(19)
(11) EP 3 670 765 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.2020  Patentblatt  2020/26

(21) Anmeldenummer: 18213855.2

(22) Anmeldetag:  19.12.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E03B 7/04(2006.01)
F24D 17/00(2006.01)
E03B 7/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Georg Fischer JRG AG
4450 Sissach (CH)

(72) Erfinder:
  • Bürli, Stephan
    4451 Wintersingen (CH)

(74) Vertreter: Fenner, Seraina 
Georg Fischer AG Amsler-Laffon-Strasse 9
8201 Schaffhausen
8201 Schaffhausen (CH)

   


(54) WARMWASSERBEREITERSPEISUNG


(57) Wasserleitungssystem (1) für ein Gebäude mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung (2, 3) zur Versorgung von daran angeordneten Verbrauchern (6), wobei die Kaltwasserleitung (3) eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz (5) verbunden ist, enthaltend einen Warmwasserbereiter (4), wobei die Warmwasserleitung (2) mit dem Warmwasserbereiter (4) verbunden ist und vorzugsweise als Ringleitung ausgebildet ist, wobei die Kaltwasserleitung (3) in Strömungsrichtung nach den daran angeordneten Verbrauchern (6) an den Warmwasserbereiter (4) angeschlossen ist und den Warmwasserbereiter (4) mit Trinkwasser versorgt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserleitungssystem und ein Verfahren für ein Gebäude mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung zur Versorgung von daran angeordneten Verbrauchern, wobei die Kaltwasserleitung eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz verbunden ist, enthaltend einen Warmwasserbereiter, wobei die Warmwasserleitung mit dem Warmwasserbereiter verbunden ist und ein entsprechendes Verfahren bei dem eine regelmässige Durchspülung zur Vermeidung der Verkeimung der Warm- und/oder Kaltwasserleitung des Wasserleitungssystems durchgeführt wird.

[0002] Eine übliche Installationsart von Wasserleitungssystemen in Gebäuden, welche zur Vermeidung von Verkeimungen von Zeit zu Zeit durchgespült werden damit das Wasser nicht zu lange stagniert, besteht darin, dass beim Durchspülen das Warm- und/oder Kaltwasser aus den Wasserleitungen ausgespült wird. Durch diese Installationsart wird Trinkwasser in den Abfluss gespült was aus ökologischer wie ökonomischer Sicht zu vermeiden ist.

[0003] Die EP 1 845 207 B1 offenbart eine solche Durchspülung, wobei das Trink- oder Brauchwasser in den Abfluss gespült wird.

[0004] Die EP 3 321 594 A1 offenbart ein Wassersystem mit einem Durchflusserwärmer und einer Spülstation bei der das stehende Wasser durch einen Abwasseranschluss ausgespült wird bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.

[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung und ein damit verbundenes Verfahren vorzuschlagen, welches den Verbrauch von Trinkwasser reduziert bei dennoch regelmässiger Durchspülung der Wasserleitungen zur Vermeidung derer Verkeimung.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Kaltwasserleitung in Strömungsrichtung nach den daran angeordneten Verbrauchern an den Warmwasserbereiter angeschlossen ist und den Warmwasserbereiter mit Trinkwasser versorgt und der Warmwasserbereiter derart mit der Kaltwasserleitung verbunden ist, dass bei der Entnahme von Warmwasser an mindestens einem Verbraucher, die Kaltwasserleitung durchspült wird.

[0007] Unter einem Warmwasserbereiter ist ein Boiler, ein Warmwasserspeicher, eine Frischwasserstation wie auch ein Durchlauferhitzer zu verstehen, wobei unter einer Frischwasserstation Wärmetauscher jeglicher Bauart gemeint sind.

