[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flügel für ein Fenster oder eine Tür, wobei
der Flügel einen aus mehreren Profilabschnitten gebildeten Profilrahmen, eine Halteleiste
für ein Flächenelement, insbesondere eine Isolierverglasung oder eine Türfüllung,
die mit dem Profilrahmen unter Bildung eines Glasfalzes zur Aufnahme des Flächenelements
verbunden ist, ein Flächenelement, das stirnseitig in den Glasfalz aufgenommen ist,
mindestens eine in einen Glasfalz eingelegte Glasfalzeinlage mit einer Auflageplatte
und mindestens ein auf die Glasfalzeinlage aufgesetztes Verklotzungselement umfasst.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Fenster oder eine Tür, das/die
einen derartigen Flügel umfasst.
[0002] Fenster mit derartigen Flügeln sind im Stand der Technik insbesondere durch offenkundige
Vorbenutzung weitreichend bekannt. Beispielsweise sind in der
DE 20 2007 007 545 U1 ein derartiger Flügel sowie eine entsprechende Glasfalzeinlage beschrieben. Um die
Einbruchssicherheit eines einen derartigen Flügel enthaltenden Fensters zu erhöhen,
wird derzeit das Flächenelement mit dem Profilrahmen unter Einsatz einer großen Enge
an Klebstoff verklebt. Insbesondere bei Festverglasungen, ganz besonders bei Festverglasungen
mit Mitteldichtung, ist aufgrund des großen Glasfalzbereichs eine solche Glasverklebung
zum Einbruchsschutz nur mit erhöhtem Aufwand und unter Einsatz einer erheblichen Menge
an Klebstoff durchführbar. Darüber hinaus können Fenster mit einer Glasverklebung
aktuell nicht mit vertretbarem Aufwand rezykliert werden. Alternativ dazu sind am
Markt mechanische Glassicherungen erhältlich. Dabei handelt es sich um Sicherungsklötze
oder Sicherungswinkel, die im Glasfalz starr verschraubt sind. Bei solchen starren
Glassicherungen kann das Flächenelement leicht über die mechanische Glassicherung
gehebelt werden.
[0003] Vor diesem Hintergrund liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines Flügels für ein Fenster oder für eine Tür, der die Nachteile des Stands der
Technik überwindet. Insbesondere soll der erfindungsgemäße Flügel eine erhöhte Einbruchssicherheit
bieten und dabei mit einer möglichst geringen Menge an Klebstoff für eine Verklebung
zwischen dem Flächenelement und dem Profilrahmen auskommen sowie nach seiner Verwendung
mit vernünftigem Auswand rezyklierbar sein. Darüber hinaus soll das Flächenelement
des erfindungsgemäßen Flügels nur schwer ausgehebelt werden können. Letztlich liegt
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Fensters und einer
Tür, die einen derartigen Flügel umfasst.
[0004] Gemäß der vorliegenden Erfindung werden diese und andere Aufgaben durch einen Flügel
für ein Fenster oder eine Tür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. durch ein Fenster
oder eine Tür mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Flügels sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass ein Glassicherungselement, wie
beispielsweise ein Sicherungsklotz oder ein Sicherungswinkel, nicht starr mit dem
Profilrahmen verbunden sein muss, um einen effektiven Einbruchsschutz ausüben zu können.
Vielmehr ist das Glassicherungselement erfindungsgemäß aus mindestens einem Fußelement
und mindestens einem Sperrelement aufgebaut, wobei das Glassicherungselement an der
Glasfalzeinlage angeordnet, vorzugsweise mit der Glasfalzeinlage verbunden, ist. Das
Sperrelement ragt dabei zumindest teilweise in einen Raum zwischen dem Flächenelement
und der Halteleiste hinein. Dadurch wirkt das Sperrelement einem Überhebeln über die
Halteleiste entgegen, was einen Beitrag zur Einbruchssicherheit darstellt. Darüber
hinaus wird der erhöhte Einbruchschutz ohne Einsatz von weiterem Klebstoff realisiert.
