[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bremsschuh sowie eine mit einem solchen
Bremsschuh ausgerüstete Sicherheitsbremseinrichtung für einen Aufzug.
[0002] In einem Aufzug wird typischerweise eine Aufzugkabine entlang eines vertikalen Verfahrwegs
beispielsweise in einem Aufzugschacht zwischen verschiedenen Stockwerken bzw. Niveaus
verfahren. Insbesondere bei Anwendungen in hohen Gebäuden ist die Aufzugkabine dabei
meist von Seil- oder Riemen-artigen Tragmitteln gehalten, welche sowohl das Gewicht
der Aufzugkabine halten als auch dazu eingesetzt werden, die Aufzugkabine vertikal
zu verlagern. Meist sind die Tragmittel auch mit einem Gegengewicht verbunden, um
die Last der Aufzugkabine zumindest teilweise zu kompensieren. Während des Betriebs
des Aufzugs können sowohl die Aufzugkabine als auch das Gegengewicht entlang eines
Verfahrwegs verlagert werden, meist innerhalb eines Aufzugschachts und/oder geführt
durch Aufzugsschienen. Dementsprechend können diese verlagerbaren Komponenten des
Aufzugs auch allgemein als Fahrkörper bezeichnet werden. Im Nachfolgenden wird als
konkretes Beispiel für einen Fahrkörper meist auf die Aufzugkabine Bezug genommen.
[0003] Für den Fall eines Defektes in einem Aufzug wie beispielsweise eines Reißens oder
Brechens von Tragmitteln muss sichergestellt sein, dass die Aufzugkabine nicht unkontrolliert
abstürzt. Hierzu verfügt der Aufzug im Regelfall über eine oder mehrere Sicherheitsbremseinrichtungen,
mithilfe derer eine Vertikalbewegung der Aufzugkabine gebremst werden kann. Die Sicherheitsbremseinrichtung
wird teilweise auch als Fangvorrichtung, Notfallbremse oder Ähnliches bezeichnet.
[0004] Bei einem häufig eingesetzten Typ ist die Sicherheitsbremseinrichtung an der Aufzugkabine
oder einer mit der Aufzugkabine fest verbundenen Komponente befestigt und wird zusammen
mit dieser entlang des Verfahrwegs verlagert. Für den Fall, dass für die Aufzugkabine
eine unzulässig hohe Geschwindigkeit, d.h. eine Übergeschwindigkeit, detektiert wird,
wird die Sicherheitsbremseinrichtung aktiviert. Die Sicherheitsbremseinrichtung verfügt
hierbei über einen oder mehrere Bremsschuhe, welche bei einem Aktivieren der Sicherheitsbremseinrichtung
gegen entlang des Verfahrwegs statisch angebrachte Komponenten wie beispielsweise
Führungsschienen gepresst werden. An den Bremsschuhen sind Bremsbeläge vorgesehen.
Beim Anpressen der sich mit der Aufzugkabine bewegenden Bremsschuhe bzw. Bremsbeläge
an die statischen Komponenten wird aufgrund der dabei auftretenden Reibung eine bremsende
Kraft auf die Aufzugkabine bewirkt, welche die Bewegung der Aufzugkabine verlangsamt,
meist bis hin zum Stillstand.
[0005] EP 0 921 332 A1 beschreibt eine Aufzugsicherheitsbremse zum Stoppen einer Aufzugkabine.
US 2018/0251339 A1 beschreibt ein Aufzugbremssystem mit einem Bremskeil.
[0006] Typischerweise sind die Bremsbeläge an den Bremsschuhen Verschleißelemente, d.h.
durch wiederholte Bremsvorgänge nutzen sich die Bremsbeläge ab. Ein aktueller Zustand
der Bremsbeläge sollte daher im Rahmen von Wartungsarbeiten an dem Aufzug regelmäßig
überprüft werden. Übermäßig abgenutzte Bremsbeläge müssen rechtzeitig ausgetauscht
werden.
[0007] Es wurde beobachtet, dass ein Überprüfen und gegebenenfalls Austauschen von Bremsbelägen
an Bremsschuhen einer Sicherheitsbremseinrichtung eines Aufzugs mit erheblichem Arbeitsaufwand
verbunden sein kann.
[0008] Es kann unter anderem ein Bedarf an einer Sicherheitsbremseinrichtung sowie an Bremsschuhen
für eine solche Sicherheitsbremseinrichtung bestehen, bei denen ein Überprüfen und
gegebenenfalls Austauschen von Bremsbelägen mit verhältnismäßig wenig Aufwand durchgeführt
werden kann.
[0009] Einem solchen Bedarf kann durch den Gegenstand gemäß einem der unabhängigen Ansprüche
entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung definiert.
[0010] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Bremsschuh für eine Sicherheitsbremseinrichtung
eines Aufzugs zum Bremsen eines verlagerbaren Fahrkörpers des Aufzugs, wie beispielsweise
einer Aufzugkabine, in einer Bremsbewegungsrichtung vorgeschlagen. Der Bremsschuh
weist ein Halteelement und einen Bremsbelag auf. Der Bremsbelag ist entlang einer
Bremsoberfläche an dem Halteelement angeordnet. Das Halteelement weist eine Haltestruktur
zum Halten des Bremsbelags auf. Die Haltestruktur und der Bremsbelag sind strukturell
derart ausgestaltet, dass der Bremsbelag während eines Montagevorgangs in einer Einschubrichtung
parallel zu der Bremsoberfläche und quer zu der Bremsbewegungsrichtung durch eine
seitliche Öffnung in die Haltestruktur bis hin zu einer Halteposition eingeschoben
werden kann und die Haltestruktur den in die Halteposition eingeschobenen Bremsbelag
an dem Halteelement formschlüssig sowohl gegen ein Verlagern orthogonal zu der Bremsfläche
als auch gegen ein Verlagern in der Bremsbewegungsrichtung fixiert.
[0011] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Sicherheitsbremseinrichtung für
einen Aufzug beschrieben, die wenigstens einen Bremsschuh gemäß einer Ausführungsform
des ersten Aspekts der Erfindung und eine Betätigungsvorrichtung, um den Bremsschuh
in einer Betätigungsrichtung quer zu der Bremsoberfläche gegen eine Bremsschiene zu
pressen, aufweist.
[0012] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Montieren eines Bremsschuhs
vorgeschlagen. Der Bremsschuh weist dabei die Merkmale gemäß einer Ausführungsform
des ersten Aspekts der Erfindung auf. Das Verfahren weist folgende Schritte auf: Das
Halteelement und der Bremsbelag werden bereitgestellt. Anschließend wird der Bremsbelag
durch die seitliche Öffnung in der Haltestruktur bis in die Halteposition eingeschoben.
[0013] Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem
und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und
Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
[0014] Wie bereits einleitend angegeben, wurde erkannt, dass ein Prüfen und gegebenenfalls
Austauschen von Bremsbelägen an herkömmlichen Bremsschuhen für Aufzug-Sicherheitsbremseinrichtungen
aufwendig sein kann. Bei solchen herkömmlichen Bremsschuhen sind die Bremsbeläge typischerweise
frontal auf Halteelemente geschraubt. Das heißt, Schrauben, die einen Bremsbelag an
einem Halteelement fixieren sollen, erstrecken sich orthogonal zu der Bremsoberfläche
durch den Bremsbelag hindurch und greifen in ein Gewinde in dem Halteelement ein.
