[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine spezielle Tensidzusammensetzung zur Verbesserung
der physikalischen Eigenschaften eines Reinigungsmittels, insbesondere eines Handspülmittels.
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines solchen
Reinigungsmittels zum Reinigen von festen Oberflächen, insbesondere von Geschirr.
[0002] Es besteht ein hoher Bedarf an flüssigen Reinigungsmitteln, insbesondere Handgeschirrspülmitteln,
da diese einfacher anzuwenden und zu dosieren sind als feste Mittel. Flüssige Reinigungsmittel
werden üblicherweise in Dosierflaschen angeboten. Die Viskosität solcher Mittel ist
von herausragender Bedeutung: Sind Reinigungsmittel zu viskos, wird eine Dosierung
erschwert. Oftmals bleiben Reinigungsmittelreste in der Dosierflasche zurück, da diese
wegen der hohen Viskosität des Reinigungsmittels nicht vollständig aus der Flasche
entfernt werden können. Ferner sind hochviskose Reinigungsmittel langsamer in Wasser
lösbar und damit weniger geeignet zur Verwendung als Handgeschirrspülmittel. Die Viskosität
der Mittel kann durch eine Erhöhung des Lösungsmittelgehaltes herabgesetzt werden.
In der Regel geht dies allerdings einher mit einer Verminderung der Reinigungsleistung
und aufwändigeren und teureren Herstellungsverfahren, da zusätzliche Lösungsmittel
zudosiert werden müssen.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, Tensidkombinationen für
Handgeschirrspülmittel zu identifizieren, die eine gute Reinigungsleistung aufweisen
und welche einfach und vollständig dosiert werden können. Ferner soll das Reinigungsmittel
trotz dieser vorteilhaften Eigenschaften einfach und kosteneffizient herstellbar sein.
[0004] Diese der vorliegenden Anmeldung zugrundeliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Aminoxid-haltiges Handgeschirrspülmittel erfüllt, umfassend wenigstens ein anionisches
Tensid und wenigstens ein Aminoxid Tensid, wobei die Menge an Aminoxid Tensid 10 Gew.-%
bis 50 Gew.-% der Gesamtmenge an Tensid beträgt, und die Zusammensetzung bevorzugt
einen Viskositätsfaktor von 0,1 bis 50 mPas aufweist.
[0005] Die Erfinder haben überraschenderweise entdeckt, dass im Falle von Tensidkombinationen
mit Aminoxiden die Viskosität eine besonders starke Abhängigkeit vom pH aufweist,
sofern leicht saure bis bevorzugt alkalische pH Werte vorliegen. Der Viskositätsfaktor
(V) kann mittels der Beziehung V = Viskosität [mPa*s] / pH / 100 bestimmt werden.
Der Viskositätsfaktor spiegelt also das Zusammenspiel von pH-Wert und Viskosität wieder.
[0006] Die Viskosität von Flüssigkeiten wird erfindungsgemäß bei 20°C mit einem Brookfield
DV-II+ Pro Viscometer mit Spindel 31, bei 0.6 rpm gemessen.
[0007] In einem weiteren Aspekt richtet sich die vorliegende Erfindung ferner auf die Verwendung
eines wie hierin beschriebenen Reinigungsmittels, vorzugsweise Geschirrspülmittels,
besonders bevorzugt Handgeschirrspülmittels, zum Reinigen von festen Oberflächen,
sowie auf ein Verfahren zur Reinigung von harten Oberflächen, dadurch gekennzeichnet,
dass in mindestens einem Verfahrensschritt ein wie hierin beschriebenes Reinigungsmittel,
vorzugsweise Geschirrspülmittel, besonders bevorzugt Handgeschirrspülmittel, angewendet
wird.
[0008] Schließlich betrifft die Erfindung auch die Verwendung der hierin beschriebenen Tensidkombinationen
zur Verbesserung der Spülleistung eines Geschirrspülmittels, vorzugsweise Handgeschirrspülmittels.
[0009] Sofern im Zusammenhang mit der Erfindung von Gesamtmenge Verhältnis von Aminoxid
zu Gesamtmenge an Tensid gesprochen wird, so ist zu beachten, dass das Aminoxid als
nichtionisches Tensid zur Gesamtmenge an Tensid hinzuzurechnen ist.
[0010] "Mindestens ein", wie hierin verwendet, schließt ein, ist aber nicht begrenzt auf,
1, 2, 3, 4, 5, 6 und mehr.
[0011] Alle Prozentangaben, die im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Zusammensetzungen
gemacht werden, beziehen sich, sofern nicht explizit anders angegeben auf Gew.-%,
jeweils bezogen auf die betreffende Mischung.
