[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines Betriebsmittels
eines Kraftfahrzeugs, vorzugsweise eine Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung
einer Flüssigkeit zur Abgasnachbehandlung und/oder einer Flüssigkeit zur Reduktion
von Emissionen bei Verbrennungsprozessen. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug,
das eine derartige Vorrichtung umfasst.
[0002] Bereits seit mehreren Jahren ist im Stand der Technik bekannt, die Stickoxidemissionen
von Verbrennungsmotoren, insbesondere die von Dieselmotoren, mittels sogenannter SCR-Katalysatoren
zu reduzieren. Hierzu wird dem Abgasstrom Harnstofflösung beigemischt, die anschließend
im Katalysator mit den im Abgas enthaltenen Stickstoffoxiden reagiert. Die hierbei
üblicherweise verwendete Harnstofflösung besitzt jedoch die Eigenschaft, bei Temperaturen
unterhalb von -11 °C zu gefrieren, weshalb bei einem Einsatz dieser Technologie in
Kraftfahrzeugen eine zusätzliche Isolierung bzw. Beheizung des Vorratstanks der Harnstofflösung
notwendig wird. Im Stand der Technik sind deshalb eine Reihe von Harnstofflösungstanks
mit integrierten Heizungssystemen bekannt, wobei hier beispielhaft auf die Offenlegungsschrift
DE 103 37 572 A1 verwiesen sei.
[0003] Ferner wurde festgestellt, dass sich - gerade im Fall der üblichen Beheizung und
Entnahme am Tankboden - während des Auftauvorgangs zwischen der bereits verflüssigten
Schicht und der noch gefrorenen Schicht eine gasförmige Phase ausbilden kann, eine
sog. Eishöhle, welche durch ihre isolierende Wirkung die Wärmeleitung und damit das
Auftauverhalten behindern kann. Zur Umgehung dieses Problems schlägt die Offenlegungsschrift
DE 10 2007 041 524 A1 eine Entnahme "von oben" mittels einer speziellen Schwimmheizung vor, die zudem eine
von der Förderleitung abzweigenden Rücklaufleitung vorsieht, mittels der warmes Reduktionsmittel
gezielt auf die anzutauende Eisfront gerichtet wird, um so den Auftauvorgang zu beschleunigen.
[0004] Nachteilig ist jedoch, zur Unterstützung des Auftauvorgangs einen Volumenstrom aus
der Förderleitung abzuzweigen. Besonders in den Fällen, in welchen ein maximaler Volumenstrom
gefördert werden soll und entsprechend viel Betriebsmittel aufgetaut werden muss,
kann mit der vorgeschlagenen Lösung ein ausreichender Betriebsmittelstrom am Rücklauf
nicht sichergestellt werden, so dass ein zuverlässigen Auftauen des Betriebsmittels
nicht gewährleistet werden kann.
[0005] Es ist somit eine Aufgabe der Erfindung einen verbesserten Ansatz für eine zuverlässige
Betriebsmittelentnahme bereitzustellen, mit dem Nachteile der herkömmlichen Techniken
vermieden werden können. Insbesondere soll eine ausreichende Versorgung mit flüssigem
Betriebsmittel auch bei tiefen Temperaturen aus dem Tank gewährleistet werden. Ferner
ist eine Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Möglichkeit bereitzustellen, in den
Tank eingebrachte Wärme in dessen Innenraum besser zu verteilen und so ein schnelles
Auftauen des eventuell gefrorenen Betriebsmittels zu erreichen.
[0006] Diese Aufgaben werden durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser
Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines Betriebsmittels
eines Kraftfahrzeugs umfasst - in an sich bekannter Weise - einen Behälter zur Lagerung
des Betriebsmittels, vorzugsweise einen Flüssigkeitstank, eine Heizeinrichtung zum
Erwärmen des Betriebsmittels und eine Entnahmeeinrichtung, umfassend eine Entnahmeleitung
und eine Förderpumpe zur Förderung des Betriebsmittels aus dem Behälter über die Entnahmeleitung.
Die Förderpumpe kann dabei sowohl außerhalb als auch innerhalb des Behälters angeordnet
sein. Bei dem Betriebsmittel handelt es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit zur
Abgasnachbehandlung, beispielsweise wässrige Harnstofflösung oder Ammoniak, allerdings
kann die Vorrichtung auch zur Lagerung und Bereitstellung von Wasser, Kühlmittel oder
sonstigen Fluiden verwendet werden, deren Gefrierpunkt bei Normaldruck vorzugsweise
im Temperaturbereich zwischen -50° bis +35 °C liegt, weiter vorzugsweise zwischen
-25° bis +35 °C liegt. Beispielweise kann es sich bei dem Betriebsmittel um eine Flüssigkeit
zur Reduktion von Emissionen bei Verbrennungsprozessen handeln, wozu die Flüssigkeit
vorzugsweise dem Kraftstoff und/oder Frischluft vor dem eigentlichen Verbrennungsprozess
zugemischt wird.
[0008] Um auf vorteilhafte Weise die von der Heizeinrichtung erzeugte Wärme im Behälter
zu verteilen und so ein schnelles Auftauen von eventuell gefrorenen Betriebsmittel
im Behälter zu ermöglichen, umfasst die Vorrichtung erfindungsgemäß zusätzliche eine
Strömungsmaschine, die ausgebildet ist, bei deren Betrieb einen, vorzugsweise gerichteten,
Volumenstrom des Betriebsmittels im Inneren des Behälters zu erzeugen. Als Strömungsmaschine
kann hierbei eine Einrichtung verstanden werden, die ein Fluid in Bewegung setzen
bzw. Strömungsenergie aus anderen Energieformen erzeugen kann. Beispielsweise kann
die beanspruchte Vorrichtung eine Strömungsmaschine in Form einer Turbine, eine Kreiselpumpe
oder eines Propellers umfassen. Durch die Strömungsmaschine wird auf vorteilhafte
Weise ein Auftauen des gefrorenen Betriebsmittels unterstützt, da ein Strom flüssiges
und vorzugsweise erwärmtes Betriebsmittel auf einen Bereich mit noch gefrorenen Betriebsmittel
gelenkt werden kann. Zudem kann durch die von der Strömungsmaschine erzeugten Verwirbelungen
in der flüssigen Phase die in den Tank eingebrachte Wärme homogener in dessen Innenraum
verteilt werden.
