[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit einer Beschichtung
beschichteten Metallbands nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Herstellung von Verpackungen sind aus dem Stand der Technik elektrolytisch mit
einer Beschichtung aus Chrom und Chromoxid beschichtete Stahlbleche bekannt, welche
als zinnfreies Stahlblech ("Tin Free Steel", TFS) oder als "Electrolytic Chromium
Coated Steel (ECCS)" bezeichnet werden und eine Alternative zu Weißblechen darstellen.
Diese zinnfreien Stahlbleche zeichnen sich besonders durch ein gutes Haftvermögen
für Lacke oder organische Schutzbeschichtungen (wie bspw. Polymerbeschichtungen aus
PP oder PET) aus. Trotz der geringen Dicke der Beschichtung aus Chrom und Chromoxid,
die in der Regel weniger als 20 nm beträgt, weisen diese chrombeschichteten Stahlbleche
eine gute Korrosionsbeständigkeit sowie eine gute Verarbeitbarkeit in Umformverfahren
zur Herstellung von Verpackungen, bspw. in Tiefzieh- und Abstreckziehverfahren, auf.
[0003] Zur Beschichtung des Stahlsubstrats mit einer metallisches Chrom und Chromoxid enthaltenden
Beschichtung sind aus dem Stand der Technik elektrolytische Beschichtungsverfahren
bekannt, mit denen die Beschichtung in einer Bandbeschichtungsanlage auf ein bandförmiges
Stahlblech unter Verwendung eines Chrom-VI-haltigen Elektrolyten appliziert wird.
Diese Beschichtungsverfahren weisen allerdings aufgrund der umwelt- und gesundheitsgefährdenden
Eigenschaften der im Elektrolyseverfahren verwendeten Chrom-VI-haltigen Elektrolyten
erhebliche Nachteile auf und müssen in absehbarer Zeit durch alternative Beschichtungsverfahren
ersetzt werden, da die Verwendung von Chrom-VI-haltigen Materialien zukünftig verboten
sein wird.
[0004] Aus diesem Grund wurden im Stand der Technik bereits elektrolytische Beschichtungsverfahren
entwickelt, die auf den Einsatz von Chrom-VI-haltigen Elektrolyten verzichten können.
So ist bspw. aus der
WO 2015/177314-A1 ein Verfahren zur elektrolytischen Beschichtung eines bandförmigen Stahlblechs mit
einer Chrommetall-Chromoxid (Cr-CrOx)-Schicht in einer Bandbeschichtungsanlage bekannt,
in dem das Stahlblech als Kathode geschaltet mit hohen Bandgeschwindigkeiten von mehr
als 100 m/min durch eine Elektrolytlösung geleitet wird, welche eine dreiwertige Chromverbindung
(Cr-III) enthält. Dabei wurde beobachtet, dass die Zusammensetzung der Beschichtung,
die je nach den in der Elektrolytlösung neben der dreiwertigen Chromverbindung (Cr-III)
noch enthaltenen Komponenten außer den Bestandteilen Chrommetall und Chromoxid auch
noch Chromsulfate und Chromcarbide enthalten kann, ganz wesentlich von den Stromdichten
der Elektrolyse abhängt, die beim elektrolytischen Abscheideprozess in den Elektrolysetanks,
in denen die Elektrolytlösung enthalten ist, an den Anoden eingestellt werden. Es
wurde fest gestellt, dass sich in Abhängigkeit der Stromdichte drei Bereiche (Regime
I, Regime II und Regime III) ausbilden, wobei in einem ersten Bereich mit niedriger
Stromdichte bis zu einer ersten Stromdichteschwelle (Regime I) noch keine chromhaltige
Abscheidung auf dem Stahlsubstrat erfolgt, in einem zweiten Bereich mit mittlerer
Stromdichte (Regime II) ein linearer Zusammenhang zwischen der Stromdichte und der
Gewichtsauflage der abgeschiedenen Beschichtung besteht und bei Stromdichten oberhalb
einer zweiten Stromdichteschwelle (Regime III) eine teilweise Zersetzung der applizierten
Beschichtung erfolgt, so dass die Gewichtsauflage des Chrom der applizierten Beschichtung
in diesem Bereich bei ansteigender Stromdichte zunächst abfällt und sich dann bei
höheren Stromdichten auf einen gleichbleibenden Wert einstellt. Dabei wird in dem
Bereich mit mittlerer Stromdichte (Regime II) im Wesentlichen metallisches Chrom mit
einem Gewichtsanteil von bis zu 80% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Beschichtung)
auf dem Stahlsubstrat abgeschieden und oberhalb der zweiten Stromdichteschwelle (Regime
III) enthält die Beschichtung einen höheren Anteil an Chromoxid, der in dem Bereich
der höheren Stromdichten zwischen ¼ und ein 1/3 der Gesamtgewichtsauflage der Beschichtung
ausmacht. Die Werte der Stromdichteschwellen, die die Bereiche (Regime I bis III)
voneinander abgrenzen, sind dabei abhängig von der Bandgeschwindigkeit, mit der das
Stahlblech durch die Elektrolytlösung bewegt wird.
[0005] In der
WO 2014/079909 A1 ist erwähnt, dass zur Erzielung einer für Verpackungsanwendungen ausreichenden Korrosionsbeständigkeit
eines mit einer Chrom-Chromoxid-Beschichtung beschichteten Schwarzblechs (unbeschichtetes
Stahlblech) eine Mindestauflage der Beschichtung von wenigstens 20 mg/m
2 erforderlich ist, um eine mit herkömmlichem ECCS vergleichbare Korrosionsbeständigkeit
zu erzielen. Es hat sich ferner gezeigt, dass zur Erzielung einer für Verpackungsanwendungen
ausreichenden Korrosionsbeständigkeit eine Mindestauflage von Chromoxid von wenigstens
5 mg/m
2 in der Beschichtung erforderlich ist. Um eine solche Mindestauflage von Chromoxid
in der Beschichtung zu gewährleisten, erscheint es zweckmäßig, in dem Elektrolyseverfahren
hohe Stromdichten anzulegen, damit in dem Bereich (Regime III) gearbeitet werden kann,
in dem sich eine Beschichtung mit einem relativ hohen Chromoxid-Anteil auf dem Stahlsubstrat
abscheidet. Um eine Beschichtung mit einem hohen Chromoxid-Anteil zu erhalten, müssten
demzufolge hohe Stromdichten eingesetzt werden. Die Erzielung hoher Stromdichten in
den Elektrolysetanks erfordert jedoch einen erheblichen Energieaufwand für die Beaufschlagung
der Anoden mit hohen Strömen.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines möglichst
effizienten und energiesparenden Verfahrens zur Herstellung eines mit einer Beschichtung
aus Chrom und Chromoxid beschichteten Metallbands auf Basis einer Elektrolytlösung
mit einer dreiwertigen Chromverbindung.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Bevorzugte Ausführungsformen dieses Verfahrens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] In dem Verfahren gemäß der Erfindung wird eine Beschichtung, die Chrommetall und
Chromoxid enthält, elektrolytisch aus einer Elektrolytlösung, die eine dreiwertige
Chromverbindung enthält, auf ein Metallband, insbesondere ein Stahlband, aufgebracht,
indem das Metallband als Kathode geschaltet in Kontakt mit der Elektrolytlösung gebracht
wird, wobei das Metallband nacheinander mit einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit
in einer Bandlaufrichtung durch mehrere in Bandlaufrichtung hintereinander angeordnete
Elektrolysetanks geleitet wird, wobei in dem in Bandlaufrichtung gesehen ersten Elektrolysetank
oder in einer vorderen Gruppe von Elektrolysetanks eine niedrige Stromdichte j
1, in einem in Bandlaufrichtung folgenden zweiten Elektrolysetank oder in einer mittleren
Gruppe von Elektrolysetanks eine mittlere Stromdichte j
2 und in einem in Bandlaufrichtung gesehen letzten Elektrolysetank oder in einer hinteren
Gruppe von Elektrolysetanks eine hohe Stromdichte j
3 vorliegt, wobei j
1 ≤ j
2 < j
3 ist und die niedrige Stromdichte j
1 größer als 20 A/dm
2 ist.