[0008] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wasserleitungssystem für Gebäude mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung zur Versorgung von daran angeordneten Verbrauchern. Die Kaltwasserleitung ist eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz verbunden. Das Wasserleitungssystem enthält einen Warmwasserbereiter. Die Warmwasserleitung ist mit dem Warmwasserbereiter verbunden und vorzugsweise als Ringleitung ausgebildet, die zurück zum Warmwasserbereiter führt. Die Kaltwasserleitung, die eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz verbunden ist, ist in Strömungsrichtung nach den daran angeordneten Verbrauchern an den Warmwasserbereiter angeschlossen und versorgt den Warmwasserbereiter mit Trinkwasser.
Durch diese Art der Verrohrung wird vermieden, dass Trinkwasser bzw. Frischwasser in den Abfluss gespült wird. Anstatt, dass wie aus dem Stand der Technik bekannt, die Wasserleitung endseitig mit dem Abfluss verbunden ist, ist die Wasserleitung in der vorliegenden Erfindung endseitig mit dem Warmwasserbereiter verbunden. Zur Vermeidung von Verkeimungen, die bei längeren Standzeiten des Wassers auftreten können, werden in Wasserleitungssystemen, meist in öffentlichen Gebäuden wie Spitälern oder Hotels wie auch in Wohnanlagen mit mehreren Wohnungen aber auch in Einfamilienhäusern, regelmässige Durchspülungen der Wasserleitungen durchgeführt. Durch eine regelmässige Durchspülung der Warmwasserleitung wird das Warmwasser regelmässig auf eine Temperatur erhöht in der die Bakterien sich nicht mehr vermehren, wobei die Temperatur vorzugsweise in der Regel über 52° C liegt. In der Kaltwasserleitung können Bakterien sich nicht vermehren, wenn die Temperatur unter ca. 15°C fällt, was auch wiederum mit einer regelmässigen Durchspülung der Kaltwasserleitung erreicht wird, da das einströmende Frischwasser über den Netzwerkanschluss eine tiefere Temperatur aufweist als das stehende Trinkwasser in der Kaltwasserleitung.

[0009] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems in einem Gebäude, mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung zur Versorgung von daran angeordneten Verbrauchern, wobei die Kaltwasserleitung eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz verbunden ist, enthält einen Warmwasserbereiter. Die Warmwasserleitung ist mit dem Warmwasserbereiter verbunden und vorzugsweise als Ringleitung ausgebildet, die wieder zurück in den Warmwasserbereiter führt. Beim erfindungsgemässen Verfahren wird eine regelmässige Durchspülung der Warm- und/oder Kaltwasserleitung durchgeführt. Der Warmwasserbereiter ist derart mit der Kaltwasserleitung verbunden, dass bei der Entnahme von Warmwasser an mindestens einem Verbraucher die Kaltwasserleitung durchspült wird. Das heisst, dass bei jeder Entnahme von Warmwasser das komplette Wasserleitungssystem durchgespült wird und das Trinkwasser bzw. Frischwasser welches in der Kaltwasserleitung ist nicht in den Abfluss gespült wird sondern in den Warmwasserbereiter geleitet wird.

[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass das Wasserleitungssystem mindestens eine Zirkulationspumpe aufweist, wobei die Zirkulationspumpe der Wasserbewegung in den Leitungen dient. Es ist vorteilhaft, wenn die Zirkulationspumpe im Warmwasserkreislauf angeordnet ist bzw. in der Ringleitung des Warmwasserkreislaufs. Dies ermöglicht eine Wasserbewegung in der Warmwasserleitung ohne dass eine Entnahme von Warmwasser an einem Verbraucher vorliegt. Vorzugsweise wird die Zirkulationspumpe im Warmwasserkreislauf angeordnet, da dort eine Verkeimung aufgrund der Temperaturen schneller auftreten kann als im Kaltwasserkreislauf, wobei aber auch eine Anordnung einer Zirkulationspumpe im Kaltwasserkreislauf denkbar ist.