[0009] Gemäß einem besonders vorteilhaften Aspekt können die Förderpumpe und die Strömungsmaschine
unabhängig voneinander betreibbar sein. Mit anderen Worten kann der Betrieb der Förderpumpe,
d.h. die Erzeugung eines Volumenstroms des Betriebsmittels, unabhängig vom Betrieb
der Strömungsmaschine erfolgen. Im Speziellen kann der Betrieb der Förderpumpe auch
bei ausgeschalteter bzw. deaktivierter Strömungsmaschine oder umgekehrt erfolgen.
Durch den unabhängigen Betrieb dieser beiden Bauteile kann auf vorteilhafte Weise
ein Auftauen des Betriebsmittels bereits vor der tatsächlichen Entnahme erreicht werden.
Ferner kann auf diese Weise auch nach dem Auftauen des gesamten Betriebsmittels die
Energie für den Betrieb der nun nicht mehr benötigten Strömungsmaschine eingespart
werden. Der Aspekt, dass die Förderpumpe und die Strömungsmaschine somit unabhängig
voneinander betreibbar sind, schließt hierbei allerdings nicht aus, dass auch Betriebsmodi
existieren können, in welchen beide Bauteile simultan betrieben werden. Mit andern
Worten können die Förderpumpe und die Strömungsmaschine auch abhängig voneinander
und/oder gleichzeitig betreibbar sein.
[0010] Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist der Behälter ferner einen ersten Teilbereich
auf. Der erste Teilbereich ist vorzugsweise angrenzend und/oder benachbart zur Heizeinrichtung
angeordnet. Des Weiteren weist der Behälter mindestens einen zweiten Teilbereich auf,
der weiter entfernt von der Heizeinrichtung, oder zumindest von dem im Inneren des
Behälters angeordneten Teils der Heizeinrichtung, als der erste Teilbereich angeordnet
ist. Die Strömungsmaschine ist derart ausgebildet, dass ein Volumenstrom des Betriebsmittels
vom ersten zum zweiten Teilbereich erzeugbar ist und/oder erzeugt wird. Mit anderen
Worten kann durch die Strömungsmaschine ein Volumenstrom des Betriebsmittels erzeugt
werden, der von der Heizeinrichtung, oder zumindest von dem im Innen des Behälters
angeordneten Teils der Heizeinrichtung, weggerichtet ist. Dies ist für eine schnelle
Verteilung der in den Behälter eingebrachten Wärme vorteilhaft, da beim Auftauprozess
gerade im Bereich der Heizeinrichtung, oder zumindest von dem im Innen des Behälters
angeordneten Teils der Heizeinrichtung, baldmöglichst flüssiges Betriebsmittel entsteht
und bereits verflüssigtes Betriebsmittel gerade dort die höchste Temperatur besitzt.
Ferner kann der Volumenstrom dabei auch ein Strahl, d.h. ein im Wesentlichen in eine
Richtung bewegter Volumenstrom, sein.
[0011] Nach einer Weiterbildung dieses Aspekts der Erfindung kann die Strömungsmaschine
derart ausgebildet sein, dass ein Volumenstrom des Betriebsmittels vom ersten zum
zweiten Teilbereich erzeugbar ist und/oder erzeugt wird, wenn das Betriebsmittel im
ersten Teilbereich in einem flüssigen Aggregatzustand und das Betriebsmittel im zweiten
Teilbereich zumindest teilweise in einem gefrorenem Zustand vorliegt. Falls somit
in einem Teil des Behälters gefrorenes Betriebsmittel vorliegt, kann die Strömungsmaschine
einen Volumenstrom aus flüssigen und vorzugsweise warmen oder erwärmten Betriebsmittel
aus der Umgebung der Heizeinrichtung zum Ort der Eisphase leiten, um dort den Auftauvorgang
zu beschleunigen. Diese Bedingung stellt dabei auf vorteilhafte Weise sicher, dass
auch bei tiefen Temperaturen eine zuverlässige Entnahme von flüssigen Betriebsmittel
möglich ist. Ist diese Bedingung nicht mehr gegeben, beispielsweise weil das gesamte
Betriebsmittel in flüssiger Form vorliegt, kann die Strömungsmaschine zudem ausgebildet
sein, die Erzeugung des Volumenstroms des Betriebsmittels vom ersten zum zweiten Teilbereich
zu beenden.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Betrieb der Strömungsmaschine
an eine Aktivierungsbedingung und/oder Deaktivierungsbedingung gekoppelt sein. Dabei
wird die Strömungsmaschine bei Erfüllung einer Aktivierungsbedingung eingeschaltet,
wobei die Aktivierungsbedingung dann erfüllt ist, wenn das Betriebsmittel im Behälter
zumindest teilweise gefroren ist. Zudem oder alternativ kann die Strömungsmaschine
bei Erfüllung einer Deaktivierungsbedingung abgeschaltet werden, wobei die Deaktivierungsbedingung
dann erfüllt ist, wenn das Betriebsmittel im Behälter nicht mehr in einem gefrorenem
Zustand vorliegt. Neben dem Knüpfen der Aktivierungs- bzw. Deaktivierungsbedingung
an einen bestimmten Aggregatszustand des Betriebsmittels, kann die Aktivierungs- bzw.