[0012] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren
Derivate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte
Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen.
Insbesondere sind auch die beispielsweise nach der ROELENschen Oxo-Synthese erhältlichen
Oxo-Alkohole bzw. deren Derivate entsprechend einsetzbar.
[0013] Wann immer im Folgenden Erdalkalimetalle als Gegenionen für einwertige Anionen genannt
sind, so bedeutet das, dass das Erdalkalimetall natürlich nur in der halben - zum
Ladungsausgleich ausreichenden - Stoffmenge wie das Anion vorliegt.
[0014] Unter einem Reinigungsmittel sind erfindungsgemäß alle Mittel zu verstehen, die sich
zum Reinigen von festen Oberflächen eignen, wie zum Beispiel Geschirrspülmittel, insbesondere
Handgeschirrspülmittel. Weitere geeignete Inhaltsstoffe werden weiter unten im Detail
beschrieben.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben,
wobei das Handgeschirrspülmittel keine Betaine umfasst. Die Handgeschirrspülmittel
gemäß dieser Ausführungsform sind wegen des Verzichts auf ein amphoteres Tensid einfacher
und kosteneffizienter herstellbar als ein Mehrkomponententensidsystem mit Betain,
ohne dass durch den Verzicht auf ein amphoteres Tensid zu einer Verminderung der Reinigungsleistung
kommt. Es wird vermutet, dass der Verzicht auf Betaine vorteilhafterweise die Senkung
der Viskosität bewirkt.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben,
wobei die Menge an Aminoxid Tensid 20 Gew.-% bis 30 Gew.-% der Gesamtmenge an Tensid
beträgt.
[0017] Die Erfinder haben überraschenderweise entdeckt, dass im Falle von Tensidkombinationen
mit Aminoxiden die Viskosität eine besonders starke Abhängigkeit vom pH aufweist,
sofern leicht saure bis alkalische pH Werte vorliegen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
wird daher ein Handgeschirrspülmittel beschrieben, wobei der pH Wert 6 bis 10 beträgt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben,
wobei der pH Wert 6 bis 9 beträgt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein
Handgeschirrspülmittel beschrieben, wobei der pH Wert 7 bis 9 beträgt. Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben, wobei
der pH Wert 7 bis 8,5 beträgt, und weiter bevorzugt 7 bis 8. Ebenfalls bevorzugt ist
ein pH Wert von etwa 7,5. Die genannten pH Bereiche sind bevorzugt, da die verwendeten
Enzyme, insbesondere Protease und/oder Amylasen, besonders wirksam stabilisiert werden
können. Andererseits sind diese pH Werte bei den aus dem Stand der Technik bekannten
Zusammensetzungen mit Aminoxiden kritisch, da die Viskositätswerte erheblich ansteigen.
[0018] Bevorzugt umfasst die Zusammensetzung ein oder mehrere anionische Tenside in einer
Menge von insgesamt 3 Gew.-% bis 60 Gew.-%, weiter bevorzugt von 3 Gew.-% bis 40 Gew.-%,
und weiter bevorzugt von 10 Gew.-% bis 35 Gew.-%.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben,
wobei das anionische Tensid ein alkoxyliertes anionisches Tensid ist, bevorzugt mit
einem Alkoxylierungsgrad von über 1,75 und weiter bevorzugt von über 1,75 und von
unter 3 und noch weiter bevorzugt von 2. Dabei ist das anionische Tensid weiter bevorzugt
ein Ethersulfat, wobei das Ethersulfat noch weiter bevorzugt Laurylethersulfat ist.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben,
wobei das Handgeschirrspülmittel nur das wenigstens eine anionische Tensid und das
wenigstens eine Aminoxid als Tenside umfasst. Die Handgeschirrspülmittel gemäß dieser
Ausführungsform sind wegen des Verzichts auf weitere Tenside, wie z.B. amphotere Tenside,
einfacher und kosteneffizienter herstellbar als Mehrkomponententensidsysteme, ohne
dass es zu einer Verminderung der Reinigungsleistung kommt.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben,
wobei das Handgeschirrspülmittel nur ein Ethersulfat und ein Aminoxid als Tenside
umfasst. Solche Ethersulfate stellen besonders bevorzugte Aniontenside im Zusammenspiel
mit Aminoxiden dar, insbesondere wenn auf amphotere Tenside verzichtet wird.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben,
wobei das Handgeschirrspülmittel ein hydrotropes Mittel enthält, wobei das hydrotrope
Mittel bevorzugt Natrium Cumolsulfonat umfasst.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Handgeschirrspülmittel beschrieben,
wobei das Handgeschirrspülmittel einen Viskositätsfaktor von 0,2 bis 30 mPas aufweist.
