[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zieleinrichtung zur Erfassung einer Geschossposition
sowie ein Verfahren zur Erfassung einer Geschossposition an einer Zieleinrichtung,
insbesondere für Sportschützen.
[0002] Für Sportschützen werden als Zielbilder beispielsweise Papierscheiben mit entsprechenden
Aufdrucken, in der Regel ein kreisrunder schwarzer Fleck, verwendet. Die Papierscheiben
werden durch den Beschuss zerstört. Zudem sind Zielscheiben ohne Verbrauchsmaterialien
bekannt, wobei kontaktlos arbeitende Auswertesysteme verwendet werden, wie beispielsweise
in der
DE 2943766 A1 beschrieben. Dabei wird die Schalllaufzeit ermittelt, um die Geschossposition zu
erfassen. Bei Geschossen im Überschallbereich wird die Geschossposition über die erzeugten
Stoßwellen der Zielebene erfasst und bei Geschossen im Unterschallbereich, die in
der Regel von Sportschützen verwendet werden, werden Hilfsmittel verwendet, wie beispielsweise
Papierstreifen, damit der Aufschlag des Geschosses auf der Zielebene eine entsprechende
Stoßwelle erzeugt, die von Schallaufnehmern erfasst werden kann und somit über die
Laufzeitdifferenz der Schallwelle in der Luft die Position errechnet werden kann.
[0003] Es ist aber auch denkbar, die Schalllaufzeit in einem Festkörper, z. B. einer Glasscheibe
zu verwenden. Dazu müssen an den Geschossfängern Sensoren angebracht werden, wobei
über die Schallausbreitung und die Laufzeit die Position errechnet wird.
[0004] Durch die Auswertung mit Hilfe von Schallaufnehmern und die Errechnung der Position
über die Laufzeitdifferenz kann jedoch keine hohe Auswertungsgenauigkeit erreicht
werden, da die Schallausbreitungsgeschwindigkeit in Festkörpern sehr hoch ist. Die
sich daraus ergebenden geringen Laufzeitdifferenzen ermöglicht somit eine lediglich
ungenaue Ermittlung der Position des Geschosses bzw. des Aufschlagpunktes des Geschosses.
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Erfassung der Position eines auf einer Zielebene auftreffenden Gegenstands, insbesondere
eines Projektils, zu realisieren, um eine hohe Auswertegenauigkeit zu erreichen. Zudem
ist es eine Aufgabe, einen kostengünstigen Aufbau zu realisieren.
[0006] Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen
Ansprüche zeigen vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren können vorteilhaft
für Schießstände, speziell für Sportschützen, verwendet werden. Eine erfindungsgemäße
Zieleinrichtung kann mit einer entlang zumindest einer Schussrichtung beschießbaren
optischen Anzeige ausgestattet sein. Die optische Anzeige kann eine Scheibe mit zumindest
einem Körperschallaufnehmer umfassen. Eine Lichtquelle zur Ausgabe eines Blitzlichtes
und eine Kamera zur Erfassung einer Geschossposition können vorgesehen sein. Zur Erfassung
der Geschossposition durch die Kamera kann die Lichtquelle das Blitzlicht in Abhängigkeit
von einem Ausgabesignal des zumindest einen Körperschallaufnehmers ausgeben. Vorteilhaft
ist die Kamera zur Erfassung der Geschossposition auf die Geschossaufprallfläche der
Scheibe gerichtet. Beim Auftreffen eines Geschosses auf die Scheibe kann der Körperschallaufnehmer
die Aufprallenergie des Geschosses erkennen und ein Signal an die Lichtquelle ausgeben.
Die Lichtquelle kann daraufhin ein Blitzlicht ausgeben, bevorzugt in Richtung der
Aufprallfläche der Scheibe. Durch das sehr kurze Aufleuchten des Blitzlichts ist es
möglich, das Zielbild im Moment in dem das Geschoss auf die Scheibe auftritt zu beleuchten,
sodass über die Kamera die Geschossposition genau erfasst werden kann. Durch die Verwendung
eines sehr kurz aufleuchtenden Blitzes in dem Moment in dem das Geschoss auf die Scheibe
auftritt ist es möglich, auch mit einer Kamera, welche eine begrenzte oder reduzierte
Bildwiederholungsrate aufweist, auf genaue Weise die Geschossposition zu erfassen.