Deaktivierungsbedingung auch unabhängig vom aktuellen Aggregatszustand des Betriebsmittels
erfüllt sein. Beispielweise kann die Aktivierungs- und/oder Deaktivierungsbedingung
auch durch eine Eingabe eines Nutzers, eine Umgebungsbedingung, z. B. ein Über- oder
Unterschreiten einer bestimmten Außentemperatur, und/oder einer Fahrzeugbedingung,
z. B. einem An- bzw. Ausschalten einer Zündung des Kraftfahrzeugs, erfüllt werden.
Der Begriff "eingeschaltet" kann in diesem Zusammenhang so verstanden werden, dass
die Strömungsmaschine in diesem Zustand ein Fluid in Bewegung setzt bzw. Strömungsenergie
aus anderen Energieformen erzeugt, wobei dies im "ausgeschalteten" Zustand gerade
nicht der Fall ist. Der Vorteil der Verwendung einer Aktivierungs- bzw. Deaktivierungsbedingung
für den Betrieb der Strömungsmaschine liegt darin, dass damit definierte Vorschriften
für das Betriebsverhalten der Strömungsmaschine angegeben werden können.
[0013] Nach einer Weiterbildung kann die Aktivierungsbedingung und/oder Deaktivierungsbedingung
dabei vom Wert eines Parameters abhängen, aus dem eine Temperatur und/oder der Aggregatzustand
des Betriebsmittels ableitbar ist. Beispielsweise kann die Aktivierungsbedingung und/oder
Deaktivierungsbedingung von einem Temperaturwert, einem Leitfähigkeitswert, einem
Brechungsindexwert oder einem Wert einer anderen Größe des Betriebsmittels, der sich
mit dessen Aggregatzustand ändert, abhängen. Auf vorteilhafte Weise wird so die Zuverlässigkeit
der Aktivierung bzw. Deaktivierung der Strömungsmaschine erhöht.
[0014] Ferner kann die Vorrichtung nach einem weiteren Aspekt zusätzlich mindestens eine
der folgenden Sensoreinrichtungen umfassen: eine Sensoreinrichtung zum Erfassen der
Temperatur des Betriebsmittels, eine Sensoreinrichtung zum Erfassen des Brechungsindex
des Betriebsmittels, eine Sensoreinrichtung zum Erfassen der Leitfähigkeit des Betriebsmittels,
eine Sensoreinrichtung zum Erfassen der Harnstoff-Konzentration des Betriebsmittels
sowie eine Sensoreinrichtung zum Erfassen des Füllstands des Betriebsmittels im Behälter.
Auf vorteilhafte Weise kann so der von der Sensoreinrichtung erfasste Parameterwert
zur Aktivierung und/oder Deaktivierung der Strömungsmaschine verwendet werden.
[0015] Nach einer Weiterbildung dieses Aspekts der Erfindung kann die mindestens eine Sensoreinrichtung
dabei in die Entnahmeeinrichtung, beispielsweise in der Förderpumpe, oder in die Strömungsmaschine
integriert sein. Anders ausgedrückt kann die mindestens eine Sensoreinrichtung als
ein Teil der Entnahmeeinrichtung oder der Strömungsmaschine ausgebildet sein. Hierzu
kann die Sensoreinrichtung mit der Entnahmeeinrichtung oder Strömungsmaschine fest
verbunden sein und/oder die Bauteile können von einem gemeinsamen Gehäuse umhaust
werden. Falls mehrere Sensoreinrichtungen vorhanden sind, kann ein Teil der Sensoreinrichtungen
in die Entnahmeeinrichtung integriert sein und/oder ein Teil der Sensoreinrichtungen
in die Strömungsmaschine integriert sein. Durch eine derartige Ausbildung als eine
gemeinsame Baugruppe lässt sich auf vorteilhafte Weise der vorhandene Bauraum optimal
nutzen. Um den von der Strömungsmaschine erzeugten Betriebsmittelstrom zu regulieren,
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einem weiteren Aspekt zusätzlich eine
Steuereinrichtung umfassen, die ausgebildet ist, den von der Strömungsmaschine erzeugten
Volumenstrom des Betriebsmittels auf Basis von der(den) Sensoreinrichtung(en) erfassten
Werte zu steuern. Auf diese Weise kann beispielsweise zu Beginn des Abtauvorgangs
ein hoher Volumenstrom eingestellt werden, während in einem Zustand, in dem bereits
das meiste Betriebsmittel in flüssiger Form vorliegt, der Volumenstrom, um Energie
einzusparen, reduziert werden kann. Ferner kann auch in einem Zustand, in dem sich
ausschließlich flüssiges Betriebsmittel im Tank befindet, weiterhin ein geringer Volumenstrom
aufrecht erhalten werden, um so für eine ständige Durchmischung und homogene Konzentration
des Betriebsmittels im Tank zu sorgen. Damit stellt die Variabilität des von der Strömungsmaschine
erzeugten Betriebsmittelstroms auf vorteilhafte Weise sicher, dass zu jedem Zeitpunkt
der Betrieb der Strömungsmaschine an die gerade vorherrschenden Umgebungsbedingungen
angepasst werden kann.
