[0001] Die Erfindung betrifft einen Sohlenaufbau für einen Sportschuh, insbesondere einen
Langlauf- oder Telemarkschuh, wobei der Sohlenaufbau sich im Wesentlichen zwischen
einer Verbindungsfläche zur Verbindung mit dem Sportschuh und einer Standfläche zum
Stand auf einer Oberfläche erstreckt, wobei ein Teil der Standfläche eine Kontaktfläche
zum Inkontaktkommen auf einem Ski, insbesondere einem Langlauf- oder Telemarkski,
bzw. einer Skibindung, insbesondere einer Langlauf- oder Telemarkskibindung, bildet,
aufweisend eine Strukturkomponente aus einem ersten Material, wobei ein Abschnitt
der Oberfläche der Strukturkomponente die Verbindungsfläche bildet, einen Belag aus
einem zweiten Material, wobei der Belag die Strukturkomponente zumindest teilweise
zur Standfläche hin bedeckt, ein Verbindungselement um mit einer Haltevorrichtung,
insbesondere der Skibindung, zusammenzuwirken, Standvorsprünge zur Standfläche hin,
wobei die Standvorsprünge von zumindest einer Quernut von der Standfläche in Richtung
der Verbindungsfläche unterbrochen sind und untere Oberflächen der Standvorsprünge
im Wesentlichen in der Standfläche liegen. Weiters betrifft die Erfindung einen Sportschuh,
insbesondere einen Langlauf- oder Telemarkschuh.
[0002] Der Stand der Technik offenbart eine Anzahl derartiger Sohlenaufbauten. Diese sollten
derart gestaltet sein, dass bspw. Langlaufschuhe im Zehenbereich an einer Skilanglaufbindung
fixiert werden können, sodass eine seitliche Stabilität zur Skiführung erreicht wird,
und zugleich die Ferse angehoben werden kann. Dafür sind Langlaufsohlen im Allgemeinen
im vorderen Bereich flexibel gestaltet, damit ein Abrollen des Fußes möglich ist.
Zugleich sollten die Sohlen derart gestaltet sein, dass sie seitlich und torsional
eine gewisse Stabilität aufweisen, um Steuerkräfte besser auf den Ski übertragen zu
können. Es sollten allerdings nicht nur diese Erfordernisse erfüllt werden, sondern
gleichzeitig sollten Sohlenaufbauten auch leichtgewichtig gestaltet und wirtschaftlich
günstig herzustellen sein. Varianten solcher Sohlenaufbauten werden z.B. von der
EP 1559337 B1 und der
EP 3195748 A1 vorgeschlagen.
[0003] Sohlenaufbauten für einen Sportschuh, insbesondere einen Langlauf- oder Telemarkschuh
erfüllen jedoch nicht nur bspw. den Zweck als Verbindungsmittel zu einer Skibindung
und damit zum Skilauf, sondern sollten auch außerhalb der Verwendung im Skilauf, bspw.
abseits der Loipe und ohne Verwendung auf einem Ski, gut zum Gehen geeignet sein.
Dabei vorteilhaft sind unter anderem eine breite Standfläche, gute Abrolleigenschaften,
ausreichende Traktion und Rutschfestigkeit und eine gute Verschleißfestigkeit auf
verschiedensten Untergründen wie Schnee, Eis, Asphalt, Schotter, Fels, Fliesen etc.
[0004] Die
EP 1 559 337 B1 offenbart eine Laufsohle für einen Sportschuh, bestehend aus einem hinteren, einen
Schuhabsatz umfassenden Abschnitt und einem vorderen Abschnitt. Dabei ist die Laufsohle
durchgehend aus relativ hartem Material hergestellt und laufseitig mit einem Laufbelag
aus relativ weichem Material versehen. Laufseitig sind Längs- und Quernuten ausgebildet,
wobei der Grund der Längs- bzw. Quernuten durch den vorderen und ggf. auch hinteren
Abschnitt der aus relativ hartem Material bestehenden Laufsohle definiert ist.
[0005] Weiters zeigt die
DE 20 2011 110 458 U1 einen Schuh mit einem äußeren Sohlenaufbau, der einen Kern aus einem ersten Material
umfasst, wobei der Kern eine Platte, die eine Verbindungsfläche begrenzt, und Vorsprünge,
die von der Platte in Richtung einer freien Fläche vorragen, umfasst. Der äußere Sohlenaufbau
umfasst einen Überzug aus einem zweiten Material, der teilweise die Platte und die
Vorsprünge bedeckt. Weiters weist der äußere Sohlenaufbau eine umfängliche Lippe auf,
die entlang einer lateralen Seite, einem hinteren Ende und einer medialen Seite verläuft,
wobei die Lippe ein Unterabschnitt des Überzugs ist.
[0006] Nachteiligerweise benötigen diese Sohlenaufbauten einen hohen Materialeinsatz und
weisen damit verbunden ein hohes Gewicht auf. Darüber hinaus haben diese eine zu geringe
Laufsohlenstruktur, welche eine unzureichende Rutschfestigkeit mit sich bringt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sohlenaufbau für einen Sportschuh
und einen Sportschuh zu schaffen, der zumindest einen der oben angeführten Nachteile
vermeidet oder verringert und/oder möglichst viele der oben angeführten vorteilhaften
Eigenschaften aufweist. Insbesondere soll ein Sohlenaufbau bzw. Sportschuh vorgeschlagen
werden, der bei guten Skilaufeigenschaften bei Verwendung auf einem Ski und mit geringem
Gewicht verbesserte Geheigenschaften auf normalen Untergrund, d.h. ohne Ski, aufweist.
[0008] Dies wird erzielt durch einen Sohlenaufbau wie eingangs beschrieben, wobei erfindungsgemäß
in einem Auskernungsbereich des Sohlenaufbaus Vertiefungen in Standvorsprüngen vorgesehen
sind, die sich von der Standfläche in Richtung der Verbindungsfläche erstrecken und
zur Standfläche offene Hohlräume bilden. Weiters wird dies erzielt durch einen Sportschuh,
insbesondere einen Langlauf- oder einen Telemarkschuh, der einen erfindungsgemäßen
Sohlenaufbau aufweist.
[0009] Ein Mittel zur Gewichtsreduktion ist das Auskernen des Sohlenaufbaus. Auskernungen
werden in der Regel von der Verbindungsfläche in Richtung Standfläche vorgenommen.
So können Standvorsprünge Auskernungen aufweisen, d.h. dass sie offene Hohlräume zur
Verbindungsfläche aufweisen. Die Verbindungsfläche kann somit von diesen Hohlräumen
unterbrochen sein, andererseits kann die Verbindungsfläche auch einen, mehrere oder
alle dieser Hohlräume abdecken. Bei dem erfindungsgemäßen Sohlenaufbau weist allerdings
der Sohlenaufbau in einem Auskernungsbereich des Sohlenaufbaus (auch oder nur) Auskernungen
der Standvorsprünge in Form von Vertiefungen oder Auskernungsvorsprüngen von der Standfläche
in Richtung der Verbindungsfläche auf. Somit weist der Sohlenaufbau standflächenseitig
als Auskernungen nicht nur zumindest eine Quernut auf, sondern auch die Standvorsprünge
selbst sind ausgekernt. Somit können vorteilhafterweise auch solche Bereiche entkernt
werden, die verbindungsflächenseitig wegen des vorliegenden Hinterschnitts nicht erreicht
werden können oder zumindest produktionstechnisch nicht einfach ausgekernt werden
können. Weiters kann somit vorteilhafterweise einfach die notwendige Verbindungsfläche
im Randbereich des Sohlenaufbaus verbindungsflächenseitig erhalten bleiben. Die offenen
Hohlräume der Vertiefungen sind insbesondere zur Verbindungsfläche hin begrenzt. Die
seitliche Begrenzung der Vertiefungen, d.h. ihre Seitenwände, können von der seitlichen
Begrenzung, d.h. den Seitenwänden oder einem Teil der Seitenwände, der Standvorsprünge
gebildet sein. Die Vertiefungen bzw. die von ihnen gebildeten offenen Hohlräume durchbrechen
insbesondere untere Oberflächen der Standvorsprünge.
[0010] Das Fertigen des Sohlenaufbaus aus zumindest zwei Materialien verbessert das Gehverhalten,
insbesondere die Rutschfestigkeit, und die Langlebigkeit. Der Abschnitt der Oberfläche
der Strukturkomponente, der die Verbindungsfläche bildet, kann, insbesondere bis auf
einen Randbereich, im Wesentlichen plan sein. Vorzugsweise bedeckt der Belag die Strukturkomponente
auch zu den seitlichen Rändern hin. Zur Verbesserung der Gehfähigkeit bzw. zur Erhöhung
der Rutschfestigkeit kann die Oberfläche des Belages z.B. mattiert ausgeführt geführt.
Der Belag kann beispielsweise mit Rautiefen mit einem Mittelrauwert von 20 bis 200
µ, insbesondere 60 bis 120 µ ausgeführt sein. Es kann auch eine geometrische Struktur
gezielt eingebracht sein, z.B. ein Muster von sich kreuzenden Rillen mit einer Rillentiefe
von zwischen 0,5 und 1 mm, oder ähnlichen Mustern, wie sie aus Anwendungen von Straßenschuhen
bekannt sind.
[0011] Die Längsrichtung des Sohlenaufbaus läuft von einem Fersenabschnitt zu einem Zehenabschnitt;
die Querrichtung quer zur Längsrichtung. Die zumindest eine Quernut verläuft im Wesentlichen
in Querrichtung des Sohlenaufbaus, sie kann allerdings gebogen sein. Eine Quernut
kann über ihren Verlauf Winkel zwischen -30° und 30°, bevorzugt zwischen -15° und
15°, zur Längsrichtung aufweisen. Die zumindest eine Quernut kann eine Flexkerbe sein
bzw. als Flexkerbe dienen. Die zumindest eine Quernut kann dazu dienen, die Flexibilität,
d.h. die Biegsamkeit, des Sohlenaufbaus in Längsrichtung zu verbessern. Vorzugsweise
ist eine Vielzahl von Quernuten vorgesehen, die die Standvorsprünge von der Standfläche
in Richtung der Verbindungsfläche unterbrechen, wobei beispielsweise alle 1 bis 4
cm eine Quernut vorgesehen sein kann. Im Auskernungsbereich weisen die Vertiefungen
im Querschnitt quer zur Standfläche vorzugsweise einen Flächeninhalt auf, der mehr
als 50%, bevorzugt mehr als 50%, des Flächeninhalts des jeweiligen Standvorsprungs
entspricht. Die von den Außenflächen der Standvorsprünge bis zu den Vertiefungen gebildeten
Seitenwände sind bevorzugt dünner als 5 mm, besonders bevorzugt dünner als 3 mm.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist in zumindest einem Standvorsprung zur
Verbindungsfläche hin ein zur Verbindungsfläche hin offener Hohlraum ausgebildet.
Vorzugsweise ist in allen Standvorsprüngen ein offener Hohlraum ausgebildet. Der Hohlraum
kann im Wesentlichen von der Standfläche (bis auf die Dicke des Belags und der Strukturkomponente)
bis zur Verbindungsfläche reichen. Insbesondere bei Standvorsprüngen, die Vertiefungen
aufweisen, können die offenen Hohlräume zur Verbindungsfläche eine geringere Ausdehnung
nach unten aufweisen. Insbesondere kann eine obere Begrenzung der (bzw. mancher der)
offenen Hohlräume zur Standfläche der Vertiefungen gebildet sein von einer unteren
Begrenzung der offenen Hohlräume zur Verbindungsfläche hin der (entsprechenden) Standvorsprünge.
Eine obere Begrenzung der (bzw. mancher der) offenen Hohlräume der Vertiefungen kann
auch in der Verbindungsfläche liegen. Die Begriffe unten und oben beziehen sich auf
die übliche Gebrauchsstellung des Sohlenaufbaus in Verbindung mit einem Schuh; d.h.
unten bedeutet in Richtung des Untergrunds, bei stehendem Schuh, oben bedeutet in
Richtung des restlichen Schuhaufbaus bzw. des Trägers.
[0013] Es ist vorteilhaft, wenn der Auskernungsbereich jenen Bereich der Standfläche umfasst,
der nicht Teil der Kontaktfläche ist bzw. nicht von der Kontaktfläche umfasst ist.
Die Kontaktfläche ist insbesondere ein in Querrichtung des Sohlenaufbaus mittiger
Abschnitt. Die Kontaktfläche weist eine Breite in Querrichtung des Sohlenaufbaus von
bevorzugt zwischen 2 und 10 cm, besonders bevorzugt zwischen 4 und 8 cm, noch mehr
bevorzugt zwischen 4,5 und 5,5 cm, auf. Dadurch, dass die Standvorsprünge im Bereich
der Kontaktfläche keine Vertiefungen bzw. Auskernungsvorsprünge aufweisen, kann der
Stand auf dem Ski bzw. der Skibindung verbessert werden.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist bzw. sind die Standvorsprünge von zumindest
einer, vorzugsweise zwei, (im Wesentlichen in Längsrichtung des Sohlenaufbaus verlaufenden)
Längsnut(en) von der Standfläche in Richtung der Verbindungsfläche unterbrochen. Somit
kann die Rutschsicherheit des Schuhs in Querrichtung verbessert werden. Vorzugsweise
liegen die Längsnuten im Bereich der Kontaktfläche.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Quernuten und/oder die Längsnuten
(und/oder die offenen Hohlräume der Vertiefungen) einen sich in Richtung der Verbindungsfläche
hin verjüngenden Querschnitt auf. Einerseits kann somit die Produktion vereinfacht
werden, da der Sohlenaufbau direkt entformbar ist. Andererseits verfängt sich somit
weniger Schmutz in den Ausnehmungen an der Unterseite. Beim Abbiegen des Sohlenaufbaus
weiten sich die Ausnehmungen zudem auf, was weiters das Auswerfen von Verschmutzungen
begünstigt.
[0016] In einer vorzugsweisen Ausführungsform weist das erste Material eine größere Härte
auf als das zweite Material, insbesondere bezogen auf die Shore-D-Härte und die Shore-A-Härte,
wobei insbesondere das erste Material eine nach Shore-D zu bestimmende Härte und das
zweite Material eine nach Shore-A zu bestimmende Härte aufweist. Vorteilhafterweise
ist das erste Material dafür vorgesehen, für eine ausreichende laterale Festigkeit
und Torsionssteifigkeit zu sorgen und der Einbettung des Verbindungselements zu dienen.
Das erste Material kann bspw. eine Shore-D-Härte von zwischen 40 Shore-D und 80 Shore-D,
bevorzugt zwischen 50 Shore-D und 60 Shore-D, noch mehr bevorzugt zwischen 53 Shore-D
und 56 Shore-D, aufweisen. Das zweite Material kann bspw. eine Shore-A-Härte von zwischen
50 Shore-A und 100 Shore-A, bevorzugt zwischen 65 Shore-A und 85 Shore-A, noch mehr
bevorzugt zwischen 70 Shore-A und 80 Shore-A, aufweisen. Somit sorgt die Strukturkomponente
aus dem ersten Material für die notwendige Steifigkeit. Vorzugsweise weist die Strukturkomponente
das Verbindungselement auf. Der Belag aus dem zweiten, weicheren Material erstreckt
sich vorzugsweise über die gesamte Standfläche bzw. die gesamte Unterseite des Sohlenaufbaus
und verbessert die Standfestigkeit.
[0017] Bevorzugt weist das Verbindungselement eine mit der Strukturkomponente verbundene
Querachse auf. Solche Querachsen haben sich zur Verbindung mit der Skibindung bewährt
und ermöglichen eine gute Kraftübertragung. Weiters wird die Kraftübertragung durch
die Verbindung der Querachse mit der Strukturkomponente verbessert, insbesondere wenn
das erste Material härter ist.
[0018] Gemäß einer vorzugsweise Ausführungsform weisen die Seitenflächen, die den Sohlenaufbau
in beide Querrichtungen begrenzen, jeweils sohlenaufbauseitig einen Winkel zur Standfläche
auf, der kleiner als 90°, bevorzugt zwischen 70 und 88°, besonders bevorzugt zwischen
75 und 85°, ist. Dadurch kann eine bremsende Wirkung der Seitenflächen bspw. bei Schrägstellung
des Skis und damit des Sohlenaufbaus verhindert werden. Dabei sollten die Seitenflächen
im Wesentlichen glatt sein, damit sie bei Berührung mit Untergrund oder Schnee beim
Skifahren oder -laufen (z.B. bei Schrägstellung des Skis) keine bremsende Wirkung
entfalten. Die Seitenflächen können von der zumindest einen Quernut unterbrochen sein;
sie können allerdings auch die zumindest eine Quernut begrenzen und durchgehend sein.
Es kann auch nur die Seitenfläche, die den Sohlenaufbau innenristseitig begrenzt,
oder die Seitenfläche, die den Sohlenaufbau außenristseitig begrenzt, sohlenaufbauseitig
einen Winkel zur Standfläche aufweisen, der kleiner als 90°, bevorzugt zwischen 70
und 88°, besonders bevorzugt zwischen 75 und 85°, ist.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist bzw. sind zumindest eine, vorzugsweise
beide, von der Standfläche und den Seitenflächen gebildete Kante(n) abgerundet, wobei
vorzugsweise die Rundung einem Kreisbogen eines Kreises mit einem Radius von zwischen
0,3 und 2,5 mm, bevorzugt zwischen 0,5 und 1,5 mm, entspricht. Somit kann der Widerstand,
der der Sohlenaufbau gegenüber einem Untergrund, bspw. einer Loipe, ausüben kann und
somit seine bremsende Wirkung verringert.
[0020] Es ist vorteilhaft, wenn standflächenseitige Kanten, insbesondere (im Wesentlichen
in Querrichtung verlaufende) Querkanten, der Standvorsprünge und/oder Vertiefungen
(und/oder der Quernuten) Radien von weniger 0,5 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm,
besonders bevorzugt weniger 0,2 mm, aufweisen. Hierdurch kann die Traktion des Sohlenaufbaus
mit dem Untergrund bspw. beim Gehen (ohne angeschnallten Ski) verbessert werden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen der Standfläche abgewandte Kanten der
Standvorsprünge und/oder der Vertiefungen (und/oder der Quernuten und/oder der Längsnuten)
Radien von mehr als 0,3 mm, bevorzugt mehr als 0,5 mm, noch mehr bevorzugt mehr als
0,7 mm auf. Dadurch sind die jeweiligen Ausnehmungen selbstreinigend; Schmutz kann
sich schlechter in ihnen verfangen, dem Haften von Steinen wird entgegengewirkt und
Verschmutzungen können leichter, bspw. beim Abbiegen der Sohle, ausgeworfen werden.
[0022] Es ist vorteilhaft, wenn die zumindest eine Quernut einen sich von den Seitenflächen
des Sohlenaufbaus, die den Sohlenaufbau in beide Querrichtungen begrenzen, nach innen
verbreiternden Querschnitt aufweist. Somit können bremsende Kanten an den Seitenflächen
des Sohlenaufbaus vermieden werden. Die Quernuten können somit zu den Seitenflächen
hin verjüngt sein, d.h. einen jeweils ungefähr von der Mitte des Sohlenaufbaus zu
den Seitenflächen hin abnehmenden Querschnitt aufweisen. Hierdurch können Kanten an
den Seitenflächen reduziert werden, bei aufrechter Wirkung der zumindest einen Quernut
auch im Randbereich.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform bedeckt der Belag die Strukturkomponente zur
Standfläche hin im Wesentlichen vollständig und/oder weist der Belag eine Dicke von
1 bis 3 mm, bevorzugt von 1,5 bis 2,5 mm, auf. Somit kann das Gewicht weiter reduziert
bzw. die Traktion mit dem Untergrund verbessert werden. Weiters kann der Belag eine
Abnützung der Strukturkomponente verhindern.
[0024] Es ist vorteilhaft, wenn eine an eine Seitenfläche angrenzende untere Oberfläche
zumindest eines der Standvorsprünge eine Neigung nach oben aufweist und einen Winkel
zur Standfläche einschließt, der größer als 0°, bevorzugt zwischen 0,3° und 10°, besonders
bevorzugt zwischen 0,5° und 5°, ist, wobei dies vorzugsweise von einer, bevorzugt
zwei, im Wesentlichen in Längsrichtung laufenden Kante(n) der Standvorsprünge ausgeht.
Hierdurch kann bei einer Verkippung des Sohlenaufbaus eine Traktion mit dem Untergrund
vermieden werden bzw. können größere Winkel der Schrägstellung des Skis ermöglicht
werden.
[0025] Bezugnehmend auf den erfindungsgemäßen Sportschuh ist es vorteilhaft, wenn der Sohlenaufbau
an der Verbindungsfläche mit dem Rest des Sportschuhs verklebt ist. Dies ermöglicht
eine besonders stabile Verbindung zum Sohlenaufbau.
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einer in Figuren dargestellten bevorzugten
Ausführungsform näher erläutert, die für die Erfindung nicht beschränkend sein soll.
Die Figuren zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform eines Sohlenaufbaus von schräg oben;
Fig. 2 dieselbe Ausführungsform des Sohlenaufbaus wie Fig. 1 von oben;
Fig. 3 dieselbe Ausführungsform des Sohlenaufbaus wie Fig. 1 in einem Querschnitt;
Fig. 4 dieselbe Ausführungsform des Sohlenaufbaus wie Fig. 1 in einem Schnitt entlang
der Ebene B-B aus Fig. 2;
Fig. 5 dieselbe Ausführungsform des Sohlenaufbaus wie Fig. 1 in einem Schnitt entlang
der Ebene A-A aus Fig. 2;
Fig. 6 dieselbe Ausführungsform des Sohlenaufbaus wie Fig. 1 von unten;
Fig. 7 dieselbe Ausführungsform des Sohlenaufbaus wie Fig. 1 von vorne; und
Fig. 8 dieselbe Ausführungsform des Sohlenaufbaus wie Fig. 1 von schräg unten.
[0027] Fig. 1 bis 8 zeigen dieselbe bevorzugte Ausführungsform eines Sohlenaufbaus 1 aus
verschiedenen Perspektiven. Dabei zeigt Fig. 1 den Sohlenaufbau 1 von schräg oben,
Fig. 2 von oben, Fig. 3 in einem Querschnitt in Querrichtung, Fig. 4 in einem Schnitt
entlang der Ebene B-B aus Fig. 2, Fig. 4 in einem Schnitt entlang der Ebene A-A aus
Fig. 2, Fig. 6 von unten, Fig. 7 von vorne und Fig. 8 von schräg unten.
[0028] Der Sohlenaufbau 1 ist für einen Sportschuh, insbesondere einen Langlauf- oder Telemarkschuh,
gedacht. Er erstreckt sich im Wesentlichen zwischen einer Verbindungsfläche 2 zur
Verbindung mit dem Sportschuh und einer Standfläche 3 zum Stand auf einer Oberfläche.
Ein Teil der Standfläche 3 bildet eine Kontaktfläche 4 zum Inkontaktkommen auf einem
Ski, insbesondere einem Langlauf-oder Telemarkski, bzw. einer Skibindung, insbesondere
einer Langlauf- oder Telemarkskibindung. Der Sohlenaufbau 1 weist eine Strukturkomponente
5 aus einem ersten Material auf, wobei ein Abschnitt der Oberfläche der Strukturkomponente
5 die Verbindungsfläche 2 bildet. Weiters weist der Sohlenaufbau 1 einen Belag 6 aus
einem zweiten Material auf, wobei der Belag 6 die Strukturkomponente 5 zur Standfläche
3 bzw. zum Untergrund hin und zu den seitlichen Rändern hin bedeckt. Es ist ein Verbindungselement
7 in Form einer mit der Strukturkomponente 5 verbundenen Querachse 8 vorgesehen, um
mit einer Haltevorrichtung, insbesondere der Skibindung, zusammenzuwirken. Der Sohlenaufbau
1 weist Standvorsprünge 9 zur Standfläche 3 hin auf, die teilweise offene Hohlräume
10 in Richtung der Verbindungsfläche 2 aufweisen. Es ist ersichtlich, dass untere
Oberflächen der offenen Hohlräume 10 der Standvorsprünge 9 in Richtung der Verbindungsfläche
2 obere Oberflächen der offenen Hohlräume der Vertiefungen bzw. Auskernungsvorsprünge
12 in Richtung der Standfläche 3 begrenzen und umgekehrt, wobei jeweils die Höhe der
Lage dieser Oberflächen unterschiedlich sind. Untere Oberflächen der Standvorsprünge
9 liegen im Wesentlichen in der Standfläche 3, allerdings sind in einem Auskernungsbereich
11 Vertiefungen 12 der Standvorsprünge 9 von der Standfläche 3 in Richtung der Verbindungsfläche
2 vorgesehen, wobei die Vertiefungen 12 zur Standfläche 3 hin offene Hohlräume 13
bilden. Der Auskernungsbereich 11 umfasst insbesondere einen Teil der Standfläche
3, der nicht Teil der Kontaktfläche 4 ist. Dabei zeigt Fig. 4 einen Schnitt im Auskernungsbereich
11, Fig. 5 einen Schnitt im Bereich der Kontaktfläche 4, wo dementsprechend die Standvorsprünge
9 keine Vertiefungen 12 aufweisen. Die Standvorsprünge 9 sind von Quernuten 14 von
der Standfläche 3 in Richtung der Verbindungsfläche 2 unterbrochen. Weiters sind die
Standvorsprünge 9 von zwei Längsnuten 15 von der Standfläche 3 in Richtung der Verbindungsfläche
2 unterbrochen. Die Quernuten 14 und die Längsnuten 15 weisen einen sich in Richtung
der Verbindungsfläche 2 hin verjüngenden Querschnitt auf.
[0029] Das erste Material der Strukturkomponente 5 ist härter als das zweite Material des
Belags. Somit kann die Strukturkomponente 5 dem Sohlenaufbau 1 die nötige Steifigkeit
geben, während der Belag 6 für eine gute Rutschsicherheit beim Gehen auf einem Untergrund
sorgt. Die Seitenflächen 16, die den Sohlenaufbau 1 in beide Querrichtungen begrenzen,
weisen jeweils sohlenaufbauseitig einen Winkel zur Standfläche 3 auf, der zwischen
70° und 90° liegt. Beide von der Standfläche 3 und den Seitenflächen 16 gebildete
Kanten 17 sind abgerundet, wobei die Rundung einem Kreisbogen eines Kreises mit einem
Radius von im Wesentlichen 1 mm entspricht. Die standflächenseitigen Kanten 18 der
Standvorsprünge 9 und der Vertiefungen 12 sind relativ spitz und weisen Radien von
im Wesentlichen 0,2 mm auf, um eine gute Traktion zu ermöglichen. Um das Hängenbleiben
von Steinen und anderem Schmutz zu vermeiden bzw. ihr Auswerfen zu begünstigen, haben
andererseits der Standfläche 3 abgewandte Kanten 19 der Standvorsprünge 9 und der
Vertiefungen 12 Radien von ungefähr 0,6 mm. Die Quernuten 14 haben einen sich von
den Seitenflächen 16 nach innen, d.h. jeweils Richtung Mitte des Sohlenaufbaus 1,
sich verbreiternden bzw. vergrößernden Querschnitt.
[0030] Der Belag 6 bedeckt die Strukturkomponente 5 zur Standfläche 3 hin im Wesentlichen
vollständig und hat eine Dicke von ca. 2 mm. Wie insbesondere in Fig. 6 und 8 zu sehen,
weisen untere Oberflächen der Standvorsprünge 9 eine Kante 20 auf, wobei von dieser
Kante 20 ausgehend in Richtung der Seitenflächen 16 die unteren Oberflächen der Standvorsprünge
9 nach oben geneigt sind mit einem Winkel von ungefähr 10°.
1. Sohlenaufbau (1) für einen Sportschuh, insbesondere einen Langlauf- oder Telemarkschuh,
wobei der Sohlenaufbau (1) sich im Wesentlichen zwischen einer Verbindungsfläche (2)
zur Verbindung mit dem Sportschuh und einer Standfläche (3) zum Stand auf einer Oberfläche
erstreckt, wobei ein Teil der Standfläche (3) eine Kontaktfläche (4) zum Inkontaktkommen
auf einem Ski, insbesondere einem Langlauf- oder Telemarkski, bzw. einer Skibindung,
insbesondere einer Langlauf-oder Telemarkskibindung, bildet, aufweisend
eine Strukturkomponente (5) aus einem ersten Material, wobei ein Abschnitt der Oberfläche
der Strukturkomponente (5) die Verbindungsfläche (2) bildet,
einen Belag (6) aus einem zweiten Material, wobei der Belag (6) die Strukturkomponente
(5) zumindest teilweise zur Standfläche (3) hin bedeckt,
ein Verbindungselement (7) um mit einer Haltevorrichtung, insbesondere der Skibindung,
zusammenzuwirken,
Standvorsprünge (9) zur Standfläche (3) hin, wobei die Standvorsprünge (9) von zumindest
einer Quernut (14) von der Standfläche (3) in Richtung der Verbindungsfläche (2) unterbrochen
sind und untere Oberflächen der Standvorsprünge (9) im Wesentlichen in der Standfläche
(3) liegen,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem Auskernungsbereich (11) des Sohlenaufbaus (1) Vertiefungen (12) in Standvorsprüngen
(9) vorgesehen sind, die sich von der Standfläche (3) in Richtung der Verbindungsfläche
(2) erstrecken und zur Standfläche (3) offene Hohlräume (13) bilden.
2. Sohlenaufbau (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Standvorsprung (9) ein zur Verbindungsfläche (2) hin offener Hohlraum
(10) ausgebildet ist.
3. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auskernungsbereich (11) jenen Bereich der Standfläche (3) umfasst, der nicht
Teil der Kontaktfläche (4) ist.
4. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Standvorsprünge (9) von zumindest einer, vorzugsweise zwei, Längsnut(en) (15)
von der Standfläche (3) in Richtung der Verbindungsfläche (2) unterbrochen ist bzw.
sind.
5. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Quernuten (14) und/oder die Längsnuten (15) einen sich in Richtung der Verbindungsfläche
(2) hin verjüngenden Querschnitt aufweisen.
6. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Material eine größere Härte aufweist als das zweite Material.
7. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (7) eine mit der Strukturkomponente (5) verbundene Querachse
(8) aufweist.
8. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Seitenflächen (16), die den Sohlenaufbau (1) in beide Querrichtungen begrenzt,
jeweils sohlenaufbauseitig einen Winkel zur Standfläche (3) aufweisen, der kleiner
als 90°, bevorzugt zwischen 70 und 88°, besonders bevorzugt zwischen 75 und 85°, ist.
9. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass zumindest eine, vorzugsweise beide, von der Standfläche (3) und den Seitenflächen(16),
die den Sohlenaufbau (1) in beide Querrichtungen begrenzt, gebildete Kante(n) (17)
abgerundet ist bzw. sind, wobei vorzugsweise die Rundung einem Kreisbogen eines Kreises
mit einem Radius von zwischen 0,3 und 2,5 mm, bevorzugt zwischen 0,5 und 1,5 mm, entspricht.
10. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass standflächenseitige Kanten (18), insbesondere Querkanten, der Standvorsprünge (9)
und/oder Vertiefungen (12) Radien von weniger 0,5 mm, bevorzugt weniger als 0,3 mm,
besonders bevorzugt weniger 0,2 mm, aufweisen.
11. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Standfläche (3) abgewandte Kanten (19) der Standvorsprünge (9) und/oder der Vertiefungen
(12) Radien von mehr als 0,3 mm, bevorzugt mehr als 0,5 mm, noch mehr bevorzugt mehr
als 0,7 mm aufweisen.
12. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Quernut (14) einen sich von Seitenflächen (16) des Sohlenaufbaus
(1), die den Sohlenaufbau (1) in beide Querrichtungen begrenzt, nach innen verbreiternden
Querschnitt aufweist.
13. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag (6) die Strukturkomponente (5) zur Standfläche (3) hin im Wesentlichen
vollständig bedeckt und/oder dass der Belag (6) eine Dicke von 1 bis 3 mm, bevorzugt
von 1,5 bis 2,5 mm, aufweist.
14. Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine an eine Seitenfläche (16) angrenzende untere Oberfläche zumindest eines der
Standvorsprünge (9) eine Neigung nach oben aufweist und einen Winkel zur Standfläche
(3) einschließt, der größer als 0°, bevorzugt zwischen 0,3 und 10°, besonders bevorzugt
zwischen 0,5 und 5°, ist, wobei dies vorzugsweise außerhalb einer, bevorzugt zwei,
im Wesentlichen in Längsrichtung laufenden Kante(n) (20) der Standvorsprünge (9) ausgeht.
15. Sportschuh, insbesondere Langlauf- oder Telemarkschuh, gekennzeichnet durch einen Sohlenaufbau (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei vorzugsweise
der Sohlenaufbau (1) an der Verbindungsfläche (2) mit dem Rest des Sportschuhs verklebt
ist.