kabelführungsvorrichtung, gegebenenfalls
mit einem der Stege verbunden.
[0040] Vorzugsweise weist das Kabelführungssystem in regelmässigen oder unregelmässigen
Abständen erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtungen auf. Vorzugsweise liegt der
durchschnittliche Abstand zwischen den Kabelführungsvorrichtungen im Bereich von wenigstens
20cm bis 2m. Bevorzugte Abstände sind z.B. 30cm, 50cm und 100cm. Der Abstand wird
vorzugsweise unter Berücksichtigung der Festigkeit, des Gewichts und/oder der Belastbarkeit
der eingelegten Kabel festgelegt.
[0041] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemässes Kabelführungssystem 9 mit erfindungsgemässen Kabelführungsvorrichtungen
1, Halterungen 3, 3' und installierten Kabeln 81, 82, 83 in schematische Darstellung;
- Fig. 2a
- eine Halterung 3 für das Kabelführungssystem 9 von Fig. 1;
- Fig. 2b
- eine der erfindungsgemässen Kabelführungsvorrichtungen 1 von Fig. 1, die radial zu
einem Zentralteil 10 ausgerichtete Stege 12 aufweist, die mit einem ersten Endstück
121 mit dem Zentralteil 10 verbunden sind und an deren zweitem Endstück 122 je ein
Rückhalteflügel 13 einstückig angeformt ist, der beidseits je durch eine Segmentöffnung
14 von den benachbarten Stegen 12 oder deren Rückhalteflügel 13 getrennt ist;
- Fig. 3
- eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1' von Fig. 2b mit einer Halterung
3', die ein Abstandselement 32 aufweist, das durch einen Steg 12 zum Zentralteil 10
der Kabelführungsvorrichtung 1' verläuft;
- Fig. 4a
- eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1A in einer bevorzugten Ausgestaltung,
bei der die Segmentöffnungen 14 zur Längsachse x der Kabelführungsvorrichtung 1A geneigt
sind und die Rückhalteflügel 13 entlang einer Kreisbahn verlaufen;
- Fig. 4b
- eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1B in einer bevorzugten Ausgestaltung,
bei der die Segmentöffnungen 14 zur Längsachse x der Kabelführungsvorrichtung 1B geneigt
sind und die Rückhalteflügel 13 ein Oktagon definieren;
- Fig. 4c
- eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1C, bei der die Stege (12) und die
daran anschliessenden vorzugsweise federelastischen Rückhalteflügel (13) drahtförmig
ausgebildet sind;
- Fig. 5a
- eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1D, bei der die Rückhalteflügel 13
einen Verschlussring 16, der eine Ringöffnung 169 aufweist, drehbar in einer Position
halten, in der die Ringöffnung 169 über einer geöffneten Segmentöffnung 14 liegt;
- Fig. 5b
- die verschlossene Kabelführungsvorrichtung 1D mit der Ringöffnung 169 über einem der
Rückhalteflügel 13;
- Fig. 6a
- eine zweiteilige Kabelführungsvorrichtung 1E mit zwei Vorrichtungssegmenten E1, E2,
welche je die Merkmale einer einteiligen Kabelführungsvorrichtung 1 aufweisen und
gleichsinnig oder gegensinnig koaxial zueinander ausgerichtet zwischen wenigstens
einer ersten und einer zweiten Drehlage gegeneinander drehbar sind, in der ersten
Drehlage, in der die Segmentöffnungen 14 nebeneinander liegen und dadurch geöffnet
sind; und
- Fig. 6b
- die Kabelführungsvorrichtung 1E in der zweiten Drehlage, in der die Segmentöffnungen
14 neben einem benachbarten Rückhalteflügel liegen und dadurch verschlossen sind.