[0009] Die niedrige Stromdichte j
1 > 20 A/dm
2 ist dabei so ausgewählt, dass sich in dem ersten Elektrolysetank oder in der vorderen
Gruppe von Elektrolysetanks bereits eine Beschichtung auf dem Metallband abscheidet,
die Chrom und/oder Chromoxid enthält. Mit dem gewählten unteren Grenzwert für die
Stromdichte von 20 A/dm
2 lassen sich auch bei niedrigen Bandgeschwindigkeiten (von bspw. v = 100 m/min) bereits
Chrom und/oder Chromoxid enthaltende Beschichtungen abscheiden. Zur Erzielung eines
hohen Durchsatzes sind Bandgeschwindigkeiten von v ≥ 100 m/min bevorzugt.
[0010] Durch die Aufteilung der in Bandlaufrichtung hintereinander angeordneten Elektrolysetanks
und Einstellung unterschiedlicher, in Bandlaufrichtung ansteigender Stromdichte in
den einzelnen Elektrolysetanks ist es möglich, einerseits hohe Bandgeschwindigkeiten
von 100 m/min oder mehr einzuhalten, und andererseits eine genügend hohe Gewichtsauflage
der Beschichtung auf wenigstens einer Seite des Metallbands abzuscheiden, wobei die
Beschichtung den für eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit erforderlichen Anteil
des Chromoxids von wenigstens 5 mg/m
2, bevorzugt von mehr als 7 mg/m
2 aufweist.
[0011] Wenn von Chromoxid gesprochen wird, sind dabei alle Oxidformen des Chrom (CrOx),
einschließlich Chromhydroxide, insbesondere Chrom(III)-Hydroxid und Chrom(III)-oxidHydrat,
sowie Mischungen davon gemeint.
[0012] Dadurch, dass in dem ersten Elektrolysetank oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks
und in dem zweiten Elektrolysetank oder in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks
eine, verglichen mit dem in Bandlaufrichtung gesehen letzten Elektrolysetank oder
in der hinteren Gruppe von Elektrolysetanks, niedrigere Stromdichte j
1 bzw. j
2 eingesetzt wird, kann Energie gespart werden, da für die Beaufschlagung der Anoden
in dem ersten Elektrolysetank oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks und
in dem zweiten Elektrolysetank oder in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks geringere
elektrische Ströme benötigt werden. Dennoch wird eine genügend hohe Gewichtsauflage
von Chromoxid in der Beschichtung erzeugt, da auch bei den niedrigeren Stromdichten
j
1 und j
2, die in dem ersten bzw. dem zweiten Elektrolysetank bzw. der vorderen und der mittleren
Gruppe von Elektrolysetanks eingestellt werden, bereits zu einem gewissen Anteil Chromoxid
auf dem Metallsubstrat abgeschieden wird. Der größere Anteil von Chromoxid wird in
dem in Bandlaufrichtung gesehen letzten Elektrolysetank oder in der hinteren Gruppe
von Elektrolysetanks abgeschieden, weil darin die hohe Stromdichte j
3 eingestellt wird, bei der der Anteil des Chromoxids an der Gesamtauflage der Beschichtung
höher ausfällt.
[0013] Da bereits in dem ersten Elektrolysetank oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks
und in dem zweiten Elektrolysetank oder in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks
ein gewisser Gewichtsanteil der Gesamtauflage der abgeschiedenen Beschichtung, der
bei ca. 9 bis 25 % liegt, auf das Chromoxid entfällt, bilden sich bereits in dem ersten
Elektrolysetank oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks und in dem zweiten
Elektrolysetank oder in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks Chromoxidkristalle
auf der Oberfläche des Metallbands aus. Diese Chromoxidkristalle wirken in dem letzten
Elektrolysetank und/oder in der hinteren Gruppe von Elektrolysetanks als Keimzelle
für das Anwachsen weiterer Oxidkristalle, weshalb dadurch die Effizienz der Abscheidung
von Chromoxid bzw. der Anteil des Chromoxids an der Gesamtauflage der Beschichtung
in dem letzten Elektrolysetank oder in der hinteren Gruppe von Elektrolysetanks zunimmt.
Somit kann, unter energiesparender Verwendung von niedrigeren Stromdichten j
1 und j
2 in dem ersten und dem zweiten Elektrolysetank bzw. der vorderen und mittleren Gruppe
von Elektrolysetanks, eine genügend hohe Auflage von Chromoxid von bevorzugt mehr
als 5 mg/m
2 auf der Oberfläche des Metallbands erzeugt werden.
[0014] Der in dem ersten Elektrolysetank oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks
und in dem zweiten Elektrolysetank oder in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks
erzeugte Anteil des Chromoxids bildet aufgrund des höheren Sauerstoffanteils in der
Beschichtung im Vergleich zu einem elektrolytischen Abscheiden mit höheren Stromdichten
(und folglich geringerem Oxidanteil) eine dichtere Beschichtung aus, die zu einer
verbesserten Korrosionsbeständigkeit führt.
[0015] Die Verwendung von wenigstens drei hintereinander angeordneten Elektrolysetanks ermöglicht
die Einhaltung einer hohen Bandgeschwindigkeit bei möglichst niedrigen Stromdichten,
wodurch die Effizienz des Verfahrens gesteigert wird. Es hat sich gezeigt, dass zur
Einhaltung einer bevorzugten Bandgeschwindigkeit von mindestens 100 m/min eine Stromdicht
von wenigstens 25 A/dm
2 benötigt wird, damit eine Abscheidung einer Chrom-Chromoxidschicht auf wenigstens
einer Oberfläche des Metallbands erfolgen kann. Diese Stromdicht von 25 A/dm
2 stellt den ersten Stromdichteschwellwert bei einer Bandgeschwindigkeit von ca. 100
m/min dar, der das Regime I (keine Chromabscheidung) von Regime II (Chromabscheidung
mit linearen Zusammenhang zwischen Stromdichte und der Chrom-Gewichtsauflage der abgeschiedenen
Beschichtung) abgrenzt.