[0016] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Heizeinrichtung und/oder die Entnahmeeinrichtung
in einer vorbestimmten Einbauposition des Behälters in einem unteren Drittel, vorzugsweise
an der geodätisch tiefsten Stelle, des Behälters angeordnet sein. Dies stellt auf
vorteilhafte Weise sicher, dass genügend flüssiges Betriebsmittel entnommen werden
kann, welches sich schwerkraftbedingt vorzugsweise in einem unteren Bereich des Behälters
sammelt. Die Begriffe "oben" und "unten" sowie Abwandlungen davon sind dabei auf die
Orientierung bezüglich der Schwerkraftrichtung bezogen. Ferner soll der Begriff "vorbestimmte
Einbauposition" hierbei diejenige Behälterorientierung angeben, die der Behälter während
dessen Gebrauch, d.h. während der Entnahme von Betriebsmittel aus diesem und/oder
in einem im Fahrzeug eingebauten Zustand, üblicherweise aufweist. Die vorbestimmte
Einbauposition kann dabei durch die Behälterform und/oder Position der Anschlüsse
vorgegeben sein.
[0017] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der von der Strömungsmaschine erzeugte
Volumenstrom des Betriebsmittels dabei im Wesentlichen entgegen der Schwerkraftrichtung
orientiert. Mit anderen Worten ist der von der Strömungsmaschine erzeugte Volumenstrom
des Betriebsmittels in einer vorbestimmten Einbauposition des Behälters im Wesentlichen
von unten nach oben gerichtet. Die Richtung des Volumenstroms des Betriebsmittels
kann auch von schräg unten nach schräg oben gerichtet sein und dabei entgegen der
Schwerkraftrichtung lediglich beispielsweise einen Winkel zwischen 0 und 45° einnehmen.
Dadurch wird auf vorteilhafte Weise auch ein schnelles Abtauen der von der Heizeinrichtung
weit entfernten Bereiche sichergestellt.
[0018] Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung umfasst die Strömungsmaschine eine im
Inneren des Behälters angeordnete Eingangsöffnung zum Zuführen des Betriebsmittels,
eine im Inneren des Behälters angeordnete Ausgangsöffnung zum Abgeben des Betriebsmittels
und eine Pumpe zum Transport des Betriebsmittels von der Eingangsöffnung zur Ausgangsöffnung.
Sowohl die Eingangs- wie auch Ausgangsöffnung können dabei einer Fluidleitung zugeordnet
sein. Der Vorteil dieses Aspekts liegt darin, dass dadurch sehr lokal flüssiges und
vorzugsweise warmes Betriebsmittel, beispielsweise aus der Umgebung der Heizeinrichtung,
über die Eingangsöffnung der Strömungsmaschine zugeführt werden kann und stark gerichtet
an der Ausgangsöffnung wieder abgegeben werden kann. Weiterhin kann die Strömungsmaschine
auch ein die Pumpe umgebendes Gehäuse umfassen, in dem die entsprechenden Eingangs-
und Ausgangsöffnungen vorgesehen sind. Alternativ kann die Strömungsmaschine aber
auch gehäuselos ausgeführt sein.
[0019] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Ausgangsöffnung der Strömungsmaschine
dabei als Düse ausgebildet. Unter dem Begriff Düse kann hierbei eine sich im Wesentlichen
kontinuierlich verengende Querschnittsveränderung verstanden werden, mittels der die
Fließgeschwindigkeit des Betriebsmittels erhöht werden kann. Dadurch kann durch die
Düse der Strömungsmaschine auf vorteilhafte Weise ein Betriebsmittelstrahl erzeugt
werden, der gezielt in Richtung der gefrorenen Bereiche gerichtet werden kann.
[0020] Zudem oder alternativ kann die Eingangsöffnung benachbart zur Heizeinrichtung angeordnet
sein. Vorzugsweise ist die Eingangsöffnung dabei weniger als 10 cm, weiter vorzugsweise
weniger als 5cm beabstandet zur Heizeinrichtung oder zumindest von der im Innern des
Behälters angeordneten Teils der Heizeinrichtung angeordnet. Mit anderen Worten erfolgt
die Zufuhr von Betriebsmittel an die Strömungsmaschine aus der Umgebung der Heizeinrichtung.
Dies ist für eine schnelle Verteilung der in den Behälter eingebrachten Wärme vorteilhaft,
da beim Auftauprozess gerade im Bereich der Heizeinrichtung baldmöglichst flüssiges
Betriebsmittel entsteht sowie bereits verflüssigtes Betriebsmittel dort die höchste
Temperatur besitzt.
[0021] Zudem oder alternativ kann die Pumpe der Strömungsmaschine zum Transport des Betriebsmittels
im Inneren oder außerhalb des Behälters angeordnet sein. Dies ermöglicht auf vorteilhafte
Weise eine flexible Ausgestaltung der Vorrichtung je nach vorhandenen Bauraum. Dabei
kann die Pumpe beispielsweise als Membran-, Rotationskolben- oder Impellerpumpe ausgeführt
sein.
[0022] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die, vorzugsweise im Inneren des Behälters
angeordnete, Strömungsmaschine mindestens eines der folgenden Bauteile umfassen: ein
Rotorblatt, einen Flügel, eine Schaufel und ein Rührwerk. Diese Bauteile können dabei
sowohl als eine Komponente einer Pumpe ausgebildet sein, d.h. zusätzlich noch von
einem ring- oder röhrenförmigen Gehäuse umschlossen werden, oder als freistehendes
Bauteil ausgebildet sein. Letzteres ist besonders vorteilhaft um mit wenigen Bauteilen
und damit auf kostengünstige Weise einen Volumenstrom des Betriebsmittels im Inneren
des Behälters zu erzeugen.
