Einleitung
[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Greifvorrichtung gemäß Anspruch 1. Ferner
betrifft die vorliegende Anmeldung ein Verfahren zum Greifen einer Transportpalette
gemäß Anspruch 12.
[0002] Vorrichtungen, mittels derer Transportpaletten greifbar und auf diese Weise in die
Nähe einer Ladekante eines Transportfahrzeugs ziehbar sind, sind im Stand der Technik
bereits bekannt. Rein beispielhaft wird auf den sogenannten "Palettenzug" des Anbieters
Bauer Südlohn ® verwiesen. Die dort gezeigte Vorrichtung umfasst einen Ladeboden mit
einer endseitigen Aufkantung. Der Ladeboden ist mittels zweier Führungsräder auf einem
Untergrund, insbesondere einer Ladefläche eines LKWs, fahrbar. Mittels einer Schubstange
kann der Palettenzug geführt werden, sodass er in formschlüssigen Eingriff mit einer
Transportpalette bringbar ist. Besagter Eingriff wird mittels Verschwenkens des Ladebodens
um die Rotationsachse der Räder des Palettenzugs bewirkt, wobei die endseitige Aufkantung
angehoben wird und hierdurch mit einer Querlatte der jeweiligen Palette in Eingriff
gebracht wird. Sobald der Palettenzug anschließend zurückgezogen wird, das heißt in
eine Richtung von der Transportpalette weg bewegt wird, wird die jeweilige Transportpalette
aufgrund des formschlüssigen Eingriffs mit dem Palettenzug "mitgezogen". Um die hierfür
notwendigen Kräfte aufzubringen, verfügt der Palettenzug über eine Zugkette, die beispielsweise
mit einem Gabelstapler verbindbar ist. Der Palettenzug inklusive der damit gekoppelten
Transportpalette ist sodann mittels Rückwärtsfahrens des Gabelstaplers in Richtung
der Ladekante ziehbar, sodass er anschließend mittels der Gabelzinken des Gabelstaplers
in gewohnter Weise greifbar ist.
[0003] Die bekannte Vorrichtung ist insoweit von Nachteil, als die Verbindung des bekannten
Palettenzugs mit der jeweiligen Transportpalette einzig an der endseitigen Aufkantung
des Ladebodens des Palettenzugs hängt. Dies hat in der Praxis regelmäßig zur Folge,
dass beim Ziehen der jeweiligen Transportpalette der hergestellte Formschluss "abreißt"
und neu hergestellt werden muss. Aufgrund der erheblichen Kräfte, die beim Ziehen
einer Transportpalette wirken können, geht dieses Abreißen auch mit einem Gefährdungspotential
einher.
[0004] Weiterhin ist aus der
US 4,421,353 A eine Greifvorrichtung zum Greifen einer Palette bekannt. Diese weist eine zangenartige
Form auf, wobei zwei Zangenarme zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung
relativ zueinander verschwenkbar sind. Die Greifvorrichtung ist dazu geeignet, mit
einer Querlatte einer Palette formschlüssig einzugreifen, sodass die Palette unter
Benutzung der Greifvorrichtung gezogen werden kann.
[0005] Die bekannte Greifvorrichtung ist insoweit nachteilig, als sie zur Verwendung händisch
an der Palette angebracht werden muss. Das heißt, dass eine die Greifvorrichtung verwendende
Person an die Palette herantreten und die Greifvorrichtung an die Querlatte ansetzen
muss. Hierdurch wird es insbesondere erforderlich, dass die Person auf eine Ladefläche
eines jeweiligen Transportfahrzeugs steigen muss, um die Palette zu erreichen und
die Greifvorrichtung zu benutzen. Eine Verwendung ohne einen unmittelbaren Zugang
zu der Palette ist nicht möglich.
Aufgabe
[0006] Der vorliegenden Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greifvorrichtung bereitzustellen,
deren Anwendung gegenüber dem Stand der Technik verbessert ist.
Lösung
[0007] Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels der Greifvorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen 2 bis 11.
[0008] Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung umfasst einen Grundkörper sowie einen relativ
hierzu bewegliches Betätigungselement. Der Grundkörper wirkt mit mindestens zwei Greifarmen
zusammen, die jeweils einen Kopplungsabschnitt und einen Hakenabschnitt aufweisen.
Mittels der Kopplungsabschnitte sind die Greifarme jeweils unter Ausbildung einer
Schwenkachse mit dem Grundkörper gekoppelt, wobei die Greifarme jeweils um ihre Schwenkachse
relativ zu dem Grundkörper verschwenkbar sind. Die Schwenkachsen der Greifarme können
insbesondere voneinander beabstandet sein. Ferner ist es denkbar, dass von dem Grundkörper
abgewandte Enden der Greifarme bei Vorliegen in deren Offenstellung einen größeren
Abstand voneinander aufweisen als bei Vorliegen der Greifarme in ihrer Schließstellung.
Auf diese Weise kann die Greifvorrichtung bei Vorliegen der Greifarme in ihrer Offenstellung
um einen jeweiligen Palettenfuß herum gelegt werden, bevor die Greifarme mittels Überführung
in ihre Schließstellung "zuschnappen" und den Palettenfuß formschlüssig greifen. Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die Greifarme bei Vorliegen in ihrer Schließstellung keinen
unmittelbaren Kontakt aufweisen, insbesondere deren Hakenabschnitte nicht in Kontakt
miteinander treten. Vorzugsweise sind die Kopplungsabschnitte der Greifarme bei Vorliegen
in deren Schließstellung parallel zueinander orientiert. Vorzugsweise sind die Greifarme
in sich gerade ausgebildet.
[0009] Die Hakenabschnitte der Greifarme dienen dazu, den beschriebenen formschlüssigen
Eingriff zwischen der Greifvorrichtung und dem jeweiligen Palettenfuß herzustellen.
Hierzu bilden die Hakenabschnitte vorzugsweise vorstehende Bereiche aus, die sich
- bezogen auf die Greifarme - aufeinander zu erstrecken. Mittels der vorstehenden
Bereiche wird erreicht, dass Greifarme die zumindest bei Vorliegen in ihrer Schließstellung
zumindest an den Hackenabschnitten in einem Abstand voneinander angeordnet sind, der
eine Breite eines jeweilig zu greifenden Palettenfußes einer zu greifenden Transportpalette,
beispielsweise 14,5 cm bei einer typischen Europalette, unterschreitet. Dabei bilden
die Hakenabschnitte Kontaktflächen aus, die bei Vorliegen der Greifarme in ihrer Schließstellung
mit einer Rückfläche des jeweils zu greifenden Palettenfußes eingreifen können und
verhindern, dass der Palettenfuß unbeabsichtigter Weise aus einem zwischen den Greifarmen
befindlichen Zwischenraum entweichen kann. Mithin wird mittels der Hakenabschnitte
effektiv der gewünschte Formschluss zwischen der Greifvorrichtung und dem Palettenfuß
hergestellt.
[0010] Das Betätigungselement der Greifvorrichtung ist entlang einer Wirkungsachse relativ
zu dem Grundkörper translatorisch zwischen einer Nahstellung und einer Fernstellung
bewegbar. Insbesondere ist es denkbar, dass das Betätigungselement entlang eines in
sich geraden Führungsbauteils führbar ist, das in Kraft übertragender Weise mit dem
Grundkörper verbunden ist und entlang dessen das Betätigungselement beispielsweise
gleiten kann. Das Führungsbauteil kann beispielsweis von einem Führungsstab oder einer
Schubstange gebildet sein. Das Betätigungselement wirkt mittels mindestens eines Übersetzungsmittels
in Kraft übertragender Weise mit den Greifarmen zusammen, sodass mittels der Überführung
des Betätigungselements zwischen seiner Nahstellung und seiner Fernstellung eine Kraft
auf die Greifarme ausübbar ist, die eine Schwenkbewegung der Greifarme um deren jeweilige
Schwenkachse relativ zu dem Grundkörper bewirkt. Das mindestens eine Übersetzungsmittel
dient mithin dazu, die translatorische Bewegung des Betätigungselements relativ zu
dem Grundkörper in eine Schwenkbewegung der Greifarme relativ zu dem Grundkörper zu
übersetzen. Das Übersetzungsmittel ist vorzugsweise fest an dem Betätigungselement
angeordnet.
[0011] Die Greifarme können mittels Betätigung des Betätigungselements ausgehend von ihrer
Offenstellung in ihre Schließstellung überführt werden. Diese Betätigung des Betätigungselements
kann auch aus der Ferne ausgeführt werden, wobei das Betätigungselement mittels "Zurückziehens"
ausgehend von seiner Nahstellung in seine Fernstellung überführt werden kann, wodurch
infolge der kinematischen Koppelung von Betätigungselement und Greifarmen letztere
ausgehend von ihrer Offenstellung in ihre Schließstellung überführt werden. Das Zurückziehen
kann ohne Weiteres mittels eines mit dem Betätigungselement zumindest mittelbar verbundenen
Zugmittels erfolgen, das vorteilhafterweise von demselben Zugmittel gebildet ist,
mittels dessen die Greifvorrichtung sowie schließlich die damit formschlüssig verbundene
Transportpalette in Richtung der Ladekante gezogen werden. Somit ist es beispielsweise
möglich, das Betätigungselement mittels eines Adapterelements mit einem Zugmittel
zu verbinden, das beispielsweise von einer Zugkette oder einem Zuggurt gebildet sein
kann. Umgekehrt zu der Überführung der Greifarme von ihrer Offenstellung in ihre Schließstellung
mittels Zurückziehens des Betätigungselements (das heißt mittels Überführung des letzteren
in seine Fernstellung) können die Greifarme von ihrer Schließstellung in ihre Offenstellung
überführt werden, indem das Betätigungselement in seine Nahstellung überführt wird.
[0012] Erfindungsgemäß weisen die Hakenabschnitte der Greifarme jeweils eine Flanke auf,
die mindestens einen Schrägbereich aufweist. Die Flanken sind an einander zugewandten
Seiten der Hakenabschnitte der Greifarme angeordnet. In den Schrägbereichen sind die
Flanken der Hakenabschnitte derart schräg ausgebildet, dass sie - in Richtung des
Grundkörpers betrachtet - aufeinander zu laufend ausgebildet sind. Das heißt, dass
von dem Grundkörper abgewandte endseitige Stellen der Flanken der Greifarme einen
größeren Abstand zueinander aufweisen als dem Grundkörper zugewandte nahseitige Stellen
der Flanken. Vorzugsweise ist dabei der Abstand zwischen den endseitigen Stellen der
Flanken größer als eine Breite des jeweils zu greifenden Palettenfußes der Transportpalette,
während der Abstand zwischen den nahseitigen Stellen der Flanken kleiner ist als die
Breite des Palettenfußes. Insbesondere kann der Abstand zwischen den endseitigen Stellen
größer als 14,5 cm, vorzugsweise größer als 15,0 cm, weiter vorzugsweise größer als
15,5 cm, betragen, während der Abstand zwischen den nahseitigen Stellen weniger als
14,5 cm, vorzugsweise weniger als 12,0 cm, weiter vorzugsweise weniger als 9,0 cm,
beträgt.
[0013] Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung hat viele Vorteile. Insbesondere sind die Greifarme
gewissermaßen "automatisch" ausgehend von ihrer Schließstellung in ihre Offenstellung
überführbar, sobald sie mit einem zu umgreifenden Palettenfuß eingreifen. Dem liegt
die Überlegung zugrunde, dass die Schrägbereiche der Flanken im Zuge der Bewegung
der Greifvorrichtung auf den Palettenfuß zu mit der Greifvorrichtung zugewandten seitlichen
Kanten des Plattenfußes in Eingriff gelangen, wobei infolge der schrägen Ausgestaltung
der Schrägbereiche die Greifarme "auseinandergedrückt" und mithin ausgehend von ihrer
Schließstellung in Richtung ihrer Offenstellung bewegt werden. Aufgrund der Koppelung
der Greifarme mittels des mindestens einen Übersetzungsmittels mit dem Betätigungselement
wird hierdurch das Betätigungselement ausgehend von seiner Fernstellung in Richtung
seiner Nahstellung gezwungen. Die Greifarme öffnen sich infolge des Kontakts mit dem
Plattenfuß automatisch so weit, wie es erforderlich ist, damit die Greifarme um den
Plattenfuß herum gelegt werden können. Sobald die Greifarme den Palettenfuß derart
umgreifen, dass die Hakenabschnitte - von dem Grundkörper aus betrachtet -jenseits
einer Rückfläche des Palettenfußes angelangt sind, können die Greifarme in ihre Schließstellung
überführt werden, sodass sie formschlüssig mit dem Palettenfuß eingreifen.
[0014] Die Ausgestaltung der schrägen Flanken an den Hakenabschnitten hat nach alldem den
besonderen Vorteil, dass die Greifvorrichtung selbstöffnend ausgebildet ist, woraufhin
im Vorfeld der Verwendung der Greifvorrichtung darauf verzichtet werden kann, die
Greifarme manuell in ihre Offenstellung zu überführen. Ferner wird aufgrund der schrägen
Ausgestaltung der Schrägbereiche erwirkt, dass die Ausrichtung der Greifvorrichtung
relativ zu dem Palettenfuß ebenfalls selbsttätig erfolgt. Ein manuelles Bedienen der
Greifvorrichtung direkt an der zu greifenden Transportpalette entfällt somit gänzlich.
Stattdessen kann die Greifvorrichtung aus der Ferne auf die Transportpalette zu bewegt
und mit dem Palettenfuß in Eingriff gebracht werden, woraufhin in der beschriebenen
Weise die Greifarme infolge des Eingriffs mit dem Palettenfuß in ihre Offenstellung
überführt werden. Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung erlaubt mithin ein Greifen
einer Transportpalette, ohne dass die Notwendigkeit besteht, die Ladefläche des jeweiligen
Transportfahrzeugs zu betreten. Insbesondere kann die Führung der Greifvorrichtung
mit in ihrer Offenstellung befindlichen Greifarmen sowie das Überführen der Greifarme
in ihre Schließstellung mittels Betätigung des Betätigungselements aus der Ferne erfolgen.
Das im Stand der Technik übliche Auf- und Absteigen auf bzw. von der Ladefläche kann
demzufolge vollständig entfallen. Weiterhin ist es mittels der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung
besonders einfach möglich, eine jeweilige Transportpalette sicher zu greifen, das
heißt in einer Art und Weise, dass die Kraft übertragende Verbindung zwischen Greifvorrichtung
und Transportpalette nicht in unbeabsichtigter Weise aufgelöst wird. Letzteres ist
bei Verwendung des eingangs genannten Palettenzugs regelmäßig zu beklagen, da die
endseitige Aufkantung des Palettenzugs bereits mittels geringfügiger Verdrehung desselben
um die Rotationsachsen der Führungsräder ihren Eingriff mit der Transportpalette verlieren
kann.
[0015] Zum Greifen einer Transportpalette ist es denkbar, die Greifvorrichtung, beispielsweise
mittels einer langgestreckten Schubstange, von einer Position außerhalb der Ladefläche
aus in Richtung der jeweiligen Transportpalette zu führen. Dabei wird die Greifvorrichtung
derart "gezielt", dass die in Greifarme in Eingriff mit einem Palettenfuß gelangen,
wodurch die Greifarme aufgrund der schräg ausgebildeten Flanken ihrer Hakenabschnitte
in ihre Offenstellung gezwungen werden. Sobald die Hakenabschnitte der Greifarme die
Rückfläche des Palettenfußes erreichen, wird mittels Ausübung einer Zugkraft auf das
Betätigungselement letzteres sodann ausgehend von seiner Nahstellung, die mit der
Offenstellung der Greifarme korrespondiert, in seine Fernstellung überführt, das heißt
relativ zu dem Grundkörper von selbigem weg bewegt. Hierdurch wird mittels der Übersetzungsmittel
der Effekt erzielt, dass die Greifarme um ihre jeweilige Schwenkachse relativ zu dem
Grundkörper in Richtung ihrer Schließstellung verschwenkt werden, in der zumindest
die Hakenabschnitte der Greifarme formschlüssig mit der dem Grundkörper abgewandten
Rückfläche des Palettenfußes eingreifen. Das weitere Ziehen an dem Betätigungselement
kann sodann dazu genutzt werden, die Greifvorrichtung inklusive der nunmehr damit
formschlüssig verbundenen Transportpalette in Richtung der Ladekante zu ziehen.
