[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pipettiervorrichtung wenigstens zur Dispensation
von Dosierflüssigkeit durch Erhöhung des Drucks eines Arbeitsfluids, umfassend einen
wenigstens teilweise mit Arbeitsfluid gefüllten Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum mit
einer Pipettieröffnung als einer ersten Strömungsquerschnittsverengung, durch welche
hindurch Dosierflüssigkeit in Abhängigkeit vom Druck des Arbeitsfluids aus dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
hinaus dispensierbar ist, und eine Druckveränderungsvorrichtung, welche dazu ausgebildet
ist, den Druck des Arbeitsfluids im Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum zu verändern.
[0002] Derartige Pipettiervorrichtungen sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Bei
der Dispensation von Dosierflüssigkeit wird in an sich bekannter Weise eine in einem
Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum vorhandene Dosierflüssigkeit durch Erhöhung eines
Drucks eines Arbeitsfluids, welches sich ebenfalls in dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
befindet, durch eine Pipettieröffnung des Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraums ausgeschoben.
[0003] Da die Pipettieröffnung in der Regel einen engsten Strömungsquerschnitt beim Austreiben
der Dosierflüssigkeit aus dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum darstellt, bildet die
Pipettieröffnung eine erste Strömungsquerschnittsverengung der vorliegend diskutierten
Pipettiervorrichtung.
[0004] Pipettiervorrichtungen der eingangs genannten Art werden beispielsweise als Waschköpfe
verwendet, bei welchen der Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum durch einen Dosierflüssigkeits-Zulauf
gefüllt oder wenigstens teilweise gefüllt und anschließend durch die beschriebene
Dispensation mittels Überdruck des Arbeitsfluids bezogen auf den Umgebungsdruck des
Flüssigkeits-Aufnahmeraums aus letzterem ausgetrieben wird.
[0005] Bei diesen Waschköpfen ist die Dosierflüssigkeit eine Waschflüssigkeit, welche durch
die Pipettieröffnung hindurch abgegeben wird, um einen darunter vorgesehenen Gegenstand,
etwa einen Behälter, mit der Waschflüssigkeit zu reinigen. Auch hierbei kommt es auf
eine korrekte Bemessung der abgegebenen Menge an Waschflüssigkeit an.
[0006] Grundsätzlich soll jedoch auch nicht ausgeschlossen sein, dass Waschköpfe die Dosierflüssigkeit,
also etwa Waschflüssigkeit, zusätzlich oder alternativ zu dem zuvor genannten Zulauf
durch an sich bekannte Aspiration, also mittels eines Unterdrucks des Arbeitsfluids
im Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum durch die Pipettieröffnung hindurch in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
aufnehmen.
[0007] Ein Problem der eingangs genannten Pipettiervorrichtung, insbesondere in ihrer Ausgestaltung
als Waschkopf, liegt darin, dass sich durch das wiederholte Austreiben von Dosierflüssigkeit
durch die Pipettieröffnung an dieser oder an einem Kanal, welcher zur Pipettieröffnung
führt, Ablagerungen bilden, welche den Strömungsquerschnitt der Pipettieröffnung bzw.
des zur Pipettieröffnung führenden Kanals verändern. Hierdurch kommt es zu Veränderungen
im Dosierverhalten, so dass nach einiger Betriebszeit im Wesentlichen baugleiche Pipettiervorrichtungen,
welche mit der gleichen Dosierflüssigkeit und ansonsten gleichen Betriebsparametern
betrieben werden, unerwünschterweise unterschiedliches Dosierverhalten zeigen können.
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Pipettiervorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass ihr Dosierverhalten unempfindlicher gegen
Veränderungen des Strömungsquerschnitts der Pipettieröffnung bzw. des zur Pipettieröffnung
führenden Kanals des Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraums gemacht wird, so dass mögliche
oder sogar wahrscheinliche Ablagerungen an der Pipettieröffnung das Dosierverhalten
der Pipiettiervorrichtung nicht oder zumindest in geringerer Weise als bisher beeinflussen.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung gelöst durch eine gattungsgemäße
Pipettiervorrichtung, bei welcher die Pipettiervorrichtung in einem betriebsmäßig
mit Arbeitsfluid gefüllten Pipettierkanal fluidmechanisch zwischen dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
und der Druckveränderungsvorrichtung eine Drosselstelle als weitere Strömungsquerschnittsverengung
aufweist, welche derart dimensioniert ist, dass ein Verhältnis eines Strömungswiderstands
(R
1) der Pipettieröffnung für dispensierte Dosierflüssigkeit zu einem Strömungswiderstand
(R
2) der Drosselstelle für Arbeitsfluid, welches die Drosselstelle bei der Dispensation
des Dosierfluids durchströmt, kleiner als 0,5, vorzugsweise kleiner als 0,3, besonders
bevorzugt kleiner als 0,225 ist, wobei die Strömungswiderstände der jeweiligen Strömungsquerschnittsverengung
berechnet werden unter Berücksichtigung des Produkts aus der Viskosität des der jeweiligen
Strömungsquerschnittsverengung zugeordneten Mediums aus Arbeitsfluid und Dosierflüssigkeit
und der charakteristischen Länge der zugeordneten Strömungsquerschnittsverengung,
geteilt durch die vierte Potenz der charakteristischen Abmessung des Strömungsquerschnitts
der zugeordneten Strömungsquerschnittsverengung.
[0010] Mit der beschriebenen Drosselstelle wird zwischen der Druckveränderungsvorrichtung
und dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum eine Engstelle im Strömungsquerschnitt geschaffen,
welche dafür sorgt, dass eine durch die Druckveränderungsvorrichtung bewirkte Druckänderung
im Arbeitsfluid sich nicht schlagartig, sondern nur allmählich in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
fortsetzt, was überraschenderweise für eine Unempfindlichkeit des Dispensationsverhaltens
der Pipettiervorrichtung gegenüber Änderungen, insbesondere ablagerungsbedingte Änderungen,
des Strömungsquerschnitts der Pipettieröffnung sorgt. Somit können im Wesentlichen
baugleiche Pipettiervorrichtungen, welche im Wesentlichen mit identischen Einstellungen
betrieben werden, ein im Wesentlichen identisches Dispensationsverhalten aufweisen,
obwohl an ihren Pipettieröffnungen unterschiedlich starke Ablagerungen vorhanden sind.
[0011] Das Verhältnis der genannten Strömungswiderstände, welches für das Funktionieren
der hier vorgestellten Lösung maßgeblich ist, führt dazu, dass die mit Arbeitsfluid,
in der Regel einem Gas, durchströmte Drosselstelle eine deutlich kleinere Querschnittsöffnung
aufweist als die Pipettieröffnung. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass
auch eine Flüssigkeit als Arbeitsfluid verwendet wird.
