[0001] Die Erfindung betrifft eine Krempel für die Herstellung von Vlies aus Fasermaterial,
umfassend mindestens einen Tambour, mit mindestens zwei in Arbeitsrichtung nachfolgend
angeordneten Abnehmerwalzen und mit einer Stauchwalze, die mit allen, dem Tambour
nachgeordneten Abnehmerwalzen in Wirkverbindung steht, wobei die Krempel ausgebildet
ist, mindestens zwei Lagen Faserflor mittels der mindestens zwei Abnehmerwalzen zu
der Stauchwalze zu übergeben, wobei jede der mindestens zwei Lagen Faserflor mittels
der Stauchwalze separat gestaucht und auf der Stauchwalze zu einer einzigen Lage Faserflor
zusammengeführt wird und diese Lage an Faserflor mittels einer Übergabewalze zur Weiterverarbeitung
an einer Auslaufseite der Krempel abgezogen wird.
[0002] Die klassische Krempel weist einen Tambour auf, von dem der Faserflor an einer oder
mehreren Stellen abgenommen wird. Jede Lage Faserflor wird separat gestaucht und nachfolgend
doubliert oder nur lose aufeinander auf einer Abnahmevorrichtung beispielsweise einem
Transportband, abgelegt.
[0003] Die
EP 0661394 B1 beschreibt eine Krempel, bei der die Doublierung und Stauchung der Faserflorlagen
auf der ersten oder der zweiten Stauchwalze erfolgt. Die Krempel hat den Nachteil,
dass nach dem Tambour für jede Lage Faserflor mindestens eine Wirrwalze, ein Doffer
und zwei Stauchwalzen hintereinander angeordnet sind, was die Abmessungen der Krempel
vergrößert.
[0004] Die
EP 0950733 A1 offenbart eine Krempel mit zwei Abnehmern, die den Faserflor vom Tambour an zwei
Übertragungswalzen übergeben. Erst zwischen den Übertragungswalzen und den Stauchwalzen
wird der Faserflor gestaucht.
[0005] In der
CN105624840 A wird eine Krempel zur Verarbeitung von Kaschmirfasern beschrieben, mit einem einzigen
Abnehmer zur Übergabe des Faserflors an mehrere Übergabewalzen.
[0006] Die
DE 98501 offenbart die Anordnung von drei Abnehmerwalzen, die den Faserflor von einem ersten
Tambour auf einen zweiten Tambour übertragen. Die beiden unteren Abnehmerwalzen wirken
mit einer weiteren Übertragungswalze zusammen. Mit dieser Krempel ist eine gleichmäßige
Stauchung aller drei Lagen Faserflor nicht möglich.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer kurz bauenden Krempel mit einer hohen
Kardierleistung und einer guten Verbindung der Faserflorlagen miteinander.
[0008] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
[0009] Gemäß der technischen Lehre nach Anspruch 1 umfasst die Krempel für die Herstellung
von Vlies aus Fasermaterial mindestens einen Tambour mit mindestens zwei in Arbeitsrichtung
nachfolgend angeordneten Abnehmerwalzen. Weiterhin umfasst die Krempel eine Stauchwalze,
die mit allen, dem Tambour nachgeordneten Abnehmerwalzen in Wirkverbindung steht,
wobei die Krempel ausgebildet ist, mindestens zwei Lagen Faserflor mittels der mindestens
zwei Abnehmerwalzen zu der Stauchwalze zu übergeben, wobei jede der mindestens zwei
Lagen Faserflor mittels der Stauchwalze separat gestaucht und auf der Stauchwalze
zu einer einzigen Lage Faserflor zusammengeführt wird und diese Lage an Faserflor
mittels einer Übergabewalze zur Weiterverarbeitung an einer Auslaufseite der Krempel
abgezogen wird.
