[0001] Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der europäischen Patentanmeldungen
12 199 070.7 vom 21. Dezember 2012 und
13 186 587.5 vom 30. September 2013 in Anspruch, deren Inhalte hiermit durch Bezugnahme zum Gegenstand
der vorliegenden Patentanmeldung werden.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung mindestens einer Eigenschaft
und/oder einer Veränderung mindestens einer Eigenschaft eines Übertragungskanals zwischen
einem Sender und einem Empfänger, wobei der Übertragungskanal optisch, kapazitiv oder
induktiv ausgestaltet sein kann.
Einleitung
[0003] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen und Verfahren bekannt,
die die Vermessung eines Übertragungskanals mit Hilfe eines Senders, eines Empfängers
und eines Kompensationssignalsenders ermöglichen. Exemplarisch seien hier die Systeme
gemäß den Druckschriften
EP-B-706 648,
EP-B-1 913 420,
DE-B-103 00 223 und
DE-A-10 2010 028 967 genannt, mit denen z.B. die Annäherung einer Hand (oder allgemein eines Objekts)
detektierbar ist. Dieses Konzept ist im Stand der Technik HALIOS® bekannt.
[0004] Den bekannten Systemen gemeinsam ist, dass sie zumindest auf der Empfangsseite einen
analogen Schaltkreis erfordern. Dies hat den Nachteil, dass nicht mehr einfache digitale
Zellen zur Herstellung integrierter Schaltkreise verwendet werden können, sondern
nur noch eine Mischung von analogen und integrierten Schaltungselementen (siehe z.B.
US-A-2009/0237282 und
EP-A-2 109 018). Desweiteren hat dies zur Folge, dass nur noch Mixed-Signal-Testsysteme für die
Prüfung derartiger Schaltungen eingesetzt werden können, wenn diese Schaltungen monolithisch
integriert realisiert werden. Mixed-Signal-Schaltkreise sind aber erheblich empfindlicher
gegenüber Prozessschwankungen des Halbleiterherstellprozesses als digitale Schaltungen.
Daher besteht Bedarf an einer rein digitalen Schaltungskonzeption, die nur wenige
externe diskrete Bauteile wie Kondensatoren und Widerstände benötigt.
Aufgabe der Erfindung
[0005] Die Aufgabe der hier beschriebenen Erfindung ist es, ein solches rein digitales Schaltungskonzept
anzugeben. Dieses hat neben der Vermeidung der oben beschriebenen Nachteile des Stands
der Technik auch den Vorteil, dass die notwendige Chipfläche so klein wird, dass die
resultierenden ICs in der Regel durch die Pad-Anschlüsse dominiert werden.
Beschreibung des Grundgedankens der Erfindung
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung gemäß einer ihrer Varianten eine
Vorrichtung zur Bestimmung mindestens einer Eigenschaft eines Drahtlos-Übertragungskanals
zwischen einem Nutzsignalsender zum Senden eines binären Nutzsignals sowie einem Kompensationssignalsender
zum Senden eines binären Kompensationssignals einerseits und einem Empfänger andererseits,
wobei der Übertragungskanal eine hinsichtlich ihrer Eigenschaften zu bestimmende erste
Übertragungsstrecke zwischen dem einen der beiden Sender, z.B. dem Nutzsignalsender
und dem Empfänger und eine hinsichtlich ihrer Eigenschaften bekannte zweite Übertragungsstrecke
zwischen dem anderen der beiden Sender, z.B. dem Kompensationssignalsender und dem
Empfänger aufweist und wobei der Nutzsignalsender und der Kompensationssignalsender
getaktet betreibbar sind, vorgeschlagen, die versehen ist mit
- einem Analog-Digital-Wandler, der einen mit dem Nutzsignalsender gekoppelten Eingang
und einen Ausgang aufweist,
- wobei der Analog-Digital-Wandler einen Inverter mit einem mit dem Eingang des Analog-Digital-Wandlers
gekoppelten Invertereingang sowie einen mit dem Ausgang des Analog-Digital-Wandlers
gekoppelten Inverterausgang, ein Tiefpassfilter zur Rückkopplung des Ausgangs des
Analog-Digital-Wandlers zum Invertereingang und ein Hochpassfilter, insbesondere in
Form eines Kondensators, zwischen dem Eingang des Analog-Digital-Wandlers und dem
Invertereingang aufweist,
- einer Skalarprodukteinheit mit einer Multiplikationseinheit zur Ermittlung des Produkts
zwischen dem Ausgangssignal des Analog-Digital-Wandlers und einem binären Ansteuersignal
für den Nutzsignalsender,
- einem Filter zur Bildung des Skalarproduktergebnissignals,
- einer Multiplikationseinheit zur Multiplikation des Ausgangssignals des Filters mit
einem zweiten Signal, das gleich dem logisch invertierten Ansteuersignal für den Nutzsignalsender
ist, und
- einer Kompensationssignal-Erzeugungseinheit zur Erzeugung eines binären Ansteuersignals
für den Kompensationssignalsender zum Senden des Kompensationssignals über die zweite
Übertragungsstrecke zum Empfänger, wo sich das Kompensationssignal und das Nutzsignal
zu einem Gleichsignal überlagern,
- wobei die Kompensationssignal-Erzeugungseinheit einen Digital-Analog-Wandler zur Umsetzung
des mit dem zweiten Signal multiplizierten Filterausgangssignals in ein Analog-Signal
als Ansteuersignal für den Kompensationssignalsender aufweist, und
- wobei die Eigenschaft der ersten Übertragungsstrecke anhand des Skalarproduktergebnissignals
ermittelbar ist,
- insbesondere wenn das Analog-Signal des Digital-Analog-Wandlers mit dem Eingang des
Analog-Digital-Wandlers über die zweite Übertragungsstrecke und den Empfänger gekoppelt
ist.
[0007] Nach der Erfindung erfolgt also eine Umsetzung des analogen Signals, das der Empfänger
empfängt, in ein digitales Signal. Hierzu dient ein insbesondere als Ein-Bit-Analog-Digital-Wandler
ausgebildeter Analog-Digital-Wandler, der in seiner einfachsten Ausgestaltung einen
Inverter mit rückgekoppeltem Tiefpassfilter und ein Hochpassfilter an seinem Eingang
aufweist. Das vom Empfänger kommende Signal durchläuft also das Hochpassfilter; am
Ausgang des Analog-Digital-Wandlers steht dann also abgetastet das Digitalsignal an.
Zweckmäßig kann es sein, wenn der Analog-Digital-Wandler eine Abtast-Halte-Schaltung
aufweist. Diese Abtast-Halte-Schaltung ist zweckmäßigerweise als Flip-Flop ausgeführt.
Die Besonderheit hierbei kann nun darin bestehen, dass die Abtast-Halte-Schaltung
mit einer wesentlich größeren Taktfrequenz betrieben wird, als der Digitalteil der
Schaltung zur weiteren Verarbeitung des Ausgangssignals des Analog-Digital-Wandlers
arbeitet. Hier hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Betriebsfrequenz der Abtast-Halte-Schaltung
ein ganzzahliges Vielfaches der Taktfrequenz des Digitalteils des Gesamtsystems beträgt.
Damit wird erreicht, dass Störungen mit Frequenzen, die nicht gleich dem Systemtakt
sind, eliminiert werden.
[0008] Die Erfindung ist insbesondere bei Übertragungskanälen einsetzbar, die, wie es bei
den Systemen der eingangs genannten Druckschriften der Fall ist, mit einem Nutzsignalsender,
einem Kompensationssignalsender und einem Empfänger arbeiten. Diese Komponenten können
optisch, kapazitive oder induktiv arbeiten. Der sich so bildende Übertragungskanal
weist zwei Übertragungsstrecken auf, und zwar einerseits zwischen dem Nutzsignalsender
und dem Empfänger und andererseits zwischen dem Kompensationssignalsender und dem
Empfänger. Die Besonderheit hierbei besteht nun darin, dass die modulierten Signale,
die von den beiden Sendern ausgegeben werden, um 180° phasenverschoben sind und sich
somit im Empfänger ein Gleichsignal einstellt. Nach dem bekannten HALIOS®-Prinzip
kann dann ermittelt werden, inwieweit sich in der ersten Übertragungsstrecke ein Objekt
befindet und, wenn ja, wie weit entfernt dieses Objekt vom Empfänger ist.
[0009] Wie oben erwähnt, kann das Skalarproduktergebnissignal zur Bestimmung der Eigenschaft
der zu untersuchenden Übertragungsstrecke herangezogen werden, wobei mit der Bestimmung
der Eigenschaft z.B. gemeint ist, dass untersucht wird, ob sich in der Übertragungsstrecke
ein Objekt (z.B. die Hand einer Person) befindet, an dem das Signal vom Sender zum
Empfänger reflektiert wird. Dabei ist es erfindungsgemäß auch möglich, einen Übertragungskanal
zu untersuchen, der lediglich eine einzige Übertragungsstrecke zwischen einem Nutzsignalsender
und einem Empfänger aufweist, also nicht mit der zweiten Übertragungsstrecke versehen
ist, wobei ein derartiges System dann vorzugsweise auch keinen Kompensationssignalsender
aufweist.
[0010] Anstelle eines (klassischen) Digital-Analog-Wandlers kann auch eine PWM-Einheit eingesetzt
werden.
[0011] Durch diese beiden Konstruktionen erfolgt jeweils eine digitale Verarbeitung der
Signale hinter dem Analog-Digital-Wandler, und zwar auch im Rückkopplungspfad. Gleichanteile
im am Eingang des Analog-Digital-Wandlers anstehenden Signal (Ausgangssignal des Empfängers)
werden über den Kondensator abgeblockt und führen daher nicht zu Störungen und Verfälschungen
bei der digitalen Signalverarbeitung.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Analog-Digital-Wandler
zwischen seinem Ausgang und seinem Eingang einen Rückkopplungspfad mit einem ersten
Multiplizierer zur Multiplikation des Rücckopplungssignals am Ausgang mit einem ersten
Faktor und mit einer Einheit zur Multiplikation des Integrals des Ausgangssignals
des ersten Multiplizierers mit einem zweiten Faktor sowie zur Addition dieses Multiplikationssignals
zum Rückkopplungssignal aufweist und dass ein zweiter Multiplizierer zur Multiplikation
des Ergebnissignals der Addition mit einem dritten Faktor vorgesehen ist, wobei das
Ausgangssignal des Digital-Analog-Wandlers das Rückkopplungssignal ist.
[0013] Insbesondere zweckmäßig ist, wenn der Analog-Digital-Wandler einen Invertierer oder
einen Ein-Bit-Analog-Digital-Wandler aufweist.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung einen Sendesignalgenerator
zur Erzeugung eines Sendesignals für den Nutzsignalsender als Referenzsignal auf,
wobei das Ergebnissignal der Skalarmultiplikation über einen Kompensationssignalsender
mit dem Empfänger oder auf andere Weise mit dem Eingang des Analog-Digital-Wandlers
gekoppelt ist.
[0015] In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann ein Up-Down-Konverter zur
Integration des Skalarprodukts der Skalarprodukteinheit vorgesehen sein.
[0016] Schließlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch eine Kompensationssignal-Erzeugungseinheit
zur Erzeugung eines Kompensationssignals aufweisen, welches mindestens einen Kompensationssignalsender
steuert, der in mindestens eine zweite Übertragungsstrecke zum Empfänger sendet und
sich mit dem Signal des Nutzsignalsenders im Empfänger zu einem Gleichsignal überlagert.
[0017] Wie bereits oben erwähnt, können der Nutzsignalsender und der Empfänger sowie ein
eventuell existierender Kompensationssignalsender z.B. optisch, kapazitiv oder induktiv
arbeiten.
[0018] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass im Gegensatz zur
EP-B-706 648 die Ansteuerung der Sender (Nutz- und/oder Kompensationssignalsender) über eine PWM-Einheit
erfolgen kann. Sind die Sender und oder die Empfänger genügend träge und zeigen ein
hinreichendes Tiefpassverhalten oder sind sie mit einem Tiefpassfilter versehen, so
können diese direkt mit einem PWM-Signal angesteuert werden. Falls notwendig, kann
dies beispielsweise durch Kombination mit einem RC-Tiefpass erreicht werden.
[0019] Hierdurch senden die Sender im Wesentlichen ein niederfrequentes Signal. Gleiches
kann für die Empfänger gelten, die so träge gewählt werden, dass sie die PWM-Signale
nicht mehr durchlassen. Entscheidend ist, dass die Wirkungskette aus Sender und Empfänger
diese Trägheit aufweist.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das PWM-Signal für jede Einstellgröße so gewählt
wird, dass die niederfrequenten Oberwellen der PWM-Signale möglichst schwach und die