Um solche Bremsbeläge prüfen bzw. austauschen zu können, müssen diese Schrauben dann
entfernt werden. Da sich die Schrauben jedoch orthogonal zu der Bremsoberfläche erstrecken
und die Bremsoberfläche im Normalbetrieb der Sicherheitsbremseinrichtung beispielsweise
einer Oberfläche einer Führungsschiene, mit der die Bremseinrichtung zusammenwirken
und die benötigte Bremskraft bewirken soll, gegenüber liegt, können die Schrauben
nicht ohne weiteres aus dem Halteelement gelöst werden. Stattdessen muss zuvor beispielsweise
das Halteelement zunächst verschwenkt werden, um Zugang zu den Schrauben zu erlangen
und diese dann herausschrauben zu können. Dies erfordert einerseits einen zusätzlichen
Arbeitsaufwand. Andererseits kann es notwendig sein, nach dem Lösen und Verschwenken
des Halteelements dieses vor einer anschließenden Wiederinbetriebnahme wieder in seine
ursprüngliche Position zurück zu verlagern. Hierbei kann es zu einer unzureichenden
Positionierungsgenauigkeit kommen, sodass vor der Wiederinbetriebnahme eventuell zusätzlicher
Aufwand betrieben werden muss, um die Position des Halteelements wieder genau einzustellen,
d.h. zu justieren.
[0015] Um die genannten Probleme zu überwinden, wird vorgeschlagen, bei einem Bremsschuh,
welcher manchmal auch als Bremskeil bezeichnet wird, an dessen Halteelement eine spezielle
Haltestruktur vorzusehen, welche einerseits dazu ausgestaltet ist, den Bremsbelag
während des Betriebs des Aufzugs zuverlässig an dem Bremsschuh zu halten, und welche
andererseits ein einfaches und aufwandsarmes Montieren und/oder Demontieren des Bremsbelags
von dem Bremsschuh ermöglicht.
[0016] Die Haltestruktur an dem Halteelement einerseits und der Bremsbelag andererseits
sollen dabei strukturell, d.h. bezüglich ihrer Geometrie und eingesetzter Materialien,
derart ausgestaltet sein, dass der Bremsbelag nicht mehr wie bei herkömmlichen Bremsschuhen
frontal auf das Halteelement aufgesetzt und dann an diesen befestigt wird. Stattdessen
soll der Bremsbelag von der Seite her in die Haltestruktur an dem Halteelement eingeschoben
werden können. Mit anderen Worten soll der Bremsbelag entlang der Einschubrichtung,
welche parallel zu der Bremsoberfläche des Halteelements verläuft und welche außerdem
quer, vorzugsweise orthogonal, zu der Bremsbewegungsrichtung verläuft, in die Haltestruktur
des Halteelements eingeschoben werden können.
[0017] Hierzu ist an der Haltestruktur eine seitliche Öffnung vorgesehen, durch die hindurch
der Bremsbelag in die Haltestruktur bis hin zu einer Halteposition geschoben werden
kann. Die Halteposition entspricht dabei derjenigen Position, an der der Bremsbelag
an dem Halteelement fixiert sein soll, um an dem Bremsschuh die Bremsoberfläche für
die Sicherheitsbremseinrichtung zu bilden.
[0018] Aufgrund dieser Ausgestaltung der Haltestruktur an dem Halteelement ist es somit
möglich, den Bremsbelag parallel zur Bremsoberfläche, d.h. von der Seite her, in das
Halteelement einzuschieben und an diesem zu fixieren. In analoger Weise kann der Bremsbelag
dann auch wieder durch seitliches Herausziehen aus der Haltestruktur von dem Halteelement
gelöst werden. Die seitliche Öffnung in der Haltestruktur, durch die der Bremsbelag
eingeschoben werden soll, ist dabei problemlos zugänglich, sodass der Montagevorgang
mit wenig Aufwand durchgeführt werden kann.
[0019] Außerdem braucht zum Prüfen oder Austauschen des Bremsbelags das Halteelement nicht
mehr verlagert, insbesondere nicht mehr verschwenkt, werden. Hierdurch können Wartungsvorgänge
an der Sicherheitsbremseinrichtung erheblich vereinfacht werden. Insbesondere kann
ein erneutes Justieren des Bremsschuhs in der Sicherheitsbremseinrichtung nach einem
Prüfen oder Austauschen des Bremsbelages entfallen.
[0020] Die Haltestruktur des Halteelements und der Bremsbelag sind dabei ferner strukturell
derart ausgestaltet, dass die Haltestruktur mit dem Bremsbelag zumindest bereichsweise
formschlüssig zusammenwirkt. Ein Formschluss soll dabei derart ausgestaltet sein,
dass die Haltestruktur mit dem in die Halteposition eingeschobenen Bremsbelag möglichst
entlang erheblicher Flächen in einer Weise zusammenwirkt, bei der verhindert wird,
dass sich der Bremsbelag orthogonal zu der Bremsfläche und/oder in der Bremsbewegungsrichtung
verlagert. Anders ausgedrückt sollen der Bremsbelag und die Haltestruktur in ihrer
jeweiligen Geometrie derart aneinander angepasst sein, dass der Bremsbelag, wenn er
in die Halteposition eingeschoben wurde, mit Ausnahme einer Richtung parallel oder
antiparallel zu der Einschubrichtung formschlüssig in der Haltestruktur gehalten ist.
Der Formschluss soll somit translatorische Bewegungen des Bremsbelags relativ zu dem
Halteelement in zumindest zwei Richtungen quer bzw. vorzugsweise orthogonal zu der
Einschubrichtung verhindern.
[0021] Der Bremsbelag ist somit von der Haltestruktur derart gehalten, dass er bei den typischerweise
im Betrieb auf ihn wirkenden Kräften parallel zur Bremsbewegungsrichtung formschlüssig
gehalten ist und sich auch nicht orthogonal zu der Bremsoberfläche von dem Halteelement
lösen kann. Lediglich ein seitliches Herausziehen des Bremsbelags entgegen der Einschubrichtung
kann eventuell noch möglich sein.
[0022] Hierzu kann, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, die Haltestruktur an dem
Halteelement ein spezielles Aufnahmevolumen ausbilden. Die Haltestruktur bzw. das
Aufnahmevolumen sollen derart ausgestaltet sein, dass die Haltestruktur das Aufnahmevolumen
- (i) an zumindest drei Seiten umschließt, um eine Begrenzungsstruktur zu bilden,
- (ii) an zumindest einer Seite lediglich teilweise umschließt, um eine Eingriffsstruktur
zu bilden, und
- (iii) an zumindest einer Seite nicht umschließt, um die seitliche Öffnung zu bilden,
durch die der Bremsbelag in die Halteposition eingeschoben werden kann.