Der Viskositätsfaktor spiegelt das Zusammenspiel von pH-Wert und Viskosität wieder,
welches im vorliegenden Fall durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung gegeben ist.
[0023] Diese und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann
aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung und Ansprüche ersichtlich.
Dabei kann jedes Merkmal aus einem Aspekt der Erfindung in jedem anderen Aspekt der
Erfindung eingesetzt werden. Ferner ist es selbstverständlich, dass die hierin enthaltenen
Beispiele die Erfindung beschreiben und veranschaulichen sollen, diese aber nicht
einschränken und insbesondere die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt ist.
Numerische Bereiche, die in dem Format "von x bis y" angegeben sind, schließen die
genannten Werte ein. Wenn mehrere bevorzugte numerische Bereiche in diesem Format
angegeben sind, ist es selbstverständlich, dass alle Bereiche, die durch die Kombination
der verschiedenen Endpunkte entstehen, ebenfalls erfasst werden.
[0024] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthält mindestens ein Aminoxid. Prinzipiell
sind diesbezüglich alle im Stand der Technik für diese Zwecke etablierten Aminoxide,
also Verbindungen, die die Formel R
1R
2R
3NO aufweisen, worin jedes R
1, R
2 und R
3 unabhängig von den anderen eine gegebenenfalls substituierte, beispielsweise Hydroxy-substituierte,
C
1-C
30 Kohlenwasserstoffkette ist, einsetzbar. Besonders bevorzugt eingesetzte Aminoxide
sind solche in denen R
1 C
12-C
18 Alkyl und R
2 und R
3 jeweils unabhängig C
1-C
4 Alkyl sind, insbesondere C
12-C
18 Alkyldimethylaminoxide. Beispielhafte Vertreter geeigneter Aminoxide sind N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid. C
12-C
18 Alkyldimethylaminoxide bzw. Mischungen, die auch C
16 und C
18-Alkyldimethylaminoxide enthalten, sind gegenüber C
12-C
14 Alkyldimethylaminoxiden bevorzugt. In gleicher Art und Weise sind generell Aminoxide
in denen R
1 auch C
16- und C
18-Reste umfasst gegenüber solchen, in denen R
1 nur C
12-14 Reste umfasst, bevorzugt. In verschiedenen Ausführungsformen enthalten die eingesetzten
Aminoxide daher mindestens 20 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-%, noch bevorzugter
mindestens 40 Gew.-%, am bevorzugtesten mindestens 50 Gew.-%, 60 Gew.-%, 70 Gew.-%
oder 80 Gew.-% C
16-18 Aminoxide bezogen auf das Gesamtgewicht der Aminoxide. In solchen Ausführungsformen
kann ein weiterer Rest der Aminoxide aus C
12-14 Aminoxiden bestehen. Es hat sich gezeigt, dass solche langkettigen Aminoxide den
kürzerkettigen im Hinblick auf die Reinigungsleistung, insbesondere in der beschriebenen
Tensidkombination, überlegen sind.
[0025] Die Reinigungsmittel der Erfindung enthalten ferner mindestens ein anionisches Tensid
aus der Gruppe der Ethersulfate. Bevorzugte Ethersulfate sind solche der Formel (I)
R
1-O-(AO)
n-SO
3- X
+ (I).
[0026] In dieser Formel (I) steht R
1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest,
vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für
einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R
1 sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-,
Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen,
wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Reste R
1 sind abgeleitet von C
12-C
18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C
10-C
20-Oxoalkoholen. X steht für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen
Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen und darunter Na
+ oder K
+, wobei Na
+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X
+ können ausgewählt sein aus NH4
+, ½ Zn
2+,½ Mg
2+,½ Ca
2+,½ Mn
2+, und deren Mischungen.
[0027] AO steht für eine Ethylenoxid- (EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung, vorzugsweise
für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl von 1 bis 50,
vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt
steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8.
Bevorzugt sind Fettalkoholethersulfate der Formel I-1
[0028]

mit k = 11 bis 19, n = 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. Besonders bevorzugte Vertreter sind
Na-C
12-14 Fettalkoholethersulfate mit 2 EO (k = 11-13, n = 2 in Formel II-1).
[0029] Obwohl nicht bevorzugt, können in den Mitteln der Erfindung zusätzlich zu den oben
genannten weitere Tensid eingesetzt werden. Geeignet sind beispielsweise Tenside aus
den Gruppen der Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate, Alkylestersulfonate, sekundären
Alkansulfonate, Fettalkoholalkoxylate, Alkylglykoside, alkoxylierte Fettsäurealkylester,
Fettsäurealkanolamide, Hydroxymischether, Sorbitanfettsäurester, Polyhydroxyfettsäureamide
und alkoxylierte Alkohole. Derartige Tenside sind im Stand der Technik bekannt. Erfindungsgemäß
bevorzugt ist allerdings ein Tensidsystem welches nur aus zwei Tensiden ausgebildet
ist und dabei frei von Betainen ist.
[0030] In einer Ausführungsform sind die Reinigungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung
flüssig und enthalten Wasser als Hauptlösungsmittel, d.h. es handelt sich um wässrige
Reinigungsmittel. Der Wassergehalt des erfindungsgemäßen wässrigen Mittels beträgt
üblicherweise 15 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 90 Gew.-%. In verschiedenen Ausführungsformen
beträgt der Wassergehalt mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt mehr als 15 Gew.-% und insbesondere
bevorzugt mehr als 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Reinigungsmittel.
[0031] Daneben können dem Reinigungsmittel nichtwässrige Lösungsmittel zugesetzt werden.
Geeignete nichtwässrige Lösungsmittel umfassen ein- oder mehrwertige Alkohole, Alkanolamine
oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar
sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n-Propanol, i-Propanol,
Butanolen, Glykol, Propandiol, Butandiol, Methylpropandiol, Glycerin, Diglykol, Propyldiglycol,
Butyldiglykol, Hexylenglycol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether,
Ethylenglykolmono-n-butylether, Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether,
Propylenglykolmethylether, Propylenglykolethylether, Propylenglykolpropylether, Dipropylenglykolmonomethylether,
Dipropylenglykolmonoethylether, Methoxytriglykol, Ethoxytriglykol, Butoxytriglykol,
1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylen-glykol-t-butylether,
Di-n-octylether sowie Mischungen dieser Lösungsmittel.
[0032] Das eine oder die mehreren nichtwässrigen Lösungsmittel ist/sind üblicherweise in
einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 8 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung
enthalten.
[0033] Die hierin beschriebenen Mittel können in verschiedenen Ausführungsformen ferner
mindestens ein Enzym, vorzugsweise eine Protease enthalten. Die eingesetzten Proteasen
sind vorzugsweise alkalische Serin-Proteasen. Sie wirken als unspezifische Endopeptidasen,
das heißt, sie hydrolysieren beliebige Säureamidbindungen, die im Inneren von Peptiden
oder Proteinen liegen und bewirken dadurch den Abbau proteinhaltiger Anschmutzungen
auf dem Reinigungsgut. Ihr pH-Optimum liegt meist im deutlich alkalischen Bereich.
[0034] Bei den erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Proteasen handelt es sich vorzugsweise
um eine Serin-Protease, insbesondere um eine Subtilase, besonders bevorzugt um ein
Subtilisin. Das Subtilisin kann dabei ein Wildtypenzym oder eine Subtilisin-Variante
sein, wobei das Wildtypenzym bzw. das Ausgangsenzym der Variante vorzugsweise aus
einer der folgenden ausgewählt ist:
- der Alkalischen Protease aus Bacillus amyloliquefaciens (BPN'),
- der Alkalischen Protease aus Bacillus licheniformis (Subtilisin Carlsberg),
- der Alkalischen Protease PB92,
- Subtilisin 147 und/oder 309 (Savinase)
- der Alkalischen Protease aus Bacillus lentus, vorzugsweise aus Bacillus lentus (DSM
5483),
- der Alkalischen Protease aus Bacillus alcalophilus (DSM 11233),
- der Alkalischen Protease aus Bacillus gibsonii (DSM 14391) oder einer hierzu mindestens
zu 70% identischen Alkalischen Protease,
- der Alkalischen Protease aus Bacillus sp. (DSM 14390) oder einer hierzu mindestens
zu 98,5% identischen Alkalischen Protease, und
- der Alkalischen Protease aus Bacillus sp. (DSM 14392) oder einer hierzu mindestens
zu 98,1 % identischen Alkalischen Protease.
[0035] Beispiele für die in den hierin beschriebenen Mitteln einsetzbaren Proteasen sind
Subtilisin 309 oder funktionale Fragmente/Varianten davon und Varianten der Alkalischen
Protease aus Bacillus lentus oder Varianten davon. Subtilisin 309 wird unter dem Handelsnamen
Savinase® von der Firma Novozymes A/S, Bagsvaerd, Dänemark vertrieben. Von dem Subtilisin
309 aus
Bacillus lentus sind unter den Handelsnamen Blaze® und Ovozyme® von der Firma Novozymes optimierte
Enzymvarianten erhältlich, die eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellen.
Von der Alkalischen Protease aus Bacillus lentus DSM 5483 leiten sich beispielsweise
die unter der Bezeichnung BLAP® geführten Protease-Varianten ab. Bevorzugt sind hier
insbesondere solche Protease-Varianten, die gegenüber dem BLAP wt (Wildtyp) Enzym,
in der Zählung gemäß BLAP wt, mindestens eine Mutation an R99 aufweisen, insbesondere
R99E oder R99D, insbesondere bevorzugt ist R99E, sowie optional zusätzlich mindestens
eine oder zwei, vorzugsweise alle drei der Aminosäuresubstitutionen S3T, V4l und V199l
aufweist, insbesondere bevorzugt sind die BLAP-Varianten, wie sie in SeqlD No 4 oder
5 der
WO2014/177430 beschrieben sind.
[0036] In den hierin beschriebenen Reinigungsmitteln können die einzusetzenden Enzyme ferner
zusammen mit Begleitstoffen, etwa aus der Fermentation, konfektioniert sein. In flüssigen
Formulierungen werden die Enzyme bevorzugt als Enzymflüssigformulierung(en) eingesetzt.
[0037] Die Proteasen werden in der Regel nicht in Form des reinen Proteins sondern vielmehr
in Form stabilisierter, lager- und transportfähiger Zubereitungen bereitgestellt.
Zu diesen vorkonfektionierten Zubereitungen zählen beispielsweise die durch Granulation,
Extrusion oder Lyophilisierung erhaltenen festen Präparationen oder, insbesondere
bei flüssigen oder gelförmigen Mitteln, Lösungen der Enzyme, vorteilhafterweise möglichst
konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren oder weiteren Hilfsmitteln versetzt.
[0038] Alternativ können die Enzyme sowohl für die feste als auch für die flüssige Darreichungsform
verkapselt werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung oder Extrusion der Enzymlösung
zusammen mit einem vorzugsweise natürlichen Polymer oder in Form von Kapseln, beispielsweise
solchen, bei denen die Enzyme wie in einem erstarrten Gel eingeschlossen sind oder
in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein enzymhaltiger Kern mit einer Wasser-,
Luft- und/oder Chemikalienundurchlässigen Schutzschicht überzogen ist. In aufgelagerten
Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe, beispielsweise Stabilisatoren, Emulgatoren,
Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe aufgebracht werden. Derartige Kapseln werden nach
an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel- oder Rollgranulation oder
in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind derartige Granulate, beispielsweise
durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staubarm und aufgrund der Beschichtung lagerstabil.
[0039] Weiterhin ist es möglich, zwei oder mehrere Enzyme zusammen zu konfektionieren, so
dass ein einzelnes Granulat mehrere Enzymaktivitäten aufweist.
[0040] Erfindungsgemäße Reinigungsmittel können neben der mindestens einen Protease ein
oder mehrere weitere Enzyme enthalten, insbesondere aus folgender Gruppe: Amylasen,
Hemicellulasen, Cellulasen, Lipasen und Oxidoreduktasen.
[0041] Bei der/den Amylase(n) handelt es sich vorzugsweise um eine α-Amylase. Bei der Hemicellulase
handelt es sich vorzugsweise um eine β- Glucanase, eine Pektinase, eine Pullulanase
und/oder eine Mannanase. Bei der Cellulase handelt es sich vorzugsweise um ein Cellulase-Gemisch
oder eine Einkomponenten-Cellulase, vorzugsweise bzw. überwiegend um eine Endoglucanase
und/oder eine Cellobiohydrolase. Bei der Oxidoreduktase handelt es sich vorzugsweise
um eine Oxidase, insbesondere eine Cholin-Oxidase, oder um eine Perhydrolase. Die
genannten Enzyme können alle wie oben für die Proteasen beschrieben konfektioniert
sein.
[0042] In erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln, die in einer Ausführungsform in überwiegend
flüssiger, pastöser oder Gelform vorliegen, ist das mindestens eine Enzym, vorzugsweise
die mindestens eine Protease in einer Menge von 0,01 - 1,6 Gew.-%, vorzugsweise 0,08-
1,2 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels, in diesem enthalten.
[0043] In verschiedenen Ausführungsformen können das Enzym/die Enzyme mit Enzymstabilisatoren
in einer Enzymzusammensetzung vorformuliert vorliegen. Das Enzym-Protein bildet dabei
üblicherweise nur einen Bruchteil des Gesamtgewichts der Enzym-Zubereitung. Bevorzugt
eingesetzte Enzymzubereitungen enthalten zwischen 0,1 und 40 Gew.-%, bevorzugt zwischen
0,2 und 30 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 20 Gew.-% und insbesondere
zwischen 0,8 und 10 Gew.-% des Enzymproteins. In solchen Zusammensetzungen kann ein
Enzymstabilisator in einer Menge von 0,05-35 Gew.-%, vorzugsweise 0,05-10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht, in der Enzymzusammensetzung enthalten sein. Diese Enzymzusammensetzung
kann dann in erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln eingesetzt werden und zwar in Mengen,
die zu den oben angegeben Endkonzentrationen im Reinigungsmittel führen. Geeignete
Enzymstabilisatoren sind im Stand der Technik bekannt. In verschiedenen Ausführungsformen
kann das erfindungsgemäße Mittel dementsprechend zusätzlich einen oder mehrere Enzymstabilisatoren
aufweisen.
[0044] Die Proteinkonzentration kann mit Hilfe bekannter Methoden, zum Beispiel dem BCA-Verfahren
(Bicinchoninsäure; 2,2'-Bichinolyl-4,4'-dicarbonsäure) oder dem Biuret-Verfahren bestimmt
werden. Die Bestimmung der Aktivproteinkonzentration erfolgt diesbezüglich über eine
Titration der aktiven Zentren unter Verwendung eines geeigneten irreversiblen Inhibitors
(für Proteasen beispielsweise Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)) und Bestimmung der
Restaktivität (vgl.
M. Bender et al., J. Am. Chem. Soc. 88, 24 (1966), S. 5890-5913).
[0045] Neben den bisher genannten Komponenten können die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen
Eigenschaften des Reinigungsmittels weiter verbessern. Hierzu zählen beispielsweise
Additive zur Verbesserung des Ablauf- und Trocknungsverhaltens, zur Einstellung der
Viskosität und/oder zur Stabilisierung, sowie weitere in Reinigungsmitteln übliche
Hilfs- und Zusatzstoffe, etwa UV-Stabilisatoren, Parfüm, Perlglanzmittel, Farbstoffe,
Korrosionsinhibitoren, Konservierungsmittel, Bitterstoffe, organische Salze, Desinfektionsmittel,
strukturgebende Polymere, Entschäumer, verkapselte Inhaltsstoffe (z.B. verkapseltes
Parfüm), pH-Stellmittel sowie Hautgefühl-verbessernde oder pflegende Additive.
[0046] Zur weiteren Verbesserung des Ablauf- und/oder Trocknungsverhaltens kann das erfindungsgemäße
Mittel ein oder mehrere Additive aus der Gruppe der Polymere und der Buildersubstanzen
(Builder) enthalten, üblicherweise in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise
0,01 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-%, beispielsweise 1 Gew.-%.
[0047] Polymere Verdickungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die als Polyelektrolyte
verdickend wirkenden Polycarboxylate, vorzugsweise Homo- und Copolymerisate der Acrylsäure,
insbesondere Acrylsäure-Copolymere wie Acrylsäure-Methacrylsäure-Copolymere, und die
Polysaccharide, insbesondere Heteropolysaccharide, sowie andere übliche verdickende
Polymere.
[0048] Geeignete Polysaccharide bzw. Heteropolysaccharide sind die Polysaccharidgummen,
beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran,
Tragacant, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z.B. propoxyliertes
Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker, wie Stärken oder Cellulosederivate,
können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt
werden, beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs und Stärkederivate, z.B.
Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethylcellulose
bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl-
oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder Celluloseacetat.
[0049] Als polymere Verdickungsmittel geeignete Acrylsäure-Polymere sind beispielsweise
hochmolekulare mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose,
Pentaerythrit oder Propylen, vernetzte Homopolymere der Acrylsäure (INCI Carbomer),
die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden.
[0050] Besonders geeignete polymere Verdickungsmittel sind aber folgende Acrylsäure-Copolymere:
(i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure
und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C
14-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere
von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (
CAS 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (
CAS 25852-37-3) gehören; (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit
einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von
C
10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure
und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C
14-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören.
[0051] Der Gehalt an polymerem Verdickungsmittel beträgt üblicherweise nicht mehr als 8
Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 7 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und
6 Gew.-%, insbesondere zwischen 1 und 5 Gew.-% und äußerst bevorzugt zwischen 1,5
und 4 Gew.-%, beispielsweise zwischen 2 und 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Reinigungsmittels.
[0052] Zur Stabilisierung des erfindungsgemäßen Mittels, insbesondere bei hohem Tensidgehalt,
können ein oder mehrere Dicarbonsäuren und/oder deren Salze zugesetzt werden, insbesondere
eine Zusammensetzung aus Na-Salzen der Adipin-, Bernstein- und Glutarsäure, wie sie
z.B. unter dem Handelsnamen Sokalan® DSC erhältlich ist. Der Einsatz erfolgt hierbei
vorteilhafterweise in Mengen von 0,1 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7 Gew.-%,
insbesondere 1,3 bis 6 Gew.-% und besonders bevorzugt 2 bis 4 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels.
[0053] Kann jedoch auf deren Einsatz verzichtet werden, so ist das erfindungsgemäße Mittel
vorzugsweise frei von Dicarbonsäure(salze)n.
[0054] Daneben können noch ein oder mehrere weitere - insbesondere in Handgeschirrspülmitteln
und Reinigungsmitteln für harte Oberflächen - übliche Hilfs- und Zusatzstoffe, insbesondere
UV-Stabilisatoren, Parfüm, Perlglanzmittel (INCI Opacifying Agents; beispielsweise
Glykoldistearat, z.B. Cutina® AGS der Fa. Cognis, bzw. dieses enthaltende Mischungen,
z.B. die Euperlane® der Fa. Cognis), Farbstoffe, Korrosionsinhibitoren, Konservierungsmittel
(z.B. das technische auch als Bronopol bezeichnete 2-Brom-2-nitropropan-1,3-diol (
CAS 52-51-7), das beispielsweise als Myacide® BT oder als Boots Bronopol BT von der Firma Boots
gewerblich erhältlich ist), organische Salze, Desinfektionsmittel, Enzyme, pH-Stellmittel
sowie Hautgefühl-verbessernde oder hautpflegende Additive (z.B. dermatologisch wirksame
Substanzen wie Vitamin A, Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, D-Panthenol,
Sericerin, Collagen-Partial-Hydrolysat, verschiedene pflanzliche Protein-Partial-Hydrolysate,
Proteinhydrolysat-Fettsäure-Kondensate, Liposome, Cholesterin, pflanzliche und tierische
Öle wie z.B. Lecithin, Sojaöl, usw., Pflanzenextrakte wie z.B. Aloe Vera, Azulen,
Hamamelisextrakte, Algenextrakte, usw., Allantoin, A.H.A.-Komplexe, Glycerin, Harnstoff,
quaternisierte Hydroxyethylcellulose), in Mengen von üblicherweise nicht mehr als
5 Gew.-% enthalten sein, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels.
[0055] Zur Einstellung und/oder Stabilisierung des pH-Werts kann das erfindungsgemäße Mittel
ein oder mehrere Puffer-Substanzen (INCI Buffering Agents) enthalten, üblicherweise
in Mengen von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,005 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,01
bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,1 bis 0,5
Gew.-%, beispielsweise 0,2 Gew.-%. Bevorzugt sind Puffer-Substanzen, die zugleich
Komplexbildner oder sogar Chelatbildner (Chelatoren, INCI Chelating Agents) sind.
Besonders bevorzugte Puffer-Substanzen sind die Citronensäure bzw. die Citrate, insbesondere
die Natrium- und Kaliumcitrate, beispielsweise Trinatriumcitrat·2H
2O und Trikaliumcitrat·H
2O.
[0056] Das erfindungsgemäße Mittel lässt sich zur Reinigung harter Oberflächen, insbesondere
zur manuellen Reinigung von Geschirr verwenden.
[0057] Die Herstellung des Reinigungsmittels erfolgt mittels üblicher und bekannter Methoden
und Verfahren.
[0058] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist schließlich auch ein Verfahren zur Reinigung
von harten Oberflächen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in mindestens einem Verfahrensschritt
ein hierin beschriebenes Mittel angewendet wird.
[0059] Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist die Verwendung eines hierin beschriebenen Mittels
zur Reinigung von harten Oberflächen.
[0060] Noch ein weiterer Erfindungsgegenstand ist die Verwendung der hierin beschriebenen
Tensidkombinationen zur Verbesserung der Spülleistung eines Geschirrspülmittels, vorzugsweise
Handgeschirrspülmittels.
[0061] Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist eine Dosierflasche für Handgeschirrspülmittel,
welche das erfindungsgemäße Handgeschirrspülmittel enthält. Als Dosierflasche werden
bevorzugt Flaschen bezeichnet, die einen Durchmesser einer Dosieröffnung aufweisen,
die um einen Faktor von wenigstens 5, bevorzugt einen Faktor von wenigstens 10 kleiner
sind als der Gesamtdurchmesser der Flasche. Die Dosieröffnung ist diejenige Öffnung,
durch welche das Mittel aus der Flasche tritt. Als Gesamtdurchmesser wird vorliegend
die weiteste Ausdehnung in wenigstens einer Raumrichtung verstanden, wobei die wenigstens
eine Raumrichtung im Wesentlichen senkrecht zur Höhenachse der Flasche angeordnet
ist. Bevorzugt ist dabei die Dosieröffnung kleiner als 1 cm, oder sogar kleiner als
0,5 cm.
[0062] Alle Sachverhalte, Gegenstände und Ausführungsformen, die für hierin beschriebene
Mittel beschrieben sind, sind auch auf die vorstehend genannten Verfahren und Verwendungen
anwendbar. Daher wird an dieser Stelle ausdrücklich auf die Offenbarung an entsprechender
Stelle verwiesen mit dem Hinweis, dass diese Offenbarung auch für die vorstehenden
beschriebenen Verfahren und Verwendungen gilt.
[0063] Es wurden Bespielzusammensetzungen hergestellt:
Tabelle 1:
|
C1 |
E1 |
Aminoxid |
1,9 |
2,6 |
Na-Cumolsulfonat |
1,5 |
1,6 |
Betain |
2,8 |
0,0 |
SLES |
7,5 |
10,4 |
Amlase/Protease |
<1% |
<1% |
Duftstoff Farbstoff |
< 1% |
< 1% |
Wasser |
Rest |
Rest |
Tabelle 2:
pH |
Viskosität C1 [mPa*s] |
Viskosität E1 [mPa*s] |
9 |
545 |
142 |
8,5 |
785 |
185 |
8 |
1400 |
854 |
7,5 |
14300 |
3625 |
7 |
1980 |
1435 |
6,5 |
230 |
240 |
6 |
195 |
205 |
[0064] Die Bestandteile der Zusammensetzungen C1 und E1 sind in Tabelle 1 angegeben. C1
ist ein Vergleichsbeispiel gemäß dem Stand der Technik. Insbesondere enthält C1 geringere
Mengen an Aminoxid im Vergleich zur Gesamtmenge an Tensid allerdings als zusätzliches
Tensid das amphotere Betain. E1 ist eine erfindungsgemäße Zusammensetzung. In E1 wird
auf die Verwendung von Betainen verzichtet. Die Reinigungsleistung von E1 war im Vergleich
zu der Reinigungsleistung von C1 nicht vermindert.
[0065] In Tabelle 2 sind die Viskositäten als Funktion des pH Wertes sowohl für C1 als auch
für E1 angegeben. Die Viskosität von Flüssigkeiten wird erfindungsgemäß bei 20°C mit
einem Brookfield DV-II+ Pro Viscometer mit Spindel 31, bei 0.6 rpm gemessen.
[0066] Es zeigt sich, dass E1 über den gesamten pH Wertebereich geringe Viskositätswerte
aufweist. Im Gegensatz hierzu, zeigt C1 insbesondere im bevorzugten pH Wertebereich
von 7 bis 8 eine extrem hohe Viskosität. Der pH Wertebereich von 7 bis 8 ist bevorzugt,
da in diesem Bereich die verwendeten Enzyme besonders wirksam stabilisiert werden
können. Die extrem hohen Viskositätswerte sind allerdings für Handgeschirrspülmittel
nachteilig: Im Fall von C1 wird eine Dosierung mittels einer Dosierflasche erschwert.
Oftmals bleiben Reinigungsmittelreste in der Dosierflasche zurück, da diese wegen
der hohen Viskosität des Reinigungsmittels nicht vollständig aus der Flasche entfernt
werden können. Ferner ist das viskose Reinigungsmittel C1 langsamer in Wasser lösbar
und damit weniger geeignet zur Verwendung als Handgeschirrspülmittel. Die erfindungsgemäße
Tensidkombination E1 für Handgeschirrspülmittel ist wegen des Verzichts auf ein amphoteres
Tensid einfacher und kosteneffizienter herstellbar als das Dreikomponententensidsystem
C1, ohne dass es zu einer Verminderung der Reinigungsleistung kommt. Zusammenfassend
liegt der Erfindung die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass bei alkalischen pH
Werten, ganz besonders aber bei pH Werten zwischen 7 und 8, die Viskosität durch Verwendung
einer Menge an Aminoxid Tensid bezüglich der Gesamtmenge an Tensid wenigstens 20 Gew.-%
beträgt und keine Betaine aufweist, deutlich verringert werden kann. Die Erfinder
haben überraschenderweise entdeckt, dass im Falle von Tensidkombinationen mit Aminoxiden
die Viskosität eine besonders starke Abhängigkeit vom pH aufweist, sofern alkalische
pH Werte vorliegen. Es wird vermutet, dass der Verzicht auf Betaine zur Senkung der
Viskosität beiträgt.