Das Glassicherungselement ist nicht fest mit dem Profilrahmen verbunden, so dass es
leicht entfernt werden kann. Beides trägt zur guten Rezyklierbarkeit des erfindungsgemäßen
Flügels bei.
[0006] Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung einen Flügel für ein Fenster oder
eine Tür zur Verfügung, der einen aus mehreren Profilabschnitten gebildeten Profilrahmen,
eine Halteleiste für ein Flächenelement, die mit dem Profilrahmen unter Bildung eines
Glasfalzes zur Aufnahme des Flächenelements verbunden ist, ein Flächenelement, das
stirnseitig in den Glasfalz aufgenommen ist, mindestens eine in einen Glasfalz eingelegte
Glasfalzeinlage mit einer Auflageplatte und mindestens ein auf die Glasfalzeinlage
aufgesetztes Verklotzungselement umfasst und sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet,
dass an der mindestens einen Glasfalzeinlage mindestens ein Glassicherungselement
angeordnet ist, wobei das Glassicherungselement mindestens ein mit der Glasfalzeinlage
verbundenes Fußelement und mindestens ein Sperrelement umfasst, wobei das mindestens
eine Sperrelement zumindest teilweise in einen Raum zwischen dem Flächenelement und
der Halteleiste hineinragt. Darüber hinaus stellt die vorliegende Erfindung ein Fenster
oder eine Tür zur Verfügung, das bzw. die einen Blendrahmen und mindestens einen erfindungsgemäßen
Flügel umfasst.
[0007] In Bezug auf den erfindungsgemäßen Flügel kann es von Nutzen sein, wenn das mindestens
eine Glassicherungselement als Federelement ausgebildet ist, das klemmend an der Halteleiste
anliegt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Federweg des als Federelement
ausgebildeten Glassicherungselements parallel zur Ebene des Flächenelements verläuft,
das Federelement also in einer Richtung parallel zur Ebene des Flächenelements beweglich
ist. Dabei wird das Federelement zunächst durch die Halteleiste in Richtung der Glasfalzeinlage
gedrückt. Wird nun die Halteleiste beispielsweise durch bei einem Einbruch entfernt,
erhebt sich das Federelement in Richtung der Ebene des Flächenelements. Dadurch wird
ein Herausdrücken des Flächenelements aus dem Profilrahmen verhindert.
[0008] Es kann sich als günstig herausstellen, wenn das mindestens eine Fußelement des Glassicherungselements
stoffschlüssig mit der Glasfalzeinlage verbunden ist, insbesondere einstückig an die
Glasfalzeinlage angeformt ist. Alternativ dazu kann das mindestens eine Fußelement
des Glassicherungselements klemmend mit der Glasfalzeinlage verbunden ist. Dadurch
sind das Glassicherungselement und die Glasfalzeinlage in einfacher Weise miteinander
verbindbar. Bevorzugt wird das Fußelement/ werden die Fußelemente klemmend in eine
entsprechende Aufnahme/in entsprechende Aufnahmen in der Glasfalzeinlage aufgenommen.
Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Glasfalzeinlage mehrere Aufnahmen in unterschiedlichen
Positionen aufweist. Dadurch kann die Position des Glassicherungselements an verschiedene
Dicken bzw. Stärken des Flächenelements angepasst werden.
