Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung geht aus von einer Portionskapsel zur Zubereitung eines
Getränks in einer Getränkeherstellungsmaschine, wobei die Portionskapsel ein flüssigkeitsdichtes
Basiselement mit einem Hohlraum zum Aufnehmen eines Getränkerohmaterials und einen
den Hohlraum verschließenden Kapseldeckel aufweist.
[0002] Solche Portionskapseln sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise offenbaren
die Druckschriften
DE 10 2012 223 291 A1,
DE 10 2013 215 274 A1,
DE 10 2012 109 186 A1 und
DE 10 2012 105 282 A1 Portionskapseln für Portionskapselmaschinen aufweisend jeweils ein starres oder halbstarres
Basiselement, das einen Hohlraum zur Aufnahme eines Getränkerohmaterials, wie Kaffeeröstgranulat,
Instantkaffee, Schokoladenpulver, Teeverschnitt, Milchpulver oder dergleichen, umschließt,
wobei der Hohlraum nach dem Befüllen der Portionskapsel mit einem Kapseldeckel verschlossen
wird. Damit das Getränkerohmaterial bei der Lagerung und beim Transport der Portionskapsel
sein Aroma nicht verliert, ist das Basiselement gas- und flüssigkeitsdicht ausgebildet.
Zudem muss das Basiselement bei der Herstellung des Getränks vergleichsweise hohen
mechanischen Kräften standhalten, da die Extraktionsflüssigkeit unter hohem Druck
und mit hoher Temperatur in den Hohlraum eingeleitet wird, um unter Wechselwirkung
mit dem Getränkerohmaterial das Getränk zu erzeugen.
[0003] Typischerweise werden bei den aus dem Stand der Technik bekannten Portionskapseln
daher tiefgezogene bzw. thermogeformte Basiselemente aus Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP), Polyvinylchlorid (PVC) und/oder Polyethylenterephthalat (PET) verwendet, da
solche Basiselemente kostengünstig herstellbar, mechanisch stabil, sowie gas- und
flüssigkeitsdicht sind.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Portionskapsel der eingangs genannten
Art zur Verfügung zu stellen, welche sich nach der Getränkeerstellung einfacher, umweltschonender
und kostengünstiger Entsorgen lässt.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe mit einer Portionskapsel zur Zubereitung eines Getränks in
einer Getränkeherstellungsmaschine, wobei die Portionskapsel ein Basiselement mit
einem Hohlraum zum Aufnehmen eines Getränkerohmaterials und einen den Hohlraum verschließenden
Kapseldeckel aufweist, wobei zumindest ein Teilbereich des Basiselements und/oder
des Kapseldeckels ein Biopolymer aufweist.
[0006] Dieser Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Portionskapsel, die beispielsweise
zur Getränkeherstellung eingesetzt wird. Beispielsweise wird mit der Portionskapsel
Kaffee oder Espresso oder Tee hergestellt. Dafür wiest die Portionskapsel ein Basiselement
mit einem Boden und Seitenwänden auf, die einen Hohlraum aufspannen, in den das Getränkerohmaterial
eingefüllt wird. Der Hohlraum wird dann mit einem Kapseldeckel verschlossen. Zur Herstellung
des Getränks wird die Portionskapsel beispielsweise mit heißem Wasser durchströmt.
[0007] Erfindungsgemäß besteht zumindest ein Teilbereich des Basiselements und/oder des
Kapseldeckels ganz oder zumindest teilweise aus einem Biopolymer, wobei hierunter
Polymere verstanden werden, die aus nachwachsenden Rohstoffen erhalten werden und/oder
biologisch abbaubar, insbesondere vollständig biologisch abbaubar, sind. Die Herstellung
dieser Biopolymere kann dabei umfassende Reinigungsschritte und/oder Modifizierungsschritte
beinhalten. Erfindungsgemäß können auch Mischungen von zwei oder mehreren Biopolymeren
eingesetzt werden, wobei auch Mischungen von zwei oder mehr Biopolymeren unterschiedlicher
Klassen beispielsweise Gelatine und Polysacharide oder Gelatine und Cellulose oder
Polysaccharide und Cellulose oder auch Gelatine und Polysaccharide und Cellulose in
Betracht kommen. Diese Materialien haben den weiteren Vorteil, dass die daraus erhaltenen
Basiselemente vegan und/oder koscher und/oder halal hergestellt werden können.
