[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungskonstruktion zwischen Zentrifugenrotor
und Antriebswelle eines Zentrifugenmotors nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Zentrifugenrotoren werden in Zentrifugen, insbesondere Laborzentrifugen, dazu eingesetzt,
um die Bestandteile von darin zentrifugierten Proben unter Ausnutzung der Massenträgheit
zu trennen. Dabei werden zur Erzielung hoher Entmischungsraten immer höhere Rotationsgeschwindigkeiten
eingesetzt. Laborzentrifugen sind dabei Zentrifugen, deren Zentrifugenrotoren bei
vorzugsweise mindestens 3.000, bevorzugt mindestens 10.000, insbesondere mindestens
15.000 Umdrehungen pro Minute arbeiten und zumeist auf Tischen platziert werden. Um
sie auf einem Arbeitstisch platzieren zu können, weisen sie insbesondere einen Formfaktor
von weniger als 1 m x 1 m x 1 m auf, ihr Bauraum ist also beschränkt. Vorzugsweise
ist dabei die Gerätetiefe auf max. 70 cm beschränkt. Es sind allerdings auch Laborzentrifugen
bekannt, die als Standzentrifugen ausgebildet sind, also eine Höhe im Bereich von
1 m bis 1,5 m aufweisen, um sie auf dem Boden eines Raumes platzieren zu können.
[0003] Solche Zentrifugen werden auf Gebieten der Medizin, der Pharmazie, der Biologie und
Chemie dgl. eingesetzt.
[0004] Die zu zentrifugierenden Proben werden in Probenbehältern gelagert und diese Probenbehälter
werden mittels des Zentrifugenrotors rotatorisch angetrieben. Dabei werden die Zentrifugenrotoren
üblicherweise mittels einer senkrechten Antriebswelle, die von einem elektrischen
Motor angetrieben wird, in Rotation versetzt. Die Kopplung zwischen dem Zentrifugenrotor
und der Antriebswelle erfolgt üblicherweise mittels der Nabe des Zentrifugenrotors.
[0005] Es gibt verschiedene Zentrifugenrotoren, die je nach Anwendungszweck eingesetzt werden.
Dabei können die Probenbehälter die Proben direkt enthalten oder in den Probenbehältern
sind eigene Probenbehältnisse eingesetzt, die die Probe enthalten, so dass in einem
Probenbehälter eine Vielzahl von Proben gleichzeitig zentrifugiert werden können.
Ganz allgemein sind Zentrifugenrotoren in Form von Festwinkelrotoren und Ausschwingrotoren
und weiteren bekannt.
[0006] Die Verbindungskonstruktion zwischen diesen Zentrifugenrotoren und den Antriebswellen
der Zentrifugenmotoren, die die Verriegelung des jeweiligen Zentrifugenrotors auf
der Antriebswelle im Betrieb der Zentrifuge sicherstellt, ist zumeist unabhängig von
der Art des Zentrifugenrotors universal so aufgebaut, dass verschiedene Typen von
Zentrifugenrotoren problemlos in derselben Zentrifuge eingesetzt werden können.
[0007] Solche Verbindungskonstruktionen sind üblicherweise so ausgebildet, dass zwischen
Zentrifugenrotor und Welle eine Schraubverbindung besteht, wodurch eine sehr sichere
und haltbare Verbindung herstellbar ist. Zum Verriegeln und Lösen der Verbindung ist
ein Schlüssel erforderlich, mit dem die Schraubverbindung betätigbar ist. Nachteilig
an dieser Verbindungskonstruktion ist es, dass mit dem Schlüssel zusätzliche Elemente
erforderliche sind, die verlegt werden können, und zudem keine Einhandbedienung möglich
ist.
[0008] Es ist aber auch schon bekannt, eine automatische Verriegelung zu verwenden, die
eine Einhandbedienung erlaubt. Dieses System wird beispielsweise von der Firma Sigma
Laborzentrifugen GmbH, An der Unteren Söse 50, 37520 Osterode am Harz, unter der Bezeichnung
"G-Lock®" vermarktet. Nachteilig daran ist allerdings, dass eine komplexe Umlenkung
von auf Exzenterelemente einwirkenden Zentrifugalkräften auf Kupplungselemente erfolgt,
was zahlreichen Fehleranfälligkeiten sowohl bei der Verriegelung als auch bei der
Entriegelung unterliegen kann, was letztlich den Betrieb dieser Kupplungsvorrichtung
im Alltag unsicher machen kann. Außerdem erfolgt für die Nutzer keine Rückmeldung
über die erfolgte Verriegelung, so dass die tatsächliche Betriebssicherheit für den
Nutzer unbekannt ist.
