[0001] Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zum automatisierten Erstellen eines
Unfallberichts gerichtet, welches es ermöglicht, dass Rettungskräfte anhand eines
umfangreichen Unfallberichts automatisiert benachrichtigt werden und hierbei gleichzeitig
einen Hinweis auf eine Anzahl beteiligter Personen erhalten. Darüber hinaus ist die
vorliegende Erfindung auf eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung gerichtet
sowie auf ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene
Verfahren implementieren.
[0002] DE 10 2008 028 844 A1 zeigt ein Verfahren zur Fahrerunterstützung mittels Fahrerassistenzsystemen, bei
denen Fahrzeugdaten und Umgebungsdaten des Fahrzeugs ausgewertet werden.
[0003] DE 10 2009 015 513 A1 zeigt eine Notrufeinheit für ein Fahrzeug, wobei eine Detektionseinheit zur Detektion
eines Triggerereignisses vorgesehen ist.
[0004] DE 10 2011 080107 A1 zeigt ein Verfahren zur Bereitstellung bergungsrelevanter Informationen, wobei eine
Detektionsformation vorgesehen ist, welche über das Bevorstehen oder das Eintreten
eines Unfallereignisses informiert.
[0005] DE 10 2008 039 831 A1 zeigt eine Notrufeinrichtung für ein Fahrzeug zum netzwerkbasierten Übermitteln eines
Notrufs an Hilfseinheiten.
[0006] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, eine Anzahl von Fahrzeuginsassen anhand
einer Sensorik zu erkennen. Hierbei sind in den Sitzen Sitzbelegungssensoren verbaut,
die anhand einer Druckeinwirkung detektieren können, ob ein Sitzplatz innerhalb eines
Fahrzeugs belegt ist. Generell kann diese Information in einen Notruf integriert werden,
wobei diverse Kraftfahrzeuge jedoch nicht über eine geeignete Sensorik verfügen und
somit aufwändig aufgerüstet werden müssen. Zudem ist eine entsprechende Sensorik fehleranfällig
und muss ggf. gewartet werden.
[0007] Darüber hinaus ist das sogenannte eCall-System bekannt, welches in Fahrzeuge integriert
ist und im Falle eines Unfalls automatisiert einen Notruf absetzt. Nachteil bei dem
eCall-System ist es, dass lediglich der Notruf an sich abgesetzt wird. Generell kann
ein Fahrzeug bezüglich seiner Position geortet werden, wobei Latenzzeiten zwischen
Basisstationen und dem Fahrzeug berechnet werden. So werden Signale übermittelt und
es wird gemessen, wie lange das entsprechende Signal von dem Fahrzeug bis zu einem
Funkmasten benötigt. Die Positionsbestimmung kann hierbei verbessert werden, indem
mehrere Funkmasten angesprochen werden. In diesem Zusammenhang ist das sogenannte
Bienenwabensystem bekannt, wobei einzelne Mobilfunkmasten eine Mobilfunkzelle aufspannen,
und anhand der entsprechenden Latenzzeiten kann nicht nur bestimmt werden, in welcher
Funkzelle sich ein Mobilfunkteilnehmer befindet, sondern eben auch seine geographische
Position.
[0008] Generell ist es ein Nachteil des Stands der Technik, dass lediglich geringe Datenmengen
bezüglich eines Unfalls bereitgestellt werden. So ist es jedoch erforderlich, dass
Rettungskräfte auch Informationen erhalten, wieviele Personen an einem Unfall beteiligt
sind, und dementsprechend müssen Einsatzkräfte planen, wieviele Einsatzfahrzeuge zu
dem Unfallort geschickt werden.
[0009] So ist es ferner ein Problem der bekannten Verfahren, dass entweder Rettungskräfte
manuell telefonisch alarmiert werden und eine angemessene Zahl an Rettungskräften
angefordert wird, oder aber auch die Rettungskräfte selbst müssen weitere Einheiten
nach dem Antreffen am Unfallort anfordern. So verstreicht jedoch wertvolle Zeit, und
es besteht ein Bedarf an einem automatisierten Verfahren, welches automatisiert weitere
Informationen bezüglich eines Unfalls in Form eines Unfallberichts bereitstellt.
[0010] Ein weiterer Nachteil aus dem Stand der Technik ist es, dass eine umfassende Sensorik
bereitgestellt werden muss, welche beispielsweise die Anzahl der Kraftfahrzeuginsassen
bestimmt, was in einem Fehlerfall sogar dazu führt, dass eine inkorrekte Anzahl an
Personen übermittelt wird. Eine entsprechende Sitzbelegungserkennung ist jedoch insgesamt
nur Fahrzeugen der Oberklasse vorbehalten bzw. muss teuer und aufwändig nachgerüstet
werden.