[0010] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stauchwalze einen Durchmesser
von mindestens 600 mm aufweist. Dadurch, dass auch die Umfangsgeschwindigkeit der
Stauchwalze kleiner ist, als die Umfangsgeschwindigkeit der unteren und oberen Abnehmerwalzen,
erfolgt eine Stauchung und Doublierung der mindestens zwei Lagen Faserflor vor der
Abnahmeeinrichtung innerhalb der Krempel. Normalerweise würde sich durch die Vergrößerung
der Walzendurchmesser die Baulänge der Krempel vergrößern. Überraschenderweise hat
sich gezeigt, dass durch die Vergrößerung der Walzendurchmesser mehrere Vorteile verbunden
sind. Zum einen wurde Platz geschaffen, um mit mehreren und größeren Abnehmerwalzen
mehrere Lagen Faserflor auf die Stauchwalze zu übergeben. Nachfolgend konnte daher
auf mindestens eine Walze und auf eine oder zwei weitere Abnahmeeinrichtungen verzichtet
werden, was die Baulänge der Krempel verkürzt. Damit fallen auch Lagerstellen, Antriebe
und die zugehörige Synchronisation weg, was den Betrieb der Krempel insbesondere im
Hinblick auf die Steuerung vereinfacht.
[0011] Ein weiterer Vorteil ist, dass aufgrund des vergrößerten Durchmessers der Stauchwalze
auf mindestens 600 mm deren Umfangsgeschwindigkeit und damit die Fliehkräfte sinken,
so dass der Faserflug verringert werden kann.
[0012] Dabei weist, erfindungsgemäß, die obere Abnehmerwalze einen größeren Durchmesser
auf, als die untere Abnehmerwalze. Damit wird der konstruktive Freiraum geschaffen,
dass bis zu sechs Abnehmerwalzen mit unterschiedlich gestuften Durchmessern mit einer
Stauchwalze gemeinsam in Wirkverbindung stehen können.
[0013] Eine weitere Reduzierung des Faserfluges kann vorteilhafterweise mit einer Durchmesservergrößerung
der Stauchwalze auf einen Durchmesser von mindestens 800 mm erreicht werden. Diese
Größe ist auch im Hinblick auf die geometrische Anordnung der vorgelagerten Abnehmerwalzen
vorteilhaft, da auch diese dadurch vergrößert werden können. Die Vergrößerung der
Stauchwalze auf mindestens 800 mm Durchmesser schafft die Möglichkeit, dass bis zu
sechs Abnehmerwalzen jeweils eine Lage oder Schicht Faserflor separat mit der Stauchwalze
stauchen oder strecken, und diese separaten Lagen oder Schichten Faserflor auf der
Stauchwalze zusammengeführt und doubliert werden.
[0014] Die angegebenen Durchmesser betreffen dabei die Walzendurchmesser ohne die aufgezogene
Garnitur. Als Arbeitsrichtung wird dabei der Transportweg der Fasern von der Einlaufseite
über den Tambour bis zur Auslaufseite betrachtet.
[0015] Vorzugsweise weisen die Abnehmerwalzen einen Durchmesser von mindestens 350 mm, vorzugsweise
mindestens 380 mm, besonders bevorzugt mindestens 400 mm auf. Die Vergrößerung der
Abnehmerwalzen im Durchmesser reduziert die Umfangsgeschwindigkeit, mit der der Faserflor
weitertransportiert wird. Die Reduzierung der Umfangsgeschwindigkeit reduziert die
Zentrifugalkraft, die auf die Fasern wirkt. Der Faserflug wird dadurch reduziert,
so dass die Produktivität bei einer hohen Kardierqualität steigt.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Abnehmerwalzen ausgelegt, mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit betrieben zu werden. Damit wird jede Lage oder Schicht Faserflor
von der nachfolgenden Stauchwalze gleich gestaucht oder gestreckt.
[0017] Vorzugsweise wird der Faserflor vom Tambour mittels einer Übertragungswalze auf die
Abnehmerwalzen geführt wird. Durch die Übertragungswalze kann eine zusätzliche Streckung
oder Stauchung des Faserflors erfolgen, wodurch die Durchmischung des Faserflors verbessert
werden kann.
[0018] Dabei kann die Übertragungswalze als Wirrwalze ausgebildet sein, mit der das MD/CD-Verhältnis
der Fasern optimiert werden kann.
[0019] Dadurch, dass die Abnehmerwalzen eine geringere Umfangsgeschwindigkeit aufweisen,
als die Übertragungswalze, erfolgt eine Stauchung des Faserflors, was zu einer guten
Durchmischung beiträgt.
