[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungskonstruktion zwischen Zentrifugenrotor
und Antriebswelle eines Zentrifugenmotors nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Zentrifugenrotoren werden in Zentrifugen, insbesondere Laborzentrifugen, dazu eingesetzt,
um die Bestandteile von darin zentrifugierten Proben unter Ausnutzung der Massenträgheit
zu trennen. Dabei werden zur Erzielung hoher Entmischungsraten immer höhere Rotationsgeschwindigkeiten
eingesetzt. Laborzentrifugen sind dabei Zentrifugen, deren Zentrifugenrotoren bei
vorzugsweise mindestens 3.000, bevorzugt mindestens 10.000, insbesondere mindestens
15.000 Umdrehungen pro Minute arbeiten und zumeist auf Tischen platziert werden. Um
sie auf einem Arbeitstisch platzieren zu können, weisen sie insbesondere einen Formfaktor
von weniger als 1 m x 1 m x 1 m auf, ihr Bauraum ist also beschränkt. Vorzugsweise
ist dabei die Gerätetiefe auf max. 70 cm beschränkt. Es sind allerdings auch Laborzentrifugen
bekannt, die als Standzentrifugen ausgebildet sind, also eine Höhe im Bereich von
1 m bis 1,5 m aufweisen, um sie auf dem Boden eines Raumes platzieren zu können.
[0003] Solche Zentrifugen werden auf Gebieten der Medizin, der Pharmazie, der Biologie und
Chemie dgl. eingesetzt.
[0004] Die zu zentrifugierenden Proben werden in Probenbehältern gelagert und diese Probenbehälter
werden mittels des Zentrifugenrotors rotatorisch angetrieben. Dabei werden die Zentrifugenrotoren
üblicherweise mittels einer senkrechten Antriebswelle, die von einem elektrischen
Motor angetrieben wird, in Rotation versetzt. Die Kopplung zwischen dem Zentrifugenrotor
und der Antriebswelle erfolgt üblicherweise mittels der Nabe des Zentrifugenrotors.
[0005] Es gibt verschiedene Zentrifugenrotoren, die je nach Anwendungszweck eingesetzt werden.
Dabei können die Probenbehälter die Proben direkt enthalten oder in den Probenbehältern
sind eigene Probenbehältnisse eingesetzt, die die Probe enthalten, so dass in einem
Probenbehälter eine Vielzahl von Proben gleichzeitig zentrifugiert werden können.
Ganz allgemein sind Zentrifugenrotoren in Form von Festwinkelrotoren und Ausschwingrotoren
und weiteren bekannt.
[0006] Die Verbindungskonstruktion zwischen diesen Zentrifugenrotoren und den Antriebswellen
der Zentrifugenmotoren, die die Verriegelung des jeweiligen Zentrifugenrotors auf
der Antriebswelle im Betrieb der Zentrifuge sicherstellt, ist zumeist unabhängig von
der Art des Zentrifugenrotors universal so aufgebaut, dass verschiedene Typen von
Zentrifugenrotoren problemlos in derselben Zentrifuge eingesetzt werden können.
[0007] Solche Verbindungskonstruktionen sind üblicherweise so ausgebildet, dass zwischen
Zentrifugenrotor und Welle eine Schraubverbindung besteht, wodurch eine sehr sichere
und haltbare Verbindung herstellbar ist. Zum Verriegeln und Lösen der Verbindung ist
ein Schlüssel erforderlich, mit dem die Schraubverbindung betätigbar ist. Nachteilig
an dieser Verbindungskonstruktion ist es, dass mit dem Schlüssel zusätzliche Elemente
erforderliche sind, die verlegt werden können, und zudem keine Einhandbedienung möglich
ist.