[0042] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemässes Kabelführungssystem 9 mit erfindungsgemässen
Kabelführungsvorrichtungen 1, die durch ein Verbindungselement 2 miteinander verbunden
sind und die von zwei Halterungen 3, 3' getragen sind. Im Kabelführungssystem 9 sind
schematisch dargestellte Kabel 81, 82, 83 installiert. Die Halterung 3 bzw. 3' ist
in 2 Ausführungen gezeigt. In einer ersten Ausführung ist die Halterung 3 mit dem
stabförmigen Verbindungselement 2 verbunden. In einer zweiten Ausgestaltung ist die
Halterung 3' mit einer vorzugsweise ausgestalteten Kabelführungsvorrichtung 1' einstückig
verbunden. Das Verbindungselement 2 ist durch eine Haltering 31 der ersten Halterung
3 durchgeführt und von dieser gehalten. Jede der Kabelführungsvorrichtungen 1, 1'
weist radial zu einem Zentralteil 10 ausgerichtete Stege 12 auf, an denen Rückhalteflügel
13 angeformt sind. Jedes Zentralteil 10 weist eine durch Durchführöffnung auf, durch
die das Verbindungselement 2 in durchgeführt ist. Die Kabel 81, 82, 83 sind durch
die Kabelführungsvorrichtungen 1, 1' hindurch und parallel zum Verbindungselement
2 geführt.
[0043] Die Elemente des Kabelführungssystems 9 von Fig. 1 werden nachstehend mit Bezug auf
die Figuren 2a, 2b und 3 näher erläutert.
[0044] Fig. 2a zeigt die erste Halterung 3 des Kabelführungssystems 9 von Fig. 1. Die Halterung
3 umfasst einen Haltering 31 mit einer Durchführöffnung zur Durchführung des Verbindungselements
2. Der Haltering 31 ist über ein Abstandselement 32 mit einem Montageflansch 33 verbunden.
Am Montageflansch 33 sind mehrere Montageöffnungen 34 vorgesehen, durch die Befestigungsmittel
wie Schrauben oder Dübel durchführbar sind, um die Halterung 3 mit einer Wand oder
einer Decke oder einem weiteren Montagekörper zu verbinden.
[0045] Fig. 2b zeigt eine der Kabelführungsvorrichtungen 1 von Fig. 1. Die Kabelführungsvorrichtung
1 umfasst acht radial ausgerichtete Stege 12, die mit einem ersten Endstück 121 einstückig
mit einem Zentralteil 10 verbunden sind. Die benachbarten Stege 12 schliessen gleichgrosse
Winkel ein und sind somit gleichmässig um das Zentralteil 10 verteilt. An den zweiten
Endstücken 122 der Stege 12 sind Rückhalteflügel 13 mit Endstücken 131, 132 angeformt,
die ausgehend von den zweiten Endstücken 122 der Stege 12 in entgegengesetzte Richtungen
weisen. Die Endstücke 131, 132 der Rückhalteflügel 13 benachbarter Stege 12 sind jeweils
paarweise gegeneinander gerichtet wobei eine Segmentöffnung 14 zwischen den Rückhalteflügeln
13 begrenzt wird. Durch benachbarte Stege 12 und ein Paar von Rückhalteflügeln 13
ist jeweils eine Kabelaufnahmeöffnung 15 umschlossen.
[0046] Das Zentralteil 10 weist die Form einer Nabe auf und ist mit einer Durchführöffnung
11 versehen. Durch die Durchführöffnung 11 ist das Verbindungselement 2 aus Fig. 1
durchführbar. In der Durchführöffnung 11 sind Dichtrillen 111 angeordnet, mittels
denen die Kabelführungsvorrichtung 1 dicht abgeschlossen mit dem Verbindungselement
2 verbindbar ist. An der Durchführöffnung 11 ist eine Dichtung 112 angeformt, durch
die verhindert wird, dass Schmutz in die Durchführöffnung 11 eindringen kann.
[0047] Fig. 3 zeigt die vorzugsweise ausgestaltete Kabelführungsvorrichtung 1' von Fig.