[0020] Durch die höhere Umfangsgeschwindigkeit der Abnehmerwalzen im Vergleich zur Stauchwalze
werden alle Lagen oder Schichten Faserflor separat bei der Übergabe von den Abnehmerwalzen
auf die Stauchwalze gestaucht, und nachfolgend auf der Stauchwalze zusammengeführt
und doubliert.
[0021] Vorzugsweise kann die Krempel bis zu sechs Abnehmerwalzen aufweisen, die gleichzeitig
mit einer Stauchwalze in Wirkverbindung stehen. Damit kann eine hohe Produktivität
bei gleichzeitig kurzer Baulänge der Krempel realisiert werden.
[0022] Vorteilhafterweise kann die Stauchwalze als Garniturwalze oder Stiftwalze ausgebildet
sein.
[0023] Eine innere Besaugung der Stauchwalze kann die Zusammenführung und Doublierung der
einzelnen Lagen Faserflor verbessern, insbesondere dann, wenn die Schichten oder Lagen
Faserflor ein sehr geringes Gewicht aufweisen.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dar-gestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1: Eine erfindungsgemäße Krempel mit einer Auslaufseite;
Figur 2: Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform einer Krempel mit einer Auslaufseite;
Figur 3: eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform einer Krempel mit einer Auslaufseite.
[0025] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Krempel 1 dargestellt, die eine nicht dargestellte
Einlaufseite für Faserflocken und eine Auslaufseite 1b für einen Faserflor 20 aufweist.
[0026] In der Krempel 1 werden die Faserflocken an der Einlaufseite der Anlage zugeführt
und über hier nicht dargestellte Walzen einer Vortrommel oder direkt dem Tambour 2
zugeführt, bei der die Faserflocken in einer ersten Stufe bis zur Einzelfaser aufgelöst
und ausgerichtet werden. Während des Transportvorganges der Faserflocken auf dem Tambour
2 halten Wender- und Arbeiterwalzen 3, 4 die Fasern auf dem Tambour 2, so dass sich
ein erster Faserflor 20 bildet. Der Faserflor kann von einer Übertragungswalze 5 vom
Tambour 2 entnommen werden. Der Tambour 2 dreht dabei im Uhrzeigersinn und seine Garnitur
bzw. Zähne sind ebenfalls im Uhrzeigersinn bzw. in Drehrichtung geneigt. Die Übertragungswalze
5 dreht sich gegen den Uhrzeigersinn, wobei die Garnitur bzw. die Zähne der Übertragungswalze
5 in Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn geneigt sind. Eine untere Abnehmerwalze
7 übernimmt eine erste Schicht des Faserflors 20 und dreht sich dabei im Uhrzeigersinn.
Die verbleibende zweite Schicht des Faserflors 20 wird von einer oberen Abnehmerwalze
6 von der Übertragungswalze 5 abgenommen, die sich ebenfalls im Uhrzeigersinn dreht.
Die Garnituren bzw. Zähne beider Abnehmerwalzen 6, 7 sind gegen den Uhrzeigersinn
und gegen die Drehrichtung der Abnehmerwalzen 6, 7 geneigt. Eine nachfolgend angeordnete
Stauchwalze 8 übernimmt beide Lagen Faserflor 20 von der unteren und von der oberen
Abnehmerwalze 6, 7. Die Stauchwalze 8 wiederum dreht sich gegen den Uhrzeigersinn,
wobei deren Garnitur bzw. Zähne im Uhrzeigersinn geneigt sind. Eine nachfolgend angeordnete
Übergabewalze 9 leitet den Faserflor 20 von der Stauchwalze 8 auf das Transportband
10.
