(19)
(11) EP 3 649 792 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
23.03.2022  Patentblatt  2022/12

(21) Anmeldenummer: 18730741.8

(22) Anmeldetag:  08.06.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H04R 25/00(2006.01)
H04L 29/08(2006.01)
G06F 9/48(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
H04R 25/70; H04R 2225/55
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2018/065190
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2019/233602 (12.12.2019 Gazette  2019/50)

(54)

VERFAHREN ZUR ÜBERTRAGUNG EINES BEARBEITUNGSZUSTANDES IN EINER AUDIOLOGISCHEN ANPASSUNGSAPPLIKATION FÜR EIN HÖRGERÄT

METHOD FOR TRANSMITTING A PROCESSING STATE IN AN AUDIOLOGICAL ADAPTATION APPLICATION FOR A HEARING DEVICE

PROCÉDÉ DE TRANSMISSION D'UN ÉTAT DE TRAITEMENT DANS UNE APPLICATION D'ADAPTATION AUDIOLOGIQUE POUR UN APPAREIL AUDITIF


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
13.05.2020  Patentblatt  2020/20

(73) Patentinhaber: Sivantos Pte. Ltd.
Singapore 539775 (SG)

(72) Erfinder:
  • ASCHOFF, Stefan
    90542 Eckental (DE)
  • ATHMANATHAN, Balakrishnan
    Sriramapuram, Banglore 560021 (IN)
  • RUDRAWAL, Sanjay Kumar
    Banglore 560037 (IN)

(74) Vertreter: FDST Patentanwälte 
Nordostpark 16
90411 Nürnberg
90411 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
JP-A- 2002 288 125
US-A1- 2012 167 117
US-A1- 2013 041 790
US-A1- 2014 095 625
JP-A- 2006 172 440
US-A1- 2012 250 858
US-A1- 2014 032 706
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung eines Bearbeitungszustandes in einer audiologischen Anpassungsapplikation für ein Hörgerät, wobei biologische und/oder audiometrische Daten eines Benutzers des Hörgerätes als Eingabewerte der audiologischen Anpassungsapplikation in eine Mehrzahl von Bearbeitungsgruppen typifiziert an einen gespeichert werden, wobei ein erster Bearbeitungsmodus einer zum einem gegebenen Zeitpunkt aktiven Bearbeitung der Daten der ersten Bearbeitungsgruppe durch die audiologische Anpassungsapplikation entspricht, und wobei der zu einem Zeitpunkt vorliegende Bearbeitungszustand der audiologischen Anpassungsapplikation bezüglich des Hörgerätes hergestellt wird, indem die biologischen und/oder audiometrischen Daten des Benutzers aus der ersten Bearbeitungsgruppe im ersten Bearbeitungsmodus bereitgestellt werden.

    [0002] Hörgeräte werden für gewöhnlich zum Ausgleich bzw. zur Korrektur einer Hörschwäche oder generell eines Hörverlustes eingesetzt. Obwohl verschiedene Erscheinungsformen von Hörverlust je nach Ähnlichkeit untereinander in einzelne medizinische Diagnose-Gruppen zusammengefasst werden können, ist ein Hörverlust ein individuelles Phänomen, sodass ein Hörgerät für eine Korrektur bzw. für einen Ausgleich des Hörverlustes an dessen konkrete, individuelle Erscheinungsform anzupassen ist, wie dieser beim Benutzer des Hörgerätes gerade vorliegt. Hierbei kann zudem durch eine zeitliche Veränderung im Hörvermögen des Benutzers, beispielsweise, wenn über einen bestimmten Zeitraum das Hörvermögen in bestimmten Frequenzbändern weiter abnimmt, eine erneute Anpassung des Hörgerätes, also insbesondere seiner Einstellungen zur Signalverarbeitung, erforderlich werden. Eine derartige Anpassung erfolgt oftmals mithilfe einer audiologischen Anpassungsapplikation, welche meist vom Hersteller eines Hörgerätes oder in dessen Auftrag bereitgestellt wird, und mittels derer ein Zugriff und insbesondere eine Festlegung einzelner Parameter für die Signalverarbeitung des Hörgerätes möglich ist. Hierbei werden insbesondere audiometrische Daten bereitgestellt, welche einen Aufschluss über den konkreten, individuellen Hörverlust des Benutzers liefern, sodass die Anpassung der Parameter des Hörgerätes in der audiologischen Anpassungsapplikation unter Berücksichtigung dieser audiometrischen Daten erfolgen kann.

    [0003] Idealerweise erfolgt die Anpassung des Hörgerätes mittels der audiologischen Anpassungsapplikation durch einen entsprechend ausgebildeten Audiologen bzw. Hörgeräte-Akustiker. Gerade in Entwicklungsländern ist jedoch das Verhältnis zwischen Benutzern von Hörgeräten und Hörgeräte-Akustikern oder Audiologen so hoch, dass ein Benutzer eines Hörgerätes dort oftmals eine medizinische Pflegestation o. ä. aufsucht, deren Personal zwar über medizinisch-technische Kenntnisse verfügt, jedoch keine spezielle audiologische Ausbildung genossen hat. Das medizinisch-technische Personal in einer solchen Pflegestation führt daher in den meisten Fällen die Anpassung soweit durch, wie es der eigene Kenntnisstand jeweils zulässt. Auch wenn dies für den Benutzer des Hörgerätes meist zu einigermaßen brauchbaren Ergebnissen hinsichtlich einer grundsätzlichen Verwendbarkeit des Hörgerätes führen kann, treten oftmals Situationen auf, in welchen das medizinisch-technische Personal auf Informationen bzw. Hilfe von einem ausgebildeten Audiologen angewiesen ist.

    [0004] Derzeit ist jedoch eine Intervention eines Audiologen in eine Anpassung, welche von besagtem medizinisch-technischen Personal ohne spezielle audiologische Ausbildung durchgeführt wird, nicht vorgesehen, und daher vernünftigerweise auch nicht machbar. Eine schlichte telefonische Rückfrage beim Audiologen durch das medizinisch-technische Personal scheitert daran, dass dem Audiologen unter normalen Umständen keinerlei Daten des Benutzers des Hörgerätes vorliegen, und er zudem den genauen Bearbeitungsstatus der audiologischen Anpassungsapplikation aus der Ferne gar nicht kennen kann. Eine Unterbrechung der Anpassung des Hörgerätes für einen bestimmten Benutzer, bis zu einem Zeitpunkt, an welchem ein Audiologe die entsprechende medizinische Pflegestation zur Unterstützung aufsuchen kann, ist allein aus Effizienzgründen keine brauchbare Lösung.

    [0005] In einigen Ländern erfolgt die Anpassung auch durch eigens ausgebildete Audiologen, welche speziell eingerichtete Abteilungen in Krankenhäusern oder medizinischen Pflegestationen aufsuchen, zum Beispiel immer ein einem vorgegebenen Wochentag. Hierbei kann es sich jedoch ergeben, dass der konkrete Anpassungsvorgang für einen Nutzer noch nicht vollständig abgeschlossen ist, wenn der Audiologe die spezielle Abteilung bereits für seinen nächsten Termin an einer anderen Stätte verlassen muss. Derzeit führt dies zu Verzögerungen und Ineffizienz.

    [0006] Die US 2012 / 0 250 858 A1 offenbart eine Möglichkeit, die Anwendung einer Applikation nacheinander auf verschiedene Geräte aufzuteilen. Hierbei wird einem ersten Gerät, auf welchem die Anwendung der Applikation erfolgt, durch eine Benutzereingabe eine Anweisung erteilt, die laufende Applikation zusammen mit allen relevanten zu verarbeiten Daten sowie Informationen hinsichtlich eines Bearbeitungszustands oder -fortschritts auf das zweite Gerät zu übertragen, auf welchem anschließend die Anwendung der Applikation unmittelbar fortgesetzt werden kann. Die Übertragung erfolgt dabei verschlüsselt über einen Server, in welchem jedes Gerät als eigene Benutzer-Identität angelegt werden kann.

