Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betreiben eines elektromechanischen Energiewandlers
und ein Verfahren zum Betreiben eines elektromechanischen Energiewandlers.
Stand der Technik
[0002] Eine thermodynamische Kreisprozessvorrichtung zur Gewinnung von elektrischer Energie
aus Wärmeenergie umfasst die folgenden Hauptkomponenten: eine Speisepumpe, die flüssiges
Arbeitsmedium unter Druckerhöhung zu einem Verdampfer fördert, den Verdampfer selbst,
in dem das Arbeitsmedium unter Zuführung von Wärme vorgewärmt, verdampft und optional
zusätzlich überhitzt wird, eine Expansionsmaschine, in welcher das unter hohem Druck
stehende verdampfte Arbeitsmedium entspannt wird und dabei mechanische Energie erzeugt,
welche beispielsweise über einen Generator in elektrische Energie gewandelt werden
kann, und einen Kondensator, in dem der Niederdruckdampf (entspanntes Arbeitsmedium)
aus der Expansionsmaschine enthitzt und verflüssigt wird. Aus dem Kondensator gelangt
das flüssige Arbeitsmedium wieder zur Speisepumpe des Systems, wodurch der thermodynamische
Kreislauf geschlossen ist. Im Falle, dass das Arbeitsmedium ein organisches Arbeitsmedium
ist, handelt es sich um einen Organic Rankine Cycle als thermodynamischen Kreisprozess
(ORC-Prozess).
[0003] Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Trockenkühler (z.B. Rückkühler an Motor-Blockheizkraftwerken,
BHKWs), die durch elektrisch angetriebene Ventilatoren mit Luft durchströmt werden.
Um dabei den Energieverbrauch zu minimieren, sollen gemäß internem Stand der Technik
des Anmelders diese Ventilatoren über einen thermodynamischen Kreisprozess (z.B. einen
ORC-Prozess) mit elektrischer Energie versorgt werden. Gleichzeitig soll die Wärmeabfuhr
des Kreisprozesses über die Ventilatoren des Trockenkühlers realisiert werden (normalerweise
enthält der Kreis- bzw. ORC-Prozess einen separaten Ventilator, um eine Kühlung des
Kondensators über einen Luftstrom bereitzustellen). Der Kreisprozess wandelt hierbei
Wärme (z.B. ungenutzte Abgaswärme eines Verbrennungsmotors oder aber einen Teil der
Wärme des im Kühler abzukühlenden Fluids) in elektrische Energie um. Problematisch
ist dabei, eine stabile Versorgung des Ventilators mit elektrischer Energie zu gewährleisten,
um die Kühlungsfunktion nicht zu beeinträchtigen. Weiterhin ist nachteilig, dass überschüssige
Energie des ORC-Prozesses in das öffentliche Stromnetz zurückgespeist wird. Eine Einspeisung
von Energie in das Stromnetz ist nämlich mit weiteren Erfordernissen verbunden, wie
z.B. Einhaltung der Einspeiserichtlinien, Anlagenzertifizierung, Anmeldung beim Netzbetreiber,
und die Zahlung der EEG-Umlage gemäß dem Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien
(Erneuerbare-Energien-Gesetz, EEG).
Beschreibung der Erfindung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu vermeiden oder zumindest
abzumildern.
[0005] Der Kreis- bzw. ORC-Prozess sollte möglichst immer genau so viel Leistung liefern
wie der Ventilator verbraucht (quasi-Inselbetrieb). Durch die gemeinsame Nutzung des
Ventilators für Kühlprozess und Kreisprozess ist die Drehzahl des Ventilators und
somit seine aufgenommene Leistung nur vom Kühlbedarf des Kühlprozesses abhängig. Der
Rückkühler des ORC-Prozesses kann somit regelungstechnisch nicht beeinflusst werden.
Um eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, muss zusätzliche Leistung aus dem
öffentlichen Stromnetz entnommen werden können, wenn der ORC-Prozess (z.B. wegen hoher
Außentemperatur oder zu geringer Prozessenergie (Abwärme)) nicht genügend Leistung
zum Betrieb des Ventilators liefern kann.
[0006] Es muss also eine Möglichkeit gefunden werden, den fluktuierenden Leistungsbedarf
des Ventilators möglichst genau mit dem ORC-Generator zu decken. Sollte der Kreisprozess
nicht genügend Energie zur Verfügung stellen, muss es eine Möglichkeit geben, den
Ventilator durch das öffentliche Stromnetz bzw. über eine andere Quelle mit Energie
zu versorgen und gleichzeitig eine Einspeisung ins Netz zu vermeiden.
[0007] Die Erfindung beschreibt die Lösung wenigstens eines Teils der oben genannten Probleme.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung wird definiert durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 1.