[0011] Es ist vorteilhaft, wenn die Kaltwasserleitung in Strömungsrichtung nach allen an der Kaltwasserleitung angeordneten Verbrauchern an den Warmwasserbereiter angeschlossen ist. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass alle an der Kaltwasserleitung angeschlossenen Verbraucher durchspült werden. Hierbei wird die Kaltwasserleitung in Strömungsrichtung endseitig bzw. austrittsseitig, also am Ende der Kaltwasserleitung mit dem Warmwasserbereiter verbunden und das Frischwasser strömt ausschliesslich über die Kaltwasserleitung in den Warmwasserbereiter ein. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass an der Kaltwasserleitung ein Bypass-Ventil angeordnet ist, vorzugsweise vor den Verbrauchern, wobei das Bypass-Ventil eine direkte Versorgung des Warmwasserbereiters mit Kaltwasser ermöglicht, dennoch wird die Kaltwasserleitung mit den daran angeordneten Verbrauchern durchspült. Durch diese Ausgestaltung der Erfindung kann vermieden werden, dass der Fliessdruck in der Warm- oder Kaltwasserleitung fällt bzw. an den Verbrauchern. Da das Warmwasser zuerst durch die komplette Kaltwasserleitung fliessen muss ist es möglich, dass bei hohem Verbrauch ein geringerer Fliessdruck in der Warmwasserleitung vorherrscht. Um dies zu vermeiden kann in der Kaltwasserleitung ein Bypass-Ventil vorgesehen werden, das einen direkteren Weg zur Austrittsseite bzw. Endseite der Kaltwasserleitung vorsieht, welche mit dem Warmwasserbereiter verbunden ist. Dadurch besteht die Möglichkeit das Kaltwasser auch direkt in den Warmwasserbereiter einzuspeisen, wobei dennoch eine Durchströmung der Kaltwasserleitung erfolgt. Alternativ besteht auch die Möglichkeit zur Vermeidung eines niedrigeren Fliessdruckes in der Warmwasserleitung, in dem die Kaltwasserleitung bzw. der Durchmesser grösser dimensioniert wird.

[0012] Vorzugsweise wird als Bypass-Ventil an der Kaltwasserleitung ein Druckreduzierventil vorgesehen. Diese verhindert wie zuvor erwähnt, dass sich der Fliessdruck in der Warmwasserleitung reduziert, wenn ein hoher Verbrauch an den Verbrauchern vorliegt. Das Druckreduzierventil lässt sich entsprechend einstellen und öffnet sich, wenn der Druckabfall zu stark ist und ermöglicht dem Wasser eine direkte Einströmung in die Kaltwasserleitung kurz vor dem Warmwasserbereiter.

[0013] Als weitere Ausgestaltungsmöglichkeit ist ein Spülventil an der Kaltwasserleitung und/oder an der Warmwasserleitung angeordnet. Dadurch kann das Frischwasser bzw. Trinkwasser allenfalls doch noch ausgespült werden, wenn das aus hygienischen Gründen nötig ist.

[0014] Beim Verbrauch von Warmwasser, sei es durch Betätigen des Spülventils oder durch Betätigen eines Verbrauchers liegt der Vorteil darin, dass das komplette Wasserleitungssystem durchspült wird. Das heisst also, sowohl alle Warm- wie auch Kaltwasserleitungen werden durchspült da Warmwasser aus dem Warmwasserbereiter in die Warmwasserleitung strömt und wiederum der Warmwasserbereiter mit Kaltwasser aus der Kaltwasserleitung gespeist wird. Das wiederum hat den Effekt, dass kühleres Frischwasser in die Kaltwasserleitung einströmt und so sich keine Bakterien aufgrund der tiefen Temperatur bilden können.

[0015] Das Spülventil ist vorzugsweise nach den Verbrauchern und vor dem Warmwasserbereiter angeordnet um das zuvor erwähnte Ausspülen bei Bedarf in einen Abfluss zu ermöglichen.

[0016] Vorzugsweise wird beim Durchspülen der Kaltwasserleitung, welche mit dem Warmwasserbereiter verbunden ist, der Warmwasserbereiter mit Frischwasser bzw. Trinkwasser versorgt und das Spülen des Frischwassers bzw. Trinkwassers in den Abfluss vermieden bzw. reduziert. Das Spülen der Warm- und Kaltwasserleitung wird bereits durch die Entnahme von Warmwasser an einem Verbraucher angeregt, wodurch das Frischwasser bzw. Trinkwasser aus der Kaltwasserleitung in den Warmwasserbereiter einströmt. Neben dem Vorteil, dass das aus dem Versorgungsnetz in die Kaltwasserleitung einströmende Frischwasser eine tiefere Temperatur aufweist als das bereits in der Kaltwasserleitung gestandene Trinkwasser hat und dadurch das Ansammeln von Bakterien verhindert wird, und die Temperatur des gestandenen Trinkwassers sich bis hin zur Raumtemperatur erwärmt haben kann, bringt es auch den energietechnischen Vorteil mit sich das bereits leicht erwärmtes Trinkwasser in den Warmwasserbereiter eingespeist wird ohne zusätzlichen Energieaufwand eingebracht zu haben.