[0023] Um eine möglichst gleichbleibende Konsistenz des aus dem Behälter entnommenen Betriebsmittels
sicherzustellen, kann gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung die Strömungsmaschine
derart ausgelegt und angeordnet sein, dass durch ihren Betrieb eine im Wesentlichen
homogene Konzentrationsverteilung des, vorzugsweise flüssigen, Betriebsmittels im
Behälter einstellbar ist. Hierzu kann eine Auslegung und/oder eine Anordnung der Strömungsmaschine,
vorzugsweise in Abhängigkeit der Behälterform, derart gewählt werden, dass eine möglichst
gleichmäßige Umwälzung bzw. Durchmischung des Betriebsmittels im Behälter sichergestellt
wird, wodurch lokale Konzentrationsunterschiede möglichst ausgeglichen werden. Hierfür
kann die Auslegung, z. B. Dimensionierung, und/oder die Anordnung der Strömungsmaschine
mittels Versuchen bzw. Experimenten ermittelt werden. Auf vorteilhafte Weise können
so Konzentrationsschwankungen bei dem entnommenen Betriebsmittels vermieden werden,
was wiederum die Zuverlässigkeit der Abgasnachbehandlung bzw. der nachgeschalteten
Prozesse erhöht.
[0024] Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung können die Strömungsmaschine und die Entnahmeeinrichtung
als gemeinsame Baugruppe ausgebildet sein. Das heißt, dass die Strömungsmaschine in
die Entnahmeeinrichtung integriert sein kann und/oder dass die Strömungsmaschine als
ein Teil der Entnahmeeinrichtung ausgebildet sein kann. Umgekehrt kann auch die Entnahmeeinrichtung
in die Strömungsmaschine integriert und/oder als ein Teil der Strömungsmaschine ausgebildet
sein. Ferner kann die Strömungsmaschine mit der Entnahmeeinrichtung fest verbunden
sein und/oder beide Bauteile können von einem gemeinsamen Gehäuse umhaust werden.
Durch eine derartige Ausbildung als eine gemeinsame Baugruppe lässt sich auf vorteilhafte
Weise der vorhandene Bauraum optimal nutzen. Alternativ können die Strömungsmaschine
und die Entnahmeeinrichtung aber auch als unabhängige Baugruppen ausgebildet sein.
[0025] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Heizeinrichtung ein elektrisches
Heizelement umfassen. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass die Heizeinrichtung
dadurch nicht auf die Wärmeabgabe eines laufenden Motors, beispielsweise eine Kraftfahrzeugs,
angewiesen ist. Beispielsweise lässt sich so eine Standheizung des Behälters vor der
eigentlichen Inbetriebnahme realisieren.
[0026] Zudem oder alternativ kann die Heizeinrichtung einen Wärmetauscher umfassen, der
von einem Wärmemedium durchströmbar ist und in Fluidverbindung mit einer Wärmequelle
steht, die ausgebildet ist, das Wärmemedium außerhalb des Behälters zu erwärmen. Beispielsweise
kann dabei Kühlmittel, Motoröl, Getriebeöl oder Abgas eines Kraftfahrzeugs als Wärmequelle
verwendet werden. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass so ansonsten ungenutzt
abgegebene Wärme auf kostengünstige Weise zum Erwärmen des Betriebsmittels verwendet
wird.
[0027] Vorstehend wurde eine Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines Betriebsmittels
eines Kraftfahrzeugs beschrieben, wobei die Vorrichtung eine Heizeinrichtung zum Erwärmen
des Betriebsmittels umfasst. Gemäß einem weiteren allgemeinen Aspekt der Erfindung
wird zudem auch eine Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines Betriebsmittels
eines Kraftfahrzeugs beansprucht, die keine derartige Heizeinrichtung umfasst, jedoch
ansonsten alle vorstehenden Merkmale dieser Vorrichtung aufweisen kann. Insbesondere
für den Fall, dass das Betriebsmittel selbst bzw. durch Zugabe von Additiven einen
niedrigen Gefrierpunkt, z. B. unter -25 °C bzw. besonders bevorzugt unter -50 °C,
aufweist, der unter normalen Betriebsbedingungen der Vorrichtung nicht erreicht wird,
kann so auf vorteilhafte Weise eine und damit eine kostengünstigere Lösung mit weniger
Bauteilen bereitgestellt werden. Im Detail, wird gemäß diesem weiteren allgemeinen
Aspekt eine Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines Betriebsmittels eines
Kraftfahrzeugs, vorzugsweise zur Lagerung und Bereitstellung einer Flüssigkeit zur
Abgasnachbehandlung und/oder einer Flüssigkeit zur Reduktion von Emissionen bei Verbrennungsprozessen,
bereitgestellt, umfassend einen Behälter zur Lagerung des Betriebsmittels, vorzugsweise
einen Flüssigkeitstank, und eine Entnahmeeinrichtung. Die Entnahmeeinrichtung umfasst
dabei eine Entnahmeleitung sowie eine Förderpumpe zur Förderung des Betriebsmittels
aus dem Behälter über die Entnahmeleitung. Weiterhin umfasst die Vorrichtung erfindungsgemäß
eine Strömungsmaschine, die ausgebildet ist, bei deren Betrieb einen Volumenstrom
des Betriebsmittels im Inneren des Behälters zu erzeugen, wobei die Förderpumpe und
die Strömungsmaschine unabhängig voneinander betreibbar sind.
[0028] In diesem Zusammenhang sollen auch alle in diesem Dokument im Zuge der Vorrichtung
mit Heizeinrichtung ausgeführten Aspekte auch im Zusammenhang mit der eben beschriebenen
Vorrichtung ohne Heizeinrichtung offenbart und beanspruchbar sein, d.h. insbesondere
unabhängig davon, ob die Vorrichtung mit oder ohne Heizeinrichtung ausgeführt ist.
Beispielweise kann die eben erwähnte Vorrichtung ohne Heizeinrichtung somit zusätzlich
auch die Merkmale der Ansprüche 4 bis15 oder eine Kombination dergleichen umfassen.