[0008] Bevorzugt besteht zumindest ein Teilbereich des Basiselements und/oder des Kapseldeckels
zumindest teilweise aus Gelatine, Polysacchariden, Polylactiden, Cellulosen oder Mischungen
aus zwei oder mehr dieser Biopolymere. Vorzugsweise beträgt der Biopolymeranteil in
dem Material, aus dem das Kunstoffelement hergestellt wird, > 70 Gew.-%, vorzugsweise
> 80 Gew.-%, noch mehr bevorzugt > 90 Gew.-% und am meisten bevorzugt > 95 Gew.-%.
Insbesondere kann das Kunstoffelement auch vollständig aus Biopolymer bestehen.
[0009] Erfindungsgemäß noch weiter bevorzugt besteht zumindest ein Teilbereich des Basiselements
und/oder des Kapseldeckels zumindest teilweise aus Gelatine und/oder Polysacharid
und/oder Cellulose. Vorzugsweise beträgt der Gelatine und/oder Polysacharid- und/oder
Celluloseanteil des Materials, aus dem zumindest ein Teilbereich des Basiselements
und/oder des Kapseldeckels hergestellt wird > 70 Gew.-%, vorzugsweise > 80 Gew.-%,
noch mehr bevorzugt > 90 Gew.-% und am meisten bevorzugt > 95 Gew.-%. Insbesondere
kann das Basiselement und/oder der Kapseldeckel auch vollständig aus Biopolymer bestehen.
[0010] Erfindungsgemäß am meisten bevorzugt besteht zumindest ein Teilbereich des Basiselements
und/oder des Kapseldeckels zumindest teilweise aus Gelatine- und/oder Hydroxypropylmethylcellulose
und/oder Pullulan. Vorzugsweise beträgt der Gelatine- und/oder Hydroxypropylmethylcellulose-
und/oder Pullulananteil des Materials, aus dem zumindest ein Teilbereich des Basiselements
und/oder des Kapseldeckels hergestellt wird > 70 Gew.-%, vorzugsweise > 80 Gew.-%,
noch mehr bevorzugt > 90 Gew.-% und am meisten bevorzugt > 95 Gew.-%. Insbesondere
kann das Basiselement und/oder der Kapseldeckel auch vollständig aus Biopolymer bestehen.
[0011] Gelatine ist vorzugsweise ein tierisches Protein, vorzugsweise ein Stoffgemisch.
Hauptbestandteil ist vorzugsweise denaturiertes bzw. hydrolysiertes Kollagen, das
aus dem Bindegewebe verschiedener Tierarten, vor allem Schweinen und Rindern, aber
auch Fischen und Geflügel produziert werden kann. Bei der Gelatine kann es sich aber
auch um pflanzliche Gelatine handeln, die meistens Polysacharide sind.
[0012] Als Gelatine kommt erfindungsgemäß insbesondere Gelatine zum Einsatz, wie sie im
Bereich der pharmazeutischen Technologie zur Herstellung von Hartgelatine oder Weichgelatinekapseln
Verwendung findet. Die Gelatine kann geschäumt sein. Dieses Schäumen kann mit einem
Gas, insbesondere Luft erfolgen.
[0013] Vorzugsweise weist die Gelatine im Basiselements und/oder im Kapseldeckel einen Wassergehalt
von 1 - 50 Gew %, vorzugsweise 6-20 Gew.%, noch mehr bevorzugt von 9-18 Gew.-%, viel
mehr bevorzugt 10-16 Gew.-% und am meisten bevorzugt 12-16 Gew.-% auf.