[0016] Die Stromdichten (j
1, j
2, j
3) in den Elektrolysetanks werden jeweils an die Bandgeschwindigkeit angepasst, wobei
zumindest im Wesentlichen ein linearer Zusammenhang zwischen der Bandgeschwindigkeit
und der jeweiligen Stromdichte (j
1, j
2, j
3) vorliegt. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Stromdichte in dem ersten Elektrolysetank
oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks kleiner ist als in dem zweiten Elektrolysetank
oder in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks. Eine geringere Stromdichte in dem
ersten Elektrolysetank oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks erzeugt unmittelbar
auf der Oberfläche des Metallbands eine dichte und damit korrosionsbeständige Chrom-Chromoxidbeschichtung
mit einem relativ hohen Chromoxid-Anteil, der bevorzugt bei mehr als 8%, insbesondere
zwischen 8 und 15% und besonders bevorzugt bei mehr als 10 Gew.% und liegt.
[0017] Zur Erzeugung der Stromdichten (j
1, j
2, j
3) in den Elektrolysetanks ist zweckmäßig in jedem Elektrolysetank wenigstens ein Anodenpaar
mit zwei gegenüberliegenden Anoden angeordnet, wobei das Metallband zwischen den gegenüberliegenden
Anoden eines Anodenpaars durchläuft. Dadurch kann eine gleichmäßige Stromdichteverteilung
um das Metallband erzielt werden. Zweckmäßig sind die Anodenpaare jedes Elektrolysetanks
dabei unabhängig voneinander mit elektrischem Strom beaufschlagbar, so dass in den
Elektrolysetanks unterschiedliche Stromdichten (j
1, j
2, j
3) eingestellt werden können.
[0018] Um in dem in Bandlaufrichtung gesehen letzten Elektrolysetank eine hohe Stromdichte
j
3 einstellen zu können, kann darin wenigstens ein Anodenpaar vorgesehen sein, welches
im Vergleich zu den Anodenpaaren in den vorangehenden Elektrolysetanks eine geringere
Ausdehnung in Bandlaufrichtung aufweist. Dadurch können alle Anodenpaare mit gleich
viel elektrischem Strom betrieben werden und dennoch kann in dem letzten Elektrolysetank
eine hohe Stromdichte j
3 eigestellt werden, die höher als die Stromdichte in den vorangehenden Elektrolysetanks
ist. Weiterhin können durch die Verwendung eines verkürzten Anodenpaars in dem letzten
Elektrolysetank die Anoden mit einem Gleichrichter gekoppelt werden, der über eine
geringere Gleichrichterkapazität verfügt.
[0019] Bevorzugt wird die Bandgeschwindigkeit des Metallbands so gewählt, dass die Elektrolysedauer
(t
E), in der das Metallband elektrolytisch wirksam in Kontakt mit der Elektrolytlösung
steht, in jedem der Elektrolysetanks kleiner als 2,0 Sekunden ist und insbesondere
zwischen 0,5 und 1,9 Sekunden liegt und bevorzugt kleiner als 1,0 Sekunden ist und
insbesondere zwischen 0,6 Sekunden und 0,9 Sekunden liegt. Dies gewährleistet einerseits
eine höhere Effizienz des Verfahrens und andererseits die Abscheidung einer Beschichtung
mit einer ausreichenden Gewichtsauflage des Chrom von bevorzugt wenigstens 40 mg/m
2 und insbesondere von 70 mg/m
2 bis 180 mg/m
2. Der in der Beschichtung enthaltene Gewichtsanteil des Chromoxid an der gesamten
Gewichtsauflage der Beschichtung liegt dabei bei wenigstens 5%, bevorzugt bei mehr
als 10% und insbesondere bei 11 bis 16%. Eine kurze Elektrolysedauer von weniger als
1 Sekunde in jedem der Elektrolysetanks fördert (bei gleichbleibender Stromdichte)
die Ausbildung von Chromoxid und hemmt die Ausbildung von metallischem Chrom, weshalb
die Einhaltung kurzer Elektrolysedauern (t
E) auch in Bezug auf die Ausbildung einer Beschichtung mit einem möglichst hohen Chromoxid-Anteil
zu bevorzugen ist.
[0020] Die gesamte Elektrolysedauer (t
E), in der das Metallband elektrolytisch wirksam in Kontakt mit der Elektrolytlösung
(E) steht, ist - aufsummiert über alle Elektrolysetanks (1c - 1h) hinweg - bevorzugt
kleiner als 16 Sekunden und liegt insbesondere zwischen 3 und 16 Sekunden. Die gesamte
Elektrolysedauer ist besonders bevorzugt kleiner als 8 Sekunden und liegt insbesondere
zwischen 4 Sekunden und 7 Sekunden.
[0021] Durch die Anordnung der Elektrolysetanks, durch die das Metallband in Bandlaufrichtung
durchgeführt wird, erfolgt eine schichtweise Abscheidung der Beschichtung, wobei in
jedem der Elektrolysetanks, je nach gewählter Stromdichte im jeweiligen Elektrolysetank,
eine Schicht mit unterschiedlicher Zusammensetzung der Beschichtung, insbesondere
mit einem unterschiedlichen Chromoxid-Anteil in der jeweiligen Schicht, erzeugt wird.
So kann bspw. in dem ersten Elektrolysetank oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks
eine Chrommetall und Chromoxid enthaltende Schicht mit einem Gewichtsanteil des Chromoxid
von mehr als 5%, insbesondere von 6 bis 15 % auf der Oberfläche des Metallbands abgeschieden
werden und in dem zweiten Elektrolysetank oder in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks
eine Chrommetall und Chromoxid enthaltende Schicht mit einem Gewichtsanteil des Chromoxid
von weniger als 5%, insbesondere von 1 bis 3 %. In dem dritten Elektrolysetank oder
in der hinteren Gruppe von Elektrolysetanks wird in jedem Fall bei der hohen Stromdichte
j
3 eine Schicht mit einem höheren Gewichtsanteil des Chromoxids abgeschieden, wobei
der höhere Gewichtsanteil des Chromoxid bevorzugt bei mehr als 40%, insbesondere zwischen
50 bis 80 % liegt.
[0022] Die aus der Elektrolytlösung aufgebrachte Beschichtung, die zumindest die Bestandteile
Chrommetall und Chromoxid und ggf. noch Chromsulphate und Chromcarbide enthält, weist
zur Erzielung einer ausreichend hohen Korrosionsbeständigkeit bevorzugt eine gesamte
Gewichtsauflage des Chroms von wenigstens 40 mg/m
2 und insbesondere von 70 mg/m
2 bis 180 mg/m
2 auf, wobei der im Chromoxid enthaltene Anteil der gesamten Gewichtsauflage des Chroms
bei wenigstens 5%, bevorzugt bei 10 bis 15% liegt. Der Chromoxid-Anteil weist dabei
eine Gewichtsauflage des als Chromoxid gebundenen Chroms von wenigstens 3 mg Cr pro
m
2, insbesondere von 3 bis 15 mg/m
2 und bevorzugt von wenigstens 7 mg Cr pro m
2 auf.