Der Bremsbelag soll hierbei einen Basisbereich und einen Belagbereich aufweisen, wobei
der Basisbereich komplementär zu dem Aufnahmevolumen ausgebildet ist und der Belagbereich
bei in die Halteposition eingeschobenem Bremsbelag von dem Halteelement weg über das
Aufnahmevolumen übersteht.
[0023] Mit anderen Worten soll die Haltestruktur des Halteelements beispielsweise mit Wandungen
ausgestaltet sein, die die Begrenzungsstruktur bilden und die das Aufnahmevolumen
von drei Seiten her umgeben. Eine weitere Wandung umschließt das Aufnahmevolumen von
einer vierten Seite her lediglich teilweise, d.h. zu dieser vierten Seite hin ist
das Aufnahmevolumen teilweise offen. Die das Aufnahmevolumen teilweise überdeckende
weitere Wandung bildet hierbei eine Eingriffsstruktur, deren Ausgestaltung und Funktion
weiter unten beschrieben werden. Zu einer fünften Seite hin soll die Haltestruktur
das Aufnahmevolumen nicht umschließen, sondern offen sein, um die seitliche Öffnung
in der Haltestruktur zu bilden. Die seitliche Öffnung soll hierbei derart dimensioniert
und strukturiert sein, dass durch diese seitliche Öffnung der Bremsbelag bis in die
Halteposition eingeschoben werden kann. An einer verbleibenden sechsten Seite des
Aufnahmevolumens kann die Haltestruktur in unterschiedlicher Art und Weise ausgestaltet
sein. Beispielsweise kann das Aufnahmevolumen hier ähnlich wie an der fünften Seite
offen sein. Alternativ kann die Haltestruktur mit einer durchgängigen Wandung oder
einer teilweisen Wandung das Aufnahmevolumen vollständig bzw. teilweise auch an der
sechsten Seite umschließen.
[0024] Der Bremsbelag kann zwar vorzugsweise einstückig ausgestaltet sein, weist aber zwei
Teilbereiche auf. Den beiden Teilbereichen können hierbei unterschiedliche Funktionen
zukommen.
[0025] Ein erster, hierin als Basisbereich bezeichneter Teilbereich soll so ausgestaltet
sein, dass er komplementär zu dem Aufnahmevolumen in der Haltestruktur ist. Unter
"komplementär" kann hierbei verstanden werden, dass der Basisbereich zumindest ausreichend
großflächig an den das Aufnahmevolumen bildenden Wandungen der Haltestruktur des Halteelements
anliegt, um für den oben beschriebenen Formschluss zwischen dem Bremsbelag und dem
Halteelement zu sorgen. Vorzugsweise kann der Basisbereich des Bremsbelags das Aufnahmevolumen
vollständig ausfüllen, d.h. eine Außenkontur des Basisbereichs kann im Wesentlichen
einer Innenkontur des Aufnahmevolumens entsprechen. Der Basisbereich des Bremsbelags
kann somit für eine formschlüssige Kopplung des Bremsbelags mit der Haltestruktur
an dem Bremsschuh sorgen.
[0026] Ein zweiter, hierin als Belagbereich bezeichneter Teilbereich soll so ausgestaltet
sein, dass er, wenn der Bremsbelag in das Halteelement in seine Halteposition eingeschoben
wurde, über das Aufnahmevolumen hinausragt. Der Belagbereich soll dabei von dem Halteelement
weg über das Aufnahmevolumen überstehen. Somit bildet eine freiliegende Oberfläche
des Belagbereichs die Bremsoberfläche des Bremsbelags, mit der der Halteschuh beim
Bremsen gegen eine Oberfläche einer statischen Komponente wie einer Führungsschiene
gepresst werden kann.
[0027] Gemäß einer konkreten Ausführungsform können die Haltestruktur und der Bremsbelag
strukturell derart ausgebildet sein, dass die Eingriffstruktur an dem Halteelement
und eine hierzu komplementäre Kooperationsstruktur an dem Bremsbelag formschlüssig
zusammenwirken, um den Bremsbelag gegen ein Verlagern orthogonal zu der Bremsoberfläche
zu fixieren.
[0028] Anders ausgedrückt können eine Geometrie der Haltestruktur an dem Halteelement einerseits
und eine Geometrie des Bremsbelags andererseits derart ausgestaltet und aneinander
angepasst sein, dass die an der obengenannten vierten Seite der Haltestruktur ausgebildete
Eingriffsstruktur formschlüssig mit einer zu dieser komplementär ausgebildeten sogenannten
Kooperationsstruktur an dem Bremsbelag zusammenwirken kann, um zu verhindern, dass
sich der Bremsbelag orthogonal zu der Bremsoberfläche von dem Halteelement lösen kann.
Beispielsweise kann die Eingriffsstruktur in die Kooperationsstruktur eingreifen und
dabei den Bremsbelag hinterschneiden, wenn der Bremsbelag in seiner Halteposition
montiert ist.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform können die Haltestruktur und der Bremsbelag strukturell
derart ausgestaltet sein, dass der Bremsbelag, wenn er in die Halteposition eingeschoben
ist, an dem Halteelement verdrehsicher fixiert ist.
[0030] Mit anderen Worten können die Geometrien der Haltestruktur einerseits und des Bremsbelags
andererseits derart aufeinander abgestimmt sein, dass der Bremsbelag, wenn er in seine
Halteposition in das Halteelement eingeschoben wurde, nicht mehr relativ zu dem Halteelement
verdreht werden kann. Eine solche verdrehsichere Fixierung kann die Sicherheit des
Bremsschuhs bzw. der damit ausgestatteten Sicherheitsbremseinrichtung verbessern.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform können die Haltestruktur und der Bremsbelag strukturell
derart ausgestaltet sein, dass der Bremsbelag ausschließlich in einer einzigen Orientierung
in die Haltestruktur einschiebbar ist.
[0032] Anders ausgedrückt können die Geometrien der Haltestruktur einerseits und des Bremsbelags
andererseits derart aufeinander abgestimmt sein, dass der Bremsbelag ausschließlich
dann durch die seitliche Öffnung in dem Halteelement bis hin in seine Halteposition
eingeschoben werden kann, wenn er in einer vorgegebenen Soll-Orientierung ausgerichtet
ist. Hierdurch können fehlerhafte Montagen des Bremsbelags an dem Halteelement vermieden
werden.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform kann an dem Bremsbelag ein Flanschbereich ausgebildet
sein, mit dem der in die Halteposition eingeschobene Bremsbelag angrenzend an die
seitliche Öffnung an dem Halteelement anliegt.
[0034] Mit anderen Worten kann ein an dem Bremsbelag vorgesehener Flanschbereich strukturell
derart ausgestaltet sein, dass er beim Einschieben des Bremsbelags in die Haltestruktur
des Halteelements als seitlicher Anschlag wirkt. Wenn der Bremsbelag seine Halteposition
erreicht hat, sollte dabei der Flanschbereich neben der seitlichen Öffnung, durch
die der Bremsbelag eingeschoben wurde, seitlich an dem Halteelement anliegen. Der
Flanschbereich kann somit verhindern, dass der Bremsbelag über seine angestrebte Halteposition
hinaus in die Haltestruktur eingeschoben wird.