[0027] Die Besonderheit der Erfindung liegt darin, dass die Stauchwalze 8 einen Durchmesser
von mindestens 600 mm aufweist, wobei deren Umfangsgeschwindigkeit kleiner ist, als
die Umfangsgeschwindigkeit der unteren und oberen Abnehmerwalzen 7, 6. Es erfolgt
damit eine Stauchung und Doublierung der mindestens zwei Lagen Faserflor 20 vor der
Abnahmeeinrichtung innerhalb der Krempel 1. Durch die Vergrößerung der Stauchwalze
8 kann auf mindestens eine Walze und auf eine oder zwei weitere Abnahmeeinrichtungen
verzichtet werden, was die Baulänge der Krempel verkürzt. Ein weiterer Vorteil ist,
dass aufgrund des vergrößerten Durchmessers der Stauchwalze 8 auf mindestens 600 mm
deren Umfangsgeschwindigkeit und damit die Fliehkräfte sinken, so dass der Faserflug
verringert werden kann.
[0028] Eine weitere Reduzierung des Faserfluges kann mit einer Durchmesservergrößerung der
Stauchwalze 8 auf mindestens 800 mm erreicht werden. Diese Größe ist auch im Hinblick
auf die geometrische Anordnung der vorgelagerten Abnehmerwalzen 6, 7 vorteilhaft,
da auch diese dadurch vergrößert werden können.
[0029] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die zwischen der Übertragungswalze
5 und der Stauchwalze 8 angeordneten Abnehmerwalzen 6, 7 ebenfalls im Vergleich zum
Stand der Technik vergrößert wurden. Aufgrund der Durchmesservergrößerung der Abnehmerwalzen
6, 7 auf mindestens 350 mm sinkt die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Fliehkräfte
auf die Fasern, wodurch der Faserflug reduziert wird. Vorzugsweise weisen die Abnehmerwalzen
6, 7 einen Durchmesser von mindestens 380 mm, besonders bevorzugt mindestens 400 mm
auf. Erfindungsgemäß weist die obere Abnehmerwalze 6 einen größeren Durchmesser auf,
als die untere Abnehmerwalze 7. Das Betreiben beider Abnehmerwalzen 6, 7 mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit sorgt bei der Übergabe des Faserflors 20 auf die Stauchwalze
8 für den gleichen Verzug.
[0030] Alternativ können die Abnehmerwalzen 6, 7 auch mit einer unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeit
betrieben werden, so dass jede Lage Faserflor unterschiedlich gestaucht wird und damit
eine unterschiedliche Dichte aufweist. Das ist vorteilhaft für Produkte, bei denen
die Dichte über den Querschnitt variierbar sein soll.
[0031] Je nach zu erzeugendem Vlies kann die Übertragungswalze 5 auch als Wirrwalze ausgebildet
sein, um die Ausrichtung der Fasern (MD/CD) zu beeinflussen.
[0032] Das nachfolgende Ausführungsbeispiel betrifft die Konfiguration einer beispielhaften
Krempel mit 2,5 m Arbeitsbreite. Die Durchmesser der Walzen sind ohne die Höhe der
Garnitur angegeben.
Tabelle 1
| Walze Pos. |
Walzendurchmesser [mm] |
Geschwindigkeit [m/min] |
Walzendrehrichtun g |
| 2 |
1500 |
1750 |
rechts |
| 5 |
850 |
2000 |
links |
| 6 |
550 |
405 |
rechts |
| 7 |
413 |
405 |
rechts |
| 8 |
600 |
300 |
links |
[0033] In Figur 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Krempel 1 dargestellt,
die eine nicht dargestellte Einlaufseite für Faserflocken und eine Auslaufseite 1b
für einen Faserflor 20 aufweist.
[0034] Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Figur 1 wurde auf die Übertragungswalze
5 verzichtet, was den Bauraum der Krempel 1 noch einmal verkleinert. Der Faserflor
20 wird mit einer ersten Schicht von einer oberen Abnehmerwalze 6 vom Tambour 2 entnommen.
Der Tambour 2 dreht dabei im Uhrzeigersinn und seine Garnitur bzw. Zähne sind ebenfalls
im Uhrzeigersinn bzw. in Drehrichtung geneigt. Die obere Abnehmerwalze 6 dreht sich
gegen den Uhrzeigersinn und seine Garnitur bzw. Zähne sind in Drehrichtung zum Uhrzeigersinn
geneigt. Eine untere Abnehmerwalze 7 übernimmt eine zweite Schicht des Faserflors
20 und dreht sich dabei gegen den Uhrzeigersinn.