[0008] Es ist aber auch schon bekannt, eine automatische Verriegelung zu verwenden, die
eine Einhandbedienung erlaubt. Dieses System wird beispielsweise von der Firma Sigma
Laborzentrifugen GmbH, An der Unteren Söse 50, 37520 Osterode am Harz, unter der Bezeichnung
"G-Lock®" vermarktet. Nachteilig daran ist allerdings, dass eine komplexe Umlenkung
von auf Exzenterelemente einwirkenden Zentrifugalkräften auf Kupplungselemente erfolgt,
was zahlreichen Fehleranfälligkeiten sowohl bei der Verriegelung als auch bei der
Entriegelung unterliegen kann, was letztlich den Betrieb dieser Kupplungsvorrichtung
im Alltag unsicher machen kann.
[0009] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zumindest teilweise
zu überwinden. Bevorzugt soll eine Einhandbedienung ermöglicht werden, für die kein
zusätzliches Werkzeug erforderlich ist. Insbesondere soll die Verbindungskonstruktion
so aufgebaut werden, dass die Verriegelung stets sichergestellt ist, wobei ein Verklemmen
oder Blockieren von Verriegelungselementen nicht erfolgen kann.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst mit der erfindungsgemäßen Verbindungskonstruktion nach
Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden
Beschreibung zusammen mit den Figuren angegeben.
[0011] Erfinderseits wurde erkannt, dass diese Aufgabe in überraschender Art und Weise dadurch
besonders einfach gelöst werden kann, wenn an einem der Elemente Antriebswelle und
Zentrifugenrotor ein Betätigungsmittel besteht, dass die Verriegelung lösbar macht,
weil dadurch eine echte Einhandbedienung ermöglicht wird und durch die Betätigungsmittel
auch ein Verklemmen oder dgl. der Verriegelungselemente wirksam verhindert wird.
[0012] Die erfindungsgemäße Verbindungskonstruktion zwischen Zentrifugenrotor und einer
sich entlang einer Wellenachse erstreckenden Antriebswelle eines Zentrifugenmotors,
wobei an einem der Elemente Zentrifugenrotor und Antriebswelle ein erstes Verriegelungselement
und an dem anderen der Elemente Zentrifugenrotor und Antriebswelle ein zweites Verriegelungselement
angeordnet ist, wobei das erste Verriegelungselement mit dem zweiten Verriegelungselement
im verriegelten Zustand der Verbindung in Eingriff steht und im nicht verriegelten
Zustand nicht im Eingriff steht, zeichnet sich somit dadurch aus, dass ein Betätigungsmittel
an einem der Elemente Zentrifugenrotor und Antriebswelle besteht, dessen Betätigung
bewirkt, dass das erste Verriegelungselement außer Eingriff mit dem zweiten Verriegelungselement
gerät, wodurch der Zentrifugenrotor von der Antriebswelle abnehmbar ist.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verriegelungselement
ein Hebel ist. Dadurch lässt sich die Verriegelung besonders einfach bewerkstelligen.
Wenn der Hebelarm des Hebels in einer Ebene parallel zur Wellenachse beweglich ist,
dann kann die Verbindungskonstruktion besonders schlank ausgebildet werden. Dies umso
mehr, wenn der Hebelarm in einer Ebene beweglich ist, die die Wellenachse einschließt.
Unter "Hebelarm" wird dabei derjenige Teil des Hebels verstanden, der die Verriegelung
mit dem zweiten Verriegelungselement eingeht.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Hebel um eine Achse
verschwenkbar gelagert ist. Dadurch lässt sich die Hebelfunktion besonders einfach
umsetzen. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verbindungsmittel
zumindest eine Fase aufweist, die als Verriegelungshilfe dient, wobei die Fase bevorzugt
parallel zur Längserstreckung des Hebels liegt. Dadurch lässt sich die Verbindungskonstruktion
besonders einfach verriegeln, weil dadurch das erste Verriegelungsmittel beim Aufstecken
des Zentrifugenrotors auf die Antriebswelle kein Hindernis darstellt.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verriegelungselement
so ausgebildet ist, dass es Fliehkraft bedingt in Eingriff mit dem zweiten Verriegelungselement
gerät. Dadurch erfolgt die Verriegelung selbsttätig beim Betriebs der Zentrifuge.