hochfrequenten Anteile möglichst hoch ausgeprägt sind. Letztere werden durch die Filterwirkung
der Tiefpasscharakteristik der Sender- und Empfängerstufen besonders gut herausgefiltert.
Dies wird später erläutert.
[0021] Die Erfindung wurde vorstehend anhand der Variante beschrieben, bei der die zu überwachende
bzw. hinsichtlich ihrer Eigenschaften zu bestimmende Übertragungsstrecke diejenige
zwischen dem Nutzsignalsender und dem Empfänger ist. Es ist aber erfindungsgemäß ebenso
möglich, dass die zu untersuchende Übertragungsstrecke zwischen dem Kompensationssignalsender
und dem Empfänger liegt, womit, bezogen auf die oben beschriebene Variante, der Kompensationssignalsender
insoweit die Funktion eines Nutzsignalsenders und der Nutzsignalsender die Funktion
eines Kompensationssignalsenders übernimmt.
[0022] Wie bereits oben erwähnt, ist also Wesensmerkmal der Erfindung der Analog-Digital-Wandler
am Eingang des Systems zur Verarbeitung des vom Empfänger kommenden Signals. Dieser
Analog-Digital-Wandler, der grundsätzlich auch in anderem schaltungstechnischen Zusammenhang
betrieben werden kann, was ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist, weist einen Eingang
und einen Ausgang auf und ist versehen mit
- einem Inverter mit einem Invertereingang und einem Inverterausgang, zwischen denen
ein Rückkopplungspfad mit einem Tiefpassfilter existiert, und
- einem Hochpassfilter in einem Einkoppelpfad zum Invertereingang.
[0023] Hierbei kann es zweckmäßig sein, wenn ferner eine Abtast-Halte-Schaltung mit einem
Ansteuertakt vorgesehen ist, der ein Mehrfaches des Betriebstakts einer Digitalschaltung
beträgt, in der das am Ausgang des Analog-Digital-Wandlers anstehende Ausgangssignal
bearbeitet wird.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen
zeigen dabei:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild der Gesamtschaltung,
- Fig. 2
- ein beispielhaftes Taktschema für ein 3-Bit PWM-Schema zur vereinfachten Darstellung,
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild einer Einheit zur Bestimmung des Fourier-Koeffizienten und zur
Rücktransformation,
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild zweier kombinierter Einheiten gemäß Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Kombination von n Einheiten gemäß Fig. 3 mit einer PWM-Einheit,
- Fig. 6
- eine Kombination von n Einheiten gemäß Fig. 3 mit einem DAC,
- Fig. 7
- ein Blockdiagramm gemäß Fig. 3 in Kombination mit einer PWM-Einheit hinter den UND-Gattern,
- Fig. 8
- ein Blockdiagramm gemäß Fig. 5 in Kombination mit einer PWM-Einheit vor dem einzelnen
UND-Gatter,
- Fig. 9
- ein Blockschaltbild gemäß Fig. 1 mit Ersatz diverser Funktionsblöcke durch den Block
39 gemäß Fign. 7 und 8,
- Fig. 10
- ein alternatives Blockschaltbild für das Gesamtsystem,
- Fig. 11
- eine weitere alternative Schaltung für das Gesamtsystem,
- Fig. 12
- das Gesamtsystem ohne Kompensationssignalsender als Blockschaltdiagramm,
- Fig. 13
- eine alternativ Blockschaltbilddarstellung des Gesamtsystems,
- Fig. 14
- die Eingangsstufe des Gesamtsystems,
- Fig. 15
- eine Darstellung der Eingangsstufe des Gesamtsystems in Form eines Signalfolgediagramms,
- Fig. 16
- eine Darstellung der Eingangsstufe des Gesamtsystems in Form eines Signalfolgediagramms,
- Fig. 17
- eine Blockschaltbilddarstellung als Signallauf einer Schaltung nach dem Stand der
Technik,
- Fign. 18 bis 20
- Darstellungen einer erfindungsgemäßen Schaltung gemäß zweier weiterer Ausgestaltungen
zur Verdeutlichung der Erfindung im Allgemeinen und
- Fig. 21
- der bekannte Messsystem-Regelkreis, von dem erfindungsgemäß ausgegangen und eine digitale
Schaltungsvariante vorgeschlagen wird.
[0025] Bevor die Erfindung im Einzelnen erläutert wird, soll zuvor kurz auf das aus den
eingangs genannten Schriften bekannte Messprinzip eingegangen werden. Bei diesem Messprinzip
handelt es sich dabei in erster Linie um ein optoelektronisches Messsystem mit einer
extrem hohen Störsicherheit gegenüber Fremdlicht. Die Grundschaltung weist zwei Infrarot-Sendedioden,
nämlich einen Nutzsignalsender und einen Kompensationssignalsender, eine Fotodiode
als Empfänger für das Nutzsignal (nach Reflektion an einem Objekt) und für das Kompensationssignal
und eine nachgeschaltete Peripherie auf. Dieses Messprinzip ist gegenwärtig ausschließlich
als Analogschaltkreis konzipiert und z.B. unter HALIOS® bekannt.
[0026] Aus verschiedenen Gründen wäre es von Vorteil, die Funktionen dieses analogen Messprinzips
auf ein rein digitales System zu transformieren. Digitale Schaltungen bieten im Allgemeinen
den Vorteil, dass die benötigte Chipfläche gegenüber derjenigen von Analogschaltungen
kleiner ist und die Tests der Schaltkreise wesentlich vereinfacht werden. Dies und
eine Reduktion der benötigten Chipfläche hat eine Senkung der Kosten pro IC (Integrated
Circuit) zur Folge, da sich der Preis von integrierten Schaltkreisen nahezu ausschließlich
an der benötigten Fläche orientiert.
[0027] Bei optischen Messsystemen der zuvor genannten Art handelt es sich im Kern um einen
einfachen Regelkreis. Durch die Struktur und die Funktion können mit diesem Regelkreis
sehr effektive Sensorschaltungen aufgebaut werden.
[0028] In Fig. 21 ist das Prinzip des optisch analogen HALIOS®-Messsystem-Regelkreises dargestellt.
Dieser besteht im Kern aus einer Sendediode und einer Kompensationsdiode, sowie einem
einer Empfangsdiode nachgeschalteten Verstärker, Synchrondemodulator und PI-Regler.
[0029] Der Nutzsignalsender (Sende-LED) sendet einen rechteckförmig amplitudenmodulierten
Lichtstrom mit einem Tastverhältnis von eins aus. Wenn sich nun ein Objekt in der
Richtkeule des Nutzsignalsenders befindet, wird an dem Objekt ein Teil der Strahlung
reflektiert und von dem Empfänger (PD) detektiert. Der Anteil des reflektierten Lichtstroms
ist dabei weniger abhängig von der Art der Oberfläche als vielmehr von dem Abstand
des Objektes.
[0030] Der (zweite bzw. Kompensations-)Sender (Kompensations-LED) sendet ebenfalls einen
rechteckförmig amplitudenmodulierten Lichtstrom aus, welcher von dem Empfänger (PD)
detektiert wird. Allerdings ist das ausgesendete Signal nun um 180° phasenverschoben
und der Lichtstrom wird direkt in den Empfänger (PD) eingekoppelt. Der Kompensationssignalsender
kompensiert also den Lichtstrom des Nutzsignalsenders. An dem Empfänger (PD) überlagern
sich dementsprechend die Lichtströme der beiden Sender.
[0031] Hier ist bereits zu erkennen, dass dann, wenn die Amplitude der beiden Sender gleich
groß ist und die Reflektion des Signals des Nutzsignalsenders 100 % beträgt, der Empfänger
einen konstanten Lichtstrom detektiert.
[0032] Die aufsummierten und detektierten Lichtströme (ausschließlich die Wechselanteile
der detektierten Signale) werden anschließend verstärkt und gefiltert. Mit einem Synchrondemodulator
kann nun festgestellt werden, welcher Sender zu stark sendet. Dieser Parameter wird
dann im nachgeschalteten PI-Regler als Rückführung verwendet, und zusammen mit der
Sollwertvorgabe, welche Null beträgt, kann dann die Regelabweichung und daraus resultierend
die Stellgröße berechnet werden. Mit der Stellgröße wird anschließend die Amplitude
des Kompensationssignalsenders so angepasst, dass die Differenz der beiden Lichtströme
zu Null wird. Die Stellgröße ist direkt proportional zur optischen Kopplung (DT) des
Nutzsignalsenders zum Empfänger. Die optische Kopplung ist wiederum direkt von der
Reflektion, also dem Abstand des Objektes, abhängig.
[0033] Wie zu erkennen ist, handelt es sich bei der Schaltung nach Fig. 21 (und damit auch
bei der Erfindung) um eine Vorrichtung zur Bestimmung mindestens einer Eigenschaft
in der Übertragungsstrecke I
1 zwischen dem Nutzsender und dem Empfänger (nämlich z.B. zur Untersuchung, ob sich
dort ein Objekt befindet) eines Übertragungskanals, der eine zweite (bekannte) Übertragungsstrecke
I
2 zwischen dem Kompensationssignalsender und dem Empfänger aufweist. Die Verhältnisse
können aber auch umgekehrt gegeben sein.
[0034] Das Besondere dieser Anordnung ist, dass die Differenzenbildung der beiden Lichtströme
direkt im physikalischen Medium, nämlich dem Empfänger, und nicht erst im Regler stattfindet.
Hierdurch erfährt der Lichtstrom des Kompensationssignalsenders die gleichen Verzerrungen
wie das Messsignal, wodurch das System beispielsweise gegen Verschmutzungen unempfindlich
wird. Somit ist das optische Messsystem nahezu unempfindlich gegenüber Verschmutzungen,
Umgebungslicht oder ähnlichen Störgrößen. Die Grenze der Immunität gegenüber Störgrößen
ist etwa dann erreicht, wenn der Empfänger aufgrund eines zu intensiven Umgebungslichtes
den Fotostrom nicht mehr steigern kann. Insbesondere führt die Summierung im Medium
zu einer Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen und Sensordrift.
[0035] Ein weiterer Vorteil ist, dass im ausgeregelten Fall der Wechselanteil des Empfangssignals
Null ist und somit ein nachgeschalteter Verstärker das Differenzsignal fast beliebig
hoch verstärken kann, um die Empfindlichkeit zu maximieren.
[0036] Die Vorteile des bekannten Messsystems nach Fig. 21 sind somit die hohe Störsicherheit,
die hohe Empfindlichkeit und die Verschleißfreiheit, da es sich um einen optischen
Sensor handelt.
[0037] Als weiterer Vorteil sei die Eigenschaft angemerkt, dass einzelne Messsysteme auch
als Gruppe nutzbar sind. Das bedeutet, dass es möglich ist, mehrere Grundelemente
(bestehend aus drei Dioden) als Gruppe zu verschalten. Mit einer solchen Verschaltung
lassen sich dann einzelne Raumelemente mit ihren Objekten vollständig detektieren
(Detektion von Bewegungsrichtungen im Raum). Anwendung findet diese Eigenschaft beispielsweise
bei der sogenannten Gestenerkennung.
[0038] Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild der erfindungsgemäß digital ausgeführten Gesamtschaltung
entsprechend dem bekannten Messprinzip, wobei hier anhand der Detektion eines sich
in die Übertragungsstrecke I
1 hinein bewegenden Objekts eine Annäherung desselben erkannt und damit die (Übertragungs-)
Eigenschaft der Übertragungsstrecke I
1, hier die Größe des Signals eines Nutzsignalsenders 2, anhand des Messsignals eines
Empfängers 3 untersucht wird. Nach dem Empfang des Signals des Nutzsignalsenders 2
durch einen Empfänger 3, beispielsweise durch eine Fotodiode, wird dessen analoges
Ausgangssignal 4 zunächst digitalisiert. Um dem Anspruch eines volldigitalen Entwurfs
gerecht zu werden, soll dabei die Verwendung eines konventionellen ADCs vermieden
werden. Der ADC soll daher so weit wie möglich unabhängig von Parameterschwankungen
eines Halbleiterprozesses sein. Darum wird ein Hochpassfilter (hier z.B. konkret in
Form eines diskreten Kondensators 5) in Serie zum Ausgangssignal 4 des Empfängers
3 geschaltet. Dieser ist so auf eine Spannung aufgeladen, dass er in etwa die Spannungsdifferenz
zwischen dem Spannungsarbeitspunkt des Empfängers 3, beispielsweise einer Fotodiode,
und der Schaltschwelle eines nachfolgenden Inverters 22 ausgleicht. Im Ruhezustand
befindet sich also der Eingang des Inverters 22 genau im Umschaltpunkt desselben.
[0039] Der Ausgang 8 des Inverters 22 wird über einen diskreten, typischerweise chip-externen
Tiefpassfilter 10 aus z.B. zwei Widerständen 10a,10b und einem Kondensator 10c auf
den Eingang rückgekoppelt. Dessen Widerstände 10a, 10b bilden mit einem weiteren am
Rückkoppelknotenpunkt bzw. Eingang des Inverters 22 gegen Masse geschalteten Widerstand
7 einen Spannungsteiler, über den der Arbeitspunkt eingestellt wird. Das in Fig. 1