[0012] Als Viskosität ist dabei die jeweilige dynamische Viskosität heranzuziehen, welche
in der Literatur in der Regel mit dem Formelzeichen "η" bezeichnet ist.
[0013] Die bezeichnete charakteristische Länge der zugeordneten Querschnittsverengung kann
bei zylindrischen Strömungsquerschnittsverengungen die Länge des zylindrischen Kanals
sein oder kann bei konisch auf die Strömungsquerschnittsverengung zulaufenden Kanälen
die Länge des Kanalabschnitts sein, in welchem sich die Strömungsquerschnittsfläche
des Kanals ausgehend von der kleinsten Strömungsquerschnittsfläche in der Drosselstelle
oder in der Pipettieröffnung verdoppelt. Findet über die maximal feststellbare Länge
des Kanals keine Verdopplung der Strömungsquerschnittsfläche statt, so kann die gesamte
Länge des Kanals als charakteristische Länge herangezogen werden.
[0014] Als charakteristische Abmessung des Strömungsquerschnitts kann bei kreisförmigen
Strömungsquerschnitten der Durchmesser, bei quadratischen Strömungsquerschnitten eine
Kantenlänge, bei rechteckigen Strömungsquerschnitten ein arithmetischer Mittelwert
aus langer und kurzer Kantenlänge, bei elliptischen Strömungsquerschnitten ein arithmetischer
Mittelwert aus langer und kurzer Achse usw. herangezogen werden. Sofern sich der Strömungsquerschnitt
über die Länge der Strömungsquerschnittsverengung ändert, sollte der kleinste in der
Strömungsquerschnittsverengung auftretende Strömungsquerschnitt herangezogen werden.
[0015] Die Verwendung charakteristischer Abmessungen ist in der Strömungsmechanik ausreichend
bekannt.
[0016] Vorzugsweise wird das Verhältnis des Strömungswiderstands (R
1) der Pipettieröffnung und des Strömungswiderstands (R
2) der Drosselstelle berechnet aus:

wobei η
Pof die dynamische Viskosität einer die Pipettieröffnung durchströmenden Dosierflüssigkeit,
η
Dst eine dynamische Viskosität eines die Drosselstelle durchströmenden Arbeitsfluids,
I
Pof eine charakteristische Länge der Pipettieröffnung, I
Dst eine charakteristische Länge der Drosselstelle, d
Pof eine charakteristische Abmessung des Strömungsquerschnitts der Pipettieröffnung und
d
Dst eine charakteristische Abmessung des Strömungsquerschnitts der Drosselstelle ist.
[0017] Bevorzugt betrifft die vorliegende Erfindung eine eingangs bereits erwähnte Waschkopf-Pipettiervorrichtung,
welche dazu ausgebildet ist, Waschflüssigkeit als Dosierflüssigkeit in genauen Dosierungen
abzugeben. Derartige Waschkopf-Pipettiervorrichtungen dienen in der Regel dazu, in
Probenbehältern, etwa so genannte "Wells", aufgenommene Objekte durch Abgabe einer
genau dosierten Menge an Waschflüssigkeit zu reinigen. Dabei ist zur Herbeiführung
eines vorbestimmten Reinigungszustands die genaue Dosierung der Waschflüssigkeit von
großer Wichtigkeit. Allgemein gilt, dass der Volumenstrom an Waschflüssigkeit so eingestellt
wird, dass die Waschleistung möglichst groß, die Zeitdauer des Waschvorgangs jedoch
möglichst kurz ist. Bei fehlerhafter Pipettierung von Waschflüssigkeit kann die Gefahr
einer so genannten "Überwaschung" bestehen, welche dazu führen kann, dass am zu waschendem
Objekt oder/und im Probenbehälter unerwünschterweise Elemente gelöst werden.
[0018] Obwohl nicht ausgeschlossen sein soll, dass eine derartige Waschkopf-Pipettiervorrichtung
die Waschflüssigkeit als Dosierflüsigkeit über die Pipettieröffnung in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
aspiriert, wird aus Gründen einfacherer Handhabung dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
einer bevorzugten Waschkopf-Pipettiervorrichtung Waschflüssigkeit als Dosierflüssigkeit
durch einen Dosierflüssigkeits-Zulauf zugeführt.
[0019] Deshalb kann also die hier diskutierte Waschkopf-Pipettiervorrichtung einen Dosierflüssigkeits-Zulauf
aufweisen, durch welchen der Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum mit Dosierflüssigkeit,
also im vorliegenden Anwendungsfall mit Waschflüssigkeit, wenigstens teilweise füllbar
ist. Hierzu kann vorgesehen sein, dass der Dosierflüssigkeits-Zulauf in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
mündet. Der Dosierflüssigkeits-Zulauf ist in der Regel - abgesehen von der eben beschriebenen
vorteilhaften Mündung - als gesondert von Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum ausgebildeter
Kanal vorgesehen.
[0020] Zum Betrieb des Dosierflüssigkeits-Zulaufs kann die Waschkopf-Pipettiervorrichtung
in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung eine Dosierflüssigkeitspumpe
aufweisen, mit welcher Dosierflüssigkeit, insbesondere Waschflüssigkeit als Dosierflüssigkeit,
längs des Dosierflüssigkeits-Zulaufs in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum förderbar
ist. Weiterhin kann zur Verhinderung eines unerwünschten Nachlaufens von Dosierflüssigkeit
aus dem Dosierflüssigkeits-Zulauf in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum ein Ventil
an Dosierflüssigkeits-Zulauf, insbesondere in einem mündungsnahen Bereich, vorgesehen
sein, welches durch eine Steuereinrichtung geöffnet und geschlossen werden kann. Mit
dieser oder einer anderen Steuereinrichtung kann im Übrigen auch die Dosierflüssigkeitspumpe
betrieben werden.
[0021] Die oben erwähnte Dosierflüssigkeitspumpe muss jedoch nicht vorgesehen sein, da die
Dosierflüssigkeit, insbesondere als Waschflüssigkeit, von einem geodätisch über der
Mündung des Dosierflüssigkeits-Zulaufs in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum schwerkraftgetrieben
gefördert werden kann. Dann ist allerdings das oben erwähnte Ventil unbedingt notwendig.
[0022] Um die Wascheffizienz einer Waschkopf-Pipettiervorrichtung zu erhöhen, kann diese
eine Mehrzahl von Pipettierkanälen aufweisen, welche im Wesentlichen parallel zueinander
vorgesehen sind, so dass eine der Mehrzahl von Pipettierkanälen entsprechende Mehrzahl
von Objekten gleichzeitig einer Reinigung durch die Waschkopf-Pipettiervorrichtugn
unterzogen werden kann.