[0016] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das erste Verriegelungselement
in Richtung des Eingriffs mit dem zweiten Verriegelungselement vorgespannt ist. Dadurch
kann die Verriegelung auch schon ohne Fliehkraft, also selbsttätig ohne Rücksicht
auf den Betriebszustand der Zentrifuge erfolgen. Gleichzeitig kann die Vorspannung
auch als Vorspannung für das Betätigungsmittel dienen, wobei bevorzugt aber für das
Betätigungsmittel eine eigene Vorspannung vorgesehen ist. Wenn die Vorspannung zusätzlich
zur Fliehkraft eingesetzt wird, dann findet durch die Rotation des Zentrifugenrotors
eine Verstärkung der Verriegelung durch die Fliehkraft statt.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verriegelungselement
an dem Zentrifugenrotor angeordnet ist. Dadurch können die wesentlichen Elemente in
dem Zentrifugenrotor, bevorzugt dessen Nabe, angeordnet werden, wodurch die Langlebigkeit
verbessert wird, weil die Antriebswelle selbst insbesondere keine beweglichen Teile
für die Verbindungskonstruktion aufweisen muss. Vorteilhaft ist dann vorgesehen, dass
zumindest zwei erste Verriegelungselemente, bevorzugt drei erste Verriegelungselemente
bestehen. Dadurch ist die Verriegelung besonders sicher.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das zweite Verriegelungselement
ein Vorsprung der Antriebswelle ist, den das erste Verriegelungselement im verriegelten
Zustand hintergreift. Dadurch ist die Verbindungskonstruktion besonders einfach aufgebaut.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Betätigungsmittel eine
Anlagefläche für eine Gegenanlagefläche des ersten Verriegelungselements aufweist,
wobei eine der beiden Flächen Anlagefläche und Gegenanlagefläche in Betätigungsrichtung
des Betätigungsmittels zumindest im verriegelten Zustand der Verbindungskonstruktion
einen geneigten Verlauf derart aufweist, dass eine Betätigung des Betätigungsmittels
ein Verschwenken des ersten Verriegelungselements bewirkt wird. Dadurch lässt sich
die Entriegelung besonders einfach erreichen.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Anlagefläche in axialer
Richtung der Wellenachse geneigt verläuft. Dadurch können beispielsweise um eine Achse
verschwenkbar angeordnete Hebel sehr einfach entriegelt werden. Die Gegenanlagefläche
wird dann am besten in Richtung der Wellenachse gerade verlaufen, kann allerdings
auch eine Neigung aufweisen, die allerdings so bemessen sein muss, dass bei Verlagerung
des Betätigungsmittels in Betätigungsrichtung eine entriegelnde Kraft auf des erste
Verriegelungselement ausgeübt wird.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Betätigungsmittel als
Druckknopf ausgebildet ist, der gegen die Betätigungsrichtung vorgespannt ausgebildet
ist. Dadurch lässt sich die Entriegelung besonders einfach und ergonomisch vornehmen.
[0022] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Betätigungsmittel am
Zentrifugenrotor besteht. Dadurch kann die Antriebswelle kompakt ausgeführt werden.
Alternativ könnte das Betätigungsmittel allerdings auch an der Antriebswelle bestehen.
[0023] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Verbindungskonstruktion
eine Rastverbindung bereitstellt, wobei die Verriegelung im Rahmen einer Clipverbindung
erfolgt, die lösbar ausgestaltet ist. Dadurch ist die Verriegelung besonders sicher
und über das für den Nutzer hörbare Einrasten lässt sich die hergestellte Sicherheit
sehr leicht nachvollziehen. Zur Bereitstellung der Rastverbindung würde bevorzugt
eine Vorspannung des ersten Verbindungselements in Richtung des Eingriffs mit dem
zweiten Verriegelungselement bestehen. Andererseits könnte der Schwerpunkt des ersten
Verriegelungselements so angeordnet sein, dass das Einrasten automatisch beim Aufsetzen
des Zentrifugenrotors auf die Antriebswelle erfolgt.