[0009] Es kann auch hilfreich sein, wenn das mindestens eine Sperrelement zumindest teilweise
am Flächenelement anliegt. Dabei ist es bevorzugt, wenn das Sperrelement/die Sperrelemente
jeweils zumindest teilweise in einer Öffnung in der Glasfalzeinlage aufgenommen ist/sind.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass das Glassicherungselement über das Fußelement
in der Öffnung in der Glasfalzeinlage sitzt, während es über die Anlage des Sperrelements
an dem Flächenelement haftet, zumindest durch Haftreibung. Wird nun versucht das Flächenelement
über das Glassicherungselement zu hebeln, beispielsweise unter Verwendung eines Schraubendrehers,
wird das Glassicherungselement zusammen mit dem Flächenelement angehoben, wobei sich
das Fußelement in der Öffnung in der Glasfalzeinlage, bei der es sich bevorzugt um
eine entsprechende Bohrung handelt, mit dem Flächenelement bewegt, sodass ein Überhebeln
nur schwer möglich ist. Dabei ist das Fußelement/ sind die Fußelemente des Glassicherungselements
in der Öffnung in der Glasfalzeinlage vorzugsweise parallel zum Flächenelement beweglich
ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass das Glassicherungselement als Ganzes
einer Bewegung des Flächenelements, wie sie beim Aushebeln auftritt, über das an dem
Flächenelement anliegende Anlageelement leicht folgen kann. Alternativ kann das Fußelement/
können die Fußelemente auch klemmend in entsprechenden Aufnahmen der Glasfalzeinlage
gehalten sein.
[0010] Es kann sich auch als günstig erweisen, wenn das Sperrelement des Glassicherungselements
zumindest abschnittsweise an dem Flächenelement haftet. Dabei ist es bevorzugt, wenn
das Sperrelement des Glassicherungselements zumindest abschnittsweise durch Haftreibung
an dem Flächenelement haftet. Alternativ kann das Sperrelement des Glassicherungselements
auch in einer vorteilhaften Ausgestaltung zumindest abschnittsweise mit dem Flächenelement
verklebt ist. Als Klebematerial ist dabei sowohl ein Klebstoff, insbesondere ein aushärtender
Flüssigklebstoff, als auch ein Klebeband, insbesondere ein doppelseitiges Klebeband,
denkbar. Das Anhaften des Sperrelements des Glassicherungselements an dem Flächenelement
erhöht die Einbruchssicherheit weiter.
[0011] Es kann von Nutzen sein, wenn das mindestens eine Sperrelement mittelbar über ein
Adapterelement in den Raum zwischen dem Flächenelement und der Halteleiste hineinragt.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann es günstig sein, wenn die Anlagefläche des mindestens
einen Sperrelements zumindest teilweise mit einer Beschichtung, insbesondere eine
Beschichtung zum Glasschutz, versehen ist. Beide Varianten bieten Möglichkeit, das
Flächenelement vor Beschädigungen beispielsweise durch Kratzer, zu schützen.
[0012] Es kann sich auch als hilfreich erweisen, wenn die Glasfalzeinlage im eingesetzten
Zustand im Glasfalz zwischen zwei einander gegenüberliegenden Profilwandungen des
Profilrahmens klemmend festgelegt ist. Alternativ oder zusätzlich dazu die die Glasfalzeinlage
auch fest mit dem Profilrahmen verbunden, insbesondere verschraubt sein. Dabei kann
das Verbindungselement, insbesondere die Schraube vorzugsweise in einem Befestigungskanal
des Profilrahmens angeordnet sein. Auf diese Weise kann einem in dem Profilrahmen
bereits vorhandener Befestigungskanal eine weitere Funktion zukommen. Hinsichtlich
der Ausgestaltungen eines derartigen Befestigungskanals in einem Hohlprofil, insbesondere
einem Kunststoff-Hohlprofil, soll auf die
DE 20 2006 016 165 U1 und die
DE 10 2014 104 190 A1 verwiesen werden, auf die hiermit explizit Bezug genommen wird.
[0013] Bevorzugt wird das Flächenelement in dem erfindungsgemäßen Flügel durch mehrere Glasfalzeinlagen
mit jeweils einem darauf aufgesetzten Verklotzungselement in Position gehalten. Ebenso
bevorzugt ist jeder Glasfalzanlage ein Sicherungselement zuzuordnen. Alternativ können
eine oder mehrere Glasfalzeinlagen auch mehr als ein Glassicherungselement aufweisen.
Es ist jedoch nicht notwendig, dass jede Glasfalzeinlage in dem erfindungsgemäßen
Flügel über mindestens ein Glassicherungselement verfügt.