gezeigte D-Flip-Flop 9 (Synchronisations-Flip-Flop) wird in seiner Funktion später
erläutert und dient der Performance-Verbesserung. Es hat sich gezeigt, dass dieses
Flip-Flop 9 vorteilhaft ist. Für das unmittelbare Verständnis der Erfindung und deren
Grundfunktion ist es jedoch zunächst nicht erforderlich.
[0040] Ist der Kondensator 5 nicht ausreichend geladen, so erreicht der Eingang 6 des Inverters
22 nicht die Schaltschwelle desselben und der Ausgang 8 ist im Zustand high. Dies
führt zu einem Strom durch die Widerstände 10a und 10b und damit zur Aufladung des
Kondensators 5. Wird am Inverter-Eingang 6 die Schaltschwelle des Inverters 22 erreicht,
so endet der Ladevorgang und ein Entladevorgang beginnt. Ist die Spannung am Inverter-Eingang
6 zu hoch, so ist der Inverter-Ausgang 8 auf low und es kommt zu einem Entladestrom
durch den Widerstand 7 und die Widerstände 10b und 10a.
[0041] Es ist zweckmäßig, nicht nur einen Inverter 22, sondern eine Inverter-Kette aus einer
ungeraden Anzahl von Invertern zu verwenden, um die Verstärkung zu erhöhen. Eine zu
hoch gewählte Verstärkung führt allerdings zu einem Schwingverhalten. Die Grenze wird
hierbei durch die parasitären Elemente bestimmt, die zu einem Anschwingen dieser Kette
bei zu hohen Verstärkungen führt.
[0042] Der Kondensator 10c des Filters 10 dient zur Tiefpassfilterung des Rückkopplungssignals.
Den gleichen Zweck erfüllt das eingeschobene, mit dem Systemtakt 27 getaktete D-Flip-Flop
9, das das Signal am Inverter-Ausgang 8 abtastet und die gleiche Funktion erfüllt,
wie sie eine Sample-and-Hold-Schaltung hätte, die sich am Eingang 6 des Inverters
befinden würde und das analoge Ausgangssignal des Empfängers mit einem analogen Pegel
in den Systemtakt einsynchronisieren würde. Insofern wird durch diese Stufe also eine
zweifache Diskretisierung durchgeführt, zum einen wird das Empfängerausgangssignal
4 abgetastet. Zum anderen wird es auf einen diskreten digitalen Spannungspegel abgebildet.
[0043] Das so erzeugte synchrone Ein-Bit-Ausgangssignal 11 des Ein-Bit-Analog-Digital-Wandlers
wird mit dem Sendesignal 21 digital zum Signal 13 multipliziert. Dies geschieht durch
ein EXOR-Gatter 12. Hierbei entsprechen ein Low-Pegel des Ein-Bit-Ausgangssignals
11 einer -1 und ein High-Pegel einer 1. Ebenso entsprechen hierbei ein High-Pegel
des Sendesignals 21 einer 1 und ein Low-Pegel einer -1. Dieses Sendesignal 21 wird
neben anderen Steuersignalen durch einen zentralen Automaten (Generator 25) aus dem
Systemtakt (Clock 27) erzeugt. Das Sendesignal wird durch den Nutzsignalsender 2 über
einen ersten, unbekannten Übertragungskanal an den besagten Empfänger 3 gesendet.
Der Nutzsignalsender 2 kann beispielsweise eine LED (Leuchtdiode) oder ein anderer
elektromagnetischer Sender sein. Entsprechend kann es sich bei dem Empfänger 3 um
einen korrespondieren Empfänger handeln. Im Falle einer LED als Nutzsignalsender 2
wäre das beispielsweise eine Fotodiode. Das durch die zuvor beschriebene Multiplikation
gebildete multiplizierte Empfängerausgangssignal 13 wird durch einen Up-Down-Counter
14 aufsummiert. Typischerweise werden nicht alle Bits des Ausgangssignals 15 des Up-Down-Counters
14 auf die nachfolgende PWM-Einheit 16 gegeben, sondern nur die höherwertigen Bits.
Hierdurch entsteht ein integrierender Filtereffekt. Die PWM-Einheit 16 sendet dabei
in PWM-Perioden 32 (in Fig. 2 die Perioden 32a,32b,32c und 32d). Typischerweise ergeben
mehrere PWM-Perioden 32 (in Fig. 2 die Perioden 32a,32b,32c und 32d) die Grundperiode
des Sendesignals 21. In einer beispielhaften Implementierung hat es sich als günstig
erwiesen, dass vier PWM-Perioden 32 der Transmissionsperiode 33 eines Sendesignalbits
dem Sendesignal 21 entsprechen (siehe auch Fig. 2). Zu Beginn einer jeden PWM-Periode
32 wird in einem Register 28 der aktuelle Wert des Ausgangssignals 15 des Up-Down-Counters
14 festgehalten, damit die PWM-Einheit 16 einwandfrei arbeiten kann. In einem experimentellen
Aufbau hatte es sich erwiesen, dass es ansonsten zu periodischen Störungen kommen
kann. Ursache ist, dass die PWM-Einheit 16 innerhalb einer PWM-Periode 32 anderenfalls
inkonsistente Werte sendet. Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn der Wert
des Up-Down-Counters 14 in dem letzten Takt des Systemtaktes 27 in einer PWM-Periode
32 im besagten Register 28 gespeichert wird. Das entsprechende Steuersignal kommt
dabei beispielsweise aus dem Generator bzw. einer zentralen Steuereinheit 25 und ist
in Fig. 1 zur besseren Übersichtlichkeit nicht eingezeichnet.
[0044] Das so gewonnene PWM-Signal 17 wird in einem UND-Gatter 26 mit dem im Inverter 23
invertierten Sendesignal 21 (dem invertierten Sendesignal 24) multipliziert. Hierbei
entspricht der Low-Pegel des invertierten Sendesignals 24 einer 0 und der High-Pegel
einer 1. Aufgrund dieser geänderten Wertigkeit kann bei dieser Multiplikation ein
UND-Gatter an Stelle des bei der ersten Multiplikation verwendeten EXOR-Gatters verwendet
werden. Der Ausgang 18 des UND-Gatters 26 speist typischerweise über einen Treiber
oder Vorwiderstand 19 den Kompensationssignalsender 1.
[0045] Alternativ können am Eingang des UND-Gatters 26 das Signal 29 und das invertierte
Sendesignal 24 anstehen, wobei das Ausgangssignal des UND-Gatters 26 einer PWM-Einheit
16 zugeführt wird, deren Ausgang 18 den Kompensationssignalsender 1 speist (gegebenenfalls
über einen Treiber oder Vorwiderstand).
[0046] Beide Sender, der (erste) Nutzsignalsender 2 und der Kompensationssignalsender 1,
strahlen in den Empfänger 3 ein. Der Nutzsignalsender 2 übermittelt sein Signal dabei
typischerweise über eine Übertragungsstrecke I
1 mit unbekannten Eigenschaften, die es zu bestimmen gilt, während die Transmission
des Kompensationssignalsenders 1 den Empfänger über eine im Wesentlichen bekannte
Übertragungsstrecke I
2 erreicht.
[0047] Wesentlich ist nun, dass die Überlagerung der Signale nahezu linear erfolgt, wodurch
infolge der hohen Verstärkung bei geeigneter Wahl der Vorzeichen eine Kompensation
der Sendepausen des Nutzsignalsenders 2 durch den Kompensationssignalsender 1 erfolgt,
so dass das Signal am Eingang 6 mehr oder weniger ein Gleichsignal ist. Der Inverter
22 schwankt daher immer ein wenig um seine Schaltschwelle herum, was zu Oszillationen
führt, die durch das Systemrauschen weiter angeregt werden. Hier hat sich das Flip-Flop
9 als sehr hilfreich erwiesen, da es die Oszillationen mit dem Systemtakt synchronisiert
und alle nicht synchronen Schwingungen unterdrückt. Die trotzdem noch auftretenden
Schwankungen werden durch Reduktion der Busbreite des Signals 29 gegenüber dem Ausgangssignal
15 weiter reduziert. Der Up-Down-Counter 14 erhält damit die Funktion eines Tiefpassfilters.
[0048] Mathematisch gesehen führt die Stufe bestehend aus EXOR-Gatter 12, Up-Down-Counter
14 und Register 28 eine Skalarmultiplikation des digitalen Signals 21 mit dem Ausgangssignal
11 des Analog-Digital-Wandlers durch. Der Wert des Signals 29 gibt daher an, wie viel
des Sendesignals 21 im synchronisierten Ausgangssignal 11 enthalten ist.
[0049] Die zentrale Steuereinheit 25 ist typischerweise mit dem Up-Down-Counter 14 und der
PWM-Einheit 16 so verbunden, dass diese synchron zueinander laufen. Diese Synchronisation
wird durch ein Synchronisationssignal sichergestellt, die in Fig. 1 nicht eingezeichnet
sind.
[0050] Es hat sich, wie bereits erwähnt, als hilfreich erwiesen, wenn ein Bit-Wechsel des
Sendesignals 21, das durch die zentrale Steuereinheit 25 erzeugt wird, synchron zum
PWM-Wortwechsel erfolgt. In einer Realisierung der Erfindung hat es sich als hilfreich
erwiesen, dass diese Wechselfrequenz des Sendesignals 21 viermal so niedrig wie die
PWM-Wort-Frequenz gewählt wurde. Die PWM-Wort-Frequenz ist die Inverse der PWM-Periode
32. Die Wechselfrequenz ist die Inverse der Sendesignalperiode 33.
[0051] Um die Filterwirkung des Dezimationsfilters zu maximieren, wird die PWM-Einheit 16
so moduliert, dass sie mit möglichst hoher Frequenz sendet.
[0053] Dies stellt selbstverständlich nur den relevanten Ausschnitt aus dem Gesamt VHDL
Code dar.
[0054] Bei einer Realisierung des PWM-Schemas hat es sich als günstig erwiesen, eine 8-Bit-PWM-Einheit
zu verwenden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird das Ergebnis für ein 4-Bit-PWM-Schema
erläutert, was sich auf beliebig breite PWM-Vorrichtungen übertragen lässt:
| PWM Sendewort |
PWM-Sende-Bit |
Wert |
| 0 |
1 |
2 |
3 |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
|
| 0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
| 1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
| 0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
2 |
| 1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
3 |
| 0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
4 |
| 1 |
0 |
1 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
5 |
| 0 |
1 |
1 |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
6 |
| 1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
7 |
| 0 |
0 |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
8 |
| 1 |
0 |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
9 |
| 0 |
1 |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
10 |
| 1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
11 |
| 0 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
12 |
| 1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
13 |
| 0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
0 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
14 |
| 1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
15 |
[0055] Wichtig ist, dass die PWM-Perioden 32 nicht 2
n sondern nur 2
n-1 Bits, also 2
n-1 Takte des Systemtakts 27 umfasst. Außerdem ist das Signal um den zeitlichen Schwerpunkt,
d.h. der halben PWM-Periode 32, herum symmetrisch, was ein wesentlicher Vorteil ist,
da hierdurch der PWM-Jitter auf eine halbe Taktbreite begrenzt wird.
[0056] Fig. 2 zeigt ein entsprechendes Taktschema für eine 3 Bit-PWM-Einheit. Auch hier
wurde ausschließlich aufgrund der klareren Darstellung eine 3-Bit-PWM-Einheit gewählt,
obwohl aufgrund der Erfahrungen eine 8-Bit-PWM-Einheit besser ist.
[0057] Der Systemtakt 27 synchronisiert die gesamte Logik. Für das Beispiel einer 3 Bit
PWM-Einheit dauert eine PWM-Periode sieben Systemtakte 27.
[0058] Das Beispiel aus Fig. 2 ist so gewählt, dass jede Transmissionsperiode 33 aus vier
PWM-Perioden 32a,32b,32c,32d besteht. Dieses Verhältnis hat sich in einem Anwendungsfall
der Erfindung als sinnvoll erwiesen. Andere Verhältnisse sind möglich.
[0059] Das Sendesignal 21 ändert den logischen Wert synchron zum Beginn einer neuen PWM-Periode
33b. Gleiches gilt dann auch für das invertierte Sendesignal 24. Ebenso wird der Wert
des Up-Down-Counters mit einem Steuersignal 30 im letzten Takt des vorhergehenden
Sendesignal-Periode 33a gespeichert und ist für den logischen Inhalt des PWM-Ausgangssignals
17 in der nachfolgenden Sendesignal-Periode 33b maßgeblich.
[0060] Das Kompensationssendesignal wird am Ausgang 18 des UND-Gatters 26 durch Multiplikation
des PWM-Ausgangssignals 17 mit dem invertierten Sendesignal 24 erhalten.
[0061] Mathematisch gesehen kann die erste Multiplikation des einsynchronisierten Inverter-Ausgangssignals
11 mit dem Sendesignal 21 im EXOR-Gatter 12 und die anschließende Integration durch
den Up-Down-Counter 14 als Bildung eines Skalarproduktes zweier Funktionen verstanden
werden.
[0062] Diese ist typischerweise für zwei Signale a(t) und b(t) bezogen auf die Signalperiode
T definiert als

[0063] Im erfindungsgemäßen Fall entspricht die Periode T beispielsweise der Periode des
Sendesignals 21.
[0064] Diese Vorgehensweise ist bereits in der
EP-A-2 631 674 beschrieben, auf deren Inhalt hiermit Bezug genommen wird, so dass deren Inhalt Bestandteil
dieser Anmeldung ist.
[0065] Da die Summation in dem Integral erst beim Erreichen der Integrationsgrenze bei T
abgeschlossen ist, wird die Skalarprodukt-Bildung erst mit dem letzten Takt abgeschlossen.
Dies geschieht in dem Beispiel durch die Speicherung des Zählerstandes des Up-Down-Counters
14 in dem Register 28 am Ende einer Sendeperiode 33. Dies wird durch das Steuersignal
30 veranlasst. Der Wert entspricht einen Fourier-Koeffizienten für das Sendesignal
21.
[0066] Die anschließende Multiplikation des PWM-Ausgangssignals 18 mit dem invertierten
Sendesignal 24 führt zu einer Rücktransformation vom Frequenz- in den Zeit-Raum.
[0067] Diese beiden Operationen, Bestimmung des Fourier-Koeffizienten bezogen auf das Signal
29 und Rücktransformation, werden zweckmäßigerweise in einer Einheit (Block 39) zusammengefasst.
Fig. 7 zeigt eine solche Einheit.
[0068] In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Reihenfolge von PWM-Einheit 16 und zweiter
Multiplikation durch das UND-Gatter 26 zu vertauschen. Die PWM-Einheit kann dann für
mehrere Skalarprodukte durch Summation gleichzeitig verwendet werden. Dieser Unterschied
ist in den Fign. 7 und 8 dargestellt.
[0069] In dem Fall ist es sinnvoll, die Einheit 40 ohne die PWM-Einheit 16 zu definieren.
[0070] Fig. 3 zeigt eine solche Einheit 40. Hierbei wird jedes parallele Bit des Signals
29 mit dem invertierten Sendesignal 24 einzeln mit einem separaten UND-Gatter 26 multipliziert.
Das Ergebnis ist der rücktransformierte Datenbus 31. Fig. 4 zeigt, wie zwei solcher
Einheiten 40, hier mit 40a und 40b bezeichnet, verwendet werden. Die erste Einheit
40a führt das Skalarprodukt zwischen dem ein-synchronisierten Inverter-Ausgangssignal
11 und einem ersten Sendesignal 21a durch. Die zweite Einheit 40b führt das Skalarprodukt
zwischen dem ein-synchronisierten Inverter-Ausgangssignal 11 und einem zweiten Sendesignal
21b durch. Zu den Bedingungen für die Signale 21a und 21b sei hier wieder auf
EP-A-2 631 674 verwiesen. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Signale 21a und 21b zueinander bezüglich
der realisierten Skalar-Produkte orthogonal sind. Die Untereinheiten sind jeweils
zur besseren Unterscheidung zusätzlich mit a und b beschriftet.
[0071] Die beiden Kompensationsdatenströme 31a und 31b werden in einem Addierer 36 zum rücktransformierten
Datenstrom 35 zusammengefasst. Dieser speist die PWM-Einheit 16, die nun als Ausgangssignal
18 ein gemeinsames Kompensationssendesignal direkt erzeugt.
[0072] Die Fourier-Koeffizienten für die Signale 21a und 21b liegen dann in Form zweier
Digitalwerte 29a und 29b vor.
[0073] Auf diese Weise lassen sich auch Systeme mit n-Einheiten auf Basis der Einheit 40
erstellen. Die Systeme werden in Fig. 5 zur Vereinfachung nur noch als n verschiedene,
nicht weiter strukturierte Blöcke 40_1 bis 40_n gezeigt. Die Signale sind zur Unterscheidung
mit einem Unterstrich gefolgt von einer Zahl, die die zugehörige Block-Nummer angibt
versehen. Wie beim System mit zwei Blöcken, werden alle Ergebnisdaten 31_1 bis 31_n
durch eine Additionsvorrichtung 36 zu einem Ergebnisdatenstrom 35 zusammengefasst.
Auch hier ist es besonders vorteilhaft, wenn die Signale 21_1 bis 21_n orthogonal
zueinander gewählt werden.
[0074] Die PWM-Einheit 16 bildet mit einer nachgeschalteten Dezimationsfilter (z.B. realisiert
durch ein RC-Tiefpassfilter aus z.B. dem Widerstand 19 und der parasitären Kapazität
des Kompensationssignalsenders 1) an sich einen DAC (Fign. 5 und 6). Die Verwendung
einer PWM-Einheit als DAC ist nicht zwingend notwendig. Andere Wandler-Prinzipien
können bei geeigneter Anpassung ebenfalls verwendet werden. Fig. 6 zeigt daher eine
Konstruktion mit einem Analogausgang 37 und einem beliebigen DAC.
[0075] Der DAC bzw. die PWM-Einheit 16 lassen sich mit der Einheit 40 zu einem neuen Block
39 integrieren (Fig. 8). In Fig. 9 ist dargestellt, dass das die Multiplikation durchführende
UND-Gatter 26 im Vergleich zu Fig. 9 hinter die PWM-Einheit 16 verschoben werden kann.
[0076] Den Einbau einer Einheit (Block 39) entsprechend Fig. 7 oder 8 in das System von
Fig. 1 zeigt Fig. 9.
[0077] Nun ist es denkbar, ein Skalarprodukt zwischen dem einsynchronisierten Inverter-Ausgangssignal
11 und der Konstante 1 zu bilden und den erhaltenen Fourier-Koeffizienten zur Steuerung
des Arbeitspunktes am Inverter-Eingang 6 über das Dezimationsfilter 10 zu verwenden.
Hierfür wird der Eingang des Blockes 39_g in Fig. 10 auf Masse gelegt. Die Blöcke
39_g und 39_s entsprechen im Innern dem Block 39 von Fig. 8. Hierdurch wird der Arbeitspunkt
weiter stabilisiert und der Rauschabstand weiter vergrößert. Diese Konstruktion ist
in Fig. 10 gezeigt. Die Einheit zur Bestimmung des Fourier-Koeffizienten für die Konstante
1 ist mit 39_g bezeichnet. Die Einheit zur Bestimmung des Fourier-Koeffizienten für
das Sendesignal 21 ist mit 39_s bezeichnet. Der entsprechende Fourier-Koeffizient
ist mit 29_s bezeichnet. Der Fourier-Koeffizient für die Konstante ist mit 29_g bezeichnet.
[0078] Statt des Dezimationsfilters 10 können auch andere Dezimationsfilter 41 verwendet
werden. Dies ist in Fig. 11 dargestellt.
[0079] Will man das System aus Fig. 10 mit Hilfe von Einheiten 40 und ohne Kompensationssignalsender
1 aufbauen, so muss eine gemeinsame PWM-Einheit 16 zur DA-Wandlung vorgesehen werden.
Dies ist in Fig. 12 dargestellt. Die Einheiten 40_g und 40_s, die im Innern einer
Einheit 40 entsprechen, liefern zwei digitale Werte 31_g und 31_s, die in dem Addierer
36 zu dem bekannten rücktransformierten Gesamtdatenstrom 35 zusammengefasst werden.
In diesem Fall sind das Sendesignal, dass zwischen 0 und 1 schwankt (es sei hier eine
willkürliche Normierung zur Vereinfachung dieser Beschreibung vorausgesetzt) und die
Konstante 1 (auch hier sei die willkürliche Normierung zur Vereinfachung dieser Beschreibung
vorausgesetzt) nicht orthogonal zueinander bezüglich des für die Konstante zu bildenden
Skalarproduktes. Vielmehr ergibt ein Skalarprodukt aus dem Sendesignal, das als zwischen
1 und 0 mit 50% Duty-Cycle schwankend angenommen sei, mit der Konstanten 1 einen Wert
von 0,5 und nicht 1. Daher muss für eine korrekte Orthogonalisierung der halbe Wert
31_s des dem Sendesignal 21 zugehörigen Skalarproduktes aus der Einheit 40_s vom Ergebnis
31_g des der Konstanten zugeordneten Skalarproduktes 31_g abgezogen werden. Dies geschieht
durch Kopieren der Bits des Datensignalbusses 31_s in einen um ein Bit schmaleren
Datenbus 42 vor der Addition. Dies ist in Fig. 13 dargestellt.
[0080] Wichtig ist es nun, die Eingangsstufe der Schaltung zu analysieren.
[0081] Diese ist nochmals in Fig. 14 dargestellt.
[0082] Der Arbeitswiderstand R
42 42 der Empfangsdiode des Empfängers 3 und der (Ableit-)Widerstand 7 (R
7) sind in den folgenden Formeln mit R
42 bzw. mit R
7 bezeichnet, der Kondensator 5 mit C
4.
[0083] Es können dann die folgenden Gleichungen aufgestellt werden:
Maschengleichungen

Knotengleichungen

Spannungs-/Stromgleichungen

Gesucht ist u7(i3)
[0084] Als erstes werden u
42, u
10, u
4 und i
7 ersetzt durch die Maschengleichungen

und die Knotengleichungen

[0085] Weiteres Einsetzen ergibt die Maschengleichungen

[0086] Auflösen nach i
42 ergibt

bzw.

[0087] Einsetzen

[0088] Mit

ergibt sich:

[0089] Aus der Literatur, beispielsweise aus
S. Norsworthy, R. Schreier, G. Temes; Delta-Sigma-Converters, IEEE Press, Circuits
and Systems Society, 1996, ISBN 0-7803-1045-4, Kapitel 1.2.4 "Some Alternative Structures", dortige Fig. 1.23, Seite 23, isind Strukturen mit

bekannt (Fig. 17).
[0090] Hierbei kann man darauf hinweisen, dass u
7 im Stand der Technik durch zwei Negationen positiv integriert wird und somit ein
Gleichsignal durch den Integrator nicht eliminiert wird. Im erfindungsgemäßen Fall
tritt jedoch nur eine Negation auf. Hierdurch wird das Eingangssignal, negativ integriert,
von sich selbst abgezogen, weshalb Gleichpegel nicht in den Regelkreis gelangen. In
den meisten Anwendungsfällen von Delta-Sigma-Wandlern wäre das von Nachteil. Hier
jedoch weisen alle Nutzsignale eine von f=0Hz verschiedene Frequenz auf, weshalb es
sich bei Gleichsignalen um Störungen handelt. Im Falle optischer Systeme kann es sich
dabei beispielsweise um eine unerwünschte Sonneneinstrahlung in einen Detektor handeln.
[0091] Auf Basis der oben abgeleiteten Formel lässt sich das Signallaufbild in Fig. 15 ableiten.
[0092] Zu dem Eingangssignal i
3 am Punkt "in" wird das mit einem Faktor k
1 multiplizierte analoge Rückkopplungssignal 43 hinzuaddiert. Ebenfalls hinzuaddiert
wird das mit einem Faktor k
2 multiplizierte zeitliche Integral dieses Signals 43. Es erfolgt eine Multiplikation
mit einer Konstanten k
3. Dieses Signal wird bei Überschreiten eines Grenzwertes durch einen idealen Ein-Bit-ADC
44 auf eine 1 und ansonsten auf eine 0 abgebildet. Es ergibt sich das Signal a(t).
Es folgt vorzugsweise die Skalarproduktbildung durch Multiplikation mit dem Signal
b(t) und anschließender Integration über die Periode des Signals b(t) bzw. die Periode
des Systems, beispielsweise über die Periode des Signals 21 (nicht in Fig. 15 eingezeichnet),
und Multiplikation mit einem Verstärkungsfaktor vo. Schließlich erfolgt eine Filterung
46 des Signals 29 und eine Multiplikation zum rücktransformierten Datenbus 31. Der
DAC erzeugt hieraus wieder das Rücckopplungssignal 43.
[0093] Entscheidend gemäß der Erfindung ist, dass bis auf das Widerstands-Kondensator-Netzwerk
alle Teile des DAC-Reglers digital ausgeführt werden können. Dies bringt einen erheblichen
wirtschaftlichen Vorteil. So können solche Schaltungen beispielsweise vollautomatisch
aus einem VHDL- der Veriolg-Code synthetisiert werden.
[0094] Ein Nachteil der Konstruktion ist, dass der Quantisierungsfehler, der durch den Ein-Bit-ADC
44 erzeugt wird, für niedrige Frequenzen besonders hoch ist. Da das System jedoch
für eine Messstrecke vorgesehen ist, bei der f≠0Hz gilt, kann das Problem, wie oben
beschrieben, leicht umgangen werden.
[0095] Der in Fig. 15 gezeigte Regler stellt zunächst nur den DC Arbeitspunkt korrekt ein.
Das bedeutet, dass über den Kondensator C
4 5 in Fig. 14 der Gleichspannungsunterschied zwischen der Umschaltspannung des Inverters
22 und dem Gleichspannungsanteil des Eingangssignals U
42 abfällt.
[0096] Fig. 16 zeigt das System mit zwei Signalen b(t) und c(t), das ansonsten dem System
aus Fig. 13 oder dem aus Fig. 15 entspricht. Beispielsweise ist es sinnvoll, mit einem
Signal c(t)=constant den Gleichanteil des Signals a(t) über das Skalarprodukt zu messen
und auf Null zu regeln. Das Signal b(t) sollte dem Sendesignal des Messsenders entsprechen.
Das Signal 29 gibt dann die Empfangsstärke dieses Signals an.
[0097] Fig. 17 zeigt einen Delta-Sigma-Wandler nach dem Stand der Technik. Die Zeichnung
ist dem Buch
"S.R. NORWORTH et. Al, Delta-Sigma-Converters Theory Design and Simulation, Seite
1.23" sinngemäß entnommen. Im Gegensatz zur Schaltung der Erfindung gemäß Fig. 14 wird
das Eingangssignal vor dem Integrator vom Rückkoppelsignal abgezogen. Dadurch verbleibt
nur noch der durch den Quantisierer erzeugte Digitalisierungsfehler in der Rückkoppelschleife.
Dieser wird durch den Integrator aufsummiert und vom Eingangssignal abgezogen, wodurch
das Ausgangssignal a(t) insbesondere für Gleichsignale im Mittel fehlerfrei wird.
[0098] Das System nach Fig. 15 arbeitet im beabsichtigten Betriebsmodus mit k
4≥0 derart, dass der Integrator den Gleichanteil unterdrückt. Dies dient dazu, das
Eingangssignal auf die Schaltschwelle des Inverters, der als Quantisierer arbeitet,
anzuheben. Der erfindungsgemäße Delta-Sigma-Wandler ist aus diesem Grund für Gleichsignale
nicht geeignet. Diese andere Konstruktion der Fig. 15 gegenüber dem Stand der Technik
(Fig. 17) äußert sich unter anderem in dem anderen Vorzeichen gegenüber Fig. 17, mit
dem das Integrationsergebnis in Fig. 15 in den Eingangspfad des Quantisierers (Ein-Bit-ADC
44) eingespeist wird.
[0099] Anhand der Fign. 18 und 19 soll nachfolgend dargelegt werden, warum die Integration
einer Sample & Hold-(Abtast-)Schaltung SP (in Fig. 1 realisiert als Synchronisations-Flip-Flop
9) hinter dem Eingangsverstärker (oder allgemein einen ADC) und vor der Rückkopplung
zu einer Qualitätsverbesserung führt und welche Randbedingungen gelten.
[0100] Die Grundstruktur, in die der ADC gemäß Fig. 1 eingebettet ist, kann verallgemeinert
und auf Blockschaltbildebene so angegeben werden, wie es in Fig. 18 dargestellt ist,
wobei die Bezugszeichen 4,6,8,11,27 und 29, die in Fig. 18 angegeben sind, funktional
den Elementen und Signalen entsprechen, die in Fig. 1 mit diesen Bezugszeichen gekennzeichnet
sind.
[0101] Das Eingangssignal S(jω) wird mit einem ersten Filter F
1(jω) zum Signal A(jω) gefiltert. Das Filter F
1(jω) ist dabei typischerweise ein Hochpassfilter, kann aber auch ein anderes Filter
sein, dass in der Umgebung von ω=OHZ sperrt. Es muss sich also mindestens um eine
Bandsperre handeln, wobei die Frequenz 0Hz innerhalb des gesperrten Bandes liegen
muss.
[0102] Zu dem gefilterten Eingangssignal A(jω) wird das Rückkoppelsignal G(jω) addiert.
Es ergibt sich das Eingangssignal B(jω) des Ein-Bit-Analog-Zu-Digital-Wandlers. Dieses
wird durch den Ein-Bit-Analog-Zu-Digital-Wandler (EADC) in einen sequentiellen Ein-Bit-Datenstrom
C(jω) gewandelt. Das Ausgangssignal des Ein-Bit-Analog-Zu-Digital-Wandlers C(jω) entspricht
dabei dem Eingangssignal B(jω) plus einem Fehlersignal e(jω). Dieses Ausgangssignal
des Ein-Bit-Analog-Zu-Digital-Wandlers C(jω) wird dann in einer Abtastschaltung mit
einem periodischen Sample-Signal clk(jω) abgetastet. Dies entspricht im Frequenzbereich
einer Faltung. Es ergibt sich das Zwischenwertsignal D(jω).
[0103] Dieses Zwischenwertsignal D(jω) wird dann durch die zweite Filtereinheit F
2(jω) zum Rückkoppelsignal G(jω) gefiltert und der schon erwähnten Addition zugeführt.
[0104] Das Zwischenwertsignal D(jω) wird durch ein Ausgangsfilter F
3(jω) zum Ausgangssignal O(jω) gefiltert. Dieses Ausgangsfilter besteht aus einer Einheit
zur Skalarproduktbildung zwischen dem Sendesignal 21 und dem digitalisierten Eingangssignal
11, D(jω). Es folgt wieder eine Multiplikation mit dem Sendesignal 21. Grobgesprochen
handelt es sich um einen Synchrondemodulator gefolgt von einem Modulator. In der bereits
offenbarten schematischen Schaltung besteht der Synchrondemodulator aus einem Multiplizierer
(dem EXOR-Gatter 12) gefolgt von einem Integrierer (dem Up-Down-Counter 14 und dem
Latch 28). Die PWM-Einheit 16 dient ausschließlich der Digital zu Analog-Wandlung.
Der Modulator wird durch das UND-Gatter 26 repräsentiert, das eine Multiplikation
zwischen dem Signal 21 und dem PWM-Ausgangssignal 17 erzeugt.
[0105] In Fig. 19 ist zeichnerisch dargestellt, welchen Komponenten der Schaltung nach Fig.
1 die Funktionsblöcke der Fig. 18 zuzuordnen sind.
[0106] Ein wesentliches Problem bei der Berechnung des Regelkreises stellt die richtige
Modellierung des Sample & Hold Schaltkreises (SP) dar.
[0107] Wenn man voraussetzt, dass der Takt clk(t), der dem ursprünglichen Systemtakt 27
entspricht, wie folgt dargestellt werden kann:

[0108] So kann das Sample & Hold-Verhalten des Sample & Hold-Schaltkreises SP, der in der
Schaltung nach Fig. 1 durch das Flip-Flop 9 dargestellt wurde, durch die Gleichung

dargestellt werden.
[0109] Das bedeutet, dass das Flip-Flop 9 bzw. der Sample & Hold-Schaltkreis SP eine Linearform
darstellt, wobei genauer gesagt ein Skalar-Produkt aus der zeitlichen Ableitung des
Systemtakts 27 bzw. dem Takt-Signal clk(t) und dem Signal am Inverter-Ausgang 8 bzw.
C(t) des Ein-Bit-Analog-zu-Digital-Wandlers EADC bzw. des Komparators gebildet wird.
[0110] Dies bedeutet nichts andere, als dass nur solche Signaländerungen dieses Filter passieren,
die synchron zu Flanken des Taktsignals clk(t) bzw. Systemtakts 27 sind. Typischerweise
sind dies im Übrigen nur steigende oder nur fallende Flanken.
[0112] Mit diesen kann nun das System gelöst werden, wenn bestimmte Annahmen getroffen werden.
[0113] Man erhält für G(jω):

[0114] Einsetzen der Gleichung 4 ergibt:

[0115] Einsetzen der Gleichung 3 ergibt wiederum:

[0116] Einsetzen der Gleichung 2 ergibt:

[0117] Betrachtet man nun G(jω) als aus zwei Teilen zusammengesetzt, nämlich aus einem ersten
Teil G
a(jω), der durch die Faltung reproduziert wird, und einem zweiten Teil G
b(jω), der durch die Faltung eliminiert wird, so kann also definiert werden:

[0118] Dabei ist dann

der Anteil von G(jω), der bezüglich des durch die Abtastung durchgeführten Skalar-Produkts
mit den Flanken von clk(t) bzw. des Systemtakts 27 korreliert.
[0119] Damit ergibt sich für Gleichung 10:

[0120] Das bedeutet, dass das Flip-Flop 9 bzw. die Sample & Hold-Schaltung SP wie ein Synchrondemodulator
arbeitet.
[0121] Eine weitere Vereinfachung kann erreicht werden, wenn angenommen wird, dass das Eingangssignal
A(jω) bzw. das Ausgangssignal 4 einen Signalanteil A
a(jω), der mit dem Taktsignal clk(t) bzw. Systemtakt 27 korreliert, und einen Störsignalanteil
A
b(jω) aufweist, der mit dem Taktsignal clk(t) bzw. Systemtakt 27 nicht korreliert.
[0122] Außerdem sei vorausgesetzt, dass die Abtastung den Signalanteil A
a(jω) reproduziert, während der Störsignalanteil A
b(jω) unterdrückt wird, so dass also gilt:

[0123] Die Gleichung kann nun umgestellt werden:

[0124] Es sei nun zwischen zwei Fehlerfunktionen unterschieden, nämlich solche e
a(t), die mit clk(t) bzw. Systemtakt 27 bezüglich des Skalar-Produkts korrelieren,
und solche e
b(t), die mit clk(t) bzw. Systemtakt 27 bezüglich des Skalar-Produkts nicht korrelieren.
[0125] Durch Koeffizientenvergleich ergeben sich die beiden Gleichungen:

[0126] Der rechte Term der Gleichung 16 muss per Definition Null sein, da ja e
b(t) nicht mit clk(t) bzw. Systemtakt 27 korreliert und damit ausgefiltert wird. Es
gilt also:

[0127] Somit bleibt Gleichung 15:

[0128] Aufgrund der Definition von e
a(t) wird e
a(t) durch die Abtastung reproduziert und damit auch das Spektrum

[0129] Dies kann nach G
a(jω) aufgelöst werden:

[0130] Damit gilt aufgrund von Gleichung 2:

und damit aufgrund von Gleichung 3:

[0131] Dies ist äquivalent zu:

[0132] Dies kann nun in Gleichung 4 eingesetzt werden.

[0133] Aufgrund der zuvor getroffenen Definitionen von A
b(jω) und e
b(jω) gilt:

[0134] Damit vereinfacht sich Gleichung 24 zu:

[0135] Aufgrund der zuvor getroffenen Definitionen von A
b(jω) und e
b(jω) gilt:

[0136] Damit vereinfacht sich Gleichung 24 zu:

und damit

[0138] Das Eingangssignal S
a(jω) sei monofrequent mit einer Frequenz ω
0.
Wird weiter gefordert, dass

[0139] Dies bedeutet, dass für die Grenzfrequenzen gilt:

[0140] So wird erreicht, dass

[0141] Da

gelten muss, ergibt der Term

einen Bandpass.
[0142] Somit wird e
a(jω) auf die Anteile des Fehlers beschränkt, die der Bandpass durchlässt.
[0143] Damit das System funktioniert, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- 1. Das Nutzsignal Sa(jω) sei monofrequent mit einer Frequenz ω0 oder bandbegrenzt mit einer unteren Grenzfrequenz ω0u.und mit einer oberen Grenzfrequenz ω0ο.
- 2. Das Nutzsignal Sa(jω) muss bezüglich der Abtastung die Eigenschaft haben, dass

oder im Zeitbereich gilt:

Das bedeutet, dass die Abtastung das Nutzsignal nicht ändert.
- 3. Das Filter F1(jω) ist zumindest ein Hochpassfilter mit der Grenzfrequenz ω1.
- 4. Das Filter F2(jω) ist zumindest ein Tiefpassfilter mit der Grenzfrequenz ω2.
- 5. Das Filter F3(jω) ist zumindest ein Tiefpassfilter mit der Grenzfrequenz ω3.
- 6. ω3>ω0ο>ω0u >ω1
- 7. ω3>ω0ο>ω0u >ω2
[0144] Offensichtlich ist die Wahl ω
1=ω
2 möglich.
[0145] In Fig. 20 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem anstelle des Ein-Bit-ADC
gemäß Fign. 18 und 20 ein Mehr-Bit-ADC verwendet wird.
[0146] Der Mehr-Bit-Analog-Digital-Wandler 122 wandelt das Signal am Eingang 6 in ein digitales
Signal 108 mit größerer Breite als ein Bit um. Dieses digitale Signal 108 am Ausgang
des Mehr-Bit-Analog-Digital-Wandlers 122 sollte vorzugsweise komplementärzahlkodiert
sein. Das bedeutet, dass alle Bits dieses Busses 0 sind, wenn das Signal am Inverter-Eingang
6 einen mittleren Schwellenwert hat. Ist das Signal am Eingang 6 minimal, also typischerweise
0, so sind alle Bits des Signals 108 auf 1 gesetzt. Ist das Signal am Eingang 6 größer
als der oder gleich dem Maximalwert, so sind alle Bits des Signals 108 bis auf das
MSB ebenfalls auf 1 gesetzt. Das MSB ist jedoch weiterhin auf 0.
[0147] Die Bits des Signals 108 sind jedes für sich mit einem Flip-Flop verbunden. Diese
Flip-Flops bilden zusammen ein Register 109. In diesem Register 109 wird das Signal
108 abgetastet. Die Abtastung wird dabei typischerweise durch eine Flanke des Systemtakts
27 veranlasst. Hierdurch kommt es wieder zu der Bildung des besagten Skalar-Produkts
zwischen der zeitlichen Ableitung des Systemtakts 27 und dem Signal des Ausgangsbusses
108. Der gespeicherte Signalbus 111 wird auf einen Digital- Analog-Wandler DAC 129
geleitet und von diesem zu einem Rückkoppelsignal 128 zurückgewandelt, das wie bisher
über den Tiefpass 10a,10b,10c auf den Eingang des Analog-zu-Digital-Wandlers 122 summierend
zurückgeführt wird.
[0148] Wichtig ist dabei, dass der DAC 129 eine mittlere Spannung liefert, wenn alle seine
Eingänge, also alle Signale des gespeicherten Signalbusses 111, auf 0 sind.
[0149] Jeder der Leitungen des gespeicherten Signalbusses 111 ist mit jeweils einem Eingang
jeweils eines EXOR-Gatters verbunden. Diese EXOR-Gatter bilden zusammen einen EXOR-Gatter-Block
112. Jedes der Gatter ist dabei mit einem zweiten Eingang mit dem Sendesignal 21 verbunden.
Dadurch toggelt wieder das Sendesignal 21 die Signale des gespeicherten Signalbusses
111. Dies ist nahezu äquivalent mit einer Multiplikation mit -1 und 1, je nach logischem
Wert des Sendesignals 21.
[0150] Genau genommen wird die Drehung jedoch nicht um 0 sondern um -0,5 durchgeführt, was
aber für die meisten Anwendungen nicht relevant ist.
[0151] Das bedeutet, dass der EXOR-Gatter-Block 112 das Sendesignal 21 mit dem digitalisierten
Eingangssignal, mittels des gespeicherten Signalbusses 111 multipliziert.
[0152] Das so erhaltene ausmultiplizierte Signal 113 entspricht immer noch einer Komplementzahl.
[0153] Dieses ausmultiplizierte Signal 113 wird nun mit jedem Takt durch einen digitalen
Integrator 114 zu dessen Inhalt hinzuaddiert. Dessen Ausgang, also das Integratorausgangssignal
115, ist im Gegensatz zum bisher beschriebenen Ausgangssignal 15 ebenfalls eine Komplementzahl.
Dieses Integratorausgangssignal 115 wird wieder in einem Register 28 zwischengespeichert
und durch eine PWM-Einheit 116 umgesetzt. Der Unterschied zu der bisher besprochenen
PWM-Einheit 16 ist, dass die PWM-Einheit 116, wenn alle Signale des DAC 129 Null sind,
immer noch einen mittleren Pegel als Ausgangssignal 17 ausgibt, während bei der bisher
beschriebenen Lösung in diesem Fall die alte PWM-Einheit 16 Null ausgeben würde.
[0154] Der Vorteil der Verwendung eines Mehr-Bit-ADC ist der verringerte Digitalisierungsfehler
e(jω). Eine solche Lösung eignet sich daher besonders dann, wenn höhere Genauigkeiten
notwendig sind.
[0155] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung können ein oder mehrere Merkmale der nachfolgend
aufgeführten Merkmalsgruppen aufweisen:
- 1. Vorrichtung zur Bestimmung mindestens einer Eigenschaft eines Drahtlos-Übertragungskanals
(I1,I2) zwischen einem Nutzsignalsender (2) zum Senden eines binären Nutzsignals sowie einem
Kompensationssignalsender (1) zum Senden eines binären Kompensationssignals einerseits
und einem Empfänger (3) andererseits, wobei der Übertragungskanal eine hinsichtlich
ihrer Eigenschaften zu bestimmende erste Übertragungsstrecke (I1) zwischen dem einen der beiden Sender, z.B. dem Nutzsignalsender (2) und dem Empfänger
(3) und eine hinsichtlich ihrer Eigenschaften bekannte zweite Übertragungsstrecke
(I2) zwischen dem anderen der beiden Sender, z.B. dem Kompensationssignalsender (1) und
dem Empfänger (3) aufweist und wobei der Nutzsignalsender (2) und der Kompensationssignalsender
(1) getaktet betreibbar sind, mit
- einem Analog-Digital-Wandler (22,9,10a,b,c), der einen mit dem Sender der ersten Übertragungsstrecke
(I1), z.B. mit dem Nutzsignalsender (2) gekoppelten Eingang (6) und einen Ausgang (11)
aufweist,
- wobei der Analog-Digital-Wandler einen Inverter (22) mit einem mit dem Eingang des
Analog-Digital-Wandlers gekoppelten Invertereingang (6) sowie einen mit dem Ausgang
des Analog-Digital-Wandlers gekoppelten Inverterausgang, ein Tiefpassfilter (10a,10b,10c)
zur Rückkopplung des Ausgangs des Analog-Digital-Wandlers zum Invertereingang und
ein Hochpassfilter, insbesondere in Form eines Kondensators (5), zwischen dem Eingang
des Analog-Digital-Wandlers und dem Invertereingang aufweist,
- einer Skalarprodukteinheit mit einer Multiplikationseinheit (12) zur Ermittlung des
Produkts zwischen dem Ausgangssignal des Analog-Digital-Wandlers (22,9,10,a,b,c) und
einem binären Ansteuersignal (21) für den Sender der ersten Übertragungsstrecke (I1), z.B. für den Nutzsignalsender (2),
- einem Filter (14) zur Bildung des Skalarproduktergebnissignals (15),
- einer Multiplikationseinheit (26) zur Multiplikation des Ausgangssignals (15 oder
29) des Filters (14) mit einem zweiten Signal (24), das gleich dem logisch invertierten
Ansteuersignal (21) für den Nutzsignalsender (2) ist, und
- einer Kompensationssignal-Erzeugungseinheit zur Erzeugung eines binären Ansteuersignals
für den Sender der zweiten Übertragungsstrecke (I2), z.B. für den Kompensationssignalsender (1) zum Senden des Kompensationssignals
über die zweite Übertragungsstrecke (I2) zum Empfänger (3), wo sich das Kompensationssignal und das Nutzsignal zu einem Gleichsignal
überlagern,
- wobei die Kompensationssignal-Erzeugungseinheit einen Digital-Analog-Wandler (16)
zur Umsetzung des mit dem zweiten Signal (24) multiplizierten Filterausgangssignals
(15 oder 29) in ein Analog-Signal als Ansteuersignal für den Sender der zweiten Übertragungsstrecke
(I2), z.B. für den Kompensationssignalsender (1) aufweist,
- wobei die Eigenschaft der ersten Übertragungsstrecke (I1) anhand des Skalarproduktergebnissignals (15) ermittelbar ist und
- wobei insbesondere ferner gilt, dass die Funktionen, Ansteuerungen und Signalverbindungen
von Nutzsignalsender (2) und Kompensationssignalsender (1) gegeneinander vertauscht
sind.
- 2. Vorrichtung nach Punkt 1, wobei der Analog-Digital-Wandler eine getaktete Abtast-Halte-Schaltung
(9), insbesondere in Form eines Flip-Flops aufweist, die mit einem Mehrfachen derjenigen
Taktfrequenz betreibbar ist, mit der die digitale Signalverarbeitung erfolgt.
- 3. Vorrichtung nach Punkt 1 oder 2, wobei der Digital-Analog-Wandler (16) eine PWM-Einheit
(16) zur Umsetzung des Skalarproduktergebnissignals (15 oder 29) in ein PWM-Signal
(17) und die Multiplikationseinheit (26) zur Multiplikation des Ausgangssignals (17)
der PWM-Einheit (16) mit dem zweiten Signal (24) und als Dezimationsfilter den Kompensationssignalsender
(1) aufweist.
- 4. Vorrichtung nach einem der Punkte 1 bis 3, wobei der Analog-Digital-Wandler (22,9,10,a,b,c,44)
zwischen seinem Ausgang (11) und seinem Eingang (6) einen Rückkopplungspfad und einen
Einkopplungspfad für das vom Empfänger (3) kommende Eingangssignal (4) aufweist, wobei
- das Rückkoppelsignal (43) mit einem Faktor (k1) multipliziert dem Eingangssignal (4,
in) hinzuaddiert wird,
- das Rückkoppelsignal mit einem Faktor (k2) multipliziert sowie integriert und zu dem
Eingangssignal hinzuaddiert wird,
- das Eingangssignal (4, in) und diese beiden Summandensignale mit einem Faktor (k4)
multipliziert sowie integriert und von dem Eingangssignal(4, in) abgezogen werden,
wobei das Ergebnis dieser Subtraktion selbst wieder mit einem Faktor (k4) multipliziert
sowie integriert und von sich selbst abgezogen wird, und
- das Gesamtergebnis nach Multiplikation mit einem Faktor (k3) das Eingangssignal (4,
in) für den Analog-Digital-Wandler (44) des Systems bildet.
- 5. Vorrichtung nach einem der Punkte 1 bis 3, wobei der Analog-Digital-Wandler (22,9,10,a,b,c,44)
als Ein-Bit-Analog-Digital-Wandler ausgebildet ist.
- 6. Vorrichtung nach einem der Punkte 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Up-Down-Konverter
(13) zur Integration des Produkts (13) zur Bildung des Skalar-Produkts der Skalar-Produkt-Einheit
(12,13,14).
- 7. Vorrichtung nach einem der Punkte 1 bis 6, wobei der Nutzsignalsender (2), der
Kompensationssignalsender (1) und der Empfänger (3) optisch, kapazitiv oder induktiv
arbeiten.
- 8. Vorrichtung nach einem der Punkte 1 bis 7, wobei die Funktionen, Ansteuerungen
und Signalverbindungen des Nutzsignalsenders (2) und des Kompensationssignalsenders
(1) gegeneinander vertauscht sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0156]
- 1
- Kompensationssignalsender (z.B. LED)
- 2
- Sender (z.B. LED)
- 3
- Empfänger (z.B. Fotodiode)
- 4
- analoges Ausgangs-(Mess-)Signal des Empfängers
- 5
- Koppelkondensator
- 6
- Inverter-Eingang
- 7
- Ableitwiderstand
- 8
- Inverter-Ausgang
- 9
- D-Flip-Flop
- 10
- Dezimationsfilter als Tiefpassfilter für die PWM-Frequenzen
- 10a
- erster Widerstand des Dezimationsfilters
- 10b
- Kondensator des Dezimationsfilters
- 10c
- zweiter Widerstand des Dezimationsfilters
- 11
- Inverter-Ausgangssignal
- 12
- EXOR-Gatter zur Multiplikation des Sendesignals 21 mit dem Inverter-Ausgangssignal
11. Dabei werden die logischen Pegel des Sendesignals 21 beispielsweise mit 1 für
den High-Pegel und -1 für den Low-Pegel bewertet.
- 13
- multipliziertes Empfängerausgangssignal
- 14
- UP-Down-Counter (dieser zählt aufwärts, wenn das multiplizierte Empfängerausgangssignal
13 high ist, und abwärts, wenn es low ist)
- 15
- Ausgangssignal (Zählerstand) des Up-Down-Counters
- 16
- PWM-Einheit zur Erzeugung des Füllgrades des Kompensationssignals 18
- 17
- Ausgangssignal der PWM-Einheit (16)
- 18
- Kompensationssendesignal (Multiplikation des PWM-Ausgangssignals mit dem invertierten
Sendesignal 24)
- 19
- Vorwiderstand zum Treiben des Kompensationssignalsenders 1 mit dem Kompensationssendesignal
18
- 20
- Vorwiderstand zum Treiben des Nutzsignalsenders 2 mit dem Sendesignal 21
- 21
- Sendesignal (Ansteuersignal für den Nutzsignalsender)
- 21a
- erstes Sendesignal
- 21b
- zweites Sendesignal
- 22
- Inverter (Eingangsverstärker)
- 23
- Inverter zur Erzeugung des invertierten Ausgangssignals 24 aus dem Sendesignal 21
- 24
- invertiertes Sendesignal (invertierte Version des Signals 21)
- 25
- zentrale Steuereinheit und Signalgenerator
- 26
- UND-Gatter zur Multiplikation des PWM-Ausgangssignals 17 mit dem invertierten Sendesignal
24
- 27
- Systemtakt
- 28
- Register zum Zwischenspeichern des Zählerstandes des Up-Down-Counters (dieses Zwischenspeichern
findet immer mit dem letzten Takt einer PWM-Periode statt)
- 29
- Ausgangswert (Messwert) des Systems als Skalarproduktergebnissignal (der Ausgangswert
umfasst in der Regel nur die höheren Bits des im Register 28 gespeicherten Zählerstandes)
- 30
- Steuersignal zum Speichern des Wertes des UP/Down-Counters im letzten Systemtakt einer
PWM-Periode 33
- 31
- Rücktransformierter Datenbus
- 31a
- erster Kompensationsdatenstrom (rücktransformierter Datenbus)
- 31b
- zweiter Kompensationsdatenstrom (rücktransformierter Datenbus)
- 32
- PWM-Periode
- 32a
- erste PWM-Periode einer beispielhaften Sendesignalperiode 33
- 32b
- zweite PWM-Periode einer beispielhaften Sendesignalperiode 33
- 32c
- dritte PWM-Periode einer beispielhaften Sendesignalperiode 33
- 32d
- vierte PWM-Periode einer beispielhaften Sendesignalperiode 33
- 33
- Transmissions-Periode des Sendesignals 21
- 33a
- vorausgehende Sendesignalperiode
- 33b
- nachfolgende Sendesignalperiode
- 35
- Rücktransformierter Datenstrom
- 37
- analoges Kompensationssendesignal
- 39
- Einheit zur Bestimmung eines Fourier-Koeffizienten durch Bildung eines Skalarproduktes
und zur anschließenden Rücktransformation
- 40
- Einheit zur Bestimmung eines Fourier-Koeffizienten durch Bildung eines Skalarproduktes
und zur anschließenden Rücktransformation, wobei diese Einheit keine eigene PWM-Eigenschaften
mehr aufweist
- 40a
- erste Einheit zur Bestimmung eines Fourier-Koeffizienten durch Bildung eines Skalarproduktes
mit und zur anschließenden Rücktransformation
- 40b
- zweite Einheit zur Bestimmung eines Fourier-Koeffizienten durch Bildung eines Skalarproduktes
mit und zur anschließenden Rücktransformation
- 41
- alternatives Dezimationsfilter
- 42
- Zwischenbus für die Orthogonalisierung
- 43
- Rückkopplungssignal
- 44
- idealer Ein-Bit-ADC
- 46
- Filterung
- 100
- Sender
- 108
- digitales Signal des Ausgangsbus
- 109
- Register
- 111
- Signalbus
- 112
- EXOR-Gatter-Block
- 113
- Multiplikationssignal
- 115
- Integrator-Ausgangssignal
- 116
- PWM-Einheit
- 128
- Rückkoppelsignal
- 129
- DAC
1. Vorrichtung zur Bestimmung mindestens einer Eigenschaft eines Drahtlos-Übertragungskanals
(I
1,I
2) zwischen einem Nutzsignalsender (2) zum Senden eines binären Nutzsignals sowie einem
Kompensationssignalsender (1) zum Senden eines binären Kompensationssignals einerseits
und einem Empfänger (3) andererseits, wobei der Übertragungskanal eine hinsichtlich
ihrer Eigenschaften zu bestimmende erste Übertragungsstrecke (I
1) zwischen dem Nutzsignalsender (2) und dem Empfänger (3) und eine hinsichtlich ihrer
Eigenschaften bekannte zweite Übertragungsstrecke (I
2) zwischen dem Kompensationssignalsender (1) und dem Empfänger (3) aufweist und wobei
der Nutzsignalsender (2) und der Kompensationssignalsender (1) getaktet betreibbar
sind, mit
- einem Ein-Bit-Analog-Digital-Wandler (22,9,10a,10b,10c), der einen über den Empfänger
3 mit dem Kompensationssignalsender (1) gekoppelten Eingang (6) und einen Ausgang
(11) zur Lieferung digitalen Signals aufweist,
- wobei der Ein-Bit-Analog-Digital-Wandler (22,9,10a,10b,10c) einen eine Schaltschwelle
aufweisenden Inverter (22) mit einem mit dem Eingang des Ein-Bit-Analog-Digital-Wandlers
(22,9,10a,10b,10c) gekoppelten Invertereingang (6) sowie einen mit dem Ausgang (11)
des Ein-Bit-Analog-Digital-Wandlers (22,9,10a,10b,10c) gekoppelten Inverterausgang,
ein Tiefpassfilter (10a,10b,10c) zur Rückkopplung des Ausgangs (11) des Ein-Bit-Analog-Digital-Wandlers
(22,9,10a,10b,10c) zum Invertereingang und ein Hochpassfilter, insbesondere in Form
eines Kondensators (5), zwischen dem Eingang des Ein-Bit-Analog-Digital-Wandlers (22,9,10a,10b,10c)
und dem Invertereingang aufweist,
- einer Skalarprodukteinheit, die eine Multiplikationseinheit zur Ermittlung des Produkts
zwischen dem Ausgangssignal des Ein-Bit-Analog-Digital-Wandlers (22,9,10a,10b,10c)
und einem binären Ansteuersignal (21) für den Kompensationssignalsender (1) und ein
Filter (14) mit integrierendem Filtereffekt zur Bildung des Skalarproduktergebnissignals
(15) aufweist,
- wobei die Multiplikationseinheit (26) ein EXOR-Gatter (12) zur Multiplikation des
Ein-Bit-Ausgangssignals am Ausgang (11) des Ein-Bit-Analog-Digital-Wandlers (22,9,10a,10b,10c)
mit dem Ansteuersignal (21) für den Kompensationssignalsender (1) aufweist,
- einer weiteren Multiplikationseinheit zur Multiplikation des Ausgangssignals (15
oder 29) des Filters (14) mit einem zweiten Signal (24), das gleich dem logisch invertierten
Ansteuersignal (21) für den Kompensationssignalsender (1) ist, und
- einer Kompensationssignal-Erzeugungseinheit zur Erzeugung eines binären Ansteuersignals
für den Nutzsignalsender (2) zum Senden des Nutzsignals über die erste Übertragungsstrecke
(I1) zum Empfänger (3), bei dem sich das Kompensationssignal und das Nutzsignal zu einem
Gleichsignal überlagern,
- wobei die Kompensationssignal-Erzeugungseinheit einen Digital-Analog-Wandler (16)
zur Umsetzung des mit dem zweiten Signal (24) multiplizierten Filterausgangssignals
(15 oder 29) in ein Analog-Signal als Ansteuersignal für den Nutzsignalsender (2)
aufweist und
- wobei die Eigenschaft der ersten Übertragungsstrecke (I1) anhand des Skalarproduktergebnissignals (15) ermittelbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Analog-Digital-Wandler eine getaktete Abtast-Halte-Schaltung (9), insbesondere
in Form eines Flip-Flops, aufweist, die mit einem Mehrfachen derjenigen Taktfrequenz
betreibbar ist, mit der die digitale Signalverarbeitung erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzsignalsender (2) ein Tiefpassverhalten aufweist und dass der Digital-Analog-Wandler
(16) eine PWM-Einheit (16) zur Umsetzung des Skalarproduktergebnissignals (15 oder
29) in ein PWM-Signal (17) und die Multiplikationseinheit (26) zur Multiplikation
des Ausgangssignals (17) der PWM-Einheit (16) mit dem zweiten Signal (24) und den
Kompensationssignalsender (1) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ein-Bit-Analog-Digital-Wandler (22,9,10a,10b,10c) zwischen seinem Ausgang (11)
und seinem Eingang (6) einen Rückkopplungspfad zur Rückkopplung des Ausgangs (11)
zum Invertereingang und einen Einkopplungspfad für das vom Empfänger (3) kommende
Eingangssignal (4) aufweist, wobei
- das Rückkoppelsignal (43) mit einem Faktor (k1) multipliziert dem Eingangssignal
(4, in) hinzuaddiert wird,
- das Rückkoppelsignal (43) mit einem Faktor (k2) multipliziert sowie integriert und
zu dem Eingangssignal hinzuaddiert wird,
- das Eingangssignal (4, in) und diese beiden Summandensignale mit einem Faktor (k4)
multipliziert sowie integriert und von dem Eingangssignal (4, in) abgezogen werden,
wobei das Ergebnis dieser Subtraktion selbst wieder mit einem Faktor (k4) multipliziert
sowie integriert und von sich selbst abgezogen wird, und
- das Gesamtergebnis nach Multiplikation mit einem Faktor (k3) das Eingangssignal
(4, in) für den Ein-Bit-Analog-Digital-Wandler (22,9,10a,10b,10c) des Systems bildet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Up-Down-Counter (14) zur Integration des Produkts (13) zur Bildung des Skalar-Produkts
der Skalarprodukteinheit (12,13,14).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzsignalsender (2), der Kompensationssignalsender (1) und der Empfänger (3)
optisch, kapazitiv oder induktiv arbeiten.