[0024] Die Merkmale und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
anhand der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den Figuren
deutlich werden. Dabei zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Verbindungskonstruktion in einer bevorzugten Ausgestaltung im
entriegelten und getrennten Zustand im Schnitt,
- Fig. 2
- die Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 im verriegelten Zustand im Schnitt,
- Fig. 3
- die Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 im entriegelten Zustand im Schnitt,
- Fig. 4
- die Nabe des Zentrifugenrotors der Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 in einer perspektivischen
Ansicht im Schnitt,
- Fig. 5
- die Antriebswelle des Zentrifugenrotors der Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 in
einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 6
- die Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 in Detailansicht im Schnitt und
- Fig. 7
- eine Laborzentrifuge mit der erfindungsgemäßen Verbindungskonstruktion nach Fig. 1.
[0025] In den Fig. 1 bis 6 ist die erfindungsgemäße Verbindungskonstruktion 100 in einer
bevorzugten Ausgestaltung in verschiedenen Ansichten gezeigt.
[0026] Es ist zu erkennen, dass die Verbindungskonstruktion 100 zwischen einem nur teilweise
dargestellten Zentrifugenrotor 102 und einer nur teilweise dargestellten Antriebswelle
104 eines nicht weiter dargestellten Zentrifugenmotors als erste Verriegelungselemente
106 drei Hebel 106 aufweist, die jeweils um Achsen 108 verschwenkbar gelagert sind.
[0027] Diese Achsen 108 sind so in der Nabe 110 des Zentrifugenrotors 102 angeordnet, dass
die Hebel 106 sich konzentrisch um einen Aufnahmeraum 112 für die Antriebswelle 104
erstrecken und zwar mit einem Winkelabstand von jeweils 120°.
[0028] Die Hebel 106 weisen jeweils einen ersten Hebelarm 114 und einen zweiten Hebelarm
116 auf, die gegenüberliegend der Achse 108 angeordnet sind, wobei an dem ersten Hebelarm
114 ein zur Wellenachse W hinweisender Haken 118 angeordnet ist.
[0029] Der Aufnahmeraum 112 für die Antriebswelle 104 weist einem eingearbeiteten Innensechskant
120 auf, der mit einem entsprechenden Außensechskant 122 der Antriebswelle 104 korrespondiert
und der Drehmomentübertragung dient. Vorzugsweise ist dieser Innensechskant 120 aus
einem härten Werkstoff gefertigt als die Nabe 110 und ist in dieser Nabe 110 fixiert,
beispielsweise eingeschraubt oder eingeschrumpft.
[0030] Die Übertragung des Drehmomentes von Antriebswelle 104 auf Zentrifugenrotor 102 erfolgt
somit über eine formschlüssige Verbindung 120, 122. Alternativ zu der gezeigten Sechskantausbildung
könnte auch eine andere Vielkantausbildung, beispielsweise eine Achtkantausbildung
bestehen, oder die formschlüssige Verbindung könnte durch eine Feder-Nut-Verbindung
oder auch einer Mitnahmestift-Nut-Verbindung oder andere formschlüssige Verbindungen
erfolgen, die eine Drehmomentübertragung gestatten.
[0031] Außerdem weist die Nabe 110 einen Innenkonus 124 auf, der mit einem konischen Abschnitt
126 der Antriebswelle 104 korrespondiert und dem perfekt ausgerichteten Sitz des Zentrifugenrotors
102 auf der Antriebswelle 104 und einem Reibschluss dient. Dieser Innenkonus 124 geht
in einen Innenzylinder 128 über, der von einem mit der Nabe 110 verschraubten 129
Lagerbock 130 gebildet wird, an dem Ausleger 131 bestehen, an denen die Achsen 108
angeordnet sind. An diesem Lagerbock 130 könnten auch Vorspannmittel, beispielsweise
in der Form von Federn (nicht gezeigt) bestehen, die eine Vorspannung der ersten Hebelarme
114 mit den Haken 118 zur Wellenachse W hin bewirken. Allerdings sind in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel solche gesonderten Vorspannmittel nicht vorgesehen.