[0023] Zweckmäßig wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren eine einzige Elektrolytlösung
verwendet, d.h. die Elektrolysetanks sind alle mit derselben Elektrolytlösung befüllt,
wobei sowohl die Zusammensetzung als auch die Temperatur der Elektrolytlösung in allen
Elektrolysetanks bevorzugt zumindest im Wesentlichen gleich ist. Bezüglich der Temperatur
der Elektrolytlösung hat sich eine (mittlere) Temperatur in allen Elektrolysetanks
von weniger als 40°C als in Bezug auf die Abscheidung eines möglichst hohen Anteils
von Chromoxid in der Beschichtung als geeignet erwiesen. Es hat sich gezeigt, dass
bei Temperaturen der Elektrolytlösung von bis zu 40°C die Ausbildung von Chromoxid
gefördert und die Ausbildung von metallischen Chrom unterdrückt wird. Es ist dabei
auch möglich, unterschiedliche Temperaturen der Elektrolytlösung in den Elektrolysetanks
einzustellen. So kann bspw. zur Erzielung eines möglichst hohen Anteils von Chromoxid
in dem letzten Elektrolysetank oder in der hinteren Gruppe von Elektrolysetanks eine
niedrigere Temperatur eingestellt werden als in dem ersten und zweiten Elektrolysetank
bzw. der vorderen und mittleren Gruppe von Elektrolysetanks. So kann bspw. die (mittlere)
Temperatur der Elektrolytlösung in dem letzten Elektrolysetank oder der hinteren Gruppe
von Elektrolysetanks zwischen 20°C und weniger als 40°C und bevorzugt zwischen 25°C
und 38°C und insbesondere bei 35°C liegen und die Temperatur der Elektrolytlösung
in den dem letzten Elektrolysetank vorangehenden Elektrolysetanks kann bei höheren
Temperaturen liegen, insbesondere zwischen 40°C und 70°C und bevorzugt bei 55°C.
[0024] Wenn von der Temperatur der Elektrolytlösung bzw. von der Temperatur in einem Elektrolysetank
gesprochen wird, ist jeweils die mittlere Temperatur gemeint, die sich gemittelt über
das gesamte Volumen eines Elektrolysetanks ergibt. In der Regel liegt in den Elektrolysetanks
eine Temperaturgradient mit einer Temperaturzunahme von oben nach unten vor.
[0025] Eine bevorzugte Zusammensetzung der Elektrolytlösung umfasst basisches Cr(III)-Sulfat
(Cr
2(SO
4)
3) als dreiwertige Chromverbindung. Die Konzentration der dreiwertigen Chromverbindung
in der Elektrolytlösung beträgt sowohl bei dieser bevorzugten Zusammensetzung als
auch in anderen Kompositionen wenigstens 10g/l und bevorzugt mehr als 15 g/l beträgt
und liegt insbesondere bei 20 g/l oder mehr. Weitere zweckmäßige Bestandteile der
Elektrolytlösung können Komplexbildner, insbesondere ein Alkalimetallcarboxylat, bevorzugt
ein Salz der Ameisensäure, insbesondere Kaliumformat oder Natriumformat, sein. Bevorzugt
liegt das Verhältnis des Gewichtsanteils der dreiwertigen Chromverbindung zum Gewichtsanteil
der Komplexbildner, insbesondere der Formiate, zwischen 1:1,1 und 1:1,4 und bevorzugt
zwischen 1:1,2 und 1:1,3 und insbesondere bei 1:1,25. Zur Erhöhung der Leitfähigkeit
kann die Elektrolytlösung ein Alkalimetallsulfat, bevorzugt Kalium- oder Natriumsulfat,
umfassen. Bevorzugt ist die Elektrolytlösung frei von Halogeniden, insbesondere frei
von Chlorid- und Bromid-Ionen sowie frei von einem Pufferungsmittel und insbesondere
frei von einem Borsäure-Puffer.
[0026] Der pH-Wert der Elektrolytlösung (gemessen bei einer Temperatur von 20°C) liegt bevorzugt
zwischen 2,0 und 3,0 und besonders bevorzugt zwischen 2,5 und 2,9 und insbesondere
bei 2,7. Zur Einstellung des pH-Werts der Elektrolytlösung kann dieser eine Säure,
bspw. Schwefelsäure, zugegeben werden.
[0027] Nach dem elektrolytischen Aufbringen der Beschichtung kann auf die Oberfläche der
Beschichtung aus Chrommetall und Chromoxid eine organische Beschichtung, insbesondere
ein Lack oder ein thermoplastischer Kunststoff, bspw. eine Polymerfolie aus PET, PE,
PP oder einer Mischung davon, aufgebracht werden, um einen zusätzlichen Schutz gegen
Korrosion und eine Barriere gegen säurehaltige Füllgüter von Verpackungen auszubilden.
[0028] Bei dem Metallband kann es sich um ein (zunächst unbeschichtetes) Stahlband (Schwarzblechband)
oder um ein verzinntes Stahlband (Weißblechband) handeln.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert, wobei diese Ausführungsbeispiele
die Erfindung lediglich beispielhaft erläutern und in Bezug auf den durch die nachfolgenden
Ansprüche definierten Schutzbereich nicht beschränken. Die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1:
- schematische Darstellung einer Bandbeschichtungsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer ersten Ausführungsform mit drei in Bandlaufrichtung v hintereinander
angeordneten Elektrolysetanks;
- Figur 2:
- schematische Darstellung einer Bandbeschichtungsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer zweiten Ausführungsform mit acht in Bandlaufrichtung v hintereinander
angeordneten Elektrolysetanks;
- Figur 3:
- Schnittdarstellung eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in der ersten Ausführungsform
beschichteten Metallbands;
- Figur 4:
- GDOES-Spektrum einer elektrolytisch auf einem Stahlband abgeschiedenen Schicht, welche
Chrommetall, Chromoxid und Chrom-Carbide enthält, wobei das Chromoxid an der Oberfläche
der Schicht liegt.
[0030] In Figur 1 ist schematisch eine Bandbeschichtungsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer ersten Ausführungsform gezeigt. Die Bandbeschichtungsanlage umfasst
drei neben- bzw. hintereinander angeordnete Elektrolysetanks 1a, 1b, 1c, die jeweils
mit einer Elektrolytlösung E befüllt sind. Durch die Elektrolysetanks 1a-1c wird nacheinander
ein zunächst unbeschichtetes Metallband M geleitet. Das Metallband M wird hierzu von
einer hier nicht dargestellten Transporteinrichtung in eine Bandlaufrichtung v mit
einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit durch die Elektrolysetanks 1a-1c gezogen. Oberhalb
der Elektrolysetanks 1a-1c sind Stromrollen S angeordnet, über die das Metallband
M als Kathode geschaltet wird. In jedem Elektrolysetank ist weiterhin eine Umlenkrolle
U angeordnet, um die das Metallband M geführt ist und dadurch in den bzw. aus dem
Elektrolysetank gelenkt wird.