[0011] Folglich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zum automatisierten Erstellen eines Unfallberichts vorzuschlagen, welches zuverlässig
arbeitet und zudem mit geringem technischen Aufwand verbunden ist. Darüber hinaus
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein entsprechend eingerichtetes Kommunikationssystem
vorzuschlagen mitsamt einem Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das
vorgeschlagene Verfahren implementieren bzw. die vorgeschlagene Kommunikationseinrichtung
betreiben.
[0012] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Demgemäß wird ein Verfahren zum automatisierten Erstellen eines Unfallberichts zur
Koordination von Rettungsmaßnahmen vorgeschlagen, aufweisend ein Übermitteln von Unfalldaten
eines Verkehrsteilnehmers an eine zentrale Recheneinheit, wobei ein Bestimmen einer
Anzahl von mobilen Endgeräten, welche sich innerhalb einer vorbestimmten räumlichen
Nähe zu dem Verkehrsteilnehmer befinden, und ein Erstellen eines Unfallberichts in
Abhängigkeit der bestimmten Anzahl von mobilen Endgeräten vorgesehen ist.
[0014] Das vorgeschlagene Verfahren läuft vollautomatisiert ab, da die involvierten Personen
mittels derer Endgeräte dadurch bestimmt werden können, dass sie sich in einer vorbestimmten
räumlichen Nähe zu dem verunfallten Verkehrsteilnehmer befinden. Insofern kann ein
Unfallbericht erstellt werden und an Rettungskräfte automatisiert übermittelt werden.
Der Unfallbericht kann u. a. die Information aufweisen, dass ein Unfall passiert ist,
die geographische Position des Unfalls sowie die Anzahl der involvierten Personen.
Somit kann ein Personenschaden abgeschätzt werden und die Rettungskräfte können entsprechend
alarmiert werden. Somit dient der Unfallbericht der Koordination von Rettungsmaßnahmen
bzw. der Bereitstellung einer geeigneten Anzahl von Rettungseinheiten.
[0015] Erfindungsgemäß wird ein Übermitteln von Unfalldaten eines Verkehrsteilnehmers an
eine zentrale Recheneinheit vorgeschlagen, wie dies bereits im Stand der Technik gezeigt
ist. Hierzu kann beispielsweise das sogenannte eCall-Verfahren Verwendung finden,
welches jedoch erfindungsgemäß erweitert wird. So ist es u. a. ein erfinderischer
Beitrag, dass die Informationen angereichert werden und nicht nur die Information
übermittelt wird, dass ein Unfall an sich stattgefunden hat bzw. dessen Position,
sondern vielmehr können die involvierten Personen abgeschätzt werden, was herkömmliche
Verfahren lediglich mit aufwändigen technischen Vorrichtungen leisten können.
[0016] Erfindungsgemäß besteht der Vorteil, dass die Position von mobilen Endgeräten bestimmt
wird und insgesamt folglich auch die Anzahl der mobilen Endgeräte ermittelt werden
kann. Somit kann von der Anzahl von mobilen Endgeräten ein Rückschluss auf die involvierten
Personen stattfinden. Typischerweise wird davon ausgegangen, dass eine Person ein
mobiles Endgerät in Form eines Smartphones mit sich führt. Dieses mobile Endgerät
wählt sich bei einem Funkmasten ein und nutzt eine Telekommunikationsinfrastruktur.
Somit kann das vorgeschlagene Verfahren anhand von Luftschnittstellen agieren und
es muss lediglich eine bestehende Telekommunikationsstruktur bereitgestellt und genutzt
werden. Weitere technische Komponenten sind erfindungsgemäß nicht notwendig. Lediglich
der Verkehrsteilnehmer muss über eine Funkschnittstelle verfügen, wie sie beispielsweise
das bekannte eCall-System bereitstellt.
[0017] Erfindungsgemäß wird ein Bestimmen einer Anzahl von mobilen Endgeräten vorgeschlagen,
welche sich innerhalb einer vorbestimmten räumlichen Nähe zu dem Verkehrsteilnehmer
befinden. So können Erfahrungswerte in das System eingepflegt werden, welche angeben,
welche Rolle einer Person zukommt, wenn sie sich in einer bestimmten räumlichen Nähe
zu dem verunfallten Verkehrsteilnehmer befindet.