[0032] Die Antriebswelle 104 weist oberhalb des konischen Abschnitts 126 eine Nut 132 mit
einem oberen Vorsprung 134 auf, wobei sich oberhalb des oberen Vorsprungs 134 eine
Fase 136 erstreckt. Dieser Vorsprung 134 bildet das zweite Verriegelungselement.
[0033] Es ist weiterhin zu erkennen, dass die Nut 132 eine Umfangsgestaltung in Form eines
Außensechskants 137 aufweist, der parallel zum Außensechskant 122 ausgerichtet ist.
Dadurch liegt jeder Haken 118 immer parallel zu einer ihm zugeordneten Fläche des
Außensechskants 137.
[0034] Die Haken 118 weisen Fasen 138 auf, die in Richtung zum Innenkonus 124 hin orientiert
sind. Im verriegelten Zustand greifen die Haken 118 in die Nut 132 ein und hintergreifen
dabei den oberen Vorsprung 134.
[0035] Weiterhin weist die Nabe 110 einen zylindrischen Hohlraum 140 oberhalb des Lagerblocks
130 auf, der von einem deckelförmigen Verschlusselement 142 nach oben begrenzt wird.
In diesem Verschlusselement 142, das beispielsweise in die Nabe 110 eingeschraubt
143 sein kann, befindet sich eine Öffnung 144, in der das Betätigungselement 146 gleitend
verlagerbar aufgenommen ist.
[0036] Das Betätigungselement 146 weist einen als Druckknopf 148 ausgebildeten Körper 148
auf, der in seinem unteren Abschnitt in einen Kragen 150 aufweist, der radial nach
außen übersteht und im nicht eingedrückten Zustand des Betätigungselements 146 an
dem Verschlusselement 142 anliegt.
[0037] An dem Kragen 150 ist unterhalb ein Vorsprung 152 angeordnet, wobei am Übergang zwischen
Körper 148 und Vorsprung 152 gegenüberliegend vom Kragen 150 ein Abschnitt 154 mit
einer konischer Innenkontur besteht, der als Anlagefläche wirkt, die mit einer Gegenanlagefläche
156 der Hebel 106 korrespondiert.
[0038] Der Lagerblock 130 weist durch die Ausleger 131 eine Erhöhung 158 zur Ausbildung
einer Vertiefung 160 auf (vgl. Fig. 2). Eine Spiralfeder 162 ist in dieser Vertiefung
160 einerseits und zwischen dem Vorsprung 152 und dem Außenumfang des Hohlraums 140
anderseits angeordnet und spannt das Betätigungselement 146 in Richtung nach oben,
also entgegen der Betätigungsrichtung B des Betätigungselements 146 vor. Die Spiralfeder
162 stellt dadurch eine automatische Rückführung des Betätigungselements 146 vom betätigten
in den unbetätigten Zustand bereit.
[0039] Es ist in Fig. 3 auch zu erkennen, dass die Öffnung 144 einen Abschnitt 164 mit konischer
Neigung aufweist, der mit einem konischen Gegenabschnitt 166 des Betätigungselements
146 korrespondiert. Dadurch wird ein Verkanten des Betätigungselements 146 beim Verschieben
durch die Spiralfeder 162 entgegen der Betätigungsrichtung B wirksam verhindert.