[0031] Innerhalb jedes Elektrolysetanks 1a-1c ist jeweils unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
der Elektrolytlösung E mindestens ein Anodenpaar AP angeordnet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind in jedem Elektrolysetank 1a-1c zwei in Bandlaufrichtung hintereinander angeordnete
Anodenpaare AP vorgesehen. Das Metallband M wird dabei zwischen den gegenüberliegenden
Anoden eines Anodenpaars AP hindurchgeführt. In dem Ausführungsbeispiel von Figur
1 sind somit in jedem Elektrolysetank 1a, 1b, 1c zwei Anodenpaare AP so angeordnet,
dass das Metallband M nacheinander durch diese Anodenpaare AP durchgeführt wird. Das
in stromabwärtiger Richtung letzte Anodenpaar APc des in Bandlaufrichtung v gesehen
letzten Elektrolysetanks 1c weist dabei im Vergleich zu den übrigen Anodenpaaren AP
eine verkürzte Länge auf. Dadurch kann mit diesem letzten Anodenpaar APc bei Beaufschlagung
mit einem gleich hohen elektrischen Strom eine höhere Stromdichte erzeugt werden.
[0032] Bei dem Metallband M kann es sich um ein zunächst unbeschichtetes Stahlband (Schwarzblechband)
oder auch um ein verzinntes Stahlband (Weißblechband) handeln. Zur Vorbereitung des
Elektrolyseverfahrens wird das Metallband M zunächst entfettet, gespült, gebeizt und
nochmals gespült und in dieser vorbehandelten Form nacheinander durch die Elektrolysetanks
1a -1c geleitet, wobei das Metallband M als Kathode geschaltet wird, indem über die
Stromrollen S elektrischer Strom zugeführt wird. Die Bandgeschwindigkeit, mit der
das Metallband M durch die Elektrolysetanks 1a-1c geleitet wird, beträgt mindestens
100 m/min und kann bis zu 900 m/min betragen.
[0033] Den in Bandlaufrichtung v hintereinander angeordneten Elektrolysetanks 1a-1c ist
jeweils dieselbe Elektrolytlösung E eingefüllt. Die Elektrolytlösung E enthält eine
dreiwertige Chromverbindung, bevorzugt basisches Cr(III)-Sulfat, Cr
2(SO
4)
3. Neben der dreiwertigen Chromverbindung enthält die Elektrolytlösung bevorzugt wenigstens
einen Komplexbildner, beispielsweise ein Salz der Ameisensäure, insbesondere Kalium-
oder Natriumformat. Das Verhältnis des Gewichtsanteils der dreiwertigen Chromverbindung
zum Gewichtsanteil der Komplexbildner, insbesondere der Formate, liegt dabei bevorzugt
zwischen 1:1,1 und 1:1,4 und besonders bevorzugt bei 1:1,25. Zur Erhöhung der Leitfähigkeit
kann die Elektrolytlösung E ein Alkalimetallsulfat, beispielsweise Kalium- oder Natriumsulfat,
enthalten. Die Konzentration der dreiwertigen Chromverbindung in der Elektrolytlösung
E liegt dabei bei wenigstens 10g/l und besonders bevorzugt bei 20g/l oder mehr. Der
pH-Wert der Elektrolytlösung wird durch Zugabe einer Säure, beispielsweise Schwefelsäure,
auf einen bevorzugten Wert zwischen 2,0 und 3,0 und insbesondere auf pH=2,7 eingestellt.
[0034] Die Temperatur der Elektrolytlösung E ist zweckmäßig in allen Elektrolysetanks 1a-1c
gleich hoch und liegt bevorzugt zwischen 25°C und 70°C. In besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen
des erfindungsgemäßen Verfahrens können jedoch in den Elektrolysetanks 1a-1c auch
unterschiedliche Temperaturen der Elektrolytlösung eingestellt werden. So kann beispielsweise
die Temperatur der Elektrolytlösung in dem letzten Elektrolysetank 1c niedriger sein
als in den stromaufwärtig angeordneten Elektrolysetanks 1a und 1b. In dieser Ausführungsform
des Verfahrens liegt die Temperatur der Elektrolytlösung in dem letzten Elektrolysetank
1c bevorzugt zwischen 25°C und 38°C und insbesondere bei 35°C. Die Temperatur der
Elektrolytlösung in den ersten beiden Elektrolysetanks 1a, 1b liegt bei diesem Ausführungsbeispiel
bevorzugt zwischen 40°C und 75°C und insbesondere bei 55°C. Durch die niedrigere Temperatur
der Elektrolytlösung E wird in dem letzten Elektrolysetank 1c die Abscheidung einer
Chrom-/Chromoxid-Schicht mit einem höheren Anteil von Chromoxid gefördert.
[0035] Die in den Elektrolysetanks 1a-1c angeordneten Anodenpaare AP werden so mit elektrischem
Gleichstrom beaufschlagt, dass in den Elektrolysetanks 1a, 1b, 1c jeweils eine unterschiedliche
Stromdichte vorliegt. In dem in Bandlaufrichtung v gesehen stromaufwärtigen, ersten
Elektrolysetank 1a liegt eine niedrige Stromdichte j
1 vor, in dem in Bandlaufrichtung folgenden zweiten Elektrolysetank 1b liegt eine mittlere
Stromdichte j
2 vor und in dem in Bandlaufrichtung gesehen letzten Elektrolysetank 1c liegt eine
hohe Stromdichte j
3 vor, so dass die Relation j
1 < j
2 < j
3 gilt und die niedrige Stromdichte j
1 > 20 A/dm
2 ist.
[0036] Durch die eingestellte Stromdichte in dem jeweiligen Elektrolysetank wird auf wenigstens
eine Seite des Metallbands M eine Chrom und Chromoxid enthaltende Schicht elektrolytisch
abgeschieden, wobei in jedem der Elektrolysetanks eine Schicht B1, B2, B3 erzeugt
wird. Aufgrund der unterschiedlichen Stromdichten j
1, j
2, j
3 in den einzelnen Elektrolysetanks 1a, 1b, 1c weist jede elektrolytisch aufgebrachte
Schicht B1, B2, B3 dabei eine unterschiedliche Zusammensetzung auf, die sich insbesondere
durch den Anteil von Chromoxid unterscheidet.
[0037] In Figur 3 ist schematisch eine Schnittdarstellung eines mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren elektrolytisch beschichteten Metallbands M gezeigt. Auf einer Seite des
Metallbands M ist dabei eine Beschichtung B aufgebracht, die sich aus den einzelnen
Schichten B1, B2, B3 zusammensetzt. Jede einzelne Schicht B1, B2, B3 wird dabei in
einem der Elektrolysetanks 1a, 1b, 1c auf die Oberfläche appliziert.
[0038] Die Beschichtung B, die sich aus den einzelnen Schichten B1, B2, B3 zusammensetzt,
enthält als wesentliche Bestandteile metallisches Chrom (Chrommetall) sowie Chromoxide
(CrOx), wobei die Zusammensetzung der einzelnen Schichten B1, B2, B3 in Bezug auf
ihren jeweiligen Gewichtsanteil von Chrommetall und Chromoxid aufgrund der unterschiedlichen
Stromdichten j
1, j
2, j
3 in den Elektrolysetanks 1a, 1b, 1c unterschiedlich ist.