[0017] Es ist vorteilhaft, wenn bei hohem Fliessdruckabfall in der Warm- und/oder Kaltwasserleitung der Warmwasserbereiter direkt über ein Bypass-Ventil eingespeist wird. Dies verhindert einen hohen Fliessdruckabfall in den Leitungen da bei hohem Wasserbedarf durch einen hohen Verbrauch eine direkte Einspeisung des Frischwassers in den Warmwasserbereiter erfolgen kann und dadurch die Kaltwasserleitung nicht zuerst durchströmt werden muss.

[0018] Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass mittels einer Zirkulationspumpe eine Bewegung des Trinkwassers im kompletten Wasserleitungssystem erzeugt wird, vorzugsweise in der Warmwasserleitung, welche vorzugsweise als Ringleitung ausgebildet ist. Dadurch kann zu lange stagnierendes Wasser vermieden werden auch wenn keine Entnahme an den Verbrauchern erfolgt. Beispielsweise kann der Warmwasserkreislauf in regelmässigen Abständen angetrieben werden um in der Warmwasserringleitung eine zu lange Stagnation zu vermeiden.

[0019] Als weitere Ausgestaltungsmöglichkeit wird in den Stockwerksleitungen, welche als Ringleitungen ausgebildet sind, jeweils ein Ventil zum hydraulischen Abgleich eingebaut. Dies gewährleistet, dass bei der Entnahme von Warmwasser das Kalt- und/oder Warmwasser über die Leitung in den Warmwasserbereiter strömt und dies nicht nur aus den Leitungen bzw. Ringleitungen die dem Warmwasserbereiter am nächsten liegen, sondern ebenso aus den weiter beanstandeten Leitungen was eine gleichmässige Durchspülung des kompletten Wasserleitungssystems gewährleistet.

[0020] Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, dass an den Enden der Stichleitungen zu den Verbrauchern ein Spülventil angeordnet ist. Dies ermöglicht ein Austausch des Trinkwassers bis in den hintersten Bereich der Leitungen. Vorzugsweise ist das Spülventil mit einem Durchfluss-, Druck und/oder Temperatursensor ausgestattet. Dies erlaubt ein gezieltes Spülen der Menge an Trinkwasser, welches in der Leitung stagniert ist oder zur Erreichung einer gewünschten Temperatur bei einer Temperaturveränderung des stagnierten Trinkwassers.

[0021] Alternativ ist es auch möglich die Verbraucher in einer Ringleitung miteinander zu verschlaufen, dadurch kann das Trinkwasser beidseitig zum geöffneten Verbraucher strömen und alle Verbraucher vor und nach dem geöffneten Verbraucher durchspülen. Vorzugsweise weisen auch die Ringleitungen an der die Verbraucher angeordnet sind am Ende ein Spülventil auf, das ebenfalls mit einem Durchfluss-, Druck und/oder Temperatursensor ausgestattet sein kann um beispielsweise nach einer vorgegebenen Zeit, ohne Verbrauch oder mit geringerem Verbrauch als in der Ringleitung vorhanden ist, die Leitung zu durchspülen.

[0022] Als weitere Ausgestaltungsmöglichkeit ist ein Kühlaggregat in der Kaltwasserleitung angeordnet, wobei dies vorzugsweise in einer Kaltwasserleitung welche als Ringleitung verschlauft ist und vorzugsweise eine Pumpe zur Zirkulation des Trinkwassers aufweist, vorgesehen ist.

[0023] Vorzugsweise ist zur Optimierung des Energieaufwands des kompletten Wasserleitungssystems eine Wärmepumpe vorzusehen, welche die mittels einem Kühlaggregat, welches das Kaltwasser kühlt, entzogene Wärme dem Warmwasserbereiter einspeist.

[0024] Alle Ausgestaltungmöglichkeiten wie auch Komponenten sind untereinander frei kombinierbar, sowie die Merkmale des Wasserleitungssystems und des Verfahrens zum Betreiben des Wasserleitungssystems frei untereinander kombinierbar sind.