[0018] Beispielhaft ist es möglich, einen Fahrer bzw. einen Fahrzeuginsassen des verunfallten
Kraftfahrzeugs derart zu erkennen, dass die räumliche Nähe seines mobilen Endgeräts
mit der Position des verunfallten Verkehrsteilnehmers übereinstimmt. Hierzu ist eine
Positionsermittlung erforderlich, welche beispielsweise mittels eines 5G-Telekommunikationsstandards
erfolgen kann. Dieser Standard ermöglicht eine sehr genaue Positionsbestimmung, und
folglich kann die räumliche Nähe genau abgeschätzt werden. So kann erfindungsgemäß
konfiguriert werden, dass ein mobiles Endgerät, welches sich beispielsweise einen
Meter von dem verunfallten Verkehrsteilnehmer befindet, einer Person zuzuordnen ist,
die an dem Unfall beteiligt ist und ggf. verletzt ist. Ein mobiles Endgerät, welches
zwei Meter von dem verunfallten Verkehrsteilnehmer entfernt ist, kann entweder einem
verletzten Insassen zugeordnet werden oder aber einer Hilfskraft. Befinden sich mobile
Endgeräte weiter weg als zwei Meter, so ist davon auszugehen, dass diese Endgeräte
Personen zuzuordnen sind, die als Hilfskraft auftreten und somit selbst keine Rettungsmaßnahme
benötigen. Befindet sich eine Person weiter als drei Meter vom Unfallort entfernt,
so ist diese mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht selbst betroffen und benötigt ebenfalls
keine Rettungsmaßnahme. Anhand solcher, lediglich beispielhaft angeführter, Werte
kann folglich ermittelt werden, wie hoch die Anzahl der verunfallten Personen ist.
[0019] Die vorbestimmte räumliche Nähe wird somit in vorbereitenden Verfahrensschritten
hinterlegt und kann empirisch ermittelt werden. Hierzu kann auf Erfahrungswerte von
Rettungskräften zurückgegriffen werden. Darüber hinaus können mehrere Testläufe erfolgen
und die gesammelten Ergebnisse können wieder in das System eingepflegt werden. Darüber
hinaus ist eine künstliche Intelligenz vorzusehen, welche von Rettungskräften trainiert
werden kann. So können diese Rettungskräfte am Ende eines Einsatzes angeben, wieviele
Personen tatsächlich verunfallt waren, und das System kann somit iterativ erlernen,
wie die räumlichen Werte einzustellen sind. Empirisch können somit Muster erkannt
werden, wie sich die räumliche Nähe eines mobilen Endgeräts zu dem verunfallten Verkehrsteilnehmer
auswirkt, und folglich kann innerhalb von wenigen Iterationen festgestellt werden,
ob ein mobiles Endgerät einer verunfallten Person oder einer Hilfskraft zuzuordnen
ist. Initial wird das System mit Schätzwerten konfiguriert
[0020] Insgesamt wird also von einem mobilen Endgerät auf eine natürliche Person geschlossen,
und der Verkehrsteilnehmer wird anhand der Fahrzeugelektronik erkannt. So erfolgt
also eine Zuordnung von den jeweiligen Endgeräten zu den Personen. Generell wird angenommen,
dass eine Person genau ein mobiles Endgerät mit sich führt, und erfindungsgemäß wird
ferner davon ausgegangen, dass ein verunfallter Verkehrsteilnehmer ein Meldesystem
betreibt, wie es beispielsweise aus dem eCall-Verfahren bekannt ist.
[0021] Wurde die Anzahl der mobilen Endgeräte in räumlicher Nähe bestimmt, so kann ein Unfallbericht
erstellt werden, der automatisiert an Rettungskräfte übermittelt wird. Das vorgeschlagene
Verfahren kann auch iterativ durchgeführt werden, derart, dass innerhalb bestimmter
Zeitintervalle Unfallberichte gesendet werden, und somit können auch die Bewegungen
der mobilen Endgeräte miteinbezogen werden. Ist beispielsweise ein mobiles Endgerät
in seiner Position über einen längeren Zeitraum unverändert, so dann beispielsweise
davon ausgegangen werden, dass eine bewegungsunfähige Person das mobile Endgerät mit
sich führt. Da generell von den mobilen Endgeräten bzw. der Fahrzeugelektronik auf
die Personen geschlossen wird, ist davon auszugehen, dass hierbei auch Daten vorliegen,
die nicht valide sind, und somit kann ggf. ein Fehler miteinkalkuliert werden. Beispielsweise
ist es auch möglich, dass ein Fahrzeuginsasse sein mobiles Endgerät einfach am Unfallort
verliert und insofern bleibt dieses mobile Endgerät in seiner Position unverändert,
obwohl die dazugehörige Person, also der Eigentümer, unverletzt ist. Im Zweifel kann
das vorgeschlagene Verfahren jedoch so konfiguriert werden, dass bei einer nicht-eindeutigen
Bestimmung der Anzahl von mobilen Endgeräten bzw. verunfallter Personen eine größere
Anzahl an Rettungseinheiten gesendet wird. Liefert beispielsweise die künstliche Intelligenz
einen Wert, der annehmen lässt, dass mit großer Wahrscheinlichkeit eine Person verunfallt
ist, so wird im Zweifel immer davon ausgegangen, dass diese Person verunfallt ist.
Auch ein solches Verhalten kann iterativ anhand von Trainingsdaten erlernt werden.
[0022] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Übermitteln von Unfalldaten
mittels einer Luftschnittstelle, welche zum Ausführen eines eCall eingerichtet ist.
Dies hat den Vorteil, dass bestehende Systeme, welche in zukünftigen Fahrzeug werden,
verwendet werden können, und folglich muss keine weitere Einheit bereitgestellt werden.