[0039] Der Schichtaufbau der auf dem Metallsubstart abgeschiedenen Schichten lässt sich
durch GDOES- Spektren (
Glow Discharge Optical Emission Spectroscopy) nachweisen. Auf dem Metallband-Substrat scheidet sich zunächst eine metallische
Chromschicht mit einer Dicke von 10-15 nm ab. Die Oberfläche dieser Schicht oxidiert
und liegt hauptsächlich als Chromoxid in der Form Cr
2O
3 oder als Misch-Oxid-Hydroxid in der Form Cr
2O
2(OH)
2 vor. Diese Oxidschicht ist wenige Nanometer dick. Zusätzlich bilden sich, durch die
komplette Schicht gleichmäßig eingebaut, Chrom-Kohlenstoff und Chromsulfat- Verbindungen,
welche aus der Reduktion des organischen Komplexbildners bzw. dem Sulfat der Elektrolytlösung
gebildet werden. Typische GDOES- Spektren der in den einzelnen Elektrolysetanks abgeschiedenen
Schichten B1, B2, B3 zeigen in den ersten Nanometern der Schicht einen starken Anstieg
des Sauerstoffsignals , woraus sich erschließen lässt, dass die Oxidschicht an der
Oberfläche der jeweiligen Schicht konzentriert ist (Figur 4).
[0040] Je nach Bandgeschwindigkeit steht das als Kathode geschaltete und durch die Elektrolysetanks
1a-1c geleitete Metallband M während einer Elektrolysedauer t
E elektrolytisch wirksam in Kontakt mit der Elektrolytlösung E. Bei Bandgeschwindigkeiten
zwischen 100 und 700 m/min liegt die Elektrolysedauer in jedem der Elektrolysetanks
1a, 1b, 1c zwischen 0,5 und 2,0 Sekunden. Bevorzugt werden so hohe Bandgeschwindigkeiten
eingestellt, dass die Elektrolysedauer t
E in jedem Elektrolysetank 1a, 1b, 1c kleiner als 2 Sekunden ist und insbesondere zwischen
0,6 Sekunden und 1,8 Sekunden liegt. Die gesamte Elektrolysedauer in der das Metallband
M über alle Elektrolysetanks 1a-1c hinweg elektrolytisch wirksam in Kontakt mit der
Elektrolytlösung E steht, beträgt entsprechend zwischen 1,8 und 5,4 Sekunden.
[0041] Durch die niedrige Stromdichte j
1 in dem ersten Elektrolysetank 1a weist die in dem ersten Elektrolysetank 1a aufgebrachte
Schicht B1 im Vergleich zu der Schicht B2, die in dem zweiten (mittleren) Elektrolysetank
1b aufgebracht wird, einen höheren Oxidanteil auf, da sich bei kleineren Stromdichten,
die sich innerhalb des Regime II befinden, höhere Oxidanteile in der Beschichtung
ausbilden. Im letzten Elektrolysetank 1c wird eine Stromdichte j3 eingestellt, die
im Regime III liegt, in dem ein erhöhter Chromoxidanteil in der Beschichtung erzeugt
wird, der bevorzugt bei mehr als 40 Gew.% und besonders bevorzugt bei mehr als 50
Gew.% liegt.
[0042] In Tabelle 1 sind beispielhaft geeignete Stromdichten j
1, j
2, j
3 in den einzelnen Elektrolysetanks 1a, 1b, 1c bei verschiedenen Bandgeschwindigkeiten
dargestellt. Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, dass die Stromdichten j
1 im ersten Elektrolysetank 1a im Vergleich zu den Stromdichten j2 in dem zweiten Elektrolysetank
1b geringfügig kleiner sind und oberhalb eines unteren Grenzwerts von j
0 = 20 A/dm
2 liegen. Die in den ersten beiden Elektrolysetanks 1a, 1b vorliegenden Stromdichten
j
1, j
2 befinden sich im Regime II, in dem ein linearer Zusammenhang zwischen der Stromdichte
und der elektrolytisch abgeschiedenen Menge des Chroms (bzw. der abgeschiedenen Gewichtsauflage
von Chrom) vorliegt. Die Stromdichte j
1 des ersten Elektrolysetanks 1a ist dabei zweckmäßig so ausgewählt, dass sie nahe
an der ersten Stromdichteschwelle liegt, die das Regime I (in dem noch keine Chromabscheidung
erfolgt) von dem Regime II abgrenzt. Bei diesen niedrigen Stromdichten j
1 wird eine Chrommetall-Chromoxid-Beschichtung (Schicht B1) auf der Oberfläche des
Metallbands M mit einem höheren Chromoxid-Anteil abgeschieden, als bei höheren Stromdichten
innerhalb des Regime II. Deshalb weist die in dem ersten Elektrolysetank 1a abgeschiedene
Schicht B1 im Vergleich zu der im zweiten Elektrolysetank 1b abgeschiedenen Beschichtung
B2 einen höheren Chromoxid-Anteil auf.
[0043] In dem letzten Elektrolysetank 1a wird eine Stromdichte j
3 eingestellt, die oberhalb der zweiten Stromdichteschwelle liegt, welche das Regime
II von dem Regime III abgrenzt. Die Stromdichte j
3 des letzten Elektrolysetanks 1c liegt also in dem Regime III, in dem eine teilweise
Zersetzung der Chrommetall-Chromoxid-Beschichtung erfolgt und ein wesentlich höherer
Chromoxid-Anteil abgeschieden wird als bei Stromdichten im Regime II. Aus diesem Grund
weist die im letzten Elektrolysetank 1c abgeschiedene Beschichtung B3 einen hohen
Chromoxid-Anteil auf, der höher ist, als die Chromoxid-Anteile in den Beschichtungen
B1 und B2.
[0044] Nach der elektrolytischen Beschichtung wird das mit der Beschichtung B versehene
Metallband M gespült, getrocknet und eingeölt (beispielsweise mit DOS). Danach kann
das elektrolytisch mit der Beschichtung B beschichtete Metallband M mit einer organischen
Auflage auf die Oberfläche der Beschichtung B versehen werden. Bei der organischen
Auflage kann es sich beispielsweise um einen organischen Lack oder um Polymerfilme
aus thermoplastische Polymeren wie PET, PP oder Mischungen davon handeln. Die organische
Auflage kann entweder in einem "Coil Coating"-Verfahren oder in einem Tafel-Verfahren
appliziert werden, wobei das beschichtete Metallband in dem Tafel-Verfahren zunächst
in Tafeln zerteilt wird, die anschließend mit einem organischen Lack lackiert oder
mit einem Polymerfilm beschichtet werden.
[0045] In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform einer Bandbeschichtungsanlage mit acht
in Bandlaufrichtung v hintereinander angeordneten Elektrolysetanks 1a-1h gezeigt.
Die Elektrolysetanks 1a-1h sind dabei in drei Gruppen gruppiert, nämlich eine vordere
Gruppe mit den beiden ersten Elektrolysetanks 1a, 1b, eine mittlere Gruppe mit den
in Bandlaufrichtung nachfolgenden Elektrolysetanks 1c-1f und eine hintere Gruppe mit
den beiden letzten Elektrolysetanks 1g und 1h. In den Gruppen von Elektrolysetanks
liegen jeweils unterschiedlich hohe Stromdichten j
1, j
2, j
3 vor, wobei in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks 1a, 1b eine niedrige Stromdichte
j
1, in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks 1c-1f eine mittlere Stromdichte j
2 und in der hinteren Gruppe von Elektrolysetanks 1g, 1h eine hohe Stromdichte j
3 vorliegt, wobei j
1 < j
2 < j
3 ist und die niedrige Stromdichte j
1 > 20A/dm
2 ist.
[0046] In der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks 1a, 1b wird elektrolytisch eine Chrom
und Chromoxid enthaltende Schicht B1 und in der zweiten Gruppe von Elektrolysetanks
1c-1f eine zweite Schicht B2 und in der hinteren Gruppe von Elektrolysetanks 1g, 1h
eine dritte Schicht B3 auf das Metallband M appliziert. Wie bei dem Ausführungsbeispiel
von Figur 1 weisen die Schichten B1, B2, B3 dabei aufgrund der unterschiedlichen Stromdichten
j
1, j
2, j
3 in den hintereinander angeordneten Gruppen von Elektrolysetanks unterschiedliche
Zusammensetzung auf, wobei die Schicht B1 einen höheren Chromoxid-Anteil enthält als
die zweite Schicht B2 und die dritte Schicht B3 einen höheren Chromoxid-Anteil enthält
als die beiden Schichten B1 und B2.
[0047] In
Tabelle 2 sind analog zur Tabelle 1 beispielhaft geeignete Stromdichten j
1, j
2, j
3 in den einzelnen Elektrolysetanks 1a bis 1h bei verschiedenen Bandgeschwindigkeiten
v dargestellt, wobei in den Elektrolysetanks 1a, 1b der vorderen Gruppe jeweils eine
niedrige Stromdichte j
1, in den Elektrolysetanks 1c bis 1f der mittleren Gruppe jeweils eine mittlere Stromdichte
j
2 und in den Elektrolysetanks 1g, 1h der hinteren Gruppe jeweils eine hohe Stromdichte
j
3 eingestellt ist, wobei j
1 < j
2 < j
3 ist.
[0048] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Bandbeschichtungsanlage von Figur
2 erzeugte Beschichtung B auf der Oberfläche des Metallbands M weist damit im Wesentlichen
die gleiche Zusammensetzung und Struktur auf wie in Figur 3 dargestellt.
[0049] Mit der Bandbeschichtungsanlage von Figur 2 können wegen der höheren Anzahl der Elektrolysetanks
und der damit einhergehenden höheren Gesamt-Elektrolysedauer, in der sich das als
Kathode geschaltete Metallband elektrolytisch wirksam in Kontakt mit der Elektrolytlösung
E befindet, Beschichtungen B mit höheren Gewichtsauflagen erzeugt werden.
[0050] Zur Erzielung einer ausreichenden Korrosionsbeständigkeit weisen die Beschichtungen
B bevorzugt eine gesamte Gewichtsauflage des Chroms von wenigstens 40 mg/m
2 und besonders bevorzugt von 70 mg/m
2 bis 180 mg/m
2 auf. Der im Chromoxid enthaltenen Anteil der gesamten Gewichtsauflage des Chroms
liegt dabei, gemittelt über die gesamte Auflage der Beschichtung B, bei wenigstens
5% und bevorzugt zwischen 10% und 15%. Zweckmäßig weist die Beschichtung B insgesamt
einen Chromoxid-Anteil mit einer Gewichtsauflage des als Chromoxid gebundenen Chroms
von wenigstens 3 mg Chrom pro m
2 und insbesondere von 3 bis 15 mg/m
2 auf. Bevorzugt beträgt die Gewichtsauflage des als Chromoxid gebundenen Chroms, gemittelt
über die gesamte Auflage der Beschichtung B, wenigstens 7 mg Chrom pro m
2. Eine gute Haftung von organischen Lacken oder thermoplastischen Polymermaterialien
auf der Oberfläche der Beschichtung B kann bei Gewichtsauflagen des Chromoxid bis
ca. 15 mg/m
2 erzielt werden. Ein bevorzugter Bereich für die Gewichtsauflage des Chromoxid in
der Beschichtung B liegt daher zwischen 5 und 15 mg/ m
2.
[0051] Die gesamte Elektrolysedauer, in der das Metallband M elektrolytisch wirksamen Kontakt
mit der Elektrolytlösung E steht, liegt in dem Ausführungsbeispiel von Figur 2 über
alle Elektrolysetanks 1a-1h hinweg bevorzugt bei weniger als 16 Sekunden und insbesondere
zwischen 4 und 16 Sekunden.
Tabelle 1:
| Stromdichten j1, j2, j3 in den einzelnen Elektrolysetanks des ersten Ausführungsbeispiels (mit 3 Elektrolysetanks
1a - 1c) bei verschiedenen Bandgeschwindigkeiten v: |
| Tank |
1a |
1b |
1c |
| v [m/min] |
J1/ [A/dm2] |
J2/ [A/dm2] |
J3/ [A/dm2] |
| 100 |
25 |
29 |
75 |
| 150 |
41 |
45 |
91 |
| 200 |
57 |
61 |
107 |
| 300 |
73 |
77 |
133 |
| 400 |
89 |
93 |
149 |
| 500 |
105 |
109 |
165 |
Tabelle 2:
| Stromdichten j1, j2, j3 in den einzelnen Elektrolysetanks des zweiten Ausführungsbeispiels (mit 8 Elektrolysetanks
1a - 1h, die zu drei Gruppen gruppiert sind) bei verschiedenen Bandgeschwindigkeiten
v: |
| Tank |
1a |
1b |
1c |
1d |
1e |
1f |
1g |
1h |
| v [m/min] |
J1/ [A/dm2] |
J1/ [A/dm2] |
J2/ [A/dm2] |
J2/ [A/dm2] |
J2/ [A/dm2] |
J2/ [A/dm2] |
J3 / [A/dm2] |
J3 / [A/dm2] |
| 100 |
25 |
25 |
29 |
29 |
29 |
29 |
75 |
75 |
| 150 |
41 |
41 |
45 |
45 |
45 |
45 |
91 |
91 |
| 200 |
57 |
57 |
61 |
61 |
61 |
61 |
107 |
107 |
| 300 |
73 |
73 |
77 |
77 |
77 |
77 |
133 |
133 |
| 400 |
89 |
89 |
93 |
93 |
93 |
93 |
149 |
149 |
| 500 |
105 |
105 |
109 |
109 |
109 |
109 |
165 |
165 |
1. Verfahren zur Herstellung eines mit einer Beschichtung (B) beschichteten Metallbands
(M), wobei die Beschichtung (B) Chrommetall und Chromoxid enthält und elektrolytisch
aus einer Elektrolytlösung (E), welche eine dreiwertige Chromverbindung enthält, auf
das Metallband (M) aufgebracht wird, indem das Metallband (M) als Kathode geschaltet
in Kontakt mit der Elektrolytlösung (E) gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband (M) nacheinander mit einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit (v) in
einer Bandlaufrichtung durch mehrere in Bandlaufrichtung hintereinander angeordnete
Elektrolysetanks (1a bis 1h) geleitet wird, wobei in dem in Bandlaufrichtung gesehen
ersten Elektrolysetank (1a) oder in einer vorderen Gruppe von Elektrolysetanks (1a,
1b) eine niedrige Stromdichte (j1), in einem in Bandlaufrichtung folgenden zweiten Elektrolysetank (1c) oder in einer
mittleren Gruppe von Elektrolysetanks (1c - 1f) eine mittlere Stromdichte (j2) und in einem in Bandlaufrichtung gesehen letzten Elektrolysetank (1h) oder in einer
hinteren Gruppe von Elektrolysetanks (1g, 1h) eine hohe Stromdichte (j3) vorliegt, wobei j1 ≤ j2 < j3 ist und die niedrige Stromdichte (j1) größer als 20 A/dm2 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromdichten (j1,j2, j3) in den Elektrolysetanks (1a - 1h) jeweils an die Bandgeschwindigkeit (v) angepasst
wird, wobei insbesondere und zumindest im Wesentlichen ein linearer Zusammenhang zwischen
der Bandgeschwindigkeit (v) und der jeweiligen Stromdichte (j1, j2, j3) vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Elektrolysetank (1a - 1h) wenigstens ein Anodenpaar (AP) mit zwei gegenüberliegenden
Anoden angeordnet ist, wobei das Metallband zwischen den gegenüberliegenden Anoden
eines Anodenpaars (AP) durchläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem in Bandlaufrichtung gesehen letzten Elektrolysetank (1c; 1h) wenigstens ein
Anodenpaar (APc) vorgesehen ist, welches im Vergleich zu den Anodenpaaren (AP) in
den vorangehenden Elektrolysetanks (1a, 1b bzw. 1a bis 1g) eine geringere Ausdehnung
in Bandlaufrichtung aufweist.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrolysedauer (tE), in der das Metallband (M) elektrolytisch wirksam in Kontakt mit der Elektrolytlösung
(E) steht, in jedem der Elektrolysetanks (1a-1c; 1a - 1h) kleiner als 2,0 Sekunden
ist und insbesondere zwischen 0,5 und 1,9 Sekunden liegt und bevorzugt kleiner als
1,0 Sekunden ist und insbesondere zwischen 0,6 Sekunden und 0,9 Sekunden liegt.