[0040] Diese Verbindungskonstruktion 100 funktioniert wird nun wie folgt:
Im in Fig. 1 gezeigten Zustand wird der Zentrifugenrotor 102 mit seiner Nabe 110 auf
die Antriebswelle 104 des Zentrifugenmotors aufgesetzt. Dabei gelangen die Haken 118
mit ihren Fasen 138 in Kontakt mit der Fase 136 der Antriebswelle 104, wodurch der
erste Hebelarm 114 gegenüber der Wellenachse W nach außen abgelenkt wird, bis die
Haken 118 in der Nut 132 einrasten und dabei den oberen Vorsprung 134 hintergreifen
(vgl. Fig. 2). Die beiden Fasen 136, 138 stellen hier also eine Verriegelungshilfe
dadurch bereit, dass sie ein Verkanten oder Verhaken der Haken 118 an der Antriebswelle
104 verhindern.
[0041] Damit ein Einrasten schon vor dem Betrieb des Zentrifugenrotors 102 erfolgt, liegt
der Masseschwerpunkt M der Hebel 106 außen und oberhalb in Bezug auf die Achsen 108,
wodurch die Schwerkraft das Einrasten der Haken 118 in die Nut 132 bewirkt.
[0042] Die Ausgangslage der Hebel 106 wird durch die konische Innenfläche 154 des Betätigungselements
146 begrenzt. Dadurch können die zweiten Hebelarme 116 nicht nach außen kippen und
ein Aufsetzen des Zentrifugenrotors 102 verhindern. Ein nach innen Kippen stellt ebenfalls
kein Problem dar, da die Antriebswelle 104 beim Aufsetzen des Zentrifugenrotors 102
diese Hebel 106 wieder in die korrekte Position drückt. Ein nach innen Kippen könnte
jedoch auch durch entsprechende Anlagestellen im Lagerbock 130 konstruktiv vermieden
werden (nicht gezeigt).
[0043] Im Betrieb des Zentrifugenrotors 102 bewirkt der oberhalb der Achse 108 angeordnete
Massenschwerpunkt der Hebel 106, dass sich die zweiten Hebelarme 116 nach außen verlagern,
wodurch die Haken 118 fest in die Nut 132 gepresst werden und dadurch die Verriegelung
sicher erfolgt. Es gibt dabei nur ein verlagerndes Element 106, so dass die Funktion
der Verriegelung fehlerunanfällig ist.
[0044] Um die Verriegelung zu lösen, muss der Druckknopf 148 in Betätigungsrichtung B, also
nach unten verlagert werden. Dadurch wird die Anlagefläche 154 zur Anlage mit der
Gegenanlagefläche 156 gebracht, die im unverschwenkten Zustand parallel zur Wellenachse
W verläuft.
[0045] Bei dem weiteren Eindrücken des Druckknopfes 148 in Betätigungsrichtung B gleitet
die Gegenanlagefläche 156 an der Anlagefläche 154, wodurch eine Kraft auf die zweiten
Hebelarme 116 ausgeübt wird, wodurch die Haken 118 soweit radial nach außen verlagert
werden, bis sie vollständig aus der Nut 132 entfernt sind (vgl. Fig. 3). Dadurch liegen
die Haken 118 nicht mehr an dem oberen Vorsprung 134 an und die Nabe 110 kann von
der Antriebswelle 104 abgezogen werden, wobei der Druckknopf 148 nach dessen loslassen
durch die Spiralfeder 162 nach oben gleitet, bis der Kragen 150 an dem Verschlusselement
142 anliegt (vgl. Fig. 1).
[0046] Auch wenn vorstehend ein Beispiel gezeigt wurde, bei dem um eine Achse 108 verschwenkbare
Hebel 106 verwendet wurden, so können auch um eine Achse verschwenkbare Hebel verwendet
werden, die an der Antriebswelle angeordnet sind.
[0047] Außerdem muss das Betätigungselement 146 auch nicht zwingend an der Nabe 110 des
Zentrifugenrotors 102 angeordnet sein, es kann auch an der Antriebswelle angeordnet
sein.
[0048] In Fig. 7 ist eine Laborzentrifuge 200 gezeigt, die mit der erfindungsgemäßen Verbindungskonstruktion
10 bestückt ist.