[0035] Die Garnituren bzw. Zähne beider Abnehmerwalzen 6, 7 sind im Uhrzeigersinn und gegen
die Drehrichtung der Abnehmerwalzen 6, 7 geneigt. Eine nachfolgend angeordnete Stauchwalze
8 übernimmt beide Lagen Faserflor 20 von der unteren und von der oberen Abnehmerwalze
6, 7. Die Stauchwalze 8 wiederum dreht sich im Uhrzeigersinn, wobei deren Garnitur
bzw. Zähne gegen den Uhrzeigersinn und gegen die Drehrichtung geneigt sind. Eine nachfolgend
angeordnete Übergabewalze 9 leitet den Faserflor 20 von der Stauchwalze 8 auf das
Transportband 10.
[0036] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt der Durchmesser der Stauchwalze 8 mindestens
600 mm, wobei deren Umfangsgeschwindigkeit kleiner ist, als die Umfangsgeschwindigkeit
der unteren und oberen Abnehmerwalzen 7, 6. Es erfolgt damit eine Stauchung und Doublierung
der mindestens zwei Lagen Faserflor 20 vor der Abnahmeeinrichtung innerhalb der Krempel
1. Durch die Vergrößerung der Stauchwalze 8 kann auf mindestens eine Walze und auf
eine oder zwei weitere Abnahmeeinrichtungen verzichtet werden, was die Baulänge der
Krempel verkürzt. Ein weiterer Vorteil ist, dass aufgrund des vergrößerten Durchmessers
der Stauchwalze 8 auf mindestens 600 mm deren Umfangsgeschwindigkeit und damit die
Fliehkräfte sinken, so dass der Faserflug verringert werden kann. Eine weitere Reduzierung
des Faserfluges kann mit einer Durchmesservergrößerung der Stauchwalze 8 auf mindestens
800 mm erreicht werden. Diese Größe ist auch im Hinblick auf die geometrische Anordnung
der vorgelagerten Abnehmerwalzen 6, 7 vorteilhaft, da auch diese dadurch vergrößert
werden können.
[0037] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die zwischen dem Tambour 2 und
der Stauchwalze 8 angeordneten Abnehmerwalzen 6, 7 ebenfalls im Vergleich zum Stand
der Technik vergrößert wurden. Aufgrund der Durchmesservergrößerung der Abnehmerwalzen
6, 7 auf mindestens 350 mm sinkt die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Fliehkräfte
auf die Fasern, wodurch der Faserflug reduziert wird. Vorzugsweise weisen die Abnehmerwalzen
6, 7 einen Durchmesser von mindestens 380 mm, besonders bevorzugt mindestens 400 mm
auf. Erfindungsgemäß weist die obere Abnehmerwalze 6 einen größeren Durchmesser auf,
als die untere Abnehmerwalze 7. Das Betreiben beider Abnehmerwalzen 6, 7 mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit sorgt bei der Übergabe des Faserflors 20 auf die Stauchwalze
8 für den gleichen Verzug.
[0038] Das nachfolgende Ausführungsbeispiel betrifft die Konfiguration einer beispielhaften
Krempel mit 2,5 m Arbeitsbreite. Die Durchmesser der Walzen sind ohne die Höhe der
Garnitur angegeben.
Tabelle 2
| Walze Pos. |
Walzendurchmes ser [mm] |
Geschwindigk eit [m/min] |
Walzendrehrichtu ng |
| 2 |
1500 |
1750 |
rechts |
| 6 |
550 |
405 |
links |
| 7 |
413 |
405 |
links |
| 8 |
850 |
300 |
rechts |
[0039] Dadurch, dass die Abnehmerwalzen 6, 7 die gleiche Geschwindigkeit aufweisen, erfolgen
für beide Lagen Faserflor 20 immer der gleiche Verzug oder die gleiche Stauchung durch
die Stauchwalze 8.
[0040] Alternativ können die Abnehmerwalzen 6, 7 auch mit einer unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeit
betrieben werden, so dass jede Lage Faserflor unterschiedlich gestaucht wird und damit
eine unterschiedliche Dichte aufweist. Das ist vorteilhaft für Produkte, bei denen
die Dichte über den Querschnitt variierbar sein soll.
[0041] Die Vergrößerung des Walzendurchmessers der Abnehmerwalzen 6, 7 und der Stauchwalze
8 ermöglicht den Betrieb mit einer geringeren Umfangsgeschwindigkeit, wodurch die
einwirkenden Zentrifugalkräfte auf den Faserflor 20 geringer sind als nach dem Stand
der Technik. Die Krempel kann mit einer höheren Produktivität bei einer hohen Kardierqualität
betrieben werden. Durch die Vergrößerung der Durchmesser kann eine modifizierte Übertragung
an Faserflor 20 erreicht werden, wodurch wiederum auf mindestens eine, je nach Bauart
der Krempel auch auf zwei Walzen verzichtet werden kann, wodurch trotz Durchmesservergrößerung
der Abnehmer- und Stauchwalzen 6, 7, 8 die Baulänge der Krempel sinkt.
[0042] Das Ausführungsbeispiel der Figur 3 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
der Figur 2 nur durch die dritte Abnehmerwalze 11, die zwischen den Abnehmerwalzen
6 und 7 angeordnet ist und mit der eine dritte Schicht oder Lage Faserflor 20 vom
Tambour 2 auf die Stauchwalze 8 übertragen werden kann. Es ist ersichtlich, dass in
Abhängigkeit der Walzendurchmesser auch vier bis sechs Lagen oder Schichten Faserflor
20 von einem Tambour 2 entsprechend diesem Ausführungsbeispiel oder von einer Übertragungswalze
entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 auf die Stauchwalze 8 übertragen
werden kann. Auch in diesem Ausführungsbeispiel können alle Abnehmerwalzen 6, 7, 11
die gleiche Umfangsgeschwindigkeit aufweisen, so dass jede Lage oder Schicht Faserflor
durch die Stauchwalze 8 eine gleiche Stauchung erfährt.
[0043] Alternativ können die Abnehmerwalzen 6, 7, 11 auch mit einer unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeit
betrieben werden, so dass jede Lage Faserflor unterschiedlich gestaucht wird und damit
eine unterschiedliche Dichte aufweist. Das ist vorteilhaft für Produkte, bei denen
die Dichte über den Querschnitt variierbar sein soll.
[0044] Mit der Übertragung von drei Schichten Faserflor 20 durch die Abnehmerwalzen 6, 7,
11 von dem Tambour 2 oder der Übertragungswalze 5 auf die Stauchwalze 8 kann der gesamte
Faserflor 20 vollständig vom Tambour 2 oder der Übertragungswalze 5 abgenommen werden.
[0045] Die Stauchwalze 8 kann je nach Faserqualität als Garniturwalze oder Stiftwalze ausgebildet
sein. Eine weitere Verbesserung bei der Übernahme der Lagen oder Schichten Faserflor
und der deren Doublierung kann dadurch erreicht werden, indem die Stauchwalze 8 von
innen besaugt wird.
[0046] Die Abnehmerwalzen 6, 7, 11 sind mit der Stauchwalze 8 zur aktiven Florabnahme ausgebildet.
Das heißt, dass die Abnehmerwalzen 6, 7, 11 zur Stauchwalze 8 eine entgegengesetzte
Drehrichtung aufweisen. Gleichzeitig ist die Zahnneigung der Garnitur gegen die Drehrichtung
der Walzen 6, 7, 8, 11 gerichtet. Die Umfangsgeschwindigkeit der Stauchwalze 8 ist
kleiner als die Umfangsgeschwindigkeit der Abnehmerwalzen 6, 7, 11, so dass der Faserflor
20 gestaucht wird.
Bezugszeichen
[0047]
1. Krempel
1b Auslaufseite
2 Tambour
3 Wenderwalze
4 Arbeiterwalze
5 Übertragungswalze
6 Abnehmerwalze
7 Abnehmerwalze
8 Stauchwalze
9 Übergabewalze
10 Transportband
11 Abnehmerwalze
20 Faserflor
1. Krempel für die Herstellung von Vlies aus Fasermaterial, umfassend mindestens einen
Tambour (2), mit mindestens zwei in Arbeitsrichtung nachfolgend angeordneten Abnehmerwalzen
(6, 7, 11) und mit einer Stauchwalze (8), die mit allen, dem Tambour (2) nachgeordneten
Abnehmerwalzen (6, 7, 11) in Wirkverbindung steht, wobei der Faserflor (20) vom Tambour
(2) direkt oder mittels einer Übertragungswalze (5) auf die Abnehmerwalzen (6, 7,
11) geführt wird, und dass die Krempel (1) ausgebildet ist, mindestens zwei Lagen
Faserflor (20) mittels der mindestens zwei Abnehmerwalzen (6, 7, 11) zu der Stauchwalze
(8) zu übergeben, wobei jede der mindestens zwei Lagen Faserflor mittels der Stauchwalze
(8) separat gestaucht und auf der Stauchwalze (8) zu einer einzigen Lage Faserflor
(20) zusammengeführt wird und diese Lage an Faserflor (20) mittels einer Übergabewalze
(9) zur Weiterverarbeitung an einer Auslaufseite der Krempel abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauchwalze (8) einen Durchmesser von mindestens 600 mm aufweist, wobei die obere
Abnehmerwalze (6) einen größeren Durchmesser aufweist, als die untere Abnehmerwalze
(7).
2. Krempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauchwalze (8) einen Durchmesser von mindestens 800 mm aufweist.
3. Krempel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnehmerwalzen (6, 7) mindestens einen Durchmesser von 350 mm, vorzugsweise mindestens
380 mm, besonders bevorzugt mindestens 400 mm aufweisen.
4. Krempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungswalze (5) als Wirrwalze ausgebildet ist.
5. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Krempel so ausgeführt ist, dass die Abnehmerwalzen (6, 7, 11) mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden können.
6. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Krempel so ausgeführt ist, dass die Abnehmerwalzen (6, 7, 11) eine geringere
Umfangsgeschwindigkeit aufweisen können, als die Übertragungswalze (5).
7. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Krempel so ausgeführt ist, dass die Abnehmerwalzen (6, 7, 11) eine höhere Umfangsgeschwindigkeit
aufweisen können, als die Stauchwalze (8).
8. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Krempel drei bis sechs Abnehmerwalzen aufweist.
9. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauchwalze (8) als Garniturwalze oder Stiftwalze ausgebildet ist.
10. Krempel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauchwalze (8) von innen besaugt wird.
11. Krempel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnehmerwalzen (6, 7, 11) eine zur Stauchwalze (8) entgegengesetzte Drehrichtung
aufweisen und die Zahnneigung der Garnituren gegen die Drehrichtung der jeweiligen
Walzen (6, 7, 8, 11) gerichtet sind.
1. Roller card for producing nonwoven from fibre material, comprising at least one main
cylinder (2), having at least two doffer rolls (6, 7, 11) arranged thereafter in a
working direction and having a condensing roll (8) which is in operative connection
with all the doffer rolls (6, 7, 11) arranged downstream of the main cylinder (2),
wherein the fibre web (20) is guided directly or by means of a transfer roll (5) from
the main cylinder (2) onto the doffer rolls (6, 7, 11), and the roller card (1) is
configured to transfer at least two layers of fibre web (20) to the condensing roll
(8) by means of the at least two doffer rolls (6, 7, 11), wherein each of the at least
two layers of fibre web is condensed separately by means of the condensing roll (8)
and combined on the condensing roll (8) into a single layer of fibre web (20), and
this layer of fibre web (20) is taken off by means of a transfer roll (9) for further
processing on an outlet side of the roller card, characterised in that the condensing roll (8) has a diameter of at least 600 mm, wherein the upper doffer
roll (6) has a larger diameter than the lower doffer roll (7).
2. Roller card according to claim 1, characterised in that the condensing roll (8) has a diameter of at least 800 mm.
3. Roller card according to claim 1 or 2, characterised in that the doffer rolls (6, 7) at least have a diameter of 350 mm, preferably at least 380
mm, particularly preferably at least 400 mm.