Somit kann auf einfache und kostengünstige Weise eine genaue Positionsermittlung des
Geschosses realisiert werden. Aufwendige Kamerasysteme mit extrem hohen Bildwiederholungsraten
werden somit benötigt, sodass ein einfacher, genauer und kostengünstiger Aufbau realisiert
werden kann.
[0008] Die Zieleinrichtung kann zumindest einen Körperschallaufnehmer umfassen, der derart
konfiguriert ist, dass das Ausgabesignal beim Aufprall eines Geschosses an der Scheibe
ausgegeben wird. Der Körperschallaufnehmer ist daher derart an der Scheibe angeordnet,
dass die Trefferknallwelle der Scheibe und/oder des Geschosses erfasst werden kann,
sodass bei Aufprall des Geschosses an der Scheibe das Ausgabesignal des Körperschallaufnehmers
ausgegeben werden kann. Durch die sehr hohe Schallausbreitungsgeschwindigkeit in Festkörpern,
wie der Scheibe, ist es daher möglich, mit hoher Geschwindigkeit das Auslösesignal
beim Aufprall eines Geschosses auszugeben und das Blitzlicht auszulösen, um die Geschossposition
erfassen zu können. Somit kann durch die vorliegende Ausgestaltung eine hohe Genauigkeit
bei der Positionserfassung erreicht werden.
[0009] Der Körperschallaufnehmer kann zur Erfassung des Körperschalls der Scheibe eingerichtet
sein. Bevorzugt ist der Körperschallaufnehmer daher direkt an einer Oberfläche der
Scheibe kontaktiert, um ein direktes Erfassen des Körperschalls der Scheibe zu ermöglichen
und den Aufprall eines Geschosses zeitnah zu erfassen.
[0010] Die Bildfrequenz der Kamera kann bevorzugt maximal 48 Bilder pro Sekunde betragen.
Weiter bevorzugt kann die Bildfrequenz der Kamera kleiner oder gleich 20 Bilder pro
Sekunde sein. Damit ist es möglich, eine herkömmliche Kamera zu verwenden mit mittlerer
oder geringer Bildwiederholfrequenz, sodass eine teure Hochgeschwindigkeitskamera
nicht verwendet werden muss.
[0011] Die Lichtquelle kann derart konfiguriert sein, dass das ausgegebene Blitzlicht für
maximal eine Mikrosekunde aufleuchtet. Weiter bevorzugt kann die Lichtquelle derart
konfiguriert sein, dass das ausgegebene Blitzlicht bevorzugt weniger oder genau 2
Mikrosekunden ausgegeben wird beim Aufleuchten eines Blitzlichts. Durch diese reduzierte
Belichtungszeit ist es möglich, einen sehr genauen Zeitpunkt, nämlich möglichst nahe
am Geschossaufprallzeitpunkt, eine Aufnahme der Kamera zu erreichen.
[0012] Die Scheibe kann eine transparente Scheibe sein, wobei ein Monitor zur Anzeige eines
voreinstellbaren bzw. beliebig wählbaren Zielbildes in Beschussrichtung nach der Scheibe
angeordnet ist. Bevorzugt wird der Monitor von der Scheibe zumindest teilweise und
bevorzugt vollständig in Beschussrichtung verdeckt. Durch diese flexible Ausgestaltung
ist es möglich, einerseits einen Schutz des Monitors zu erreichen durch Vorsehen einer
beschusssicheren Scheibe in Beschussrichtung vor dem Monitor bei gleichzeitiger optischer
Erfassung der Geschossposition zum Zeitpunkt des Aufpralls des Geschosses über die
Kombination des erfindungsgemäßen Blitzlichts, welches durch den Körperschallaufnehmer
angesteuert wird.
[0013] Besonders vorteilhaft kann die Wellenlänge des Blitzlichts im Infrarotbereich liegen.
Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung ist es möglich, eine optische Beeinflussung
des Schützens zu vermeiden. Vorteilhaft liegt die Wellenlänge des Blitzlichts somit
im Wesentlichen im Infrarotbereich. Besonders bevorzugt liegt die Wellenlänge des
Blitzlichts ausschließlich im Infrarotbereich.