[0016] Vorteilhafterweise sind das Betätigungselement und der Grundkörper mittels eines
Blockierelements miteinander in einen Kraft übertragenden Eingriff bringbar, wobei
das Blockierelement eine Bewegung des Betätigungselements von dem Grundkörper weg
über eine bestimmte Entfernung hinaus, die vorzugsweise mit der Fernstellung des Betätigungselements
korrespondiert, blockiert. Auf diese Weise wird erzielt, dass das Betätigungselement
maximal bis zum Erreichen seiner Fernstellung von dem Grundkörper weg bewegt werden
kann, woraufhin aufgrund des Blockierelements eine weitere Ausübung einer Zugkraft
auf das Betätigungselement unmittelbar auf den Grundkörper und mithin die restliche
Greifvorrichtung übertragbar ist. Diese Ausführung hat den besonderen Vorteil, dass
die Greifvorrichtung mittels Ziehens an dem Betätigungselement in Richtung der Ladekante
gezogen werden kann, wodurch verhindert wird, dass sich das Betätigungselement im
Zuge dieser Bewegung in unbeabsichtigter Weise ausgehend von seiner Fernstellung in
Richtung seiner Nahstellung bewegt und infolgedessen in unbeabsichtigter Weise eine
Verschwenkung der Greifarme in Richtung ihrer Offenstellung herbeiführt. Letzteres
würde schlechtesten Falls zu einer Auflösung der formschlüssigen Verbindung zwischen
der Greifvorrichtung und der Transportpalette führen. Die genannte Ausführung ist
demgegenüber selbstsichernd ausgebildet, da das Ziehen an dem Betätigungselement die
unbeabsichtigte Bewegung desselben in Richtung seiner Nahstellung verhindert.
[0017] Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung weiter ausgestaltend sind die Schwenkachsen
der Greifarme voneinander beabstandet, wobei vorzugsweise der Grundkörper mit mindestens
zwei Übersetzungsmitteln zusammenwirkt, die jeweils einem der Greifarme zugeordnet
sind. Diese Ausgestaltung erlaubt eine Anordnung der Greifarme in einem Abstand voneinander,
wodurch es erleichtert ist, die Greifarme in der beschriebenen Weise selbstöffnend
auszuführen.
[0018] In einer weiterhin vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung
umfasst diese einen Seilzug, der mit dem Grundkörper sowie dem Betätigungselement
in Wirkverbindung steht, sodass das Betätigungselement mittels Betätigung des Seilzugs
ausgehend von seiner Fernstellung in seine Nahstellung bewegbar ist. Insbesondere
kann der Seilzug ein Zugseil umfassen, das mit dem Grundkörper verbunden ist. Auf
diese Weise kann mittels einer Verkürzung des Zugseils, die beispielsweise mittels
einer Betätigungseinrichtung erfolgen kann, der Grundkörper auf das Betätigungselement
zu "gezogen" werden, sodass sich der Abstand zwischen dem Grundkörper und dem Betätigungselement
verringert. Auf diese Weise wird das Betätigungselement indirekt von seiner Fernstellung
in seine Nahstellung überführt. Der Seilzug verhilft dazu, die Greifvorrichtung auch
aus der Ferne wieder von einem Palettenfuß zu lösen.
[0019] Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung weiter ausgestaltend weisen die Greifarme jeweils
mindestens eine Führungsnut auf, die jeweils mit einem Übersetzungsmittel zusammenwirken.
Letzteres kann insbesondere fest an dem Betätigungselement angeordnet sein und ist
beispielsweise von einem Bolzen gebildet. Hierbei ist es gleichermaßen denkbar, dass
die Führungsnuten beider Greifarme mit demselben Übersetzungsmittel oder jeweils dezidierten
Übersetzungsmitteln zusammenwirken. Die Führungsnuten sind vorteilhafterweise derart
schräg bezogen auf die Greifvorrichtung ausgerichtet, dass Projektionen von Längsachsen
der Führungsnuten sowie eine Projektion der Wirkungsachse des Betätigungselements,
entlang der es relativ zu dem Grundkörper translatorisch bewegbar ist, in eine gemeinsame
Ebene einen Winkel einschließen. Die beschriebene Projektionsebene ist dabei senkrecht
zu den Schwenkachsen der Greifarme orientiert. Der Winkel, den die Längsachsen der
Führungsnuten und die Wirkungsachse bei Vorliegen der Greifarme in deren Schließstellung
jeweils einschließt, liegt vorzugsweise zwischen 1° und 45°, vorzugsweise zwischen
5° und 35°, weiter vorzugsweise zwischen 10° und 25°. Eine entsprechende Ausgestaltung
einer erfindungsgemäßen Greifvorrichtung ist nachstehend anhand des Ausführungsbeispiels
gezeigt. Bei Vorliegen der Greifarme in deren Offenstellung liegt der Winkel vorzugsweise
zwischen 1° und 50°, vorzugsweise zwischen 10° und 40°, weiter vorzugsweise zwischen
20° und 30°.
[0020] Sofern die Greifarme jeweils eine Führungsnut umfassen, kann es weiterhin von Vorteil
sein, wenn das mindestens eine Übersetzungsmittel mindestens einen Führungsschlitten
aufweist, der mit der Führungsnut eines jeweiligen Greifarms zusammenwirken kann.
Vorteilhafterweise wirkt das Betätigungselement mit zwei Übersetzungsmitteln zusammen,
von denen jeweils eines einem der Greifarme zugeordnet ist. In diesem Fall umfasst
jedes der Betätigungselemente einen entsprechenden Führungsschlitten, der mit der
zugeordneten Führungsnut zusammenwirkt. Der Führungsschlitten ist derart beschaffen,
dass er entlang der Führungsnut führbar ist, sodass die Überführung des Betätigungselements
zwischen seiner Nahstellung und seiner Fernstellung mit einer Bewegung des Führungsschlittens
entlang der Führungsnut einhergeht. Aufgrund der vorstehend beschriebenen schrägen
Orientierung der Längsachse einer jeweiligen Führungsnut bezogen auf die Wirkungsachse
des Betätigungselements führt die Bewegung des Führungsschlittens entlang der Führungsnut
zu einer seitlich bezogen auf die Wirkungsachse gerichteten Kraft, die schließlich
die Verschwenkung des jeweiligen Greifarms um dessen Schwenkachse bezogen auf den
Grundkörper bewirkt. Mit anderen Worten wird auf diese Weise eine Übersetzung der
translatorischen Bewegung des Betätigungselements relativ zu dem Grundkörper in eine
rotatorische Bewegung der Greifarme relativ zu dem Grundkörper erzielt. Dabei sind
die Greifarme und das Betätigungselement derart kinematisch gekoppelt, dass eine umgekehrt
gleichermaßen gezwungene Bewegung der Greifarme zwischen ihrer Offenstellung und ihrer
Schließstellung eine entsprechende Bewegung des Betätigungselements zwischen seiner
Nahstellung und seiner Fernstellung bewirkt.
[0021] In einer weiterhin vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung
umfasst selbige eine langgestreckte Schubstange, die in Kraft übertragender Weise
mit dem Grundkörper gekoppelt oder koppelbar ist. Dabei ist es insbesondere denkbar,
dass die Schubstange mittels einer werkzeuglos zerstörungsfrei lösbaren Verbindung
mit dem Grundkörper verbindbar ist, sodass eine jeweilige Schubstange gegen eine andere
Schubstange wechselbar ist. Dies kann beispielsweise von Interesse sein, um die Greifvorrichtung
für verschieden ausgestaltete Ladeflächen umzubauen, die gemessen von der Ladekante
verschiedene Längen aufweisen. Vorteilhafterweise übersteigt eine Länge der Schubstange
eine in Richtung der Wirkungsachse gemessene Länge eines jeweiligen Greifarms deutlich,
vorzugsweise um mindestens das Doppelte, weiter vorzugsweise um mindestens das Dreifache.
Auf diese Weise kann die Greifvorrichtung dazu genutzt werden, eine jeweilige Transportpalette
aus einer entsprechenden Entfernung zu greifen. Die Schubstange ist drucksteif ausgebildet,
sodass die Greifvorrichtung mittels der Schubstange entlang der Ladefläche mittels
Ausübung einer Druckkraft führbar ist. Vorteilhafterweise ist die Schubstange derart
relativ zu dem Grundkörper angeordnet, dass sie zusätzlich zu ihrer Führungsfunktion
für die Greifvorrichtung insgesamt ferner eine Führungsfunktion für das Betätigungselement
erfüllt. Insbesondere kann das Betätigungselement eine, vorzugsweise mittige, Ausnehmung
aufweisen, mittels derer das Betätigungselement entlang einer Längsachse der Schubstange
translatorisch bewegbar ist. Bei einer solchen Ausgestaltung fallen die Wirkungsachse
des Betätigungselements und die Längsachse der Schubstange zusammen. Eine entsprechende
Ausgestaltung ist auch dem nachstehenden Ausführungsbeispiel entnehmbar.