    [0007] Die US 2014 / 0 095 625 A1 nennt eine ähnliche Möglichkeit, Daten und/oder einen Bearbeitungszustand für eine Applikation abzuspeichern und auf verschiedenen Geräten wiederherzustellen. Hierbei wird ein Backup der für die Anwendung der Applikation relevanten Verarbeitungs- und Zustands-Daten anhand eines entsprechend auslösenden Ereignisses erstellt, welches nicht notwendigerweise durch eine Benutzereingabe gegeben sein muss, sondern auch automatisch im ersten Gerät, welches die Applikation ausführt, ermittelt werden kann. In einem Server, welcher die Backup-Daten empfängt, kann anhand von Informationen zur Synchronisation mit anderen Geräten ermittelt werden, auf welchem anderen Gerät die Anwendung der Applikation fortzuführen ist, sodass die relevanten Daten diesem Gerät bereitgestellt werden.

    [0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, durch welches ein Bearbeitungszustand in einer audiologischen Anpassungsapplikation für ein Hörgerät unter Verknüpfung der hierbei verwendeten Daten des Benutzers des Hörgerätes an einen anderen Ort übertragen werden kann, und/oder zur Fortsetzung der Anpassung im identischen Bearbeitungszustand zu einem späteren Zeitpunkt konserviert werden kann.

    [0009] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Übertragung eines Bearbeitungszustandes in einer audiologischen Anpassungsapplikation für ein Hörgerät, wobei Daten eines Benutzers des Hörgerätes, insbesondere biologische und/oder audiometrische Daten und/oder Daten zur Hörgeräteeinstellung aus einem Zwischenprozess einer Anpassung, als Eingabewerte der audiologischen Anpassungsapplikation an einen Zentralspeicher übertragen und dort in eine Mehrzahl von Bearbeitungsgruppen typifiziert gespeichert werden, wobei zu einem ersten Zeitpunkt in einem ersten Anwenderbereich eine erste Information über die Identität des Benutzers zusammen mit einer zweiten Information über wenigstens einen ersten Bearbeitungsmodus kodiert wird, wobei der erste Bearbeitungsmodus einer zum einem gegebenen Zeitpunkt aktiven Bearbeitung der Daten der ersten Bearbeitungsgruppe durch die audiologische Anpassungsapplikation entspricht, wobei die zum ersten Zeitpunkt kodierte erste und zweite Information zu einem zweiten Zeitpunkt dekodiert wird, wobei die Daten des Benutzers wenigstens aus der ersten Bearbeitungsgruppe vom Zentralspeicher in die audiologische Anpassungsapplikation geladen werden, und wobei anhand der dekodierten ersten und zweiten Information der zum ersten Zeitpunkt vorliegende Bearbeitungszustand der audiologischen Anpassungsapplikation bezüglich des Hörgerätes hergestellt wird, indem die biologischen und/oder audiometrischen Daten des Benutzers aus der ersten Bearbeitungsgruppe im ersten Bearbeitungsmodus bereitgestellt werden.

    [0010] Unter einer audiologischen Anpassungsapplikation für ein Hörgerät ist insbesondere eine rechnergestützte Applikation umfasst, welche dazu eingerichtet ist, anhand von geeigneten audiometrischen Daten eines Benutzers des Hörgerätes das Hörgerät hinsichtlich seiner Signalverarbeitungseinstellungen, und insbesondere hinsichtlich einer frequenzabhängigen Verstärkung und/oder Dynamik-Kompression von Eingangssignalen des Hörgerätes an die audiologischen Anforderungen des Benutzers anzupassen, wie sie insbesondere aus den audiometrischen Daten hervorgehen.

    [0011] Die Anpassapplikation verarbeitet dabei Daten, die neben der Identität des Hörgerätebenutzers auch seine biologischen Daten, seine audiometrischen Daten sowie Daten der aktuellen Einstellung seiner Hörgeräte umfassen können. Auf diese Weise erfasst und verarbeitet die Anpassapplikation Daten, wie sie während des ggf. viele Monate andauernden Vorganges einer Hörgeräteanpassung anfallen. Dieser Vorgang endet mit der finalen Einstellung seiner Hörgeräte.

    [0012] Als audiometrische Daten, welche insbesondere als Eingabewerte der audiologischen Anpassungsapplikation an den Zentralspeicher übertragen und dort gespeichert werden, sind hierbei insbesondere Werte eines Tonaudiogramms, also des frequenzbandweise aufgelösten Hörvermögens eines entsprechenden Testsignals bezüglich gegebener Norm-Werte, Werte für ein räumliches Hörvermögen bezüglich eines binauralen Testsignals, Werte für eine frequenzabhängige Unbehaglichkeitsschwelle, Daten zur Sprachverständlichkeit oder Daten einer "Real-Ear-Unaided-Gain"-Messung umfasst. Als biologische Daten sind insbesondere das Alter und das Geschlecht des Benutzers sowie organisch-medizinische Diagnosen umfasst, wie beispielsweise eine organische Schädigung eines Trommelfells, aber auch solche medizinischen Diagnosen, welche keinerlei Bezug zum Gehör aufweisen.

    [0013] Die audiologische Anpassungsapplikation kann hierbei einerseits derart ausgestaltet sein, dass hierfür eine eigenständige Rechnereinheit auf diese abgestimmt ist, und insbesondere speziell für diese entwickelt ist, sodass die Rechnereinheit für keine andere Verwendung vorgesehen ist, oder andererseits auch auf einer allgemeinen Rechnereinheit Verwendung finden, auf welcher noch weitere, von der audiologischen Anpassungsapplikation prinzipiell getrennte Anwendungen laufen können.

    [0014] Unter einem Zentralspeicher ist insbesondere ein solcher Speicher umfasst, welcher die biologischen und/oder audiometrischen Daten einer Mehrzahl von Benutzern von Hörgeräten abspeichert, und hierzu insbesondere wenigstens für den jeweiligen Übertragungs- und Speichervorgang auch mit einer Mehrzahl an Rechnereinheiten verbindbar ist, auf welchen jeweils die audiologische Anpassungsapplikation ausgeführt wird. Insbesondere ist hierbei der Zentralspeicher von der die audiologische Anpassungsapplikation durchführenden Rechnereinheit räumlich getrennt. Insbesondere handelt es sich beim Zentralspeicher um einen Cloudbasierten Speicher, also um einen Speicher in einem Rechenzentrum, welcher über eine Internetverbindung von Nutzern bevorzugt mit einer entsprechenden Berechtigung dezentral erreicht werden kann. Die Typifizierung der biologischen und/oder audiometrischen Daten in eine Mehrzahl von Bearbeitungsgruppen erfolgt hierbei insbesondere anhand ihrer Reihenfolge in einem vollumfänglichen Ablauf einer Versorgung mit Hörgeräten, an der sie zum ersten Mal aufgenommen werden.

    [0015] So kann für eine Versorgung eines zukünftigen Benutzers mit einem Hörgerät zu Beginn seine Identität erfasst werden, wobei auch seine biologischen Daten wie Geburtsdatum oder Geschlecht aufgenommen werden können, sodass Identität und biologische Daten in eine Datenstruktur passenden Typs gefasst werden können. Nach der Aufnahme des Benutzers kann der Hörverlust gemessen werden, woraus ein Tonaudiogramm resultiert, dessen Daten ebenfalls in dem Format eines entsprechenden Typs gefasst sowie insbesondere gespeichert und zu gegebenem Zeitpunkt an den Zentralspeicher übermittelt werden können.