[0025] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren beschrieben, wobei sich die Erfindung nicht nur auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern die einzelnen Komponenten miteinander unterschiedlich kombinierbar sind. Es zeigen:
Fig. 1
zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei die Warmwasserleitung als Ringleitung ausgebildet ist,
Fig. 2
zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei die Warmwasserleitung nicht als Ringleitung ausgebildet ist und
Fig. 3
zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei die Warmwasserleitung als Ringleitung ausgebildet ist und weitere mögliche Komponenten zur Optimierung der Durchströmung,
Fig. 4
zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei Ventile für den hydraulischen Abgleich in der Ringleitung und Spülventile am Ende der Steigleitungen vorgesehen sind,
Fig. 5
zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei Ventile für den hydraulischen Abgleich in der Ringleitung und Spülventile an den Enden der Ringleitungen der Verbraucher angeordnet sind und
Fig. 6
zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem für ein Gebäude, wobei ein Kühlaggregat im Wasserleitungssystem angeordnet ist.


[0026] Die in Fig. 1 dargestellte Zeichnung zeigt ein erfindungsgemässes Wasserleitungssystem 1 für ein Gebäude. Das Wasserleitungssystem 1 weist mindestens eine Warm- und eine Kaltwasserleitung 2, 3 auf. In Fig. 1 ist die Warmwasserleitung als Ringleitung ausgebildet, die wieder zurück an den Warmwasserbereiter 4 führt. Jedoch kann das Wasserleitungssystem 1 aber auch eine Warmwasserleitung 2 aufweisen die nicht als Ringleitung ausgebildet ist und nicht zurück an den Warmwasserbereiter 4 führt wie in Fig. 2 abgebildet. Die Kaltwasserleitung 3 ist eintrittsseitig mit einem Wassernetz 5 verbunden. Das erfindungsgemässe Wasserleitungssystem 1 weist einen Warmwasserbereiter 4 auf, wobei der Warmwasserbereiter 4 mit der Warmwasserleitung 1 verbunden ist. In Fig. 1 und 3 ist die Warmwasserleitung 2 als Ringleitung ausgebildet und als mögliche Variante ist in Fig. 2 die Warmwasserleitung als Steigleitung aufgezeigt. An der Warm- und der Kaltwasserleitung sind jeweils Verbraucher 6 zur Entnahme von Warm- und/oder Kaltwasser 2, 3 angeordnet. Die Figuren zeigen nur schematisch mehrere Stockwerke 14 mit daran angeordneten Verbrauchern 6, wobei auch nur ein Stockwerksabgang 14 möglich ist. Die Kaltwasserleitung 3 schliesst endseitig bzw. austrittsseitig 7 an den Warmwasserbereiter 4 an. Dies ermöglicht eine Frischwassereinspeisung aus der Kaltwasserleitung 3, wobei das Frischwasser zuerst durch die komplette Kaltwasserleitung 3 an den Verbrauchern vorbei geleitet wird und dadurch bei jeder Entnahme von Warmwasser neben der Warmwasserleitung 2 auch die Kaltwasserleitung 3 durchspült wird. Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltungsvariante des erfindungsgemässen Wasserleitungssystems 1 mit diversen möglichen Varianten bzw. weiteren Armaturen die in das Wasserleitungssystem 1 mitintegriert werden können, wobei nicht alle zusammen wie in Fig. 3 dargestellt verbaut werden müssen, sondern auch nur einzelne der Armaturen eingebaut werden können.

[0027] Das Bypass-Ventil 10 ermöglicht eine direkte Einspeisung des Frischwassers in den Warmwasserbereiter 4 und so das Umgehen der langen Kaltwasserleitung 3 mit allen daran angeordneten Verbrauchern 6. Dies dient dazu, dass bei einer gleichzeitigen hohen Entnahme von Trinkwasser bzw. Frischwasser der Fliessdruck weder in der Kaltwasserleitung 3 noch in der Warmwasserleitung abfällt. Vorzugsweise wird dazu ein Druckreduzierventil 10 eingesetzt. Als weiteres Element das in das erfindungsgemässe Wasserleitungssystem 1 eingebaut werden kann wird eine Zirkulationspumpe 11 eingesetzt. Diese wird vorzugsweise in der Warmwasserleitung 2 platziert, wobei die Warmwasserleitung 3 dann als Ringleitung ausgebildet ist um das Warmwasser entsprechend in vorgegebenen Abständen zirkulieren zu lassen, damit das Trinkwasser nicht zulange in der Leitung steht.