[0014] Bevorzugt handelt es sich bei Profilrahmen um einen mehrere Hohlkammern umfassenden
Hohlprofilrahmen, insbesondere einen mehrere Hohlkammern umfassenden Kunststoff-Hohlprofilrahmen
und damit bei dem erfindungsgemäßen Fenster um ein Kunststofffenster und bei der Tür
um eine Kunststofftür.
[0015] Der erfindungsgemäße Flügel sowie einzelne Teile davon können auch zeilenweise oder
schichtweise unter Verwendung eines zeilenaufbauenden oder schichtaufbauenden Fertigungsverfahrens
(z. B. 3D-Druck) hergestellt werden. Das Profil des Profilrahmens wird jedoch bevorzugt
durch Strangpressen bzw. durch Extrusion hergestellt und zu Holmen abgelängt, die
auf Gehrung geschnitten und miteinander verschweißt oder über Eckverbinder miteinander
verbunden werden.
[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Flügels vor dem Einsetzen der Halteleiste;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Glasfalzeinlage und des Glassicherungselements
des in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Flügels;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen
Flügels ohne Flächenelement vor dem Einsetzen der Halteleiste;
Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung des in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen
Flügels nach dem Einsetzen der Halteleiste; und
Fig. 5 eine Querschnittsdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Flügels.
[0017] In Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einer Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Flügels 1 am Beispiel eines Fensterflügels mit einem als Kunststoff-Hohlprofilrahmen
ausgebildeten Profilrahmen 2. Der Profilrahmen 2 des erfindungsgemäßen Flügels 1 ist
aus einem thermoplastischen Polymermaterial hergestellt, vorzugsweise Polyvinylchlorid
(PVC), insbesondere Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktem PVC, dem zusätzlich
Zusatzstoffe wie z. B. Stabilisatoren, Weichmacher, Pigmente und dergleichen zugesetzt
sind. Es ist aus einer Vielzahl von Hohlkammern aufgebaut, die jeweils von Stegen
des Profilrahmens 2 umgeben sind. Zentral umfasst der Profilrahmen 2 eine Haupthohlkammer
3, in der ein Armierungselement 4, insbesondere eine Stahlarmierung, aufgenommen ist.
Ein oberer Steg 5 der Haupthohlkammer 3 bildet zusammen mit einem Außenüberschlag
6 einen Glasfalz 7. An der dem Außenüberschlag 6 gegenüberliegenden Seite weist der
Profilrahmen 2 eine Halteleistennut 8 auf, in der eine Halteleiste 9 verankert ist
(vgl. Fig. 4), die in der dargestellten Ausführungsform als Glashalteleiste ausgebildet
ist und durch die ein in den Glasfalz 7 aufgenommenes Flächenelement 10, insbesondere
ein Isolierverglasung, stabilisiert wird. Damit liegt der obere Steg 5 dem in den
Glasfalz 7 aufgenommenen Flächenelement 10 gegenüber.
[0018] Mittels einer Glasfalzeinlage 11 und eines auf deren Auflagefläche 12 aufgelegten,
als Glasklotz ausgebildeten Verklotzungselements 13 wird das Flächenelement 10 in
seiner Position im Profilrahmen 2 gehalten.
[0019] Die Glasfalzeinlage 11 ist in Fig. 2 vergrößert in einer perspektivischen Darstellung
gezeigt. In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Glasfalzeinlage 11 selbst
eine in ihrer Grundform im Wesentlichen rechtwinklig ausgebildete Auflageplatte 12,
deren Ecken abgerundet sind. Die Glasfalzeinlage 11 ist klemmend in den Glasfalz 7
eingelegt. Dazu umfasst die Glasfalzeinlage 11 an ihrer dem Außenüberschlag 6 zugewandten
Längswand zwei Längswand-Federelemente 14, 14', durch die sie klemmend zwischen den
Profilwänden 15 und 16 des Profilrahmens 2 eingespannt wird (vgl. Fig. 1) und dadurch
gegen den Profilrahmen 2 des erfindungsgemäßen Flügels 1 verspannt wird. An der den
Längswand-Federelementen 14, 14' gegenüberliegenden Seite weist die Auflageplatte
12 zwei Aufnahmen 17, 17' auf, die zur Ausnahme jeweils eines Fußelements 18, 18'
eines Glassicherungselements 19 dienen.