[0022] Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung ist weiterhin vorteilhafterweise derart ausgebildet,
dass sie - bezogen auf eine parallel zu den Schwenkachsen der Greifarme verlaufende
sowie die Wirkungsachse des Betätigungselements beinhaltende Spiegelebene - spiegelsymmetrisch
ausgebildet ist. Diese Spiegelsymmetrie betrifft insbesondere die Greifarme, von denen
sich in dieser Konstellation mindestens jeweils einer auf einer Seite der Spiegelebene
befindet.
[0023] Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die Greifvorrichtung mindestens ein Rückstellelement
umfasst, das zwischen dem Grundkörper und dem Betätigungselement angeordnet ist. Das
Rückstellelement kann insbesondere von einer Druckfeder gebildet sein. Das Rückstellelement
ist vorteilhafterweise mit einer Druckkraft vorgespannt, sodass das Betätigungselement
in Abwesenheit sonstiger äußerer Kräfte durch Wirkung des Rückstellelements in eine
Richtung von dem Grundkörper weg gedrückt wird. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
dass das Betätigungselement zumindest in einem bestimmten Ausmaß sogar bereits in
Abwesenheit einer bewusst aufgebrachten Zugkraft, mittels der das Betätigungselement
ausgehend von seiner Nahstellung in seine Fernstellung überführt werden soll, eben
diese Bewegung "eigenständig", das heißt allein durch Wirkung des Rückstellelements,
ausführt. Auf diese Weise ist die Greifvorrichtung selbstschließend ausgeführt, wobei
die Greifarme mittels Wirkung des Rückstellelements grundsätzlich in ihrer Schließstellung
gehalten werden, die mit der Fernstellung des Betätigungselements korrespondiert.
[0024] Unter Verwendung der erfindungsgemäß schräg ausgebildeten Flanken der Hakenabschnitte
der Greifarme ist es mittels einer solchen Greifvorrichtung möglich, letztere automatisch
infolge des Eingriffs mit einem jeweiligen Palettenfuß in ihrer Offenstellung zu überführen,
wobei das Betätigungselement aufgrund der kinematischen Kopplung mit dem Greifarmen
entgegen der Kraft des Rückstellelements in Richtung seiner Nahstellung bewegt wird.
Sobald die Hakenabschnitte die Rückfläche des Palettenfußes erreichen, werden die
Greifarme aufgrund der in dem Rückstellelement gespeicherten Druckkraft automatisch
in ihre Schließstellung überführt, sodass die Greifvorrichtung gewissermaßen automatisch
an dem Palettenfuß "einrastet" oder "einschnappt". Die gesonderte Betätigung des Betätigungselements
durch eine die Greifvorrichtung bedienende Person ist sodann nicht mehr erforderlich.
[0025] Die kombinierte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung mit den schrägen
Flanken sowie dem Rückstellelement bietet mithin eine selbstzentrierende, selbstöffnende
sowie selbstschließende Greifvorrichtung. Die Öffnung der Greifvorrichtung, das heißt
die Überführung der Greifarme von deren Schließstellung in deren Offenstellung zwecks
Lösung der Greifvorrichtung von der jeweiligen Transportpalette kann schließlich ohne
Weiteres händisch erfolgen, weil die Transportpalette mitsamt der Greifvorrichtung
bis zur Ladekante gezogen wird, woraufhin eine händische Betätigung des Betätigungselements
möglich ist, ohne dass die Ladefläche des Transportfahrzeugs bestiegen werden muss.
Dieses kann sodann entgegen der Kraft der Druckfeder in Richtung seiner Nahstellung
bewegt werden, bis die Greifarme zumindest so weit geöffnet sind, dass die Hakenabschnitte
ihren formschlüssigen Eingriff mit der Rückfläche des Palettenfußes verlieren. Die
Greifvorrichtung kann sodann von dem Palettenfuß gelöst werden.
[0026] In einer weiterhin vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die erfindungsgemäße Greifvorrichtung
mindestens ein Stützelement, das an einer Unterseite der übrigen Greifvorrichtung
angeordnet ist. Das Stützelement dient dazu, zumindest die Greifarme in einem bestimmten
Abstand von der Ladefläche des jeweiligen Transportfahrzeugs zu lagern, sodass die
Greifarme im Zuge der Verbindung mit einer jeweiligen Transportpalette einer Kollision
mit einem auf der Ladefläche aufliegenden Längsbrett der Transportpalette ausweichen.
Diese Ausgestaltung der Greifvorrichtung ist insbesondere an die im Handel üblichen
Europaletten angepasst, die sowohl an ihrer Oberseite als auch an ihrer Unterseite
mit beschriebenen Längsbrettern versehen sind. Diese weisen eine gewisse Dicke auf,
die dazu führt, dass die zwischen den Querlatten angeordneten Palettenfüße nicht unmittelbar
auf der Ladefläche, sondern in einem bestimmten Abstand, der der Dicke der Längsbretter
entspricht, von der Ladefläche angeordnet sind. Um die Greifarme zuverlässig in Eingriff
mit dem jeweiligen Palettenfuß zu bringen, ist es daher von Vorteil, auch die Greifarme
in einem ebensolchen Abstand oberhalb der Ladefläche zu führen. Das vorstehend beschriebene
Stützelement erfüllt ebenjene Funktion, wobei eine Höhe des Stützelements vorzugsweise
einer Dicke eines jeweiligen Längsbretts einer jeweiligen Transportpalette entspricht.
Im Zuge der Führung der Greifvorrichtung entlang der Ladefläche mittels einer Schubstange
gleitet die Greifvorrichtung über die Ladefläche. Die Verwendung des Stützelements
bietet insoweit den weiteren Vorteil, dass eine Reibfläche zwischen Greifvorrichtung
und Ladefläche gegenüber einem vollflächigen Aufliegen reduziert ist. Entsprechend
ist es unter vergleichsweise geringem Kraftaufwand möglich, die Greifvorrichtung entlang
der Ladefläche zu schieben.
[0027] Weiterhin kann es von besonderem Vorteil sein, wenn die Greifvorrichtung vier Greifarme
umfasst, wobei jeweils zwei Greifarme zu einem Greifarmpaar zusammengefasst sind.
Die zu einem Greifarmpaar gehörenden Greifarme können insbesondere mittels mindestens
eines Verbindungsmittels, vorzugsweise mittels mehrerer Verbindungsmittel, in Kraft
übertragender Weise miteinander verbunden sein. Die Greifarme können dabei jeweils
insbesondere von einem Blechstück gebildet sein, die mittels der Verbindungsmittel
in einem gewissen Abstand zueinander angeordnet sind. Eine auf diese Art und Weise
ausgestaltete aufgelöste Form der Greifvorrichtung erfüllt selbst höchste Anforderungen
an eine mechanische Belastbarkeit, ohne dass eine massive Struktur verwendet wird,
die die Masse der Greifvorrichtung unnötig erhöhen würde.
[0028] Die zugrunde liegende Aufgabe wird ferner verfahrenstechnischer Hinsicht mittels
eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen 13 bis 15. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst
die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Eine Greifvorrichtung, die mindestens zwei an einem Grundkörper angeordnete Greifarme
umfasst, wird in Richtung auf die Transportpalette zu geführt.
- b) Die Greifarme werden derart in Kontakt mit einem Palettenfuß der Transportpalette
gebracht, dass Schrägbereiche einander zugewandter Flanken von Hakenabschnitten der
Greifarme in Kontakt mit dem Palettenfuß treten, wodurch die Greifarme voneinander
weg gedrückt und die Greifarme auf diese Weise in eine Offenstellung überführt werden.
- c) Die Greifvorrichtung wird solange weiter in Richtung auf die Transportpalette zu
geführt, bis zumindest Hakenabschnitte der Greifarme über eine dem Grundkörper gegenüberliegende
Rückfläche des Palettenfußes hinausgeführt sind.