1, die im Wesentlichen der Kabelführungsvorrichtung 1 von Fig. 2b entspricht, bei
der die Halterung 3' jedoch angeformt ist. Das Abstandsteil 32 bildet gleichzeitig
einen der acht Stege 12 und geht durch einen Übergangsflansch 130, der einen Rückhalteflügel
13 hält, in diesen Steg 12 über. Am Abstandselement 32 ist ein z.B. an einer Wand
oder einer Decke montierbar Montageflansch 33 angeformt.
[0048] Ein Kabel 81 wird durch die Segmentöffnung 14 eingeführt, wobei die Segmentöffnung
14 durch Auslenkung der Stege 12 in Pfeilrichtung und/oder Deformation der Rückhalteflügel
13 bzw. der Endstücke 131, 132 der Rückhalteflügel 13 vergrösserbar ist. Die Auslenkung
ist durch eine entsprechend gewählte Elastizität der Rückhalteflügel 13 und der Stege
12 möglich.
[0049] Fig. 4a zeigt eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1A in einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung. Die Kabelführungsvorrichtung 1A weist im Wesentlichen die
Merkmale der Kabelführungsvorrichtung 1 von Fig. 2b auf. Die Endstück 131, 132 der
Rückhalteflügel 13 sind jedoch in Bezug zur Längsachse x zumindest annähernd um 45°
geneigt. Die durch die Endstücke 131, 132 begrenzten Segmentöffnungen 14 verlaufen
daher auch etwa um 45° geneigt zur Längsachse x der Kabelführungsvorrichtung 1A. Wie
dies in Fig. 4a illustriert ist, kann das Kabel 81 nur in die Kabelaufnahmeöffnung
15 eingelegt werden, indem es entsprechend dem Neigungswinkel gedreht wird. Anschliessend
wird das Kabel 81 durch Krafteinwirkung wieder axial ausgerichtet und kann somit durch
die Segmentöffnung 14 nicht mehr entweichen. Der Neigungswinkel wird vorzugsweise
entsprechend der Festigkeit der Kabel gewählt. Für sehr elastische Kabel 81 kann ein
sehr grosser Neigungswinkel von z.B. 60° gewählt werden. Für steifere Kabel 81 genügt
normalerweise ein Neigungswinkel von 30°. In der Regel ist ein Neigungswinkel von
45° ideal.
[0050] Bei der Ausgestaltung der Kabelführungsvorrichtung 1A von Fig. 4a verlaufen die Rückhalteflügel
13 entlang einer Kreisbahn die konzentrisch zur Durchführungsöffnung 15 bzw. zum Zentralteil
10 ist.
[0051] Fig. 4b zeigt eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1B in einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung, bei der die Segmentöffnungen 14 zur Längsachse x der Kabelführungsvorrichtung
1B geneigt sind und die Rückhalteflügel 13 ein Polygon, vorliegend ein Oktagon definieren.
[0052] Die Form der Rückhalteflügel 13 ist vorzugsweise derart gewählt, dass die Kabelführungsvorrichtung
1A, 1B in eine Durchtrittsöffnungen 70 in einer Trennwand 7 eines Gebäudes oder einer
Vorrichtung oder in einem Montagerahmen 7 lösbar einsetzbar ist (in Fig. 4b schematisch
gezeigt). Die Kabelführungsvorrichtung 1A, 1B kann aus der Trennwand 7 oder den Montagerahmen
7 entnommen werden, um ein Kabel 81 aufzunehmen und durch die Trennwand 7 oder den
Montagerahmen 7 hindurch zu führen. Durch entsprechende Formgebung der Rückhalteflügel
13 oder durch Anformung von Ankerelementen, vorzugsweise Rastelementen, an den Aussenseiten
der Rückhalteflügel 13 (siehe z.B. die Halterippe 139 in Fig. 5b) kann die Kabelführungsvorrichtung
1A, 1B lösbar in der Trennwand 7 oder im Montagerahmen 7 verankert werden.
[0053] Fig. 4c zeigt eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1C, bei der die Stege
12 und die daran anschliessenden vorzugsweise federelastischen Rückhalteflügel 13
drahtförmig ausgebildet sind. Die Kabelführungsvorrichtung 1C weist in dieser Ausgestaltung
eine hohe Temperaturbeständigkeit auf und kann Reinigungsverfahren unterworfen werden,
bei denen hohe Temperaturen auftreten.
[0054] Fig. 5a zeigt eine erfindungsgemässe Kabelführungsvorrichtung 1D, bei der die Rückhalteflügel
13 einen Verschlussring 16, der eine Ringöffnung 169 aufweist, drehbar in einer Position
halten, in der die Ringöffnung 169 über einer dadurch geöffneten Segmentöffnung 14
liegt. Durch entsprechende Drehungen des Verschlussrings 16 können daher alle Kabelaufnahmeöffnungen
15 geöffnet und verschlossen werden
[0055] Fig. 5b zeigt die verschlossene Kabelführungsvorrichtung 1D mit der Ringöffnung 169
über einem der Rückhalteflügel 13.
[0056] Weiterhin ist gezeigt, dass die Rückhalteflügel 13 eine nach aussen gerichtete Halterippe
139 aufweisen, die in eine Haltenut 169 an der Innenseite des Verschlussrings 16 eingreift
und den Verschlussring 16 formschlüssig und um die Längsachse x der Kabelführungsvorrichtung
1D drehbar hält.
[0057] Ferner ist gezeigt, dass das Zentralteil 10 eine konzentrisch zur Längsachse x verlaufende
zylindrische Erweiterung aufweist, die vorteilhaft als Montageelement dienen kann.
Beispielsweise kann dieses Montageelement bei entsprechender Dimensionierung in einer
Gabel einer Halterung festgeklemmt oder z.B. in den Haltering 31 der Halterung 3 von
Fig. 2a eingesetzt werden.
[0058] Fig. 6a zeigt eine zweiteilige Kabelführungsvorrichtung 1E mit zwei Vorrichtungssegmenten
E1, E2, welche die Merkmale bisher gezeigter einteiliger Kabelführungsvorrichtungen
1 aufweisen.
[0059] Jedes der Vorrichtungssegmente E1, E2 weist Stege 12 auf, die radial zu einem Zentralteil
10 ausgerichtet und mit ersten Endstücken 121 mit diesem verbunden sind. An den zweiten
Endstücken 122 sind Rückhalteflügel 13 angeformt, deren Endstücke 131, 132 unterschiedliche
Längen aufweisen. Die Vorrichtungssegmente E1, E2 sind in dieser Ausgestaltung gegensinnig
und koaxial zueinander ausgerichtet und zwischen wenigstens einer ersten und einer
zweiten Drehlage gegeneinander drehbar. In der in Fig. 6a gezeigten ersten Drehlage
liegen die Segmentöffnungen 14 der Vorrichtungssegmente E1, E2 nebeneinander und sind
somit geöffnet. Wie dies gezeigt ist, kann ein Kabel 81 durch die Segmentöffnungen
14 in die zugehörigen Kabelaufnahmeöffnung 15 eingeführt werden.