[0029] Ferner wird erfindungsgemäß ein Kraftfahrzeug, vorzugsweise Nutzfahrzeug, bereitgestellt,
das eine Vorrichtung, wie in diesem Dokument beschrieben, aufweist.
[0030] Die zuvor beschriebenen Aspekte und Merkmale der Erfindung sind beliebig miteinander
kombinierbar. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines
Betriebsmittels gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines
Betriebsmittels gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines
Betriebsmittels gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
[0031] Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind in allen Figuren mit denselben
Bezugszeichen beschrieben und zum Teil nicht gesondert beschrieben.
[0032] Figur 1 zeigt schematisch einen Behälter 2 zur Lagerung eines Betriebsmittels 1 eines
Kraftfahrzeugs, beispielsweise zur Lagerung einer wässrigen Harnstofflösung. Der Behälter
umfasst dabei eine einen Behälterinnenraum umgebende Wandung. Ferner umfasst der Behälter
2 eine im unteren Bereich des Behälters 2 angeordnete Entnahmeeinrichtung 4, um das
im Behälterinnenraum gelagerte Betriebsmittel 1 zu weiteren - nicht näher gezeigten
- Komponenten, beispielsweise einer Abgasleitung und/oder einem SCR-Katalysator, zu
fördern. Die Entnahmeeinrichtung 4 weist hierbei eine Entnahmeleitung 4a auf, deren
erstes Ende im Inneren des Behälters 2 endet und deren zweites Ende mit den weiteren
nicht gezeigten Komponenten verbunden ist. Zur Förderung des Betriebsmittels 1 aus
dem Behälter 2 über die Entnahmeleitung 4a umfasst die Entnahmeeinrichtung 4 ferner
eine Förderpumpe 4b, beispielsweise eine Impellerpumpe.
[0033] Fällt die Temperatur des Betriebsmittels unter dessen Gefrierpunkt, gefriert es im
Tank. Bei einer Harnstofflösung ist dies beispielsweise der Fall unterhalb von -11
°C. Um möglichst in allen Betriebszuständen eine Entnahme von flüssigen Betriebsmittel
1c zu garantieren, insbesondere bei Fahrtbeginn und Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts
des Betriebsmittels, ist im Bereich des Behälterbodens zudem eine Heizeinrichtung
3, beispielweise in Form eines stromdurchflossenen elektrischen Heizelements, zur
Erwärmung des Betriebsmittels 1 angebracht. Die Heizeinrichtung 3 sorgt dafür, dass
das gefrorene Betriebsmittel 1 zunächst im unteren Bereich des Behälters 2 aufgetaut
wird oder das Betriebsmittel 1 im flüssigen Zustand 1c gehalten wird. Nachdem gefrorenes
Betriebsmittels durch die Heizeinrichtung zunächst im an die Heizeinrichtung angrenzenden
bzw. benachbarten Bereich aufgetaut wird, kann zwischen dem Bereich mit flüssigen
Betriebsmittel 1c und dem Bereich mit gefrorenen Betriebsmittel 1a eine weitere gasförmige
Schicht bzw. Phase 1b, beispielweise Luft, gasförmiges Betriebsmittel und/oder Vakuum,
vorliegen bzw. entstehen, die aufgrund ihrer isolierenden Wirkung die Wärmeleitung
und damit das weitere Auftauverhalten behindert.
[0034] Um auf vorteilhafte Weise die von der Heizeinrichtung 3 erzeugte Wärme im Behälter
2 zu verteilen und so ein schnelles Auftauen des gefrorenen Betriebsmittels 1a im
Behälter 2 zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß zusätzlich eine Strömungsmaschine 5
im Behälter 2 angeordnet, die einen gerichteten Strahl aus flüssigen und vorzugsweise
warmen oder erwärmtes Betriebsmittel 1c aus der Umgebung der Heizeinrichtung 3 zur
gefrorenen Phase 1a leitet. Dieser Volumenstrom an Betriebsmittel ist dabei in der
Lage die isolierende gasförmige Phase 1b zu durchdringen. In der vorliegenden Ausführungsform
umfasst die Strömungsmaschine 5 dabei eine Eingangsöffnung 5a zum Zuführen von flüssigem
Betriebsmittel 1c, eine Ausgangsöffnung 5b zum Abgeben des Betriebsmittels 1 und eine
Pumpe 5c zum Transport des Betriebsmittels 1 von der Eingangsöffnung 5a zur Ausgangsöffnung
5b. Der Vorzug dieser zusätzlichen Strömungsmaschine 5 besteht darin, dass diese unabhängig
von der Förderpumpe 4b betreibbar ist und so bereits ein Auftauen des gefrorenen Betriebsmittels
1a vor einer tatsächlichen Entnahme erreicht werden kann.
[0035] Neben den explizit dargestellten Bauteilen kann die Vorrichtung 10 zusätzlich noch
ein oder mehrere der folgenden Bauteile umfassen: einen Anschluss zum Befüllen mit
Betriebsmittel, eine Schwallwand zur Dämpfung eventuell auftretender Wellen des Betriebsmittels,
ein Sichtfenster zur optischen Füllstandskontrolle und/oder eine Lüftungsöffnung zur
Be- oder Entlüftung.
[0036] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung 10 zur Lagerung und Bereitstellung
eines Betriebsmittels 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Analog
zu der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform sind auch hier im Behälter 2 eine Heizeinrichtung
3, eine Entnahmeeinrichtung 4 und eine Strömungsmaschine 5 vorhanden. Während diese
Bauteile in Figur 1 vor allem im Bereich des Behälterbodens angeordnet sind, sind
diese im Ausführungsbeispiel der Figur 2 beabstandet zum Behälterboden angebracht,
erfüllen jedoch jeweils dieselben Funktionen.