[0009] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zumindest teilweise
zu überwinden. Bevorzugt soll eine Einhandbedienung ermöglicht werden, für die kein
zusätzliches Werkzeug erforderlich ist. Insbesondere soll die Verbindungskonstruktion
so aufgebaut werden, dass die Verriegelung stets sichergestellt ist, wobei ein Verklemmen
oder Blockieren von Verriegelungselementen nicht erfolgen kann.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst mit der erfindungsgemäßen Verbindungskonstruktion nach
Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden
Beschreibung zusammen mit den Figuren angegeben.
[0011] Erfinderseits wurde erkannt, dass diese Aufgabe in überraschender Art und Weise dadurch
besonders einfach gelöst werden kann, wenn an einem der Elemente Antriebswelle und
Zentrifugenrotor ein Betätigungsmittel besteht, dass die Verriegelung lösbar macht,
weil dadurch eine echte Einhandbedienung ermöglicht wird und durch die Betätigungsmittel
auch ein Verklemmen oder dgl. der Verriegelungselemente wirksam verhindert wird.
[0012] Die erfindungsgemäße Verbindungskonstruktion zwischen Zentrifugenrotor und einer
sich entlang einer Wellenachse erstreckenden Antriebswelle eines Zentrifugenmotors,
wobei an einem der Elemente Zentrifugenrotor und Antriebswelle ein erstes Verriegelungselement
und an dem anderen der Elemente Zentrifugenrotor und Antriebswelle ein zweites Verriegelungselement
angeordnet ist, wobei das erste Verriegelungselement mit dem zweiten Verriegelungselement
im verriegelten Zustand der Verbindung in Eingriff steht und im nicht verriegelten
Zustand nicht im Eingriff steht, zeichnet sich somit dadurch aus, dass ein Betätigungsmittel
an einem der Elemente Zentrifugenrotor und Antriebswelle besteht, dessen Betätigung
bewirkt, dass das erste Verriegelungselement außer Eingriff mit dem zweiten Verriegelungselement
gerät, wodurch der Zentrifugenrotor von der Antriebswelle abnehmbar ist.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verriegelungselement
ein Hebel ist. Dadurch lässt sich die Verriegelung besonders einfach bewerkstelligen.
Wenn der Hebelarm des Hebels in einer Ebene parallel zur Wellenachse beweglich ist,
dann kann die Verbindungskonstruktion besonders schlank ausgebildet werden. Dies umso
mehr, wenn der Hebelarm in einer Ebene beweglich ist, die die Wellenachse einschließt.
Unter "Hebelarm" wird dabei derjenige Teil des Hebels verstanden, der die Verriegelung
mit dem zweiten Verriegelungselement eingeht.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Hebel an einem Gelenk
angeordnet ist. Dadurch lässt sich die Hebelfunktion konstruktiv noch einfacher umsetzen.
Bevorzugt ist das Gelenk federnd ausgebildet, weil dadurch Rückstellkräfte bestehen.
Das Gelenk kann auch durch eine elastisch federnde Ausbildung des Hebels selbst bewirkt
werden.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verbindungsmittel
zumindest eine Fase aufweist, die als Verriegelungshilfe dient, wobei die Fase bevorzugt
parallel zur Längserstreckung des Hebels liegt. Dadurch lässt sich die Verbindungskonstruktion
besonders einfach verriegeln, weil dadurch das erste Verriegelungsmittel beim Aufstecken
des Zentrifugenrotors auf die Antriebswelle kein Hindernis darstellt.