    [0016] Alternativ zu der Aufnahme eines Tonaudiogrammes, welches mit einem speziell dafür hergestellten und geeichten Messgerät, einem Audiometer, vorgenommen wird, kann die Messung des Hörverlustes auch mit Hörgeräten vorgenommen werden, welche jedoch vom endgültigen Hörgerät für den Benutzer üblicherweise verschieden sind. Das Ergebnis wird als "Insitu-Audiogramm" bezeichnet, d.h. als ein Audiogramm, das ,in der Situation' (,in situ') vorgenommen wurde. Nachdem die audiometrischen Daten eines zukünftigen Benutzers aufgenommen sind, kann der Hörgeräte-Akustiker ein geeignetes Hörgerät auswählen und an dieses eine Anzahl an akustischen Ankopplungsstücken anfügen, die die Halterung des Schallaustrittes im Gehörgang des Benutzers gewährleisten. Eine Typbezeichnung des ausgewählten Hörgerätes sowie eines angefügten Ankopplungsstückes lassen sich ebenfalls in eine Datenstruktur passenden Typs aufnehmen.

    [0017] Nachdem ein Anpassungsvorgang des Hörgerätes auf den individuellen Hörverlust hin eingeleitet wird, liegen viele Parameterwerte der Hörgeräteeinstellungen vor, die ebenfalls in Bearbeitungsgruppen aufgeteilt werden können. Vorzugsweise wird hierfür eine Aufteilung in Bearbeitungsgruppen entsprechend verbreiteter und Audiologen allgemein geläufiger Begriffe verwendet, etwa in die folgenden Gruppen: Verstärkungs- und Kompressionseinstellungen, Einstellungen einer Frequenzkompression, Einstellungen der Richtwirkung der Mikrophone, Einstellungen der Störlärmunterdrückung, Einstellungen der klassifikationsbasierten Klangoptimierung und Einstellungen einer Schalltherapie, wie sie bei Tinnitus eingesetzt wird.

    [0018] Die Typifizierung erfolgt dabei bevorzugt in der audiologischen Anpassungsapplikation vor der Übertragung an den Zentralspeicher.

    [0019] Unter einen ersten Anwenderbereich ist insbesondere die Rechnereinheit umfasst, auf welcher die audiologische Anpassungsapplikation durchgeführt wird, sowie deren unmittelbare räumliche Umgebung; in letzterem Fall kann das Kodieren der ersten Information und der zweiten Information insbesondere auch durch ein Fotografieren des Bildschirms der besagten Rechnereinheit erfolgen.

    [0020] Insbesondere liegt zwischen der ersten Bearbeitungsgruppe und dem ersten Bearbeitungsmodus eine Entsprechung dahingehend vor, dass zu einem gegebenen Zeitpunkt die audiologische Anpassungsapplikation derart betrieben wird, dass die biologischen und/oder audiometrischen Daten der ersten Bearbeitungsgruppe eingegeben, geändert oder gegebenenfalls unmittelbar zur Weiterverarbeitung, insbesondere für entsprechende Einstellungen des Hörgerätes, herangezogen werden können, und zwar vorzugsweise nicht in einem Hintergrundprozess. Insbesondere ist hierbei eine genaue Zuordnung einzelner Bearbeitungsgruppen der biologischen und/oder audiometrischen Daten des Benutzers zu verschiedenen Bearbeitungsmodi der audiologischen Anpassungsapplikation möglich, in welchen eine konkrete Anpassung einer oder mehrerer Funktionen und/oder Signalverarbeitungseinstellungen des Hörgerätes anhand der entsprechenden biologischen und/oder audiometrischen Daten der betreffenden Bearbeitungsgruppe erfolgt.

    [0021] Unter einer Kodierung der ersten und der zweiten Information ist insbesondere eine Umwandlung der entsprechenden Informationen in ein entsprechend standardisiertes Format umfasst, welches bei einer Dekodierung die erste Information und die zweite Information wieder vollständig zugänglich werden lässt. Insbesondere kann bei der Kodierung auch eine Kompression und/oder Verschlüsselung erfolgen. Das Laden der biologischen und/oder audiometrischen Daten des Benutzers wenigstens aus der ersten Bearbeitungsgruppe vom Zentralspeicher in die audiologische Anpassungsapplikation kann einerseits nach dem Dekodieren der ersten und der zweiten Information anhand der Zuordnung des ersten Bearbeitungsmodus zur ersten Bearbeitungsgruppe erfolgen, wobei die Rechnereinheit, welche die audiologische Anpassungsapplikation bei und/oder nach der Dekodierung ausführt, die genannten Daten der ersten Bearbeitungsgruppe insbesondere zielgerichtet infolge der Kenntnis des ersten Bearbeitungsmodus vom Zentralspeicher anfordern kann. Andererseits kann auch vorab und insbesondere ohne Kenntnis der zum ersten Zeitpunkt aktiven Bearbeitungsmodi ein globaler Download von Daten einer Mehrzahl an Bearbeitungsgruppen erfolgen, und die entsprechende Zuordnung zum ersten Bearbeitungsmodus erst bei der Kodierung der ersten Information und der zweiten Information erfolgen.

    [0022] Durch das Speichern der biologischen und/oder audiometrischen Daten des Benutzers im Zentralspeicher können besagten Daten auch zu einem späteren Zeitpunkt und insbesondere auch an einem anderen Ort als demjenigen, an welchem der Vorgang der Speicherung erfolgt, zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere kann dabei auch beim Vorgang des Kodierens der ersten und der zweiten Information ein entsprechendes Abspeichern im Zentralspeicher erfolgen, beispielsweise durch eine Verknüpfung des Befehls zur Kodierung der besagten Informationen mit einem entsprechenden Speicherbefehl.

    [0023] Durch eine Typifizierung der gespeicherten Daten in einzelne Bearbeitungsgruppen derart, wie sie durch die audiologische Anpassungsapplikation in einem entsprechenden Bearbeitungsmodus be- und verarbeitet werden können, ist bei einer Kenntnis des entsprechenden Bearbeitungsmodus zu einem ersten Zeitpunkt ausreichend, für eine Fortsetzung der Bearbeitung an einem anderen Ort und/oder zu einem anderen Zeitpunkt die Daten der entsprechenden Bearbeitungsgruppe zur Verfügung zu haben. Dies kann nun dadurch erreicht werden, dass eine Information über die Identität des Benutzers, dessen Hörgerät in einem konkreten Anpassungsvorgang gerade angepasst wird - also die erste Information - mit einer Information über den zu einem gegebenen Zeitpunkt - also dem ersten Zeitpunkt - gerade aktiven Bearbeitungsmodus - also die zweite Information - zu verbinden, wobei die Kodierung zur einem gemeinsamen Informationspaket zusätzlich einem möglichen Datenverlust einer der beiden Informationen entgegenwirken kann.

    [0024] Somit kann nach dem Dekodieren anhand der ersten Information ein Zugriff auf die korrekten Daten des betreffenden Benutzers des Hörgerätes erfolgen, und anhand der zweiten Information einerseits innerhalb dieser Daten die korrekte Bearbeitungsgruppe ausgewählt werden, andererseits mit den korrekt zur Verfügung gestellten biologischen und/audiologischen Daten der betreffenden ersten Bearbeitungsgruppe auch der erste Bearbeitungsmodus der audiologischen Anpassungsapplikation so wiederhergestellt werden, wie er zum ersten Zeitpunkt, als die Kodierung der ersten und zweiten Information erfolgte, vorgelegen hat.

    [0025] Bevorzugt wird der zum ersten Zeitpunkt vorliegende Bearbeitungszustand der audiologischen Anpassungsapplikation bezüglich des Hörgerätes zum zweiten Zeitpunkt oder nach dem zweiten Zeitpunkt im ersten Anwenderbereich hergestellt. Dies umfasst insbesondere, dass zum ersten Zeitpunkt die die audiologische Anpassungsapplikation auf einer ersten Rechnereinheit durchgeführt wird, und der entsprechende erste Bearbeitungszustand durch diese Rechnereinheit oder mithilfe dieser Rechnereinheit - beispielsweise durch das Fotografieren eines Bildschirms der Rechnereinheit - erfasst wird, und der erste Bearbeitungszustand auf derselben Rechnereinheit zum zweiten Zeitpunkt oder nach dem zweiten Zeitpunkt wiederhergestellt wird. Dies erlaubt es, zwischen den ersten Zeitpunkt und dem zweiten Zeitpunkt mittels der audiologischen Anpassungsapplikation auf der besagten Rechnereinheit eine Anpassung von Hörgeräten anderer Benutzer durchzuführen.

    [0026] Günstigerweise wird der zum ersten Zeitpunkt vorliegende Bearbeitungszustand der audiologischen Anpassungsapplikation bezüglich des Hörgerätes zum zweiten Zeitpunkt oder nach dem zweiten Zeitpunkt in einem zweiten Anwenderbereich hergestellt. Dies umfasst insbesondere, dass die Rechnereinheit, auf welcher die audiologische Anpassungsapplikation zum ersten Zeitpunkt durchgeführt wird, und diejenige Recheneinheit, auf welcher der zum ersten Zeitpunkt vorliegende Bearbeitungszustand der audiologischen Anpassungsapplikation zum zweiten Zeitpunkt oder nach dem zweiten Zeitpunkt wiederhergestellt wird, voneinander verschieden und insbesondere räumlich getrennt sind. Dies erlaubt es, während eines Anpassungsvorgangs für einen konkreten Benutzer den Bearbeitungszustand der audiologischen Anpassungsapplikation an einem anderen Ort einem entsprechenden Experten, beispielsweise einem audiologischen oder einem Hörgerät-Akustiker, zugänglich zu machen, sodass dieser ohne größere Wartezeit den Anpassungsvorgang assistieren kann.

    [0027] Vorzugsweise werden hier für die kodierte erste Information und die kodierte zweite Information vom ersten Anwenderbereich zum zweiten Anwenderbereich übertragen. Insbesondere erfolgt die Kodierung der ersten Information und der zweiten Information dabei derart, dass nur ein einziges Datenpaket, welches als zusammenhängend im Rahmen des Übertragungsprotokolls angesehen werden kann, übertragen werden muss.

    [0028] Vorteilhafterweise wird für eine Kodierung der zweiten Information eine Darstellung einer graphischen Benutzeroberfläche der audiologischen Anpassungsapplikation auf einer die audiologische Anpassungsapplikation durchführenden Rechnereinheit optisch erfasst, wobei anhand der optisch erfassten Darstellung der graphischen Benutzeroberfläche der wenigstens erste Bearbeitungsmodus der audiologischen Anpassungsapplikation erkannt wird. Durch eine optische Erfassung und entsprechende Erkennung des wenigstens ersten Bearbeitungsmodus kann die Übertragung des zum ersten Zeitpunkt vorliegende Bearbeitungszustandes der audiologischen Anpassungsapplikation von der diese durchführenden Rechnereinheit und insbesondere von der Verbindung zwischen der Rechnereinheit und dem Zentralspeicher entkoppelt werden. Somit kann der Bearbeitungszustand auch dann übertragen werden, wenn zu einem für die Übertragung gewünschten Zeitpunkt die Verbindung zwischen der Rechnereinheit, welche die audiologische Anpassungsapplikation durchführt, und dem Zentralspeicher nicht die erforderliche Stabilität aufweist. Überdies kann durch eine Erkennung des wenigstens ersten Bearbeitungsmodus mittels einer optischen Erfassung und der damit einhergehenden, bereits erwähnten Entkopplung der Übertragung des Bearbeitungszustandes von der Rechnereinheit die Komplexität der audiologischen Anpassungsapplikation verringert werden.

    [0029] Bevorzugt erfolgt für eine Erkennung wenigstens des ersten Bearbeitungsmodus der audiologischen Anpassungsapplikation eine Erfassung der Position von einer Anzahl an Elementen eines Applikationsfensters der graphischen Benutzeroberfläche. Unter den Elementen, deren Position hierbei zu erfassen ist, sind. Insbesondere die jeweiligen Begrenzungskanten und/oder erkennen des betreffenden Applikationsfensters sowie ein an einer Begrenzungskante überhängender Reiter oder Tab und/oder eine Beschriftung oder Bezeichnung in einem Rahmen oder Reiter des Applikationsfensters umfasst. Aufgrund der üblichen Informatikstruktur einer audiologischen Anpassungsapplikation haben derartige Elemente oftmals eine standardisierte Darstellung, sodass Unterscheidungsmerkmale zwischen 2 jeweils unterschiedliche Bearbeitungsmodi betreffenden Applikationsfensters an vorhersagbaren Positionen auftreten, sodass die optische Erfassung sich auf diese besagten Positionen konzentrieren kann.

    [0030] Als weiter vorteilhaft erweist es sich dabei, wenn die optische Erfassung mittels eines Mobiltelefons oder eines Tablett-PCs durchgeführt wird. Insbesondere wird hierbei eine im Mobiltelefon bzw. im Tablett-PC verbaute Kamera verwendet, wobei die optische Erfassung derart erfolgen kann, dass zunächst mit der Kamera eine Fotografie der graphischen Benutzeroberfläche aufgenommen wird, und anschließend die Kodierung der zweiten Information und bevorzugt auch der ersten Information anhand dieser Fotografie - über eine entsprechende Mustererkennung - erfolgt. Alternativ dazu kann auch eine eigenständige mobile Applikation auf dem Mobiltelefon bzw. dem Tablett-PC installiert sein, welche direkten Zugriff auf die Kamera hat, und welche speziell für die Erkennung der zweiten Information und für und insbesondere auch der ersten Information sowie für die entsprechende Kodierung eingerichtet ist.

    [0031] Vorzugsweise erfolgt bei der Kodierung der ersten Information und der zweiten Information eine Verschlüsselung. Insbesondere können dabei die erste Information und oder die zweite Information derart verschlüsselt werden, dass eine Entschlüsselung in kryptographischen Sinne zwar ohne einen größeren Mehraufwand möglich ist, jedoch als eine grundlegende Sicherheitsstufe die kodierte erste und zweite Information nicht als Klartext verschickt werden. Dies kann beispielsweise bei der Kodierung in eine XMPP-Nachricht und/oder in einen QR-Code gegeben sein.

    [0032] Die Erfindung nennt weiter eine audiologische Anpassungsapplikation, welche für die Übertragung ihres Bearbeitungszustandes durch das vorgeschriebene Verfahren eingerichtet ist. Insbesondere weist hierbei die audiologische Anpassungsapplikation entsprechende Programschnittstellen zum Übertragen von biologischen und oder audiometrischen Daten des Benutzers eines in der Anpassung befindlichen Hörgerätes an einen Zentralspeicher auf, und insbesondere ist die audiologische Anpassungsapplikation dabei dazu eingerichtet, anhand der ersten Information und der zweiten Information einen konkreten Bearbeitungszustand, insbesondere hinsichtlich der betreffenden Bearbeitungsmodi, wiederherzustellen. Bevorzugt ist die audiologische Anpassungsapplikation auch dazu eingerichtet, die kodierte erste Information und zweite Information zu dekodieren. Die für das Verfahren und für seine Weiterbildungen angegebenen Vorteile können hierbei sinngemäß auf die audiologische Anpassungsapplikation übertragen werden.