[0037] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist in Figur 2 ferner ein ersten Teilbereich TBi
markiert, der angrenzend zur Heizeinrichtung 3 angeordnet ist, sowie ein zweiter Teilbereich
TB
II, der weiter entfernt von der Heizeinrichtung 3 als der erste Teilbereich TB
I angeordnet ist. Dabei liegt das Betriebsmittel 1 im ersten Teilbereich TB
I in einem flüssigen Aggregatzustand 1c und das Betriebsmittel 1 im zweiten Teilbereich
TB
II zumindest teilweise in einem gefrorenem Zustand 1a vor. Wie in Figur 2 zu sehen,
ist die Strömungsmaschine 5 derart ausgebildet, einen Volumenstrom 6 des Betriebsmittels
1 vom ersten Teilbereich TB
I zum zweiten Teilbereich TB
II zu erzeugen. Auf diese Weise wird flüssiges Betriebsmittel 1c aus der Umgebung der
Heizeinrichtung 3 zum Ort der Eisphase 1a geleitet, um dort den Auftauvorgang zu beschleunigen.
[0038] Ferner umfasst die in Figur 2 gezeigte Ausführungsform eine im Tankinneren angeordnete
Sensoreinrichtung 7 zum Erfassen der Harnstoff-Konzentration des Betriebsmittels 1.
Auf der Grundlage der von dieser Sensoreinrichtung 7 erfassten Werte kann beispielsweise
die zur Abgasnachbehandlung entnommene Menge an wässriger Harnstofflösung gesteuert
werden.
[0039] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10.
Im Gegensatz zu den bisherigen Ausführungsformen weist diese eine zusätzliche Steuereinrichtung
8 auf, die ausgebildet ist, den von der Strömungsmaschine 5 erzeugten Volumenstrom
des Betriebsmittels 1 auf Basis von einer Sensoreinrichtung 7 zum Erfassen einer Temperatur
des Betriebsmittels 1 zu steuern. Alternativ kann es jedoch auch möglich sein, den
von der Strömungsmaschine 5 erzeugten Volumenstrom des Betriebsmittels 1 unabhängig
von den von einer Sensoreinrichtung 7 erfassten Werten zu steuern, beispielsweise
mittels geeigneter manueller oder automatischer Stelleinrichtungen. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel wird der Volumenstrom in Abhängigkeit von der von der Sensoreinrichtung
7 erfassten Betriebsmitteltemperatur gesteuert. Eine mögliche Variante sieht hierbei
vor, dass der Volumenstrom proportional zu der von der Sensoreinrichtung 7 erfassten
Betriebsmitteltemperatur gesteuert wird: je niedriger die erfasste Betriebsmitteltemperatur,
desto höher wird dabei der von der Strömungsmaschine 5 erzeugten Volumenstrom eingestellt,
um so das Abtauen zu beschleunigen.
[0040] Des Weiteren sind im Ausführungsbeispiel der Figur 3 die Strömungsmaschine 5 und
die Entnahmeeinrichtung 4 als eine gemeinsame Baugruppe ausgebildet. Es handelt sich
im vorliegenden Fall somit nicht um zwei separate, d.h. räumlich getrennte, Bauteile,
sondern die Strömungsmaschine 5 und die Entnahmeeinrichtung 4 sind fest miteinander
verbunden. Zudem können die beiden Bauteile auch von einem gemeinsamen Gehäuse umhaust
werden.
[0041] Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele beschrieben
worden ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen ausgeführt
werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen. Folglich soll die Erfindung nicht auf die offenbarten
Ausführungsbeispiele begrenzt sein, sondern soll alle Ausführungsbeispiele umfassen,
die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen. Insbesondere beansprucht
die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig
von den in Bezug genommenen Ansprüchen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Betriebsmittel
- 1a
- Gefrorenes (festes) Betriebsmittel
- 1b
- Gasförmige Phase
- 1c
- Flüssiges Betriebsmittel
- 2
- Behälter
- 3
- Heizeinrichtung
- 4
- Entnahmeeinrichtung
- 4a
- Entnahmeleitung
- 4b
- Förderpumpe
- 5
- Strömungsmaschine
- 5a
- Eingangsöffnung
- 5b
- Ausgangsöffnung
- 5c
- Pumpe
- 6
- Volumenstrom des Betriebsmittels
- 7
- Sensoreinrichtung
- 8
- Steuereinrichtung
- 10
- Vorrichtung zur Lagerung und Bereitstellung eines Betriebsmittels
- TBI
- Erster Teilbereich
- TBII
- Zweiten Teilbereich
1. Vorrichtung (10) zur Lagerung und Bereitstellung eines Betriebsmittels (1) eines Kraftfahrzeugs,
vorzugsweise zur Lagerung und Bereitstellung einer Flüssigkeit zur Abgasnachbehandlung,
umfassend:
a) einen Behälter (2) zur Lagerung des Betriebsmittels, vorzugsweise einen Flüssigkeitstank,
b) eine Heizeinrichtung (3) zum Erwärmen des Betriebsmittels (1), und
c) eine Entnahmeeinrichtung (4), umfassend
c1) eine Entnahmeleitung (4a) und
c2) eine Förderpumpe (4b) zur Förderung des Betriebsmittels (1) aus dem Behälter (2)
über die Entnahmeleitung (4a),
gekennzeichnet durch
d) eine Strömungsmaschine (5), die ausgebildet ist, bei deren Betrieb einen Volumenstrom
(6) des Betriebsmittels (1) im Inneren des Behälters (2) zu erzeugen, wobei die Förderpumpe
(4b) und die Strömungsmaschine (5) unabhängig voneinander betreibbar sind.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (2) einen ersten Teilbereich (TBI) aufweist, der vorzugsweise angrenzend und/oder benachbart zur Heizeinrichtung (3)
angeordnet ist, und mindestens einen zweiten Teilbereich (TBII) aufweist, der weiter entfernt von der Heizeinrichtung (3) als der erste Teilbereich
(TBI) angeordnet ist, wobei die Strömungsmaschine (5) derart ausgebildet ist, dass ein
Volumenstrom (6) des Betriebsmittels (1) vom ersten (TBI) zum zweiten Teilbereich (TBII) erzeugbar ist und/oder erzeugt wird.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) derart ausgebildet ist, dass ein Volumenstrom (6) des Betriebsmittels
(1) mittels der Strömungsmaschine (5) vom ersten (TBI) zum zweiten Teilbereich (TBII) erzeugbar ist und/oder erzeugt wird, wenn das Betriebsmittel (1) im ersten Teilbereich
(TBI) in einem flüssigen Aggregatzustand (1c) und das Betriebsmittel (1) im zweiten Teilbereich
(TBII) zumindest teilweise in einem gefrorenem Zustand (1a) vorliegt.
4. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsmaschine (5)
a) bei Erfüllung einer Aktivierungsbedingung eingeschaltet wird, wobei die Aktivierungsbedingung
dann erfüllt ist, wenn das Betriebsmittel (1) im Behälter (2) zumindest teilweise
gefroren (1a) ist und/oder
b) bei Erfüllung einer Deaktivierungsbedingung abgeschaltet wird, wobei die Deaktivierungsbedingung
dann erfüllt ist, wenn das Betriebsmittel (1) im Behälter (2) nicht mehr in einem
gefrorenem Zustand (1a) vorliegt.
5. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsbedingung und/oder Deaktivierungsbedingung vom Wert eines Parameters,
aus dem eine Temperatur und/oder der Aggregatzustand des Betriebsmittels ableitbar
ist, abhängt.
6. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10)
a) eine Sensoreinrichtung (7) zum Erfassen der Temperatur des Betriebsmittels und/oder
b) eine Sensoreinrichtung (7) zum Erfassen des Brechungsindex des Betriebsmittels
und/oder
c) eine Sensoreinrichtung (7) zum Erfassen der Leitfähigkeit des Betriebsmittels und/oder
d) eine Sensoreinrichtung (7) zum Erfassen der Harnstoff-Konzentration des Betriebsmittels
und/oder
e) eine Sensoreinrichtung (7) zum Erfassen des Füllstands des Betriebsmittels im Behälter
(2)
umfasst.
7. Vorrichtung (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Sensoreinrichtungen (7) in die Entnahmeeinrichtung(4), in die Förderpumpe
(4b) und/oder in die Strömungsmaschine (5) integriert ist/sind.
8. Vorrichtung (10) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Steuereinrichtung (8) umfasst, die ausgebildet ist, den
von der Strömungsmaschine (5) erzeugten Volumenstrom (6) des Betriebsmittels (1) auf
Basis von der(den) Sensoreinrichtung(en) (7) erfassten Werte zu steuern.
9. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (3) und/oder die Entnahmeeinrichtung (4) in einer vorbestimmten
Einbauposition des Behälters (2) in einem unteren Drittel, vorzugsweise an der geodätisch
tiefsten Stelle, des Behälters (2) angeordnet ist/sind.
10. Vorrichtung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Strömungsmaschine (5) erzeugte Volumenstrom (6) des Betriebsmittels (1)
im Wesentlichen entgegen der Schwerkraftrichtung orientiert ist.
11. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsmaschine (5) folgende Bauteile umfasst:
d1) eine im Inneren des Behälters (2) angeordnete Eingangsöffnung (5a) zum Zuführen
des Betriebsmittels (1),
d2) eine im Inneren des Behälters (2) angeordnete Ausgangsöffnung (5b) zum Abgeben
des Betriebsmittels (1), und
d3) eine Pumpe (5c) zum Transport des Betriebsmittels (1) von der Eingangsöffnung
(5a) zur Ausgangsöffnung (5b).
12. Vorrichtung (10) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Ausgangsöffnung (5b) als Düse ausgebildet ist und/oder
b) dass die Eingangsöffnung (5a) benachbart, vorzugsweise weniger als 10 cm beabstandet,
zur Heizeinrichtung (3) angeordnet ist und/oder
c) dass die Pumpe (5c) zum Transport des Betriebsmittels (1) im Inneren oder außerhalb des
Behälters (2) angeordnet ist.
13. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet, dass die, vorzugsweise im Inneren des Behälters (2) angeordnete, Strömungsmaschine (5)
d1) ein Rotorblatt und/oder,
d2) einen Flügel und/oder,
d3) eine Schaufel und/oder,
d4) ein Rührwerk und/oder
umfasst.
14. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsmaschine (5) derart ausgelegt und angeordnet ist, dass durch ihren Betrieb
eine im Wesentlichen homogene Konzentrationsverteilung des, vorzugsweise flüssigen,
Betriebsmittels (1) im Behälter (2) einstellbar ist.
15. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsmaschine (5) und die Entnahmeeinrichtung (4) als gemeinsame Baugruppe
ausgebildet sind.
16. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (3)
a) ein elektrisches Heizelement und/oder
b) einen Wärmetauscher, der von einem Wärmemedium durchströmbar ist und in Fluidverbindung
mit einer Wärmequelle steht, die ausgebildet ist, das Wärmemedium außerhalb des Behälters
(2) zu erwärmen,
umfasst.
17. Kraftfahrzeug, vorzugsweise Nutzfahrzeug, aufweisend eine Vorrichtung (10) nach einem
der vorherigen Ansprüche.