[0014] Die Kamera und die Lichtquelle können in Schussrichtung vor der Scheibe angeordnet
sein. Weiter bevorzugt können sowohl die Kamera als auch die Lichtquelle in Schussrichtung
auf die Scheibe gerichtet sein, um ein sicheres und genaues Erkennen der Aufprallposition
des Geschosses auf der Scheibe zu erfassen. Der Erfassungsbereich der Kamera ist somit
direkt auf die Aufprallfläche der Scheibe gerichtet und der Belichtungsbereich der
Lichtquelle ist auf den Aufprallbereich der Scheibe fokussiert. Vorteilhaft kann der
Körperschallaufnehmer ein Piezo-Element umfassen und ein Signal des zumindest einen
Körperschallaufnehmers kann über einen Schalter die Lichtquelle ansteuern. Besonders
vorteilhaft sind zwei bzw. vier Körperschallaufnehmer gegenüberliegend an den Seitenflächen
der Scheibe vorgesehen, sodass ein noch exakteres Erfassen der Trefferknallwelle ermöglicht
wird und ein möglichst zeitgenaues Ansteuern des Blitzlichts über das ausgegebene
Signal der Körperschallaufnehmer erreicht werden kann. Besonders vorteilhaft können
die Körperschallaufnehmer in die Scheibe integriert sein, um eine bessere Erfassung
der Trefferknallwelle zu ermöglichen.
[0015] Vorteilhaft kann zwischen dem Schalter und dem zumindest einen Körperschallaufnehmer
ein Schmitttriger vorgesehen sein. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine besonders vorteilhafte
Signalverarbeitung, sodass eine möglichst genaue Geschosspositionserfassung ermöglicht
wird. Die Scheibe weist vorteilhaft eine plane Außenfläche auf, welche beschusssicher
ausgeführt ist, sodass bevorzugt eine Geschossaufprallenergie von zumindest 7,5 Joule
und weiter bevorzugt 10 Joule unbeschadet aufnehmbar sind. Die plane Außenfläche ist
somit eine Geschossaufprallfläche der Scheibe.
[0016] Die Zieleinrichtung kann vorteilhaft eine zweite Kamera umfassen, wobei eine Auswertevorrichtung
zum Ermitteln der Position des Geschosses in X-Richtung und Y-Richtung basierend auf
den ausgegebenen Informationen der Kamera und der zweiten Kamera ermöglicht wird.
Somit sind zumindest zwei Kameras vorgesehen, welche zur Auswertung der Geschossposition
in zwei orthogonalen Richtungen, der X-Richtung und der Y-Richtung positioniert sind,
sodass über eine Auswerteeinrichtung eine hochgenaue Positionserfassung des Geschosses
ermöglicht wird. Bevorzugt sind die zwei Kameras orthogonal zueinander angeordnet.
[0017] Bevorzugt können zwei Körperschallaufnehmer vorgesehen sein, welche gegenüberliegend
an der Scheibe befestigt sind. Bevorzugt ist zumindest ein Köperschallaufnehmer, ein
Piezo- und ein elektrischer Beschleunigungsaufnehmer.
[0018] Die Scheibe kann bevorzugt eine plane Zielfläche aufweisen, welche eine Geschossaufprallfläche
ist und wobei die Kamera zur Geschossaufprallfläche hin ausgerichtet ist zum Aufzeichnen
eines auf der Geschossaufprallfläche auftreffenden Geschosses.
[0019] Weiter bevorzugt kann der Monitor in Schussrichtung senkrecht sein, und die Scheibe
in einem vorbestimmten Winkel von der in Schussrichtung Senkrechten weg geneigt sein,
um die Rückpraller des Geschosses optimal in Richtung Boden abzuleiten. Das bildgebende
Element bleibt hierbei im Wesentlichen senkrecht, um eine optimale Sichtbarkeit zu
gewährleisten, nur die Prallglasscheibe wird geneigt.
[0020] Des Weiteren können bevorzugt der Monitor und die Scheibe (Prallglasscheibe) in einem
vorbestimmten Winkel von der in Schussrichtung Senkrechten weg geneigt sein, um ebenfalls
die Rückpraller des Geschosses optimal in Richtung Boden abzuleiten.
[0021] Besonders vorteilhaft kann der vorbestimmte Winkel beispielsweise in einem Bereich
von 5 - 30 Grad sein, um die Rückpraller des Geschosses effizienter in Richtung Boden
abzuleiten.