Somit können Komponenten wiederverwendet werden, die standardmäßig in Fahrzeugen verbaut
sind. Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass jede Person ein mobiles Endgerät
mit sich führt und somit sind also auch keine weiteren Sensoren notwendig. Das vorgeschlagene
Verfahren kann somit auf einer herkömmlichen Telekommunikationsinfrastruktur basieren,
die keinerlei Anpassungen bedarf. Die vorgeschlagenen Aspekte können lediglich mittels
einer neuen Ansteuerung bestehender Komponenten bewerkstelligt werden.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weisen die Unfalldaten eine
geographische Information auf. Dies hat den Vorteil, dass sowohl die Position des
verunfallten Verkehrsteilnehmers übermittelt werden kann, als auch die Positionen
der mobilen Endgeräte, die Personen zuzuordnen sind, die in dem Unfall verwickelt
sind. Somit kann bereits vorab eine Karte gezeichnet werden, welche angibt, wo sich
ggf. bewegungsunfähige Personen aufhalten, und die Rettungskräfte müssen den Unfallort
nicht erst absuchen.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst das Bestimmen der
Anzahl von mobilen Endgeräten ein Ermitteln der geographischen Position der mobilen
Endgeräte. Dies hat den Vorteil, dass herkömmliche Verfahren verwendet werden, welche
einen Rückschluss auf die geographische Position zulassen. Hierzu sind Satelliten-basierte
Systeme wie beispielsweise GPS möglich, oder aber auch das bekannte Ortungssystem,
bei dem Latenzzeiten von Mobilfunkmasten verwendet werden. Das Ermitteln der geographischen
Positionen kann erfindungsgemäß ebenfalls vollautomatisiert durchgeführt werden und
impliziert folglich keinerlei weiteren technischen Aufwand.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst das Bestimmen der
Anzahl von mobilen Endgeräten ein Bestimmen einer aktuellen Mobilfunkzelle des Verkehrsteilnehmers
und mobile Endgeräte innerhalb dieser Mobilfunkzelle werden berücksichtigt. Dies hat
den Vorteil, dass zu jedem Zeitpunkt klar ist, in welcher Mobilfunkzelle sich der
Verkehrsteilnehmer befindet, da er mittels seiner Bordelektronik bei einem entsprechenden
Funkmast registriert ist. Ein entsprechendes Subskriptionsprofil liegt typischerweise
dem Netzwerkbetreiber vor, und dieser kann eine Auskunft darüber geben, wo sich der
Verkehrsteilnehmer befindet Da nunmehr weitere mobile Endgeräte bezüglich ihrer Position
abgeprüft werden müssen, kann die Anzahl der relevanten mobilen Endgeräte dadurch
eingegrenzt werden, dass nur diejenigen mobilen Endgeräte überprüft werden, welche
sich in der gleichen Funkzelle wie der Verkehrsteilnehmer befinden. Auf diese Art
und Weise werden der Rechenaufwand und die Datenübertragungsmengen reduziert und die
Anzahl der zu überprüfenden mobilen Endgeräte wird eingeschränkt.
[0026] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Bestimmen der
Anzahl von mobilen Endgeräten iterativ anhand unterschiedlicher vorbestimmter räumlicher
Nähen. Dies hat den Vorteil, dass unterschiedliche räumliche Nähen identifiziert werden
können, und somit können unterschiedliche Personengruppen identifiziert werden. Wird
beispielsweise das Verfahren anhand einer räumlichen Nähe von einem Meter durchgeführt,
so können alle Personen identifiziert werden, welche unmittelbar an dem Unfall beteiligt
sind. Wird das Verfahren in einer weiteren Iteration derart durchgeführt, dass die
räumliche Nähe mit fünf Metern konfiguriert wird, so können Personen identifiziert
werden, die offensichtlich Hilfskräfte darstellen, selbst aber nicht direkt am Unfall
beteiligt sind. Wird nunmehr das Verfahren mit einer räumlichen Nähe von 20 Metern
durchgeführt, so werden Personen identifiziert, die dem Unfallgeschehen lediglich
beiwohnen, ohne hierbei helfend einzugreifen. Folglich kann in jeder Iteration festgestellt
werden, wie sich Personen verhalten, die einem Unfallort beiwohnen.