[0009] Die Erfindung offenbart somit eine Vorrichtung zum Betreiben eines elektromechanischen
Energiewandlers, beispielsweise eines Ventilators oder einer Pumpe; wobei die Vorrichtung
Folgendes umfasst: eine thermodynamische Kreisprozessvorrichtung; einen elektrischen
Generator, der mit einer Welle einer Expansionsmaschine der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung
verbunden ist und zusammen mit der Welle drehbar ist; wobei der Generator elektrisch
mit einem ersten Spannungswandler verbunden ist, der erste Spannungswandler elektrisch
mit einem Gleichspannungszwischenkreis verbunden ist und der Gleichspannungszwischenkreis
zum Betreiben des elektromechanischen Energiewandlers elektrisch mit diesem verbindbar
ist; wobei der erste Spannungswandler zum Wandeln einer ersten Wechselspannung des
elektrischen Generators in eine Gleichspannung ausgebildet ist; und wobei der Gleichspannungszwischenkreis
mit einer elektrischen Zusatzenergieversorgung, insbesondere einem öffentlichen Stromnetz,
verbindbar ist. Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Regeleinrichtung (60) zum Regeln
der dem elektromechanischen Energiewandler zugeführten elektrischen Energie, so dass
der elektromechanische Energiewandler mit einer vorbestimmten Drehzahl betreibbar
ist, wobei die Regeleinrichtung zum Regeln der dem elektromechanischen Energiewandler
zugeführten elektrischen Energie vom Generator und, falls die vom Generator bereitgestellte
elektrische Energie dafür nicht ausreichend ist, zum Regeln der dem elektromechanischen
Energiewandler zugeführten elektrischen Energie von der Zusatzenergieversorgung, ausgebildet
ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat die Vorteile, dass eine Energieeinsparung durch
Versorgung eines elektromechanischen Energiewandlers (z.B. Ventilator oder Pumpe)
über einen Abwärme nutzenden Kreis- bzw. ORC-Prozess erfolgt, dass beispielsweise
ein separater Kreisprozess- bzw. ORC-Ventilator nicht benötigt wird, dass der Betrieb
des Ventilators unabhängig vom ORC-Prozess ist und dadurch eine hohe Zuverlässigkeit
des Systems erzielt wird, und dass eine Netzeinspeisung vermieden und dadurch die
Bereitstellung von Einspeise-Erfordernissen umgangen wird.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dahingehend weitergebildet werden, dass weiterhin
ein zweiter Spannungswandler zum Wandeln einer Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis
in eine zweite Wechselspannung zum Betreiben eines elektromechanischen Energiewandlers
ohne eigenen Spannungswandler vorgesehen ist, wobei der zweite Spannungswandler elektrisch
mit dem Gleichspannungszwischenkreis verbunden ist.
[0012] Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass die Zusatzenergieversorgung ein öffentliches
Stromnetz ist, das über eine Gleichrichterschaltung oder über eine Leistungsfaktorkorrekturstufe
mit dem Gleichspannungszwischenkreis verbunden ist, und die Regeleinrichtung insbesondere
weiterhin dazu ausgebildet ist, die vom Generator bereitgestellte Energie zu reduzieren,
um eine Einspeisung von elektrischer Energie in das öffentliche Stromnetz zu vermeiden,
insbesondere durch Reduzieren des in die thermodynamische Kreisprozessvorrichtung
eingebrachten Wärmestroms und/oder durch Reduzieren des Wirkungsgrades der thermodynamischen
Kreisprozessvorrichtung.
[0013] Alternativ dazu kann das öffentliche Stromnetz über eine bidirektionale Stromrichterschaltung
mit dem Gleichspannungszwischenkreis verbunden sein, um überschüssige Energie vom
Generator in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen.
[0014] Gemäß einer anderen Weiterbildung kann der Gleichspannungszwischenkreis einen mit
dem ersten Spannungswandler verbundenen ersten Teil-Gleichspannungszwischenkreis,
einen mit dem elektromechanischen Energiewandler verbindbaren oder mit dem zweiten
Spannungswandler verbundenen zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis und einen zwischen
den beiden Teilkreisen angeordneten Aufwärtswandler umfassen.
[0015] Dies kann dahingehend weitergebildet werden, dass über eine Parallelschaltung am
zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis ein weiterer elektromechanischer Energiewandler
betreibbar ist, wobei optional ein dritter Spannungswandler zum Wandeln der Gleichspannung
im zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis in eine dritte Wechselspannung zum Betreiben
des weiteren elektromechanischen Energiewandlers vorgesehen ist, wobei der weitere
elektromechanische Energiewandler beispielsweise eine weitere Pumpe, insbesondere
eine Speisepumpe zum Pumpen eines Arbeitsmediums in der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung
oder ein weiterer Ventilator ist.
[0016] Dabei kann der elektromechanische Energiewandler einen Zwischenkreis mit einem Wechselspannungsanschluss
umfassen und der Wechselspannungsanschluss kann direkt mit dem zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
verbunden sein.
[0017] Gemäß einer anderen Weiterbildung kann über eine Parallelschaltung am zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
und einen bidirektionalen Gleichspannungswandler eine Batterie angeschlossen sein.
[0018] Die Erfindung stellt weiterhin ein System bereit, das Folgendes umfasst: eine wärmeerzeugende
Vorrichtung mit einem Kühlfluid zum Abführen von Wärme aus der wärmeerzeugenden Vorrichtung
und einer Kühlvorrichtung mit einem elektrisch betreibbaren Ventilator zum Kühlen
des Kühlfluids, wobei insbesondere die Drehzahl des Ventilators und somit insbesondere
seine aufgenommene Leistung vom Kühlbedarf der Kühlvorrichtung vorbestimmt ist; und
eine thermodynamische Kreisprozessvorrichtung, insbesondere eine Organic-Rankine-Cycle-Vorrichtung,
die einen Verdampfer zum Verdampfen eines Arbeitsmediums, eine durch Expandieren des
verdampften Arbeitsmediums mit dem verdampften Arbeitsmedium betreibbare Expansionsmaschine,
einen mit der Expansionsmaschine betreibbaren elektrischen Generator und einen Kondensator
zum Kondensieren des expandierten Arbeitsmediums umfasst; wobei der Ventilator weiterhin
zum Kühlen des Arbeitsmediums im Kondensator vorgesehen ist; und wobei das System
weiterhin eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betreiben des Ventilators als elektromechanischen
Energiewandler oder eine der oben beschriebenen Weiterbildungen umfasst.
[0019] Das System kann dahingehend weitergebildet werden, dass die Drehzahl des Ventilators
durch eine mit der Kühlvorrichtung zu erzielende Temperatur des Kühlfluid vorgegeben
ist.
[0020] Die oben genannten Probleme werden zumindest teilweise auch durch das erfindungsgemäße
Verfahren gemäß Anspruch 10 gelöst.