[0023] Gerade bei einer Mehrkanal-Pipettiervorrichtung ist die vorliegende Erfindung von
großem Vorteil, da die Erfindung dafür sorgen kann, dass jeder Pipettierkanal im Wesentlichen
die gleiche Menge an Dosierflüssigkeit mit hoher Genauigkeit abgeben kann, obwohl
die einzelnen Pipettierkanäle, sei es durch Fertigungstoleranzen angekoppelter Pipettierspitzen,
sei es durch unterschiedlich starke Ablagerungen an den Pipettieröffnungen, sei es
eine Kombination dieser oder anderer Ursachen, unterschiedliche geometrische Frmen
aufweisen können, so dass ohne Anwendung der vorliegenden Erfindung die einzelnen
Pipettierkanäle eines Mehrkanal-Pipettierkopfs bei gleichen Betriebsparametern der
Pipettiervorrichtung unterschiedliche Pipettierergebnisse liefern würden.
[0024] Das Prinzip der Drosselung der Arbeitsfluidströmung zwischen Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
und Druckveränderungsvorrichtung kann nicht nur bei der Dispensation von Dosierflüssigkeiten,
sondern auch bei deren Aspiration mit Erfolg angewendet werden. Auch hier kann es
zu einer Unempfindlichkeit des Dosierverhaltens gegenüber Ablagerungen und sonstigen
Strömungsquerschnittsveränderungen in der Pipettieröffnung kommen.
[0025] Deshalb betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere auch solche Pipettiervorrichtungen,
welche außer zur obengenannten Dispensation auch zur Aspiration von Dosierflüssigkeit,
in diesem Falle durch Verringerung des Drucks des Arbeitsfluids im Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum,
ausgebildet sind. In diesem Falle ist bei der Aspiration von Dosierflüssigkeit diese
in Abhängigkeit vom Druck des Arbeitsfluids durch die Pipettieröffnung in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
hinein aspirierbar.
[0026] Im Falle von Dosiervorgängen, also der Aspiration und der Dispensation von Dosierflüssigkeit,
sind bei den Pipettiervorrichtungen im Stand der Technik bei baugleichen Pipettiervorrichtungen
und im Wesentlichen identischen Betriebsparametern Unterschiede im Dosierverhalten
für unterschiedliche Dosierflüssigkeiten, insbesondere für unterschiedlich viskose
Dosierflüssigkeiten feststellbar.
[0027] Es hat sich dabei herausgestellt, dass die vorliegend empfohlene Drosselstelle im
Pipettierkanal fluidmechanisch zwischen der Druckveränderungsvorrichtung und dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
in gewissen Grenzen auch zur Vergleichmäßigung des Dosierverhaltens über unterschiedlich
viskose Dosierflüssigkeiten hinweg geeignet ist. Mit anderen Worten: Bei im Wesentlichen
baugleichen Pipettiervorrichtungen und im Wesentlichen gleichen Betriebsparametern
ist das Dosierverhalten dieser Pipettiervorrichtungen in gewissen Grenzen unabhängig
von der Viskosität der Dosierflüssigkeit.
[0028] Hierzu bedarf es allerdings, verglichen mit dem vorherigen Fall eines im Wesentlichen
von Veränderungen des Pipettieröffnungs-Strömungsquerschnitts unabhängigen Dosierverhalten,
einer deutlichen Reduzierung des Strömungsquerschnitts der Drosselstelle.
[0029] Versuche haben gezeigt, dass das Dosierverhalten im Wesentlichen gleicher Pipettiervorrichtungen
bei im Wesentlichen gleichen Betriebsparametern dann im Wesentlichen unabhängig von
der Viskosität der Dosierflüssigkeit ist, wenn das Verhältnis des Strömungswiderstands
(R
1) der Pipettieröffnung für dispensierte Dosierflüssigkeit zu dem Strömungswiderstand
(R
2) der Drosselstelle für diese bei der Dispensation des Dosierfluids durchströmendes
Arbeitsfluid kleiner als 0,001, vorzugsweise kleiner als 0,00075, besonders bevorzugt
kleiner als 0,0005 ist.
[0030] Wiederum gilt die Unabhängigkeit des Dosierverhaltens von der Viskosität sowohl für
das Dispensations- wie auch das Aspirationsverhalten. Es wird lediglich die Dispensation
als Bezugsvorgang herangezogen.
[0031] Versuche haben gezeigt, dass die oben genannten Obergrenzen des Verhältnisses der
Strömungswiderstände dann ein von der Viskosität der Dosierflüssigkeit im Wesentlichen
unabhängiges Dosierverhalten bewirken, wenn die dynamische Viskosität der Dosierflüssigkeit
den Wert von 0,004 Nsm
-2, vorzugsweise von 0,0035 Nsm
-2, besonders bevorzugt von 0,0031 Nsm
-2 nicht übersteigt.
[0032] Dabei können Arbeitsfluide mit Erfolg verwendet werden, deren dynamische Viskosität
den Wert von 0,00003 Nsm
-2, vorzugsweise von 0,00002 Nsm
-2, besonders bevorzugt von 0,0000175 Nsm
-2 nicht übersteigt. Dabei ist wiederum die dynamische Viskosität gemeint.
[0033] Weiter kann daran gedacht sein, die Drosselstelle mit einem wahlweise veränderbaren
Strömungsquerschnitt auszurüsten, etwa durch Veränderung der Spaltweite eines Ringspalts
oder mit einem Mechanismus, ähnlich jenem, wie er zur Verstellung der Blende an mechanischen
Fotoapparaten verwendet wird. Damit kann der Strömungsquerschnitt der Drosselstelle
an das jeweils verwendete Arbeitsfluid oder/und die jeweils zu dosierende Dosierflüssigkeit
angepasst werden.
[0034] Zur besseren Steuerbarkeit, insbesondere Feinsteuerbarkeit eines Aspirations- oder/und
Dispensationsvorgangs kann weiter daran gedacht sein, dass der Pipettierkanal ein
zwischen einer Sperrstellung, in welcher eine Arbeitsfluidströmung im Pipettierkanal
unterbunden ist, und einer Offenstellung, in welcher eine Arbeitsfluidströmung im
Pipettierkanal gestattet ist, verstellbares Ventil aufweist. Dabei kann das Ventil
zunächst geschlossen gehalten werden, bis in einem zumindest nahe der Druckveränderungsvorrichtung
gelegenen Bereich das Arbeitsfluid auf einen gewünschten Druck gebracht wurde. Insbesondere
kann die Drosselstelle bis zu einem Querschnitt von Null veränderbar sein, so dass
das hier beschriebene Ventil unter Verwendung einer vorteilhaft geringen Anzahl an
Bauteilen durch die oben beschriebene Drosselstelle mit veränderbarem Strömungsquerschnitt
realisiert sein kann.