[0027] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird in Abhängigkeit der räumlichen
Nähe eines mobilen Endgeräts eine Beteiligung an dem Unfallgeschehen geschätzt. Dies
hat den Vorteil, dass eine künstliche Intelligenz Informationen darüber bereitstellen
kann, welche Person an einem Unfallgeschehen mit welcher Rolle beteiligt ist. Bei
einem Schätzen handelt es sich allgemein um das Zuweisen von Wahrscheinlichkeiten
zu bestimmten Ereignissen bzw. Rollen. So kann ein numerischer Wert angegeben werden,
der bestimmt, zu welcher Wahrscheinlichkeit eine Person als Geschädigter am Unfallgeschehen
teilnimmt oder ob es sich hierbei um eine Hilfskraft handelt. So kann aus bereits
empirisch ermittelten Daten eine Wahrscheinlichkeit errechnet werden, ob eine bestimmte
Person Hilfe benötigt oder nicht. Dies wird anhand des mobilen Endgeräts der jeweiligen
Person bestimmt.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Anfragenachricht
an die mobilen Endgeräte, welche sich innerhalb der vorbestimmten räumlichen Nähe
zu dem Verkehrsteilnehmer befinden, übersendet. Dies hat den Vorteil, dass die anwesenden
Personen befragt werden können, ob diese tatsächlich Hilfe benötigen bzw. ob diese
einschätzen können, wieviele Personen Hilfe benötigen. Darüber hinaus können die anwesenden
Personen weitere Informationen bezüglich des Unfalls bereitstellen. Bleibt eine Anfragenachricht
unbeantwortet, so kann davon ausgegangen werden, dass die entsprechende Person hilfslos
ist, und somit kann der Unfallbericht entsprechend ausgestaltet werden und sodann
an die Einsatzkräfte übermittelt werden.
[0029] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt ein Erfassen von Gesundheitsparametern,
welche mit den Unfalldaten übermittelt werden. Dies hat den Vorteil, dass weitere
unfallrelevanten Daten gesammelt werden können und gleich im Unfallbericht bereitgestellt
werden können. Gesundheitsparameter können abgeleitet werden, da anhand der mobilen
Endgeräte ein Bewegungsprofil der Personen erstellt werden kann und somit beispielsweise
festgestellt werden kann, ob sich eine Person nicht bewegt und somit ggf. hilflos
bzw. bewegungsunfähig ist. Darüber hinaus können weitere Komponenten Anwendung finden,
wie beispielsweise ein sogenanntes Wearable, welches Gesundheitsparameter misst. So
kann anhand eines intelligenten Armbandes beispielsweise gemessen werden, ob ein angemessener
Puls bei einer Person vorhanden ist, oder es können Sensoren eines Mobiltelefons verwendet
werden. Somit enthält der Unfallbericht Gesundheitsparameter, welche eine Einschätzung
der Lage ermöglichen, und somit können Einsatzkräfte entsprechend reagieren.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Bewegungshistorie
der mobilen Endgeräte bei dem Erstellen des Unfallberichts berücksichtigt. Dies hat
den Vorteil, dass die mobilen Telefone vor dem Unfall analysiert werden und nach dem
Unfall. Bewegen sich beispielsweise vier Personen mit gleichbleibender Geschwindigkeit
entlang einer Straße und bricht die Bewegung abrupt ab, so kann davon ausgegangen
werden, dass vier Fahrzeuginsassen verunfallt sind. Darüber hinaus kann die Bewegungshistorie
am Unfallort analysiert werden und es kann wiederum festgestellt werden, welche Person
sich bewegt und welche Person bewegungsunfähig ist. Neben der Bewegungshistorie können
weitere Sensoren im mobilen Endgerät ausgewertet werden, die z.B. eine Beschleunigung
oder Erschütterung erfassen.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Erkennen eines Kommunikationsabbruchs
von mobilen Endgeräten durchgeführt. Dies hat den Vorteil, dass ein Ausfall eines
mobilen Endgeräts erkannt werden kann, und somit kann geschätzt werden, ob das mobile
Endgerät beschädigt ist. Typischerweise verfügen alle Personen am Unfallort über die
gleiche Netzabdeckung, und insofern handelt es sich bei einem Kommunikationsabbruch
um ein unvorhergesehenes Ereignis. Bricht bei einem einzelnen mobilen Endgerät die
Kommunikation unvermittelt ab, so kann davon ausgegangen werden, dass eine verstärkte
Krafteinwirkung auf das Endgerät stattgefunden hat bzw. dass das mobile Endgerät beispielsweise
aufgrund von Feuer zerstört wurde. Somit ist die dem mobilen Endgerät zugeordnete
Person mit hoher Wahrscheinlichkeit verunfallt und benötigt Hilfe.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der erstellte Unfallbericht
an ein weiteres mobiles Endgerät übermittelt. Dies hat den Vorteil, dass Einsatzkräfte
einen Unfallbericht sofort auf ihr mobiles Endgerät erhalten können, und zudem können
weitere Verkehrsteilnehmer im Umkreis des Unfallortes informiert werden. Die weitere
Teilnehmer werden somit gewarnt, dass ein Unfall auf einer Straße vorliegt, die sie
voraussichtlich befahren, und zudem können die weiteren Verkehrsteilnehmer um Hilfe
gebeten werden.
[0033] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der erstellte Unfallbericht
mit einem manuell erstellten Unfallbericht abgeglichen. Dies hat den Vorteil, dass
nach jedem Einsatz überprüft werden kann, ob die geschätzten Daten valide sind, und
ggf. kann nachjustiert werden. Bei einem weiteren Einsatz können sodann diese empirisch
ermittelten Daten verwendet werden und ein zugrundeliegender Algorithmus lernt die
Rolle der Beteiligten in Abhängigkeit deren Position einzuschätzen.
[0034] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Kommunikationssystem zum automatisierten Erstellen
eines Unfallberichts zur Koordination von Rettungsmaßnahmen, aufweisend eine Schnittstelleneinheit
eingerichtet zum Übermitteln von Unfalldaten eines Verkehrsteilnehmers an eine zentrale
Recheneinheit, wobei eine Telekommunikationseinheit eingerichtet zum Erstellen einer
Anzahl von mobilen Endgeräten, welche sich innerhalb einer vorbestimmten räumlichen
Nähe zu dem Verkehrsteilnehmer befinden, und eine Recheneinheit eingerichtet zum Erstellen
eines Unfallberichts in Abhängigkeit der bestimmten Anzahl von mobilen Endgeräten
vorgesehen ist.
[0035] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen,
welche das vorgeschlagene Verfahren ausführen bzw. die vorgeschlagene Kommunikationsanordnung
betreiben.
[0036] Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass das vorgeschlagene Verfahren Verfahrensschritte
aufweist, welche funktional durch die strukturellen Merkmale der Kommunikationsanordnung
bzw. des Kommunikationssystems nachgebildet werden können. Somit stellt das Kommunikationssystem
strukturelle Merkmale bereit, welche eine Funktion anbieten, der der entsprechenden
Funktion der Verfahrensschritte entspricht. Folglich dient das vorgeschlagene Verfahren
dem Betreiben des vorgeschlagenen Kommunikationssystems, und das vorgeschlagene Kommunikationssystem
kann das Verfahren ausführen.
[0037] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein schematischer Nachrichtenfluss gemäß des vorgeschlagenen Verfahrens zum automatisierten
Erstellen eines Unfallberichts gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2:
- ein weiterer Kommunikationsverlauf gemäß des vorgeschlagenen Verfahrens zum automatisierten
Erstellen eines Unfallberichts; und
- Fig. 3:
- ein schematisches Ablaufdiagramm des vorgeschlagenen Verfahrens zum automatisierten
Erstellen eines Unfallberichts.
[0038] Fig. 1 zeigt unten einen Verkehrsteilnehmer, also ein Personenkraftfahrzeug, welches
verunfallt ist. Das gezeigte Kraftfahrzeug verfügt über eine Luftschnittstelle, über
die es mit einer Mobiltelekommunikationsinfrastruktur kommunizieren kann. Hierzu ist
ein entsprechender Mobilfunkmast eingezeichnet. Auf der rechten Seite befindet sich
eine Datenbank bzw. ein Serversystem, welches für die Rettungskräfte betrieben wird.
Erfindungsgemäß wird der Nachteil überwunden, dass bei einem automatisierten Melden
eines Unfalls lediglich geringe Daten zur Verfügung stehen.
[0039] Das eCall-System meldet in der Standardimplementierung nur, dass ein bestimmtes Fahrzeug
einen Unfall hatte. Die Anzahl der im Fahrzeug befindlichen Personen ist bereits ein
optionales Leistungsmerkmal, muss also nicht vorliegen.
[0040] Alle diese Informationen sind für Rettungskräfte jedoch in etlichen Situationen unzureichend
bzw. unvollständig. Dies gilt insbesondere dann, wenn am Unfall Fußgänger oder Fahrzeuge
beteiligt sind, die über kein eCall-System verfügen (bspw. Rad- oder Motorradfahrer).
[0041] Im Folgenden wird anhand der beigefügten Fig. 1 ein beispielhafter Ablauf des vorgeschlagenen
Verfahrens aufgezeigt. Die verwendeten Aspekte sind hierbei lediglich beispielhaft
zu verstehen.
[0042] In Schritt 1 setzt ein Fahrzeug nach einem detektierten Unfall einen eCall ab. Dies
erfolgt über eine Verbindung mit einer Notrufzentrale. Im Rahmen dieser Verbindung
wird unter anderem die genaue Position (GPS) des Fahrzeuges übermittelt.
[0043] Schritt 2: Die Mobilfunkbasisstation erkennt diesen abgesetzten Notruf (oder wird
von der nachgeschalteten Vermittlung des MNO darüber informiert) und holt Positionsinformationen
von allen Teilnehmern in der Mobilfunkzelle ein, einschließlich der eCall-Subscription.
Dies bedeutet, dass zunächst neben den Insassen des Fahrzeugs auch mögliche Unfallopfer,
aber auch Unbeteiligte in der Nähe des Unfallortes betrachtet werden. Diese sind für
den Notarzt jedoch nicht alle von Interesse, deshalb muss noch eine weitere Auswahl
erfolgen.
[0044] Diese Auswahl erfolgt in Schritt 3, der mehrere Varianten aufweist.
[0045] Variante 3a) sind die von der Position her am nächsten liegenden Mobilgeräte, hierbei
handelt es sich üblicherweise um die Insassen des Unfallfahrzeugs.
[0046] Variante 3b) sind von der Position her im direkten Umfeld des Fahrzeugs befindliche
Mobilgeräte. Hierbei könnte es sich um Unfallopfer handeln.
[0047] Variante 3c) sind von der Position her im weiteren Umfeld des Fahrzeugs befindliche
Mobilgeräte. Üblicherweise sind diese nicht als Opfer in den Unfall verwickelt.
[0048] Hieraus ergeben sich zunächst folgende Informationen:
- Anzahl der Insassen des Fahrzeugs: 2
- Vermutliche Unfallopfer: 1
- Personen in der Nähe des Unfalls: 3
[0049] Ebenfalls in Schritt 3 ist es möglich, dass die Basisstation Kontakt zu den Mobilgeräten
aufnimmt, die sich in unmittelbarer Umgebung des Unfallortes aufhalten. Um diesen
Schritt zu ermöglichen, können teilnehmende Personen beispielweise eine entsprechende
App auf ihrem Mobiltelefon installieren. Diese App nimmt die Anfrage der Basisstation
entgegen und liefert weitere Daten zurück.
[0050] Hierbei kann es sich um Informationen des Bewegungssensors in den letzten 10-20 Sekunden
(dem Unfallzeitpunkt) handeln - hat es starke, unübliche Bewegungen gegeben? Sollte
dem so sein, ist es wahrscheinlich, dass der Besitzer des Geräts möglicherweise doch
am Unfall beteiligt war.
[0051] Mit diesem Verfahren ist es auch möglich, indirekte Unfallopfer zu erkennen. Eine
Person, die den Unfall beobachtet hat und beispielsweise ohnmächtig wird, kann so
einbezogen werden.
[0052] Eine fortschrittlichere Variante könnte in der Übertragung von Gesundheitsinformationen
(Puls, Blutdruck) bestehen, die dem Smartphone beispielweise durch ein verbundenes
Wearable zur Verfügung gestellt werden. Um Datenübertragung zu vermeiden, ist es auch
denkbar, dass die App statt der Daten nur eine Warnung auf mögliche Unfallbeteiligung
an die Basisstation sendet.
[0053] In Schritt 3 kann die Basisstation weitere Informationen sammeln, indem die zum Unfallzeitpunkt
"verschwundenen" Geräte ermittelt werden. Dies sind Geräte, die vor dem Unfall mit
der Basisstation verbunden waren, seit dem Unfall aber nicht mehr verfügbar sind (und
die Mobilfunkzelle auch nicht verlassen haben). Dies deutet auf eine starke Beschädigung
oder sogar Zerstörung des Mobilgerätes hin und somit auf eine Unfallbeteiligung.
[0054] Somit ergeben sich verfahrensgemäß folgende Informationen:
- Anzahl der Insassen des Fahrzeugs: 2; bei einer Person meldet das Smartphone "Notfall"
- Anzahl Unfallopfer: unbekannt, jedoch ein Smartphone seit dem Unfall verschwunden
- Personen in der Nähe des Unfalls: 3; bei einer Person extreme Bewegungsmuster des
Smartphones.
[0055] Der Standard-eCall hingegen würde nur folgende Informationen liefern:
- Ein Fahrzeug meldet einen Unfall.
[0056] Um die erfindungsgemäß vorliegenden Informationen für Menschen aussagekräftiger zu
gestalten, ist es an dieser Stelle empfehlenswert, eine KI (Künstliche Intelligenz)
zu integrieren, so dass in der Notrufzentrale besser entschieden werden kann.
[0057] Das Lernen dieser KI geschieht durch den Vergleich
- Meldung von der Basisstation (siehe oben) zu
- tatsächlich zu behandelnde Opfer gemäß Unfallbericht.
[0058] Dies bedeutet, dass eine KI mit jedem Unfall die von der Basisstation besser auswerten
kann.
[0059] Mit zukünftig vorhandenen Mitteln (5G) ist es möglich, mit geringem technischen Aufwand
zusätzliche Informationen zu Unfällen und möglichen Unfallopfern zu sammeln. Dadurch
können Rettungseinsätze schneller und besser koordiniert werden.
[0060] Fig. 2 zeigt auf der linken Seite einen Verkehrsteilnehmer, also ein Fahrzeug mit
einer Kommunikationsschnittstelle. Dieses Fahrzeug kommuniziert mit einem Server im
Notfallzentrum. Dies ist in der vorliegenden Fig. 2 als eine Datenbank eingezeichnet.