[0035] Alternativ oder ergänzend kann der Flanschbereich dazu genutzt werden, um den Bremsbelag
nach dem Einschieben in seiner Halteposition zu fixieren. Beispielsweise kann der
Flanschbereich mithilfe eines Fixierelements wie beispielsweise einer Schraube oder
ähnlichem an dem Halteelement festgelegt werden, sodass sich der Bremsbelag nicht
mehr in oder entgegen der Einschubrichtung verlagern lässt. Der Flanschbereich kann
in diesem Zusammenhang auch als abgekröpfter Teil des Bremsbelags angesehen werden.
Anders ausgedrückt kann der Bremsbelag beispielsweise einen L-förmigen Querschnitt
aufweisen, dessen einer Schenkel sich, wenn der Bremsbelag in der Halteposition eingeschoben
ist, in das Aufnahmevolumen innerhalb der Haltestruktur an dem Halteelement erstreckt
und dessen anderer Schenkel dann seitlich an dem Halteelement angrenzend an dessen
seitlicher Öffnung verläuft.
[0036] Generell kann, gemäß einer Ausführungsform, der Bremsschuh ferner ein Bremsbelagfixierelement
aufweisen. Dabei kann das Bremsbelagfixierelement an einer quer zu der Bremsoberfläche
verlaufenden Seite des Halteelements lösbar befestigt sein und dabei ein Verlagern
des Bremsbelags entgegen der Einschubrichtung verhindern.
[0037] Anders ausgedrückt kann an dem Bremsschuh ein Bremsbelagfixierelement dazu eingesetzt
werden, den Bremsbelag an dem Halteelement zu fixieren, sodass es sich nicht ungewollt
von dem Halteelement lösen kann. Das Bremsbelagfixierelement kann hierbei kraftschlüssig
und/oder formschlüssig mit dem Bremsbelag zusammenwirken. Dabei soll das Bremsbelagfixierelement
an dem Halteelement lösbar befestigt sein, das heißt, es soll reversibel und schädigungsfrei
wieder von dem Halteelement entfernt werden können.
[0038] Im Gegensatz zu herkömmlichen Bremsschuhen, bei denen eine oder mehrere als Bremsbelagfixierelement
wirkende Schrauben an dem Halteelement an der Seite der Bremsoberfläche angeschraubt
wurden, soll bei dem hier vorgestellten Bremsschuh das Bremsbelagfixierelement jedoch
an einer Seite des Halteelements befestigt werden, welche quer, vorzugsweise senkrecht,
zu der Bremsoberfläche verläuft. Eine solche seitliche Oberfläche des Halteelements
ist im Regelfall von außen her gut zugänglich. Insbesondere ist eine solche seitliche
Oberfläche im Allgemeinen zugänglich, ohne dass der Bremsschuh hierfür aus einer zugehörigen
Sicherheitsbremseinrichtung demontiert oder in Relation zu dieser verschwenkt werden
müsste. Das Bremsbelagfixierelement kann somit einfach und mit wenig Aufwand gelöst
werden und dann der hierdurch freigegebene Bremsbelag von dem Halteelement getrennt
werden.
[0039] Gemäß einer speziellen Ausführungsform kann das Bremsbelagfixierelement hierbei an
einer parallel zur Bremsbewegungsrichtung verlaufenden Seite des Halteelements fixiert
sein.
[0040] Anders ausgedrückt kann das Bremsbelagfixierelement an einer linken oder rechten
Seite des Halteelements fixiert sein, wenn davon ausgegangen wird, dass die Bremsbewegungsrichtung
vertikal verläuft. An dieser Position kann das Bremsbelagfixierelement besonders einfach
zugänglich und somit montierbar bzw. demontierbar sein.
[0041] Gemäß einer konkreten Ausführungsform kann das Bremsbelagfixierelement einen verbreiterten
Kopf aufweisen, der eine quer zu der Einschubrichtung verlaufende Oberfläche des in
die Halteposition eingeschobenen Bremsbelags zumindest teilweise überdeckt.
[0042] Mit anderen Worten kann das Bremsbelagfixierelement an einem Ende eine Verbreiterung
in Form eines Kopfs besitzen. Das Bremsbelagfixierelement kann dabei derart an dem
Halteelement des Bremsschuhs angebracht und positioniert sein, dass dieser Kopf die
quer, vorzugsweise orthogonal, zu der Einschubrichtung verlaufende Oberfläche des
Bremsbelages, wenn dieser in dem Halteelement in seiner Halteposition aufgenommen
ist, zumindest teilweise überdeckt. Durch dieses Überdecken sowie dadurch, dass das
Bremsbelagfixierelement an dem Halteelement fixiert ist, kann mithilfe des Bremsbelagfixierelements
verhindert werden, dass sich der Bremsbelag entgegen der Einschubrichtung aus der
seitlichen Öffnung in der Haltestruktur heraus bewegen kann.
[0043] Konkret kann gemäß einer Ausführungsform das Bremsbelagfixierelement eine Schraube
sein. In dem Halteelement kann hierbei benachbart zu der seitlichen Öffnung eine Gewindebohrung
ausgebildet sein, welche sich parallel oder in einem Winkel von weniger als 80°, vorzugsweise
weniger als 45°, weiterhin vorzugsweise weniger als 30° und stärker bevorzugt weniger
als 20°, zu der Einschubrichtung erstreckt und in die die Schraube einschraubbar ist.
[0044] Anders ausgedrückt kann der Bremsbelag bezogen auf die Einschubrichtung in dem Halteelement
mithilfe einer Schraube fixiert sein. Die Schraube kann dabei mit ihrem Gewinde in
eine Gewindebohrung eingeschraubt sein, die sich in dem Halteelement erstreckt. Eine
Mittelachse der Gewindebohrung kann dabei parallel oder leicht schräg zu der Einschubrichtung
ausgerichtet sein. Aufgrund einer solchen Ausrichtung kann die Schraube einerseits
von außen her einfach zugänglich sein. Andererseits kann die Schraube vorteilhaft
mit dem Bremsbelag in einer Weise zusammenwirken, dass dieser am Herausrutschen aus
der seitlichen Öffnung in der Haltestruktur gehindert wird.
[0045] Beispielsweise kann die Schraube einen Kopf aufweisen, der einen an der seitlichen
Öffnung der Haltestruktur befindlichen Teil des Bremsbelags oder einen hiermit mechanisch
verbundenen, beispielsweise abgekröpften Teil des Bremsbelags überdeckt und somit
den Bremsbelag an einer Bewegung entgegen der Einschubrichtung hindert.
[0046] Alternativ oder ergänzend können gemäß einer Ausführungsform die Schraube und die
Gewindebohrung derart angeordnet und ausgestaltet sein, dass die Schraube in einem
in die Gewindebohrung eingeschraubten Zustand mit einem Ende den Bremsbelag kontaktiert
und dadurch den Bremsbelag an einer Verlagerung entgegen der Einschubrichtung hindert.
[0047] Beispielsweise kann die Gewindebohrung leicht schräg zu der Einschubrichtung und
hiermit leicht schräg zu der Haupterstreckungsrichtung des Bremsbelags ausgerichtet
sein. Außerdem kann sich die Gewindebohrung bis hin zu dem in der Haltestruktur ausgebildeten
Aufnahmevolumen erstrecken. Eine in diese Gewindebohrung eingeschraubte Schraube kann
sich somit in das Aufnahmevolumen hinein erstrecken und dort in mechanischen Kontakt
mit dem darin aufgenommenen Bereich des Bremsbelags kommen. Durch diesen mechanischen
Kontakt kann die eingeschraubte Schraube ein Verlagern des Bremsbelags entgegen der
Einschubrichtung blockieren.
[0048] Gegebenenfalls kann unterstützend in dem von der Schraube kontaktierten Bereich des
Bremsbelags eine Vertiefung vorgesehen sein, in die das Ende der Schraube eingreifen
kann, sodass es zu einem formschlüssigen Kontakt zwischen der Schraube und dem Bremsbelag
kommt. Auf diese Weise lässt sich einer ungewollten Verlagerung des Bremsbelags entgegen
der Einschubrichtung noch effizienter entgegenwirken.
[0049] Ausführungsformen des hierin vorgestellten Bremsschuhs können in ansonsten herkömmlich
ausgestalteten Sicherheitsbremseinrichtungen eingesetzt werden. Solche Sicherheitsbremseinrichtungen
verfügen dabei im Regelfall über eine Betätigungsvorrichtung, welche, wenn sie aktiviert
wird, den Bremsschuh quer, vorzugsweise senkrecht, zu dessen Bremsoberfläche gegen
eine Bremsschiene pressen kann. Als Bremsschiene kann hierbei eine lineare Struktur
angesehen werden, die sich entlang beziehungsweise parallel zu dem Verfahrweg der
Aufzugkabine erstrecken kann und an der entlang die Sicherheitsbremseinrichtung verlagert
werden kann, solange die Aufzugkabine nicht gebremst werden soll. Im Fall einer Notbremsung
kann die Sicherheitsbremseinrichtung ihren einen oder vorzugsweise zwei Bremsschuhe
gegen die Bremsschiene drücken, sodass aufgrund dabei auftretender Reibung die Aufzugkabine
stark abgebremst werden kann.
[0050] Ergänzend zu der bereits erläuterten einfachen Wartbarkeit der Sicherheitsbremseinrichtung
bzw. dem einfachen Montieren, Demontieren oder Auswechseln von Bremsbelägen kann hierbei
vorteilhaft sein, dass der Bremsbelag nicht wie bei herkömmlichen Bremsschuhen an
seiner Bremsoberfläche von Löchern für die zu dessen Fixierung eingesetzt Schrauben
unterbrochen wird. Hierdurch kann eine effektive Bremsoberfläche vergrößert werden
und/oder Verschleiß an den Bremsschuhen, insbesondere an Rändern rund um die genannten
Löcher, kann reduziert werden. Außerdem kann sich kein Schmutz in solchen Löchern
in der Bremsoberfläche festsetzen.
[0051] Ausführungsformen des hierin vorgestellten Bremsschuhs können in einfacher Weise
montiert werden, indem ein bereitgestellter Bremsbelag durch die seitliche Öffnung
in der Haltestruktur eines ebenfalls bereitgestellten Halteelements bis in die Halteposition
eingeschoben wird. Ein solches Einschieben von der Seite ist dabei im Vergleich zu
herkömmlichen Montageverfahren einfach möglich, da die seitliche Öffnung in dem Halteelement
einfach zugänglich ist. Falls nötig kann der Bremsbelag anschließend in der Halteposition
durch ein lösbares Befestigen eines Bremsbelagfixierelements an einer quer zu der
Bremsoberfläche verlaufenden Seite des Halteelements fixiert werden. Der Bremsbelag
kann dementsprechend auch einfach demontiert werden, indem gegebenenfalls zuerst das
Bremsbelagfixierelement gelöst wird und anschließend der Bremsbelag seitlich aus der
seitlichen Öffnung aus dem Halteelement herausgezogen wird. Der Bremsbelag kann somit
einfach auf Verschleiß hin geprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
[0052] Es wird daraufhingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen von Bremsschuhen einerseits
und von damit ausgestatteten Sicherheitsbremseinrichtungen oder von einem Verfahren
zu dessen Montage andererseits beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale
in geeigneter Weise kombiniert, übertragen, angepasst oder ausgetauscht werden können,
um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
[0053] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
Erfindung einschränkend auszulegen sind.
Fig. 1 zeigt eine horizontale Schnittansicht durch eine Sicherheitsbremseinrichtung
mit herkömmlichen Bremsschuhen.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Sicherheitsbremseinrichtung aus Fig.
1.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht eines Bremsschuhs gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des Bremsschuhs aus Fig. 3.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines Bremsschuhs gemäß einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht durch den Bremsschuh aus Fig. 5 entlang der Linie
A-A.
Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht durch einen Bremsschuh gemäß einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 8 zeigt eine Schnittansicht durch einen Bremsschuh gemäß einer weiteren alternativen
Ausführungsform der Erfindung.
[0054] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale
[0055] In den Figuren 1 und 2 ist eine Sicherheitsbremseinrichtung 1 für einen Aufzug dargestellt.
Die Sicherheitsbremseinrichtung 1 ist mit einer Grundplatte 119 über Fixierelemente
115 typischerweise an einer Aufzugkabine (nicht dargestellt) befestigt, sodass sie
mit der Aufzugkabine mitbewegt wird, wenn diese entlang eines Verfahrwegs verlagert
wird.
[0056] Die Sicherheitsbremseinrichtung 1 verfügt über zwei herkömmliche Bremsschuhe 103,
die an einer Betätigungsvorrichtung 105 angebracht sind. Jeder Bremsschuh 103 verfügt
über ein Halteelement 107 und einen Bremsbelag 109. Die Bremsschuhe 103 liegen sich
mit ihren Bremsbelägen 109 gegenüber. Zwischen den Bremsbelägen 109 ist eine Bremsschiene
111 angeordnet. Eine hin zu der Bremsschiene 111 gerichtete Oberfläche der Bremsbeläge
109 dient als Bremsoberfläche 113 und ist von einer gegenüberliegenden Oberfläche
der Bremsschiene 111 durch einen Spalt S beabstandet. Die Betätigungsvorrichtung 105
dient dazu, die Bremsschuhe 103 mit der Bremsoberfläche 113 ihrer Bremsbeläge 109
gegen die Bremsschiene 111 zu pressen, wenn die Sicherheitsbremseinrichtung 1 beispielsweise
zur Durchführung einer Notbremsung der Aufzugkabine aktiviert wird. Die Notbremsung
erfolgt dann in einer Bremsbewegungsrichtung 121. Im Regelfall ist die Bremsbewegungsrichtung
121 vertikal nach unten oder in manchen Fällen auch vertikal nach oben gerichtet.
[0057] Bei dem dargestellten herkömmlichen Bremsschuh 103 ist der Bremsbelag 109 auf die
im Einsatz hin zu der Bremsschiene 111 gerichtete Oberfläche des Halteelements 107
mithilfe von Halteschrauben 123 geschraubt.