[0016] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verriegelungselement
in Richtung des Eingriffs mit dem zweiten Verriegelungselement vorgespannt ist. Dadurch
kann die Verriegelung selbsttätig ohne Rücksicht auf den Betriebszustand der Zentrifuge
erfolgen. Gleichzeitig kann die Vorspannung auch als Vorspannung für das Betätigungsmittel
dienen, wobei bevorzugt aber für das Betätigungsmittel eine eigene Vorspannung vorgesehen
ist.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verriegelungselement
an der Antriebswelle angeordnet ist. Dadurch kann die Verbindungskonstruktion sehr
kompakt gehalten werden. Vorteilhaft ist dann vorgesehen, dass zumindest vier erste
Verriegelungselemente, bevorzugt sechs erste Verriegelungselemente bestehen. Dadurch
ist die Verriegelung besonders sicher.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das zweite Verriegelungselement
ein Vorsprung an dem Zentrifugenrotor ist, an dem das erste Verriegelungselement sich
im verriegelten Zustand abstützt. Dadurch ist die Verbindungskonstruktion besonders
einfach aufgebaut.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Betätigungsmittel eine
Anlagefläche für eine Gegenanlagefläche des ersten Verriegelungselements aufweist,
wobei eine der beiden Flächen Anlagefläche und Gegenanlagefläche in Betätigungsrichtung
des Betätigungsmittels zumindest im verriegelten Zustand der Verbindungskonstruktion
einen geneigten Verlauf derart aufweist, dass eine Betätigung des Betätigungsmittels
ein Verschwenken des ersten Verriegelungselements bewirkt wird. Dadurch lässt sich
die Entriegelung besonders einfach erreichen.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Gegenanlagefläche im
verriegelten Zustand geneigt zur Richtung der Wellenachse verläuft. Dadurch können
beispielsweise an einem Gelenk angeordnete Hebel sehr einfach entriegelt werden. Die
Anlagefläche wird dann am besten in Richtung der Wellenachse gerade verlaufen, kann
allerdings auch eine Neigung aufweisen, die allerdings so bemessen sein muss, dass
bei Verlagerung des Betätigungsmittels in Betätigungsrichtung eine entriegelnde Kraft
auf des erste Verriegelungselement ausgeübt wird.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Verriegelungselement
und das zweite Verriegelungselement Kontaktflächen aufweisen, die im verriegelten
Zustand der Verbindungskonstruktion aneinander anliegen und die Verriegelung bewirken,
wobei diese Kontaktflächen gegenüber einer radialen Fläche um die Wellenachse geneigt
verlaufen. Dadurch kann die Verriegelung beim Aufschieben des Zentrifugenrotors auf
die Antriebswelle frühzeitig greifen, so dass ein vertikales Spiel zwischen Zentrifugenrotor
und Antriebswelle minimiert wird.
[0022] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Betätigungsmittel als
Druckknopf ausgebildet ist, der gegen die Betätigungsrichtung vorgespannt ausgebildet
ist. Dadurch lässt sich die Entriegelung besonders einfach und ergonomisch vornehmen.
[0023] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Betätigungsmittel am
Zentrifugenrotor besteht. Dadurch kann die Antriebswelle kompakt ausgeführt werden.
Alternativ könnte das Betätigungsmittel allerdings auch an der Antriebswelle bestehen.
[0024] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Verbindungskonstruktion
eine Rastverbindung bereitstellt, wobei die Verriegelung im Rahmen einer Clipverbindung
erfolgt, die lösbar ausgestaltet ist. Dadurch ist die Verriegelung besonders sicher
und über das für den Nutzer hörbare Einrasten lässt sich die hergestellte Sicherheit
sehr leicht nachvollziehen.
[0025] Die Merkmale und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit
den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Verbindungskonstruktion in einer ersten bevorzugten Ausgestaltung
im entriegelten und getrennten Zustand im Schnitt,
- Fig. 2
- die Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 im verriegelten Zustand im Schnitt,
- Fig. 3
- die Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 im entriegelten Zustand im Schnitt,
- Fig. 4
- die Nabe des Zentrifugenrotors der Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 in einer perspektivischen
Ansicht im Schnitt,
- Fig. 5
- die Antriebswelle des Zentrifugenrotors der Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 in
einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 6
- die Verbindungskonstruktion nach Fig. 1 in Detailansicht im Schnitt und
- Fig. 7
- eine Laborzentrifuge mit der erfindungsgemäßen Verbindungskonstruktion nach Fig. 1.
[0026] In den Fig. 1 bis 6 ist die erfindungsgemäße Verbindungskonstruktion 10 in einer
bevorzugten Ausgestaltung in verschiedenen Ansichten gezeigt.
[0027] Es ist zu erkennen, dass die Verbindungskonstruktion 10 zwischen einem nur teilweise
dargestellten Zentrifugenrotor 12 und einer nur teilweise dargestellten Antriebswelle
14 eines nicht weiter dargestellten Zentrifugenmotors als erste Verriegelungselemente
16 acht Federelemente 16 aufweist, die an einem gemeinsamen Federkranz 18 angeordnet
sind.
[0028] Dieser Federkranz 18 ist mittels einer Schraube 20 mit der Antriebswelle 14 konzentrisch
verschraubt, so dass sich die Federelemente 16 gleich beabstandet von einem zylindrischen
Abschnitt 22 der Antriebswelle 14 erstrecken. Dabei weisen die Federelemente 16 Vorsprünge
24 auf, die Füße 26 ausbilden, deren Basis 28 im in Fig. 6 dargestellten entspannten
Zustand der Federelemente 16 gegenüber einer radialen Ebene in Bezug auf die Wellenachse
W geneigt verlaufen. Weiterhin weisen die Vorsprünge 24 Fasen 30 auf, die geneigt
zur Längserstreckung des jeweiligen Federelements 16 verlaufen.
[0029] Die Federelemente 16 sind mit dem Federkranz 18 über Gelenke 32 verbunden, die eine
elastisch reversible Verlagerung der Füße 26 zur Wellenachse W hin erlauben. Zur Bereitstellung
der Elastizität sind die Federelemente 16 mit dem Federkranz 18 einstückig und beispielsweise
aus einem Thermoplast oder einem Federstahl gefertigt.
[0030] Die Federelemente 16 bilden somit als erste Verriegelungselemente wirkende Hebelarme,
die über die jeweiligen Gelenke 32 gegenüber dem Federkranz 18 verschwenkbar ausgebildet
sind
[0031] Am Übergang zwischen dem zylindrischen Abschnitt 22 zum konischen Abschnitt 34 der
Antriebswelle 14 befindet sich eine radial verlaufende Stufe 36, deren radiale Tiefe
zumindest der radialen Breite der Füße 26 entspricht, so dass die Füße 26 vollständig
auf bzw. hinter den Verlauf des konischen Profils des konischen Abschnitts 34 verlagert
werden können.
[0032] Die Nabe 38 des Zentrifugenrotors 12 weist einen Aufnahmeraum 39 für die Antriebswelle
14 mit einem eingearbeiteten Innensechskant 40 auf, der mit einem entsprechenden Außensechskant
42 der Antriebswelle 14 korrespondiert und der Drehmomentübertragung dient. Vorzugsweise
ist dieser Innensechskant 40 aus einem härten Werkstoff gefertigt als die Nabe 38
und ist in dieser Nabe 38 fixiert, beispielsweise eingeschraubt oder eingeschrumpft.
[0033] Die Übertragung des Drehmomentes von Antriebswelle 14 auf Zentrifugenrotor 12 erfolgt
somit über eine formschlüssige Verbindung 40, 42. Alternativ zu der gezeigten Sechskantausbildung
könnte auch eine andere Vielkantausbildung, beispielsweise eine Achtkantausbildung
bestehen, oder die formschlüssige Verbindung könnte durch eine Feder-Nut-Verbindung
oder auch einer Mitnahmestift-Nut-Verbindung oder andere formschlüssige Verbindungen
erfolgen, die eine Drehmomentübertragung gestatten.
[0034] Die Nabe 38 weist weiterhin einen Innenkonus 44 auf, der mit dem konischen Abschnitt
34 der Antriebswelle 14 korrespondiert und dem perfekt ausgerichteten Sitz des Zentrifugenrotors
12 auf der Antriebswelle 14 und einem Reibschluss dient. Dieser Innenkonus 44 geht
in einen Innenzylinder 46 über, dessen Durchmesser zumindest dem Außendurchmesser
der Stufe 36 entspricht, bevorzugt jedoch größer ist, wobei er dabei kleiner ist als
der Außendurchmesser der Füße 26 im entspannten Zustand der Federelemente 16.