[0014] Vorzugsweise kann die Gelatine, wie sie zur Herstellung des Basiselements und/oder
des Kapseldeckels eingesetzt wird, einen Bloom-Wert von 10 - 500, vorzugsweise 50-300,
besonders bevorzugt von 150-280 Bloom oder 180-280 aufweisen.
[0015] Vorzugsweise ist die Gelatine gehärtet und/oder wasserunlöslich gemacht. Alternativ
dazu ist die Gelatine gehärtet und/oder temporär wasserunlöslich oder temporär feuchtigkeitsresistent.
Unter einer temporär wasserunlöslichen oder temporär feuchtigkeitsresistenten Gelatine
wird beispielsweise Gelatine verstanden, die nach dem Gebrauch der Kapsel und/oder
unter Umwelteinflüssen, beispielsweise Feuchtigkeit, Sonnenstrahlung und/oder Mikroorganismeneinfluss
nach einer gewissen Zeit, beispielsweise nach 1-14 Tagen, insbesondere 1-7 Tagen,
bevorzugt 1-5 Tagen, Anzeichen einer Zersetzung zeigt.
[0016] Dies ist beispielsweise durch Vernetzung des Produktes mit einer oder mehreren Chemikalien
erreichbar, also insbesondere ein Prozess, der das Molekulargewicht des Proteins wirksam
erhöht. Dafür eignen sich beispielsweise Alginsäure-Alkylenglykolderivate, mit Natriumperoxid
oxidierte Alginsäure, Amylopectindialdehydoktenylsuccinat, Bisacryloylurea, Bis(azidinethyl)sulfon,
Bis(bromacetyl)ethylendiamin, Bis(chlormethyl)adipat, Bis(chlormethyl)diethylmalonat,
Bis(chloracetyl)dimethylendiamin, Benzoldisulfonylfluorid, Bromessigsäure, Carbodiimide,
Carboxylbenzylbromid, Bis(chlorethyl)urea, Chromacetat und - alaune, Cyallurchlorid,
Dialdehydstärke behandelt mit kaustischer Soda, Dichlorhydroxy-s-triazin, Natriumsalz,
Dichlorquinoxolinkarbonylchlorid, Diethylenurea, Diformyldihydroxytrioxanonan, Ditrioxynaphthalin,
Difluordinitrobenzol, Dihydroxydioxan, Diglycidylmono(propylenchlorhydrin)ether von
Glycerin, Dihydroxymaleillsäure, Di(maleimido)benzol, Di(maleimido-)hexan, Dimaleimid,
Dimethylaminophosphoryl, Bis(dimethylamino)phosphorylchlorid, Dimethylbis(vinylsulfonyl)benzol,
Dinatriumsalz, Tris(sulfatetyl)sulfonium-Innerethersalze, Ethylenglykol, Ethoxymethylisocyanat,
Formalin(formaldehyd, Fluorsulfonylazetophenon, Glycerin, Gummi arabicum, beispielsweise
oxidiert mit Perjodsäure, Glutaraldehyd, Hydroxytetramethylhydrooxazoniumchlorid,
Milchsäure, Methotoluolsulfonat, Mono-I-O-bromethylmaleat, Methylendiethansulfonamid,
Methansulfonsäurehalogenalkoholester, Mercaptoethylaziridin, Methylglucanopyranosid,
Naphthalindisulforylfluorid, Pektinsäure, Peroxydisulfat, Phenolformaldehydharze,
Phenyltriazinidinylsilan, Phloroformalin, Phosphonitrilchlorid, Phloroglucin, Polyurethan,
Polyformal(e), Polyacrolein, Polyvinylmaleat, Kaliumpermanganat, Kaliumferrocyanid,
Pyromellithanhydrid, Resorcindiglycidylether, Resorcin, Saccharid(e), Sulfanilinodichloro-s-triazin,
Natriumhypochlorit, Natriumsalz von Dichlorhydroxytriazin, Stearylaminobenzoyl-Essigsäuure,
Sucrose, oxidiert mit Perjodat,Tannin, Tetrahydroxyphenol, Trimellithanhydrid, Trimethylenbis(isomaleimid),
Tris(chloracetyl)hexahydrotriazin, Tetraisopropyltitanat und/oder deren Gemisch aus
mindestens zwei der oben genannten Substanzen.