[0060] Fig. 6b zeigt die Kabelführungsvorrichtung 1E in der zweiten Drehlage, in der die
Segmentöffnungen 14 neben einem benachbarten Rückhalteflügel 13 liegen und dadurch
verschlossen sind. Das Kabel 81 ist innerhalb der Kabelaufnahmeöffnung 15 sicher gehalten.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1, 1', 1A - 1E
- Kabelführungsvorrichtung
- 10
- Zentralteil
- 101
- zylindrische Erweiterung
- 11
- Durchführöffnung im Zentralteil 10
- 111
- Dichtrillen
- 112
- Dichtung
- 12
- Steg
- 121
- erstes Endstück
- 122
- zweites Endstück
- 13
- Rückhalteflügel
- 130
- Übergangsflansch
- 131
- erstes Endstück des Rückhalteflügels 13
- 132
- zweites Endstück des Rückhalteflügels 13
- 139
- Halterippe
- 14
- Segmentöffnung
- 15
- Kabelaufnahmeöffnung
- 16
- Verschlussring
- 164
- Ringöffnung
- 169
- Haltenut
- 2
- Verbindungselement
- 3, 3'
- Halterung
- 31
- Haltering mit Durchführöffnung
- 32
- Abstandselement
- 33
- Montageflansch
- 34
- Montageöffnungen
- 7
- Trennwand, Montagerahmen
- 70
- Durchtrittsöffnung
- 81, 82, 83
- Kabel
- 9
- Kabelführungssystem
- x
- Längsachse der Kabelführungsvorrichtung
1. Kabelführungsvorrichtung (1) zur gerichteten Führung von Kabeln (81, 82, 83) insbesondere
für Produktionsbereiche der Getränke- und/oder Lebensmittelindustrie, mit zumindest
zwei Stege (12), die radial zu einem Zentralteil (10) ausgerichtet sind und ein mit
dem Zentralteil (10) verbundenes erstes Endstück (121) sowie ein zweites Endstück
(122) aufweisen, an dem ein Rückhalteflügel (13) vorgesehen ist, welcher sich in Richtung
zum benachbarten Rückhalteflügel (13) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Rückhalteflügel (13) am zweiten Endstück (122) des zugehörigen Stegs (12) einstückig
angeformt und beidseits je durch eine Segmentöffnung (14) von den benachbarten Stegen
(12) oder deren Rückhalteflügel (13) getrennt ist und dass zwei benachbarte Stege
(12) und ein oder zwei zugehörige Rückhalteflügel (13) je eine Kabelaufnahmeöffnung
(15) begrenzen, die zur Aufnahme von Kabeln (81, 82, 83) vorgesehen ist.
2. Kabelführungsvorrichtung (1, 1') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentralteil (10) eine Durchführöffnung (11) zur Durchführung eines Verbindungselements
(2) aufweist, mittels dessen mehrere Kabelführungsvorrichtungen (1, 1') miteinander
verbindbar sind, wobei angrenzend an die Durchführöffnung (15) vorzugsweise Dichtungselemente,
wie angeformte Dichtrillen (111) und/oder eine angeformte Dichtung (112), vorgesehen
ist.
3. Kabelführungsvorrichtung (1, 1') nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Endstücke (131, 132) der Rückhalteflügel (13) ausgehend vom zugehörigen
Steg (12) mit gleicher oder unterschiedlicher Länge auf entgegengesetzte Seiten erstrecken
und je mit dem zugehörigen Endstück (132; 131) des benachbarten Rückhalteflügels (13)
eine Segmentöffnung (14) begrenzen.
4. Kabelführungsvorrichtung (1') nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Halterung (3), die an einem Montagekörper, wie einer Wand, einer Decke, einem
Gehäuse oder einer Montagevorrichtung montierbar ist, mit der Kabelführungsvorrichtung
(1') verbunden ist, die vorzugsweise ein Abstandselement (32) aufweist, welches vorzugsweise
einstückig mit einem der Stege (12) verbunden ist.
5. Kabelführungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise mit einer Beschichtung überzogene Kabelführungsvorrichtung (1) zumindest
annähernd scheibenförmig oder rotorförmig ausgestaltet ist und/oder das die Stege
(12) und/oder Rückhalteflügel (13) für jede der Kabelaufnahmeöffnungen (15) hinsichtlich
Abmessungen und Dimensionierung und/oder Materialbeschaffenheit gleich gewählt oder
individuell entsprechend dem Kabel (81, 82, 83) gewählt sind, für die die zugehörige
Aufnahmeöffnung (15) vorgesehen ist.
6. Kabelführungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelführungsvorrichtung (1) zumindest teilweise aus Kunststoff gefertigt ist
und/oder dass die Stege (12) und die Rückhalteflügel (13) aus unterschiedlichen Materialien
gefertigt sind, wobei die Elastizität des Materials der Rückhalteflügel (13) grösser
ist als die Elastizität des Materials der Stege (12).
7. Kabelführungsvorrichtung (1A, 1B) nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmentöffnung (14) schlitzförmig ausgebildet und gegenüber der Längsachse (x)
der Kabelführungsvorrichtung (1) um einen Winkel geneigt ist, der vorzugsweise in
einem Bereich von zumindest annähernd 30° - 60°, weiter bevorzugt etwa bei 45° liegt.
8. Kabelführungsvorrichtung (1C) nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (12) und die daran anschliessenden vorzugsweise federelastischen Rückhalteflügel
(13) drahtförmig ausgebildet sind, wobei das vom zugehörigen Steg (12) abgewandte
erste Endstück (131) des Rückhalteflügels (13) das zweite Endstück (122) des benachbarten
Stegs (12) oder das zweite Endstück (132) des benachbarten Rückhalteflügels (13) derart
überlappt, dass dazwischen die Segmentöffnung (14) resultiert.
9. Kabelführungsvorrichtung (1D) nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteflügel (13), die vorzugsweise eine nach aussen gerichtete Halterippe
(139) aufweisen, einen Verschlussring (16), der eine Ringöffnung (169) und vorzugsweise
eine nach innen gerichtete und zur Halterippe (139) korrespondierende Haltenut (169)
aufweist, drehbar halten, sodass die Ringöffnung (164) wahlweise über eine der Segmentöffnungen
(14) zwischen den Rückhalteflügeln (13) oder über einen der Rückhalteflügel (13) drehbar
ist.
10. Kabelführungsvorrichtung (1E) nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Vorrichtungselemente (E1, E2), welche die Merkmale einer Kabelführungsvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 - 9 aufweisen, vorgesehen sind, die Rückhalteflügel (13)
mit gleich langen oder ungleich langen Endstücken (131, 132) aufweisen und die gleichsinnig
oder gegensinnig koaxial zueinander ausgerichtet und zwischen wenigstens einer ersten
und einer zweiten Drehlage gegeneinander drehbar gehalten sind, so dass die Segmentöffnungen
(14) in der ersten Drehlage nebeneinander liegen und dadurch geöffnet sind und in
der zweiten Drehlage neben einem benachbarten Rückhalteflügel (13) liegen und dadurch
verschlossen sind.
11. Kabelführungssystem (9) zur Führung mehrerer Kabel (81, 82, 83) mit zumindest einer
Kabelführungsvorrichtung (1; 1'; 1A; 1B; 1C; 1D; 1E) nach einem der Ansprüche 1 -
10.
12. Kabelführungssystem (9) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kabelführungsvorrichtungen (1; 1'; 1A; 1B; 1C; 1D; 1E) vorgesehen sind, die
alle von einem Verbindungselement (2) oder die gruppenweise je von einem Verbindungselement
(2), das vorzugsweise als Rohr oder Stab ausgestaltet und durch die Durchführöffnungen
(11) geführt ist, miteinander mechanisch verbunden sind.
13. Kabelführungssystem (9) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Verbindungselement (2) durch zumindest eine Halterung (3, 3')
mit einer Wand, einer Decke, einer Montagevorrichtung oder dem Gehäuse einer Maschine
verbunden ist und/oder dass in einer Trennwand (7) eines Gebäudes oder einer Vorrichtung
oder in einem Montagerahmen (7) eine Durchtrittsöffnung (70) vorgesehen ist, in die
wenigstens eine der Kabelführungsvorrichtungen (1) lösbar eingesetzt ist, deren Rückhalteflügel
(13) durch entsprechende Formgebung oder Ankerelemente in der Durchtrittsöffnung (70)
vorzugsweise verankerbar sind.
14. Kabelführungssystem (9) nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen Kabelführungsvorrichtungen (1) im Durchschnitt zumindest 20cm,
vorzugsweise zumindest 30cm, weiter bevorzugt zumindest 50cm und besonders bevorzugt
zumindest 100cm beträgt.
15. Kabelführungssystem (9) nach einem der Ansprüche 11 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabelführungssystem (9) zur Führung von Kabeln (81, 82 ,83) in der Lebensmittelindustrie,
der Getränkeproduktion und/oder der Arzneimittelproduktion geeignet ist.