[0021] Die Erfindung offenbart somit ein Verfahren zum Betreiben eines elektromechanischen
Energiewandlers, beispielsweise einer Pumpe oder eines Ventilators mit einer vorbestimmten
Drehzahl, umfassend die Schritte: Wandeln einer ersten Wechselspannung eines Generators
in eine Gleichspannung in einem Gleichstromzwischenkreis zwischen dem Generator und
dem elektromechanischen Energiewandler, wobei der elektrische Generator mit einer
Welle einer Expansionsmaschine einer thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung verbunden
ist, sich zusammen mit der Welle dreht und durch die Welle angetrieben wird; Anlegen
der Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis an den elektromechanischen Energiewandler;
Anlegen einer Gleichspannung an den Gleichspannungszwischenkreis von einer elektrischen
Zusatzenergieversorgung, insbesondere mit elektrischer Energie aus einem öffentlichen
Stromnetz; Regeln der dem elektromechanischen Energiewandler zugeführten elektrischen
Energie vom Generator, um den elektromechanischen Energiewandler mit der vorbestimmten
Drehzahl zu betreiben, und Regeln der dem elektromechanischen Energiewandler zugeführten
elektrischen Energie von der Zusatzenergieversorgung, falls die vom Generator bereitgestellte
elektrische Energie für das Betreiben des elektromechanischen Energiewandlers mit
der vorbestimmten Drehzahl nicht ausreichend ist.
[0022] Optional kann eine zweite Wechselspannung aus dem Gleichspannungszwischenkreis erzeugt
werden, und diese (anstatt der Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis) an
den elektromechanischen Energiewandler (z.B. an einen Ventilatormotor) angelegt werden.
[0023] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens oder dessen Weiterbildungen entsprechen
jenen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. deren Weiterbildungen und werden daher
hier nicht wiederholt.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren kann dahingehend weitergebildet werden, dass die Zusatzenergieversorgung
ein öffentliches Stromnetz ist, das über eine Gleichrichterschaltung mit dem Gleichspannungszwischenkreis
verbunden ist, und das Verfahren weiterhin den folgenden Schritt umfasst: Vermeiden
einer Einspeisung von elektrischer Energie in das öffentliche Stromnetz durch Reduzieren
der vom Generator bereitgestellten Energie, insbesondere durch Reduzieren des in den
thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung eingebrachten Wärmestroms und/oder durch
Reduzieren des Wirkungsgrades der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung.
[0025] Alternativ dazu kann das erfindungsgemäße Verfahren dahingehend weitergebildet werden,
dass die Zusatzenergieversorgung ein öffentliches Stromnetz ist, das über eine bidirektionale
Stromrichterschaltung mit dem Gleichspannungszwischenkreis verbunden ist, das Verfahren
weiterhin den folgenden Schritt umfasst: Einspeisen von überschüssiger Energie vom
Generator in das öffentliche Stromnetz.
[0026] Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass der Gleichspannungszwischenkreis einen
mit dem Generator verbundenen ersten Teil-Gleichspannungszwischenkreis und einen mit
dem elektromechanischen Energiewandler verbundenen zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
umfasst, wobei das Verfahren den folgenden weiteren Schritt umfasst: Wandeln der ersten
Gleichspannung im ersten Teil-Gleichspannungszwischenkreis in eine höhere, in den
zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis eingebrachte zweite Gleichspannung.
[0027] Dies kann so weitergebildet werden, dass das Verfahren den weiteren Schritt umfasst:
Einstellen der zweiten Gleichspannung unterhalb einer von der Zusatzenergieversorgung
bereitgestellten dritten Gleichspannung im zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis,
falls die vom Generator bereitgestellte elektrische Energie für das Betreiben des
elektromechanischen Energiewandlers mit der vorbestimmten Drehzahl nicht ausreichend
ist.
[0028] Gemäß einer anderen Weiterbildung kann das Verfahren den folgenden weiteren Schritt
umfassen: Wandeln der Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis in eine dritte
Wechselspannung zum Betreiben eines weiteren elektromechanischen Energiewandlers,
insbesondere einer Pumpe, beispielsweise einer Speisepumpe zum Pumpen eines Arbeitsmediums
in der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung oder zum Betreiben eines weiteren
Ventilators.
[0029] Die genannten Weiterbildungen können einzeln eingesetzt oder wie beansprucht geeignet
miteinander kombiniert werden.
[0030] Weitere Merkmale und beispielhafte Ausführungsformen sowie Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es versteht sich,
dass die Ausführungsformen nicht den Bereich der vorliegenden Erfindung erschöpfen.
Es versteht sich weiterhin, dass einige oder sämtliche der im Weiteren beschriebenen
Merkmale auch auf andere Weise miteinander kombiniert werden können.
Zeichnungen
[0031]
- Fig. 1A
- zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 1B
- zeigt ein erfindungsgemäßes System mit der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
- Fig. 2
- zeigt Betriebszustände des oder der Ventilatoren in der ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 3
- zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 4
- zeigt eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 5
- zeigt eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 6
- zeigt eine fünfte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 7
- zeigt eine sechste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 8
- zeigt eine siebte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 9
- zeigt eine achte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 10
- zeigt eine neunte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 11
- zeigt eine zehnte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0032] Gleiche Bezugszeichen in den Zeichnungen beziehen sich auf identische oder entsprechende
Komponenten. Teilweise werden zur Vereinfachung der Darstellung in den Zeichnungen
gegenüber zuvor beschriebenen Ausführungsformen nur zusätzliche Komponenten mit Bezugszeichen
versehen.
Ausführungsformen
[0033] Die Ausführungsformen zeigen als elektromechanische Energiewandler lediglich beispielhaft
einen oder mehrere Ventilatoren und/oder eine oder mehrere Pumpen, insbesondere beispielsweise
eine Speisepumpe in der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung. Elektromechanische
Energiewandler wandeln elektrische Energie in mechanische Bewegungsenergie um, wobei
die Bewegung linear oder rotierend erfolgen kann. Dementsprechend wird zwischen Linearmaschinen
und rotierenden elektrischen Maschinen unterschieden. Die Ausführungsformen betreffen
rotierende elektrische Maschinen, jedoch können für die elektromechanischen Energiewandler
in den Ausführungsformen bei denen eine Drehzahlregelung nicht wesentlich ist, auch
Linearmaschinen eingesetzt werden.