[0017] Polysacharid ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden. Vorzugsweise wird
das Polysacharid in Form von Cellulose, beispielsweise Methyl-Cellulose und/oder Hydroxypropylmethyl-Cellulose
und/oder Celluloseacetat, vorgesehen. Andere Cellulose basierende Verbindungen sind
ebenfalls denkbar. Alternativ kann das Polysacharid in Form von Pullulan vorgesehen.
Das Polysacharid kann als Mischung von mehreren Substanzen zur Verfügung gestellt
werden. Weiterhin kann zumindest ein Teilbereich des Basiselements und/oder des Kapseldeckels
ganz oder teilweise aus Cellulose, beispielsweise Methyl-Cellulose und/oder HydroxypropylmethylCellulose
und/oder Celluloseacetat bestehen. Andere Cellulose basierende Verbindungen sind ebenfalls
denkbar.
[0018] Unter Cellulosen werden erfindungsgemäß auch deren Derivate verstanden, inbesondere
Celluloseether, welche durch teilweise oder vollständige Substitution der Wasserstoff-Atome
der Hydroxy-Gruppen in der Cellulose entstehen. Diese Celluloseether können vorzugsweise
ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend aus Carboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Methylethylcellulose,
Hydroxyethylmethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose
und Carboxymethylhydroxyethylcellulose. Erfindungsgemäß können dabei auch Mischungen
aus zwei oder mehr dieser Celluloseethyer zum Einsatz kommen.
[0019] Ganz besonders bevorzugt ist Hydroxypropylmethylcellulose. Eine entsprechend geeignete
Hydroxypropylmethylcellulose wird beispielsweise auch in der Herstellung von veganen
Hartkapseln im Bereich der pharmazeutischen Technologie eingesetzt.
[0020] Vorzugsweise weist die Hydroxypropylmethylcellulose im Basiselement und/oder des
Kapseldeckel einen Wassergehalt von 1-23 Gew.%, noch mehr bevorzugt von 1,5-20 Gew.-%,
viel mehr bevorzugt von 2,0-15 Gew.-% und am meisten bevorzugt 2,5-10 Gew.-% auf.
[0021] Erfindungsgemäß wird im folgenden unter der Bezeichnung Kunststoff basierend auf
Gelatine und/oder Polysaccharid und/oder Cellulose, insbesondere Kunststoff basierend
auf Gelatine und/oder Hydroxypropylmethylcellulose und/oder Pullulan verstanden.
[0022] Vorzugsweise wird das Biopolymer, insbesondere der Kunststoff basierend auf Gelatine
und/oder Polysacharid und/oder Cellulose, als Film/Folie zur Verfügung gestellt, die
dann geformt, insbesondere tiefgezogen wird. Es ist aber auch möglich das Biopolymer,
insbesondere den Kunststoff, zu verflüssigen und zu gießen und/oder zu spritzen, um
so die gewünschte Form des Basiselementes zu erhalten.
[0023] Alternativ bevorzugt wird eine Form des herzustellenden Basiselements und/oder des
Kapseldeckels ein- oder mehrmals in ein flüssiges Biopolymer, insbesondere eine flüssige
Kunststoffmasse, eingetaucht bis die gewünschte Materialstärke erreicht wird.
[0024] Sodann erstarrt das Kunststoffmaterial beispielsweise mittels Trocknung, Wärme- und/oder
Kältebehandlung und/oder Vernetzung, beispielsweise mittels IV- oder UV-Strahlung,
bis das Biopolymer, insbesondere der Kunststoff, so weit erstarrt ist, dass er die
Verwendung als Basiselement für Getränkekapseln und/oder Kapseldeckel zulässt. Durch
mehrmaliges Eintauchen der Form kann ein Basiselement und/oder Kapseldeckel mit mehreren
Schichten erzeugt werden. Die Form kann nacheinander in verschiedene flüssige Biopolymere
eingetaucht werden. Die Schichten, die durch das Eintauchen in verschiedene flüssige
Biopolymere erzeugt werden, können sich hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften,
ihrer UV-Beständigkeit, Härte, Verformbarkeit und/oder Dichtheit gegenüber Flüssigkeiten
unterscheiden.