[0049] Es ist zu erkennen, dass diese Laborzentrifuge 200 in üblicher Art und Weise ausgebildet
ist, und dabei ein Gehäuse 202 mit einem an seiner Vorderseite 204 angeordneten Bedienfeld
206 und einen Deckel 208 aufweist, der zum Verschließen des Zentrifugenbehälters 210
vorgesehen ist. In dem Zentrifugenbehälter 210 ist als Zentrifugenrotor ein Festwinkelrotor
12 angeordnet, der von der Antriebswelle eines Zentrifugenmotors (beides nicht gezeigt)
antreibbar ist.
[0050] Aus der vorstehenden Darstellung ist deutlich geworden, dass mit der vorliegenden
Erfindung eine Verbindungskonstruktion 100 zwischen Zentrifugenrotor 102 und Antriebswelle
104 einer Laborzentrifuge 200 bereitgestellt wird, durch die eine Einhandbedienung
ermöglicht ist, für die kein zusätzliches Werkzeug erforderlich ist. Dabei ist die
Verbindungskonstruktion 100 so aufgebaut, dass die Verriegelung 118, 132, 134 stets
sichergestellt ist, wobei ein Verklemmen oder Blockieren von Verriegelungselementen
118, 132, 134 nicht erfolgen kann.
[0051] Soweit nichts anders angegeben ist, können sämtliche Merkmale der vorliegenden Erfindung
frei miteinander kombiniert werden. Auch die in der Figurenbeschreibung beschriebenen
Merkmale können, soweit nichts anderes angegeben ist, als Merkmale der Erfindung frei
mit den übrigen Merkmalen kombiniert werden. Eine Beschränkung einzelner Merkmale
des Ausführungsbeispiels auf die Kombination mit anderen Merkmalen des Ausführungsbeispiels
ist dabei ausdrücklich nicht vorgesehen. Außerdem können gegenständliche Merkmale
umformuliert auch als Verfahrensmerkmale Verwendung finden und Verfahrensmerkmale
umformuliert als gegenständliche Merkmale. Eine solche Umformulierung ist somit automatisch
mit offenbart.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 100
- erfindungsgemäße Verbindungskonstruktion in einer bevorzugten Ausgestaltung
- 102
- Zentrifugenrotor
- 104
- Antriebswelle
- 106
- Hebel, erste Verriegelungselemente
- 108
- Achsen der Hebel 106
- 110
- Nabe
- 112
- Aufnahmeraum für die Antriebswelle
- 114
- erster Hebelarm
- 116
- zweiter Hebelarm
- 118
- Haken
- 120
- Innensechskant der Nabe 110
- 122
- Außensechskant der Antriebswelle 104
- 124
- Innenkonus der Nabe 110
- 126
- konischer Abschnitt der Antriebswelle 104
- 128
- Innenzylinder der Nabe 110
- 129
- Verschraubung von Lagerbock 130 an Nabe 110
- 130
- Lagerbock
- 131
- Ausleger am Lagerbock 130 für Achsen 108
- 132
- Nut
- 134
- oberer Vorsprung der Nut 132, zweites Verriegelungselement
- 136
- Fase an Antriebswelle 104
- 137
- Umfangsgestaltung der Nut 132 in Form eines Außensechskants
- 138
- Fasen an den Haken 118
- 140
- zylindrischer Hohlraum der Nabe
- 142
- deckelförmiges Verschlusselement
- 143
- Verschraubung des Verschlusselements 142 an der Nabe 110
- 144
- Öffnung
- 146
- Betätigungselement
- 148
- Druckknopf, Körper des Betätigungselements 146
- 150
- Kragen
- 152
- Vorsprung
- 154
- Abschnitt mit konischer Innenkontur, Anlagefläche
- 156
- Gegenanlagefläche der Hebel 106
- 158
- Erhöhung des Lagerblocks 130
- 160
- Vertiefung
- 162
- Spiralfeder
- 164
- Abschnitt mit konischer Neigung der Öffnung 144
- 166
- konischer Gegenabschnitt des Betätigungselements 146
- 200
- Laborzentrifuge
- 202
- Gehäuse
- 204
- Vorderseite des Gehäuses 202
- 206
- Bedienfeld
- 208
- Deckel
- 210
- Zentrifugenbehälter
- B
- Betätigungsrichtung des Betätigungselements 146
- M
- Massenschwerpunkt der Hebel 106
- W'
- Wellenachse
1. Verbindungskonstruktion (100) zwischen Zentrifugenrotor (102) und einer sich entlang