[0034] Weiterhin sind die elektromechanischen Energiewandler in den Ausführungsformen überwiegend
so konstruiert, dass der elektromechanische Energiewandler selbst einen Zwischenkreis
mit einem Wechselspannungsanschluss aufweist. Diese Ausführungsformen können jeweils
so abgewandelt werden, dass ein entsprechender Spannungswandler am Gleichspannungszwischenkreis
zur Verbindung mit dem elektromechanischen Energiewandler vorgesehen ist.
[0035] Fig. 1A zeigt eine erste Ausführungsform 100 der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Betreiben eines Ventilators.
[0036] Die Vorrichtung 100 umfasst einen elektrisch betreibbaren Ventilator 80 mit einem
Motor 10 und einem DC/AC Spannungswandler 44, einen elektrischen Generator 20, der
mit einer Welle 35 einer Expansionsmaschine 30 einer thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung,
hier einer ORC-Vorrichtung, verbunden ist und zusammen mit der Welle 35 drehbar ist.
Zwischen dem Generator 20 und dem Ventilator 80 sind ein erster Spannungswandler 42
(Eingangswandler 42) und ein Gleichspannungszwischenkreis 40 vorgesehen. Der erste
Spannungswandler 42 ist zum Wandeln einer ersten Wechselspannung des elektrischen
Generators 20 in eine Gleichspannung ausgebildet. Der DC/AC Spannungswandler 44 (oder
Ausgangswandler 44) ist zum Wandeln einer Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis
40 in eine zweite Wechselspannung zum Betreiben des Ventilatormotors 10 ausgebildet.
Der Gleichspannungszwischenkreis 40 ist mit einer elektrischen Zusatzenergieversorgung
50, hier einem öffentlichen Stromnetz 51, verbunden. Die Vorrichtung 100 umfasst weiterhin
eine Regeleinrichtung 60 zum Regeln der dem Ventilator 80 zugeführten elektrischen
Energie, so dass der Ventilator mit einer vorbestimmten Drehzahl betreibbar ist, wobei
die Regeleinrichtung 60 so ausgebildet ist, dass sie die dem Ventilator 80 zugeführte
elektrische Energie vom Generator 20 regelt und, falls die vom Generator 20 bereitgestellte
elektrische Energie dafür nicht ausreichend ist, die dem Ventilator 80 zugeführte
elektrische Energie von der Zusatzenergieversorgung 50 regelt.
[0037] Der Gleichspannungszwischenkreis 40 beinhaltet einen Kondensator 41. Die Wechselspannung
vom öffentlichen Stromnetz 51 wird durch eine Gleichrichterschaltung 52 gleichgereichtet
und an den Gleichspannungszwischenkreis 40 angelegt. Die Regeleinrichtung 60 ist weiterhin
dazu ausgebildet ist, die vom Generator 20 bereitgestellte Energie zu reduzieren,
um dem Energiebedarf der/des Verbraucher(s) zu entsprechen, insbesondere durch Reduzieren
des in die thermodynamische Kreisprozessvorrichtung eingebrachten Wärmestroms und/oder
durch Reduzieren des Wirkungsgrades der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung.
[0038] Die ORC-Vorrichtung zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Wärmeenergie (beispielsweise
Abwärme) umfasst: eine Speisepumpe, die flüssiges Arbeitsmedium unter Druckerhöhung
zu einem Verdampfer fördert, dem Verdampfer selbst, in dem das Arbeitsmedium unter
Zuführung von Wärme vorgewärmt, verdampft und optional zusätzlich überhitzt wird,
die Expansionsmaschine 30, in welcher das unter hohem Druck stehende verdampfte Arbeitsmedium
entspannt wird und dabei mechanische Energie erzeugt, welche über den Generator 20
in elektrische Energie gewandelt werden kann, und einem Kondensator, in dem der Niederdruckdampf
(entspanntes Arbeitsmedium) aus der Expansionsmaschine 30 enthitzt und verflüssigt
wird. Aus dem Kondensator gelangt das flüssige Arbeitsmedium wieder zur Speisepumpe
des Systems, wodurch der thermodynamische Kreislauf geschlossen ist.
[0039] Fig. 1B zeigt ein erfindungsgemäßes System in Kombination mit der ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1A.
[0040] Das System umfasst eine wärmeerzeugende Einrichtung 110, einen Ausgang 111 der wärmeerzeugenden
Einrichtung, wobei der Ausgang 111 zum Abführen von zu kühlendem Prozessfluid von
der wärmeerzeugenden Einrichtung 110 vorgesehen ist; einen Eingang 112 der wärmeerzeugenden
Einrichtung 110, wobei der Eingang 112 zum Zuführen von gekühltem Prozessfluid zur
wärmeerzeugenden Einrichtung 110 vorgesehen ist; und eine thermodynamische Kreisprozessvorrichtung,
insbesondere eine ORC-Vorrichtung, wobei die thermodynamische Kreisprozessvorrichtung
umfasst: einen Verdampfer 120 mit einem Einlass 121 zum Zuführen des zu kühlenden
Prozessfluids vom Ausgang 111 der wärmeerzeugenden Einrichtung 110 und mit einem Auslass
122 zum Abführen des gekühlten Prozessfluids zum Eingang 112 der wärmeerzeugenden
Einrichtung 110, wobei der Verdampfer 120 zum Verdampfen eines Arbeitsmediums der
thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung mittels Wärme aus dem Prozessfluid ausgebildet
ist; die Expansionsmaschine 30 zum Expandieren des verdampften Arbeitsmediums und
zur Erzeugung von elektrischer Energie mittels elektrischem Generator 20; einen luftgekühlten
Kondensator 150 zum Verflüssigen des expandierten Arbeitsmediums; und eine Pumpe 160
zum Pumpen des verflüssigten Arbeitsmediums zum Verdampfer.