[0022] Vorteilhaft wird ein Verfahren vorgeschlagen zur Erfassung der Position eines Geschosses
mit einer Zieleinrichtung umfassend die Schritte Erfassung einer Geschossposition
durch die Kamera bei Ausgabe des Blitzlichts, ausgelöst von einem Ausgabesignal des
zumindest einen Körperschallaufnehmers.
[0023] Das Verfahren zur Erfassung der Position des Geschosses kann zudem den Schritt umfassen,
Ausgeben eines Ausgabesignals des zumindest einen Körperschallaufnehmers beim Auftreffen
eines Geschosses auf die Scheibe.
[0024] Bevorzugt kann die Scheibe zumindest teilweise aus einer Verbundscheibe oder Glaskeramik
bestehen. Die Außenfläche der Scheibe kann dabei beschusssicher ausgestaltet sein.
Die Außenfläche kann zudem eine ebene Stirnfläche eines Beschussrahmens bilden. Vorteilhaft
kann die Scheibe im Wesentlichen rechteckig bzw quadratisch ausgebildet sein.
[0025] Die Scheibe kann zudem als Verbundscheibe ausgebildet sein, welche bevorzugt zumindest
zwei Polykarbonatscheiben aufweist, die über eine thermoplastische Polyurethanfolie
miteinander verbunden sind.
[0026] Das transparente Material der Scheibe kann durchlässig sein für elektromagnetische
Strahlung im für den Menschen sichtbaren Spektralbereich.
[0027] Vorteilhafte Ausgestaltungen und weitere Details der vorliegenden Erfindung werden
im Folgenden anhand verschiedener Ausführungsbeispiele in Bezug auf die Figuren beschrieben.
Figur 1 zeigt den Aufbau der erfindungsgemäßen Zieleinrichtung.
Figur 2 zeigt die Zieleinrichtung mit verbundenem Schaltbild.
Figur 3 ist eine weitere Ansicht der Zieleinrichtung.
Figur 4 ist eine Ansicht der Zieleinrichtung mit geneigter Scheibe in einem vorbestimmten
Winkel zur Senkrechten der Schussrichtung.
Figur 5 ist eine Ansicht der Zieleinrichtung mit geneigtem Monitor und Scheibe in
einem vorbestimmten Winkel zur Senkrechten der Schussrichtung.
[0028] Im Folgenden werden verschiedene Beispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme
auf die Figuren detailliert beschrieben. Gleiche bzw. ähnliche Elemente werden mit
gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf
die beschriebenen Merkmale begrenzt, sondern umfasst weitere Modifikationen und Merkmale
verschiedener Beispiele im Rahmen des Umfangs der unabhängigen Schutzansprüche.
[0029] Wie in Figur 1 dargestellt, wird ein Monitor 1 vorgeschlagen vor dem eine transparente
Scheibe 2 angeordnet ist. Die transparente Scheibe 2 ist frei in Richtung der Beschussrichtung
R und weist eine Geschossaufprallseite auf. Das gewünschte Zielbild ist durch den
Monitor 1 frei wählbar und durch die transparente Scheibe 2 hindurch für den Schützen
sichtbar. Als Monitor wird beispielsweise ein Flachbildschirm als bildgebendes Instrument
verwendet. Die Auswertung der Position des Geschosses erfolgt optisch über eine Kamera
4. Da Standardkameras jedoch lediglich eine begrenze Bildwiederholungsrate haben,
ist es schwierig, das Geschoss während des Flugs optisch zu erfassen. Wenn beispielsweise
eine Kamera eine Belichtungszeit von 20 Millisekunden hat, hat das Geschoss bei einer
Geschwindigkeit von 200 Metern pro Sekunde bereits einen Weg von 400 Millimetern zurückgelegt.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein langsames Bilderfassungsmittel
verwendet wird, aber durch die Stoßwelle beim Auftreffen des Geschosses ein Blitz
ausgelöst wird, der bevorzugt maximal eine Mikrosekunde dauert. Dadurch kann ein langsames
Kamerasystem die Geschossposition ausreichend genau erfassen.