[0035] Weiter kann in an sich bekannter Weise durch intermittierendes Öffnen und Schließen
des Ventils eine Flüssigkeitsmenge hochgenau dosiert werden.
[0036] Da die Wirkung der vorliegend diskutierten Erfindung, wie eingangs dargelegt wurde,
darin liegt, dass sich eine von der Druckveränderungsvorrichtung ausgehende Druckveränderung
nicht schlagartig in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum ausbreiten kann, ist es vorteilhaft,
wenn auch das Ventil an der Drosselstelle oder fluidmechanisch zwischen der Druckveränderungsvorrichtung
und der Drosselstelle vorgesehen ist.
[0037] Gemäß einer konstruktiv möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann als
die Druckveränderungsvorrichtung wenigstens ein unter einem Systemdruck stehendes
Reservoir an Arbeitsfluid vorgesehen sein. Genauer kann zur Durchführung sowohl von
Aspirations- wie auch von Dispensationsvorgängen an ein und demselben Pipettierkanal
vorgesehen sein, dass ein unter einem ersten Systemdruck stehendes Dispensations-Reservoir
und ein unter einem zweiten Systemdruck stehendes Aspirations-Reservoir vorgesehen
sind, welche wahlweise druckübertragend mit dem Pipettierkanal verbindbar und von
diesem trennbar sind, wobei der erste Systemdruck größer ist als ein Umgebungsdruck
der Pipettiervorrichtung und der zweite Systemdruck kleiner ist als der Umgebungsdruck.
[0038] Im Hinblick auf die Strömungsvorgänge des Arbeitsfluids durch die Drosselstelle hindurch
ist es bei Aspirations- und Dispensationsvorgängen vorteilhaft, wenn der Systemdruck
zumindest für Dispensationsvorgänge gegenüber dem Umgebungsdruck des Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraums
einen Überdruck von 1,5 bar, vorzugsweise von 1,2 bar, besonders bevorzugt von 1,0
bar, nicht übersteigt. Bei höheren Druckunterschieden zwischen dem Systemdruck und
dem Umgebungsdruck kann es zu stark turbulenten Strömungen des Arbeitsfluids durch
die Drosselstelle kommen, was die Wirkung der vorliegenden Erfindung unter Umständen
beeinträchtigen kann.
[0039] Grundsätzlich kann jedoch auch daran gedacht sein, dass die Druckveränderungsvorrichtung
eine diskontinuierlich oder kontinuierlich arbeitende Pumpe aufweist, gegebenenfalls
im Zusammenspiel mit einer Ventilanordnung, die im Förderweg der Pumpe angeordnet
und wahlweise geöffnet und geschlossen werden kann. Im Hinblick auf eine stets gewünschte
Automatisierung von Dosierungsvorgängen ist es vorteilhaft, wenn die Pumpe motorisch
angetrieben ist.
[0040] Ebenso kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Pipettiervorrichtung
daran gedacht sein, dass die Druckveränderungsvorrichtung eine Kolben-Zylinder-Vorrichtung
mit einem sich längs einer Zylinderachse erstreckenden Zylinder und mit einem darin
längs der Zylinderachse beweglich aufgenommenen Kolben aufweist, wobei Zylinder und
Kolben wenigstens ein Arbeitsvolumen begrenzen, welches durch eine Relativbewegung
des Kolbens relativ zum Zylinder veränderlich ist und welches mit dem Pipettierkanal
in Fluidübertragungsverbindung steht oder bringbar ist. Die Kolben-Zylinder-Anordnung
stellt die gebräuchlichste Ausgestaltung der Druckveränderungsvorrichtung in Pipettiervorrichtungen
dar. Sie bietet überdies die Möglichkeit einer sehr genauen Drucksteuerung durch die
Verwendung kleiner Kolbenflächen und im Verhältnis dazu langer Kolbenhübe.
[0041] Gerade mit der zuvor genannten Kolben-Zylinder-Vorrichtung als der Druckveränderungsvorrichtung
kann die Pipettiervorrichtung auch eine bestimmungsgemäß manuell betätigbare Pipettiervorrichtung
sein, wobei dann insbesondere der Kolben durch manuelle Betätigung relativ zum Zylinder
bewegbar ist. Diese Betätigung kann unmittelbar, also durch Herausziehen oder Eindrücken
des Kolbens mit der Hand, oder kann mittelbar, etwa durch Spannen einer Feder, welche
nach einem Auslösen eine Relativbewegung zwischen Kolben und Zylinder antreibt, erfolgen.
Bevorzugt weist die manuell betätigbare Pipettiervorrichtung zur möglichst genauen
Dosierung nur genau einen Pipettierkanal auf.
[0042] Mit "bestimmungsgemäß manuell betätigbar" sollen solche Fälle nicht erfasst sein,
welche grundsätzlich motorisch oder sonstwie automatisiert betätigt sind und nur für
den Ausfall einer Energieversorgung durch eine manuelle Notbetätigung weiter betrieben
werden können.
[0043] Gerade für Fälle einer Dosierung durch Aspiration und Dispensation ist es zur Erfüllung
höchster Ansprüche an Hygiene vorteilhaft, wenn der Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
und die Pipettieröffnung an einer von dem die Drosselstelle aufweisenden Pipettierkanal
gesondert ausgebildeten, wahlweise mit diesem verbindbaren oder/und von diesem trennbaren
Pipettierspitze ausgebildet sind. Dagegen sind für die zuvor genannte Waschkopf-Pipettiervorrichtung
starr mit der Pipettiervorrichtung vorgesehene Auslässe, so genannte "Waschrohre",
bevorzugt.
[0044] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnung näher
erläutert werden, welche einen grobschematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Ausführungsform einer Pipettiervorrichtung zeigt.
[0045] In Figur 1 ist eine grobschematisch dargestellte erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Pipettiervorrichtung allgemein mit 10 bezeichnet. Die Pipettiervorrichtung 10
umfasst einen Pipettierkanal 12, an welchem in an sich bekannter Weise eine Pipettierspitze
14 lösbar angekoppelt ist.
[0046] Der Pipettierkanal 12 weist einen Zylinderabschnitt 16 auf, in welchem ein Kolben
18 längs einer mit der Zylinderachse Z zusammenfallenden Längsachse L der Pipettiervorrichtung
10 über eine Kolbenstange 20 durch einen Motor 22 relativ zum Zylinderabschnitt 16
verstellbar ist.
[0047] Der Motor 22 wird durch eine Steuer/Regeleinheit 24 angesteuert, beispielsweise in
Abhängigkeit vom Erfassungsignal eines Drucksensors 26, welcher den Druck eines Arbeitsfluids,
etwa Luft, in einer durch die Bewegung des Kolbens 18 volumenveränderlichen Arbeitskammer
28 erfasst.