6. Verfahren nach Anspruch einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Elektrolysedauer (tE), in der das Metallband (M) elektrolytisch wirksam in Kontakt mit der Elektrolytlösung
(E) steht, über alle Elektrolysetanks (1a-1c; 1a - 1h) hinweg kleiner als 16 Sekunden
ist und insbesondere zwischen 4 und 16 Sekunden liegt und bevorzugt kleiner als 8
Sekunden ist und insbesondere zwischen 5 Sekunden und 7 Sekunden liegt.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrolysetanks (1a-1c; 1a bis 1h) mit der Elektrolytlösung (E) befüllt sind,
wobei die Zusammensetzung und/oder die Temperatur der Elektrolytlösung (E) in allen
Elektrolysetanks (1a bis 1h) zumindest im Wesentlichen gleich ist.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Temperatur der Elektrolytlösung (E) in allen Elektrolysetanks (1a-1c;
1a bis 1h) weniger als 40°C beträgt.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Temperatur der Elektrolytlösung in dem letzten Elektrolysetank (1c;
1h) oder der hinteren Gruppe von Elektrolysetanks (1g, 1h) zwischen 20°C und 40°C
und bevorzugt zwischen 25°C und 38°C und insbesondere bei 35°C liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Elektrolytlösung in dem letzten Elektrolysetank (1c; 1h) unter
40°C ist und insbesondere zwischen 25°C und 38°C liegt und dass die Temperatur der
Elektrolytlösung in den dem letzten Elektrolysetank (1h) vorangehenden Elektrolysetanks
(1a, 1b; 1a bis 1g) höher als 40°C ist und insbesondere zwischen 40°C und 70°C liegt.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrolytlösung (E) neben der dreiwertigen Chromverbindung, die bevorzugt basisches
Cr(III)-Sulfat (Cr2(SO4)3) umfasst, wenigstens einen Komplexbildner, insbesondere ein Alkalimetallcarboxylat,
bevorzugt ein Salz der Ameisensäure, insbesondere Kaliumformat oder Natriumformat,
umfasst, wobei das Verhältnis des Gewichtsanteils der dreiwertigen Chromverbindung
zum Gewichtsanteil der Komplexbildner, insbesondere der Formiate, zwischen 1:1,1 und
1:1,4 und bevorzugt zwischen 1:1,2 und 1:1,3 und besonders bevorzugt bei 1:1,25 liegt,
und dass die Elektrolytlösung zur Erhöhung der Leitfähigkeit bevorzugt ein Alkalimetallsulfat,
insbesondere Kalium- oder Natriumsulfat, umfasst, und/oder frei von Halogeniden, insbesondere
frei von Chlorid- und Bromid-Ionen sowie frei von einem Pufferungsmittel und insbesondere
frei von einem Borsäure-Puffer ist.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der dreiwertigen Chromverbindung in der Elektrolytlösung wenigstens
10g/l und bevorzugt mehr als 15 g/l beträgt und besonders bevorzugt bei 20 g/l oder
mehr liegt und/oder dass der pH-Wert der Elektrolytlösung (gemessen bei einer Temperatur
von 20°C) zwischen 2,0 und 3,0 und bevorzugt zwischen 2,5 und 2,9 und besonders bevorzugt
bei 2,7 liegt.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband mit einer Bandgeschwindigkeit von mindestens 100 m/min durch die Elektrolysetanks
(1a-1c; 1a bis 1h) bewegt wird.
14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der Elektrolytlösung aufgebrachte Beschichtung eine gesamte Gewichtsauflage
des Chroms von wenigstens 40 mg/m2, bevorzugt von 70 mg/m2 bis 180 mg/m2 aufweist, wobei der im Chromoxid enthaltene Anteil der gesamten Gewichtsauflage des
Chroms bei wenigstens 5%, bevorzugt bei 10 bis 15% liegt und/oder dass die aus der
Elektrolytlösung aufgebrachte Beschichtung einen Chromoxidanteil mit einer Gewichtsauflage
des als Chromoxid gebundenen Chroms von wenigstens 3 mg Cr pro m2, insbesondere von 3 bis 15 mg/m2 und bevorzugt von wenigstens 7 mg Cr pro m2 aufweist.
15. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Elektrolysetank (1a) oder in der vorderen Gruppe von Elektrolysetanks
(1a, 1b) eine Chrommetall und Chromoxid enthaltende Beschichtung (B) mit einem Gewichtsanteil
des Chromoxid von mehr als 5%, insbesondere von 6 bis 15 % auf der Oberfläche des
Metallbands abgeschieden wird und/oder dass in dem zweiten Elektrolysetank (1b) oder
in der mittleren Gruppe von Elektrolysetanks (1c - 1f) eine Chrommetall und Chromoxid
enthaltende Beschichtung (B) mit einem Gewichtsanteil des Chromoxid von weniger als
5%, insbesondere von 1 bis 3 %, auf der Oberfläche des Metallbands abgeschieden wird
und/oder dass in dem dritten Elektrolysetank (1c) oder in der hinteren Gruppe von
Elektrolysetanks (1g, 1h) eine Chrommetall und Chromoxid enthaltende Beschichtung
(B) mit einem Gewichtsanteil des Chromoxid von mehr als 40%, insbesondere von 50 bis
80 % auf der Oberfläche des Metallbands abgeschieden wird.