[0030] An der in Figur 1 dargestellten transparenten Scheibe 2 sind die Körperschallaufnehmer
3 angeordnet, welche beispielsweise an jeder der gegenüberliegenden Seitenflächen
der transparenten Scheibe 2 angeordnet sind. In einem Abstand von der Scheibe ist
die Kamera 4 angebracht, wobei der Bilderfassungsbereich der Kamera 4 auf die transparente
Scheibe 2 gerichtet ist zum Erfassen eines in Beschussrichtung R abgefeuerten Geschosses,
welches auf der transparenten Scheibe 2 auftrifft. Das Zielbild wird durch den Blitz
der Lichtquelle 5 in dem Moment, in dem das Geschoss auf die Scheibe 2 auftrifft,
beleuchtet. Damit der Schütze durch den Lichtblitz nicht gestört wird, weist der Lichtblitz
eine Wellenlänge im Infrarotbereich auf.
[0031] Wie in Figur 1 dargestellt, sind die Kamera 4 und die Lichtquelle 5 gemeinsam über
einen Arm am Rahmen des Monitors 1 befestigt. Entkoppelt von dieser Befestigung ist
die transparente Scheibe 2 vorgesehen, welche an den Seitenflächen die Stoßwellenaufnehmer
3 aufweist zur Aufnahme des Körperschalls der transparenten Scheibe 2.
[0032] In Figur 2 ist ein Schaltbild dargestellt, wobei die Stoßwellenaufnehmer 3 (Körperschallaufnehmer)
über einen Schmitttrigger 6 mit dem Schalter 7 verbunden sind. Über den Schalter 7
kann die Lichtquelle 5 angesteuert werden zur Ausgabe des Blitzlichts in Richtung
der transparenten Scheibe 2. Durch entsprechende Ausgestaltung des Schmitttriggers
6 ist es möglich, den Schalter 7 bei Auftreffen des Geschosses auf der Scheibe 2 zu
aktivieren und die Lichtquelle 5 mit Strom zu versorgen, um das Blitzlicht auszugeben.
[0033] In Figur 3 ist eine weitere Darstellung der Zieleinrichtung zu sehen, wobei die Kamera
4 und die Lichtquelle 5 über einen zylindrischen Arm an einem Winkelstück befestigt
sind. Das Winkelstück wiederum ist an einem Rahmen befestigt in dem der Monitor 1
vorgesehen ist. Vor dem Monitor 1 ist die transparente Scheibe 2 vorgesehen. Wie in
Figur 3 dargestellt, sind insgesamt vier Körperschallaufnehmer 3 vorgesehen, jeweils
an den gegenüberliegenden Seitenflächen der rechteckigen Scheibe 2, wobei die Kanten
der Scheibe abgerundet sind. Der Arm weist eine Aufnahmeplattform auf, an der die
Lichtquelle 5 befestigt ist. Auf der Lichtquelle 5 ist die Kamera 4 befestigt, wobei
die Kamera 4 als auch die Lichtquelle 5 in Richtung der Scheibe 2 ausgerichtet sind
zur Erfassung der Geschossaufprallfläche der Scheibe 2.
[0034] Bei Beschuss der Zieleinrichtung entlang der Beschussrichtung R wird bei Auftreffen
des Geschosses auf die transparente Scheibe 2 eine Schockwelle ausgelöst, welche von
den Körperschallaufnehmern 3 erfasst wird. Ein von zumindest einem Körperschallaufnehmer
ausgegebenes Signal wird über den Schmitttrigger 6 an den Schalter 7 weitergegeben,
um den Blitz der Lichtquelle 5 auszulösen. Der Blitz wird ausgelöst und dauert bevorzugt
lediglich maximal eine Mikrosekunde, sodass die Kamera die Geschossposition erfassen
kann.
[0035] Vorliegende Merkmale, Komponenten und spezifische Details können ausgetauscht und/oder
kombiniert werden, um weitere Ausführungsformen in Abhängigkeit des geforderten Verwendungszwecks
zu erstellen. Etwaige Modifikationen, die im Bereich des Wissens des Fachmanns liegen,
werden mit der vorliegenden Beschreibung implizit offenbart.