einer Wellenachse (W) erstreckenden Antriebswelle (104) eines Zentrifugenmotors, wobei
an einem der Elemente Zentrifugenrotor (102) und Antriebswelle (104) ein erstes Verriegelungselement
(106) und an dem anderen der Elemente Zentrifugenrotor (102) und Antriebswelle (104)
ein zweites Verriegelungselement (134) angeordnet ist, wobei das erste Verriegelungselement
(106) mit dem zweiten Verriegelungselement (134) im verriegelten Zustand der Verbindung
in Eingriff steht und im nicht verriegelten Zustand nicht im Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, dass ein Betätigungsmittel (146) an einem der Elemente Zentrifugenrotor (102) und Antriebswelle
(104) besteht, dessen Betätigung bewirkt, dass das erste Verriegelungselement (106)
außer Eingriff mit dem zweiten Verriegelungselement (134) gerät, wodurch der Zentrifugenrotor
(102) von der Antriebswelle (104) abnehmbar ist.
2. Verbindungskonstruktion (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verriegelungselement ein Hebel (106) ist, dessen Hebelarm (114) bevorzugt
in einer Ebene parallel zur Wellenachse (W) beweglich ist, wobei der Hebelarm (114)
insbesondere in einer Ebene beweglich ist, die die Wellenachse (W) einschließt.
3. Verbindungskonstruktion (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (106) um eine Achse (108) verschwenkbar gelagert ist.
4. Verbindungskonstruktion (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verbindungsmittel (106) zumindest eine Fase (138) aufweist, die als Verriegelungshilfe
dient, wobei die Fase (138) bevorzugt parallel zur Längserstreckung des Hebels (106)
liegt.
5. Verbindungskonstruktion nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verriegelungselement in Richtung des Eingriffs mit dem zweiten Verriegelungselement
vorgespannt ist.
6. Verbindungskonstruktion (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei erste Verriegelungselemente (106), bevorzugt drei erste Verriegelungselemente
(106) bestehen.
7. Verbindungskonstruktion (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verriegelungselement (106) an dem Zentrifugenrotor (102) angeordnet ist.
8. Verbindungskonstruktion (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Verriegelungselement (134) ein Vorsprung (134) der Antriebswelle (104)
ist, den das erste Verriegelungselement (106) im verriegelten Zustand hintergreift.
9. Verbindungskonstruktion (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (146) eine Anlagefläche (154) für eine Gegenanlagefläche (156)
des ersten Verriegelungselements (106) aufweist, wobei eine der beiden Flächen Anlagefläche
(154) und Gegenanlagefläche in Betätigungsrichtung (B) des Betätigungsmittels (146)
zumindest im verriegelten Zustand der Verbindungskonstruktion (100) einen geneigten
Verlauf derart aufweist, dass eine Betätigung des Betätigungsmittels (146) ein Verschwenken
des ersten Verriegelungselements (106) bewirkt wird, wobei bevorzugt die Anlagefläche
(154) in axialer Richtung der Wellenachse (W) geneigt verläuft.
10. Verbindungskonstruktion (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (146) als Druckknopf (148) ausgebildet ist, der gegen die Betätigungsrichtung
(B) vorgespannt (162) ausgebildet ist.
11. Verbindungskonstruktion (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (146) am Zentrifugenrotor (102) besteht.
12. Verbindungskonstruktion nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungskonstruktion eine Rastverbindung bereitstellt, wobei die Verriegelung
im Rahmen einer Clipverbindung erfolgt, die lösbar ausgestaltet ist.