[0048] Die Pipettierspitze 14, welche durch einen längs der Längsachse L der Pipettiervorrichtung
10 relativ zum Zylinderabschnitt 16 beweglichen Abwerfer 30 in an sich bekannter Weise
vom Pipettierkanal 12 lösbar ist, weist einen zur Kopplung mit dem Pipettierkanal
12 ausgebildeten Kopplungsbereich 32, einen in dem in Figur 1 gezeigten Beispiel konisch
verlaufenden Wandbereich 34 und eine Pipettieröffnung 36 auf, durch welche hindurch
eine Dosierflüssigkeit in Abhängigkeit vom Druck eines Arbeitsfluids, mit dem ein
vom Wandbereich 34 und gegebenenfalls auch noch vom Kopplungsbereich 32 umgebener
Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum 38 wenigstens teilweise gefüllt ist, in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
aspirierbar und aus diesem dispensierbar ist.
[0049] Die Baugruppe aus Zylinder 16 und Kolben 18 bildet eine Druckveränderungsvorrichtung
40 zur Veränderung des Drucks von Arbeitsfluid im Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
38.
[0050] Erfindungsgemäß ist zwischen der Druckveränderungsvorrichtung 40 und dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
38 eine Drosselstelle 42 vorgesehen, welche einen Strömungswiderstand R
2 für Arbeitsfluid aufweist, welcher sich vorzugsweise berechnet aus

wobei η
Dst die dynamische Viskosität des Arbeitsfluids ist, I
Dst eine charakteristische Länge der Drosselstelle 42 in Strömungsrichtung des Arbeitsfluids
bei der Dispensation von Dosierflüssigkeit ist und wobei d
Dst eine charakteristische Abmessung des Strömungsquerschnitts der Drosselstelle 42 ist,
in dem in Figur 1 gezeigten Beispiel der Durchmesser der Drosselstelle 42 ist. In
dem in Figur 1 gezeigten Beispiel ist die Drosselstelle 42 im Wesentlichen durch einen
zylindrischen Kanal gebildet, so dass die Länge des Kanals die charakteristische Länge
I
Dst der Drosselstelle 42 ist.
[0051] Die Drosselstelle 42 kann darüber hinaus ein Ventil 44 aufweisen, mit welchem die
Drosselstelle 42 vollständig abschließbar ist, um eine Druckausbreitung des Arbeitsfluiddrucks
vom Arbeitsraum 28 in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum 38 zu unterbrechen.
[0052] Das Ventil 44 ist vorzugsweise ebenfalls durch die Steuer/Regeleinrichtung 24 betätigbar.
[0053] Die Pipettieröffnung 36 weist dagegen beim Dispensieren einen Strömungswiderstand
R
1 auf, welcher sich vorzugsweise ergibt aus

wobei η
Pof die dynamische Viskosität des die Pipettieröffnung 36 durchströmenden Mediums, also
der Dosierflüssigkeit, ist, I
Pof eine charakteristische Länge eines zur Pipettieröffnung 36 führenden Auslassendes
der Pipettierspitze 14 ist, und d
Pof eine charakteristische Abmessung des Strömungsquerschnitts der Pipettieröffnung 36,
im vorliegenden Regelfall einer kreisförmigen Pipettieröffnung der Durchmesser der
Pipettieröffnung 36 ist.
[0054] Bei dem in Figur 1 gezeigten Beispiel einer sich konisch oder sonstwie zur Pipettieröffnung
36 hin verjüngenden Pipettierspitze 14 kann folgende Konvention zur Bestimmung der
charakteristischen Länge gelten:
Die charakteristische Länge I ist jene Länge, die das Austrittsende der Pipettierspitze
14 ausgehend von der Pipettieröffnung 36 bis zu jener Stelle aufweist, an welcher
der Strömungsquerschnitt der Pipettierspitze 14 den doppelten Flächenbetrag aufweist
wie die Pipettieröffnung 36. Da der Strömungsquerschnitt bei kreisförmiger Gestalt
proportional zum Quadrat des Radius bzw. des Durchmessers ist, kann als charakteristische
Länge eines sich konisch oder sonstwie zur jeweiligen Strömungsquerschnittsverengung
mit engstem Strömungsquerschnitt hin verjüngenden Austrittsbereichs jene Länge angenommen
werden, die zwischen der jeweiligen Strömungsquerschnittsverengung und einem Strömungsquerschnitt
besteht, dessen Durchmesser das √2-fache des Durchmessers der Strömungsquerschnittsverengung
beträgt.
[0055] Es hat sich nämlich herausgestellt, dass mit größer werdenden Strömungsquerschnitten
in der Pipettierspitze 14 oder auch in der Drosselstelle 42 jene Bereiche mit deutlich
größerem Strömungsquerschnitt als der engste Strömungsquerschnitt kaum zum Strömungswiderstand
der jeweiligen Austrittsöffnung beitragen. Mit anderen Worten: Jene Bereiche der Pipettierspitze
14 oder der Drosselstelle 42, welche eine Strömungsquerschnittsfläche aufweisen, die
mehr als doppelt so groß wie die Strömungsquerschnittsfläche des engsten Querschnitts
ist, tragen nur noch in untergeordneten Größenordnungen zum jeweiligen Strömungswiderstand
der betreffenden Strömungsquerschnittsverengung bei. Sie können daher vernachlässigt
werden.
[0056] Dann, wenn das Verhältnis der beiden Strömungswiderstände an der Drosselstelle 42
und der Pipettieröffnung 36 unter Berücksichtigung der die jeweiligen Strömungsquerschnittsverengungen
durchströmenden Medien anhand von deren dynamischer Viskosität ein Verhältnis von
0,5, vorzugsweise 0,3, besonders bevorzugt 0,225, nicht übersteigt, ist das Dispensationsverhalten
der Pipettierspitze 14, welche auch starr mit dem Pipettierkanal 12 verbunden sein
kann, weitgehend unabhängig von Veränderungen des Strömungsquerschnitts etwa durch
Ablagerungen von getrockneter oder/und auskristallisierter Dosierflüssigkeit.
[0057] Selbstverständlich ändert sich das Dosierverhalten mit zunehmender Verengung der
Pipettieröffnung 36 ab Unterschreiten eines kritischen Verengungsgrads auch trotz
des Vorsehens der Drosselstelle 42 im Pipettierkanal 12 fluidmechanisch zwischen der
Druckveränderungsvorrichtung 40 und dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum 38. Jedoch
kann die Grenze, ab welcher sich Einflüsse derartiger Ablagerungen an der Pipettieröffnung
36 oder in einem der Pipettieröffnung 36 nahen Bereich beim Dispensieren bemerkbar
machen, weiter in Richtung einer Querschnittsverkleinerung der Pipettieröffnung 36
hinausgeschoben werden.