4. Roller card according to claim 1, characterised in that the transfer roll (5) is in the form of a random roll.
5. Roller card according to any one of the preceding claims, characterised in that the roller card is so designed that the doffer rolls (6, 7, 11) can be operated with
the same circumferential speed.
6. Roller card according to any one of the preceding claims, characterised in that the roller card is so designed that the doffer rolls (6, 7, 11) can have a lower
circumferential speed than the transfer roll (5).
7. Roller card according to any one of the preceding claims, characterised in that the roller card is so designed that the doffer rolls (6, 7, 11) can have a higher
circumferential speed than the condensing roll (8).
8. Roller card according to any one of the preceding claims, characterised in that the roller card has from three to six doffer rolls.
9. Roller card according to any one of the preceding claims, characterised in that the condensing roll (8) is in the form of a clothed roll or pin roll.
10. Roller card according to any one of the preceding claims, characterised in that the condensing roll (8) is suctioned from inside.
11. Roller card according to claim 7, characterised in that the doffer rolls (6, 7, 11) have an opposite direction of rotation to the condensing
roll (8), and the tooth inclination of the clothings is directed contrary to the direction
of rotation of the respective rolls (6, 7, 8, 11).
1. Carde pour la fabrication de non-tissé à partir de matériau fibreux, comprenant au
moins un tambour (2), avec au moins deux cylindres peigneurs (6, 7, 11) agencés ci-après
dans la direction de travail et avec un cylindre de refoulement (8), qui se trouve
en liaison fonctionnelle avec tous les cylindres peigneurs (6, 7, 11) disposés en
aval du tambour (2), le voile de fibres (20) étant acheminé du tambour (2) directement
ou au moyen d'un cylindre de transfert (5) sur les cylindres peigneurs (6, 7, 11),
et la carde (1) est configurée pour remettre au moins deux couches de voile de fibres
(20) au moyen des au moins deux cylindres peigneurs (6, 7, 11) au cylindre de refoulement
(8), chacune des au moins deux couches de voile de fibres étant refoulée séparément
au moyen du cylindre de refoulement (8) et rassemblée sur le cylindre de refoulement
(8) en une couche unique de voile de fibres (20) et cette couche de voile de fibres
(20) étant extraite au moyen d'un cylindre de transfert (9) en vue de la transformation
ultérieure d'un côté de sortie de la carde, caractérisée en ce que le cylindre de refoulement (8) présente un diamètre d'au moins 600 mm, le cylindre
peigneur supérieur (6) présentant un diamètre plus grand que le cylindre peigneur
inférieur (7).
2. Carde selon la revendication 1, caractérisée en ce que le cylindre de refoulement (8) présente un diamètre d'au moins 800 mm.
3. Carde selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que les cylindres peigneurs (6, 7) présentent au moins un diamètre de 350 mm, de préférence
d'au moins 380 mm, de manière particulièrement préférée d'au moins 400 mm.
4. Carde selon la revendication 1, caractérisée en ce que le cylindre de transfert (5) est configuré sous forme de cylindre emmêleur.
5. Carde selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la carde est conçue de telle sorte que les cylindres peigneurs (6, 7, 11) peuvent
être actionnés à la même vitesse circonférentielle.
6. Carde selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la carde est conçue de telle sorte que les cylindres peigneurs (6, 7, 11) peuvent
présenter une vitesse circonférentielle plus faible que le cylindre de transfert (5).
7. Carde selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la carde est conçue de telle sorte que les cylindres peigneurs (6, 7, 11) peuvent
présenter une vitesse circonférentielle plus élevée que le cylindre de refoulement
(8).
8. Carde selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la carde présente trois à six cylindres peigneurs.
9. Carde selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le cylindre de refoulement (8) est configuré sous forme de cylindre à garnitures
ou de cylindre à picots.
10. Carde selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le cylindre de refoulement (8) est aspiré de l'intérieur.
11. Carde selon la revendication 7, caractérisée en ce que les cylindres peigneurs (6, 7, 11) présentent une direction de rotation opposée au
cylindre de refoulement (8) et l'inclinaison des dents des garnitures est dirigée
à l'encontre de la direction de rotation des cylindres respectifs (6, 7, 8, 11).