    [0033] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen jeweils schematisch:
    Fig. 1
    schematisch in einem Blockdiagramm ein Verfahren zur Übertragung eines Bearbeitungszustands einer audiologischen Anpassungsapplikation von einem ersten Anwenderbereich zu einem zweiten Anwenderbereich,
    Fig. 2
    schematisch in einem Blockdiagramm eine alternative Ausführungsform des Verfahrens nach Fig. 1,
    Fig. 3
    schematisch eine grafische Benutzeroberfläche einer audiologischen Anpassungsapplikation, und
    Fig. 4
    schematisch in einem Blockdiagramm einen Speichervorgang von audiometrischen Daten in einem Zentralspeicher mittels der audiologischen Anpassungsapplikation sowie ein erneutes Bereitstellen dieser Daten.


    [0034] Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0035] In Figur 1 ist schematisch in einem Blockdiagramm ein Verfahren dargestellt, welches einen Bearbeitungszustand 1 einer audiologischen Anpassungsapplikation 2 für ein Hörgerät 4 von einem ersten Anwenderbereich 6 zu einem zweiten Anwenderbereich 8 überträgt. Im ersten Anwenderbereich 6 wird auf einer ersten Rechnereinheit 10, welche einen ersten Bildschirm 12 aufweist, die audiologische Anpassungsapplikation 2 durchgeführt, um dabei das Hörgerät 4 eines konkreten Benutzers 14 anzupassen. Die Person 16, welche im ersten Anwenderbereich die Anpassung des Hörgerätes 4 durchführt, ist vorliegend durch medizinischtechnisches Personal ohne spezifische audiologische Vorbildung gegeben. Bei der Anpassung des Hörgerätes 4 kann nun die audiologische Anpassungsapplikation 2 über eine drahtlose oder kabelgebundene Signalverbindung 18 zwischen der ersten Rechnereinheit 10 und dem Hörgerät 4 dieses zu einer Emission einer Serie von Testtönen veranlassen, wobei das Hörvermögen des Benutzers 14 für besagte Testtöne in der audiologischen Anpassungsapplikation 2 registriert wird. Die so ermittelten audiometrischen Werte 20 werden bei einem entsprechenden Speicherbefehl durch die Person 16 an die erste Rechnereinheit 10 von dieser über eine Signalverbindung 22 an einen Zentralspeicher 24 übertragen und dort gespeichert. Der Zentralspeicher 24 ist vorliegend durch eine Cloud gegeben. Anhand der ermittelten audiometrischen Werte 20 werden nun über die Signalverbindung 18 von der Person 16 mittels entsprechender Eingaben über die erste Rechnereinheit 10 und deren Umsetzung durch die audiologische Anpassungsapplikation 2 die Einstellungen für eine Signalverarbeitung im Hörgerät 4 an die audiologischen Anforderungen des Benutzers 14 angepasst.

    [0036] Für den Fall, dass nun die Person 16, welche die Anpassung des Hörgerätes 4 durchführt, eine Unterstützung durch einen spezifisch geschulten Audiologen benötigt, beispielsweise bei der Anpassung eines konkreten Parameters der Signalverarbeitung-Einstellungen, kann die die Anpassung durchführende Person 16 mittels eines Mobiltelefons 26 eine Fotografie vom ersten Bildschirm 12 der ersten Rechnereinheit 10 aufnehmen. Im Mobiltelefon 26 wird nun durch eine entsprechende Zusatz-Applikation bzw. durch eine Erweiterung der audiologischen Anpassungsapplikation 2 der zu einem ersten Zeitpunkt t1, welcher dem Zeitpunkt der Fotografie entspricht, vorliegende Bearbeitungszustand 1 auf der ersten Rechnereinheit anhand der auf dem ersten Bildschirm 12 dargestellten graphischen Benutzeroberfläche mittels optischer Erfassung erkannt.

    [0037] Überdies wird im Rahmen der optischen Erfassung des Bearbeitungszustandes 1 der audiologischen Anpassungsapplikation 2 durch das Mobiltelefon 26 auch eine Information über die Identität des Benutzers 14 an das Mobiltelefon 26 übertragen. Dies kann einerseits dadurch erfolgen, dass eine entsprechende Information über die Identität des Benutzers 14 auf dem ersten Bildschirm 12 angezeigt und somit durch die Fotografie im Mobiltelefon 26 direkt mit erfasst wird, wobei die Anzeige gegebenenfalls in Form eines Patienten-Codes erfolgen kann. Andererseits kann die Zusatz-Applikation auf dem Mobiltelefon 26, welche für eine Erkennung des Bearbeitungszustandes der audiologischen Anpassungsapplikation 2 aus der Fotografie eingerichtet ist, auch eine entsprechende Anfrage an die erste Rechnereinheit 10 stellen, sodass diese die entsprechende Information über den Benutzer 14 beispielsweise über Bluetooth als Antwort schickt.

    [0038] Vom Mobiltelefon 26 der Person 16, welche die Anpassung des Hörgerätes 4 durchführt, werden die ermittelten Informationen über den Bearbeitungszustand 1 der audiologischen Anpassungsapplikation 2 und über die Identität des Benutzers 14 kodiert und an ein Mobiltelefon 28 eines Audiologen 30 übertragen. Die Kodierung kann dabei beispielsweise in Form eines QR-Codes 32 erfolgen. Der Audiologe 30 befindet sich im zweiten Anwenderbereich 8, welcher vom ersten Anwenderbereich 6 räumlich getrennt ist, und welcher eine zweite Rechnereinheit 34 aufweist. Auch auf der zweiten Rechnereinheit 34 wird nun die audiologische Anpassungsapplikation 2 ausgeführt. Die zweite Rechnereinheit 34 ist dabei dazu eingerichtet, den QR-Code 32 auf dem Mobiltelefon 28 des Audiologen 30 auszulösen, etwa durch ein entsprechendes Lesegerät, welches an die zweite Rechnereinheit 34 angeschlossen ist, oder aber auch durch eine entsprechende drahtlose Signalübertragung zwischen dem Mobiltelefon 28, und der zweiten Rechnereinheit 34, beispielsweise über Bluetooth. Durch die Dekodierung der im QR-Code 32 enthaltenen Informationen ist gleichzeitig ein zweiter Zeitpunkt t2 definiert.

    [0039] Anhand der im QR-Code 32 enthaltenen Informationen über den Bearbeitungszustand 1 der audiologischen Anpassungsapplikation im ersten Anwenderbereich 6 sowie über die Identität des Benutzers 14 können nun zielgerichtet über eine entsprechende Signalverbindung 36 zwischen dem Zentralspeicher 24 und der zweiten Rechnereinheit 34 genau diejenigen audiometrischen Werte 20 vom Zentralspeicher 24 heruntergeladen werden, welche zum ersten Zeitpunkt t1 in Bearbeitung waren. Überdies kann dabei der genaue Bearbeitungsmodus der audiologischen Anpassungsapplikation 2, so wie er für die konkrete Bearbeitung der besagten audiometrischen Werte 20 erforderlich ist, auf der zweiten Rechnereinheit 34 wiederhergestellt werden, und insbesondere die grafische Benutzeroberfläche der audiologischen Anpassungsapplikation 2 auf dem zweiten Bildschirm 38 der zweiten Rechner 34 somit die grafische Benutzeroberfläche auf dem ersten Bildschirm 12 der ersten Rechnereinheit 10 zum Zeitpunkt der Fotografie durch das Mobiltelefon replizieren.

    [0040] In Figur 2 ist schematisch in einem Blockdiagramm eine alternative Ausgestaltung des Verfahrens nach Figur 1 dargestellt. Hier führt im ersten Anwenderbereich 6 der Audiologe 30 einen Bearbeitungsvorgang der audiologischen Anpassungsapplikation 2 an der ersten Rechnereinheit 10 durch. Dieser Bearbeitungsvorgang kann beispielsweise in der Erfassung von audiometrischen Werten 20 mithilfe des Hörgerätes 4 bestehen. Falls nun der Audiologe 30 den Bearbeitungsvorgang oder die Anpassung des Hörgerätes 4 noch nicht vollständig abgeschlossen hat, jedoch den ersten Anwenderbereich 6 verlassen muss, beispielsweise, um nun anderswo ebenfalls Hörgeräte anzupassen, so kann er mittels seines Mobiltelefons 28 den in der graphischen Benutzeroberfläche auf dem ersten Bildschirm 12 gegebenen Bearbeitungszustand der audiologischen Anpassungsapplikation 2 ab fotografieren, wodurch wie im anhand von Figur 1 dargestellten Fall die Informationen über den Bearbeitungszustand 1 und über die Identität des Benutzers 14 in einen QR-Code 32 kodiert werden. Dieser wird nun nicht mehr an ein weiteres Mobiltelefon übertragen. Vielmehr besteht hier der zweite Anwenderbereich 8 darin, dass der Audiologe 30 selbst von unterwegs aus die Bearbeitung weiterführt, wobei die zweite Rechnereinheit vorliegend in einem Laptop gegeben ist. Der Audiologe 30 kann so beispielsweise anhand der entsprechend vom Zentralspeicher 24 an die zweite Rechnereinheit 34 heruntergeladenen audiometrischen Werte 20 einzelne Einstellungen für das Hörgerät 4 anpassen. Diese angepassten Einstellungen können nun im Zentralspeicher 24 abgespeichert werden, sodass gegebenenfalls eine Person 16, welche in der Abwesenheit des Audiologen 30 die Anpassung des Hörgerätes 4 weiterführt, die so bearbeiteten Einstellungen nur noch auf das Hörgerät 4 zu übertragen braucht.

    [0041] In Figur 3 ist schematisch eine grafische Benutzeroberfläche 40 der audiologischen Anpassungsapplikation 2 nach Fig. 1 und Fig. 2 gezeigt, welche eine Mehrzahl an Applikationsfenstern 42 aufweist. Die Applikationsfenster 42 sind dabei nach einem fest vorgegebenen geometrischen Muster über den gesamten Bildbereich 44 verteilt, wobei in einzelnen Unterbereichen 46 jeweils mehrere der Applikationsfenster 42 "hintereinander" angeordnet sind, und deswegen für eine entsprechende Anwahl jeweils mit einem Reiter 48 versehen sind. Anhand dieser Reiter 48 kann nun bei einer optischen Erfassung der graphischen Benutzeroberfläche 40 erkannt werden, welches der Applikationsfenster 42 gerade in vorderster Front der graphischen Benutzeroberfläche 40 liegt, d. h., in welchen der Applikationsfenster 42 konkret eine Bearbeitung der betreffenden Daten und/oder Werte erfolgt. Hierdurch - also durch die Entsprechung des Reiters 48 mit einer aktiven Bearbeitung der Werte im betreffenden Applikationsfenster 42 - ist ein erster Bearbeitungsmodus 50 gegeben, welcher bei der anhand von Figur 1 und Figur 2 dargestellten Übertragung des Bearbeitungszustandes auf dem zweiten Anwenderbereich auch auf der zweiten Rechnereinheit wiederhergestellt

    [0042] In Fig. 4 ist schematisch in einem Blockdiagramm ein Zentralspeicher 24 gezeigt, mit welchem über eine Signalverbindung 22 und eine erste Schnittstelle 52 eine erste Rechnereinheit 10 und über eine zweite Schnittstelle 54 und eine Signalverbindung 36 eine zweite Rechnereinheit 34 verbunden sind. Auf der ersten Rechnereinheit 10 führt ein Audiologe 30 eine audiologische Anpassungsapplikation 2 aus, welche insbesondere zur Erfassung audiometrischer Daten 20 eines nicht näher dargestellten Hörgerätebenutzers und für die Anpassung eines Hörgerätes 4 eingerichtet ist. Auf der zweiten Rechnereinheit 34 führt eine Person 16 eine andere audiologische Anpassungsapplikation 2' aus, welche zwar ebenfalls für die vorbeschriebenen Anwendungen der audiologischen Anpassungsapplikation 2 eingerichtet ist, jedoch in seiner informatischen Struktur von dieser verschieden ist und in seinen Einzelfunktionen ggf. nicht mit dieser kompatibel ist. Die Person 16 kann hierbei entweder ebenfalls ein Audiologe sein, oder aber durch medizinischtechnisches Personal ohne spezifische audiologische Ausbildung gegeben sein.

    [0043] Über die Signalverbindung 22 können nun einerseits die mithilfe der audiologischen Anpassungsapplikation 2 erfassten audiometrischen Daten 20 eines Benutzers des Hörgerätes 4, jedoch auch weitere, sich aus der Anpassung des Hörgerätes 4 ergebende Einstellungen hinsichtlich einer Signalverarbeitung 55, wie z.B. Verstärkungs- und Kompressionseinstellungen, Einstellungen einer Frequenzkompression, Einstellungen der Richtwirkung der Mikrophone, Einstellungen der Störlärmunterdrückung, oder Einstellungen zur klassifikationsbasierten Klangoptimierung, hinsichtlich einer Schalltherapie 56, wie sie beispielsweise bei Tinnitus eingesetzt wird, einer Glättungsfunktion 58, Details zu Messbedingungen 59 einer audiometrischen Messung, oder Details zu Klangeinhüllenden 60 durch die erste Schnittstelle 52 an den Zentralspeicher 24 übergeben werden. Dort werden die genannten Daten einerseits nach notwendigen Daten 62 und optionalen Daten 64 geordnet in standardisierter Form sowie bevorzugt je nach Bearbeitungsgruppe i.S.d. Bearbeitungsmodi 50 nach Fig. 3 abgespeichert, den notwendigen Daten noch Patienteninformationen 65 zur Identität des Benutzers des Hörgerätes 4 und zum Hörgerätetyp und -modell hinzugefügt, sowie zusätzliche Identifikationsinformationen 66 zum Bearbeiter der Daten - also vorliegend zum Audiologen - wie z.B. Name und Anschrift und ggf. Organisation.

    [0044] Somit liegen also notwendig zu erfassende Daten 62 hinsichtlich des Benutzers, optionale Daten 64, welche insbesondere spezielle Funktionen der Signalverarbeitungseinstellungen des Hörgerätes 4 betreffen können, und Identifikationsinformationen 66 des Audiologen 30 in standardisierter Form im Zentralspeicher 24 vor. Mittels eines im Zentralspeicher 24 hinterlegten Format-Templates 68 wird nun durch einen Report-Generator 70 im Zentralspeicher 24 ein Bericht 72 über die Anpassung des Hörgerätes 4 und über die Daten dessen Benutzers erstellt, und über die erste Schnittstelle 52 in einem für die audiologische Anpassungsapplikation 2 les- und verarbeitbaren Format an die erste Rechnereinheit 10 ausgegeben, wo der Audiologe 30 den Bericht 72 erhält und kontrollieren kann.