[0041] Zusätzlich ist ein Luftkühler 170 zum Kühlen wenigstens eines Teils des zu kühlenden
Prozessfluids vorgesehen. Das System umfasst eine Abzweigung 171, die beispielhaft
in Bezug auf eine Strömungsrichtung des Prozessfluids stromabwärts des Ausgangs 111
und stromaufwärts des Einlasses 121 zum Aufteilen des zu kühlenden Prozessfluids in
einen ersten und einen zweiten Teilstrom des Prozessfluids vorgesehen ist. Das System
umfasst weiterhin eine Zusammenführung 172, die in Bezug auf eine Strömungsrichtung
des Prozessfluids stromabwärts des Auslasses 122 und stromaufwärts des Eingangs 112
zum Zusammenführen des durch den Kühler 170 gekühlten zweiten Teilstroms des Prozessfluids
und des durch den Verdampfer 120 gekühlten ersten Teilstroms des Prozessfluids vorgesehen
ist; wobei die Abzweigung 171 zum Zuführen des ersten Teilstroms zum Verdampfer 120
und zum Zuführen des zweiten Teilstroms zum Kühler 170 ausgebildet ist. Der Strom
der Umgebungsluft geht nacheinander zuerst durch den Kühler 170 und danach durch den
Kondensator 150.
[0042] Die konkrete Ausgestaltung des Systems ist lediglich beispielhaft.
[0043] Fig. 2 zeigt Betriebszustände des oder der Ventilatoren in der ersten Ausführungsform
100 der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Diagramm Leistung gegen Außentemperatur,
die im Folgenden genauer beschrieben werden.
[0044] Der Ventilator 80 wird über den DC-Zwischenkreis (Direct Current) 40 (oder über mehrere
DC-Zwischenkreise) mit dem Generator 20 verbunden. Die Drehzahl des Ventilators 80
wird abhängig von einer Soll-Vorlauftemperatur eines Kühlsystems geregelt und ist
unabhängig von der Generatordrehzahl und Energiezufuhr aus dem ORC-Prozess.
[0045] Erzeugt der ORC-Prozess weniger Energie als am Zwischenkreis 40 (U_DC) benötigt wird,
so wird die fehlende Energie aus dem öffentlichen Netz 51 über den Gleichrichter 52
bezogen. Der Gleichrichter 52 stellt auch einen Betrieb des Ventilators 80 unabhängig
vom thermodynamischen Kreisprozesses sicher (z.B. bei Ausfall, Fehler). Im Falle eines
Fehlers oder Ausfalls des Kreisprozesses wird die gesamte benötigte Leistung aus dem
Netz 51 bezogen. Der Kühler, der von diesem Ventilator 80 betrieben wird, kann also
durchgängig und unabhängig eine ausreichende Kühlleistung zur Verfügung stellen.
[0046] Erzeugt der ORC-Prozess mehr Energie, als am Zwischenkreis 40 (U_DC) benötigt wird
(dafür ist das System für den normalen Betriebsfall unterhalb einer bestimmten Außentemperatur
ausgelegt) müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden.
[0047] Die Drehzahl des Generators 20 wird zunächst am optimalen Arbeitspunkt des ORC-Prozesses
ausgerichtet und mittels Eingangswandler 42 geregelt (geregelter Betrieb). Es wird
in diesem Betriebspunkt die an den ORC übertragene Wärmemenge Q
zu mit einem optimalen Wirkungsgrad η
ORC in elektrische Energie P
el gewandelt.
[0048] Um die gewandelte elektrische Energie wunschgemäß zu reduzieren, gibt es prinzipiell
zwei unterschiedliche Möglichkeiten:
- Reduktion der zugeführten Wärme Qzu durch Reduktion der Speisepumpendrehzahl
- Reduktion des Wirkungsgrads ηORC=ηth•ηGen•ηEW durch Verschlechterung von einzelnen Wirkungsgraden in der Wirkungsgradkette wie
z.B. des thermischen Wirkungsgrads ηth, des Generatorwirkungsgrads ηGen oder des Wirkungsgrads des Eingangswandlers ηEW
[0049] In der realen Umsetzung werden die Maßnahmen sich jeweils geringfügig gegenseitig
beeinflussen, so wird z.B. die Reduktion der Speisepumpendrehzahl zu anderen Dampfparametern
und somit auch zu einem geänderten thermischen Wirkungsgrad führen.
[0050] Anders als bei bisherigen ORC-Regelungen wird die Spannung U_DC nun als Regelgröße
für Generatordrehzahl und / oder die Speisepumpendrehzahl herangezogen und die Drehzahl
solange reduziert oder auch wieder erhöht, bis sich ein stabiles Gleichgewicht zwischen
ORC-Leistungserzeugung und Energieverbrauch einstellt. Bei konstanter Abnahme durch
den Ventilator verhält sich die Spannung U_DC so, dass sie bei steigender ORC-Leistung
ebenfalls steigt. Die Spannung U_DC dient somit als Regelgröße.
[0051] Nach Stand der Technik würde am Zwischenkreis 40 ein Brems-Chopper vorgesehen, welcher
die Zwischenkreisspannung auf einen für die Bauteile unkritischen Wert begrenzt. Dieser
besitzt jedoch den Nachteil, dass eine ausreichende Wärmeabfuhr des Bremswiderstandes
gewährleistet werden muss und die Materialkosten durch die zusätzliche Komponente
steigen. Auf diesen kann hier verzichtet werden. Stattdessen werden erfindungsgemäß
über eine schnelle Regelung des Eingangswandlers 42 und einer Ansteuerung des Generators
20 im suboptimalen Bereich mehr Verluste im Generator 20 erzeugt und dadurch die Zwischenkreisspannung
begrenzt. Das heißt, der Eingangswandlers 42 wird in beabsichtigter Weise mit einem
schlechteren Wirkungsgrad betrieben.
[0052] Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform 200 der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Betreiben eines Ventilators.
[0053] Gegenüber der ersten Ausführungsform 100 gemäß Fig. 1A umfasst der Gleichspannungszwischenkreis
40 einen mit dem Eingangswandler 42 verbundenen ersten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
46, einen mit dem Ausgangswandler 44 verbundenen zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
48 und einen zwischen den beiden Teilkreisen angeordneten Aufwärtswandler 45. Der
Aufwärtswandler 45 wird synonym auch als Hochsetzsteller oder Step-Up Converter bezeichnet.
[0054] Um Generatoren mit einer Nennspannung deutlich unterhalb der benötigten Ausgangsspannung
für die Ventilatoren zu erhalten wird der Hochsetzsteller 45 zwischengeschaltet. Der
Netzanschluss besteht hierbei aus einem passiven B6-Gleichrichter 52 welcher 3phasig
angeschlossen wird.
[0055] Fig. 4 zeigt eine dritte Ausführungsform 300 der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Betreiben eines Ventilators.
[0056] Alternativ zur zweiten Ausführungsform 200 gemäß Fig. 3 kann die Netzkopplung auch
auf Eingangsseite des Hochsetzstellers 45 erfolgen. Außerdem wird eine aktive Netzkopplung
über Leistungsfaktorkorrekturstufe 54 (aktive PFC, Power Factor Correction) verwendet,
welche immer eine geringe Leistung aus dem Netz zieht und so der Regelung der Leistungsbalance
zwischen ORC Generator und Verbraucher (Ventilator) Spielraum verschafft. Im Unterschied
zur zweiten Ausführungsform reicht ein 1 phasiger Netzanschluss. Durch die aktive
PFC wird die Stromaufnahme im Unterschied zur zweiten Ausführungsform nahezu sinusförmig
(Vermeidung von Oberwellen).
[0057] Fig. 5 zeigt eine vierte Ausführungsform 400 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0058] In der vierten Ausführungsform 400 ist im Vergleich zu der zweiten Ausführungsform
200 eine Parallelschaltung am zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis 48 vorgesehen.
Auf diese Weise kann eine Pumpe 81 über einen weiteren Ausgangswandler 49 zum Wandeln
der Gleichspannung im zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis 48 in eine dritte
Wechselspannung zum Betreiben eines Motors 11 der Pumpe 81, beispielsweise einer Wasserpumpe
und/oder einer Speisepumpe zum Pumpen eines Arbeitsmediums in der thermodynamischen
Kreisprozessvorrichtung angetrieben werden.
[0059] Hierbei wird neben dem Ventilator 80 auch die Pumpe 81 aus dem zweiten Zwischenkreis
48 (U_DC2) versorgt. Der Vorteil ist eine weitere Effizienzsteigerung, da im normalen
Betrieb auch die Energie der Pumpe 81 aus dem ORC-Prozess stammt und nicht aus dem
Netz 51 bezogen werden muss. Für den Anlauf des ORC-Prozesses wird die Energie über
die B6 Brücke 52 aus dem Netz 51 bezogen. In gleicher Weise kann auch eine Hilfsspannungsversorgung
(z.B. 24 VDC, nicht dargestellt) aus dem Zwischenkreis 48 entnommen werden.
[0060] Fig. 6 zeigt eine fünfte Ausführungsform 500 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0061] Gegenüber der vierten Ausführungsform 400 wird anstatt der Pumpe 81 ein weiterer
Ventilator 82 angetrieben.
[0062] Die fünfte Ausführungsform 500 zeigt eine Parallelschaltung mehrerer Ventilatoren
80, 82 am gemeinsamen DC-Zwischenkreis. Hier lassen sich, abhängig von der Leistung
der Ventilatoren, beliebig viele Ventilatoren parallel schalten. In der Praxis werden
häufig mehrere Ventilatoren und größere Kühler eingesetzt, um Laufruhe und Effizienz
durch verringerte Luftgeschwindigkeiten zu verbessern.
[0063] Fig. 7 zeigt eine sechste Ausführungsform 600 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0064] Die sechste Ausführungsform 600 beinhaltet die Versorgung mehrerer Ventilatoren 80,
82 über einen gemeinsamen Umrichter, nämlich den Ausgangswandler 44. Die Parallelschaltung
erfolgt also AC-seitig. Hierfür ist ein dem gemeinsamen Umrichter 44 nachgeschaltetes
Sinusfilter 13 erforderlich. Dieser liefert einen sinusförmigen Ausgangsstrom variabler
Frequenz. Der Vorteil gegenüber der fünften Ausführungsform 500 ergibt sich durch
eine einfachere Verkabelung (Spannungsfestigkeit, Wegfall geschirmter Leitung) und
bessere EMV-Eigenschaften (Elektromagnetische Verträglichkeit). Die Verkabelung zwischen
Umrichter 44 und Ventilatormotor kann dabei beispielsweise 10 m und länger werden.
[0065] Fig. 8 zeigt eine siebente Ausführungsform 700 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0066] Die siebente Ausführungsform 700 zeigt den Anschluss eines dreiphasigen AC-Eingangs
eines Lüfters 80 direkt an den DC Zwischenkreis 48. Der Wandler 44 verfügt in der
Regel über Eingangsgleichrichterdioden (Bodydioden), welche einen direkten Anschluss
an einen DC Kreis ermöglichen. Der Zwischenkreis 48 (U_DC2) wird somit direkt an den
Zwischenkreis des Ventilatorconverters (Wandler 44) angeschlossen. So können direkt
handelsübliche geregelte EC-Lüfter (Electronically Commutated Motor) eingesetzt werden.
Eine ggf. vorhandene Phasenausfall- oder AC-Spannungsüberwachung muss hierfür deaktiviert
werden. Auch diese Ausführungsform lässt in einer Abwandlung den Anschluss mehrerer
Lüfter parallel zu.
[0067] Fig. 9 zeigt eine achte Ausführungsform 800 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0068] Die achte Ausführungsform 800 zeigt einen Energiespeicher, beispielsweise eine Batterie
70 am Zwischenkreis 48. Dies ist ein Schritt in Richtung eines komplett stromlosen
Lüfters (alle Verbraucher wie Pumpen, Lüfter, Hilfsspannungsversorgung sind am Zwischenkreis
angeschlossen, es wird zumindest keine dauerhafte Anbindung an das elektrische Versorgungsnetz
benötigt, und bei entsprechender Dimensionierung der Batterie 70 kann der Netzanschluss
ganz entfallen) und ermöglicht außerdem mehr Freiheiten bei der Auslegung des Regelkreises
der ORC-Leistung.
[0069] Fig. 10 zeigt eine neunte Ausführungsform 900 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0070] In der neunten Ausführungsform 900 ist eine Topologie mit rückspeisefähigem Netzumrichter
53 (bidirektionale Stromrichterschaltung) dargestellt. Überschüssige Energie fließt
so ins Netz 51 zurück ohne den ORC-Generator in seiner Leistung zu begrenzen. Der
Einspeiseumrichter 53 muss den im jeweiligen Land gültigen Einspeiserichtlinien entsprechen.
Der Entfall des erhöhten Aufwands für die Erfüllung aller technischen und regulatorischen
Einspeiserichtlinien ist der Vorteil aller vorangegangenen Ausführungsformen.
[0071] Fig. 11 zeigt eine zehnte Ausführungsform 1000 der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0072] Die zehnte Ausführungsform 1000 stellt die Versorgung einer Pumpe 83, beispielsweise
einer Heißwasserpumpe eines Heizkreises aus dem DC-Zwischenkreis 48, dar. Es kann
jedoch statt der Pumpe 83 auch ein Kompressor oder jeder sonstige elektrische Verbraucher
angeschlossen werden.
[0073] Pumpen haben in dieser Anwendung oft einen höheren Leistungsbedarf als die Ventilatoren.
Ist die benötigte Pumpenleistung dauerhaft größer als die ORC-Leistung ist ein direkter
Anschluss des DC-Ausgangs des ORC Generatorumrichters an den Spannungszwischenkreis
einer geregelten Pumpe möglich. Der ORC wird dann in seinem optimalen Arbeitspunkt
maximal Energie erzeugen, welche zum Betrieb der Pumpe verwendet wird. Zusätzliche
Energie wird dauerhaft aus dem Netz bezogen.
[0074] Die dargestellten Ausführungsformen sind lediglich beispielhaft. Der vollständige
Umfang der vorliegenden Erfindung wird durch die Ansprüche definiert.
1. Vorrichtung (100-1000) zum Betreiben eines elektromechanischen Energiewandlers (80,
81, 82, 83), beispielsweise eines Ventilators oder einer Pumpe; umfassend:
eine thermodynamische Kreisprozessvorrichtung (30, 120, 150, 160);
einen elektrischen Generator (20), der mit einer Welle (35) einer Expansionsmaschine
(30) der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung verbunden ist und zusammen mit
der Welle drehbar ist;
wobei der Generator (20) elektrisch mit einem ersten Spannungswandler (42) verbunden
ist, der erste Spannungswandler (42) elektrisch mit einem Gleichspannungszwischenkreis
(40) verbunden ist und der Gleichspannungszwischenkreis (40) zum Betreiben des elektromechanischen
Energiewandlers (80, 81, 82, 83) elektrisch mit diesem verbindbar ist;
wobei der erste Spannungswandler (42) zum Wandeln einer ersten Wechselspannung des
elektrischen Generators (20) in eine Gleichspannung ausgebildet ist; und
wobei der Gleichspannungszwischenkreis (40) mit einer elektrischen Zusatzenergieversorgung
(50), insbesondere einem öffentlichen Stromnetz, verbindbar ist; und
eine Regeleinrichtung (60) zum Regeln der dem elektromechanischen Energiewandler (80,
81, 82, 83) zugeführten elektrischen Energie, so dass der elektromechanische Energiewandler
mit einer vorbestimmten Drehzahl betreibbar ist, wobei die Regeleinrichtung zum Regeln
der dem elektromechanischen Energiewandler zugeführten elektrischen Energie vom Generator
und, falls die vom Generator bereitgestellte elektrische Energie dafür nicht ausreichend
ist, zum Regeln der dem elektromechanischen Energiewandler zugeführten elektrischen
Energie von der Zusatzenergieversorgung, ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei weiterhin ein zweiter Spannungswandler (44) zum
Wandeln einer Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis in eine zweite Wechselspannung
zum Betreiben des elektromechanischen Energiewandlers vorgesehen ist, wobei der zweite
Spannungswandler elektrisch mit dem Gleichspannungszwischenkreis verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Zusatzenergieversorgung ein öffentliches
Stromnetz (51) ist, das über eine Gleichrichterschaltung (52) oder über eine Leistungsfaktorkorrekturstufe
(54) mit dem Gleichspannungszwischenkreis verbindbar ist, und die Regeleinrichtung
optional weiterhin dazu ausgebildet ist, die vom Generator bereitgestellte Energie
zu reduzieren, um eine Einspeisung von elektrischer Energie in das öffentliche Stromnetz
zu vermeiden, insbesondere durch Reduzieren des in die thermodynamische Kreisprozessvorrichtung
eingebrachten Wärmestroms und/oder durch Reduzieren des Wirkungsgrades der thermodynamischen
Kreisprozessvorrichtung; oder
wobei die Zusatzenergieversorgung ein öffentliches Stromnetz (51) ist, das über eine
bidirektionale Stromrichterschaltung (53) mit dem Gleichspannungszwischenkreis verbindbar
ist, und überschüssige Energie vom Generator in das öffentliche Stromnetz einspeisbar.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Gleichspannungszwischenkreis
(40) einen mit dem ersten Spannungswandler (42) verbundenen ersten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
(46), einen mit dem elektromechanischen Energiewandler verbindbaren oder in Kombination
mit Anspruch 2 mit dem zweiten Spannungswandler verbundenen zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
(48) und einen zwischen den beiden Teilkreisen angeordneten Aufwärtswandler (45) umfasst.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei über eine Parallelschaltung am zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
ein weiterer elektromechanischer Energiewandler betreibbar ist, wobei optional in
Kombination mit Anspruch 2 ein dritter Spannungswandler zum Wandeln der Gleichspannung
im zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis in eine dritte Wechselspannung zum Betreiben
des weiteren elektromechanischen Energiewandlers vorgesehen ist, wobei der weitere
elektromechanische Energiewandler beispielsweise eine weitere Pumpe, insbesondere
eine Speisepumpe zum Pumpen eines Arbeitsmediums in der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung
oder ein weiterer Ventilator ist.