1. Zieleinrichtung mit einer entlang zumindest einer Schussrichtung (R) beschießbaren
optischen Anzeige,
wobei die optische Anzeige eine Scheibe (2) mit zumindest einem Körperschallaufnehmer
(3) umfasst,
und wobei eine Lichtquelle (5) zur Ausgabe eines Blitzlichtes und eine Kamera (4)
zur Erfassung einer Geschossposition vorgesehen sind;
dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung der Geschossposition durch die Kamera (4), die Lichtquelle (5) das
Blitzlicht in Abhängigkeit von einem Ausgabesignal des zumindest einen Körperschallaufnehmers
(3) ausgibt.
2. Zieleinrichtung nach Anspruch 1, wobei der zumindest eine Körperschallaufnehmer (3)
derart konfiguriert ist, dass das Ausgabesignal beim Aufprall eines Geschosses an
der Scheibe (2) ausgegeben wird.
3. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest
ein Körperschallaufnehmer (3) zur Erfassung des Körperschalls der Scheibe (2) eingerichtet
ist.
4. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bildfrequenz
der Kamera maximal 48 Bilder pro Sekunde beträgt.
5. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, die Lichtquelle
(5) derart konfiguriert ist, dass das ausgegebene Blitzlicht für maximal 1 Mikrosekunde
aufleuchtet, bevorzugt weniger als 2 Mikrosekunden.
6. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Scheibe
(2) eine transparente Scheibe ist und wobei ein Monitor (1) zur Anzeige eines Zielbildes
in Beschussrichtung nach der Scheibe (2) angeordnet ist.
7. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wellenlänge
des Blitzlichts im Infrarotbereich liegt.
8. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kamera
(4) und die Lichtquelle (5) in Schussrichtung (R) vor der Scheibe (2) angeordnet sind.
9. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zumindest
eine Körperschallaufnehmer (3) ein Piezoelement umfasst und ein Signal des zumindest
einen Körperschallaufnehmers (3) über einen Schalter (7) die Lichtquelle (5) ansteuert.
10. Zieleinrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei zwischen Schalter (7) und
dem zumindest einen Körperschallaufnehmer (3) ein Schmitttrigger (6) vorgesehen ist.
11. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Scheibe
eine plane Außenfläche aufweist welche beschusssicher ausgeführt ist sodass bevorzugt
eine Geschossaufprallenergie von zumindest 7,5 Joule und weiter bevorzugt 10 Joule
unbeschadet aufnehmbar sind.
12. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zieleinrichtung
eine zweite Kamera umfasst und wobei eine Auswerteeinrichtung zum Ermitteln der Position
des Geschosses in x- Richtung und y-Richtung basierend auf ausgegebenen Informationen
der Kamera (2) und der zweiten Kamera vorgesehen ist.
13. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest
zwei Körperschallaufnehmer (3) vorgesehen sind welche gegenüberliegend zueinander
an der Scheibe (2) befestigt sind.
14. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zumindest
eine Körperschallaufnehmer (3) ein piezoelektrischer Beschleunigungsaufnehmer ist.
15. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Scheibe
(2) eine plane Zielfläche aufweist welche eine Geschoss-Aufprallfläche ist und wobei
die Kamera (2) zur Geschoss-Aufprallfläche hin ausgerichtet ist zum Aufzeichnen eines
auf der Geschoss-Aufprallfläche auftreffenden Geschosses.
16. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Monitor
(1) senkrecht zur Schussrichtung (R) ist, und die Scheibe (2) in einem vorbestimmten
Winkel (W) von der, in Schussrichtung (R), Senkrechten (S) weg geneigt ist, um die
Rückpralle des Geschosses in Richtung Boden abzuleiten.
17. Zieleinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Monitor
(1) und die Scheibe (2) in einem vorbestimmten Winkel (W) von der, in Schussrichtung
(R), Senkrechten (S) weg geneigt sind, um die Rückpraller des Geschosses in Richtung
Boden abzuleiten.
18. Verfahren zur Erfassung der Position eines Geschosses mit einer Zieleinrichtung nach
zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche umfassend den Schritt,
Erfassung einer Geschossposition mit der Kamera (4) bei Ausgabe des Blitzlichts ausgelöst
von einem Ausgabesignal des zumindest einen Körperschallaufnehmers (3).
19. Verfahren zur Erfassung der Position eines Geschosses nach dem vorhergehenden Anspruch,
mit dem Schritt Ausgeben des Ausgabesignals des zumindest einen Körperschallaufnehmers
(3) beim Auftreffen eines Geschosses auf die Scheibe (2).