[0035] Weiterhin besteht oberhalb des Innenzylinders 46 eine ringförmige Stufe 48, die radial
außerhalb von einer vertikalen Kante 50 begrenzt wird, die zu einer umlaufenden Erhöhung
52 gehört, die die Stufe 48 umgibt. Diese Stufe 48 bildet das zweite Verriegelungselement.
Die Kante 50 umgibt einen Innendurchmesser, der nur wenig größer ist als der Außendurchmesser
der Füße 26 im entspannten Zustand. Dadurch wird ein sicheres Verriegeln gewährleistet
und zugleich noch ein Anschlagen der Vorsprünge 24 an der Kante 50 während der plötzlichen
Entspannung der Federelemente 16 ermöglicht.
[0036] Weiterhin weist die Nabe 38 einen zylindrischen Hohlraum 54 oberhalb der Erhöhung
52 auf, der von einem deckelförmigen Verschlusselement 56 nach oben begrenzt wird.
In diesem Verschlusselement 56, das beispielsweise in die Nabe 38 eingeschraubt sein
kann, befindet sich eine Öffnung 58, in der das Betätigungselement 60 gleitend verlagerbar
aufgenommen ist.
[0037] Das Betätigungselement 60 weist einen als Druckknopf 62 ausgebildeten Körper 62 auf,
der in seinem unteren Abschnitt einen Kragen 64 aufweist, der radial nach außen übersteht
und im nicht eingedrückten Zustand des Betätigungselements 60 an dem Verschlusselement
56 anliegt.
[0038] Die Erhöhung 52 geht radial außen in eine Vertiefung 66 über. Eine Spiralfeder 68
ist in dieser Vertiefung 66 einerseits und zwischen dem gegenüber dem Kragen 64 vorstehenden
Abschnitt 69 des Köpers 62 und dem Außenumfang des Hohlraums 54 anderseits angeordnet
und spannt das Betätigungselement 60 in Richtung nach oben, also entgegen der Betätigungsrichtung
B des Betätigungselements 60 vor. Die Spiralfeder 68 stellt dadurch eine automatische
Rückführung des Betätigungselements 60 vom betätigten in den unbetätigten Zustand
bereit.
[0039] Diese Verbindungskonstruktion 10 funktioniert wird nun wie folgt:
Im in Fig. 1 gezeigten Zustand wird der Zentrifugenrotor 12 mit seiner Nabe 38 auf
die Antriebswelle 14 des Zentrifugenmotors aufgesetzt. Dabei gelangen die Vorsprünge
24 der Federelemente 16 mit den Fasen 30an den konischen Abschnitt 44 der Nabe 38
zur Anlage, wobei die Fasen 30 und der konische Abschnitt 44 also eine Verriegelungshilfe
dadurch bereitstellen, dass sie ein Verkanten oder Verhaken der Vorsprünge 24 an der
Nabe 38 verhindern.
[0040] Zugleich werden die Federelemente 16 durch ein stetiges weiteres Aufschieben der
Nabe 38 auf die Antriebswelle 14 soweit nach innen verlagert, dass sie in den Innenzylinder
46 eindringen können, wobei die Federelemente 16 im Extremfall bis zu dem zylindrischen
Abschnitt 22 hin eingeschwenkt werden können, so dass die Füße 26 vollständig auf
bzw. hinter den Verlauf des konischen Profils des konischen Abschnitts 34 und der
Stufe 36 verlagert werden können.
[0041] Nachdem die Nabe 38 soweit auf die Antriebswelle 14 aufgeschoben wurde, dass die
Vorsprünge 24 nicht mehr an dem Innenzylinder 46 anliegen, können sich die Federelemente
16 entspannen, wobei die Vorsprünge 24 sich aufgrund ihrer Vorspannung von selbst
nach außen verlagern, bis sie an der Kante 50 anliegen. Dabei stützen sich die Füße
26 an der Stufe 48 ab, so dass die Antriebswelle 14 nicht mehr aus der Nabe 38 herausgezogen
werden kann. Durch die einwirkenden Zentrifugalkräfte werden die Federelemente 16
mit den Füßen 26 im Betrieb radial nach außen gegenüber der Wellenachse W getrieben,
so dass diese Verriegelung im Betrieb selbstblockierend ist.
[0042] In Fig. 6 ist zu erkennen, dass der Vorsprung 48 eine zur Neigung der Basis 28 der
Füße 26 korrespondierende Neigung aufweist. Dadurch können sich die Füße 26 schon
frühzeitig beim Aufschieben des Zentrifugenrotors 12 auf die Antriebswelle 14 verlagern,
so dass ein zu großes vertikales Spiel zwischen Füßen 26 und Vorsprung 48 und damit
ein vertikales "Klappern" der Nabe 38 auf der Antriebswelle 14 verhindert werden.
[0043] Beim plötzlichen Entspannen der Federelemente 16 erfolgt ein Anschlagen der Vorsprünge
24 an der Kante 50, was ein deutlich hörbares Klick-Geräusch bewirkt, wodurch dem
Nutzer eindeutig signalisiert wird, dass die Verriegelung zwischen Nabe 38 und Antriebswelle
14 sicher erfolgte (vgl. Fig. 2 und 6).
[0044] Um die Verriegelung zu lösen, muss der Druckknopf 62 in Betätigungsrichtung B, also
nach unten verlagert werden. Dadurch wird die Anlagefläche 72 an dem gegenüber dem
Kragen 64 vorstehenden Abschnitt 69 des Köpers 62, die Richtung der Wellenachse W
verläuft, zur Anlage mit der Gegenanlagefläche 74 gebracht, die an dem Federelement
16 angeordnet ist und daher geneigt gegenüber der Wellenachse W verläuft (vgl. Fig.
3, die Verschwenkung der Federelemente 16 nach Innen zum zylindrischen Abschnitt 22
der Antriebswelle 14 hin ist hier aus zeichnungstechnischen Gründen nicht gezeigt,
erfolgt aber tatsächlich).
[0045] Bei dem weiteren Eindrücken des Druckknopfes 62 in Betätigungsrichtung B gleitet
die Gegenanlagefläche 74 an der Anlagefläche 72, wodurch eine Kraft auf die Federelemente
16 ausgeübt wird, wodurch die Füße 26 radial nach innen verlagert werden, bis sie
vollständig auf bzw. hinter den Verlauf des konischen Profils des konischen Abschnitts
34 verlagert werden können. Dadurch liegen die Füße 26 nicht mehr an der Stufe 48
an und die Nabe 38 kann von der Antriebswelle 14 abgezogen werden, wobei der Druckknopf
62 nach dessen loslassen durch die Spiralfeder 68 getrieben nach oben gleitet, bis
der Kragen 64 an dem Verschlusselement 56 anliegt (vgl. Fig. 1).
[0046] Es ist auch zu erkennen, dass die Öffnung 58 einen Abschnitt 76 mit konischer Neigung
aufweist, der mit einem konischen Gegenabschnitt 78 des Betätigungselements 60 korrespondiert.
Dadurch wird ein Verkanten des Betätigungselements 60 beim Verschieben durch die Spiralfeder
68 entgegen der Betätigungsrichtung B wirksam verhindert.
[0047] Auch wenn die ersten Verriegelungselemente 16 als Hebelarme 16 mit Vorsprüngen 24
und dadurch gebildeten Füßen 26 beschrieben wurden, handelt es sich dabei nur um eine
mögliche beispielhafte Ausbildung. Die Federelemente 16 könnten auch ohne Vorsprünge
24 und Füße 26 ausgebildet sein. Dies ist von Vorteil, wenn die Federelemente 16 aus
Federstahl hergestellt sind, weil dann die Ausbildung der Vorsprünge 24 und Füße 26
fertigungstechnisch komplizierter ist als eine Ausbildung ohne diese Elemente. Die
Verriegelung mit dem zweiten Verriegelungselement 48 würde dann ganz einfach über
gerade auslaufende Enden (nicht gezeigt) der Hebelarme 16 erfolgen.
[0048] In Fig. 7 ist eine Laborzentrifuge 100 gezeigt, die mit der erfindungsgemäßen Verbindungskonstruktion
10 bestückt ist.
[0049] Es ist zu erkennen, dass diese Laborzentrifuge 100 in üblicher Art und Weise ausgebildet
ist, und dabei ein Gehäuse 102 mit einem an seiner Vorderseite 104 angeordneten Bedienfeld
106 und einen Deckel 108 aufweist, der zum Verschließen des Zentrifugenbehälters 110
vorgesehen ist. In dem Zentrifugenbehälter 110 ist als Zentrifugenrotor ein Ausschwingrotor
12 angeordnet, der von der Antriebswelle eines Zentrifugenmotors (beides nicht gezeigt)
antreibbar ist.