- d) Ein Betätigungselement, das mittels mindestens eines Übersetzungsmittels mit den
Greifarmen zusammenwirkt, wird relativ zu dem Grundkörper entlang einer Wirkungsachse
in eine Richtung von dem Grundkörper sowie von der Transportpalette weg bewegt, wobei
diese Bewegung mittels des Übersetzungsmittels in eine Schwenkbewegung der Greifarme
übersetzt und letztere hierdurch in ihre Schließstellung überführt werden, sodass
die Hakenabschnitte der Greifarme mit der Rückfläche des Palettenfußes eingreifen.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren ist mittels der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung
besonders einfach durchführbar. Die mittels des Verfahrens erreichbaren Vorteile sind
vorstehend bereits in Verbindung der Greifvorrichtung dargelegt. Insbesondere ist
es möglich, die Greifvorrichtung aufgrund ihrer selbstöffnenden Eigenschaften aus
der Ferne zu bedienen. Ferner können die Greifarme der Greifvorrichtung mittels Betätigung
des Betätigungselements ausgehend von ihrer Offenstellung in ihre Schließstellung
überführt werden, wobei diese Betätigung des Betätigungselements ebenfalls besonders
gut aus der Ferne erfolgen kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Betätigung mittels
eines Rückstellelements, das vorstehend erläutert ist, erfolgen. In jedem Fall ist
das Verfahren derart gestaltet, dass das Greifen einer Transportpalette ohne Aufsteigen
auf die Ladefläche eines jeweiligen Transportfahrzeugs möglich ist. Infolgedessen
ist es ebenso möglich, die jeweilige Transportpalette in Richtung der Ladekante des
Transportfahrzeugs zu ziehen, ohne dass die Ladefläche betreten werden muss.
[0030] Das Verfahren ist ferner besonders vorteilhaft, da die Greifarme infolge des Kontakts
mit dem Palettenfuß im Zuge der Verbindung der Greifvorrichtung mit der jeweiligen
Transportpalette selbsttätig um eine Schwenkachse relativ zu dem Grundkörper verschwenkt
und auf diese Weise ausgehend von ihrer Schließstellung in Richtung ihrer Offenstellung
überführt werden. Diese selbsttätige Öffnung der Greifarme kann insbesondere mittels
vorstehend beschriebener Schrägbereiche erzielt werden, die mit seitlichen seitigen
Kanten des Palettenfußes eingreifen und auf diese Weise eine seitlich gerichtete Öffnungskraft
auf die Greifarme ausüben.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren weiteraus gestaltend wird im Zuge der Überführung
der Greifarme in Richtung ihrer Offenstellung mindestens ein Rückstellelement, vorzugsweise
in Form einer Druckfeder, gespannt, sodass die Greifarme im Moment der Führung ihrer
Hakenabschnitte über die Rückfläche des Palettenfußes hinaus mittels Wirkung einer
in dem Rückstellelement gespeicherten Rückstellkraft selbsttätig in Richtung ihrer
Schließstellung überführt werden. Die sich hierdurch ergebenden Vorteile sind vorstehend
bereits im Zusammenhang mit der Greifvorrichtung erläutert. Insbesondere kann auf
diese Weise ein selbstschließender Mechanismus erzielt werden, der die Verwendung
der Greifvorrichtung besonders einfach und sicher gestaltet.
[0032] Schließlich ist es von besonderem Vorteil, wenn die Greifarme mittels Bewegung des
Betätigungselements auf den Grundkörper zu ausgehend von ihrer Schließstellung in
Richtung ihrer Offenstellung bewegt werden. Diese Übersetzung der Bewegung des Betätigungselements
in die entsprechende Bewegung der Greifarme wird mittels mindestens eines Übersetzungsmittels
erzielt, das das Betätigungselement kinematisch mit den Greifarmen koppelt.
Ausführungsbeispiele
[0033] Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren werden
nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren dargestellt ist,
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1:
- Eine isometrische Ansicht einer erfindungsgemäßen Greifvorrichtung, die sich in formschlüssigem
Eingriff mit einem Palettenfuß befindet,
- Fig. 2:
- Eine Draufsicht der Greifvorrichtung gemäß Figur 1, wobei sich die Greifarme in ihrer
Schließstellung befinden,
- Fig. 3:
- Ein vertikaler Querschnitt durch die Greifvorrichtung gemäß Figur 1,
- Fig. 4:
- Ein horizontaler Querschnitt durch die Greifvorrichtung gemäß Figur 1,
- Fig. 5:
- Die Greifvorrichtung gemäß Figur 1, wobei sich die Greifarme in ihrer Offenstellung
befinden, und
- Fig. 6:
- Eine isometrische Ansicht der Greifvorrichtung gemäß Figur 1, wobei sich die Greifarme
in ihrer Offenstellung befinden.
[0034] Das Ausführungsbeispiel, das in den
Figuren 1 bis 6 gezeigt ist, umfasst eine erfindungsgemäße Greifvorrichtung
1, die hier mit insgesamt vier Greifarmen
4 sowie einem Grundkörper
3 und einem Betätigungselement
5 ausgestattet ist. Jeweils zwei der Greifarme
4 sind mittels Kopplungsmitteln
31, die hier von Gewindebolzen gebildet sind, zu einem Greifarmpaar zusammengefasst.
Die zu einem Greifarmpaar gehörenden Greifarme
4 sind jeweils identisch ausgebildet und mittels der Kopplungsmittel
31 beabstandet voneinander angeordnet. Die Kopplungsmittel
31 dienen dazu, die Greifarme
4 in Kraft übertragender Weise miteinander zu verbinden, sodass diese als Einheit wirken.
Die auf diese Weise gebildeten Greifarmpaare sind einander gegenüberliegend angeordnet,
sodass sie gemeinsam dazu geeignet sind, einen Palettenfuß
2 formschlüssig zu umschließen. Dies ist insbesondere anhand von
Figur 1 erkennbar.
[0035] Die Greifarme
4 umfassen jeweils einen Kopplungsabschnitt
7 sowie einen Hakenabschnitt
8. Mittels des Kopplungsabschnitts
7 sind die Greifarme
4 unter Ausbildung jeweils einer Schwenkachse
10, 11 mit dem Grundkörper
3 verbunden. Die Schwenkachsen
10, 11 sind beabstandet voneinander angeordnet und parallel zueinander orientiert. Dabei
sind die Greifarme
4 insbesondere relativ zu dem Grundkörper
3 um die jeweils zugehörige Schwenkachse
10, 11 verschwenkbar, sodass die Greifarme
4 zwischen einer in den
Figuren 1, 2 und 4 dargestellten Schließstellung und einer in den
Figuren 5 und 6 dargestellten Offenstellung überführt werden können. Ferner umfassen die Greifarme
4 in ihrem Kopplungsabschnitt
7 jeweils eine Führungsnut
14, deren Funktion nachstehend gesondert erläutert wird.
[0036] Die Hakenabschnitte
8 sind an einem dem Grundkörper
3 abgewandten Ende der Greifarme
4 angeordnet. Sie dienen dazu, mit einer Rückfläche
28 des Palettenfußes
2 formschlüssig einzugreifen, sodass der Palettenfuß
2 und mithin eine in den Figuren nicht dargestellte Transportpalette formschlüssig
greifbar ist. Hierzu weisen die Hakenabschnitte
8 jeweils einen vorstehenden Bereich aus, wobei sich die Hakenabschnitte
8 des einen Greifarmpaares mittels ihrer jeweiligen vorstehenden Bereiche auf die Hakenabschnitte
8 des anderen Greifarmpaares zu erstrecken und umgekehrt. Auf diese Weise wird erreicht,
dass einander zugewandte, nahseitige Stellen
33 der Greifarme
4 bei Vorliegen derselben in deren Schließstellung in einem Abstand
34 voneinander angeordnet sind, der kleiner ist als eine Breite
35 des Palettenfußes
2. Der Abstand
34 beträgt in dem gezeigten Beispiel 8,0 cm. Auf diese Weise wird erreicht, dass Kontaktflächen
42 der Hakenabschnitte
8 mit der Rückfläche
28 des Palettenfußes
2 in Kontakt treten können, wodurch der Palettenfuß
2 formschlüssig gegriffen ist.
[0037] Die Hakenabschnitte
8 sind jeweils ferner mit Schrägbereichen
12 ausgestattet, die entlang einander zugewandter Flanken
9 der Hakenabschnitte
8 ausgebildet sind. In diesen Schrägbereichen
12 sind die Flanken
9 derart schräg sowie sich aufeinander zu erstreckend ausgebildet, dass die Greifarme
4 insgesamt gewissermaßen einen trichterförmigen Einlaufbereich ausbilden. Dieser ist
derart ausgebildet, dass ein Abstand
36 miteinander korrespondierender endseitiger Stellen
40 der Greifarme
4, die sich an einem dem Grundkörper
3 abgewandten Ende der Greifarme
4 befinden, größer ist als die Breite
35 des Palettenfußes
2. Insbesondere beträgt der Abstand
36 in dem gezeigten Beispiel 15,5 cm, während die Breite
35 des Palettenfußes
2 14,5 cm beträgt. Dies hat den technischen Effekt, dass die Greifvorrichtung
1 bei Vorliegen ihrer Greifarme
4 in deren Schließstellung ohne Weiteres mit einem jeweiligen Palettenfuß
2 in Eingriff gebracht werden kann, da die Greifarme
4 mittels ihrer Schrägbereiche
12 in Zusammenwirkung mit seitlichen Kanten
37 des Palettenfußes
2 gewissermaßen "aufgedrückt" bzw. "aufgespreizt" werden, das heißt ausgehend von ihrer
Schließstellung in Richtung ihrer Offenstellung überführt werden. Dies ergibt sich
besonders gut anhand der
Figuren 5 und 6.
[0038] Optional umfasst die Greifvorrichtung
1 zudem einen in Figur
4 dargestellten Seilzug
43. Dieser umfasst wiederum ein Zugseil
44, das zwischen einer endseitigen Ankerstelle
45 an dem Grundkörper
3 und einem dem Betätigungselement
5 abgewandten Ende eines Führungsstabs
18 angeordnet ist, mittels dessen die Greifvorrichtung
1 führbar ist. Das Zugseil
44 ist in dem gezeigten Beispiel mittels einer Bohrung durch das Betätigungselement
5 zu dem Grundkörper
3 geführt. Mittels Betätigung einer Betätigungseinrichtung
46 des Seilzugs
43 ist es nunmehr möglich, das Zugseil
44 zu verkürzen, sodass eine Zugkraft auf den Grundkörper 3 ausgeübt wird, die in die
Richtung des Betätigungselements
5 wirkt. Die Kraft übertragende Verbindung zwischen dem Zugseil
44 und dem Grundkörper
3 ist mittels der Ankerstelle
45 hergestellt. Die Bewegung des Grundkörpers
3 auf das Betätigungselement
5 zu bewirkt eine Öffnungsbewegung der Greifarme
4, wie nachstehend erläutert ist. Auf diese Weise ist es möglich, mittels des Seilzugs
43 eine Öffnung der Greifarme
4 zu erzwingen.
[0039] Das Betätigungselement
5, das hier von einer Platte gebildet ist, ist mit den Greifarmen
4 in Kraft übertragender Weise mittels jeweils eines Übersetzungsmittels
6 verbunden. Die Übersetzungsmittel
6, die unmittelbar an das Betätigungselement
5 angeschlossen sind, umfassen in dem gezeigten Beispiel jeweils einen Stift, der sich
ausgehend von einer Oberseite
38 bzw. einer Unterseite
39 des Betätigungselements
5 nach oben bzw. unten erstreckt. Hierdurch sind die Übersetzungsmittel
6 dazu geeignet, in die jeweiligen Führungsnuten
14 der Greifarme
4 formschlüssig einzugreifen, wobei die Übersetzungsmittel
6 jeweils in vorteilhafter Weise über einen Führungsschlitten
17 verfügen, der passgenau zu der jeweiligen Führungsnut
14 ausgeführt und innerhalb selbiger entlang einer Längsachse
15 der jeweiligen Führungsnut
14 führbar ist. Dies ergibt sich insbesondere anhand von
Figur 4. Die Führungsnuten
14 bzw. deren Längsachse
15 sind schräg in Bezug auf eine Wirkungsachse
13 ausgebildet, entlang der das Betätigungselement
5 relativ zu dem Grundkörper
3 bewegbar ist. Diese schräge Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass Projektionen
der Längsachsen
15 der Führungsnuten
14 und der Wirkungsachse
13 in eine gemeinsame Ebene, die der Zeichnungsebene von
Figur 4 entspricht, gemeinsam einen Winkel
16,
41 einschließen. Bei Vorliegen der Greifarme
4 in deren Schließstellung (siehe
Figur 4) ist der Winkel
16 der Einfachheit halber anhand einer zu der Wirkungsachse
13 parallelen Achse
29 veranschaulicht. Er beträgt hier ca. 10°. Im Zuge der Überführung der Greifarme in
deren Offenstellung werden diese um ihre jeweilige Schwenkachse
10, 11 relativ zu dem Grundkörper
3 verschwenkt, wodurch sich auch die Orientierung der Längsachsen
15 der Führungsnuten
14 ändert. Bei Vorliegen der Greifarme in deren Offenstellung (siehe
Figuren 5 und 6) beträgt der Winkel
41 hier ca. 25°. Ein Verschwenkungswinkel, um den sich die Greifarme
4 zwischen ihrer Schließ- und Offenstellung relativ zu dem Grundkörper
3 drehen, beträgt in dem gezeigten Beispiel mithin ca. 15°.
[0040] Die Ausführung der Führungsnuten
14 in schräger Ausrichtung bezogen auf die Wirkungsachse
13 führt dazu, dass eine translatorische Bewegung des Betätigungselements
5 zwischen einer in den
Figuren 1, 2 und 4 dargestellten Fernstellung, in der das Betätigungselement
5 maximal von dem Grundkörper
3 entfernt angeordnet ist, und einer in den
Figuren 5 und 6 dargestellten Nahstellung, in der das Betätigungselement
5 in einem minimalen Abstand zu dem Grundkörper
3 angeordnet ist, eine seitlich auf die Greifarme
4 wirkende Kraft bewirkt. Dies liegt darin begründet, dass die Übersetzungsmittel
6 ortsfest an dem Betätigungselement
5 angeordnet sind und mithin dem schrägen Verlauf der Führungsnuten
14 im Zuge der Bewegung des Betätigungselements nicht folgen können. Daher werden umgekehrt
die Greifarme
4 aufgrund der kinematischen Verbindung zwischen dem Betätigungselement
5 und den Greifarmen
4 dazu gezwungen, sich in seitliche Richtung bezogen auf die Wirkungsachse
13 zu bewegen. Aufgrund der Lagerung der Greifarme
4 jeweils unter Ausbildung einer Schwenkachse
10,
11 an dem Grundkörper
3 verfügen erstere über einen für eine solche Bewegung erforderlichen Freiheitsgrad,
der es ihnen erlaubt, relativ zu dem Grundkörper
3 zu verschwenken. Das Ergebnis dieser Verschwenkung ist die Überführung der Greifarme
4 zwischen ihrer Offenstellung und ihrer Schließstellung. Auf diese Weise wirken die
Übersetzungsmittel
6 mit deren Führungsschlitten
17 gemeinsam mit den Führungsnuten
14 gewissermaßen als ein Getriebe, mittels dessen die translatorische Bewegung des Betätigungselements
5 relativ zu dem Grundkörper
3 in eine rotatorische Bewegung der Greifarme
4 relativ zu dem Grundkörper
3 übersetzbar ist.
[0041] Das Betätigungselement
5 ist in dem gezeigten Beispiel mittels eines Führungsstabs
18 gelagert, der in Kraft übertragender Weise mit dem Grundkörper
3 verbunden ist. Hierzu verfügt das Betätigungselement
5 über eine mittige Ausnehmung, in der der Führungsstab
18 aufgenommen ist. Zumindest in einem Bereich, der sich zwischen der Nahstellung und
der Fernstellung erstreckt, sind das Betätigungselement
5 und der Grundkörper
3 lediglich mittelbar über die Greifarme
4 in Kraft übertragender Weise miteinander verbunden. An einem dem Grundkörper
3 abgewandten Ende des Führungsstabes
18 umfasst selbiger ein Blockelement
30, dass hier in Form eines Knaufs ausgebildet ist. Ein Durchmesser dieses Knaufs übersteigt
einen Durchmesser der Ausnehmung des Betätigungselements
5, sodass eine Bewegung des letzteren in eine Richtung von dem Grundkörper
3 weg über die Fernstellung des Betätigungselements
5 hinaus mittels des Blockierelements
30 blockiert ist.
[0042] In dem gezeigten Beispiel wirkt das Betätigungselement
5 mit einem rohrförmigen Zugelement
19 zusammen, das sich ausgehend von den plattenförmigen Betätigungselement
5 in eine von dem Grundkörper
3 abgewandte Richtung erstreckt. Das Zugelement
19 und der Führungsstab
18 sind koaxial zueinander angeordnet, sodass eine Längsachse
20 des Führungsstabs
18 und die Wirkungsachse
13 des Betätigungselements
5 zusammenfallen. An seinem dem Betätigungselement
5 abgewandten Ende wirkt das Zugelement
15 mit einem Adapterelement
32 zusammen, das dazu geeignet ist, mit einem in den Figuren nicht dargestellten Zugmittel,
insbesondere einem Zuggurt, ausgestattet zu werden. Auf diese Weise kann das Betätigungselement
5 gemeinsam mit der übrigen Greifvorrichtung
1 sowie mitsamt einer damit gekoppelten Transportpalette in Richtung einer Ladekante
eines Transportfahrzeugs gezogen werden. Der Führungsstab
18 kann in verschiedenen Längen ausgebildet sein, wobei Bedienung der Greifvorrichtung
1 mittels des Führungsstabes
18 grundsätzlich von außerhalb der Ladefläche erfolgen kann, sodass ein Aufsteigen auf
die Ladefläche zwecks Kopplung der Greifvorrichtung
1 mit der jeweilig zu ziehenden Transportpalette erfindungsgemäß nicht erforderlich
ist.
[0043] In dem gezeigten Beispiel sind zwischen dem Grundkörper
3 und dem Betätigungselement
5 zwei Druckfedern
21 angeordnet, die mit einer Druckkraft vorgespannt sind. Die Druckfedern
21 bewirken, dass das Betätigungselement
5 in Abwesenheit sonstiger äußerer Kräfte stets in seiner Fernstellung gehalten wird
bzw. ausgehend von seiner Nahstellung in seiner Fernstellung gedrückt wird. Hierdurch
wird erreicht, dass die Greifvorrichtung
1 selbstschließend ausgebildet ist. Dies gelingt folgendermaßen: im Zuge einer Kopplung
der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung
1 mit einem Palettenfuß
2 werden die Greifarme
4 zunächst an den Palettenfuß
2 herangeführt. Mittels weiterer Führung der Greifvorrichtung
1 auf den Palettenfuß
2 zu werden die Schrägbereiche
12 der Hakenabschnitte
8 in Eingriff mit den seitlichen Kanten
37 des Palettenfußes
2 gebracht. Aufgrund der schrägen Ausgestaltung der Schrägbereiche
12 wird eine seitlich wirkende Kraft auf die Greifarme
4 bewirkt, die dazu führt, dass die Greifarme
4 ausgehend von ihrer Schließstellung in Richtung ihrer Offenstellung überführt werden.
Aufgrund der kinematischen Koppelung der Greifarme
4 mittels der Übersetzungsmittel
6 mit dem Betätigungselement
5 geht diese Bewegung der Greifarme
4 mit einer translatorischen Bewegung des Betätigungselements
5 entlang seiner Wirkungsachse
13 auf den Grundkörper
3 zu einher. Die zwischen dem Grundkörper
3 und dem Betätigungselement
5 wirkenden Druckfedern
21 wirken dieser Bewegung des Betätigungselements
5 zwar entgegen, sind jedoch nicht von ausreichender Steifigkeit, um die Bewegung zu
blockieren. Die Greifarme
4 werden nunmehr mit ihren Hakenabschnitten
8 entlang von Seitenflächen
26,
27 des Palettenfußes
2 geführt bis die Greifarme
4 mit ihren Hakenabschnitten
8 über die Rückfläche
28 des Palettenfußes
2 hinweg geführt sind. Sodann können die Greifarme
4 ausgehend von ihrer Offenstellung in ihre Schließstellung überführt werden. Diese
Überführung erfolgt aufgrund der in den Druckfedern
21 gespeicherten Druckkraft automatisch, das heißt ohne die Aufbringung einer zusätzlichen
Kraft von außen, indem die Druckfedern
21 das Betätigungselement
5 entlang seiner Wirkungsachse
13 von dem Grundkörper
3 wegdrücken. Infolge der kinematischen Kopplung des Betätigungselements
5 mit den Greifarmen
4 werden letztere dabei in ihre Schließstellung überführt.
[0044] Eine anschließende Öffnung der Greifarme
4 zwecks Entfernung der Greifvorrichtung
1 von dem jeweiligen Palettenfuß
2 kann sodann nur noch händisch erfolgen, indem das Betätigungselement
5 entgegen der Druckkräfte der Druckfedern
21 ausgehend von seiner Fernstellung in seine Nahstellung überführt wird, wodurch die
Greifarme
4 in deren Offenstellung überführt werden. Diese Entkopplung der Greifvorrichtung
1 von dem Palettenfuß
2 kann besonders bequem von außerhalb der Ladefläche des jeweiligen Transportfahrzeugs
erfolgen, sobald die jeweilige Transportpalette bis an die Ladekante des Transportfahrzeugs
gezogen wurde.
[0045] An einer Unterseite
23 weist die gezeigte Greifvorrichtung
1 zwei Stützelemente
22 auf, die hier von Holz gebildet sind. Die Stützelemente
22 sind jeweils einem der Greifarmpaare zugeordnet und bilden eine untere Auflagefläche
für die Greifvorrichtung
1 auf der jeweiligen Ladefläche. Die Stützelemente
22 bewirken, dass die übrige Greifvorrichtung
1 in einem Abstand
24 von der in den Figuren nicht dargestellten Ladefläche angeordnet ist, die einer Höhe
25 der Stützelemente
22 entspricht. Letztere ist derart gewählt, dass im Zuge der Führung der Greifvorrichtung
1 entlang der Ladefläche die Greifarmpaare unmittelbar mit einem jeweiligen Palettenfuß
2 eingreifen können und insbesondere eine Kollision der Greifarmpaare mit einer unterhalb
des Palettenfußes
2 verlaufenden Querlatte verhindert ist. Letztere bilden bei den in der Praxis üblichen
Europaletten typischerweise einen unteren Abschluss.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Greifeinrichtung
- 2
- Palettenfuß
- 3
- Grundkörper
- 4
- Greifarm
- 5
- Betätigungselement
- 6
- Übersetzungsmittel
- 7
- Kopplungsabschnitt
- 8
- Hakenabschnitt
- 9
- Flanke
- 10
- Schwenkachse
- 11
- Schwenkachse
- 12
- Schrägbereich
- 13
- Wirkungsachse
- 14
- Führungsnut
- 15
- Längsachse
- 16
- Winkel
- 17
- Führungsschlitten
- 18
- Schubstange
- 19
- Zugelement
- 20
- Längsachse
- 21
- Druckfeder
- 22
- Stützelement
- 23
- Unterseite
- 24
- Abstand
- 25
- Höhe
- 26
- Seitenfläche
- 27
- Seitenfläche
- 28
- Rückfläche
- 29
- Achse
- 30
- Blockierelement
- 31
- Kopplungsmittel
- 32
- Adapterelement
- 33
- Stelle
- 34
- Abstand
- 35
- Breite
- 36
- Abstand
- 37
- Kante
- 38
- Oberseite
- 39
- Unterseite
- 40
- Stelle
- 41
- Winkel
- 42
- Kontaktfläche
- 43
- Seilzug
- 44
- Zugseil
- 45
- Ankerstelle
- 46
- Betätigungseinheit
1. Greifvorrichtung (1) zum formschlüssigen Greifen eines Palettenfußes (2) einer Transportpalette,
umfassend
- einen Grundkörper (3),
- mindestens zwei an dem Grundkörper (3) angeordnete Greifarme (4),
- ein Betätigungselement (5) sowie
- mindestens ein Übersetzungsmittel (6),
wobei die Greifarme (4) jeweils zumindest einen Kopplungsabschnitt (7) und zumindest
einen Hakenabschnitt (8) aufweisen,
wobei die Greifarme (4) mittels ihrer Kopplungsabschnitte (7) jeweils unter Ausbildung
einer Schwenkachse (10, 11) mit dem Grundkörper (3) gekoppelt sind, sodass die Greifarme
(4) jeweils relativ zu dem Grundkörper (3) zwischen einer Offenstellung und einer
Schließstellung verschwenkbar sind,
wobei das Betätigungselement (5) entlang einer Wirkungsachse (13) relativ zu dem Grundkörper
(3) translatorisch zwischen einer Nahstellung und einer Fernstellung bewegbar ist,
wobei das Betätigungselement (5) derart mittels des mindestens einen Übersetzungsmittels
(6) mit den Greifarmen (4) zusammenwirkt, dass eine Überführung des Betätigungselements
(5) zwischen seiner Nahstellung und seiner Fernstellung mittels des Übersetzungsmittels
(6) in eine Schwenkbewegung der Greifarme (4) relativ zu dem Grundkörper (3) und umgekehrt
übersetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
einander zugewandte Flanken (9) der Hakenabschnitte (8) jeweils zumindest einen Schrägbereich
(12) aufweisen, innerhalb dessen die Flanken (9) schräg aufeinander zu laufend ausgebildet
sind,
wobei ein Abstand (36) zwischen dem Grundkörper (3) abgewandte endseitigen Stellen
(40) der Flanken (9) der Greifarme (4) größer ist als ein Abstand (34) zwischen nahseitige
Stellen (33) der Flanken (9), die an einem dem Grundkörper (3) zugewandten Ende der
Flanken (9) angeordnet sind.
2. Greifvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (36) zwischen den endseitigen Stellen (40) größer als 14,5 cm, vorzugsweise
größer als 15,0 cm, weiter vorzugsweise größer als 15,5 cm ist.
3. Greifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (34) zwischen den nachseitigen Stellen (33) kleiner als 14,5 cm, vorzugsweise
kleiner als 12,0 cm, weiter vorzugsweise kleiner als 9,0 cm ist.
4. Greifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachsen (10, 11) der Greifarme (4) voneinander beabstandet sind, wobei
vorzugsweise der Grundkörper (3) mit mindestens zwei Übersetzungsmitteln (6) zusammenwirkt,
die jeweils einem der Greifarme (4) zugeordnet sind.
5. Greifvorrichtung (1) nach vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifarme (4) jeweils mindestens eine Führungsnut (14) aufweisen, die jeweils
mit einem Übersetzungsmittel (6) zusammenwirken, wobei vorzugsweise bei Vorliegen
der Greifarme (4) in ihrer Schließstellung Projektionen jeweils von Längsachsen (15)
der Führungsnuten (14) und der Wirkungsachse (13) des Betätigungselements (5) in eine
senkrecht zu den Schwenkachsen (10, 11) orientierte Ebene gemeinsam einen Winkel (16)
zwischen 1° und 45°, vorzugsweise zwischen 5° und 35°, weiter vorzugsweise zwischen
10° und 25°, einschließen.
6. Greifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifarme (4) jeweils mindestens eine Führungsnut (14) aufweisen, die jeweils
mit einem Übersetzungsmittel (6) zusammenwirken, wobei vorzugsweise bei Vorliegen
der Greifarme (4) in ihrer Offenstellung Projektionen jeweils von Längsachsen (15)
der Führungsnuten (14) und der Wirkungsachse (13) des Betätigungselements (5) in eine
senkrecht zu den Schwenkachsen (10, 11) orientierte Ebene gemeinsam einen Winkel (41)
zwischen 1° und 50°, vorzugsweise zwischen 10° und 40°, weiter vorzugsweise zwischen
20° und 30°, einschließen.
7. Greifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Übersetzungsmittel (6) mindestens einen Führungsschlitten (17)
aufweist, der mit der Führungsnut (14) zusammenwirkt und entlang selbiger führbar
ist, sodass die Überführung des Betätigungselements (5) zwischen seiner Nahstellung
und seiner Fernstellung mit einer Bewegung des Führungsschlittens (17) in der Führungsnut
(14) und infolgedessen mit einer Verschwenkung des jeweiligen Greifarms (4) relativ
zu dem Grundkörper (3) einhergeht.
8. Greifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Seilzug (43), der mit dem Grundkörper (3) sowie dem Betätigungselement (5)
in Wirkverbindung steht, sodass das Betätigungselement (5) mittels Betätigung des
Seilzugs (43) ausgehend von seiner Fernstellung in seine Nahstellung bewegbar ist.
9. Greifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine langgestreckte Schubstange (18), die in Kraft übertragender Weise mit dem Grundkörper
(3) gekoppelt oder koppelbar ist, wobei vorzugsweise eine Länge der Schubstange (18)
eine in Richtung der Wirkungsachse (13) gemessene Länge eines jeweiligen Greifarms
(4) deutlich übersteigt, vorzugsweise um mindestens das doppelte, weiter vorzugsweise
um mindestens das dreifache.
10. Greifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein Rückstellelement, insbesondere eine Druckfeder (21), das zwischen
dem Grundkörper (3) und dem Betätigungselement (5) angeordnet ist, wobei vorzugsweise
das Rückstellelement mit einer Druckkraft vorgespannt ist.
11. Greifvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein Stützelement (22), das an einer Unterseite (23) der übrigen Greifvorrichtung
(1) angeordnet ist, sodass das Stützelement (22) bei Ablegen der Greifvorrichtung
(1) auf einem Untergrund unmittelbar mit selbigem in Kontakt tritt, wodurch zumindest
die Greifarme (4) in einem Abstand (24) von dem Untergrund lagerbar sind, der einer
Höhe (25) des Stützelements (22) entspricht.
12. Verfahren zum Greifen einer Transportpalette, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
a) Eine Greifvorrichtung (1), die mindestens zwei an einem Grundkörper (3) angeordnete
Greifarme (4) umfasst, wird in Richtung auf die Transportpalette zu geführt.
b) Die Greifarme (4) werden derart in Kontakt mit einem Palettenfuß (2) der Transportpalette
gebracht, dass Schrägbereiche (12) einander zugewandter Flanken (9) von Hakenabschnitten
(8) der Greifarme (4) in Kontakt mit dem Palettenfuß (2) treten, wodurch die Greifarme
(4) voneinander weg gedrückt und die Greifarme (4) auf diese Weise in eine Offenstellung
überführt werden.
c) Die Greifvorrichtung (1) wird solange weiter in Richtung auf die Transportpalette
zu geführt, bis zumindest die Hakenabschnitte (8) der Greifarme (4) über eine dem
Grundkörper (3) gegenüberliegende Rückfläche (28) des Palettenfußes (2) hinausgeführt
sind.
d) Ein Betätigungselement (5), das mittels mindestens eines Übersetzungsmittels (6)
mit den Greifarmen (4) zusammenwirkt, wird relativ zu dem Grundkörper (3) entlang
einer Wirkungsachse (13) in eine Richtung von dem Grundkörper (3) sowie von der Transportpalette
weg bewegt, wobei diese Bewegung mittels des Übersetzungsmittels (6) in eine Schwenkbewegung
der Greifarme (4) übersetzt und letztere hierdurch von ihrer Offenstellung in ihre
Schließstellung überführt werden, sodass die Hakenabschnitte (8) der Greifarme (4)
mit der Rückfläche (28) des Palettenfußes (2) eingreifen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifarme (4) infolge des Kontakts mit dem Palettenfuß (2) um eine Schwenkachse
(10, 11) relativ zu dem Grundkörper (3) verschwenkt und auf diese Weise ausgehend
von ihrer Schließstellung in eine Offenstellung überführt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Zuge der Überführung der Greifarme (4) in ihre Offenstellung mindestens ein Rückstellelement,
vorzugsweise in Form einer Druckfeder (21), gespannt wird, sodass die Greifarme (4)
im Moment der Führung der Hakenabschnitte (8) über die Rückfläche (28) des Palettenfußes
(2) hinaus mittels Wirkung einer in dem Rückstellelement gespeicherten Rückstellkraft
selbsttätig in Richtung ihrer Schließstellung überführt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifarme (4) mittels Bewegung des Betätigungselements (5) auf den Grundkörper
(3) zu mittels Wirkung des mindestens einen Übersetzungsmittels (6) ausgehend von
ihrer Schließstellung in ihre Offenstellung bewegt werden, sodass der Eingriff zwischen
der Greifvorrichtung (1) und dem Palettenfuß (2) gelöst wird.