[0028] Als weitere mögliche Armatur kann das Wasserleitungssystem 1 ein Spülventil 12 aufweisen, welches in der Kaltwasserleitung 3 nach den Verbrauchern 6 und vor dem Warmwasserbereiter 4 angeordnet ist. Dies lässt die Möglichkeit zu, wenn beispielsweise der Warmwasserbereiter 4 voll ist oder aus einem anderen Grund das Frischwasser nicht in den Warmwasserbereiter 4 geleitet werden soll das Frischwasser über das Spülventil 12 in den Abfluss 9 zu leiten. All diese zusätzlichen Armaturen wie auch die Pumpe sind frei kombinierbar und in das Wasserleitungssystem 1 einbaubar.

[0029] Fig. 4 zeigt eine weitere mögliche Ausgestaltung der Verrohrung für Warm- und Kaltwasser, wobei die Ringleitungen 13 im Hauptstrang des Kalt- und Warmwassers 3, 2 ein Ventil 15 für den hydraulischen Abgleich aufweisen. Dadurch wird gewährleistet, dass auch das Trinkwasser bzw. Frischwasser in den Leitungen, die vom Warmwasserbereiter weiter entfernt angeordnet sind, ebenfalls durchspült werden. Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung weisen die Stichleitungen 18 an denen die Verbraucher 6 angeordnet sind am Ende Spülventile auf, wobei diese vorzugsweise einen Durchfluss- und/oder Temperatursensor aufweisen, damit ermittelt werden kann wann die zu spülende Menge erreicht ist oder wann sich die gewünschte Temperatur wiedereinstellt.

[0030] Als weitere mögliche Ausführungsform besteht die Möglichkeit die Verbraucher 6 an einer Ringleitungen 17 anzuordnen, was den Vorteil mit sich bringt, dass an den geöffneten Verbrauchern 6 das Trinkwasser von beiden Seiten zum Verbraucher 6 strömt und dadurch alle an der Ringleitung 17 angeordneten Verbraucher 6 bzw. die komplette Ringleitung 17 durchspült wird, ersichtlich in Fig. 5.

[0031] Als weitere mögliche Zusammenstellung der Komponenten in einem Wasserleitungssystem, besteht die Möglichkeit ein Kühlaggregat 19 vorzusehen. Ein solch beispielhafter Einbau ist in Fig. 6 dargestellt. Wobei die Kaltwasserleitung 3 zu einer Ringleitung 13 verschlauft ist und eine Zirkulationspumpe 11 zur Bewegung des Trinkwassers in der Ringleitung 13 vorgesehen ist. Durch das Kühlaggregat 19 wird die Temperatur des Trinkwassers in der Ringleitung 13 bzw. der Kaltwasserleitung 3 gesenkt um Verkeimungen zu vermeiden, wobei das durch das Kühlaggregat 19 gekühlte Trinkwasser vorzugsweise mittels Zirkulationspumpe 11 in der Kaltwasserleitung zirkuliert wird auch wenn keine Entnahme durch einen Verbraucher oder ein Spülventil erfolgt, kann dadurch ein regelmässiger Austausch des Trinkwassers bzw. der Temperatursenkung gewährleistet werden.