[0050] Auch wenn vorstehend ein Beispiel gezeigt wurde, bei dem Federelemente 16 an der
Antriebswelle 14 verwendet wurden, so können auch Federelemente verwendet werden,
die in der Nabe angeordnet sind.
[0051] Außerdem muss das Betätigungselement 60 auch nicht zwingend an der Nabe 38 des Zentrifugenrotors
12 angeordnet sein, es kann auch an der Antriebswelle 14 angeordnet sein.
[0052] Aus der vorstehenden Darstellung ist deutlich geworden, dass mit der vorliegenden
Erfindung eine Verbindungskonstruktion 10 zwischen Zentrifugenrotor 12 und Antriebswelle
14 einer Laborzentrifuge 100 bereitgestellt wird, durch die eine Einhandbedienung
ermöglicht ist, für die kein zusätzliches Werkzeug erforderlich ist. Dabei ist die
Verbindungskonstruktion 10 so aufgebaut, dass die Verriegelung 16, 48 stets sichergestellt
ist, wobei ein Verklemmen oder Blockieren von Verriegelungselementen 16, 48 nicht
erfolgen kann. Zudem wird die Verriegelung 16, 48 dem Benutzer durch ein deutliches
Klickgeräusch sicher angezeigt.
[0053] Soweit nichts anders angegeben ist, können sämtliche Merkmale der vorliegenden Erfindung
frei miteinander kombiniert werden. Auch die in der Figurenbeschreibung beschriebenen
Merkmale können, soweit nichts anderes angegeben ist, als Merkmale der Erfindung frei
mit den übrigen Merkmalen kombiniert werden. Eine Beschränkung einzelner Merkmale
des Ausführungsbeispiels auf die Kombination mit anderen Merkmalen des Ausführungsbeispiels
ist dabei ausdrücklich nicht vorgesehen. Außerdem können gegenständliche Merkmale
umformuliert auch als Verfahrensmerkmale Verwendung finden und Verfahrensmerkmale
umformuliert als gegenständliche Merkmale. Eine solche Umformulierung ist somit automatisch
mit offenbart.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 10
- die erfindungsgemäße Verbindungskonstruktion in einer ersten bevorzugten Ausgestaltung,
- 12
- Zentrifugenrotor
- 14
- Antriebswelle
- 16
- erste Verriegelungselemente, Federelemente, Hebelarme
- 18
- Federkranz
- 20
- Schraube
- 22
- zylindrischer Abschnitt der Antriebswelle
- 24
- Vorsprünge
- 26
- Füße
- 28
- Basis, Kontaktfläche des ersten Verbindungselements 16
- 30
- Fasen
- 32
- Gelenke
- 34
- konischer Abschnitt der Antriebswelle 14
- 36
- radial verlaufende Stufe
- 38
- Nabe des Zentrifugenrotors 12
- 39
- Aufnahmeraum für die Antriebswelle 14
- 40
- Innensechskant der Nabe 38
- 42
- Außensechskant der Antriebswelle 14
- 44
- Innenkonus der Nabe 38
- 46
- Innenzylinder der Nabe 38
- 48
- ringförmige Stufe, zweites Verriegelungselement, Kontaktfläche des zweiten Verbindungselements
48
- 50
- vertikale Kante
- 52
- umlaufende Erhöhung
- 54
- zylindrischer Hohlraum der Nabe 38
- 56
- deckelförmiges Verschlusselement
- 58
- Öffnung
- 60
- Betätigungselement
- 62
- Druckknopf, Körper des Betätigungselements 60
- 64
- Kragen
- 66
- Vertiefung
- 68
- Spiralfeder
- 69
- gegenüber dem Kragen 64 vorstehender Abschnitt des Köpers 62
- 72
- Anlagefläche
- 74
- Gegenanlagefläche
- 76
- Abschnitt mit konischer Neigung der Öffnung 58
- 78
- konischer Gegenabschnitt des Betätigungselements 60
- 100
- Laborzentrifuge
- 102
- Gehäuse
- 104
- Vorderseite des Gehäuses 102
- 106
- Bedienfeld
- 108
- Deckel
- 110
- Zentrifugenbehälter
- B
- Betätigungsrichtung des Betätigungselements 60
- W
- Wellenachse
1. Verbindungskonstruktion (10) zwischen Zentrifugenrotor (12) und einer sich entlang
einer Wellenachse (W) erstreckenden Antriebswelle (14) eines Zentrifugenmotors, wobei
an einem der Elemente Zentrifugenrotor (12) und Antriebswelle (14) ein erstes Verriegelungselement
(16) und an dem anderen der Elemente Zentrifugenrotor (12) und Antriebswelle (14)
ein zweites Verriegelungselement (48) angeordnet ist, wobei das erste Verriegelungselement
(16) mit dem zweiten Verriegelungselement (48) im verriegelten Zustand der Verbindung
in Eingriff steht und im nicht verriegelten Zustand nicht im Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, dass ein Betätigungsmittel (60) an einem der Elemente Zentrifugenrotor (12) und Antriebswelle
besteht, dessen Betätigung bewirkt, dass das erste Verriegelungselement (16) außer
Eingriff mit dem zweiten Verriegelungselement (48) gerät, wodurch der Zentrifugenrotor
(12) von der Antriebswelle (14) abnehmbar ist.
2. Verbindungskonstruktion (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verriegelungselement (16) ein Hebel ist, dessen Hebelarm bevorzugt in einer
Ebene parallel zur Wellenachse (W) beweglich ist, wobei der Hebelarm insbesondere
in einer Ebene beweglich ist, die die Wellenachse (W) einschließt.
3. Verbindungskonstruktion (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (16) an einem Gelenk (32) angeordnet ist, wobei das Gelenk (32) bevorzugt
federnd ausgebildet ist, wobei Gelenk (32) insbesondere durch eine elastisch federnde
Ausbildung des Hebels (16) selbst bewirkt ist.
4. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verbindungsmittel (16) zumindest eine Fase (30) aufweist, die als Verriegelungshilfe
dient, wobei die Fase (30) bevorzugt parallel zur Längserstreckung des Hebels (16)
liegt.
5. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verriegelungselement (16) in Richtung des Eingriffs mit dem zweiten Verriegelungselement
(48) vorgespannt ist.
6. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest vier erste Verriegelungselemente (16), bevorzugt sechs erste Verriegelungselemente
(16) bestehen.
7. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verriegelungselement (16) an der Antriebswelle (14) angeordnet ist.
8. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Verriegelungselement (48) ein Vorsprung an dem Zentrifugenrotor (12) ist,
an dem das erste Verriegelungselement (16) sich im verriegelten Zustand abstützt.
9. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (60) eine Anlagefläche (72) für eine Gegenanlagefläche (74)
des ersten Verriegelungselements (16) aufweist, wobei eine der beiden Flächen Anlagefläche
und Gegenanlagefläche (74) in Betätigungsrichtung (B) des Betätigungsmittels (60)
zumindest im verriegelten Zustand der Verbindungskonstruktion (10) einen geneigten
Verlauf derart aufweist, dass eine Betätigung des Betätigungsmittels (60) ein Verschwenken
des ersten Verriegelungselements (16) bewirkt wird, wobei bevorzugt die Gegenanlagefläche
(74) im verriegelten Zustand geneigt zur Richtung der Wellenachse (W) verläuft.
10. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Verriegelungselement (16) und das zweite Verriegelungselement (48) Kontaktflächen
(28, 48) aufweisen, die im verriegelten Zustand der Verbindungskonstruktion (10) aneinander
anliegen und die Verriegelung bewirken, wobei diese Kontaktflächen (28, 48) gegenüber
einer radialen Fläche um die Wellenachse (W) geneigt verlaufen.
11. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (60) als Druckknopf (62) ausgebildet ist, der gegen die Betätigungsrichtung
(B) vorgespannt (68) ausgebildet ist.
12. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (60) am Zentrifugenrotor (12) besteht.
13. Verbindungskonstruktion (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungskonstruktion (10) eine Rastverbindung (16, 48) bereitstellt, wobei
die Verriegelung im Rahmen einer Clipverbindung (16, 48) erfolgt, die lösbar ausgestaltet
ist.