[0025] In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Form eine Tauchform
des Basiselements und/oder des Kapseldeckels ist, wobei die Tauchform eine Außenkontur
mit einem Tauchbereich aufweist, welcher in das flüssige Biopolymer eingetaucht wird.
Der Tauchbereich entspricht bevorzugt einem Negativ der Innenkontur des herzustellenden
Basiselements und/oder des Kapseldeckels. Bei dem Herstellungsverfahren wird der Tauchbereich
der Außenkontur mit einer Schicht des Biopolymers überzogen. In einem weiteren Schritt
kann die Form aus dem flüssigen Biopolymer entnommen werden. Die Schicht des Biopolymers,
die die Außenkontur der Form überzieht, kann erstarren und getrocknet werden. Ein
entsprechendes Verfahren ist beispielsweise im Bereich der Pharmazie als Colton-Verfahren
zur Herstellung von pharmazeutischen Kapseln bekannt. Insbesondere kann die überzogene
Form während des Erstarrens und/oder Trocknens in einer oder mehreren Dimensionen
gesteuert werden, um die Ausgestaltung des Basiselements, insbesondere die Form und/oder
die Dicke gezielt einzustellen.
[0026] Vorzugsweise weist zumindest ein Teilbereich des Basiselements ein Fasermaterial,
insbesondere vorzugsweise verdichtete und/oder vorzugsweise geleimte Cellulosefasern,
auf. Das Fasermaterial kann Papier sein, das ein oder beidseitig mit Gelatine beschichtet
ist.
[0027] Gemäß einer erfindungsgemäßen oder bevorzugten Ausführungsform weist die Portionskapsel
einen Flüssigkeitsverteiler auf, der insbesondere ein Biopolymer aufweist. Bezüglich
des Biopolymers wird auf die oben gemachte Offenbarung verwiesen.
[0028] Vorzugsweise ist das Basiselement becherförmig gestaltet.
[0029] Vorzugsweise sind das Basiselement und der Kapseldeckel miteinander verklebt.
[0030] Vorzugsweise weist die Portionskapsel ein Filtermedium auf, welches vorzugsweise
auf der Innenseite des Bodenbereichs angeordnet ist, wobei das Filtermedium an den
Bodenbereich vorzugsweise geklebt ist.
[0031] Vorzugsweise umfasst das Filtermedium ein Filtervlies oder ein Filterfilz, die jeweils
zumindest teilweise aus Gelatine gefertigt sein können. Beispielsweise können die
Fasern des Filzes oder Vlieses mit Gelatine beschichtet sein. Die Fasern des Filzes
oder Vlieses können zumindest teilweise aus einem Zellulosehaltigen Werkstoff, beispielsweise
Papier oder Pappe gefertigt sein.
[0032] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an dem Basiselement eine Siegelfolie,
insbesondere im Bereich des Bodens vorgesehen, insbesondere um eine Öffnung im Boden,
beispielsweise eine Ablauföffnung, vorzugsweise reversibel, zu verschließen. Diese
Siegelfolie ist vorzugsweise zumindest teilweise aus Gelatine gefertigt. Diese Siegelfolie
wird beispielsweise vor dem Gebrauch der Portionskapsel abgezogen oder durchstochen.
[0033] Noch ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Portionskapsel, bei dem eine Form in ein Biopolymerbad getaucht
wird und sich dabei ein Film auf der Oberfläche der Form bildet, der anschließend
gekühlt und/oder getrocknet wird. Abschließend wird die Portionskapsel von der Form
gelöst und gegebenenfalls noch beschnitten.
[0034] Vorzugsweise weist das Biopolymerbad Gelatine auf.