6. Vorrichtung nach einem der Anspruch 4 oder 5 in Kombination mit Anspruch 2, wobei
der elektromechanische Energiewandler einen Zwischenkreis mit einem Wechselspannungsanschluss
umfasst und der Wechselspannungsanschluss direkt mit dem zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei über eine Parallelschaltung am
zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis und einen bidirektionalen Gleichspannungswandler
eine Batterie angeschlossen ist.
8. System, umfassend:
eine wärmeerzeugende Vorrichtung (110) mit einem Kühlfluid zum Abführen von Wärme
aus der wärmeerzeugenden Vorrichtung und einer Kühlvorrichtung (150) mit einem elektrisch
betreibbaren Ventilator (80) zum Kühlen des Kühlfluids;
wobei die thermodynamische Kreisprozessvorrichtung insbesondere eine Organic-Rankine-Cycle-Vorrichtung
ist und wobei die thermodynamische Kreisprozessvorrichtung einen Verdampfer (120)
zum Verdampfen eines Arbeitsmediums, die durch Expandieren des verdampften Arbeitsmediums
mit dem verdampften Arbeitsmedium betreibbare Expansionsmaschine (30), und einen Kondensator
zum Kondensieren des expandierten Arbeitsmediums umfasst;
wobei der Ventilator (80) weiterhin zum Kühlen des Arbeitsmediums im Kondensator (150)
vorgesehen ist; und
wobei das System weiterhin eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 zum
Betreiben des Ventilators als elektromechanischen Energiewandler umfasst.
9. System nach Anspruch 8, wobei die Drehzahl des Ventilators durch eine mit der Kühlvorrichtung
zu erzielende Temperatur des Kühlfluid vorgegeben ist.
10. Verfahren zum Betreiben eines elektromechanischen Energiewandlers, beispielsweise
einer Pumpe oder eines Ventilators mit einer vorbestimmten Drehzahl, umfassend die
Schritte:
Wandeln einer ersten Wechselspannung eines Generators in eine Gleichspannung, die
einem Gleichstromzwischenkreis zwischen dem Generator und dem elektromechanischen
Energiewandler zugeführt wird, wobei der elektrische Generator mit einer Welle einer
Expansionsmaschine einer thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung verbunden ist,
sich zusammen mit der Welle dreht und durch die Welle angetrieben wird;
optionales Wandeln einer Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis in eine zweite
Wechselspannung;
Anlegen der Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis oder der zweiten Wechselspannung
an den elektromechanischen Energiewandler;
Anlegen einer Gleichspannung an den Gleichspannungszwischenkreis von einer elektrischen
Zusatzenergieversorgung, insbesondere mit elektrischer Energie aus einem öffentlichen
Stromnetz;
Regeln der dem elektromechanischen Energiewandler zugeführten elektrischen Energie
vom Generator, um den elektromechanischen Energiewandler mit der vorbestimmten Drehzahl
zu betreiben, und
Regeln der dem elektromechanischen Energiewandler zugeführten elektrischen Energie
von der Zusatzenergieversorgung, falls die vom Generator bereitgestellte elektrische
Energie für das Betreiben des elektromechanischen Energiewandlers mit der vorbestimmten
Drehzahl nicht ausreichend ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Zusatzenergieversorgung ein öffentliches Stromnetz
ist, das über eine Gleichrichterschaltung mit dem Gleichspannungszwischenkreis verbunden
ist, und das Verfahren weiterhin den folgenden Schritt umfasst:
Vermeiden einer Einspeisung von elektrischer Energie in das öffentliche Stromnetz
durch Reduzieren der vom Generator bereitgestellten Energie, insbesondere durch Reduzieren
des in die thermodynamische Kreisprozessvorrichtung eingebrachten Wärmestroms und/oder
durch Reduzieren des Wirkungsgrades der thermodynamischen Kreisprozessvorrichtung.
12. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Zusatzenergieversorgung ein öffentliches Stromnetz
ist, das über eine bidirektionale Stromrichterschaltung mit dem Gleichspannungszwischenkreis
verbunden ist, das Verfahren weiterhin den folgenden Schritt umfasst:
Einspeisen von überschüssiger Energie vom Generator in das öffentliche Stromnetz.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei der Gleichspannungszwischenkreis
einen mit dem Generator verbundenen ersten Teil-Gleichspannungszwischenkreis und einen
mit dem elektromechanischen Energiewandler verbundenen zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis
umfasst, wobei das Verfahren den folgenden weiteren Schritt umfasst:
Wandeln der ersten Gleichspannung im ersten Teil-Gleichspannungszwischenkreis in eine
höhere, in den zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis eingebrachte zweite Gleichspannung.
14. Verfahren nach Anspruch 13, mit dem weiteren Schritt:
Einstellen der zweiten Gleichspannung unterhalb einer von der Zusatzenergieversorgung
bereitgestellten dritten Gleichspannung im zweiten Teil-Gleichspannungszwischenkreis,
falls die vom Generator bereitgestellte elektrische Energie für das Betreiben des
elektromechanischen Energiewandlers mit der vorbestimmten Drehzahl nicht ausreichend
ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, mit dem weiteren Schritt:
Wandeln der Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis in eine dritte Wechselspannung
zum Betreiben eines weiteren elektromechanischen Energiewandlers, insbesondere einer
Pumpe, beispielsweise einer Speisepumpe zum Pumpen eines Arbeitsmediums in der thermodynamischen
Kreisprozessvorrichtung oder zum Betreiben eines weiteren Ventilators.