[0020] Das Glassicherungselement 19 ist in der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform als Federelement
ausgebildet. Es umfasst zwei Fußelemente 18, 18' und ein Sperrelement 20, das in etwa
bogenförmig ausgebildet ist und über das die beiden Fußelemente 18, 18' miteinander
verbindet. Dabei ist das Glassicherungselement 19 als einstückige Stahlfeder ausgebildet.
Die Fußelemente 18, 18' des Glassicherungselement 19 werden in die Aufnahmen 17, 17'
in der Auflageplatte 12 der Glasfalzeinlage 11 eingeführt. Dadurch wird das Glassicherungselement
19 zusammengedrückt und gespannt. Das Sperrelement 20 befindet sich dadurch in einem
gegenüber der Auflageplatte 12 erhöhten Zustand.
[0021] Aus Fig. 3, die eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts des Rahmenprofils
2 mit eingelegter Glasfalzeinlage 11 gemäß der in Fig. 1 zeigt, ist deutlich zu erkennen,
dass die Längswand-Federelemente 14, 14' gegen die Profilwand 15 drücken und dadurch
die erfindungsgemäße Glasfalzeinlage 3 klemmend in dem Rahmenprofil 2 halten. Darüber
hinaus ist die Glasfalzeinlage 11 mit einer bis in die Armierung 4 vordringende Schraube
21 mit dem Profilrahmen 2 verbunden.
[0022] Für die Glasfalzeinlage 11 kommen als bevorzugte Materialien polymere Werkstoffe
wie beispielsweise Polypropylen und glasfaserverstärktes Polypropylen, Polyamide und
glasfaserverstärkte Polyamide, Polyphenylsulfon (PPSU), Polyvinylidenfluorid (PVDF),
Polyethersulfon (PES), Polysulfon (PSU), Polyphenylensulfid (PPS), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat
(ABS), Polyoxymethylen (POM), Polyestercarbonat (PESC) und ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Terpolymer)
sowie Copolymere und Blends dieser Polymere, wobei diese Polymermaterialien auch faserverstärkt,
insbesondere glasfaserverstärkt zum Einsatz kommen können, sowie metallische Werkstoffe
wie beispielsweise Stahl, Edelstahl, Aluminium, Aluminium-Druckgusslegierungen, Zink-Druckgusslegierungen
oder Aluminium-Zink-Druckgusslegierungen zum Einsatz. Bevorzugt wird die Glasfalzeinlage
11 mittels Spritzguss aus einem geeigneten thermoplastischen Material, insbesondere
aus ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Terpolymer), hergestellt.
[0023] In Fig. 4 ist die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flügels
nach dem Einsetzen der Halteleiste 9 in einer Querschnittsdarstellung gezeigt. Durch
das Einsetzen der Halteleiste 9 wird das Sperrelement 20 nach unten in Richtung der
Auflageplatte 12 zusammengedrückt. Ein Teil des Sperrelements 20 ragt in einen 22
zwischen dem Flächenelement 10 und der Halteleiste 9 hinein. Das Glassicherungselement
19 liegt in der gezeigten in einem zusammengestauchten Zustand klemmend an der Halteleiste
9 an. Dadurch ist das Glassicherungselement 19 in einer Richtung parallel zur Ebene
des Flächenelements 10 beweglich. Wird nun die Halteleiste 9 beispielsweise im Falle
eines Einbruchs aus der Halteleistennut 8 herausgebrochen, richtet sich das Glassicherungselement
19 wegen seiner Federeigenschaften aus dem zusammengestauchten Zustand in Richtung
der Ebene des Flächenelements 10 auf. Dadurch wird ein Überhebeln des Flächenelements
10 erschwert, was einen Beitrag zur Einbruchssicherheit darstellt. Darüber hinaus
wird der erhöhte Einbruchschutz ohne Einsatz von weiterem Klebstoff realisiert. Das
Glassicherungselement 19 ist nicht fest mit dem Profilrahmen 2 verbunden, so dass
es leicht entfernt werden kann. Beides trägt zur guten Rezyklierbarkeit des erfindungsgemäßen
Flügels 1 bei.