    [0045] Falls nun beispielsweise der Benutzer des Hörgerätes 4 zu einem späteren Zeitpunkt Beschwerden mit den durch den Audiologen 30 vorgenommenen Einstellungen des Hörgerätes hat, oder aufgrund einer Veränderung seines Hörvermögens diese Einstellungen erneut angepasst werden müssen, er sich jedoch räumlich von "seinem" Audiologen 30 getrennt ist, kann er die Person 16 für eine erneute Anpassung aufsuchen. Die Person 16 kann sich einerseits zunächst den Bericht 72 durch die zweite Schnittstelle 54 auf die zweite Rechnereinheit 34 herunterladen, wobei die zweite Schnittstelle 54 die Kompatibilität der Daten im Bericht 72 mit der auf der zweiten Rechnereinheit verwendeten audiologischen Anpassungsapplikation 2' sicherstellt, beispielsweise, indem die standardisierten Format-Bestandteile des im Report-Generator 70 erzeugten Berichts 72 an die Anforderungen der audiologischen Anpassungsapplikation 2' hinsichtlich einer Darstellung angepasst werden. Vorzugsweise sind dafür die erste Schnittstelle 52 und die zweite Schnittstelle 54 jeweils auf die betreffende audiologische Anpassungsapplikation 2 bzw. 2' abgestimmt.

    [0046] Die Person 16 kann jedoch auch weitre Daten erfassen, etwa hinsichtlich einer Programmsteuerung 74 im Hörgerät 4, hinsichtlich Frequenz-Shapings 76 oder weiterer Daten, welche ggf. auch eine erneute Bewertung von Daten betreffen, welche bereits vom Audiologen 30 im Zentralspeicher 24 gespeichert wurden. Diese Daten werden nun über die Signalverbindung 36 an die zweite Schnittstelle 54 und über diese an den Zentralspeicher 24 übergeben, und dort je nach Kategorie "notwendig"/"optional" sowie bevorzugt je nach Bearbeitungsgruppe i.S.d. Bearbeitungsmodi 50 nach Fig. 3 abgespeichert. Abschließend kann mit den neuen und ggf. den bereits vorliegenden Daten oder Teilen hiervon zusammen mit den neuen Identifikationsinformationen 66' durch den Report-Generator 70 anhand des Format-Templates 68 ein aktualisierter Bericht 78 erstellt wenden, welcher über die zweite Schnittstelle 54 an die zweite Rechnereinheit 34 in einem für die audiologische Anpassungsapplikation 2' les- und verarbeitbaren Format ausgegeben wird. Auch der Audiologe 30 kann sich diesen aktualisierten Bericht 78 bei Bedarf über die erste Schnittstelle 52 in einem für die audiologische Anpassungsapplikation 2 les- und verarbeitbaren Format auf die erste Rechnereinheit 10 herunterladen.

    [0047] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch dieses Ausführungsbeispiel eingeschränkt. Andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.

    Bezugszeichenliste



    [0048] 
    1
    Bearbeitungszustand
    2
    audiologische Anpassungsapplikation
    4
    Hörgerät
    6
    erster Anwenderbereich
    8
    zweiter Anwenderbereich
    10
    erste Rechnereinheit
    12
    erster Bildschirm
    14
    Benutzer
    16
    Person
    18
    Signalverbindung
    20
    audiometrische Daten
    22
    Signalverbindung
    24
    Zentralspeicher
    26
    Mobiltelefon
    28
    Mobiltelefon
    30
    Audiologe
    32
    QR-Code
    34
    zweite Rechnereinheit
    36
    Signalverbindung
    38
    zweiter Bildschirm
    40
    graphische Benutzeroberfläche
    42
    Applikationsfenster
    44
    Bildbereich
    46
    Unterbereich
    48
    Reiter
    50
    Bearbeitungsmodus
    52
    erste Schnittstelle
    54
    zweite Schnittstelle
    55
    Rückkopplungsunterdrückung
    56
    Schalltherapie
    58
    Glättungsfunktion
    59
    Messbedingungen
    60
    Klangeinhüllende
    62
    notwendige Daten
    64
    optionale Daten
    65
    Patienteninformationen
    66
    Identifikationsinformationen
    68
    Format-Template
    70
    Report-Generator
    72
    Bericht
    74
    Programmsteuerung
    76
    Frequenz-Shaping
    78
    aktualisierter Bericht
    t1
    erster Zeitpunkt
    t2
    zweiter Zeitpunkt



    Ansprüche

    1. Verfahren zur Übertragung eines Bearbeitungszustandes (1) in einer audiologischen Anpassungsapplikation (2, 2') für ein Hörgerät (4),

    wobei Daten (20) eines Benutzers (14) des Hörgerätes (4) als Eingabewerte der audiologischen Anpassungsapplikation (2) an einen Zentralspeicher (24) übertragen und dort in einzelne einer Mehrzahl von Bearbeitungsgruppen typifiziert gespeichert werden,

    wobei zu einem ersten Zeitpunkt (t1) in einem ersten Anwenderbereich (6) eine erste Information über die Identität des Benutzers (14) zusammen mit einer zweiten Information über wenigstens einen ersten Bearbeitungsmodus (50) kodiert wird, wobei der erste Bearbeitungsmodus (50) einer zu einem gegebenen Zeitpunkt aktiven Bearbeitung der Daten einer ersten Bearbeitungsgruppe durch die audiologische Anpassungsapplikation (2, 2') entspricht,

    wobei die zum ersten Zeitpunkt (t1) kodierte erste und zweite Information zu einem zweiten Zeitpunkt (t2) dekodiert wird,

    wobei die biologischen und/oder audiometrischen Daten (20) des Benutzers (14) wenigstens aus der ersten Bearbeitungsgruppe vom Zentralspeicher (24) in die audiologische Anpassungsapplikation (2, 2') geladen werden,
    und

    wobei anhand der dekodierten ersten und zweiten Information der zum ersten Zeitpunkt (t1) vorliegende Bearbeitungszustand (1) der audiologischen Anpassungsapplikation (2, 2') bezüglich des Hörgerätes (4) wiederhergestellt wird, indem die Daten (20) des Benutzers (14) aus der ersten Bearbeitungsgruppe wenigstens im ersten Bearbeitungsmodus (50) bereitgestellt werden.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    wobei der zum ersten Zeitpunkt (t1) vorliegende Bearbeitungszustand (1) der audiologischen Anpassungsapplikation (2, 2') bezüglich des Hörgerätes (4) zum zweiten Zeitpunkt (t2) oder nach dem zweiten Zeitpunkt (t2) im ersten Anwenderbereich (6) wiederhergestellt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1,
    wobei der zum ersten Zeitpunkt (t1) vorliegende Bearbeitungszustand (1) der audiologischen Anpassungsapplikation (2, 2') bezüglich des Hörgerätes (4) zum zweiten Zeitpunkt (t2) oder nach dem zweiten Zeitpunkt (t2) in einem zweiten Anwenderbereich (8) wiederhergestellt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3,
    wobei die kodierte erste Information und die kordierte zweite Information vom ersten Anwenderbereich (6) zum zweiten Anwenderbereich (8) übertragen werden.
     
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

    wobei für eine Kodierung der zweiten Information eine Darstellung einer graphischen Benutzeroberfläche (40) der audiologischen Anpassungsapplikation (2) auf einer die audiologische Anpassungsapplikation (2, 2') durchführenden Rechnereinheit (10) optisch erfasst wird, und

    wobei anhand der optisch erfassten Darstellung der graphischen Benutzeroberfläche (40) der wenigstens erste Bearbeitungsmodus (50) der audiologischen Anpassungsapplikation (40) erkannt wird.


     
    6. Verfahren nach Anspruch 5,
    wobei für eine Erkennung wenigstens des ersten Bearbeitungsmodus (50) der audiologischen Anpassungsapplikation (2, 2') eine Erfassung der Position von einer Anzahl an Elementen eines Applikationsfensters (42) der graphischen Benutzeroberfläche (40) erfolgt.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 5 oder Anspruch 6,
    wobei die optische Erfassung mittels eines Mobiltelefons (26) oder eines Tablet-PCs durchgeführt wird.
     
    8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    wobei bei der Kodierung der ersten Information und der zweiten Information eine Verschlüsselung erfolgt.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8,
    wobei die Kodierung der ersten Information und der zweiten Information durch eine XMPP-Nachricht und/oder einen QR-Code (32) erfolgt.
     