[0058] Entsprechendes gilt für die Aspiration von Dosierflüssigkeit.
[0059] Dann, wenn das Verhältnis der Strömungsquerschnitte R
2 zu R
1 kleiner als 0,001, vorzugsweise kleiner als 0,00075 und besonders bevorzugt kleiner
als 0,0005, ist, kann das Aspirations- und Dispensationsverhalten der Pipettiervorrichtung
sogar in gewissen Grenzen unabhängig von der Viskosität der verwendeten Dosierflüssigkeit
gemacht werden, so dass mit ein und derselben Pipettiervorrichtung 10 und ein und
denselben Betriebsparametern unterschiedlich viskose Dosierflüssigkeiten gleich dosiert
werden können. Dies vereinfacht den Betrieb von Pipettiervorrichtungen erheblich.
[0060] Versuche haben gezeigt, dass Dosierflüssigkeiten mit einer dynamischen Viskosität
von bis zu 0,004 Nsm
-2, vorzugsweise von 0,0035 Nsm
-2 und besonders bevorzugst von 0,0031 Nsm
-2 durch eine erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung ohne Änderung der Betriebsparameter
dosierbar sind.
[0061] Mit der vorliegenden Erfindung können daher Dosieraufgaben von Pipettiervorrichtungen
deutlich vereinfacht werden.
[0062] Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für Dosieraufgaben anwendbar, welche eine
Pipettiervorrichtung 10 als so genannte "Waschkopf-Pipettier-vorrichtung" zu erfüllen
hat, wenn dieser Waschflüssigkeit als Dosierflüssigkeit in genauen Dosen ausgeben
soll.
[0063] Diese Waschkopf-Pipettiervorrichtungen können dazu benutzt werden, Objekte 37 in
Probebehältern 39 oder Probebehälter 39 allein, die sich in der Regel unter der Pipettieröffnung
36 befinden, durch Ausgeben einer abgemessenen Menge an Waschflüssigkeit als Dosierflüssigkeit
definiert zu reinigen.
[0064] Eine derartige Waschkopf-Pipettiervorrichtung 10 kann hierzu einen Dosierflüssigkeitszulauf
50 aufweisen, welcher von einem Dosierflüssigkeitsvorrat 52 ausgehend bei einer Mündungsöffnung
54 in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum 38 münden kann.
[0065] In diesem Falle ist der Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum vorteilhaft durch den Dosierflüssigkeits-Zulauf
50 mit Dosierflüssigkeit (dann in Form von Waschflüssigkeit) füllbar, so dass die
Dosierflüssigkeit in diesem Falle nicht durch die Pipettieröffnung 36 aspiriert zu
werden braucht.
[0066] Die Dosierflüssigkeit im Dosierflüssigkeitsvorrat 52 kann durch eine Pumpe 56, welche
ebenfalls durch die Steuer-/Regeleinrichtung 24 ansteuerbar sein kann, über den Dosierflüssigkeits-Zulauf
50 in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum 38 förderbar sein. Um die durch den Dosierflüssigkeits-Zulauf
50 geförderte Fördermenge noch genauer einstellen zu können, kann überdies am Dosierflüssigkeits-Zulauf
50 ein Ventil 58 vorgesehen sein, welches durch die Steuer-/Regelvorrichtung 24 geöffnet
und geschlossen werden kann.
[0067] So kann beispielsweise durch ein geeignetes Programm in der Steuer-/Regeleinrichtung
zunächst bei geschlossenem Ventil 58 durch Betrieb der Pumpe 56 ein vorbestimmter
Druck im Dosierflüssigkeits-Zulauf 50 aufgebaut werden, woraufhin das Ventil 58 für
eine vorbestimmte Zeit geöffnet und dann wieder geschlossen wird.
[0068] Um ein Nachlaufen von Dosierflüssigkeit aus dem Dosierflüssigkeits-Zulauf 50 in den
Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum 38 zu verhindern oder möglichst gering zu halten,
ist das Ventil 58 vorzugsweise an der Mündung 54 oder im Verhältnis zur Gesamtlänge
des Dosierflüssigkeits-Zulaufs nahe bei der Mündung 54 angeordnet. Die Entfernung
des Ventils 58 von der Mündung 54 sollte vorzugsweise 5 % der Gesamtlänge des Dosierflüssigkeits-Zulaufs
58 nicht überschreiten.
[0069] Die Pipettiervorrichtung 50, insbesondere als Waschkopf-Pipettiervorrichtung 10,
kann über den dargestellten Pipettierkanal 12 hinaus weitere Pipettier-kanäle aufweisen,
welche im Wesentlichen identisch zu dem dargestellten Pipettierkanal 12 ausgestaltet
sind, so dass der in Fig. 1 dargestellte Pipettierkanal 12 exemplarisch für alle Pipettierkanäle
einer Mehrkanal-Pipettiervorrichtung beschrieben ist. Waschkopf-Pipettiervorrichtungen
können beispielsweise Pipettierkanäle 12 in einer Matrixanordnung von 8 x 12 = 96
Pipettierkanälen aufweisen.
[0070] Bei einer Mehrkanal-Pipettiervorrichtung können dann die Dosierflüssigkeits-Zuläufe
50 zu jedem Pipettierkanal 12 über eine gemeinsame Pumpe 56 mit einem gemeinsamen
Dosierflüssigkeitsvorrat 52 verbunden sein.
[0071] Ebenso können alle Kolbenstangen 20 der einzelnen Pipettierkanäle 12 durch einen
gemeinsamen Motor 22 verstellbar sein.
[0072] Gleichwohl soll nicht ausgeschlossen sein, dass jeder Pipettierkanal seinen eigenen
Motor 22, seine eigene Pumpe 56 oder/und seinen eigenen Dosierflüssigkeitsvorrat 52
aufweist.
[0073] Mit dem Fixiermittel 60 soll angedeutet sein, dass die Pipettierspitze 34 als Waschrohr
dauerhaft und eben nicht lösbar mit dem Pipettierkanal 12 gekoppelt sein kann. Das
Waschrohr kann auch einstückig mit einem Rohr des Pipettierkanals ausgebildet sein,
etwa mit dem Zylinderabschnitt 16.
[0074] Um den vollständigen ursprünglichen Offenbarungsgehalt der Stammanmeldung in der
vorliegenden Teilanmeldung zu übernehmen, werden auf den folgenden Seiten 20 bis 23
die ursprünglich eingereichten Ansprüche 1 bis 15 jetzt als Teil der Beschreibung
wiederholt.