[0058] Um den Bremsbelag 109 prüfen und gegebenenfalls austauschen zu können, muss er von
dem Halteelement 107 demontiert werden. Hierfür müssen die Halteschrauben 123 gelöst
werden.
[0059] Im Einsatz sind diese Halteschrauben 123 jedoch nicht ohne weiteres zugänglich, sondern
von der knapp davor angeordneten Bremsschiene 111 abgedeckt. Es ist daher vorgesehen,
die Bremsschuhe 103 über schwenkbare Seitenflügel 117 von der Bremsschiene 111 weg
verschwenken zu können. Erst in einem weggeschwenkten Zustand sind die Halteschrauben
123 erreichbar und können gelöst werden. Nachdem beispielsweise neue Bremsbeläge 109
an den Halteelementen 107 angeschraubt wurden, können die Bremsschuhe 103 wieder zurück
geschwenkt werden. Nach dem Verschwenken der Bremsschuhe 103 mittels der schwenkbaren
Seitenflügel 117 kann es jedoch nötig sein, eine Position der Bremsschuhe 103 aufwendig
neu justieren zu müssen, um eine zuverlässige und effektive Funktion der Sicherheitsbremseinrichtung
1 gewährleisten zu können.
[0060] Um unter anderem einen Aufwand beim Montieren oder Warten der Sicherheitsbremseinrichtung
1 reduzieren zu können, wird eine alternative Ausgestaltung der hieran eingesetzten
Bremsschuhe 3 vorgeschlagen. Mögliche Ausgestaltungen solcher Bremsschuhe 3 sind in
den Figuren 3 bis 8 schematisch dargestellt.
[0061] Der Bremsschuh 3 verfügt hierbei wiederum über ein Halteelement 7 und einen Bremsbelag
9. Der Bremsbelag 9 ist entlang der Bremsoberfläche 13 an dem Halteelement 7 angeordnet.
Anders ausgedrückt ist der Bremsbelag 9 an dem Halteelement 7 derart angeordnet, dass
seine von dem Bremselement 7 weg gerichtete Oberfläche die Bremsoberfläche 13 bildet.
[0062] Im Gegensatz zu herkömmlichen Bremsschuhen 103 ist bei dem hier vorgestellten Bremsschuh
3 an dem Halteelement 7 eine spezielle Haltestruktur 11 vorgesehen, die dazu ausgestaltet
ist, den Bremsbelag 9 nach seiner Montage an dem Halteelement 7 in einer Mehrzahl
von Richtungen formschlüssig zu halten. Die Montage kann dabei einfach von einer Seite
her erfolgen, ohne dass das Halteelement 7 verschwenkt werden müsste.
[0063] Insbesondere sind die Haltestruktur 11 und der Bremsbelag 9 strukturell derart ausgestaltet
und aneinander angepasst, dass der Bremsbelag 9 während des Montagevorgangs in einer
Einschubrichtung 15 durch eine seitliche Öffnung 17 in die Haltestruktur 11 des Halteelements
7 eingeschoben werden kann. Die Einschubrichtung 5 ist hierbei parallel zu der Bremsoberfläche
13 und senkrecht zu der Bremsbewegungsrichtung 21 ausgerichtet.
[0064] Ferner sind die Haltestruktur 11 und der Bremsbelag 9 strukturell derart ausgestaltet
und aneinander angepasst, dass die Haltestruktur 11 den Bremsbelag 9 an dem Halteelement
7 sowohl gegen ein Verlagern orthogonal zu der Bremsoberfläche 13 als auch gegen ein
Verlagern in der Bremsbewegungsrichtung 21 fixiert, sobald der Bremsbelag 9 in eine
Halteposition in die Haltestruktur 11 eingeschoben wurde.
[0065] Um diese Eigenschaften zu erreichen, kann die Haltestruktur 11 an dem Halteelement
7 auf unterschiedliche Art und Weise ausgestaltet sein. Dabei sollte die Haltestruktur
11 ein Aufnahmevolumen 19 mit verschiedenen Wandungen 23, 25, 27 vollflächig oder
zumindest teilweise umschließen. Insbesondere umschließt die Haltestruktur 11 das
Aufnahmevolumen 19 mit einer rückseitigen Wandung 23 sowie mit einer oberen horizontalen
Wandung 25 und einer unteren horizontalen Wandung 25 von drei Seiten her und bildet
hierdurch eine Begrenzungsstruktur 35. Ferner umschließt die Haltestruktur 11 das
Aufnahmevolumen 19 mit einer oberen und einer unteren vorderseitigen vertikalen Wandung
27 an einer vierten Seite teilweise, das heißt an einem oberen und einem unteren Rand
des Aufnahmevolumens 19. Die vorderseitigen vertikalen Wandungen 27 bilden dabei eine
Eingriffsstruktur 37. Im Bereich der seitlichen Öffnung 17 ist an einer fünften Seite
der Haltestruktur 11 keine Wandung vorgesehen, sondern das Aufnahmevolumen 19 ist
zu dieser Seite hin offen, sodass der Bremsbelag 9 von der Seite her in das Aufnahmevolumen
19 eingeführt werden kann. Im dargestellten Beispiel ist das Aufnahmevolumen 19 an
einer sechsten Seite ähnlich wie an der fünften Seite ebenfalls offen. Allerdings
kann die sechste Seite optional auch von einer weiteren Wandung teilweise oder vollständig
geschlossen sein.
[0066] In dem Aufnahmevolumen 19 kann dabei ein Basisbereich 29 des Bremsbelags 9 aufgenommen
werden. Beim Montieren des Bremsschuhs 3 kann der Bremsbelag 9 mit seinem Basisbereich
29 von der Seite her durch die seitliche Öffnung 17 in das Aufnahmevolumen 19 eingeschoben
werden, bis er eine vorgesehene Halteposition erreicht. Ein Belagbereich 31 des Bremsbelags
9 kann über das Aufnahmevolumen 19 von dem Halteelement 7 weg überstehen und an seiner
freiliegenden Oberfläche die Bremsoberfläche 13 bilden. Der Basisbereich 29 und der
Belagbereich 31 können gemeinsam Teil des einstückigen Bremsbelags 9 sein. Sie können
mit einem Material ausgebildet sein, welches einerseits eine ausreichende mechanische
Festigkeit aufweist, damit der Bremsbelag 9 stabil mit seinem Basisbereich 29 an der
Haltestruktur 11 des Halteelements 7 gehalten sein kann. Andererseits sollte das Material
einen hohen Reibungskoeffizienten mit Bezug auf die Bremsschiene 111 aufweisen.
[0067] Bei der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist die Haltestruktur
11 mit zwei im Querschnitt L-förmigen Profilen 39 ausgebildet, die an der rückseitigen
vertikalen Wandung 23 von einem Quader-förmigen Basiskörper 41 des Halteelements 7
abstehen. Vertikal verlaufende Schenkel dieser L-förmigen Profile 39 bilden dabei
die Eingriffsstruktur 37, wohingegen horizontal verlaufende Schenkel dieser L-förmigen
Profile 39 Teile der Begrenzungsstruktur 35 bilden.