[0024] In alternativen Ausführungsformen kann das Glassicherungselement 19 auch eine Anlagefläche
aufweisen, die zumindest teilweise an dem Flächenelement 10 anliegt und zumindest
durch Haftreibung an dem Flächenelement 10 haftet. Bevorzugt ist es aber, wenn die
Anlagefläche zumindest teilweise mit dem Flächenelement 10 verklebt ist. Dies kann
sowohl mittels eines Klebebands, insbesondere eines doppelseitigen Klebebands, erfolgen,
mit dem die Anlagefläche des Glassicherungselements 19 mit dem Flächenelement 10 verklebt
ist. In anderen Ausführungsformen kann auch ein härtender Flüssigklebstoff eingesetzt
werden. Hierzu kann das Sperrelement 20 auch beabstandet von der Halteleiste 9 angeordnet
sein. Ein Verklemmen des Glassicherungselement 19 mit der Halteleiste 9 ist also in
einer derartigen Ausführungsform nicht erforderlich, was beispielsweise bei der Verwendung
hoher Halteleisten 9 hilfreich sein kann.
[0025] Bei einem Versuch, das Flächenelement 10 über das Glassicherungselement 19 zu hebeln,
beispielsweise unter Verwendung eines Schraubendrehers oder dergleichen, sorgt die
Klebeverbindung zwischen der Anlagefläche des Glassicherungselements 19 und dem Flächenelement
10 dafür, dass das Sperrelement 20 zusammen mit dem Flächenelement 10 angehoben wird.
Dabei bleiben die Fußelemente 17, 17' in der jeweiligen Aufnahme 16, 16'. Dadurch
wird das Überhebeln des Flächenelements 10 über die Halteleiste 9 erheblich erschwert.
Dieser erhöhte Einbruchschutz wird unter Einsatz einer lediglich geringen Menge weiteren
Klebstoffs realisiert, so dass der erfindungsgemäße Flügel gut rezyklierbar ist.
[0026] Das Anlageelement kann auch nicht direkt an dem Flächenelement 10, sondern lediglich
mittelbar über ein Adapterelement (nicht dargestellt) am Flächenelement 10 anliegen.
Das Adapterelement ist dann mit dem Glassicherungselement 11 verbunden, beispielsweise
über eine Steck- oder Rastverbindung oder verklebt, und haftet wiederum an dem Flächenelement
10. Auf diese Weise wird ein versuchtes Anheben des Flächenelements 10 auf das Glassicherungselement
11 übertragen, so dass ein Überhebeln der Halteleiste 9 verhindert wird.
[0027] In Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flügels 1 in einer
Querschnittsdarstellung dargestellt. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird lediglich
auf die Unterschiede zur in Fig. 1 bis Fig. 4 gezeigten Ausführungsform eingegangen.
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Elemente. Die diesbezüglichen Ausführungen
in Bezug auf die Ausführungsformen gemäß Fig. 1 bis Fig. 4 gelten auch für die in
Fig. 5 gezeigte Ausführungsform entsprechend.
[0028] Der erfindungsgemäße Flügel 1 in der Ausführungsform gemäß Fig. 5 unterscheidet sich
von der in Fig. 1 bis Fig. 4 gezeigten Ausführungsform insbesondere dadurch, dass
in Richtung der Profiltiefe des Profilrahmens 2 auf beiden Seiten der Haupthohlkammer
3 jeweils ein Befestigungskanal 23, 23' angeordnet ist. Die beiden Befestigungskanäle
23, 23' dienen zur Aufnahme einer Schraube, mit der das Glasfalzeinlage 11 im Glasfalz
7 befestigt werden kann.