Daneben ist ein Mobilfunkmast eingezeichnet, der stellvertretend für eine mobile Kommunikationsinfrastruktur
steht. Daneben ist eine Person eingezeichnet, die nicht in das Unfallgeschehen involviert
ist. Auf der rechten Seite ist ein Patient eingezeichnet, der verletzt ist und somit
Hilfe benötigt.
[0061] Das vorgeschlagene Verfahren wird vorliegend durch einen Unfallsensor initiiert,
der einen sogenannten Crash Report auslöst. Dieser Crash Report wird an den Server
übermittelt, und zudem werden technische Informationen bereitgestellt. Der Kommunikationsfluss
geht weiter bis zu dem beteiligten Personen, worauf in einem finalen Schritt die Unfalldaten
an den Server übermittelt werden. Wie aus der vorliegenden Fig. 2 zu entnehmen ist,
können die einzelnen Kommunikationen verschlüsselt werden. Hierzu ist der Austausch
entsprechender Schlüssel vorgesehen.
[0062] In den Fig. 1 und 2 wurden gleiche Konzepte mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei den textuellen Informationen aus Fig. 2 handelt es sich um Funktionsaufrufe und
Parameterübergaben. Diese sind in Pseudocode niedergeschrieben.
[0063] Fig. 3 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm ein Verfahren zum automatisierten
Erstellen eines Unfallberichts zur Koordination von Rettungsmaßnahmen, aufweisend
ein Übermitteln 100 von Unfalldaten eines Verkehrsteilnehmers an eine zentrale Recheneinheit,
wobei ein Bestimmen 101 einer Anzahl von mobilen Endgeräten, welche sich innerhalb
einer vorbestimmten räumlichen Nähe zu dem Verkehrsteilnehmer befinden, und ein Erstellen
102 eines Unfallberichts in Abhängigkeit der bestimmten Anzahl von mobilen Endgeräten
vorgesehen ist.
[0064] Der Fachmann erkennt hierbei, dass einzelne Verfahrensschritte iterativ ausgeführt
werden können und zudem Unterschritte aufweisen können.
1. Verfahren zum automatisierten Erstellen eines Unfallberichts zur Koordination von
Rettungsmaßnahmen, aufweisend:
- Übermitteln (100) von Unfalldaten eines Verkehrsteilnehmers an eine zentrale Recheneinheit,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Bestimmen (101) einer Anzahl von mobilen Endgeräten, welche sich innerhalb einer
vorbestimmten räumlichen Nähe zu dem Verkehrsteilnehmer befinden; und
- ein Erstellen (102) eines Unfallberichts in Abhängigkeit der bestimmten Anzahl von
mobilen Endgeräten vorgesehen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übermitteln (100) von Unfalldaten mittels einer Luftschnittstelle erfolgt, welche
zum Ausführen eines eCall eingerichtet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Unfalldaten eine geographische Information aufweisen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen (101) der Anzahl von mobilen Endgeräten ein Ermitteln der geographischen
Position der mobilen Endgeräte umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen (101) der Anzahl von mobilen Endgeräten ein Bestimmen einer aktuellen
Mobilfunkzelle des Verkehrsteilnehmers umfasst und mobile Endgeräte innerhalb dieser
Mobilfunkzelle berücksichtigt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen (101) der Anzahl von mobilen Endgeräten iterativ anhand unterschiedlicher
vorbestimmter räumlicher Nähen erfolgt
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit der räumlichen Nähe eines mobilen Endgeräts eine Beteiligung an dem
Unfallgeschehen geschätzt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anfragenachricht an die mobilen Endgeräte, welche sich innerhalb der vorbestimmten
räumlichen Nähe zu dem Verkehrsteilnehmer befinden, übersendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Erfassen von Gesundheitsparametern erfolgt, welche mit den Unfalldaten übermittelt
(100) werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegungshistorie der mobilen Endgeräte bei dem Erstellen (102) des Unfallberichts
berücksichtigt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Erkennen eines Kommunikationsabbruchs von mobilen Endgeräten durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erstellte (102) Unfallbericht an ein weiteres mobiles Endgerät übermittelt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erstellte (102) Unfallbericht mit einem manuell erstellten Unfallbericht abgeglichen
wird.
14. Kommunikationssystem zum automatisierten Erstellen eines Unfallberichts zur Koordination
von Rettungsmaßnahmen, aufweisend:
- eine Schnittstelleneinheit eingerichtet zum Übermitteln (100) von Unfalldaten eines
Verkehrsteilnehmers an eine zentrale Recheneinheit, dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Telekommunikationseinheit eingerichtet zum Bestimmen (101) einer Anzahl von
mobilen Endgeräten, welche sich innerhalb einer vorbestimmten räumlichen Nähe zu dem
Verkehrsteilnehmer befinden; und
- eine Recheneinheit eingerichtet zum Erstellen (102) eines Unfallberichts in Abhängigkeit
der bestimmten Anzahl von mobilen Endgeräten vorgesehen ist.
15. Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 13 ausführen, wenn sie auf einem Computer zur Ausführung gebracht werden.