[0068] Bei der dargestellten Ausführungsform übergreift die Eingriffstruktur 37 einen oberen
und einen unteren Rand des Basisbereichs 29 des Bremsbelags 9. Die übergriffenen Ränder
des Basisbereichs 29 bilden hierbei eine Kooperationsstruktur 43 an dem Bremsbelag
9. Anders ausgedrückt hinterschneiden sich die Eingriffstruktur 37 und die Ränder
des Basisbereichs 29. Dadurch sichert die Haltestruktur 11 mit ihrer Eingriffstruktur
37 den Bremsbelag 9 formschlüssig gegen ein Verlagern in einer Löserichtung 33 orthogonal
zu der Bremsoberfläche 13.
[0069] Um zu verhindern, dass der Bremsbelag 9 über die vorgesehene Halteposition hinaus
in der Einschubrichtung 15 verlagert werden kann, ist an dem Halteelement 7 an einer
geeigneten Position eine Art Anschlag 30 vorgesehen. Ein solcher Anschlag 30 kann
beispielsweise als Vorsprung 32 ausgestaltet sein, der von der rückseitigen vertikalen
Wandung 23 abstehen kann. Der Anschlag 30 kann jedoch auch auf verschiedene andere
Arten realisiert sein. Beispielsweise kann der Bremsbelag 9 in Einschubrichtung 15
konisch ausgebildet sein und die Haltestruktur 11 eine hierzu komplementär passende
konische Geometrie aufweisen.
[0070] Bei der in Figur 5 dargestellten alternativen Ausführungsform ist das Aufnahmevolumen
19 als Ausnehmung 45 in einem im Querschnitt keilförmigen Basiskörper 41 ausgestaltet.
Die Ausnehmung 45 ist dabei ähnlich wie im vorangehenden Beispiel von Wandungen 23,
28 zumindest von drei Seiten her umgeben. Dabei sind jeweils schräg zur Vertikalen
verlaufende obere und untere Wandungen 28 derart ausgestaltet und angeordnet, dass
sie sowohl als Begrenzungsstruktur 35 für einen Formschluss bezogen auf die vertikale
Bremsbewegungsrichtung 21 als auch als Eingriffsstruktur 37 für einen Formschluss
bezogen auf die horizontale Löserichtung 33 sorgen. Anders ausgedrückt hintergreifen
sich die schräg zur Vertikalen verlaufenden Wandungen 28 einerseits und die an den
Rändern des Basisbereichs 29 des Bremsbelags 9 gebildete Kooperationsstruktur 43 gegenseitig
und sorgen so für einen Formschluss sowohl in der Bremsbewegungsrichtung 21 als auch
in der hierzu senkrechten Löserichtung 33.
[0071] Um den in seine Halteposition in das Halteelement 7 eingeschobenen Bremsbelag 9 gegen
Verlagerungen in oder entgegen der Einschubrichtung 15 zu sichern, können verschiedene
Maßnahmen realisiert sein.
[0072] Insbesondere können an dem Bremsschuh 3 ergänzend Bremsbelagfixierelemente 47 vorgesehen
sein. Diese Bremsbelagfixierelemente 47 sind dabei vorzugsweise an einer quer zu der
Bremsoberfläche 13 verlaufenden Seite 49 des Halteelements 7 lösbar befestigt.
[0073] Beispielsweise können die Bremsbelagfixierelemente 47 als Schrauben 51 ausgebildet
sein. Wie in den Querschnittsansichten der Figuren 6 bis 8 zu erkennen, können solche
Schrauben 51 mit ihrem Schaft 57 in eine Gewindebohrung 53 geschraubt werden, die
in dem Halteelement 7 benachbart zu der seitlichen Öffnung 17 angeordnet ist. Die
Gewindebohrung 53 kann sich dabei parallel oder in einem Winkel von vorzugsweise weniger
als 45° zu der Einschubrichtung 15 erstrecken.
[0074] Wie in den in den Figuren 4, 5 und 6 dargestellten Beispielen veranschaulicht, kann
hierbei ein Kopf 55 der Schraube 51 ausreichend groß ausgestaltet und derart angeordnet
sein, dass er eine quer zu der Einschubrichtung 15 verlaufende Oberfläche 61 des in
die Halteposition eingeschobenen Bremsbelags 9 zumindest teilweise überdeckt.
[0075] Alternativ kann wie bei der in Figur 7 dargestellten Ausführungsform an dem Bremsbelag
9 ein Flanschbereich 59 vorgesehen sein, mit dem der in die Halteposition eingeschobene
Bremsbelag 9 angrenzend an die seitliche Öffnung 17 an dem Halteelement 7 anliegt.
Der Flanschbereich 59 kann somit einen mechanischen Anschlag bilden, mit dem verhindert
werden kann, dass der Bremsbelag 9 in der Einschubrichtung 15 über die angestrebte
Halteposition hinaus in die Haltestruktur 11 eingeschoben wird. Andererseits kann
der Flanschbereich 59 auch dazu genutzt werden, um den Bremsbelag 9 gegen ein Herausziehen
entgegen der Einschubrichtung 15 an dem Halteelement 7 zu sichern. Hierzu kann beispielsweise
das Bremsbelagfixierelement 47 bzw. konkret die Schraube 51 durch den Flanschbereich
59 hindurch durch eine in dem Halteelement 7 vorgesehene Durchgangsöffnung hindurch
fixiert bzw. in eine in dem Halteelement 7 vorgesehene Gewindebohrung 53 eingeschraubt
werden.
[0076] Bei einer weiteren, in Figur 8 dargestellten Ausführungsform ist an einer zu dem
Halteelement 7 gerichteten Seite des Bremsbelags 9 eine Ausnehmung 63 vorgesehen.
In dem Halteelement 7 ist eine Gewindebohrung 53 vorgesehen, die in einem Winkel α
schräg zu der Einschubrichtung 15 und damit schräg zu einer Grenzfläche zwischen dem
Bremsbelag 9 und dem Halteelement 7 verläuft. Anders ausgedrückt ist eine Längsachse
der Gewindebohrung 53 in dem Winkel α in Bezug auf eine Normale zur Oberfläche der
Seite des Halteelements 49 angeordnet. Prinzipiell kann der Winkel α hierbei zwischen
5° und 80° liegen, wobei Winkel von weniger als 45° oder sogar weniger als 30° bevorzugt
sein dürften. In diese Gewindebohrung 53 ist eine Schraube 51 derart eingeschraubt,
dass sie in die in dem Bremsbelag 9 ausgebildete Ausnehmung 63 eingreift. Hierdurch
kann die Schraube 51 ein Verlagern des Bremsbelags 9 entgegen der Einschubrichtung
15 blockieren.