Bezugszeichenliste



[0032] 
1
Wasserleitungssystem
2
Warmwasserleitung
3
Kaltwasserleitung
4
Warmwasserbereiter
5
Netzeinspeisung
6
Verbraucher
7
Endseitig /Austrittsseitig Kaltwasserleitung / Anschluss Warmwasserbereiter
8
Strömungsrichtung
9
Abfluss
10
Bypass-Ventil
11
Zirkulationspumpe
12
Spülventil
13
Ringleitung
14
Stockwerksstrang
15
Ventil
16
Durchfluss- Druck- und/oder Temperatursensor
17
Ringleitung Verbraucher
18
Stichleitung Verbraucher
19
Kühlaggregat



Ansprüche

1. Wasserleitungssystem (1) für ein Gebäude mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung (2, 3) zur Versorgung von daran angeordneten Verbrauchern (6), wobei die Kaltwasserleitung eintrittsseitig (3) mit einem Versorgungsnetz verbunden ist, enthaltend einen Warmwasserbereiter (4), wobei die Warmwasserleitung (2) mit dem Warmwasserbereiter (4) verbunden ist und vorzugsweise als Ringleitung (13) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaltwasserleitung (3) in Strömungsrichtung (8) nach den daran angeordneten Verbrauchern (6) an den Warmwasserbereiter (4) angeschlossen ist und den Warmwasserbereiter (4) mit Trinkwasser versorgt.
 
2. Wasserleitungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserleitungssystem (1) eine Zirkulationspumpe (11) aufweist, wobei die Zirkulationspumpe (11) der Wasserbewegung in den Leitungen dient, wobei die Zirkulationspumpe (11) vorzugsweise im Warmwasserkreislauf (2) angeordnet ist.
 
3. Wasserleitungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaltwasserleitung (3) in Strömungsrichtung (8) nach allen an der Kaltwasserleitung (3) angeordneten Verbrauchern (6) an den Warmwasserbereiter (4) angeschlossen ist.
 
4. Wasserleitungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaltwasserleitung in Strömungsrichtung endseitig bzw. austrittsseitig mit dem Warmwasserbereiter verbunden ist.
 
5. Wasserleitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kaltwasserleitung (3) ein Bypass-Ventil (10) angeordnet ist, vorzugsweise vor den Verbrauchern (6), wobei das Bypass-Ventil (10) eine direkte Versorgung des Warmwasserbereiters (4) mit Kaltwasser ermöglicht, ohne dass die komplette Kaltwasserleitung (3) durchspült wird.
 
6. Wasserleitungssystem (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bypass-Ventil (10) an der Kaltwasserleitung (3) als Druckreduzierventil ausgebildet ist.
 
7. Wasserleitungssystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spülventil (12) an der Kaltwasserleitung (3) und/oder Warmwasserleitung (2) angeordnet ist.
 
8. Wasserleitungssystem (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülventil (12) nach den Verbrauchern (6) und vor dem Warmwasserbereiter angeordnet ist.
 
9. Wasserleitungssystem (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserleitungssystem (2) ein Kühlaggregat (19) aufweist.
 
10. Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems (1) in einem Gebäude, mit mindestens einer Warm- und einer Kaltwasserleitung (2, 3) zur Versorgung von daran angeordneten Verbrauchern (6), wobei die Kaltwasserleitung (3) eintrittsseitig mit einem Versorgungsnetz verbunden ist, enthaltend einen Warmwasserbereiter (4), wobei die Warmwasserleitung mit dem Warmwasserbereiter (4) verbunden ist und vorzugsweise als Ringleitung (13) ausbildet ist, wobei eine regelmässige Durchspülung der Warm- und/oder Kaltwasserleitung (2, 3) durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Warmwasserbereiter (4) derart mit der Kaltwasserleitung (3) verbunden ist, dass bei der Entnahme von Warmwasser an mindestens einem Verbraucher (6), die Kaltwasserleitung (3) durchspült wird.
 
11. Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass beim Durchspülen der Kaltwasserleitung (3), welche mit dem Warmwasserbereiter (4) verbunden ist, der Warmwasserbereiter (4) mit Frischwasser versorgt wird und das Spülen des Frischwassers in den Abfluss vermieden bzw. reduziert wird.
 
12. Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei hohem Fliessdruckabfall in der Warm- und/oder Kaltwasserleitung (2, 3) der Warmwasserbereiter (4) direkt über ein Bypass-Ventil (10) eingespeist wird.
 
13. Verfahren zum Betreiben eines Wasserleitungssystems (1) nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Zirkulationspumpe (11) eine Bewegung des Wassers im kompletten Wasserleitungssystem (1) erzeugt wird, vorzugsweise in der Warmwasserleitung (2) welche vorzugsweise als Ringleitung (13) ausgebildet ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente