[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserleitungssystem und ein Verfahren für ein Gebäude
mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung zur Versorgung von daran angeordneten
Verbrauchern, wobei die Kaltwasserleitung eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz
verbunden ist, enthaltend einen Warmwasserbereiter, wobei die Warmwasserleitung mit
dem Warmwasserbereiter verbunden ist und ein entsprechendes Verfahren bei dem eine
regelmässige Durchspülung zur Vermeidung der Verkeimung der Warm- und/oder Kaltwasserleitung
des Wasserleitungssystems durchgeführt wird.
[0002] Eine übliche Installationsart von Wasserleitungssystemen in Gebäuden, welche zur
Vermeidung von Verkeimungen von Zeit zu Zeit durchgespült werden damit das Wasser
nicht zu lange stagniert, besteht darin, dass beim Durchspülen das Warm- und/oder
Kaltwasser aus den Wasserleitungen ausgespült wird. Durch diese Installationsart wird
Trinkwasser in den Abfluss gespült was aus ökologischer wie ökonomischer Sicht zu
vermeiden ist.
[0003] Die
EP 1 845 207 B1 offenbart eine solche Durchspülung, wobei das Trink- oder Brauchwasser in den Abfluss
gespült wird.
[0004] Die
EP 3 321 594 A1 offenbart ein Wassersystem mit einem Durchflusserwärmer und einer Spülstation bei
der das stehende Wasser durch einen Abwasseranschluss ausgespült wird bis die gewünschte
Temperatur erreicht ist.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung und ein damit verbundenes Verfahren
vorzuschlagen, welches den Verbrauch von Trinkwasser reduziert bei dennoch regelmässiger
Durchspülung der Wasserleitungen zur Vermeidung derer Verkeimung.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Kaltwasserleitung in
Strömungsrichtung nach den daran angeordneten Verbrauchern an den Warmwasserbereiter
angeschlossen ist und den Warmwasserbereiter mit Trinkwasser versorgt und der Warmwasserbereiter
derart mit der Kaltwasserleitung verbunden ist, dass bei der Entnahme von Warmwasser
an mindestens einem Verbraucher, die Kaltwasserleitung durchspült wird.
[0007] Unter einem Warmwasserbereiter ist ein Boiler, ein Warmwasserspeicher, eine Frischwasserstation
wie auch ein Durchlauferhitzer zu verstehen, wobei unter einer Frischwasserstation
Wärmetauscher jeglicher Bauart gemeint sind.
[0008] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wasserleitungssystem für Gebäude mit mindestens
einer Warm- und einer Kaltwasserleitung zur Versorgung von daran angeordneten Verbrauchern.
Die Kaltwasserleitung ist eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz verbunden. Das
Wasserleitungssystem enthält einen Warmwasserbereiter. Die Warmwasserleitung ist mit
dem Warmwasserbereiter verbunden und vorzugsweise als Ringleitung ausgebildet, die
zurück zum Warmwasserbereiter führt. Die Kaltwasserleitung, die eintrittsseitig mit
einem Versorgungsnetz verbunden ist, ist in Strömungsrichtung nach den daran angeordneten
Verbrauchern an den Warmwasserbereiter angeschlossen und versorgt den Warmwasserbereiter
mit Trinkwasser.
Durch diese Art der Verrohrung wird vermieden, dass Trinkwasser bzw. Frischwasser
in den Abfluss gespült wird. Anstatt, dass wie aus dem Stand der Technik bekannt,
die Wasserleitung endseitig mit dem Abfluss verbunden ist, ist die Wasserleitung in
der vorliegenden Erfindung endseitig mit dem Warmwasserbereiter verbunden. Zur Vermeidung
von Verkeimungen, die bei längeren Standzeiten des Wassers auftreten können, werden
in Wasserleitungssystemen, meist in öffentlichen Gebäuden wie Spitälern oder Hotels
wie auch in Wohnanlagen mit mehreren Wohnungen aber auch in Einfamilienhäusern, regelmässige
Durchspülungen der Wasserleitungen durchgeführt. Durch eine regelmässige Durchspülung
der Warmwasserleitung wird das Warmwasser regelmässig auf eine Temperatur erhöht in
der die Bakterien sich nicht mehr vermehren, wobei die Temperatur vorzugsweise in
der Regel über 52° C liegt. In der Kaltwasserleitung können Bakterien sich nicht vermehren,
wenn die Temperatur unter ca. 15°C fällt, was auch wiederum mit einer regelmässigen
Durchspülung der Kaltwasserleitung erreicht wird, da das einströmende Frischwasser
über den Netzwerkanschluss eine tiefere Temperatur aufweist als das stehende Trinkwasser
in der Kaltwasserleitung.
[0009] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems in einem
Gebäude, mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung zur Versorgung von
daran angeordneten Verbrauchern, wobei die Kaltwasserleitung eintrittsseitig mit einem
Versorgungsnetz verbunden ist, enthält einen Warmwasserbereiter. Die Warmwasserleitung
ist mit dem Warmwasserbereiter verbunden und vorzugsweise als Ringleitung ausgebildet,
die wieder zurück in den Warmwasserbereiter führt. Beim erfindungsgemässen Verfahren
wird eine regelmässige Durchspülung der Warm- und/oder Kaltwasserleitung durchgeführt.
Der Warmwasserbereiter ist derart mit der Kaltwasserleitung verbunden, dass bei der
Entnahme von Warmwasser an mindestens einem Verbraucher die Kaltwasserleitung durchspült
wird. Das heisst, dass bei jeder Entnahme von Warmwasser das komplette Wasserleitungssystem
durchgespült wird und das Trinkwasser bzw. Frischwasser welches in der Kaltwasserleitung
ist nicht in den Abfluss gespült wird sondern in den Warmwasserbereiter geleitet wird.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass das Wasserleitungssystem mindestens
eine Zirkulationspumpe aufweist, wobei die Zirkulationspumpe der Wasserbewegung in
den Leitungen dient. Es ist vorteilhaft, wenn die Zirkulationspumpe im Warmwasserkreislauf
angeordnet ist bzw. in der Ringleitung des Warmwasserkreislaufs. Dies ermöglicht eine
Wasserbewegung in der Warmwasserleitung ohne dass eine Entnahme von Warmwasser an
einem Verbraucher vorliegt. Vorzugsweise wird die Zirkulationspumpe im Warmwasserkreislauf
angeordnet, da dort eine Verkeimung aufgrund der Temperaturen schneller auftreten
kann als im Kaltwasserkreislauf, wobei aber auch eine Anordnung einer Zirkulationspumpe
im Kaltwasserkreislauf denkbar ist.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn die Kaltwasserleitung in Strömungsrichtung nach allen an
der Kaltwasserleitung angeordneten Verbrauchern an den Warmwasserbereiter angeschlossen
ist. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass alle an der Kaltwasserleitung angeschlossenen
Verbraucher durchspült werden. Hierbei wird die Kaltwasserleitung in Strömungsrichtung
endseitig bzw. austrittsseitig, also am Ende der Kaltwasserleitung mit dem Warmwasserbereiter
verbunden und das Frischwasser strömt ausschliesslich über die Kaltwasserleitung in
den Warmwasserbereiter ein. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
dass an der Kaltwasserleitung ein Bypass-Ventil angeordnet ist, vorzugsweise vor den
Verbrauchern, wobei das Bypass-Ventil eine direkte Versorgung des Warmwasserbereiters
mit Kaltwasser ermöglicht, dennoch wird die Kaltwasserleitung mit den daran angeordneten
Verbrauchern durchspült. Durch diese Ausgestaltung der Erfindung kann vermieden werden,
dass der Fliessdruck in der Warm- oder Kaltwasserleitung fällt bzw. an den Verbrauchern.
Da das Warmwasser zuerst durch die komplette Kaltwasserleitung fliessen muss ist es
möglich, dass bei hohem Verbrauch ein geringerer Fliessdruck in der Warmwasserleitung
vorherrscht. Um dies zu vermeiden kann in der Kaltwasserleitung ein Bypass-Ventil
vorgesehen werden, das einen direkteren Weg zur Austrittsseite bzw. Endseite der Kaltwasserleitung
vorsieht, welche mit dem Warmwasserbereiter verbunden ist. Dadurch besteht die Möglichkeit
das Kaltwasser auch direkt in den Warmwasserbereiter einzuspeisen, wobei dennoch eine
Durchströmung der Kaltwasserleitung erfolgt. Alternativ besteht auch die Möglichkeit
zur Vermeidung eines niedrigeren Fliessdruckes in der Warmwasserleitung, in dem die
Kaltwasserleitung bzw. der Durchmesser grösser dimensioniert wird.
[0012] Vorzugsweise wird als Bypass-Ventil an der Kaltwasserleitung ein Druckreduzierventil
vorgesehen. Diese verhindert wie zuvor erwähnt, dass sich der Fliessdruck in der Warmwasserleitung
reduziert, wenn ein hoher Verbrauch an den Verbrauchern vorliegt. Das Druckreduzierventil
lässt sich entsprechend einstellen und öffnet sich, wenn der Druckabfall zu stark
ist und ermöglicht dem Wasser eine direkte Einströmung in die Kaltwasserleitung kurz
vor dem Warmwasserbereiter.
[0013] Als weitere Ausgestaltungsmöglichkeit ist ein Spülventil an der Kaltwasserleitung
und/oder an der Warmwasserleitung angeordnet. Dadurch kann das Frischwasser bzw. Trinkwasser
allenfalls doch noch ausgespült werden, wenn das aus hygienischen Gründen nötig ist.
[0014] Beim Verbrauch von Warmwasser, sei es durch Betätigen des Spülventils oder durch
Betätigen eines Verbrauchers liegt der Vorteil darin, dass das komplette Wasserleitungssystem
durchspült wird. Das heisst also, sowohl alle Warm- wie auch Kaltwasserleitungen werden
durchspült da Warmwasser aus dem Warmwasserbereiter in die Warmwasserleitung strömt
und wiederum der Warmwasserbereiter mit Kaltwasser aus der Kaltwasserleitung gespeist
wird. Das wiederum hat den Effekt, dass kühleres Frischwasser in die Kaltwasserleitung
einströmt und so sich keine Bakterien aufgrund der tiefen Temperatur bilden können.
[0015] Das Spülventil ist vorzugsweise nach den Verbrauchern und vor dem Warmwasserbereiter
angeordnet um das zuvor erwähnte Ausspülen bei Bedarf in einen Abfluss zu ermöglichen.
[0016] Vorzugsweise wird beim Durchspülen der Kaltwasserleitung, welche mit dem Warmwasserbereiter
verbunden ist, der Warmwasserbereiter mit Frischwasser bzw. Trinkwasser versorgt und
das Spülen des Frischwassers bzw. Trinkwassers in den Abfluss vermieden bzw. reduziert.
Das Spülen der Warm- und Kaltwasserleitung wird bereits durch die Entnahme von Warmwasser
an einem Verbraucher angeregt, wodurch das Frischwasser bzw. Trinkwasser aus der Kaltwasserleitung
in den Warmwasserbereiter einströmt. Neben dem Vorteil, dass das aus dem Versorgungsnetz
in die Kaltwasserleitung einströmende Frischwasser eine tiefere Temperatur aufweist
als das bereits in der Kaltwasserleitung gestandene Trinkwasser hat und dadurch das
Ansammeln von Bakterien verhindert wird, und die Temperatur des gestandenen Trinkwassers
sich bis hin zur Raumtemperatur erwärmt haben kann, bringt es auch den energietechnischen
Vorteil mit sich das bereits leicht erwärmtes Trinkwasser in den Warmwasserbereiter
eingespeist wird ohne zusätzlichen Energieaufwand eingebracht zu haben.
[0017] Es ist vorteilhaft, wenn bei hohem Fliessdruckabfall in der Warm- und/oder Kaltwasserleitung
der Warmwasserbereiter direkt über ein Bypass-Ventil eingespeist wird. Dies verhindert
einen hohen Fliessdruckabfall in den Leitungen da bei hohem Wasserbedarf durch einen
hohen Verbrauch eine direkte Einspeisung des Frischwassers in den Warmwasserbereiter
erfolgen kann und dadurch die Kaltwasserleitung nicht zuerst durchströmt werden muss.
[0018] Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass
mittels einer Zirkulationspumpe eine Bewegung des Trinkwassers im kompletten Wasserleitungssystem
erzeugt wird, vorzugsweise in der Warmwasserleitung, welche vorzugsweise als Ringleitung
ausgebildet ist. Dadurch kann zu lange stagnierendes Wasser vermieden werden auch
wenn keine Entnahme an den Verbrauchern erfolgt. Beispielsweise kann der Warmwasserkreislauf
in regelmässigen Abständen angetrieben werden um in der Warmwasserringleitung eine
zu lange Stagnation zu vermeiden.
[0019] Als weitere Ausgestaltungsmöglichkeit wird in den Stockwerksleitungen, welche als
Ringleitungen ausgebildet sind, jeweils ein Ventil zum hydraulischen Abgleich eingebaut.
Dies gewährleistet, dass bei der Entnahme von Warmwasser das Kalt- und/oder Warmwasser
über die Leitung in den Warmwasserbereiter strömt und dies nicht nur aus den Leitungen
bzw. Ringleitungen die dem Warmwasserbereiter am nächsten liegen, sondern ebenso aus
den weiter beanstandeten Leitungen was eine gleichmässige Durchspülung des kompletten
Wasserleitungssystems gewährleistet.
[0020] Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, dass an den Enden der Stichleitungen
zu den Verbrauchern ein Spülventil angeordnet ist. Dies ermöglicht ein Austausch des
Trinkwassers bis in den hintersten Bereich der Leitungen. Vorzugsweise ist das Spülventil
mit einem Durchfluss-, Druck und/oder Temperatursensor ausgestattet. Dies erlaubt
ein gezieltes Spülen der Menge an Trinkwasser, welches in der Leitung stagniert ist
oder zur Erreichung einer gewünschten Temperatur bei einer Temperaturveränderung des
stagnierten Trinkwassers.
[0021] Alternativ ist es auch möglich die Verbraucher in einer Ringleitung miteinander zu
verschlaufen, dadurch kann das Trinkwasser beidseitig zum geöffneten Verbraucher strömen
und alle Verbraucher vor und nach dem geöffneten Verbraucher durchspülen. Vorzugsweise
weisen auch die Ringleitungen an der die Verbraucher angeordnet sind am Ende ein Spülventil
auf, das ebenfalls mit einem Durchfluss-, Druck und/oder Temperatursensor ausgestattet
sein kann um beispielsweise nach einer vorgegebenen Zeit, ohne Verbrauch oder mit
geringerem Verbrauch als in der Ringleitung vorhanden ist, die Leitung zu durchspülen.
[0022] Als weitere Ausgestaltungsmöglichkeit ist ein Kühlaggregat in der Kaltwasserleitung
angeordnet, wobei dies vorzugsweise in einer Kaltwasserleitung welche als Ringleitung
verschlauft ist und vorzugsweise eine Pumpe zur Zirkulation des Trinkwassers aufweist,
vorgesehen ist.
[0023] Vorzugsweise ist zur Optimierung des Energieaufwands des kompletten Wasserleitungssystems
eine Wärmepumpe vorzusehen, welche die mittels einem Kühlaggregat, welches das Kaltwasser
kühlt, entzogene Wärme dem Warmwasserbereiter einspeist.
[0024] Alle Ausgestaltungmöglichkeiten wie auch Komponenten sind untereinander frei kombinierbar,
sowie die Merkmale des Wasserleitungssystems und des Verfahrens zum Betreiben des
Wasserleitungssystems frei untereinander kombinierbar sind.
[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren beschrieben, wobei sich
die Erfindung nicht nur auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern die einzelnen
Komponenten miteinander unterschiedlich kombinierbar sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei die Warmwasserleitung
als Ringleitung ausgebildet ist,
- Fig. 2
- zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei die Warmwasserleitung
nicht als Ringleitung ausgebildet ist und
- Fig. 3
- zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei die Warmwasserleitung
als Ringleitung ausgebildet ist und weitere mögliche Komponenten zur Optimierung der
Durchströmung,
- Fig. 4
- zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei Ventile für
den hydraulischen Abgleich in der Ringleitung und Spülventile am Ende der Steigleitungen
vorgesehen sind,
- Fig. 5
- zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei Ventile für
den hydraulischen Abgleich in der Ringleitung und Spülventile an den Enden der Ringleitungen
der Verbraucher angeordnet sind und
- Fig. 6
- zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei ein Kühlaggregat
im Wasserleitungssystem angeordnet ist.
[0026] Die in Fig. 1 dargestellte Zeichnung zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem
1 für ein Gebäude. Das Wasserleitungssystem 1 weist mindestens eine Warm- und eine
Kaltwasserleitung 2, 3 auf. In Fig. 1 ist die Warmwasserleitung als Ringleitung ausgebildet,
die wieder zurück an den Warmwasserbereiter 4 führt. Jedoch kann das Wasserleitungssystem
1 aber auch eine Warmwasserleitung 2 aufweisen die nicht als Ringleitung ausgebildet
ist und nicht zurück an den Warmwasserbereiter 4 führt wie in Fig. 2 abgebildet. Die
Kaltwasserleitung 3 ist eintrittsseitig mit einem Wassernetz 5 verbunden. Das erfindungsgemässe
Wasserleitungssystem 1 weist einen Warmwasserbereiter 4 auf, wobei der Warmwasserbereiter
4 mit der Warmwasserleitung 1 verbunden ist. In Fig. 1 und 3 ist die Warmwasserleitung
2 als Ringleitung ausgebildet und als mögliche Variante ist in Fig. 2 die Warmwasserleitung
als Steigleitung aufgezeigt. An der Warm- und der Kaltwasserleitung sind jeweils Verbraucher
6 zur Entnahme von Warm- und/oder Kaltwasser 2, 3 angeordnet. Die Figuren zeigen nur
schematisch mehrere Stockwerke 14 mit daran angeordneten Verbrauchern 6, wobei auch
nur ein Stockwerksabgang 14 möglich ist. Die Kaltwasserleitung 3 schliesst endseitig
bzw. austrittsseitig 7 an den Warmwasserbereiter 4 an. Dies ermöglicht eine Frischwassereinspeisung
aus der Kaltwasserleitung 3, wobei das Frischwasser zuerst durch die komplette Kaltwasserleitung
3 an den Verbrauchern vorbei geleitet wird und dadurch bei jeder Entnahme von Warmwasser
neben der Warmwasserleitung 2 auch die Kaltwasserleitung 3 durchspült wird. Fig. 3
zeigt eine Ausgestaltungsvariante des erfindungsgemässen Wasserleitungssystems 1 mit
diversen möglichen Varianten bzw. weiteren Armaturen die in das Wasserleitungssystem
1 mitintegriert werden können, wobei nicht alle zusammen wie in Fig. 3 dargestellt
verbaut werden müssen, sondern auch nur einzelne der Armaturen eingebaut werden können.
[0027] Das Bypass-Ventil 10 ermöglicht eine direkte Einspeisung des Frischwassers in den
Warmwasserbereiter 4 und so das Umgehen der langen Kaltwasserleitung 3 mit allen daran
angeordneten Verbrauchern 6. Dies dient dazu, dass bei einer gleichzeitigen hohen
Entnahme von Trinkwasser bzw. Frischwasser der Fliessdruck weder in der Kaltwasserleitung
3 noch in der Warmwasserleitung abfällt. Vorzugsweise wird dazu ein Druckreduzierventil
10 eingesetzt. Als weiteres Element das in das erfindungsgemässe Wasserleitungssystem
1 eingebaut werden kann wird eine Zirkulationspumpe 11 eingesetzt. Diese wird vorzugsweise
in der Warmwasserleitung 2 platziert, wobei die Warmwasserleitung 3 dann als Ringleitung
ausgebildet ist um das Warmwasser entsprechend in vorgegebenen Abständen zirkulieren
zu lassen, damit das Trinkwasser nicht zulange in der Leitung steht.
[0028] Als weitere mögliche Armatur kann das Wasserleitungssystem 1 ein Spülventil 12 aufweisen,
welches in der Kaltwasserleitung 3 nach den Verbrauchern 6 und vor dem Warmwasserbereiter
4 angeordnet ist. Dies lässt die Möglichkeit zu, wenn beispielsweise der Warmwasserbereiter
4 voll ist oder aus einem anderen Grund das Frischwasser nicht in den Warmwasserbereiter
4 geleitet werden soll das Frischwasser über das Spülventil 12 in den Abfluss 9 zu
leiten. All diese zusätzlichen Armaturen wie auch die Pumpe sind frei kombinierbar
und in das Wasserleitungssystem 1 einbaubar.
[0029] Fig. 4 zeigt eine weitere mögliche Ausgestaltung der Verrohrung für Warm- und Kaltwasser,
wobei die Ringleitungen 13 im Hauptstrang des Kalt- und Warmwassers 3, 2 ein Ventil
15 für den hydraulischen Abgleich aufweisen. Dadurch wird gewährleistet, dass auch
das Trinkwasser bzw. Frischwasser in den Leitungen, die vom Warmwasserbereiter weiter
entfernt angeordnet sind, ebenfalls durchspült werden. Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung
weisen die Stichleitungen 18 an denen die Verbraucher 6 angeordnet sind am Ende Spülventile
auf, wobei diese vorzugsweise einen Durchfluss- und/oder Temperatursensor aufweisen,
damit ermittelt werden kann wann die zu spülende Menge erreicht ist oder wann sich
die gewünschte Temperatur wiedereinstellt.
[0030] Als weitere mögliche Ausführungsform besteht die Möglichkeit die Verbraucher 6 an
einer Ringleitungen 17 anzuordnen, was den Vorteil mit sich bringt, dass an den geöffneten
Verbrauchern 6 das Trinkwasser von beiden Seiten zum Verbraucher 6 strömt und dadurch
alle an der Ringleitung 17 angeordneten Verbraucher 6 bzw. die komplette Ringleitung
17 durchspült wird, ersichtlich in Fig. 5.
[0031] Als weitere mögliche Zusammenstellung der Komponenten in einem Wasserleitungssystem,
besteht die Möglichkeit ein Kühlaggregat 19 vorzusehen. Ein solch beispielhafter Einbau
ist in Fig. 6 dargestellt. Wobei die Kaltwasserleitung 3 zu einer Ringleitung 13 verschlauft
ist und eine Zirkulationspumpe 11 zur Bewegung des Trinkwassers in der Ringleitung
13 vorgesehen ist. Durch das Kühlaggregat 19 wird die Temperatur des Trinkwassers
in der Ringleitung 13 bzw. der Kaltwasserleitung 3 gesenkt um Verkeimungen zu vermeiden,
wobei das durch das Kühlaggregat 19 gekühlte Trinkwasser vorzugsweise mittels Zirkulationspumpe
11 in der Kaltwasserleitung zirkuliert wird auch wenn keine Entnahme durch einen Verbraucher
oder ein Spülventil erfolgt, kann dadurch ein regelmässiger Austausch des Trinkwassers
bzw. der Temperatursenkung gewährleistet werden.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Wasserleitungssystem
- 2
- Warmwasserleitung
- 3
- Kaltwasserleitung
- 4
- Warmwasserbereiter
- 5
- Netzeinspeisung
- 6
- Verbraucher
- 7
- Endseitig /Austrittsseitig Kaltwasserleitung / Anschluss Warmwasserbereiter
- 8
- Strömungsrichtung
- 9
- Abfluss
- 10
- Bypass-Ventil
- 11
- Zirkulationspumpe
- 12
- Spülventil
- 13
- Ringleitung
- 14
- Stockwerksstrang
- 15
- Ventil
- 16
- Durchfluss- Druck- und/oder Temperatursensor
- 17
- Ringleitung Verbraucher
- 18
- Stichleitung Verbraucher
- 19
- Kühlaggregat
1. Wasserleitungssystem (1) für ein Gebäude mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung
(2, 3) zur Versorgung von daran angeordneten Verbrauchern (6), wobei die Kaltwasserleitung
eintrittsseitig (3) mit einem Versorgungsnetz verbunden ist, enthaltend einen Warmwasserbereiter
(4), wobei die Warmwasserleitung (2) mit dem Warmwasserbereiter (4) verbunden ist
und vorzugsweise als Ringleitung (13) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaltwasserleitung (3) in Strömungsrichtung (8) nach den daran angeordneten Verbrauchern
(6) an den Warmwasserbereiter (4) angeschlossen ist und den Warmwasserbereiter (4)
mit Trinkwasser versorgt.
2. Wasserleitungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserleitungssystem (1) eine Zirkulationspumpe (11) aufweist, wobei die Zirkulationspumpe
(11) der Wasserbewegung in den Leitungen dient, wobei die Zirkulationspumpe (11) vorzugsweise
im Warmwasserkreislauf (2) angeordnet ist.
3. Wasserleitungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaltwasserleitung (3) in Strömungsrichtung (8) nach allen an der Kaltwasserleitung
(3) angeordneten Verbrauchern (6) an den Warmwasserbereiter (4) angeschlossen ist.
4. Wasserleitungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaltwasserleitung in Strömungsrichtung endseitig bzw. austrittsseitig mit dem
Warmwasserbereiter verbunden ist.
5. Wasserleitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kaltwasserleitung (3) ein Bypass-Ventil (10) angeordnet ist, vorzugsweise
vor den Verbrauchern (6), wobei das Bypass-Ventil (10) eine direkte Versorgung des
Warmwasserbereiters (4) mit Kaltwasser ermöglicht, ohne dass die komplette Kaltwasserleitung
(3) durchspült wird.
6. Wasserleitungssystem (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bypass-Ventil (10) an der Kaltwasserleitung (3) als Druckreduzierventil ausgebildet
ist.
7. Wasserleitungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spülventil (12) an der Kaltwasserleitung (3) und/oder Warmwasserleitung (2) angeordnet
ist.
8. Wasserleitungssystem (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülventil (12) nach den Verbrauchern (6) und vor dem Warmwasserbereiter angeordnet
ist.
9. Wasserleitungssystem (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserleitungssystem (2) ein Kühlaggregat (19) aufweist.
10. Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems (1) in einem Gebäude, mit mindestens
einer Warm- und einer Kaltwasserleitung (2, 3) zur Versorgung von daran angeordneten
Verbrauchern (6), wobei die Kaltwasserleitung (3) eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz
verbunden ist, enthaltend einen Warmwasserbereiter (4), wobei die Warmwasserleitung
mit dem Warmwasserbereiter (4) verbunden ist und vorzugsweise als Ringleitung (13)
ausbildet ist, wobei eine regelmässige Durchspülung der Warm- und/oder Kaltwasserleitung
(2, 3) durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Warmwasserbereiter (4) derart mit der Kaltwasserleitung (3) verbunden ist, dass
bei der Entnahme von Warmwasser an mindestens einem Verbraucher (6), die Kaltwasserleitung
(3) durchspült wird.
11. Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass beim Durchspülen der Kaltwasserleitung (3), welche mit dem Warmwasserbereiter (4)
verbunden ist, der Warmwasserbereiter (4) mit Frischwasser versorgt wird und das Spülen
des Frischwassers in den Abfluss vermieden bzw. reduziert wird.
12. Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems (1) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass bei hohem Fliessdruckabfall in der Warm- und/oder Kaltwasserleitung (2, 3) der Warmwasserbereiter
(4) direkt über ein Bypass-Ventil (10) eingespeist wird.
13. Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems (1) nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Zirkulationspumpe (11) eine Bewegung des Wassers im kompletten Wasserleitungssystem
(1) erzeugt wird, vorzugsweise in der Warmwasserleitung (2) welche vorzugsweise als
Ringleitung (13) ausgebildet ist.