- 1. Pipettiervorrichtung (10) wenigstens zur Dispensation von Dosierflüssigkeit durch
Erhöhung des Drucks eines Arbeitsfluids, umfassend:
- einen wenigstens teilweise mit Arbeitsfluid gefüllten Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
(38) mit einer Pipettieröffnung (36) als einer ersten Strömungsquerschnittsverengung,
durch welche hindurch Dosierflüssigkeit in Abhängigkeit vom Druck des Arbeitsfluids
aus dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) hinaus dispensierbar ist, und
- eine Druckveränderungsvorrichtung (40), welche dazu ausgebildet ist, den Druck des
Arbeitsfluids im Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) zu verändern,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pipettiervorrichtung (10) in einem betriebsmäßig mit Arbeitsfluid gefüllten
Pipettierkanal (12) fluidmechanisch zwischen dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38)
und der Druckveränderungsvorrichtung (40) eine Drosselstelle (42) als weitere Strömungsquerschnittsverengung
aufweist, welche derart dimensioniert ist, dass ein Verhältnis eines Strömungswiderstands
(R1) der Pipettieröffnung (36) für dispensierte Dosierflüssigkeit zu einem Strömungswiderstand
(R2) der Drosselstelle (42) für Arbeitsfluid, welches die Drosselstelle (42) bei der
Dispensation des Dosierfluids durchströmt, kleiner als 0,5, vorzugsweise kleiner als
0,3, besonders bevorzugt kleiner als 0,225 ist, wobei die Strömungswiderstände der
jeweiligen Strömungsquerschnittsverengung (36 bzw. 42) berechnet werden unter Berücksichtigung
des Produkts aus der Viskosität des der jeweiligen Strömungsquerschnittsverengung
(36 bzw. 42) zugeordneten Mediums aus Arbeitsfluid und Dosierflüssigkeit und der charakteristischen
Länge (IDst, IPof) der zugeordneten Strömungsquerschnittsverengung (36 bzw. 42), geteilt durch die
vierte Potenz der charakteristischen Abmessung (dDst, dPof) des Strömungsquerschnitts der zugeordneten Strömungsquerschnittsverengung (36 bzw.
42).
- 2. Pipettiervorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Waschkopf-Pipettiervorrichtung (10) ist, welche zur Dispensation von
Waschflüssigkeit als Dosierflüssigkeit ausgebildet ist und welche einen Dosierflüssigkeits-Zulauf
(50) aufweist, der vorzugsweise im Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) mündet, so
dass der Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) durch den Dosierflüssigkeits-Zulauf
(50) wenigstens teilweise mit Dossierflüssigkeit füllbar ist.
- 3. Pipettiervorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Mehrzahl von im Wesentlichen parallelen Pipettierkanälen (12) aufweist,
von welchen jeder Pipettierkanal (12) mit je einer Drosselstelle (42) als der weiteren
Strömungsquerschnittsverengung versehen ist.
- 4. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie auch zur Aspiration von Dosierflüssigkeit durch Verringerung des Drucks
des Arbeitsfluids ausgebildet ist, wobei bei der Aspiration Dosierflüssigkeit in Abhängigkeit
vom Druck des Arbeitsfluids durch die Pipettieröffnung (36) in den Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
(38) hinein aspirierbar ist, wobei das Verhältnis des Strömungswiderstands (R1) der Pipettieröffnung (36) für dispensierte Dosierflüssigkeit zu dem Strömungswiderstand
(R2) der Drosselstelle (42) für diese bei der Dispensation des Dosierfluids durchströmendes
Arbeitsfluid kleiner als 0,001, vorzugsweise kleiner als 0,00075, besonders bevorzugt
kleiner als 0,0005 ist.
- 5. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität der Dosierflüssigkeit den Wert von 0,004 Nsm-2, vorzugsweise von 0,0035 Nsm-2, besonders bevorzugt von 0,0031 Nsm-2 nicht übersteigt.
- 6. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Arbeitsfluids den Wert von 0,00003 Nsm-2, vorzugsweise von 0,00002 Nsm-2, besonders bevorzugt von 0,0000175 Nsm-2 nicht übersteigt.
- 7. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselstelle (42) einen wahlweise veränderbaren Strömungsquerschnitt aufweist.
- 8. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pipettierkanal (12) ein zwischen einer Sperrstellung, in welcher eine Arbeitsfluidströmung
im Pipettierkanal (12) unterbunden ist, und einer Offenstellung, in welcher eine Arbeitsfluidströmung
im Pipettierkanal (12) gestattet ist, verstellbares Ventil (44) aufweist.
- 9. Pipettiervorrichtung (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (44) an der Drosselstelle (42) oder fluidmechanisch zwischen der
Druckveränderungsvorrichtung (40) und der Drosselstelle (42) vorgesehen ist.
- 10. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie als die Druckveränderungsvorrichtung (40) wenigstens ein unter einem Systemdruck
stehendes Reservoir an Arbeitsfluid aufweist.
- 11. Pipettiervorrichtung (10) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass ein unter einem ersten Systemdruck stehendes Dispensations-Reservoir und ein
unter einem zweiten Systemdruck stehendes Aspirations-Reservoir vorgesehen sind, welche
wahlweise druckübertragend mit dem Pipettierkanal (12) verbindbar und von diesem trennbar
sind, wobei der erste Systemdruck größer ist als ein Umgebungsdruck der Pipettiervorrichtung
(10) und der zweite Systemdruck kleiner ist als der Umgebungsdruck.
- 12. Pipettiervorrichtung (10) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Systemdruck für Dispensationsvorgänge gegenüber dem Umgebungsdruck des Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraums
(38) einen Überdruck von 1,5 bar, vorzugsweise von 1,2 bar, besonders bevorzugt von
1,0 bar nicht übersteigt.
- 13. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckveränderungsvorrichtung (40) eine Pumpe, insbesondere motorisch angetriebene
Pumpe, aufweist.
- 14. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckveränderungsvorrichtung (40) eine Kolben-Zylinder-Vorrichtung (16,
18, 20) mit einem sich längs einer Zylinderachse (Z) erstreckenden Zylinder (16) und
mit einem darin längs der Zylinderachse (Z) beweglich aufgenommenen Kolben (18) aufweist,
wobei Zylinder (16) und Kolben (18) wenigstens ein Arbeitsvolumen (28) begrenzen,
welches durch eine Relativbewegung des Kolbens (18) relativ zum Zylinder (16) veränderlich
ist und welches mit dem Pipettierkanal (12) in Fluidübertragungsverbindung steht oder
bringbar ist.
- 15. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) und die Pipettieröffnung (36) an einer
von dem die Drosselstelle (42) aufweisenden Pipettierkanal (12) gesondert ausgebildeten,
wahlweise mit diesem verbindbaren oder von diesem trennbaren Pipettierspitze (14)
ausgebildet sind.
1. Pipettierverfahren umfassend die Schritte:
- Bereitstellen eines Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraums (38), der eine Pipettieröffnung
(36) als erste Strömungsquerschnittsverengung aufweist,
- Aspirieren von Dosierflüssigkeit durch die Pipettieröffnung (36) hindurch in den
Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) durch Erniedrigung eines Druckes eines Arbeitsfluids,
und
- Dispensieren mindestens eines Teils der aspirierten Dosierflüssigkeit durch die
Pipettieröffnung (36) hindurch aus dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) hinaus
durch Erhöhung des Druckes des Arbeitsfluids,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Arbeitsfluid sowohl beim Aspirieren wie auch beim Dispensieren durch eine Drosselstelle
(42) als weitere Strömungsquerschnittsverengung fliesst.
2. Pipettierverfahren nach Anspruch 1, wobei ein Verhältnis des Strömungswiderstandes
(R1) der Pipettieröffnung (36) bezüglich der Dosierflüssigkeit zum Strömungswiderstand
(R2) der Drosselstelle (42) bezüglich des Arbeitsfluids kleiner als 0.5 ist, insbesondere
kleiner als 0,3 ist und insbesondere kleiner als 0,225 ist.
3. Pipettierverfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Viskosität der Dosierflüssigkeit
den Wert von 0,004 Nsm-2 nicht übersteigt, vorzugsweise den Wert von 0,0035 Nsm-2, besonders bevorzugt den Wert von 0,0031 Nsm-2 nicht übersteigt.
4. Pipettierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Viskosität des Arbeitsfluids
den Wert von 0,00003 Nsm-2 nicht übersteigt, vorzugsweise den Wert von 0,00002 Nsm-2, besonders bevorzugt den Wert von 0,0000175 Nsm-2 nicht übersteigt.
5. Pipettierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Arbeitsfluid ein Gas
ist.
6. Pipettierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei eine Flüssigkeitsmenge
der Dosierflüssigkeit durch eine Zeit bestimmt wird während welchem ein der Pipettieröffnung
(36) vorgelagertes Ventil geöffnet wird.
7. Pipettierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der bereitgestellte Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum
wenigstens teilweise mit einem Arbeitsfluid gefüllt wird, wobei die Erniedrigung des
Druckes des Arbeitsfluids und die Erhöhung des Druckes des Arbeitsfluids mittels einer
Druckveränderungsvorrichtung (40) erfolgt, welche dazu ausgebildet ist den Druck des
Arbeitsfluids im Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) zu verändern und wobei die Drosselstelle
(42) in einem fluidmechanisch zwischen dem Dosierflüssigkeits-Aufnahmeraum (38) und
der Druckveränderungsvorrichtung (40) angeordneten Pipettierkanal (12) angeordnet
ist.
8. Pipettierverfahren nach Anspruch 7, wobei eine Flüssigkeitsmenge der Dosierflüssigkeit
durch intermittierendes Öffnen und Schliessen eines Ventils hochgenau dosiert wird,
wobei der Pipettierkanal (12) das Ventil aufweist und wobei das Ventil verstellbar
ist zwischen einer Sperrstellung, in welcher eine Arbeitsfluidströmung im Pipettierkanal
unterbunden ist, und einer Offenstellung, in welcher eine Arbeitsfluidströmung im
Pipettierkanal gestattet ist.
9. Pipettierverfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei die Druckveränderungsvorrichtung
(40) unter einem Systemdruck stehendes Arbeitsfluid aufweist.
10. Pipettierverfahren nach Anspruch 9, wobei ein unter einem ersten Systemdruck stehendes
Dispensations-Reservoir und ein unter einem zweiten Systemdruck stehendes Aspirations-Reservoir
vorgesehen sind, welche wahlweise druckübertragend mit dem Pipettierkanal (12) zur
Erhöhung des Druckes oder zur Erniedrigung des Drucks des Arbeitsfluids verbunden
werden oder von diesem getrennt werden, wobei der erste Systemdruck grösser ist als
ein Umgebungsdruck der Pipettiervorrichtung (10) und der zweite Systemdruck kleiner
ist als der Umgebungsdruck.
11. Verfahren zur Herstellung einer Dosis einer Dosierflüssigkeit umfassend das Pipettierverfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei im Schritt des Dispensierens die Dosis dispensiert
wird.
12. Verfahren zur Herstellung einer Mehrzahl von Dosen einer Dosierflüssigkeit, welche
untereinander im Wesentlichen die gleiche Menge an Dosierflüssigkeit umfassen, wobei
jede Dosis der Mehrzahl von Dosen je gemäss dem Verfahren nach Anspruch 11 hergestellt
wird und wobei die Mehrzahl von Dosen mindestens eine erste Dosis umfasst, welche
aus einer ersten Pipettieröffnung dispensiert wird und eine zweite Dosis umfasst,
welche aus einer zweiten Pipettieröffnung dispensiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die erste und zweite Pipettieröffnung an einer ersten
und einer zweiten Pipettierspitze eines Mehrkanal-Pipettierkopfs ausgebildet sind
oder wobei die erste und zweite Pipettieröffnung an zwei verschiedenen, im Wesentlichen
baugleichen Pipettiervorrichtungen ausgebildet sind.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei die Schritte des Pipettierverfahrens
bei jeder Dosis der Mehrzahl von Dosen mit identischen Betriebsparametern durchgeführt
werden.
15. Verfahren nach Anspruch 11 zur Herstellung einer ersten Dosis einer ersten Dosierflüssigkeit
mit einer ersten Viskosität und einer zweiten Dosis einer zweiten Dosierflüssigkeit
mit einer zweiten Viskosität, die von der ersten Viskosität verschieden ist,
wobei die erste Dosis in einem ersten Dosiervorgang hergestellt wird und wobei die
zweite Dosis in einem zweiten Dosiervorgang hergestellt wird und wobei die erste und
die zweite Dosis im Wesentlichen die gleiche Menge an Dosierflüssigkeit umfassen,
wobei im ersten und im zweiten Dosiervorgang die Schritte des Pipettierverfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit identischen Betriebsparametern durchgeführt
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei ein erstes Verhältnis des Strömungswiderstandes
(R1) der Pipettieröffnung (36) bezüglich der ersten Dosierflüssigkeit zum Strömungswiderstand
(R2) der Drosselstelle (42) bezüglich des Arbeitsfluids und ein zweites Verhältnis
des Strömungswiderstandes (R1) der Pipettieröffnung (36) bezüglich der zweiten Dosierflüssigkeit
zum Strömungswiderstand (R2) der Drosselstelle (42) bezüglich des Arbeitsfluids kleiner
als 0,001, bevorzugt kleiner als 0,00075, und weiter bevorzugt kleiner als 0,0005
ist.