    10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    wobei als Daten (20) des Benutzers (14) biologische und/oder audiometrische Daten und/oder Einstellungsdaten des Hörgerätes (4) als Eingabewerte der audiologischen Anpassungsapplikation (2) an den Zentralspeicher (24) übertragen und dort typifiziert gespeichert werden.
     
    11. Audiologischen Anpassungsapplikation (2, 2'), welche für Übertragung ihres Bearbeitungszustandes (1) durch das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche eingerichtet ist.
     


    Claims

    1. A method for transferring a processing status (1) in an audiological fitting application (2, 2') for a hearing device (4),

    wherein data (20) of a user (14) of the hearing device (4) is being transferred as input values to the audiological fitting application (2) towards a central memory (24), and being stored there, typecast into several of a plurality of processing groups,

    wherein, in a first application domain (6) and at a first instant of time (t1), a first information regarding the identity of the user (14) is encoded together with a second information regarding at least a first processing modus (50), wherein the first processing modus (50) corresponds to a processing of the data, active at a given instant of time, of a first processing group by the audiological fitting application (2, 2'),

    wherein the first and second information encoded at the first instant of time (t1) is decoded at a second instant of time (t2),

    wherein the user's (14) biological and/or audiometrical data (20) at least from the first processing group (50) are loaded from the central memory (24) into the audiological fitting application (2, 2'), and

    wherein by means of the decoded first and second information, the processing status (1) of the audiological fitting application (2, 2') with respect to the hearing device (4), as given at the first instance of time (t1), is restored by providing the data (20) of the user (14) from the first processing group, at least in the first processing modus (50).


     
    2. The method according to claim 1,
    wherein the processing status (1) of the audiological fitting application (2, 2') with respect to the hearing device (4), as given at the first instant of time (t1), is restored in the first application domain (6) at the second instant of time (t2) or after the second instant of time (t2).
     
    3. The method according to claim 1,
    wherein the processing status (1) of the audiological fitting application (2, 2') with respect to the hearing device (4), as given at the first instant of time (t1), is restored in a second application domain (8) and at the second instant of time (t2) or after the second instant of time (t2).
     
    4. The method according to claim 3,
    wherein the encoded first information and the encoded second information are transferred from the first application domain (6) to the second application domain (8).
     
    5. The method according to one of the preceding claims,

    wherein for an encoding of the second information, a representation of a graphical user interface (40) of the audiological fitting application (2) on a computer unit (10) executing the audiological fitting application (2, 2') is being captured optically, and

    wherein by means of the optically captured representation of a graphical user interface (40), at least the first processing modus (50) of the audiological fitting application (40) is recognized.


     
    6. The method according to claim 5,
    wherein for a recognition of at least the first processing modus (50) of the audiological fitting application (2, 2') a capturing of the position of a number of elements of an application window (42) of the graphical user interface (40) is performed.
     
    7. The method according to claim 5 or claim 6,
    wherein the optical capturing is performed by means of a mobile telephone (26) or a tablet PC.
     
    8. The method according to one of the preceding claims,
    wherein when encoding the first information and the second information, an encryption is performed.
     
    9. The method according to claim 8,
    wherein the encoding of the first information and the second information is performed by means of an XMPP message and/or a QR code (32).
     
    10. The method according to one of the preceding claims,
    wherein as data (20) of the user (14), biological and/or audiometrical data and/or adjustment data of the hearing device (4) is being transmitted to the central memory (24) as input values to the audiological fitting application (2), and stored there, typecast accordingly.
     
    11. An audiological fitting application (2, 2'), configured for transferring its processing status (1) by means of the method according to one of the preceding claims.
     


    Revendications

    1. Procédé pour le transfert d'un état de traitement (1) dans une application d'adaptation audiologique (2, 2') pour une aide auditive (4),

    dans lequel des données (20) d'un utilisateur (14) de l'aide auditive (4) sont transférées en tant que valeurs d'entrée de l'application d'adaptation audiologique (2) à une mémoire centrale (24) et y sont stockées de manière typée dans plusieurs groupes de traitement parmi une pluralité de groupes de traitement,

    dans lequel, à un premier instant (t1), dans un premier domaine d'application (6) une première information concernant l'identité de l'utilisateur (14) est codée avec une deuxième information concernant au moins un premier mode de traitement (50), dans lequel le premier mode de traitement (50) correspond à un traitement actif des données d'un premier groupe de traitement par l'application d'adaptation audiologique (2, 2') à un instant donné, dans lequel la première et la deuxième information codée au premier instant (t1) sont décodées à un deuxième instant (t2),

    dans lequel les données biologiques et/ou audiométriques (20) de l'utilisateur (14) au moins à partir du premier groupe de traitement (50) sont chargées de la mémoire centrale (24) dans l'application d'adaptation audiologique (2, 2'), et

    dans lequel, sur la base de la première et deuxième information décodée, l'état de traitement (1) de l'application d'adaptation audiologique (2, 2') par rapport à l'aide auditive (4), tel qu'il est donné au premier moment (t1), est rétabli en fournissant les données (20) de l'utilisateur (14) du premier groupe de traitement au moins dans le premier mode de traitement (50).


     
    2. Procédé selon la revendication 1,
    dans lequel l'état de traitement (1) de l'application d'adaptation audiologique (2, 2') par rapport à l'aide auditive (4), tel qu'il était donné au premier instant (t1), est rétabli au deuxième instant (t2) ou après le deuxième instant (t2) dans le premier domaine d'application (6).
     
    3. Procédé selon la revendication 1,
    dans lequel l'état de traitement (1) de l'application d'adaptation audiologique (2, 2') par rapport à l'aide auditive (4), tel qu'il est donné au premier instant (t1), est rétabli dans un deuxième domaine d'application (8) au deuxième instant (t2) ou après le deuxième instant (t2).
     
    4. Procédé selon la revendication 3,
    dans lequel la première information codée et la deuxième information codée sont transférées du premier domaine d'application (6) au deuxième domaine d'application (8).
     
    5. Procédé selon l'une des revendications précédentes,

    dans lequel, pour un codage de la deuxième information, une représentation d'une interface utilisateur graphique (40) de l'application d'adaptation audiologique (2) sur une unité informatique (10) exécutant l'application d'adaptation audiologique (2, 2') est détectée optiquement, et

    dans lequel, à la base de la représentation optique détectée optiquement de l'interface utilisateur graphique (40), au moins le premier mode de traitement (50) de l'application d'adaptation audiologique (40) est reconnu.


     
    6. Procédé selon la revendication 5,
    dans lequel, pour une reconnaissance d'au moins le premier mode de traitement (50) de l'application d'adaptation audiologique (2, 2'), une détection de la position d'un certain nombre d'éléments d'une fenêtre d'application (42) de l'interface utilisateur graphique (40) est effectuée.
     
    7. Procédé selon la revendication 5 ou la revendication 6,
    dans lequel la détectée optique est effectuée au moyen d'un téléphone mobile (26) ou d'une tablette PC.
     
    8. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
    dans lequel lors du codage de la première information et de la deuxième information, un cryptage est effectué.
     
    9. Procédé selon la revendication 8,
    dans lequel le codage de la première information et de la deuxième information est effectué par un message XMPP et/ou un code QR (32).
     
    10. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
    dans lequel, en tant que données (20) de l'utilisateur (14), des données biologiques et/ou audiométriques et/ou des données de réglage de l'aide auditive (4) sont transmises à la mémoire centrale (24) en tant que valeurs d'entrée de l'application d'adaptation audiologique (2) et y sont stockées de manière typifiée.
     
    11. Application d'adaptation audiologique (2, 2'), configurée pour transférer son état de traitement (1) au moyen du procédé selon l'une des revendications précédentes.
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente