[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden
Außenteils an eine Gebäudehülle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Dieses Bauelement
weist zumindest einen zwischen dem vorkragenden Außenteil und der Gebäudehülle anzuordnenden
Isolierkörper und zumindest ein einstückig ausgebildetes Bewehrungselement aus faserverstärktem
Kunststoff in Form von zumindest einem Zugbewehrungselement auf. Dieses Bewehrungselement
durchquert den Isolierkörper im Wesentlichen horizontal und quer zu dessen horizontaler
Längserstreckung und ist an das Außenteil und die Gebäudehülle anschließbar. Das Bewehrungselement
umfasst einen sich durch den Isolierkörper erstreckenden Mittelabschnitt, welcher
gegenüber dem Isolierkörper vorsteht und zumindest in diesem vorstehenden Bereich
auf seiner radialen Außenfläche entweder im Wesentlichen glattwandig ausgebildet ist
oder zumindest teilweise eine Umhüllung aufweist, und in einem Bereich außerhalb des
Isolierkörpers zumindest einen ersten Verankerungsabschnitt, welcher auf seiner radialen
Außenfläche eine erste Oberflächenprofilierung aufweist.
[0002] Derartige Bauelemente sind aus dem Hochbau hinlänglich bekannt. Sie werden beispielsweise
zum Anbau eines Balkons an die Gebäudehülle verwendet. Hierbei werden die den Isolierkörper
durchquerenden, stabförmigen Bewehrungselemente jeweils an den Balkon sowie an die
Gebäudehülle angeschlossen, wodurch der Isolierkörper in einer Fuge zwischen dem Balkon
und der Gebäudehülle angeordnet ist. Der Isolierkörper verringert aufgrund seiner
isolierenden Eigenschaft Wärmebrücken zwischen dem Balkon und der Gebäudehülle. Sind
sowohl die Gebäudehülle im Anschlussbereich als auch der Balkon aus Stahlbeton ausgebildet,
so kommt es bei einer Anbindung des Balkons an die Gebäudehülle mittels des Bauelements
zu einer Übergreifung zwischen der jeweiligen Anschlussbewehrung und dem Bewehrungselement.
Durch diese Übergreifung können die auf das Bauelement wirkenden Kräfte vom Bewehrungselement
auf die jeweilige Anschlussbewehrung übertragen werden. Damit das als Zugbewehrungselement
ausgebildete Bewehrungselement die zwischen dem vorkragenden Außenteil und der Gebäudehülle
wirkenden Zugkräfte aufnehmen und übertragen kann, muss es jeweils in der Gebäudehülle
und dem vorkragenden Außenteil verankert werden. Diese Verankerung führt zu einem
Verbund zwischen dem Bewehrungselement und dem das Bewehrungselement umgebenden Material
der angrenzenden Bauteile. Dabei korreliert das Ausmaß der Kraftübertragung mit der
Stärke des Verbundes. Die Stärke des Verbundes ist dabei unter anderem abhängig von
der Länge, dem Durchmesser sowie der Oberflächenbeschaffenheit des Bewehrungselements
in der Gebäudehülle bzw. dem vorkragenden Außenteil. In der Regel werden im einschlägigen
Stand der Technik stabförmige Bewehrungselemente aus Stahl vorgesehen, welche insbesondere
im Bereich des Isolierkörpers aus nichtrostendem Edelstahl und im Bereich weiter außerhalb
des Isolierkörpers aus Betonstahl bestehen. Die Oberflächenbeschaffenheit von stabförmigen
Bewehrungselementen aus Stahl kann durch ein Aufwalzen einer Oberflächenprofilierung
auf die radiale Außenfläche der Bewehrungselemente verändert werden. Dabei kann die
Oberflächenprofilierung beispielsweise als radial um die Längsachse der Bewehrungselemente
verlaufende Rippen ausgebildet sein. Durch diese aufgewalzte Oberflächenprofilierung
wird eine lokale Verzahnung zwischen dem Bewehrungselement und der Gebäudehülle bzw.
dem vorkragenden Außenteil erreicht, wodurch eine verbesserte Kraftübertragung bzw.
ein stärkerer Verbund erreicht wird.
[0003] Neben Bewehrungselementen aus Stahl sind aus dem Stand der Technik auch Bewehrungselemente
für die Verwendung in derartigen Bauelementen bekannt, welche zumindest teilweise
aus faserverstärktem Kunststoff bestehen. Diese sind kostengünstig herstellbar und
weisen eine geringere Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu Edelstahl oder Betonstahl
auf. Derartige Bewehrungselemente aus faserverstärktem Kunststoff können im sogenannten
Pultrusionsverfahren hergestellt werden, wobei üblicherweise eine Oberflächenprofilierung
nachträglich in die stabförmigen Bewehrungselemente eingefräst oder auf die stabförmigen
Bewehrungselemente aufgebracht werden muss. Durch die Verwendung eines Bauelements
mit Bewehrungselementen aus faserverstärktem Kunststoff kann die Wärmeübertragung
zwischen dem vorkragenden Außenteil und der Gebäudehülle weiter verringert und dadurch
eine thermische Trennung erreicht werden. Im Gegensatz zu Bewehrungselementen aus
Edelstahl oder Betonstahl weisen Bewehrungselemente aus faserverstärktem Kunststoff
einen geringeren Elastizitätsmodul E und damit eine geringere Federsteifigkeit auf.
Zur Erreichung einer vergleichbaren Kraftübertragung im Einbauzustand des Bauelements
und einer vergleichbaren Gebrauchstauglichkeit müssen daher entweder einstückig ausgebildete
Bewehrungselemente aus faserverstärktem Kunststoff mit einem höheren Querschnitt oder
mehrteilig ausgebildete Bewehrungselemente, bei denen lediglich ein den Isolierkörper
durchquerender Mittelabschnitt aus faserverstärktem Kunststoff ausgebildet ist, während
ein Bereich außerhalb des Isolierkörpers weiterhin aus Betonstahl besteht, verwendet
werden. Im Fall von mehrteilig ausgebildeten Bewehrungselementen kann der Mittelabschnitt,
welcher den Isolierkörper und damit eine verbundfreie Zone durchquert, glattwandig
ausgebildet sein. Der im Bereich außerhalb des Isolierkörpers angeordnete, aus Betonstahl
ausgebildete Verankerungsabschnitt und der Mittelabschnitt müssen miteinander verbunden
werden, was sich letztlich negativ auf die Fertigungskosten und die Fertigungsdauer
derartiger mehrteiliger Bewehrungselemente auswirkt. Im Fall von einstückig ausgebildeten
Bewehrungselementen aus faserverstärktem Kunststoff mit einem höheren Durchmesser
nimmt die lokale Verbundstärke im Übergangsbereich zwischen der Fuge und den angrenzenden
Bauteilen zu, sodass es in diesem Bereich zu einer Überbeanspruchung des Materials
kommen kann. Insbesondere im Fall von Beton kann eine derartige Überbeanspruchung
zu einer Rissbildung führen. Diese Rissbildung führt letztlich zu einer Instabilität
der Anbindung des vorkragenden Außenteils an die Gebäudehülle.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement zur wärmebrückenarmen
Anbindung eines vorkragenden Außenteils an eine Gebäudehülle anzugeben, dessen Verbundeigenschaften
im Übergangsbereich zwischen einer verbundfreien Zone zu einem Bereich mit Verbund
verbessert ist, um eine Rissbildung im Material der angrenzenden Bauteile zu verringern
oder ganz zu verhindern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bauelement mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche
2 bis 15, deren Wortlaut hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in die Beschreibung
aufgenommen wird, um unnötige Textwiederholungen zu vermeiden.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Bauelement zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden
Außenteils an eine Gebäudehülle umfasst zumindest einen zwischen dem vorkragenden
Außenteil und der Gebäudehülle anzuordnenden Isolierkörper und zumindest ein einstückig
ausgebildetes Bewehrungselement aus faserverstärktem Kunststoff in Form von zumindest
einem Zugbewehrungselement. Dieses Zugbewehrungselement durchquert den Isolierkörper
im Wesentlichen horizontal und quer zu dessen horizontaler Längserstreckung und ist
an das Außenteil und die Gebäudehülle anschließbar. Das Zugbewehrungselement umfasst
einen sich durch den Isolierkörper erstreckenden Mittelabschnitt, welcher gegenüber
dem Isolierkörper vorsteht und zumindest in diesem vorstehenden Bereich auf seiner
radialen Außenfläche entweder im Wesentlichen glattwandig ausgebildet ist oder zumindest
teilweise eine Umhüllung aufweist, und in einem Bereich außerhalb des Isolierkörpers
zumindest einen ersten Verankerungsabschnitt, welcher auf seiner radialen Außenfläche
eine erste Oberflächenprofilierung aufweist. Bei dem erfindungsgemäßen Bauelement
ist es wesentlich, dass das Zugbewehrungselement zwischen dem Mittelabschnitt und
dem ersten Verankerungsabschnitt einen zweiten Verankerungsabschnitt aufweist, welcher
eine zweite Oberflächenprofilierung aufweist, wobei sich die erste Oberflächenprofilierung
und die zweite Oberflächenprofilierung in ihren geometrischen und/oder Materialeigenschaften
unterscheiden.
[0007] Das einstückig ausgebildete Zugbewehrungselement umfasst somit im Wesentlichen ausgehend
von dessen Mitte hin zu dessen jeweiligen Enden entlang seiner Längsachse zumindest
drei Abschnitte. Der sich durch den Isolierkörper erstreckende Mittelabschnitt des
Zugbewehrungselements ist zumindest in diesem vorstehenden Bereich auf seiner radialen
Außenfläche entweder im Wesentlichen glattwandig ausgebildet oder weist eine zusätzliche
Umhüllung auf. Hiermit verbunden ist daher eine nur geringe oder sogar gar keine Oberflächenrauigkeit
zumindest in dem vorstehenden Bereich des Mittelabschnitts des Zugbewehrungselements.
Dieser Mittelabschnitt steht gegenüber dem Isolierkörper aus dessen beiden, als Anlageflächen
für die Gebäudehülle und das vorkragenden Außenteil ausgebildeten Seitenflächen hervor,
sodass der Mittelabschnitt im Einbauzustand des Bauelements jeweils in die angrenzenden
Bauteile hineinragt. Aufgrund der fehlenden Oberflächenprofilierung in zumindest dem
vorstehenden Bereich des Mittelabschnitts kommt es im Grenzbereich zwischen dem Isolierkörper
und den angrenzenden Bauteilen im Wesentlichen zu keiner Verzahnung. Somit wird in
diesem Bereich eine im Wesentlichen verbundschwache Zone ausgebildet. Des Weiteren
weist das Zugbewehrungselement in einem Bereich außerhalb des Isolierkörpers den ersten
Verankerungsabschnitt auf. Aufgrund der Oberflächenprofilierung dieses ersten Verankerungsabschnitts
kommt es zu einer Verzahnung und einer daraus resultierenden hohen Verbundstärke zwischen
dem Zugbewehrungselement und den angrenzenden Bauteilen im Bereich des ersten Verankerungsabschnitts.
Weiterhin weist das Zugbewehrungselement zwischen dem Mittelabschnitt und dem ersten
Verankerungsabschnitt den zweiten Verankerungsabschnitt auf. Das bedeutet, dass der
den Isolierkörper durchquerende Mittelabschnitt beidseitig an jeweils einen zweiten
Verankerungsabschnitt und dieser zweite Verankerungsabschnitt jeweils wiederum an
einen ersten Verankerungsabschnitt angeschlossen ist, wobei das aus Mittelabschnitt,
erstem Verankerungsabschnitt und zweitem Verankerungsabschnitt bestehende Zugbewehrungselement
insgesamt einstückig ausgebildet ist. Der zweite Verankerungsabschnitt besitzt eine
zweite Oberflächenprofilierung. Entscheidend hierbei ist, dass sich die erste Oberflächenprofilierung
und die zweite Oberflächenprofilierung in ihren geometrischen und/oder Materialeigenschaften
unterscheiden.
[0008] Durch die Wahl der jeweiligen geometrischen und/oder Materialeigenschaften kann die
Verbundstärke bzw. die Kraftübertragung im jeweiligen Verankerungsabschnitt an die
Anforderungen des Bauelements im Einbauzustand angepasst werden. Hierdurch kann im
Einbauzustand des Bauelements eine Überbeanspruchung des das Zugbewehrungselement
umgebenden Materials im Übergangsbereich zwischen der verbundfreien Zone, d.h. zwischen
dem Isolierkörper und einem Bereich mit Verbund, d.h. dem jeweilig angrenzenden Bauteil
vermieden werden. Hierdurch lässt sich eine Rissbildung in diesem Übergangsbereich
reduzieren oder sogar ganz verhindern. Das Zugbewehrungselement kann vorzugsweise
aus carbonfaser-, glasfaser- oder aramidfaserverstärktem Kunststoff hergestellt und/oder
stabförmig mit einem im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt ausgebildet sein. Die
Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Weiterhin können die Anzahl an Zugbewehrungselementen
im Isolierkörper vorzugsweise an die baulichen Anforderungen des Bauelements im Einbauzustand
zwischen der Gebäudehülle und dem Balkon angepasst werden.
[0009] In einer ersten vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Bauelements sind die
erste Oberflächenprofilierung und die zweite Oberflächenprofilierung unabhängig voneinander
als im Wesentlichen radial oder schraubengangförmig um die Längsachse des Zugbewehrungselements
verlaufende Rippen und/oder als Besandung ausgebildet. Diese Rippen können in Form
von sogenannten negativen Rippen durch Einfräsen von Vertiefungen in ein glattwandiges
Zugbewehrungselement ausgebildet werden, wobei die negativen Rippen einen radial innenliegenden
Rippengrund und einen radial außenliegenden Rippenscheitelbereich aufweisen. Es besteht
jedoch auch die Möglichkeit, dass das Zugbewehrungselement positive Rippen auf seiner
radialen Außenfläche aufweisen kann, welche zumindest teilweise entlang der Längsachse
auf ein glattwandiges Zugbewehrungselement aufgewickelt oder anderweitig additiv aufgebracht
wurden. Dadurch stehen diese positiven Rippen von der Außenfläche des Zugbewehrungselements
radial oder schraubengangförmig hervor. Derartige positive Rippen weisen ebenfalls
einen radial innenliegenden Rippengrund sowie einen radial außenliegenden Rippenscheitelbereich
auf. Im Einbauzustand des Bauelements bilden sowohl positive als auch negative Rippen
einen Formschluss mit den angrenzenden Bauteilen aus, wodurch es zu einer Verzahnung
der Rippen des Zugbewehrungselements mit dem die Rippen umgebenden Material der angrenzenden
Bauteile kommt. Durch eine Besandung, d.h. ein Aufbringen von Sand auf die radiale
Außenfläche des Zugbewehrungselements im ersten Verankerungsabschnitt und/oder im
zweiten Verankerungsabschnitt erhält das Zugbewehrungselement eine raue und strukturierte
Oberfläche, wodurch im Einbauzustand des Bauelements der Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement
und den angrenzenden Bauteilen im Vergleich zu einem glattwandigen Zugbewehrungselement
erhöht wird. Dabei können entweder beide Verankerungsabschnitte besandet oder mit
Rippen versehen werden. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass nur einer der
beiden Verankerungsabschnitte eine Besandung als Oberflächenprofilierung aufweist,
während der andere Verankerungsabschnitte mit einer Oberflächenprofilierung aus Rippen
versehen ist. Hierdurch kann eine optimale Verbundstärke zwischen beiden Verankerungsabschnitten
und den angrenzenden Bauteilen erreicht und gleichzeitig eine Rissbildung im die Verankerungsabschnitte
umgebenden Material dieser Bauteile verringert werden. Somit wird letztlich die Stabilität
der Anbindung des vorkragenden Außenteils an die Gebäudehülle verbessert.
[0010] Um im Einbauzustand des Bauelements zwischen der Gebäudehülle und dem vorkragenden
Außenteil jeweils eine voneinander abweichende Verbundstärke des jeweils ersten Verankerungsabschnitts
und des zweiten Verankerungsabschnitts mit dem die Verankerungsabschnitte umgebenden
Material der Gebäudehülle und dem vorkragenden Außenteil zu bewirken, unterscheiden
sich die Rippen der ersten Oberflächenprofilierung und die Rippen der zweiten Oberflächenprofilierung
in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauelements in
ihrer Rippenhöhe h, Rippenabstand b, Rippenteilung T, Neigungswinkel der Rippenflanken
α und/oder Rippenform. Durch diese Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten
Oberflächenprofilierung kann die Verbundstärke zwischen dem jeweiligen Verankerungsabschnitt
und dem den Verankerungsabschnitt umgebenden Material derart angepasst werden, dass
eine Überbeanspruchung des das Zugbewehrungselement umgebenden Materials im Übergangsbereich
zwischen der verbundfreien Zone im Bereich des Isolierkörpers und dem Bereich mit
Verbund vermieden wird. Hierdurch kann eine Rissbildung in diesem Übergangsbereich
reduziert oder sogar ganz verhindert werden. Die auf der radialen Außenfläche des
Zugbewehrungselements ausgebildeten Rippen können schon bei relativ geringen axialen
Zugbelastungen abscheren, da sie meist nicht stabil genug sind, um die bei axialen
Zugbelastungen wirksamen Kräfte von dem das Zugbewehrungselement umgebenden Material
in das Zugbewehrungselement bzw. umgekehrt zu übertragen. Um gerippten Zugbewehrungselementen
aus faserverstärktem Kunststoff ausreichend Verbundeigenschaften zu verleihen, ist
es daher vorteilhaft, die Rippen mit einem Neigungswinkel ihrer Rippenflanken kleiner
90 Grad auszubilden, wobei die Rippenflanken den Übergangsbereich zwischen dem radial
innenliegenden Rippengrund und dem radial außenliegenden Rippenscheitelbereich bilden.
Auf der anderen Seite besteht bei zu flachen Rippen, welche nicht abscheren, die Gefahr,
dass diese ein sogenanntes Spaltzugversagen des Materials der angrenzenden Bauteile
verursachen, indem sie ähnlich einem Keil das formschlüssig das Zugbewehrungselement
umgebende Material bei Zugbelastungen einem immer größer werdenden Durchmesser des
Zugbewehrungselements aussetzen und ihn schließlich aufsprengen. Indem die Rippen
sich im Neigungswinkel der Rippenflanken α des ersten Verankerungsabschnitts und des
zweiten Verankerungsabschnitts unterscheiden, kann nicht nur eine Rissbildung im Material
der angrenzenden Bauteile vermindert oder sogar ganz verhindert werden, sondern auch
eine ausreichende Verbundstärke gewährleistet werden. Des Weiteren kann durch eine
große Rippenhöhe h bei gleichzeitigem geringem Rippenabstand b eine hohe Verzahnung
des jeweiligen Verankerungsabschnitts mit dem den jeweiligen Verankerungsabschnitt
umgebenden Beton der Gebäudehülle und dem vorkragenden Außenteil erreicht werden.
Die Rippenhöhe h stellt hierbei den Abstand zwischen dem radial innenliegenden Rippengrund
und dem radial außenliegenden Rippenscheitelbereich dar. Im Fall einer nur geringen
Rippenhöhe h bei gleichzeitigem großen Rippenabstand b kann eine geringere Verzahnung
erzielt werden. Da das Maß der Verzahnung mit der Stärke des Verbunds zwischen dem
Zugbewehrungselement und dem das Zugbewehrungselement umgebenden Beton korreliert,
können durch die vorgenannten Unterschiede der Rippen der ersten Oberflächenprofilierung
und der Rippen der zweiten Oberflächenprofilierung gezielt ein optimierter Verbund
bei gleichzeitiger Verringerung der Rissbildung im Beton erreicht werden. Bevorzugt
werden die Rippenhöhe h, der Rippenabstand b, die Rippenteilung T, der Neigungswinkel
der Rippenflanken α und/oder die Rippenform im ersten Verankerungsabschnitt und im
zweiten Verankerungsabschnitt solcherart gewählt, dass das Zugbewehrungselement des
Bauelements optimale Verbundeigenschaften aufweist.
[0011] Um eine Rissbildung im Übergangsbereich zwischen der verbundfreien Zone und einem
Bereich mit Verbund weiter zu verringern, sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Bauelements vor, dass die Rippenhöhe h und/oder der Rippenabstand
b im ersten Verankerungsabschnitt größer als im zweiten Verankerungsabschnitt sind.
Daraus ergibt sich, dass im Bereich des ersten Verankerungsabschnitts, welcher im
Einbauzustand des Bauelements tiefer in den angrenzenden Bauteilen angeordnet ist,
ein stärkerer Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement und dem das Zugbewehrungselement
umgebenden Material ausgebildet wird. Im Bereich des zweiten Verankerungsabschnitts
ist der Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement und dem das Zugbewehrungselement
umgebenden Beton im Vergleich zum ersten Verankerungsabschnitt geringer. Aufgrund
dessen steigt die Verbundstärke zwischen dem Zugbewehrungselement und dem das Zugbewehrungselement
umgebenden Material vom in die angrenzenden Bauteile hineinragenden Bereich des Mittelabschnitts
des Zugbewehrungselements, welcher im Wesentlichen glattwandig ausgebildet ist oder
eine Umhüllung aufweist, zum in den angrenzenden Bauteilen tiefliegendsten ersten
Verankerungsabschnitt, dessen Rippenhöhe h und/oder Rippenabstand b größer als im
zweiten Verankerungsabschnitt ist, im Wesentlichen stufenartig an. Hierdurch wird
ein gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Bauelementen verbesserter Verbund
bei gleichzeitiger Verringerung der Rissbildung im Material der angrenzenden Bauteile
erreicht.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauelements ist
der Neigungswinkel der Rippenflanken α im ersten Verankerungsabschnitt kleiner als
im zweiten Verankerungsabschnitt. Hierdurch kann die Verbundstärke im Bereich des
Übergangs zwischen der verbundfreien Zone und dem Bereich mit Verbund weiter verbessert
werden, um eine Rissbildung im Material der angrenzenden Bauteile zu verringern oder
sogar ganz zu verhindern.
[0013] Um den zuvor beschriebenen Effekt weiter zu verbessern, sieht eine weitere vorteilhafte
Ausbildung des erfindungsgemäßen Bauelements vor, dass der Mittelabschnitt und die
Rippen des ersten Verankerungsabschnitts und/oder des zweiten Verankerungsabschnitts
einen im Wesentlichen identischen Durchmesser aufweisen. Wie bereits zuvor erwähnt,
weisen die Rippen einen radial innenliegenden Rippengrund und einen radial außenliegenden
Rippenscheitelbereich auf. Als Durchmesser d des Zugbewehrungselements im ersten und/oder
zweiten Verankerungsabschnitt ist hierbei der Durchmesser des Rippenscheitelbereichs
d
s anzusehen. Das bedeutet, dass der Durchmesser des Mittelabschnitts d
M und der Durchmesser d
s des Rippenscheitelbereichs im ersten und/oder zweiten Verankerungsabschnitt im Wesentlichen
identisch ausgebildet sind. Hieraus ergibt sich auch, dass der Durchmesser des radial
innenliegenden Rippengrunds d
G geringer als der Durchmesser d
M des Mittelabschnitt des Zugbewehrungselements ist.
[0014] Sofern der erste und der zweite Verankerungsabschnitt eine Besandung aufweisen, sieht
eine weitere vorteilhafte Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Bauelements vor,
dass sich die Besandung der ersten Oberflächenprofilierung und die Besandung der zweiten
Oberflächenprofilierung in ihrer Sandzusammensetzung, Korngröße und/oder Kornform
unterscheiden, um im Einbauzustand des Bauelements jeweils eine voneinander abweichende
Verbundstärke des jeweils ersten Verankerungsabschnitts und des zweiten Verankerungsabschnitts
mit dem die Verankerungsabschnitte umgebenden Material der Gebäudehülle und/oder des
vorkragenden Außenteils zu bewirken. Beispielsweise kann durch eine hohe Korngröße
der Besandung die Oberflächenrauigkeit des Zugbewehrungselements in einem der beiden
Verankerungsabschnitte erhöht werden. Hierdurch steigt die Verbundstärke und damit
die Kraftübertragung zwischen diesem Verankerungsabschnitt und dem den Verankerungsabschnitt
umgebenden Material an. Somit kann die Verbundstärke am jeweiligen Verankerungsabschnitt
an die jeweiligen Anforderungen des Bauelements im Einbauzustand angepasst werden
und eine Rissbildung im Material der angrenzenden Bauteile verringert oder sogar ganz
verhindert werden. Ein derart ausgebildetes Bauelement zeichnet sich somit durch eine
gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Bauelementen verbesserte Verbundeigenschaft
aus.
[0015] Es hat sich hierbei als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Verbundstärke im
tiefliegendsten ersten Verankerungsabschnitt höher als im zweiten Verankerungsabschnitt
ist. Daher sieht eine weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Bauelements
vor, dass die Korngröße der Besandung im ersten Verankerungsabschnitt größer als im
zweiten Verankerungsabschnitt ist. Hierdurch weist der erste Verankerungsabschnitt
eine größere Oberflächenrauigkeit als der zweite Verankerungsabschnitt auf, wodurch
es im Einbauzustand des Bauelements in diesem Bereich zu einem stärkeren Verbund mit
dem das Zugbewehrungselement umgegeben Material kommt. Hierdurch werden die Verbundeigenschaften
des erfindungsgemäßen Bauelements weiter verbessert.
[0016] Wie bereits zuvor erwähnt, korreliert die Verbundstärke des Zugbewehrungselements
in den angrenzenden Bauteilen u.a. auch mit dem Durchmesser des Zugbewehrungselements
im Verbundbereich. Um zu vermeiden, dass der Verbund insbesondere im Übergangsbereich
zwischen der verbundfreien Zone und dem Bereich mit Verbund zu stark ist und es dadurch
zu einer unerwünschten Rissbildung im Material der angrenzenden Bauteile kommt, weisen
der Mittelabschnitt und/oder der erste Verankerungsabschnitt und/oder der zweite Verankerungsabschnitt
in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauelements einen
voneinander abweichenden Durchmesser aufweisen. Weisen der erste und der zweite Verankerungsabschnitt
eine Besandung auf, so kann der erste Verankerungsabschnitt vorzugsweise einen gegenüber
dem zweiten Verankerungsabschnitt und dem Mittelabschnitt des Zugbewehrungselements
größeren Durchmesser aufweisen. Dies kann beispielsweise durch die Menge an auf den
jeweiligen Verankerungsabschnitt aufgebrachten Sand erreicht werden. In diesem bevorzugten
Fall ist die Verbundstärke im Bereich des zweiten Verankerungsabschnitts geringer
im Vergleich zum ersten Verankerungsabschnitt. Weisen der erste und der zweite Verankerungsabschnitt
auf ihrer radialen Außenfläche Rippen auf, so kann der Durchmesser d
G des radial innenliegenden Rippengrundes des ersten Verankerungsabschnittes vorzugsweise
geringer sein als der Durchmesser d
G des radial innenliegenden Rippengrundes des zweiten Verankerungsabschnittes. Gleichzeitig
können der Durchmesser des Mittelabschnitts d
M und die Durchmesser d
s der jeweiligen Rippenscheitelbereiche des ersten und des zweiten Verankerungsabschnitts
entweder im Wesentlichen identisch oder verschieden vom Durchmesser d
M des Mittelabschnitts des Zugbewehrungselements sein. Folglich kann die Rippenhöhe
h im ersten Verankerungsabschnitt größer oder gleich der Rippenhöhe h im zweiten Verankerungsabschnitt
sein. Letztlich werden in beiden Fällen die Verbundeigenschaften des Bauelements solcherart
verbessert, dass eine Rissbildung im Material im Übergangsbereich zwischen der verbundfreien
Zone und dem Bereich mit Verbund vermindert oder sogar ganz verhindert wird.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauelements steht
der Mittelabschnitt des Zugbewehrungselements gegenüber dem Isolierkörper um eine
Länge L
3 in im Wesentlichen horizontaler Richtung vor, welche zweimal bis zehnmal so groß
wie ein Durchmesser d
M des Mittelabschnitts des Zugbewehrungselements ist. Das bedeutet, dass der Mittelabschnitt
des Zugbewehrungselements im Einbauzustand des Bauelements um im Wesentlichen diese
Länge L
3 in beide angrenzende Bauteile hineinragt. Diese Länge L
3, welche zweimal bis zehnmal so groß wie der Durchmesser d
M des Mittelabschnitts des Zugbewehrungselements, verringert eine Rissbildung im Material
der angrenzenden Bauteile im Übergangsbereich zwischen der verbundfreien Zone und
dem Bereich mit Verbund weiter.
[0018] Wie bereits zuvor erwähnt, schließt sich in Längsrichtung des Mittelabschnitts beidseitig
jeweils der zweite Verankerungsabschnitt des einstückig ausgebildeten Zugbewehrungselements
an. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauelements sieht
hierbei vor, dass eine Länge L
2 des zweiten Verankerungsabschnitts zweimal bis zehnmal, bevorzugt fünfmal bis siebenmal
so groß wie der Durchmesser d
M des Mittelabschnitts des Zugbewehrungselements ist. Ein derartige Länge L
2 verringert eine Rissbildung im Material der angrenzenden Bauteile im Übergangsbereich
zwischen der verbundfreien Zone und dem Bereich mit Verbund weiter. Hierdurch wird
die Stabilität der Anbindung des vorkragenden Außenteils an die Gebäudehülle weiter
erhöht.
[0019] Um eine optimale Verankerung des Zugbewehrungselements des Bauelements in den angrenzenden
Bauteilen gewährleisten zu können, ist die Länge L
1 des ersten Verankerungsabschnitts in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Bauelements zehnmal bis fünfzigmal, bevorzugt zehnmal bis vierzigmal
so groß wie der Durchmesser d
M des Mittelabschnitts des Zugbewehrungselements. Das bedeutet, dass sich der erste
Verankerungsabschnitt im Einbauzustand des Bauelements in horizontaler Richtung der
angrenzenden Bauteile über die Länge L
3 erstreckt. Dadurch ist gewährleistet, dass die Zugbewehrungselemente des Bauelements
ohne zusätzliche Endverankerungen wie beispielsweise Querplatten, Schlaufen oder dergleichen
verwendet werden können. Dies vereinfacht den Einbau des Bauelements zwischen dem
vorkragenden Außenteil und der Gebäudehülle.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauelements sieht vor,
dass die Umhüllung als im Wesentlichen dünnwandige, rohrförmige Manschette ausgebildet
ist, welche auf zumindest den vorstehenden Bereich des Mittelabschnitts aufsteckbar
ist. Diese Manschette ragt im Einbauzustand des Bauelements ebenfalls in beide angrenzende
Bauteile hinein und verhindert dadurch einen Verbund zwischen Mittelabschnitt und
dem Material der angrenzenden Bauteile und somit eine Überbeanspruchung des Materials
der angrenzenden Bauteile. Somit kann eine Rissbildung im Übergangsbereich zwischen
der verbundfreien Zone und dem Bereich mit Verbund ebenfalls verringert oder sogar
ganz verhindert werden. Durch die Verwendung einer solchen Umhüllung kann das Zugbewehrungselement
im Bereich des Mittelabschnitts ebenfalls eine Oberflächenprofilierung aufweisen.
Da diese Oberflächenprofilierung zumindest teilweise von der Umhüllung überdeckt ist,
hat diese im Wesentlichen keinen Einfluss auf den Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement
im vorstehenden Bereich des Mittelabschnitts und dem das Zugbewehrungselement umgebenden
Materials.
[0021] Diese Umhüllung ist ein einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Bauelements als Beschichtung ausgebildet, welche durch Sprühen oder Streichen auf
zumindest den vorstehenden Bereich des Mittelabschnitts auftragbar ist. Hierdurch
können beispielsweise polymere Materialien in flüssiger oder pastöser Form auf zumindest
den vorstehenden Bereich des Mittelabschnitts aufgebracht werden, welche nach dem
Auftragen aushärten und so eine im Wesentlichen glattwandige Oberfläche auf der radialen
Außenfläche des Mittelabschnitts ausbilden. Dies ermöglicht eine optimale Anpassung
des Bauelements an die Anforderungen im Einbauzustand zwischen dem vorkragenden Außenteil
und der Gebäudehülle.
[0022] Das erfindungsgemäße Bauelement weist in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
zusätzlich zu den Zugbewehrungselementen - wie es aus dem einschlägigen Stand der
Technik bekannt und wie es bei derartigen Bauelemente üblich ist - Druckkraftelemente
und/oder Querkraftelemente auf, welche zur Übertragung von auf das Bauelement wirkenden
Druck- und/oder Querkräften dienen.
[0023] Soweit vorliegend bezüglich des Materials der angrenzenden Bauteile, also insbesondere
der Gebäudehülle und des vorkragenden Außenteils von Beton die Rede ist, so soll hierunter
auch jegliche Form eines aushärtenden und/oder abbindfähigen Baustoffs verstanden
werden, insbesondere ein zementhaltiger, faserbewehrter Baustoff wie Beton, wie hochfester
oder ultra-hochfester Beton oder wie hochfester oder ultra-hochfester Mörtel, ein
Kunstharzgemisch oder ein Reaktionsharzgemisch.
[0024] Weitere Merkmale oder Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung; hierbei zeigen
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauelements im Einbauzustand zwischen
einer Gebäudehülle und einem vorkragenden Außenteil in Schnittdarstellung;
- Figur 2
- ein Detail des Ausführungsbeispiels des Bauelements 1 aus Figur 1;
- Figur 3
- eine Teildarstellung einer ersten Variante eines Zugbewehrungselements zur Verwendung
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1;
- Figur 4
- eine Teildarstellung einer zweiten Variante eines Zugbewehrungselements zur Verwendung
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1;
- Figur 5
- eine Teildarstellung einer dritten Variante eines Zugbewehrungselements zur Verwendung
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1;
- Figur 6
- eine Teildarstellung einer vierten Variante eines Zugbewehrungselements zur Verwendung
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1;
- Figur 7
- eine Teildarstellung einer fünften Variante eines Zugbewehrungselements zur Verwendung
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1;
- Figur 8
- eine Teildarstellung einer sechsten Variante eines Zugbewehrungselements zur Verwendung
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1; sowie
- Figur 9
- eine Teildarstellung einer siebten Variante eines Zugbewehrungselements zur Verwendung
in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1.
[0025] Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Bauelements 1 im Einbauzustand zwischen einer Gebäudehülle A und einem vorkragenden
Außenteil B, wobei das Bauelement 1 gebäudeseitig im Bereich einer tragenden Decke
angeschlossen ist. Das Bauelement 1 weist einen zwischen der Gebäudehülle A und dem
vorkragenden Außenteil B angeordneten Isolierkörper 2 und ein einstückig ausgebildetes
Bewehrungselement 3 in Form eines Zugbewehrungselements auf. Dieses Zugbewehrungselement
3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel stabförmig und mit einem kreisförmigen Querschnitt
ausgebildet und durchquert den Isolierkörper 2 horizontal und quer zu dessen horizontaler
Längserstreckung. Des Weiteren ist das Zugbewehrungselement 3 jeweils an die Gebäudehülle
A und das vorkragenden Außenteil B angeschlossen. Das Zugbewehrungselement 3 ist im
vorliegenden Ausführungsbeispiel aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) ausgebildet.
Des Isolierkörper 2 ist aus einem Formkörper aus expandiertem Polystyrol ausgebildet.
[0026] Das Zugbewehrungselement 3 weist einen den Isolierkörper 2 durchquerenden Mittelabschnitt
4 mit einem Durchmesser d
M auf, welcher sowohl in Richtung der Gebäudehülle A als auch in Richtung des vorkragenden
Außenteils B horizontal gegenüber dem Isolierkörper 2 um eine Länge L
3 vorsteht. Das bedeutet, dass der Mittelabschnitt 4 eine gegenüber der Querschnittslänge
zur Längsachse des Isolierkörpers 2 größere Länge aufweist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Länge L
3 dreimal so groß wie der Durchmesser d
M des Mittelabschnitts 4. Im vorliegenden Ausführungsbeispiels ist der Mittelabschnitt
4 auf seiner radialen Außenfläche im Wesentlichen glattwandig, d.h. ohne jegliche
Oberflächenprofilierung ausgebildet. In einem Bereich außerhalb des Isolierkörpers
2 weist das Zugbewehrungselement 3 einen ersten Verankerungsabschnitt 5 mit einer
Länge L
1 auf. Zur Verankerung dieses ersten Verankerungsabschnitts 5 in den beiden angrenzenden
Bauteilen A, B ist dieser erste Verankerungsabschnitt 5 auf seiner radialen Außenfläche
mit einer ersten Oberflächenprofilierung versehen, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in Form von zueinander parallelen Rippen ausgebildet ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Länge L
1 fünfzigmal so groß wie der Durchmesser d
M des Mittelabschnitts 4.
[0027] Zwischen dem Mittelabschnitt 4 und dem ersten Verankerungsabschnitt 5 weist das Zugbewehrungselement
3 weiterhin einen zweiten Verankerungsabschnitt 6 der Länge L
2 auf. Auch dieser zweite Verankerungsabschnitt 6 des Zugbewehrungselements 3 ist auf
seiner radialen Außenfläche mit einer zweiten Oberflächenprofilierung in Form von
zueinander parallelen Rippen versehen. Wesentlich hierbei ist, dass sich die erste
Oberflächenprofilierung des ersten Verankerungsabschnitts 5 und die zweite Oberflächenprofilierung
des zweiten Verankerungsabschnitts 6, wie anhand der nachfolgenden Figuren 2 bis 10
ebenfalls erläutert wird, in ihren geometrischen und/oder Materialeigenschaften unterscheiden.
Durch diese Oberflächenprofilierung des ersten Verankerungsabschnitts 5 und des zweiten
Verankerungsabschnitts 6 kommt es im Einbauzustand des Bauelements 1 zu einer Verzahnung
der Oberflächenprofilierung der Verankerungsabschnitte 5, 6 mit dem die Verankerungsabschnitte
5, 6 umgebenden Material der angrenzenden Bauteile A, B. Die Stärke dieser Verzahnung
und damit die Stärke des hieraus resultierenden Verbundes ist dabei abhängig von den
geometrischen und/oder den Materialeigenschaften der jeweiligen Oberflächenprofilierung
der beiden Verankerungsabschnitte 5, 6. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die
Länge L
2 des zweiten Verankerungsabschnitts 6 siebenmal so groß wie der Durchmesser d
M des Mittelabschnitts 4.
[0028] Wie bereits zuvor erwähnt steht der den Isolierkörper 2 durchquerende Mittelabschnitt
4 des Zugbewehrungselements 3 gegenüber dem Isolierkörper 2 in horizontaler Richtung
um die Länge L
3 hervor. Aufgrund dessen ragt dieser Mittelabschnitt 4 im Einbauzustand des Bauelements
1 im Wesentlichen um diese Länge L
3 in die beiden angrenzenden Bauteil A, B hinein. Aufgrund der fehlenden Oberflächenprofilierung
und der damit verbundenen geringen Oberflächenrauigkeit des Mittelabschnitts 4 kommt
es im Übergangsbereich zwischen dem Isolierkörper 2 und den angrenzenden Bauteilen
A, B zu einem nur schwachen Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement 3 und dem das
Zugbewehrungselement 3 umgebenden Material. Somit bildet sich im Übergangsbereich
zwischen dem Isolierkörper 2 und den angrenzenden Bauteilen A, B eine sogenannte verbundschwache
Zone aus. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind sowohl die Gebäudehülle A als auch
das vorkragenden Außenteil B aus Stahlbeton ausgebildet, weswegen es sich bei dem
das Zugbewehrungselement 3 umgebende Material im Einbauzustand des Bauelements 1 um
Beton handelt. In der verbundschwachen Zone kommt es zu einer nur geringen Kraftübertragung
zwischen dem Zugbewehrungselement 3 und dem das Zugbewehrungselement 3 umgebenden
Beton.
[0029] Entlang der Längsachse des Zugbewehrungselements 3 schließt sich - wie bereits zuvor
beschrieben - auf einer dem Mittelabschnitt 4 gegenüberliegenden Seite zunächst der
zweite Verankerungsabschnitt 6 und dann der erste Verankerungsabschnitt 5 des Zugbewehrungselement
3 an. Wie anhand der nachfolgenden Figuren 2 bis 8 beschrieben ist, unterschieden
sich diese beiden Verankerungsabschnitte 5, 6 in den geometrischen und/oder Materialeigenschaften
ihrer Oberflächenprofilierung. Diese Unterschiede in der Oberflächenprofilierung führen
zu einem stufenartigen Anstieg der Verbundstärke von der verbundfreien Zone im Bereich
des Isolierkörpers 2 bis hin zum ersten Verankerungsabschnitt 5. Somit wird im Bereich
des ersten Verankerungsabschnitt 5 der stärkste Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement
3 und dem das Zugbewehrungselement 3 umgebenden Beton ausgebildet. Aufgrund dieser
verbundstarken Zone im Bereich des ersten Verankerungsabschnitts 5 kann auf eine zusätzliche
Endverankerung des Zugbewehrungselements 3 in den angrenzenden Bauteilen A, B verzichtet
werden. Dies erleichtert die Anbindung des vorkragenden Außenteils B an der Gebäudehülle
A. Weiterhin werden die Verbundeigenschaften des Bauelements 1 solcherart verbessert,
dass zum einen eine stabile und langlebige Anbindung des vorkragenden Außenteils B
an die Gebäudehülle A erfolgen kann und zum anderen eine Überbeanspruchung des Betons
im Übergangsbereich zwischen der verbundfreien Zone im Bereich des Isolierkörper 2
zu einer Zone mit Verbund in den angrenzenden Bauteilen A, B vermieden werden kann.
Hierdurch wird eine Rissbildung des Betons aufgrund einer Material-überbeanspruchung
verringert oder sogar minimiert werden.
[0030] Beide angrenzenden Bauteile A, B sind - wie bereits zuvor erwähnt - aus Stahlbeton
ausgebildet und weisen daher jeweils eine entsprechende Anschlussbewehrung A1, B1
auf, mit welcher das Zugbewehrungselement 3 entsprechend überlappt. Des Weiteren weist
das Bauelement 1 zur Aufnahme und Übertragung von auf das Bauelement wirkenden Druckkräften
ein Druckkraftelement 7 auf. Somit können durch das Bauelement 1 nicht nur Zugkräfte,
sondern auch Druckkräfte übertragen werden und es entsteht eine stabile und dauerhafte
Anbindung des vorkragenden Außenteils B an die Gebäudehülle A.
[0031] Figur 2 zeigt ein Detail des Ausführungsbeispiels aus Figur 1 im Einbauzustand. Anhand
dieser Figur 2 wird nochmals deutlich, dass der Mittelabschnitt 4 des Zugbewehrungselement
3, welcher auf seiner radialen Außenfläche glattwandig ausgebildet ist, um die Länge
L
3 in horizontaler Richtung am Übergangsbereich zwischen dem Isolierkörper 2 und der
Gebäudehülle A in diese Gebäudehülle A hineinragt. Hierdurch kommt es in diesem Übergangsbereich
zur Ausbildung einer verbundschwachen Zone.
[0032] Figur 3 zeigt eine Teildarstellung einer ersten Variante des Zugbewehrungselements
3 zur Verwendung in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1. Sowohl die erste Oberflächenprofilierung
des ersten Verankerungsabschnitts 5 als auch die zweite Oberflächenprofilierung des
zweiten Verankerungsabschnitts 6 sind in der vorliegenden Variante des Zugbewehrungselements
3 als entlang der Längsachse der Verankerungsabschnitte 5, 6 verlaufende Rippen ausgebildet,
welche auf der radialen Außenfläche der beiden Verankerungsabschnitte 5, 6 zueinander
parallel ausgebildet sind. Dieses Zugbewehrungselement 3 weist hierbei sogenannte
negative Rippen auf, welche dadurch hergestellt sind, dass eine ungerippte radiale
Außenfläche des Zugbewehrungselements 3 im Bereich der beiden Verankerungsabschnitte
5, 6 mit lokalen radialen Vertiefungen 51, 52, 61, 62 versehen sind. Hierdurch entstehen
radial umlaufende Rippen 53, 54, 63, 64, welche im Bereich der Vertiefung 51, 52,
61, 62 einen radial innenliegenden Rippengrund 511, 521, 611, 621 und zwischen den
Vertiefung 51, 52, 61, 62 einen radial außenliegenden Rippenscheitelbereich 531, 541,
631, 641 aufweisen.
[0033] Figur 4 zeigt ein Detail der zweiten Variante des Zugbewehrungselements 3 am Übergangsbereich
zwischen dem ersten Verankerungsabschnitt 5 und dem zweiten Verankerungsabschnitt
6. Die erste Oberflächenprofilierung des ersten Verankerungsabschnitts 5 und die zweite
Oberflächenprofilierung des zweiten Verankerungsabschnitts 6 unterscheiden sich in
der jeweiligen Rippenhöhe h
v1, h
v2 sowie in der jeweiligen Rippenbreite b
v1, b
v2, wobei die Rippen 53, 54 des ersten Verankerungsabschnitts 5 eine größere Rippenhöhe
h
v1 sowie eine geringere Rippenbreite b
v1 im Vergleich zu den Rippen 63, 64 des zweiten Verankerungsabschnitts 6. Die jeweilige
Rippenhöhe h
v1, h
v2 entspricht hierbei dem Abstand zwischen dem radial innenliegenden Rippengrund 511,
521, 611, 621 und dem radial außenliegenden Rippenscheitelbereich 531, 541, 631, 641.
Eine Rippenteilung T ist bei beiden Verankerungsabschnitten 5, 6 im Wesentlichen identisch.
Hierdurch erfolgt im Einbauzustand des Bauelements 1 eine stärkere Verzahnung des
Zugbewehrungselements 3 mit dem das Zugbewehrungselement 3 umgebenden Beton im Bereich
des ersten Verankerungsabschnitts 5 im Vergleich zum zweiten Verankerungsabschnitt
6 unter Ausbildung einer verbundstarken Zone. Wie bereits zuvor erwähnt, kann aufgrund
dieser verbundstarken Zone im Bereich des ersten Verankerungsabschnitts 5 auf eine
zusätzliche Endverankerung des Zugbewehrungselements 3 in den angrenzenden Bauteilen
A, B verzichtet werden, wodurch die Anbindung des vorkragenden Außenteils B an die
Gebäudehülle A erleichtert wird.
[0034] Figur 5 zeigt eine dritte Variante des Zugbewehrungselements 3 in Detaildarstellung
am Übergangsbereich zwischen dem ersten Verankerungsabschnitt 5 und dem zweiten Verankerungsabschnitt
6. Die erste Oberflächenprofilierung des ersten Verankerungsabschnitts 5 und die zweite
Oberflächenprofilierung des zweiten Verankerungsabschnitts 6 unterscheiden sich bei
dieser zweiten Variante des Zugbewehrungselements 3 in der jeweiligen Rippenhöhe h
v1, hv
2 sowie im Neigungswinkel α
v1, α
v2 der Rippenflanken. Die Rippen 53, 54 des ersten Verankerungsabschnitts 5 weisen hierbei
eine größere Rippenhöhe h
v1 sowie einen kleineren Neigungswinkel α
v1 im Vergleich zu den Rippen 63, 64 des zweiten Verankerungsabschnitts 6 auf. Auch
hierdurch erfolgt im Einbauzustand des Bauelements 1 eine stärkere Verzahnung des
Zugbewehrungselements 3 mit dem das Zugbewehrungselement 3 umgebenden Beton im Bereich
des ersten Verankerungsabschnitts 5 im Vergleich zum zweiten Verankerungsabschnitt
6 unter Ausbildung der verbundstarken Zone. Wie bereits zuvor erwähnt, kann aufgrund
dieser verbundstarken Zone im Bereich des ersten Verankerungsabschnitts 5 auf eine
zusätzliche Endverankerung des Zugbewehrungselements 3 in den angrenzenden Bauteilen
A, B verzichtet werden, wodurch die Anbindung des vorkragenden Außenteils B an die
Gebäudehülle A erleichtert wird.
[0035] Figur 6 zeigt eine Teildarstellung einer vierten Variante des Zugbewehrungselements
3 zur Verwendung in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1. Bei dieser vierten Variante
weisen beide Verankerungsabschnitte 5, 6 ebenfalls negative Rippen 53, 54, 63, 64
auf, welche jedoch nicht zueinander parallel, sondern schraubengangförmig um die Längsachse
der beiden Verankerungsabschnitte 5, 6 verlaufen. Da die Einfräsung dieser schraubengangförmig
verlaufenden Rippen 53, 54, 63, 64 kontinuierlich erfolgen kann, weist diese zweite
Variante eine gegenüber der ersten Variante des Zugbewehrungselements 3 vereinfachte
Herstellbarkeit auf. Dies verringert die Produktionsdauer sowie Produktionskosten
des Bauelements 1. Die erste Oberflächenprofilierung des ersten Verankerungsabschnitts
5 und die zweite Oberflächenprofilierung des zweiten Verankerungsabschnitts 6 unterscheiden
sich in der jeweiligen Rippenhöhe h
v1, h
v2, wobei die Rippenbreite b
v1, b
v2 und die Rippenteilung T
v1, T
v2 im Wesentlichen identisch sind. Die Rippen 53, 54 des ersten Verankerungsabschnitts
5 weisen eine größere Rippenhöhe h
v1 im Vergleich zu den Rippen 63, 64 des zweiten Verankerungsabschnitts 6 auf. Wie auch
bei den zuvor beschriebenen Varianten des Zugbewehrungselements 3 führt dieser Unterschied
zwischen dem ersten Verankerungsabschnitt 5 und dem zweiten Verankerungsabschnitt
6 zu einem stufenweisen Anstieg der Verbundstärke vom Mittelabschnitt 4, über den
zweiten Verankerungsabschnitt 6 bis hin zum ersten Verankerungsabschnitt 5. Hierdurch
wird im Einbauzustand des Bauelements 1 eine Überbeanspruchung des Betons im Übergangsbereich
zwischen der verbundfreien Zone und dem Bereich mit Verbund vermieden und folglich
eine Rissbildung in diesem Bereich verringert oder sogar verhindert. Dies verbessert
letztlich die Stabilität und Langlebigkeit der Anbindung des vorkragenden Außenteils
B an die Gebäudehülle A.
[0036] Figur 7 zeigt eine Teildarstellung einer fünften Variante des Zugbewehrungselements
3 zur Verwendung in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1. Im Gegensatz zu den zuvor
beschriebenen Varianten des Zugbewehrungselements 3 weist diese fünfte Variante positive
Rippen 53, 54, 63, 64 auf, welche schraubengangförmig um die Längsachse der beiden
Verankerungsabschnitte 5, 6 verlaufen. Diese positiven Rippen 53, 54, 63, 64 wurden
additiv auf das Zugbewehrungselement 3 aufgebracht. Sie unterscheiden sich von den
zuvor beschriebenen negativen Rippen dadurch, dass der radial außenliegende Rippenscheitelbereich
531, 541, 631, 641 einen im Vergleich zum Durchmesser des Mittelabschnitts d
M größeren Durchmesser aufweist, während der Durchmesser des Rippengrundes 511, 521,
611, 621 im Wesentlichen identisch zum Durchmesser des Mittelabschnitts d
M ist. Die erste Oberflächenprofilierung des ersten Verankerungsabschnitts 5 und die
zweite Oberflächenprofilierung des zweiten Verankerungsabschnitts 6 unterscheiden
sich in der Rippenteilung T
v1, T
v2, wobei die Rippenbreite b
v1, b
v2 und die Rippenhöhe h
v1, h
v2 im Wesentlichen identisch sind. Die Rippen 53, 54 des ersten Verankerungsabschnitts
5 weisen eine kleinere Rippenteilung T
v1 im Vergleich zu den Rippen 63, 64 des zweiten Verankerungsabschnitts 6 auf. Wie auch
bei den zuvor beschriebenen Varianten des Zugbewehrungselements 3 führt dieser Unterschied
zwischen dem ersten Verankerungsabschnitt 5 und dem zweiten Verankerungsabschnitt
6 zu einem stufenweisen Anstieg der Verbundstärke vom Mittelabschnitt 4, über den
zweiten Verankerungsabschnitt 6 bis hin zum ersten Verankerungsabschnitt 5. Hierdurch
wird im Einbauzustand des Bauelements 1 eine Überbeanspruchung des Betons im Übergangsbereich
zwischen der verbundfreien Zone und dem Bereich mit Verbund vermieden und folglich
eine Rissbildung in diesem Bereich verringert oder sogar verhindert. Dies verbessert
letztlich die Stabilität und Langlebigkeit der Anbindung des vorkragenden Außenteils
B an die Gebäudehülle A.
[0037] Figur 8 zeigt eine Teildarstellung einer sechsten Variante des Zugbewehrungselements
3 zur Verwendung in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1. In dieser sechsten Variante
des Zugbewehrungselements 3 weisen sowohl der erste Verankerungsabschnitt 5 als auch
der zweite Verankerungsabschnitt 6 eine Besandung auf. Diese Besandung wurde dabei
solcherart auf das Zugbewehrungselement 3 aufgebracht, dass der Durchmesser des Zugbewehrungselements
3 vom Mittelabschnitt 4, über den zweiten Verankerungsabschnitt 6 bis hin zum ersten
Verankerungsabschnitt 5 stufenweise ansteigt. Das bedeutet, dass der Durchmesser d
v1 des ersten Verankerungsabschnitts 5 größer als der der Durchmesser d
v2 des zweiten Verankerungsabschnitts 6, wobei beide Verankerungsabschnitte 5, 6 einen
größeren Durchmesser als der Mittelabschnitt 4 aufweisen. Ein weiterer Unterschied
zwischen dem ersten Verankerungsabschnitt 5 und dem zweiten Verankerungsabschnitt
6 besteht in der Korngröße des für die Besandung des Zugbewehrungselements 3 verwendeten
Sandes. Die Korngröße des ersten Verankerungsabschnitts 5 ist hierbei größer als die
Korngröße des zweiten Verankerungsabschnitts 5. Aufgrund dessen weist der ersten Verankerungsabschnitt
5 eine im Vergleich zum zweiten Verankerungsabschnitt 6 größere Oberflächenrauigkeit
auf. Durch eine derartige Besandung wird ein vergleichbarer Effekt wie bei den zuvor
beschriebenen gerippten Varianten des Zugbewehrungselements 3 erreicht. Im Einbauzustand
des Bauelements 1 steigt der Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement 3 und dem das
Zugbewehrungselement 3 umgebenden Beton stufenweise vom Übergangsbereich zwischen
dem Isolierkörper 2 und den beiden angrenzenden Bauteilen A, B zum ersten Verankerungsabschnitt
5 an. Hierdurch wird im Einbauzustand des Bauelements 1 eine Überbeanspruchung des
Betons im Übergangsbereich zwischen der verbundfreien Zone und dem Bereich mit Verbund
vermieden und folglich eine Rissbildung in diesem Bereich verringert oder sogar verhindert.
Dies verbessert letztlich die Stabilität und Langlebigkeit der Anbindung des vorkragenden
Außenteils B an die Gebäudehülle A.
[0038] Figur 9 zeigt eine Teildarstellung einer siebten Variante des Zugbewehrungselements
3 zur Verwendung in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1. Diese siebte Variante des
Zugbewehrungselements 3 weist im Bereich des Mittelabschnitts 4 eine Umhüllung 8 auf,
welche als dünnwandige, rohrförmige Manschette ausgebildet und auf den Mittelabschnitt
4 aufgesteckt ist. Im Einbauzustand des Bauelements 1 zwischen dem vorkragenden Außenteil
B und der Gebäudehülle A ragt der Mittelabschnitt 4 sowie die den Mittelabschnitt
4 umhüllende Manschette 8 in die angrenzenden Bauteile A, B in horizontaler Richtung
um die Länge L
3 hinein, wodurch in diesem Bereich ein nur schwacher Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement
3 und dem das Zugbewehrungselement 3 umgebenden Beton besteht. Wie bereits in der
sechsten Variante des Zugbewehrungselements weisen sowohl der erste Verankerungsabschnitt
5 als auch der zweite Verankerungsabschnitt 6 eine Besandung mit vergleichbaren Eigenschaften
wie die beiden Verankerungsabschnitte 5, 6 auf, welche in Figur 7 beschrieben sind.
Aufgrund dessen unterscheiden sich der erste Verankerungsabschnitt 5 und der zweite
Verankerungsabschnitt 6 in der Korngröße des für die Besandung des Zugbewehrungselements
3 verwendeten Sandes. Die Korngröße des ersten Verankerungsabschnitts 5 ist hierbei
größer als die Korngröße des zweiten Verankerungsabschnitts 5. Hierdurch weist der
ersten Verankerungsabschnitt 5 eine im Vergleich zum zweiten Verankerungsabschnitt
6 größere Oberflächenrauigkeit auf. Im Einbauzustand des Bauelements 1 steigt auch
in diesem Fall der Verbund zwischen dem Zugbewehrungselement 3 und dem das Zugbewehrungselement
3 umgebenden Beton stufenweise vom Übergangsbereich zwischen dem Isolierkörper 2 und
den beiden angrenzenden Bauteilen A, B zum ersten Verankerungsabschnitt 5 an. Hierdurch
wird im Einbauzustand des Bauelements 1 eine Überbeanspruchung des Betons im Übergangsbereich
zwischen der verbundfreien Zone und dem Bereich mit Verbund vermieden und folglich
eine Rissbildung in diesem Bereich verringert oder sogar verhindert. Dies verbessert
letztlich die Stabilität und Langlebigkeit der Anbindung des vorkragenden Außenteils
B an die Gebäudehülle A.
1. Bauelement (1) zur wärmebrückenarmen Anbindung eines vorkragenden Außenteils (B) an
eine Gebäudehülle (A) mit zumindest einem zwischen dem vorkragenden Außenteil (B)
und der Gebäudehülle (A) anzuordnenden Isolierkörper (2) und zumindest einem einstückig
ausgebildeten Bewehrungselement (3) aus faserverstärktem Kunststoff in Form von zumindest
einem Zugbewehrungselement, welches Bewehrungselement (3) den Isolierkörper (2) im
Wesentlichen horizontal und quer zu dessen horizontaler Längserstreckung durchquert
und an das Außenteil (A) und die Gebäudehülle (B) anschließbar ist, wobei das Bewehrungselement
(3) einen sich durch den Isolierkörper (2) erstreckenden Mittelabschnitt (4) aufweist,
welcher gegenüber dem Isolierkörper (2) vorsteht und zumindest in diesem vorstehenden
Bereich auf seiner radialen Außenfläche entweder im Wesentlichen glattwandig ausgebildet
ist oder zumindest teilweise eine Umhüllung (7) aufweist, und in einem Bereich außerhalb
des Isolierkörpers (2) zumindest einen ersten Verankerungsabschnitt (5) aufweist,
welcher auf seiner radialen Außenfläche eine erste Oberflächenprofilierung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bewehrungselement (3) zwischen dem Mittelabschnitt (4) und dem ersten Verankerungsabschnitt
(5) einen zweiten Verankerungsabschnitt (6) aufweist, welcher eine zweite Oberflächenprofilierung
aufweist, wobei sich die erste Oberflächenprofilierung und die zweite Oberflächenprofilierung
in ihren geometrischen und/oder Materialeigenschaften unterscheiden.
2. Bauelement (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Oberflächenprofilierung und die zweite Oberflächenprofilierung unabhängig
voneinander als im Wesentlichen radial oder schraubengangförmig um die Längsachse
des Bewehrungselements verlaufende Rippen (53, 54, 63, 64) und/oder als Besandung
ausgebildet sind.
3. Bauelement (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Rippen (53, 54) der ersten Oberflächenprofilierung und die Rippen (63, 64)
der zweiten Oberflächenprofilierung in ihrer Rippenhöhe (h), Rippenabstand (b), Rippenteilung
(T), Neigungswinkel der Rippenflanken (α) und/oder Rippenform unterscheiden, um im
Einbauzustand des Bauelements (1) zwischen der Gebäudehülle (A) und dem vorkragenden
Außenteil (B) jeweils eine voneinander abweichende Verbundstärke des jeweils ersten
Verankerungsabschnitts (5) und des zweiten Verankerungsabschnitts (6) mit dem die
Verankerungsabschnitte (5, 6) umgebenden Material der Gebäudehülle und dem vorkragenden
Außenteil zu bewirken.
4. Bauelement (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rippenhöhe (h) und/oder der Rippenabstand (b) im ersten Verankerungsabschnitt
(5) größer als im zweiten Verankerungsabschnitt (6) sind.
5. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Neigungswinkel der Rippenflanken (α) im ersten Verankerungsabschnitt (5) kleiner
als im zweiten Verankerungsabschnitt (6) ist.
6. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittelabschnitt (4) und die Rippen (53, 54, 63, 64) des ersten Verankerungsabschnitts
(5) und/oder des zweiten Verankerungsabschnitts (6) einen im Wesentlichen identischen
Durchmesser aufweisen.
7. Bauelement (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Besandung der ersten Oberflächenprofilierung und die Besandung der zweiten
Oberflächenprofilierung in ihrer Sandzusammensetzung, Korngröße und/oder Kornform
unterscheiden, um im Einbauzustand des Bauelements (1) jeweils eine voneinander abweichende
Verbundstärke des jeweils ersten Verankerungsabschnitts (5) und des zweiten Verankerungsabschnitts
(6) mit dem die Verankerungsabschnitte (5, 6) umgebenden Material der Gebäudehülle
und dem vorkragenden Außenteil zu bewirken.
8. Bauelement (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Korngröße der Besandung im ersten Verankerungsabschnitt (5) größer als im zweiten
Verankerungsabschnitt (6) ist.
9. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittelabschnitt (4) und/oder der erste Verankerungsabschnitt (5) und/oder der
zweite Verankerungsabschnitt (6) einen voneinander abweichenden Durchmesser aufweisen.
10. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittelabschnitt (4) gegenüber dem Isolierkörper (2) um eine Länge L3 in im Wesentlichen horizontaler Richtung vorsteht, welche zweimal bis zehnmal so
groß wie ein Durchmesser dM des Mittelabschnitts (4) des Bewehrungselements (3) ist.
11. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Länge L2 des zweiten Verankerungsabschnitts (6) zweimal bis zehnmal, bevorzugt fünfmal bis
siebenmal so groß wie der Durchmesser dM des Mittelabschnitts (4) des Bewehrungselements (3) ist.
12. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Länge L1 des ersten Verankerungsabschnitts (5) zehnmal bis fünfzigmal, bevorzugt zehnmal bis
vierzigmal so groß wie der Durchmesser dM des Mittelabschnitts (4) des Bewehrungselements (3) ist.
13. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (8) als im Wesentlichen dünnwandige, rohrförmige Manschette ausgebildet
ist, welche zumindest auf den vorstehenden Bereich des Mittelabschnitts (4) aufsteckbar
ist.
14. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umhüllung (8) als Beschichtung ausgebildet ist, welche durch Sprühen oder Streichen
auf zumindest den vorstehenden Bereich des Mittelabschnitts (4) auftragbar ist.
15. Bauelement (1) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bauelement (1) zusätzlich zu den Zugbewehrungselementen Druckkraftelemente (7)
und/oder Querkraftelemente aufweist.