[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulvorrichtung mit Stützwalze und Anpresskraft-Regeleinrichtung
sowie eine Fadenverarbeitungsmaschine.
[0002] In der Praxis werden Fäden, Textilgarne, Fasern und dergleichen aus natürlichen oder
synthetischen Materialien, die im Folgenden durchgehend als Fäden bezeichnet werden,
für ihre weitere Verarbeitung, insbesondere auch für Färbeprozesse, auf sogenannten
Spulenhülsen zu einem Wickelkörper aufgespult, der auch als Fadenwickel bezeichnet
wird. Dies kann beispielsweise im Wege einer Kreuzwicklung erfolgen. Hierzu werden
Spulvorrichtungen mit einer Spindel zum rotierbaren Haltern der Spulenhülse eingesetzt.
Die Spindel ist mittels eines Spindelantriebs rotierend antreibbar. An der Umfangsfläche
des Fadenwickels liegt beim Aufspulen des Fadens in der Regel eine Stützwalze an.
Der Spindelantrieb kann nach einer bekannten Bauart in Form eines Reibwalzenantriebs
ausgeführt sein, bei dem die motorisch antreibbare Stützwalze als Reibwalze dient
und die Spindel antreibt. Die Stützwalze kann dabei bedarfsweise in Form einer Nutentrommel
ausgeführt sein. Nach einer anderen Bauart liegt die Stützwalze an der Spulenhülse
bzw. dem darauf zu erzeugenden Wickelkörper in Rollberührung an und wird von der rotierend
angetriebenen Spindel mitgenommen. Der der Spulenhülse zulaufende Faden wird der Spulenhülse
bzw. dem Fadenwickel im Bereich des Kontakts der Stützwalze und des Fadenwickels zugeführt,
wodurch während des Spulprozesses unerwünschte Schubkräfte auf den Faden sowie eine
unzureichende Fadenspannung vermieden werden können. Die Spindel ist nach einer Bauart
am Maschinenrahmen über einen Spulenrahmen mit zumindest einem schwenkbar gelagerten
Schwenkarm relativ zur Stützwalze bewegbar gelagert.
[0003] Es ist bekannt, dass der auf der Spulenhülse erzeugte Fadenwickel, insbesondere für
Färbeprozesse, ein hohes Maß an Gleichförmigkeit aufweisen muss, um dadurch eine gleichmäßige
Färbung des gesamten Fadenwickels zu ermöglichen. Die Gleichmäßigkeit des Fadenwickels
hängt dabei in entscheidendem Maße von einer gleichmäßigen Fadenspannung, der Verlegegeometrie
(winding angle) des Fadens auf der Spulenhülse sowie einer gleichmäßigen Kontaktpressung
zwischen dem Fadenwickel und der Stützwalze ab.
[0004] Am Markt sind seit langem Spulvorrichtungen verfügbar, bei denen die Anpresskraft,
mit der die Stützwalze und der Fadenwickel aneinandergepresst werden, gesteuert bzw.
geregelt wird. So können die Stützwalze und die Spindel beispielsweise mittels einer
Druck- oder einer Zugfeder gegeneinander vorgespannt sein. In der Regel ist hier eine
zusätzliche Dämpfung der Spulvorrichtung erforderlich. Diese variiert jedoch häufig
derart stark, dass die Anpresskraft de facto nur unzureichend justierbar ist.
[0005] Bei einer Regulierung der Anpresskraft mittels Druckluftzylinder variiert die Anpresskraft
nicht zuletzt aufgrund der unvermeidbaren Reibung (stick-slip Verhalten) der dort
eingesetzten Kolbendichtungen. Darüber hinaus muss für die Spulvorrichtung ein Druckluftsystem
vorgehalten werden, was entsprechende Kostennachteile mit sich bringt.
[0006] Wird die Anpresskraft mittels eines elektrischen Getriebemotors geregelt, so erfolgt
dies zumeist auf Grundlage des messtechnisch erfassten Motorstroms. Reibung im Getriebe
sowie Temperaturänderungen des Motors führt hier jedoch häufig zu Fehlern. Auch weisen
Getriebe mit Stirnrädern oder Zahnriemen in der Regel zu viel Spiel auf oder sind
zu elastisch, so dass diese für ein präzises Regeln der Anpresskraft eher ungeeignet
sind.
[0007] Weiter ist aus der
EP 0 351 672 A1 eine Spulvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt welche eine Regelung
der Anpresskraft mittels eine Waagebalkens oder einer direkten Messung des Anpressdrucks
offenbart.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulvorrichtung sowie eine Fadenverarbeitungsmaschine
mit einer Spulvorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens auf einer Spulenhülse anzugeben,
bei der eine dem Spulprozess angepasste Anpresskraft zwischen der Stützwalze und einem
auf der Spulenhülse gebildeten Fadenwickel auf kostengünstige und präzise Weise ermöglicht
ist.
[0009] Die die Spulvorrichtung betreffende Aufgabe wird durch eine Spulvorrichtung mit den
in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Die erfindungsgemäße Fadenverarbeitungsmaschine
weist die in Anspruch 13 angegebenen Merkmale auf. Bevorzugte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Spulvorrichtung ist die Spindel zum Haltern und rotierbaren
Antreiben der mit dem Faden zu bewickelnden Spulenhülse mittels zumindest eines schwenkbar
gelagerten Schwenkarms relativ zur Stützwalze verschwenkbar. Die Spulvorrichtung weist
eine Anpresskraft-Regeleinrichtung auf. Die Anpresskraft-Regeleinrichtung umfasst
einen Aktor zum Betätigen (Verschwenken) des Schwenkarms. Zum Ansteuern des Aktors
dient eine Steuereinrichtung. Der Schwenkarm sowie die daran angeordnete Spindel sind
mit anderen Worten mittels des Aktors relativ zur Stützwalze gesteuert verschwenkbar.