[0077] Ausführungsformen des hierin vorgestellten Bremsschuhs 3 bzw. der damit ausgestatteten
Sicherheitsbremseinrichtung 1 bzw. eines Verfahrens zum Montieren eines solchen Bremsschuhs
3 können unter anderem eine Zeitersparnis bei einer Kontrolle bzw. einem Austausch
des Bremsbelags 9 ermöglichen. Ferner kann ein Risiko von Fehlern bei der Montage
der Bremsbeläge 9 und/oder eines Verstellens einer Ausrichtung bzw. Justierung der
Sicherheitsbremseinrichtung, beispielsweise in Bezug auf eine Symmetrie oder ein Schienenspiel
an Zugstangen, reduziert werden. Eine schnelle Sichtkontrolle einer Fixierung der
Bremsbeläge 9 kann möglich sein. Ferner kann mehr potentielle Bremsfläche auf dem
Bremsbelag 9 zur Verfügung stehen, da beispielsweise die an herkömmlichen Bremsschuhen
103 notwendigen Schraubenlöcher in der Bremsoberfläche 13 entfallen können. Dies kann
auch zu einem geringeren Verschmutzungsrisiko aufgrund der geänderten Position der
Verschraubung der Bremsbeläge 9 führen.
[0078] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Bremsschuh (3) für eine Sicherheitsbremseinrichtung (1) eines Aufzugs zum Bremsen
eines verlagerbaren Fahrkörpers des Aufzugs in einer Bremsbewegungsrichtung (21),
wobei der Bremsschuh (3) aufweist:
ein Halteelement (7), und
einen Bremsbelag (9),
wobei der Bremsbelag (9) entlang einer Bremsoberfläche (13) an dem Halteelement (7)
angeordnet ist,
wobei das Halteelement (7) eine Haltestruktur (11) zum Halten des Bremsbelags (9)
aufweist,
wobei die Haltestruktur (11) und der Bremsbelag (9) strukturell derart ausgestaltet
sind, dass der Bremsbelag (9) während eines Montagevorgangs in einer Einschubrichtung
(15) parallel zu der Bremsoberfläche (13) und quer zu der Bremsbewegungsrichtung (21)
durch eine seitliche Öffnung (17) in die Haltestruktur (11) bis hin zu einer Halteposition
eingeschoben werden kann und die Haltestruktur (11) den in die Halteposition eingeschobenen
Bremsbelag (9) an dem Halteelement (7) formschlüssig sowohl gegen ein Verlagern in
einer Löserichtung (33) orthogonal zu der Bremsoberfläche (13) als auch gegen ein
Verlagern in der Bremsbewegungsrichtung (21) fixiert.
2. Bremsschuh nach Anspruch 1, wobei die Haltestruktur (11) an dem Halteelement (7) ein
Aufnahmevolumen (19)
- an zumindest drei Seiten umschließt, um eine Begrenzungsstruktur (35) zu bilden,
- an zumindest einer Seite lediglich teilweise umschließt, um eine Eingriffsstruktur
(37) zu bilden, und
- an zumindest einer Seite nicht umschließt, um die seitliche Öffnung (17) zu bilden,
durch die der Bremsbelag (9) in die Halteposition eingeschoben werden kann,
wobei der Bremsbelag (9) einen Basisbereich (29) und einen Belagbereich (31) aufweist,
wobei der Basisbereich (29) komplementär zu dem Aufnahmevolumen (19) ausgebildet ist
und der Belagbereich (31) bei in die Halteposition eingeschobenem Bremsbelag (9) von
dem Halteelement (7) weg über das Aufnahmevolumen (19) übersteht.
3. Bremsschuh nach Anspruch 2, wobei die Haltestruktur (11) und der Bremsbelag (9) strukturell
derart ausgebildet sind, dass die Eingriffstruktur (37) an dem Halteelement (7) und
eine hierzu komplementäre Kooperationsstruktur (43) an dem Bremsbelag (9) formschlüssig
zusammenwirken, um den Bremsbelag (9) gegen ein Verlagern orthogonal zu der Bremsoberfläche
(13) zu fixieren.
4. Bremsschuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Haltestruktur (11) und
der Bremsbelag (9) strukturell derart ausgestaltet sind, dass der Bremsbelag (9),
wenn er in die Halteposition eingeschoben ist, an dem Halteelement (7) verdrehsicher
fixiert ist.
5. Bremsschuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Haltestruktur (11) und
der Bremsbelag (9) strukturell derart ausgestaltet sind, dass der Bremsbelag (9) ausschließlich
in einer einzigen Orientierung in die Haltestruktur (11) einschiebbar ist.
6. Bremsschuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an dem Bremsbelag (9) ein
Flanschbereich (59) ausgebildet ist, mit dem der in die Halteposition eingeschobene
Bremsbelag (9) angrenzend an die seitliche Öffnung (17) an dem Halteelement (7) anliegt.
7. Bremsschuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend ein Bremsbelagfixierelement
(47), wobei das Bremsbelagfixierelement (47) an einer quer zu der Bremsoberfläche
(13) verlaufenden Seite des Halteelements (7) lösbar befestigt ist und dabei ein Verlagern
des Bremsbelags (9) entgegen der Einschubrichtung (15) verhindert.
8. Bremsschuh nach Anspruch 7, wobei das Bremsbelagfixierelement (47) an einer parallel
zur Bremsbewegungsrichtung (21) verlaufenden Seite des Halteelements (7) fixiert ist.
9. Bremsschuh nach einem der Ansprüche 7 und 8, wobei das Bremsbelagfixierelement (47)
einen verbreiterten Kopf (55) aufweist, der eine quer zu der Einschubrichtung (15)
verlaufende seitliche Oberfläche (61) des in die Halteposition eingeschobenen Bremsbelags
(9) zumindest teilweise überdeckt.
10. Bremsschuh nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei das Bremsbelagfixierelement (47)
eine Schraube (51) ist und wobei in dem Halteelement (7) benachbart zu der seitlichen
Öffnung (17) eine Gewindebohrung (53) ausgebildet ist, welche sich parallel oder in
einem Winkel von weniger als 80° zu der Einschubrichtung (15) erstreckt und in die
die Schraube (51) einschraubbar ist.
11. Bremsschuh nach Anspruch 10, wobei die Schraube (51) und die Gewindebohrung (53) derart
angeordnet und ausgestaltet sind, dass die Schraube (51) in einem in die Gewindebohrung
(53) eingeschraubten Zustand mit einem Ende den Bremsbelag (9) kontaktiert und dadurch
den Bremsbelag (9) an einer Verlagerung entgegen der Einschubrichtung (15) hindert.
12. Sicherheitsbremseinrichtung (1) für einen Aufzug, aufweisend:
wenigstens einen Bremsschuh (3) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11; und
eine Betätigungsvorrichtung (105), um den Bremsschuh (3) in einer Betätigungsrichtung
quer zu der Bremsoberfläche (13) gegen eine Bremsschiene (111) zu pressen.
13. Verfahren zum Montieren eines Bremsschuhs (3), wobei der Bremsschuh (3) die Merkmale
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 aufweist, wobei das Verfahren aufweist:
Bereitstellen des Halteelements (7) und des Bremsbelags (9); und
Einschieben des Bremsbelags (9) durch die seitliche Öffnung (17) in der Haltestruktur
(11) bis in die Halteposition.
14. Verfahren nach Anspruch 13, ferner aufweisend:
Fixieren des Bremsbelags (9) in der Halteposition durch lösbares Befestigen eines
Bremsbelagfixierelements (47) an einer quer zu der Bremsoberfläche (13) verlaufenden
Seite des Halteelements (7).