[0035] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen,
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand
der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen
der Erfindung, welche den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht einschränken
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0036]
- Figur 1
- zeigt eine schematische Schnittbildansicht einer Portionskapsel gemäß einer beispielhaften
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- Figur 2
- zeigt eine schematische Detailansicht der Portionskapsel gemäß der beispielhaften
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
[0037] In
Figur 1 ist eine schematische Schnittbildansicht einer Portionskapsel 1 zur Zubereitung eines
Getränks in einer nicht abgebildeten Getränkeherstellungsmaschine gemäß einer beispielhaften
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt.
[0038] Die Portionskapsel 1 weist ein becherförmiges Basiselement 2 und ein an einem umlaufenden
Flansch 7 des Basiselements 2 befestigten Kapseldeckel 4 auf. Der Kapseldeckel 4 ist
dabei mit dem Flansch 7 insbesondere verschweißt oder verklebt. Das Basiselement 2
besteht aus einem Bodenbereich 6 und einem Wandbereich 8, die vorzugsweise einstückig
vorgesehen sind. Innerhalb des Basiselements 2 ist ein Hohlraum 3 ausgebildet, welcher
mit Getränkerohmaterial befüllt ist (aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht illustriert)
und welcher durch den Kapseldeckel 4 verschlossen ist.
[0039] Der Wandbereich 8 kann becherförmig ausgebildet sein und kann eine beschichtete Fasermaterialschicht
10 aufweisen. Auch der Bodenbereich kann eine Fasermaterialschicht 10 aufweisen. Das
Fasermaterial 10 umfasst Papier oder Karton aus vorzugsweise verdichteten und/oder
vorzugsweise geleimten Cellulosefaser, wodurch eine mechanische belastbare starre
oder halbstarre Formgebung erzielt wird. Die becherförmige Ausgestaltung des Basiselementes
2 wird vorzugsweise durch Thermoformen, beispielsweise Tiefziehen mittels Unterdruck,
Überdruck und/oder einem beweglichen Stempel, erzeugt. Alternativ wird das Basiselement
durch Gießen, Spitzgießen und/oder Tauchen hergestellt. In dem vorliegenden Fall ist
die Innenseite des Fasermaterials 10 mit einer Gelatineschicht 11 versehen. Die Beschichtung
dient als Feuchtigkeitsbarriere, so dass einerseits das Getränkerohmaterial aromadicht
verschlossen ist und andererseits der Hohlraum 3 als Brühkammer verwendet werden kann.
Alternativ können aber auch die Fasern des Fasermaterials mit Gelatine umhüllt sein.
[0040] Die Portionskapsel 1 wird im Gebrauch in einer Getränkeherstellungsmaschine in eine
Brühkammer eingeführt. Anschließend werde der Kapseldeckel 4 und der Bodenbereich
6 nacheinander oder gleichzeitig perforiert und durch die Perforationsöffnungen im
Kapseldeckel 4 Extraktionsflüssigkeit unter Druck in den Hohlraum 3 eingeleitet. Durch
die Wechselwirkung zwischen der Extraktionsflüssigkeit und dem Getränkerohmaterial
entsteht das gewünschte Getränk, welches die Portionskapsel 1 durch die Perforationsöffnungen
im Bodenbereich 6 verlässt und einem Getränkegefäß zugeführt wird. Durch das Filtermedium
9 werden etwaige Partikel des Getränkerohmaterials aus dem Getränk gefiltert und in
der Portionskapsel 1 zurückgehalten.
[0041] Das Filterelement 9 kann aus einem Filz- und/oder Vliesmaterial hergestellt sein
und es kann Gelatine aufweisen. Beispielsweise kann die Oberfläche aller oder eines
Teils der Fasern des Filz- und/oder Vliesmaterials mit Gelatine beschichtet sein.
Beispielsweise kann das Filterelement aus einem Papier- und/oder Kartonwerkstoff gefertigt
sein. Das Filterelement kann beim Öffnen der Kapsel an- und/oder durchstochen werden.
[0042] In
Figur 2 ist eine schematische Detailansicht der in Figur 1 illustrierten Portionskapsel 1
dargestellt, welche den Schichtaufbau des Teilbereichs 8 verdeutlich. Der Teilbereich
8 besteht aus einem formstabilen Fasermaterial 10, gebildet aus verdichteten und/oder
geleimten Cellulosefasern, welches auf seiner Innenseite mit einer Beschichtung 10
als Feuchtigkeitsbarriere, insbesondere Gelatine und/oder Sauerstoffbarriere, insbesondere
eine entsprechend dotierte Gelatine, versehen ist. Optional ist auf der Innenseite
ferner ein Siegelmedium und/oder auf der Außenseite möglicherweise ein Dispersionslack
11 vorgesehen. Als Feuchtigkeitsbarriere eignen sich auch PE, PLA, SIOx und/oder eine
Plasmabeschichtung.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Portionskapsel
- 2
- Basiselement
- 3
- Hohlraum
- 4
- Kapseldeckel
- 5
- Teilbereich
- 6
- Bodenbereich
- 7
- Flansch
- 8
- Wandungsbereich
- 9
- Filtermedium
- 10
- Fasermaterial
- 11
- Beschichtung
1. Portionskapsel (1) zur Zubereitung eines Getränks in einer Getränkeherstellungsmaschine,
wobei die Portionskapsel (1) ein Basiselement (2) mit einem Hohlraum (3) zum Aufnehmen
eines Getränkerohmaterials und einen den Hohlraum (3) verschließenden Kapseldeckel
(4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teilbereich (5) des Basiselements (2) und/oder des Kapseldeckels ein
Biopolymer aufweist.
2. Portionskapsel (1) nach Anspruch 1, wobei das Biopolymer Gelatine aufweist.
3. Portionskapsel (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest ein Teilbereich (5) des
Basiselements (2) ein Fasermaterial (13), insbesondere vorzugsweise verdichtete und/oder
vorzugsweise geleimte Cellulosefasern, umfasst.
4. Portionskapsel nach einem der voranstehenden Ansprüche oder dem Oberbegriff von Patentanspruch
1, wobei sie einen Flüssigkeitsverteiler umfasst, der insbesondere ein Biopolymer
aufweist.
5. Portionskapsel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Teilbereich
(5) becherförmig ausgestaltet ist.
6. Portionskapsel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Basiselement
und der Kapseldeckel miteinander verklebt sind
7. Portionskapsel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Portionskapsel
(1) ein Filtermedium (9) aufweist, welches vorzugsweise auf der Innenseite des Bodenbereichs
(6) angeordnet ist, wobei das Filtermedium (9) an den Bodenbereich (6) vorzugsweise
geklebt ist.
8. Portionskapsel (1) nach Anspruch 7, wobei das Filtermedium (9) ein Filtervlies oder
ein Filterfilz umfasst.
9. Portionskapsel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Filtermedium (9) Gelatine aufweist.
10. Verfahren zur Herstellung der Dichtung einer Portionskapsel (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Form in ein Biopolymerbad getaucht wird und sich dabei ein Film auf der Oberfläche
der Form bildet, der dabei oder anschließend gekühlt und/oder getrocknet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Form die Negativform der herzustellenden Dichtung ist.
12. Verfahren zur Herstellung der Dichtung einer Portionskapsel (1) nach einem der Ansprüche
10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Biopolymer, insbesondere der Kunststoff basierend auf Gelatine und/oder Polysacharid
und/oder Cellulose, als Film/Folie zur Verfügung gestellt, die dann geformt, insbesondere
tiefgezogen wird.
13. Verfahren zur Herstellung der Dichtung einer Portionskapsel (1) nach einem der Ansprüche
10 -12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Biopolymer, insbesondere der Kunststoff basierend auf Gelatine und/oder Polysacharid
und/oder Cellulose, verflüssigt wird um dann gegossen und/oder gespitzt zu werden,
um so die gewünschte Form der Dichtung zu erhalten.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Biopolymer auf den Flansch der Portionskapsel aufgetragen wird und dort härtet.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teilbereich eines Basiselementes vorm, beim und/oder nach dem Auftragen
des Biopolymers gekühlt wird.