Die Anpresskraft-Regeleinrichtung weist erfindungsgemäß eine dem Schwenkarm zugeordnete
Biegebalken-Wägezelle auf. Die Biegebalken-Wägezelle dient dem Bestimmen eines jeweiligen
Istwerts der Anpresskraft, mittels derer der Wickelkörper und die Stützwalze im Spulbetrieb
aneinandergedrückt werden, wobei die Anpresskraft mittels der Steuereinrichtung anhand
des Istwerts der Anpresskraft durch ein entsprechendes Ansteuern des Aktors auf einen
vorgegebenen Sollwert regelbar ist.
[0011] Biegebalken-Wägezellen weisen einen metallischen Federkörper auf, der unter Belastung
elastisch verformt wird. Die positive oder negative Dehnung wird von einem Dehnungsmessstreifen,
der auf den Federkörper geklebt ist, in ein elektrisches Signal umgesetzt. Das Signal
ist grundsätzlich vom Biegemoment abhängig. Wenn sich der Lasteinleitungspunkt in
Längsrichtung des Biegebalkens bei gleicher Last ändert, entstehen natürlich unterschiedliche
Signale. Es versteht sich, dass der Lasteinleitungspunkt an der Wägezelle deshalb
konstant gehalten werden muss. Biegebalken-Wägezellen sind für die bei Spulenvorrichtungen
relevanten Messbereiche am Markt kostengünstig vorkonfektioniert erhältlich. Ihre
Montage ist denkbar einfach und kann ohne weiteres an exponierter und gut zugänglicher
Stelle am Schwenkarm des Spulenrahmens erfolgen. So kann die Wägezelle beispielsweise
am Schwenkarm mittels entsprechender Schrauben festgeschraubt sein. Vorteilhaft ist
die Biegebalken-Wägezelle an einer oberseitigen Montagefläche, d. h. an einer im Betrieb
in Lotrichtung nach oben weisenden Seite, des Schwenkarms befestigt. Dadurch werden
nur die resultierenden Kräfte, die orthogonal auf die Montageflächen (und die dazu
parallel angeordnete funktionelle Messebene der Wägezelle) gerichtet sind, von der
Wägezelle erfasst. Unerwünschte Scher- und Torsionskräfte, wie diese im Spulbetrieb
am Schwenkarm angreifen können, bleiben dadurch messtechnisch unberücksichtigt.
[0012] Die vorgenannten Wägezellen sind darüber hinaus mit einer ausreichend großen Abtastrate
(Samplingrate) am Markt verfügbar. Durch eine entsprechende Auswertung der von der
Biegebalken-Wägezelle erhaltenen Messsignale können Störgrößen, wie beispielsweise
unerwünschte Bauteilschwingungen der Spulvorrichtung, vereinfacht erkannt und bei
der Regelung der Spulvorrichtung, insbesondere der jeweiligen Drehzahl der Spindel/Spulenhülse,
d.h. der daraus resultierenden Fadenlaufgeschwindigkeit, während des Spulprozesses
entsprechend berücksichtigt werden.
[0013] Die erfindungsgemäße Anordnung der Biegebalken-Wägezelle am Schwenkarm bietet weitere
Vorteile. Zum einen muss der Schwenkarm aufgrund der mitunter großen Masse der Fadenwickel
ohnehin ein großes Lastaufnahmevermögen aufweisen und dementsprechend massiv und stabil
ausgeführt sein. Unerwünschten Schwingungen des Schwenkarms, die zu Störungen bei
der Regelung der Anpresskraft führen könnten, kann dadurch bereits recht wirkungsvoll
ohne einen zusätzlich erhöhten Materialaufwand, mithin ohne zusätzliche Mehrkosten,
entgegengewirkt werden.
[0014] Die Biegebalken-Wägezelle ist nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung in den Schwenkarm integriert. Dadurch kann die Wägezelle gegenüber einer
unerwünschten Beschädigung besonders zuverlässig geschützt werden. Nach der Erfindung
steht die Biegebalken-Wägezelle dabei vorzugsweise an keiner Stelle in einer zur Längserstreckung
des Schwenkarms radialen Richtung über die Außenkontur des (übrigen) Schwenkarms hervor.
Dadurch kann ein Verletzungsrisiko auf Seiten einer Bedienperson der Spulvorrichtung
minimiert werden. Darüber hinaus kann auf diese Weise ein einheitliches optisches
Erscheinungsbild des Schwenkarms erreicht werden.
[0015] Die Biegebalken-Wägezelle ist nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung als eine Mehrfach-Biegebalken-Wägezelle ausgeführt. Mehrfach-Biegebalken
Wägezellen sind durch die Anordnung von zumeist zwei (Doppelbiegebalken) oder drei
(Triple Beam) Biegebalken charakterisiert. Die Biegebalken sind bei dieser Bauform
an der Einspannungs- und an der Lasteinleitungsseite jeweils durch starre Bauteile
miteinander gekoppelt. Durch diese starre mechanische Koppelung der Biegebalken sind
die Wägezellen wesentlich weniger empfindlich gegen Verschiebungen des Lasteinleitungspunktes
als ein einfacher Biegebalken. Durch die S-förmige Verformung der Mehrfach-Biegebalken
Wägezellen treten an den Oberflächen Zonen positiver und negativer Dehnung dicht beieinander
auf, wodurch das Anbringen und Verschalten der eingesetzten Dehnungsmesstreifen weiter
vereinfacht wird. Dies bietet eine nochmals verbesserte Messsicherheit und erlaubt
einen störungsärmeren Betrieb der Spulvorrichtung.
[0016] Die Spindel kann erfindungsgemäß auch über zwei Schwenkarme relativ zur Stützwalze
am Maschinenrahmen verschwenkbar angeordnet sein. Dadurch können eine besonders präzise
Ausrichtung und Relativbewegung der Spindel sowie der daran gehaltenen Spindel zur
Stützwalze gewährleistet werden. Die Qualität des erzeugten Fadenwickels kann dadurch
reproduzierbar nochmals weiter verbessert werden. Die Schwenkarme müssen die Anpresskraft
in diesem Fall nur jeweils zur Hälfte aufnehmen. Dementsprechend können die Schwenkarme
jeweils mit einem geringeren Materialeinsatz realisiert werden oder aber Schwerlastanforderungen
genügen.
[0017] Nach der Erfindung kann nur einer der beiden oder jeder der beiden Schwenkarme jeweils
mit (zumindest) einer Biegebalken-Wägezelle, insbesondere einer vorstehend erläuterten
Mehrfach-Biegebalken-Wägezelle, versehen sein. Die Wägezellen nehmen hier jeweils
die Anpresskraft zur Hälfte bzw. den orthogonal zu ihrer Messebene (Montageebene)
ausgerichteten Kraftvektor der hälftigen Anpresskraft auf.
[0018] Der Aktor ist nach der Erfindung bevorzugt ein Elektromotor. Elektromotoren sind
am Markt kostengünstig und in geeigneter Konfiguration erhältlich. Der Elektromotor
kann vorteilhaft als ein Schrittmotor ausgeführt sein.
[0019] Nach einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Aktor mit dem
Schwenkarm bzw. mit den Schwenkarmen der Spindel über ein Planspiralgetriebe verkoppelt.
Dadurch kann der Aktor spielfrei bzw. im Wesentlichen spielfrei mit dem Schwenkarm
bzw. den Schwenkarmen verkoppelt werden. Die Anpresskraft der Stützwalze am Fadenwickel
kann dadurch während des Spulprozesses hochpräzis eingestellt und nachgeregelt werden.
Selbst große Drehmomente können mittels des Planspiralgetriebes ohne weiteres übertragen
werden. Planspiralgetriebe sind bei einfachem konstruktivem Aufbau besonders kompakt
und weisen die für Spulvorrichtungen wesentliche hohe Betriebssicherheit und lange
Lebensdauer auf. Sie können aufgrund Ihrer kompakten Bauweise zudem ohne Weiteres
bei existierenden Spulvorrichtungen nachgerüstet werden. Damit das Planspiralgetriebe
ein gewisses Maß an Elastizität aufweist, kann zumindest eines der Getriebeteile des
Planspiralgetriebes aus einem zähelastischen Material, insbesondere einem Kunststoff,
bestehen.
[0020] Ein Antriebsmotor oder Spindelantrieb für den rotierenden Antrieb der Spulenhülse
ist im konstruktiv einfachsten Fall an einem Schwenkarm der Spindel montiert und gemeinsam
mit diesem um die Schwenkachse des Spulenrahmens schwenkbar gelagert. Dadurch kann
einerseits die Masse des Spulenrahmens derart vergrößert werden, dass während des
Spulprozesses unerwünschten Schwingungen der mit dem Faden zu bewickelnden Spulenhülse
entgegengewirkt wird. Andererseits kann der Motor als eine Ausgleichsmasse für die
Spindel und die den Fadenwickel tragenden Spulenhülse genutzt werden. Die Anpresskraft
kann dadurch vereinfacht geregelt werden.
[0021] Nach der Erfindung kann der Spulenrahmen mit einem zusätzlichen Vorspannelement,
insbesondere in Form eines Federelements, versehen sein. Das Federelement kann insbesondere
als eine Zug- oder Druckfeder ausgeführt sein. Derlei Federelemente sind mit einer
geeigneten Parametrisierung am Markt kostengünstig verfügbar. Mittels des Vorspannelements
kann eine spielfreie Getriebekopplung des Aktors und des Schwenkarms erreicht werden,
was eine hochpräzise Regelung der Anpresskraft zwischen der Stützwalze und der Spulenhülse/dem
Fadenwickel ermöglicht.
[0022] Darüber hinaus kann der Spulenrahmen auch mit einem Dämpfungselement versehen sein,
um unerwünschten mechanischen Schwingungen entgegenzuwirken. Das Dämpfungselement
kann beispielsweise eine KolbenZylindereinheit oder ein Elastomerbauteil umfassen.
[0023] Liegt der Fadenwickel im Spulbetrieb an der Stützwalze oberseitig in einer zum Lot
axialen Richtung an, so wird mit zunehmendem Durchmesser des auf der Spulenhülse erzeugten
Fadenwickels vorzugsweise auch das Spulengewicht (mithin das Gewicht des auf dem Spulenkörper
aufgewickelten Fadens) bei der Regelung der Anpresskraft zwischen der Stützwalze und
dem Fadenwickel berücksichtigt. Die Steuereinrichtung ist in diesem Fall dazu eingerichtet,
insbesondere programmiert, während des Spulprozesses das Spulengewicht ermitteln und
die Anpresskraft der Stützwalze gegen den Fadenwickel auf Grundlage des jeweiligen
Spulengewichts zu regeln. So kann die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, insbesondere
dazu programmiert sein, das jeweilige Spulengewicht anhand von Messdaten zu einer
Aufspullänge des auf der Spulenhülse aufgespulten Fadens sowie dessen Feinheit zu
berechnen. Es versteht sich, dass dazu Informationen zur Feinheit des aufzuspulenden
Fadens in der Steuereinrichtung hinterlegt sein müssen. Zur Messung der jeweiligen
Aufspullänge ist die Spulvorrichtung vorzugsweise mit einer entsprechenden Messsensorik
versehen.
[0024] Nach der Erfindung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, insbesondere programmiert
sein, unerwünschte mechanische Schwingungen der Spindel anhand von Messdaten der vorstehend
erläuterten Biegebalken-Wägezelle(n) zu detektieren und solchen mechanischen Schwingungen
steuerungstechnisch, etwa durch ein Verringern einer jeweiligen Drehzahl der Spindel,
entgegenzuwirken. Weist die Spulvorrichtung zusätzlich ein ansteuerbares, d.h. in
seinen Dämpfungseigenschaften variabel einstellbares, Dämpfungselement für die Spindel
bzw. den/die die Spindel tragenden Schwenkarme auf, so kann das Dämpfungselement alternativ
oder ergänzend von der Steuereinrichtung angesteuert werden, um den mechanischen Schwingungen
entgegenzuwirken. Die erfindungsgemäße Fadenverarbeitungsmaschine weist zumindest
eine vorstehend erläuterte Spulvorrichtung und eine der Spulvorrichtung zugeordneten
Changiereinheit auf, mittels derer der auf der Spulenhülse aufzuspulende Faden in
Richtung der Spindelachse relativ zur Spulenhalterung hin- und her bewegbar ist. Die
Changiereinheit kann beispielsweise als Flügelrad-Changiereinheit oder auch als zugmittelbasierte
Changiereinheit mit einem über ein Zugmittel hin- und herbewegbaren Fadenführer ausgeführt
sein. Alternativ kann die Changiereinheit auch eine Nutentrommel umfassen, die bevorzugt
durch die Stützwalze gebildet ist.
[0025] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0026] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine Fadenverarbeitungsmaschine mit mehreren Spulstellen zum Aufspulen eines Fadens
auf eine Spulenhülse, wobei jede Spulstelle eine Spulvorrichtung mit einer verschwenkbar
gelagerten Spindel aufweist, die mittels einer Anpresskraftregelung mit einer vorgegebenen
Anpresskraft an eine Stützwalze pressbar ist, in einer ausschnittsweisen perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 2
- die Spulvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer freigestellten Seitenansicht;
- Fig. 3
- eine Spulvorrichtung, bei der ein Antriebsmotor für die Spindel auf einem Schwenkarm
montiert ist, der die Spindel trägt, in einer perspektivischen Ansicht;
- Fign. 4
- ein bei den Spulvorrichtungen gemäß Fign. 1 bis 3 eingesetztes Planspiralgetriebe
in einer Seitenansicht (Fig. 4A) und in einer perspektivischen Ansicht (Fig. 4B);
- Fig. 5
- eine Spulvorrichtung mit Dämpfungselement für eine Fadenverarbeitungsmaschine gemäß
Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht; und
- Fig. 6
- eine alternative Ausführungsform einer Spulvorrichtung für eine Fadenverarbeitungsmaschine
gemäß Fig. 1, in einer Seitenansicht.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Fadenverarbeitungsmaschine
10 in einer ausschnittsweisen perspektivischen Ansicht. Die Fadenverarbeitungsmaschine
10 weist einen Maschinenrahmen
12 auf, an dem mehrere Spulstellen
14 nebeneinander angeordnet sind. Die Spulstellen 14 weisen jeweils eine Spulvorrichtung
16 zum Aufspulen eines auf einer Vorlagespule
18 bereitgestellten Fadens
20 auf einer Spulenhülse
22 unter Bildung eines Fadenwickels
24 (=Wickelkörper) auf. Der der Spulenhülse 22 zulaufende Faden 20 ist über ein ortsfest
am Maschinenrahmen 12 positioniertes Fadenleitwerk
26 einer Changiereinheit
28 zuführbar und durch diese in Richtung der Längsachse
30 der Spulenhülse 22 relativ zur Spulenhülse 22 über einen fix vorgegebenen oder variablel
vorgebbaren Winkelbereich hin- und herbewegbar.
[0028] Die Changiereinheit 28 weist hier beispielhaft einen zugmittelgeführten Fadenführer
32 auf. Nach einem in der Zeichnung nicht näher wiedergegeben Ausführungsbeispiel kann
die Changiereinheit 28 auch als eine Flügelrad-Changiereinheit 28 ausgeführt sein
oder einen sogenannten Finger- oder Pendelfadenführer umfassen.
[0029] Die mit dem Faden 20 zu bewickelnde Spulenhülse 22 ist an einer motorisch antreibbaren
Spindel
34 lösbar angeordnet und um ihre Längsachse 30 in Rotationsrichtung
36 rotierbar. Die Längsachse 30 der Spulenhülse 22 fällt mit der Spindellängsachse
38 der Spindel zusammen.
[0030] Am Maschinenrahmen 12 ist (in Lotrichtung) unterhalb der Spindel 34 eine Stützwalze
40 drehbar gelagert, deren Rotationsachse
42 parallel zur Spindellängsachse 38 der Spindel 34 und somit der Längsachse 30 Spulenhülse
22 verlaufend angeordnet ist. Gemäß Fig. 1 liegt die Stützwalze 40 an dem auf der
Spulenhülse 22 erzeugten Fadenwickel 24 unmittelbar an. Der Faden 20 ist über einen
Teilumfangswinkel um die Stützwalze 40 geführt und im Kontaktbereich der Stützwalze
40 und des Fadenwickels 24 an die Mantelfläche des Fadenwickels 24 anlegbar.
[0031] Die Spindel 34 ist am Maschinenrahmen 12 über einen Spulenrahmen
44 befestigt. Der Spulenrahmen 44 umfasst hier zwei Pendel- oder Schwenkarme
46, von denen in Fig. 1 aus Darstellungsgründen nur einer gezeigt ist. Die Schwenkarme
46 sind über eine an Lagerteilen
48 gelagerte Welle (nicht gezeigt) um eine mit
50 bezeichnete Schwenkachse relativ zur Stützwalze 40 in Pfeilrichtung
52 verschwenkbar. Der Fadenwickels 24 und die Stützwalze 40 werden durch eine Anpresskraft
gegeneinander gepresst, die durch eine Schwenkbewegung der Spindel 34 relativ zur
Stützwalze 40 variierbar ist. Die Spulvorrichtung 16 umfasst dazu eine Anpressdruck-Regeleinrichtung
54, die einen Aktor
56 zum Betätigen der Schwenkarme 46 umfasst. Der Aktor 56 ist hier durch einen Elektromotor
gebildet. Zum Steuern des Elektromotors 54 dient eine Steuereinrichtung
58. Die Steuereinrichtung 58 umfasst zur Bestimmung des Istwerts der Anpresskraft des
Fadenwickels 24 an der Stützwalze 40 eine Biegebalken-Wägezelle
60, die hier in Form einer Doppel-Biegebalken-Wägezelle 60, ausgeführt ist. Die Spindel
34 ist einenends über die Doppel-Biegebalken-Wägezelle 60 an einem der Schwenkarme
46 des Spulenrahmens 44 befestigt. Die Steuereinrichtung 58 kann dazu eingerichtet,
insbesondere programmiert ist, während des Spulprozesses unerwünschte mechanische
Schwingungen der Spindel 34 anhand von Messdaten der Biegebalken-Wägezelle 60 zu detektieren
und solchen Schwingungen steuerungstechnisch, etwa durch ein Verringern einer Drehzahl
der Spindel 34, entgegenzuwirken.
[0032] In
Fig. 2 ist die Spulvorrichtung 16 der Fadenverarbeitungsmaschine 10 gemäß Fig. 1 in einer
ausschnittsweisen freigestellten Seitenansicht gezeigt. Die Doppel-Biegebalken-Wägezelle
60 ist einenends an einem Schwenkarm 46 des Spulenrahmens 44 und anderenends an der
rotatorisch antreibbaren Spindel 34 befestigt, hier beispielsweise festgeschraubt.
[0033] Die Stützwalze liegt entlang eines Auflagebereichs
A an dem Wickelkörper an. Die Anpresskraft
FA des Wickelkörpers 24 gegen die Stützwalze 40 wird hier aufgrund der Zweifachlagerung
der Spindel 34 jeweils hälftig in die beiden Schwenkarme 46 des Spulenrahmens 44 eingeleitet.
Die Anpresskraft F
A ist dabei in Richtung einer mit
61 bezeichneten Achse orthogonal zur Spindellängsachse 38 sowie der Rotationsachse 42
der Anpresswalze 40 verlaufend ausgerichtet. In Fig. 2 ist die hälftige Anpresskraft
F
A mit ihren beiden zueinander orthogonal ausgerichteten Kraftvektoren F
A1, F
A2 dargestellt. Die Doppel-Biegebalken-Wägezelle 60 kann nur eine zu ihrer Montage-
oder Messebene orthogonal gerichtete Kraft, hier den Kraftvektor F
A1 der hälftigen Anpresskraft F
A, aufnehmen. Die Steuereinrichtung 58 ist dazu programmiert, den tatsächlichen Istwert
der (gesamten) Anpresskraft F
A auf Basis der jeweiligen Schwenkstellung der Spindel 34 um ihre Schwenkachse 50 relativ
zur Stützwalze 40 sowie der durch die Doppel-Biegebalken-Wägezelle 60 erhaltenen Messwerte
der orthogonal zur Mess- bzw. Montagebene der Biegebalken-Wägezelle 60 gerichteten
Kraftvektors F
A1 der Anpresskraft F
A, zu ermitteln. Es versteht sich, dass die Biegebalken-Wägezelle dazu eine ausreichend
große Abtastrate aufweisen muss. Zum Erfassen der jeweiligen Schwenkposition der Spindel
34 kann dabei ein mit
62 bezeichneter Positionssensor dienen. Die Steuereinrichtung 58 steuert den Elektromotor
56 auf Grundlage der von der Biegebalken-Wägezelle erhaltenen Messwerte derart an,
dass die Anpresskraft F
A des Fadenwickels 24 gegen die Stützwalze 40 auf einen jeweils vorgegebenen Sollwert
der Anpresskraft FA geregelt wird. Dieser Sollwert ist in der Steuereinrichtung 58
hinterlegt, insbesondere in einem Speichermittel (nicht gezeigt) der Steuereinrichtung
58 abgespeichert, und kann bei Bedarf an unterschiedliche Spulprozesse variabel angepasst
werden. Die Steuereinrichtung 58 ist dazu eingerichtet, das jeweilige Gewicht der
mit dem Faden bewickelten Spulenhülse 22, d. h. das jeweilige Spulengewicht, bei der
Bestimmung des Istwerts der Anpresskraft F
A zu berücksichtigen. Das Spulengewicht kann von der Steuereinrichtung selbst anhand
der Feinheit des jeweiligen Fadens und der auf der Spulenhülse jeweilig aufgespulten
Fadenlänge auf einfache Weise bestimmt werden. Informationen zur Feinheit des aufzuspulenden
Fadens sind vorzugsweise in der Steuereinrichtung 58 hinterlegt (abgespeichert). Die
jeweilige Fadenlänge des auf der Spulenhülse 22 bereits aufgespulten Fadens 20 kann
steuerungsseitig in an sich bekannter Weise mittels einer geeigneten Sensoranordnung
(nicht gezeigt), etwa des Fadenleitwerks 26 (Fig. 1), bestimmt werden.
[0034] In
Fig. 3 ist ausschnittsweise ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Spulvorrichtung 16 gezeigt.
Die Spulvorrichtung 16 unterscheidet sich von dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen darin, dass ein Spindelantrieb
64 für die Spindel 34 auf dem Spulenrahmen 44, genauer auf einem der Schwenkarme 46
des Spulenrahmens 44 montiert ist. Der Spindelantrieb 64 kann über einen Treibriemen
(in Fig. 3 nicht gezeigt), beispielsweise in Form eines Zahnriemens, mit der Spindel
34 verkoppelt sein. Zu beachten ist, dass der Spindelantrieb 64 mittels eines Montageelements
66 derart an dem Schwenkarm 46 befestigt ist, dass die Gewichtskraft des Antriebsmotors
64 bezogen auf die Schwenkachse 50 ein der Spindel 34 sowie der darauf angeordneten
Spulenhülse 22 (mit Fadenwickel) entgegen gerichtetes Moment bewirkt. Die vorstehend
im Zusammenhang mit Fig. 1 genannte Welle
68 der Schwenkarme 46 ist in Fig. 3 gut zu erkennen.
[0035] Bei den in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Spulvorrichtungen 16 ist der Aktor 56 der
Schwenkarme 46 jeweils über ein Planspiralgetriebe mit der Drehwelle 68 der beiden
Schwenkarme 46 gekoppelt. Bei den in den Fign. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispielen
ist das Planspiralgetriebe jeweils durch einen Getriebekasten
70 teilweise verdeckt. Das Planspiralgetriebe weist hier ein der Welle 68 drehfest angeordnetes
Stirnrad
72 auf.
[0036] Die
Fign. 4A und
4B zeigen den als Elektromotor ausgebildeten Aktor 56 mit dem Planspiralgetriebe
74 jeweils in einer freigestellten Ansicht. Das Stirnrad 72 weist eine Bogenverzahnung
76 auf, die in ein Planspiralrad
78 mit einem spiralförmigen Zahnverlauf
80 greift. Das Planspiralgetriebe 74 ermöglicht bei äußerst kompakter Bauform eine hohe
Übersetzung und minimale Reibungsverluste. Dadurch kann eine für Spulprozesse ausreichend
dynamische Regelung der Anpresskraft F
A (Fig. 2), durch die die Stützwalze 40 und der Fadenwickel 24 aneinandergepresst werden,
gewährleistet werden. Durch die spezielle Verzahnung ist die Kontaktfläche der beiden
Getriebeteile vergrößert und deren Materialbelastung erheblich reduziert. Dadurch
ist das Planspiralgetriebe 74 wartungsarm und weist eine für Fadenverarbeitungsmaschine
10 gewünschte Langlebigkeit auf. Zu beachten ist, dass sich das Getriebespiel durch
ein axiales Verschieben des Planspiralrad 78 entlang seiner Drehachse
82, die hier mit der Motorwellenachse (nicht bezeichnet) zusammenfällt, einstellen oder
auch gänzlich aufheben lässt. Dadurch kann eine äußerst präzise Regelung des Anpresskraft
F
A (Fig. 2) realisiert werden. Für eine - begrenzte - Elastizität des Planspiralgetriebes
74 kann das Stirnrad 72 mit Bogenverzahnung beispielsweise aus einem zähelastischen
Material, insbesondere einem Kunststoffmaterial, bestehen. Kleinere bzw. hochfrequente
Schwingungen der Spindel 34, die während des Spulbetriebs nicht zu vermeiden sind,
können so vom Planspiralgetriebe 74 schadfrei aufgenommen werden.
[0037] Die vorstehend im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 3 gezeigten Spulvorrichtungen
16 können ein zusätzliches Vorspannelement
84 aufweisen. Dadurch kann eine maximale Spielaufhebung im Planspiralgetriebe realisiert
werden. Das Vorspannelement 84 kann im konstruktiv einfachsten Fall als eine Zugfeder
ausgeführt sein, wie dies in
Fig. 5 dargestellt ist. Die Zugfeder greift hier einenends an einem Radialarm
86 der Welle 68 und anderenends am Maschinenrahmen 12 an. Zusätzlich oder alternativ
können die Spulvorrichtungen 16 ein in der Zeichnung nicht näher dargestelltes Dämpfungselement
aufweisen, um unerwünschten Schwingungen der Spindel 34 während des Spulprozesses
entgegenzuwirken. Das Dämpfungselement kann dabei insbesondere variabel einstellbar
und vorteilhaft durch die Steuereinrichtung der Spulvorrichtung 16 ansteuerbar sein.
[0038] In
Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Spulvorrichtung 16 gezeigt, wie diese
bei einer Fadenverarbeitungsmaschine10 gemäß Fig. 1 einsetzbar ist. Die Spulvorrichtung
16 unterscheidet sich von den vorstehend im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 5 gezeigten
Spulvorrichtungen 16 im Wesentlichen darin, dass ein Schwenkarm 46 des Spulenrahmens
44 über eine vom Elektromotor 56 rotatorisch antreibbare Gewindespindel
88 betätigbar ist. Die Gewindespindel 88 greift in eine nicht näher bezeichnete Gewindebohrung
des Schwenkarms 46 ein.
[0039] Der Spulenrahmen 44 der Spulvorrichtungen 16 kann nach einem in der Zeichnung nicht
näher dargestellten Ausführungsbeispiel auch nur einen Schwenkarm 46 aufweisen. Bei
dieser Bauart nimmt die Doppel-Biegebalken-Wägezelle 60 mithin den orthogonalen Kraftvektor
F
A1 der gesamten Anpresskraft F
A der Stützwalze 40 gegen den Fadenwickel 24 auf.
1. Spulvorrichtung (16) zum Aufspulen eines Fadens (20) auf eine Spulenhülse (22) unter
Bildung eines Fadenwickels (24), umfassend:
- eine Spindel (34) zum Haltern und rotierbaren Antreiben der Spulenhülse (22) um
deren Längsachse (30);
- eine Stützwalze (40), die beim Aufspulen des Fadens (20) an der Umfangsfläche des
Fadenwickels (24) anliegt, wobei die Spindel (34) mittels zumindest eines schwenkbar
gelagerten Schwenkarms (46) relativ zur Stützwalze (40) verschwenkbar ist; und
- eine Anpresskraft-Regeleinrichtung (54)
o mit einem Aktor (56) zum Betätigen des Schwenkarms (46) und
o mit einer Steuereinrichtung (58) zum Ansteuern des Aktors (56); dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresskraft-Regeleinrichtung (54) eine
dem Schwenkarm (46) zugeordnete Biegebalken-Wägezelle (60) zum Bestimmen eines jeweiligen
Istwerts der Anpresskraft FA aufweist, durch die der Fadenwickel (24) und die Stützwalze (40) aneinandergedrückt
werden und anhand dessen die Anpresskraft FA mittels der Steuereinrichtung (58) durch ein entsprechendes Ansteuern des Aktors
(56) auf einen vorgegebenen Sollwert regelbar ist.
2. Spulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegebalken-Wägezelle (60) als eine Doppelbiegebalken-Wägezelle ausgeführt ist.
3. Spulvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegebalken-Wägezelle (60) derart in den Schwenkarm (46) integriert ist, dass
diese und an keiner Stelle über die Außenkontur des Schwenkarms (46) seitlich hervorsteht.
4. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (34) über zwei schwenkbar gelagerte Schwenkarme (46) relativ zur Stützwalze
(40) verschwenkbar ist.
5. Spulvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der beiden Schwenkarme (46) jeweils mit einer Biegebalken-Wägezelle versehen
ist.
6. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (56) ein Elektromotor ist.
7. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (56) über ein Planspiralgetriebe (74) mit dem Schwenkarm (46) verkoppelt
ist.
8. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spindelantrieb (64) der Spindel (34) am Schwenkarm (46) montiert und gemeinsam
mit diesem um die Schwenkachse (50) schwenkbar ist.
9. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (34) mit einem Dämpfungselement und/oder mit einem Vorspannelement (84),
bevorzugt in Form einer Zug- oder Druckfeder, versehen ist.
10. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (58) dazu eingerichtet, insbesondere programmiert, ist, während
des Aufspulprozesses das Spulengewicht zu ermitteln und bei der Regelung der Anpresskraft
FA zu berücksichtigen.
11. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (58) dazu ausgebildet, insbesondere programmiert ist, das jeweilige
Spulengewicht anhand von Messdaten zu einer Aufspullänge des auf der Spulenhülse (22)
aufgespulten Fadens (20) sowie anhand dessen Feinheit zu berechnen.
12. Spulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (58) dazu eingerichtet, insbesondere programmiert ist, unerwünschte
mechanische Schwingungen der Spindel (34) anhand von Messdaten der Biegebalken-Wägezelle
(60) zu detektieren und solchen Schwingungen steuerungstechnisch, etwa durch ein Verringern
einer Drehzahl der Spindel (34), entgegenzuwirken.
13. Fadenverarbeitungsmaschine (10) mit zumindest einer Spulvorrichtung (16) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche und mit einer der Spulvorrichtung (16) zugeordneten Changiereinheit
(28), mittels derer der auf der Spulenhülse (22) aufzuspulende Faden (20) in Richtung
der Spindellängsachse (38) hin- und her bewegbar ist.
1. A winding device (16) for winding a yarn (20) onto a package tube (22) in order to
form a yarn winding package (24), comprising:
- a spindle (34) for holding and rotationally driving the package tube (22) aboutits
longitudinal axis (30);
- a support roller (40) that abuts against the peripheral surface of the yarn winding
package (24) during winding of the yarn (20), wherein the spindle (34) is pivotable
relative to the support roller (40) by means of at least one pivotably mounted swivel
arm (46); and
- contact-force control device (54)
∘ with an actuator (56) for actuating the swivel arm (46) and
∘ with a control device (58) for controlling the actuator (56);
characterized in that the contact-force control device (54) is provide with a bending beam load cell (60)
that is associated with the swivel arm (46) for determining a respective actual value
of the contact force F
A with which the yarn package (24) and the support roller (40) are pressed against
one another and by means of which the contact force F
A can be regulated to a predetermined target value by means of the control device (58)
through appropriate controlling of the actuator (58).
2. The winding device as set forth in claim 1, characterized in that the bending beamload cell (60) is embodied as a dual bending beam load cell.
3. The winding device as set forth in claim 1 or 2, characterized in that the bending beam load cell (60) is integrated into the swivel arm (46) in such a
way that it doesnot extend laterally over the outer contour of the swivel arm (46)
at any point.
4. The winding device as set forth in any one of the preceding claims, characterized in that the spindle (34) can be swiveled relative to the support roller (40) by means of
two pivotably mounted swivel arms (46).
5. The winding device as set forth in claim 4, characterized in that the each of the two swivel arms (46) is provided with a bending beam load cell.
6. The winding device as set forth in any one of the preceding claims, characterized in that the actuator (56) is an electric motor.
7. The winding device as set forth in any one of the preceding claims, characterizedin that the actuator (56) is coupled with the swivel arm (46) by means of a planar spiral
gear (74).
8. The winding device as set forth in any one of the preceding claims, characterizedin that a spindle drive (64) of the spindle (34) is mounted on the swivel arm (46) and can
be swiveled together therewith about the swivel axis (50).
9. The winding device as set forth in any one of the preceding claims, characterized in that the spindle (34) is provided with a damping element and/or with a biasing element
(84), preferably in the form of a tension or compression spring.
10. The winding device as set forth in any one of the preceding claims, characterized in that the control device (58) is set up, particularly programmed, to determine the package
weight during the winding process and to take same into account in the regulation
of the contact force FA.
11. The winding device as set forth in any one of the preceding claims, characterized in that the control device (58) is designed, particularly programmed, to calculate therespective
package weight on the basis of measured data for a wound length of the yarn (20) wound
onto the package tube (22) and on the basis of the fineness thereof.
12. The winding device as set forth in any one of the preceding claims, characterized in that the control device (58) can be set up, particularly programmed, to detect undesired
mechanical oscillations of the spindle (34) on the basis of measured data of the bending
beam load cell (60) and to counteract such oscillations by means of control technology,
for example by reducing a rotational speed of the spindle (34).
13. A yarn processing machine (10) with at least one winding device (16) as set forth
inany one of the preceding claims and with a traversing unit (28) that is associated
with the winding device (16) by means of which the yarn (20) to be wound on the package
tube (22) can be moved back and forth in the direction of the spindle axis (38).
1. Dispositif d'enroulement (16) permettant d'enrouler un fil (20) sur une douille de
canette (22) pour former un enroulement de fil (24), comprenant :
- une broche (34) permettant de supporter et d'entraîner en rotation la douille de
canette (22) autour de son axe longitudinal (30) ;
- un cylindre d'appui (40) qui s'appuie contre la surface circonférentielle de l'enroulement
de fil (24) lors de l'enroulement du fil (20),
la broche (34) pouvant pivoter par rapport au cylindre d'appui (40) au moyen d'au
moins un bras pivotant (46) monté de manière à pouvoir pivoter ; et
- un dispositif de réglage de force d'appui (54)
∘ comportant un actionneur (56) permettant d'actionner le bras pivotant (46) et
∘ comportant un dispositif de commande (58) permettant de commander l'actionneur (56)
;
caractérisé en ce que le dispositif de réglage de force d'appui (54) présente une cellule de pesée à barre
flexible (60) associée au bras pivotant (46) pour déterminer une valeur réelle respective
de la force d'appui F
A, au moyen de laquelle force d'appui l'enroulement de fil (24) et le cylindre d'appui
(40) sont pressés l'un contre l'autre et sur la base de laquelle valeur réelle la
force d'appui F
A peut être réglée à une valeur de consigne prédéterminée au moyen du dispositif de
commande (58) par une commande correspondante de l'actionneur (56).
2. Dispositif d'enroulement selon la revendication 1, caractérisé en ce que la cellule de pesée à barre flexible (60) est réalisée sous la forme d'une cellule
de pesée à double barre flexible.
3. Dispositif d'enroulement selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la cellule de pesée à barre flexible (60) est intégrée dans le bras pivotant (46)
de telle sorte qu'elle ne fait saillie latéralement en aucun point sur le contour
extérieur du bras pivotant (46).
4. Dispositif d'enroulement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la broche (34) peut pivoter par rapport au cylindre d'appui (40) par l'intermédiaire
de deux bras pivotants (46) montés de manière à pouvoir pivoter.
5. Dispositif d'enroulement selon la revendication 4, caractérisé en ce que chacun des deux bras pivotants (46) est pourvu respectivement d'une cellule de pesée
à barre flexible.
6. Dispositif d'enroulement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'actionneur (56) est un moteur électrique.
7. Dispositif d'enroulement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'actionneur (56) est couplé au bras pivotant (46) par l'intermédiaire d'un engrenage
à enroulement planispiralé (74).
8. Dispositif d'enroulement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un entraînement à broche (64) de la broche (34) est monté sur le bras pivotant (46)
et peut pivoter avec celui-ci autour de l'axe de pivotement (50).
9. Dispositif d'enroulement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la broche (34) est pourvue d'un élément d'amortissement et/ou d'un élément de précontrainte
(84), de préférence sous la forme d'un ressort de traction ou de compression.
10. Dispositif d'enroulement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de commande (58) est configuré, en particulier programmé, pour déterminer
le poids de canette pendant le processus d'enroulement et pour en tenir compte lors
du réglage de la force d'appui FA.
11. Dispositif d'enroulement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de commande (58) est configuré, en particulier programmé, pour calculer
le poids de canette respectif sur la base de données de mesure concernant une longueur
d'enroulement du fil (20) enroulé sur la douille de canette (22) et en fonction de
sa finesse.
12. Dispositif d'enroulement selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de commande (58) est configuré, en particulier programmé, pour détecter
des vibrations mécaniques indésirables de la broche (34) à l'aide de données de mesure
de la cellule de pesée à barre flexible (60) et pour agir contre lesdites vibrations
par une technique de commande, par exemple en réduisant la vitesse de rotation de
la broche (34).
13. Machine de traitement de fil (10) comportant au moins un dispositif d'enroulement
(16) selon l'une des revendications précédentes et comportant une unité de déplacement
(28) associée au dispositif d'enroulement (16), au moyen de laquelle le fil (20) à
enrouler sur la douille de canette (22) peut être déplacé d'avant en arrière dans
la direction de l'axe longitudinal de broche (38).