[0029] Die Erfindung wurde vorangehend unter Bezugnahme auf einen Flügel für ein Fenster
im Detail erläutert. Es versteht sich, dass die Ausführungen auch für einen Flügel
für eine Tür entsprechend gelten. Dabei ist als Profilrahmen exemplarisch ein Kunststoff-Hohlprofilrahmen
beschrieben. Die Ausführungen gelten entsprechend auch für andere Arten von Profilrahmen,
beispielsweise Aluminiumprofilrahmen, Holzprofilrahmen, Aluminium-Kunststoff-Verbundprofilrahmen,
Aluminium-Holz-Verbundprofilrahmen und dergleichen.
1. Flügel (1) für ein Fenster oder eine Tür, umfassend:
- einen aus mehreren Profilabschnitten gebildeten Profilrahmen (2);
- eine Halteleiste (9) für ein Flächenelement (10), die mit dem Profilrahmen (2) unter
Bildung eines Glasfalzes (7) zur Aufnahme des Flächenelements (10) verbunden ist;
- ein Flächenelement (10), das stirnseitig in den Glasfalz (7) aufgenommen ist;
- mindestens eine in einen Glasfalz (7) eingelegte Glasfalzeinlage (11) mit einer
Auflageplatte (12); und
- mindestens ein auf die Glasfalzeinlage (11) aufgesetztes Verklotzungselement (13);
dadurch gekennzeichnet, dass
an der mindestens einen Glasfalzeinlage (11) mindestens ein Glassicherungselement
(19) angeordnet ist, wobei das Glassicherungselement (19) mindestens ein mit der Glasfalzeinlage
(11) verbundenes Fußelement (18, 18') und mindestens ein Sperrelement (20) umfasst,
wobei das mindestens eine Sperrelement (20) zumindest teilweise in einen Raum (22)
zwischen dem Flächenelement (10) und der Halteleiste (9) hineinragt.
2. Flügel (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Glassicherungselement (19) als Federelement ausgebildet ist,
das klemmend an der Halteleiste (9) anliegt.
3. Flügel (1) gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Fußelement (18, 18') des Glassicherungselements (19) stoffschlüssig
mit der Glasfalzeinlage (11) verbunden ist, insbesondere einstückig an die Glasfalzeinlage
(11) angeformt ist.
4. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Fußelement (18, 18') des Glassicherungselements (19) klemmend
mit der Glasfalzeinlage (11) verbunden ist.
5. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sperrelement (20) des Glassicherungselements (19) zumindest teilweise
am Flächenelement (10) anliegt.
6. Flügel (1) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sperrelement (20) des Glassicherungselements (19) zumindest abschnittsweise
an dem Flächenelement (10) haftet.
7. Flügel (1) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (20) des Glassicherungselements (19) zumindest abschnittsweise durch
Haftreibung an dem Flächenelement (10) haftet.
8. Flügel (1) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sperrelement (20) des Glassicherungselements (19) zumindest abschnittsweise
mit dem Flächenelement (10) verklebt ist.
9. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sperrelement (20) mittelbar über ein Adapterelement in den Raum
(22) zwischen dem Flächenelement (10) und der Halteleiste (9) hineinragt.
10. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche des mindestens einen Sperrelements (20) zumindest teilweise mit
einer Beschichtung, insbesondere eine Beschichtung zum Glasschutz, versehen ist.
11. Flügel (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilrahmen (2) als ein mehrere Hohlkammern umfassender Hohlprofilrahmen, insbesondere
als ein mehrere Hohlkammern umfassender Kunststoff-Hohlprofilrahmen, ausgebildet ist.
12. Fenster oder Tür, umfassend einen Blendrahmen und mindestens einen Flügel (1) nach
einem der Ansprüche 1 bis 11.