[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür mit einem Blendrahmen
und einem Schiebeflügel.
[0002] Aus der
DE 100 52 093 ist es bekannt, an Spalten geöffneter Fensterrahmen Schallerzeuger zur Schalldämmung
einzusetzen. Beschrieben werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erhöhung der
Schalldämmung von teilweise geöffneten Fenstern, wie z. B. Fenstern in Kippstellung,
teilweise geöffneten Schiebe- oder Hebefenstern sowie Dachfenstern, wobei a) im Bereich
des durch das teilweise Öffnen zwischen äußerem und innerem Fensterrahmen entstehenden
Öffnungsschlitzes der einfallende Schall durch Schallerzeuger, wie z. B. Lautsprecher
o. ä., mit einem Gegenschallfeld derart überlagert wird, dass es reduziert wird, b)
der einfallende Lärm mit Hilfe von einem oder mehreren Mikrofonen gemessen wird, c)
die Lautsprecher und Mikrofone in den inneren Fensterrahmen und/oder in den äußeren
Fensterrahmen und/oder in das das Fenster umgebende Mauerwerk oder eine ähnlich geartete
Laibung eingebaut werden, und d) die Mikrofonsignale über einen Regler an die Lautsprecher
rückgekoppelt werden (Feedback-Anordnung). Der aus dem Stand der Technik bekannte
Aufbau ist an sich sinnvoll, es hat sich aber gezeigt, dass er nur relativ umständlich
in Fenster integrierbar ist.
[0003] Die Erfindung hat die Aufgabe, an Schiebeelementen eine verbesserte Lüftung zu realisieren.
Nach einer Weiterbildung soll sodann das vorstehend beschriebene Problem behoben werden.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand nach Anspruch 1. Sie schafft
ferner das Verfahren des Anspruchs 14.
[0005] Nach Anspruch 1 werden ein Fenster oder ein Tür geschaffen, mit einem in einem Blendrahmen
verschieblich angeordneten ersten Schiebeflügel, wobei neben bzw. ergänzend zum ersten
Schiebeflügel ein zweiter Schiebeflügel vorgesehen ist, der wenigstens eine in den
zweiten Schiebeflügel integrierte Öffnung zur Lüftung aufweist.
[0006] Mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 wird die Lüftung an Schiebefernster und - türen
deutlich vereinfacht, da der Schiebeflügel eine integrierte Lüftungsmöglichkeit bietet.
Vorteilhaft ist diese Lüftungsöffnung verschließbar und kann wieder geöffnet werden,
insbesondere durch Verfahren des Schiebeflügels. Die Öffnung durchsetzt den Schiebeflügel
vorzugsweise quer zur Flügelhauptebene (senkrecht zur Schieberichtung). Sie weist
vorzugsweise einen zur Lüftung nutzbaren Querschnitt auf, so dass ein angrenzender
Raum eines Gebäudes nennenswert gelüftet werden kann.
[0007] Nach einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der zweite Schiebeflügel wenigstens
eine der wenigstens einen Öffnung zugeordnete Einrichtung zur aktiven Schalldämmung
- NC-Einrichtung - aufweist.
[0008] Eine Einrichtung, mit der an sich nach Art der
DE 100 52 093 aber allgemeiner an einer beliebigen Öffnung an einem Fenster oder einer Tür, insbesondere
an einer Durchgangsöffnung mit den vorstehenden beschriebenen Mitteln Schallerzeuger,
Mikrofon und Regler eine aktive Schalldämmung erzielt wird, wird in den Ansprüchen
und nachfolgend als Einrichtung zur aktiven Schalldämmung und kurz als NC-Einrichtung
(Noise-Cancelling-Einrichtung) bezeichnet. Sie kann eines oder mehrere Mikrofone und
einen oder mehrere Schallerzeuger an der Öffnung und einen oder mehrere Regler im
Sinne einer elektronischen Regelung aufweisen.
[0009] Mit dem Gegenstand des Anspruchs 2 wird die Aufgabe der Lüftung und aktiven Schalldämmung
nicht mehr an einer Schnittstelle zwischen einem unbeweglichen Blendrahmen und einem
beweglichen Flügelrahmen umgesetzt sondern die Lüftung und aktive Schalldämmung werden
in einen zusätzlich zum ersten Schiebeflügel vorgesehenen zweiten Schiebeflügel integriert.
Die Probleme, die entstehen, wenn die Einrichtung zur Schalldämmung zusätzlich an
einer auch im geschlossenen Zustand einbruchshemmend und ggf. wärmegedämmt abzudichtenden
Schnittstelle zwischen einem beweglichen Schiebeflügel und einem stillstehenden Blendrahmen
vorzusehen ist, entfallen damit.
[0010] Der zweite Schiebeflügel ist ein vollständiger Schiebeflügel, also ein an einem Blendrahmen
in wenigstens zwei Positionen bewegbarer Flügel. Dabei kann vorgesehen sein, dass
er an seiner einen vorzugsweise vertikalen Seite an dem ersten Schiebeflügel koppelbar
ansetzbar ist.
[0011] Dabei kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Öffnung in dem zweiten Schiebeflügel
als eine senkrecht zur Schieberichtung den zweiten Schiebeflügel durchsetzende Durchgangsöffnung,
insbesondere als ein Lüftungsspalt und/oder ein Lüftungskanal ausgebildet.
[0012] Es kann weiter vorgesehen sein, dass der zweite Schiebeflügel aus einer Geschlossenstellung,
in der die Öffnung zumindest einseitig verschlossen ist, in eine Lüftungsstellung
verfahrbar ist, in welcher die Öffnung verschlossen ist. Es ist dann vorteilhaft,
wenn der Schiebeflügel in der Geschlossenstellung in eine zumindest einseitig der
Öffnung vorgesehene Blende fährt, welche die Öffnung zumindest einseitig verschließt.
[0013] Es kann weiter vorteilhaft vorgesehen sein, dass der zweite Schiebeflügel in einem
Aufnahmefach angeordnet ist, aus dem er aus einer Geschlossenstellung in dem Aufnahmefach
in eine Lüftungsstellung ausfahrbar ist, in welcher die Öffnung - insbesondere die
Durchgangsöffnung quer zur Flügelebene - von Luft durchströmbar ist, und in das er
in eine Geschlossenstellung einfahrbar ist, so dass die Durchgangsöffnung verschlossen
ist. Dabei kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Aufnahmefach die Lüftungsöffnung
an ihren beiden Enden in der Geschlossenstellung verschließt. Derart ist es auch einfache
Weise möglich, die Lüftungsöffnung mit der NC-Einrichtung in eine geschützte Stellung
zu verfahren, in der sie und die an ihr vorgesehene NC-Einrichtung gut vor Witterungseinflüssen
geschützt ist.
[0014] Dabei kann auch vorteilhaft vorgesehen sein, dass der zweite Schiebeflügel - abgesehen
von der Öffnung ferner wärmegedämmt und passiv schallgedämmt ausgebildet ist, um derart
- realisiert beispielsweise durch eine Verbundbauweise mit bzw. aus Platten und Wärme-
und Schaldämmstreifen - einerseits die Schalldämmung und andererseits die Wärmedämmung
im Bereich dieses Türelementes weiter zu optimieren.
[0015] Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass der zweite Schiebeflügel mit dem ersten
Schiebeflügel lösbar koppelbar ist, derart, dass der erste Schiebeflügel und der zweite
Schiebeflügel gemeinsam aus der Geschlossenstellung in die Lüftungsstellung verschiebbar
sind. Dies ist insbesondere sinnvoll, wenn der erste und der zweite Schiebeflügel
in einer gemeinsamen Ebene liegen.
[0016] Es kann ferner vorteilhaft vorgesehen sein, dass der erste Schiebeflügel nach einem
Lösen der Kopplung zum zweiten Schiebeflügel separat zum zweiten Schiebeflügel verschieblich
ist. Derart kann dann eine Öffnung beliebiger Größe zwischen dem ersten und dem zweiten
Schiebeflügel realisiert werden, die beispielsweise als Durchgang nutzbar ist.
[0017] Der eigentliche nicht bewegliche Blendrahmen kann umfangsgeschlossen oder nicht umfangsgeschlossen
ausgebildet sein.
[0018] Es ist zudem nach einer Weiterbildung auch denkbar, dass der erste Schiebeflügel
in einem vom zweiten Schiebeflügel entkoppelten Zustand ferner oder alternativ zu
einem separaten Schieben in eine Drehstellung und/oder eine Kippstellung bewegbar
ist.
[0019] Zur Vereinfachung der Handhabung kann vorgesehen sein, dass dem zweiten Schiebeflügel
ein motorischer Antrieb zugeordnet ist, der am zweiten Schiebeflügel angreift und
der dazu ausgelegt ist, den zweiten Schiebeflügel motorisch zu verfahren. Dabei kann
ferner vorgesehen sein, dass der motorische Antrieb dazu ausgelegt ist, den zweiten
Schiebeflügel gemeinsam mit dem ersten Schiebeflügel motorisch zu verfahren. Daran
ist vorteilhaft, dass ein einziger Antrieb auf einfache Weise zum Bewegen von zwei
Schiebeflügeln genutzt wird. Dabei kann vorgesehen sein, dass der elektromotorische
Antrieb in ein Blendrahmenprofil integriert ist.
[0020] Es ist vorteilhaft und konstruktiv einfach umsetzbar, wenn zur Kopplung zwischen
dem ersten Schiebeflügel und dem zweiten Schiebeflügel korrespondierende Kopplungselemente
vorgesehen ist. Dies kann einer Kopplung zwischen zwei Schwenkflügeln eines Fensters
ähneln, die schließbar und lösbar ist.
[0021] Dabei kann ferner eine Schalteinrichtung zum Lösen und Schliessen der Kopplung zwischen
dem ersten Schiebeflügel und dem zweiten Schiebeflügel vorgesehen sein.
[0022] Es ist vorteilhaft, wenn die Schalteinrichtung wenigstens einen Sensor, insbesondere
einen Magnetschalter, zum Erfassen der Position eines oder mehrerer Magnete aufweist,
die von einem Schalt-Betätigungselement bewegbar sind, um verschiedene Schaltstellung
zu erzeugen.
[0023] Es ist weiter einfach und vorteilhaft, wenn als das Schalt-Betätigungselement eine
bewegliche Handhabe, insbesondere eine drehbare Handhabe, an dem ersten Schiebeflügel
vorgesehen ist, mit welcher der erste Schiebeflügel ggf. auch getrennt vom ersten
Schiebeflügel manuell verschiebbar ist.
[0024] Dabei kann weiter vorgesehen sein, dass die Handhabe mit einer Riegelstange gekoppelt
ist, die als Kopplungselemente Riegel zum Verschließen und Lösen der Kopplung aufweist.
[0025] Die Öffnung im zweiten Schiebeflügel kann auch auf andere oder zu weiteren Zwecken
genutzt werden. So ist es vorteilhaft, wenn im Bereich der wenigstens einen Öffnung,
insbesondere des wenigstens einen Lüftungskanals, eines oder mehrere folgender Merkmale
realisiert ist/sind:
- a) die Öffnung in dem Schiebeflügel ist seitlich von einem zumindest luftdurchlässigen
Gitter abgedeckt;
- b) im Bereich der Öffnung, insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind einer oder
mehrere Wärmetauschereinrichtungen zum Heizen und/oder Kühlen vorgesehen;
- c) im Bereich der Öffnung, insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind ein oder
mehrere zum Abschrecken von Kleintieren und Insekten ausgebildete Schallerzeuger vorgesehen;
- d) im Bereich der Öffnung, insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind ein oder
mehrere Sensoren zum Erfassen eines Luftqualitätsparameters vorgesehen;
- e) im Bereich der Öffnung, insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind ein oder
mehrere Sensoren zum Erfassen eines Lüfters für ein aktives Fördern von Luft durch
die Öffnung vorgesehen.
[0026] Es können auch mehrere Öffnungen, insbesondere Lüftungskanale an dem zweiten Schiebeflügel
vorgesehen sein, an denen ferner jeweils eines oder mehrere der Merkmale der Unteransprüche
realisiert sein können.
[0027] Die Erfindung schafft auch ein vorteilhaft einfaches Verfahren zum Handhaben eines
Fenster oder einer Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem
- a. in einem ersten Schaltzustand der Schalteinrichtung der zweite Schiebeflügel gemeinsam
mit dem an ihn gekoppelten ersten Schiebeflügel aus der Geschlossenstellung in dem
Aufnahmefach in die Lüftungsstellung ausgefahren wird, in welcher die Öffnung- insbesondere
die Durchgangsöffnung quer zur Flügelebene - von Luft durchströmt wird und vorzugsweise
die NC-Einrichtung aktiviert arbeitet, und bei dem
- b. in einem zweiten Schaltzustand der Schalteinrichtung der erste Schiebeflügel getrennt
von dem ersten Schiebeflügel bewegt wird.
Es kann ferner ein dritter Schaltzustand vorgesehen sein, in dem das Fenster oder
die Tür in einem dritten Schaltzustand geschlossen wird bzw. ist.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einigen bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezug auf die Figuren näher beschrieben. In den Figuren ist jeweils eine Tür
gezeigt. Die Figuren sind aber lediglich beispielhaft zu verstehen und veranschaulichen
die Erfindung nicht in abschließender Weise. Auch andere wortsinngemäße Ausführungsformen
und Äquivalente der dargestellten Ausgestaltungen fallen unter den Schutzbereich.
Es zeigt:
- Figur 1:
- in a) eine Vorderansicht einer Tür mit einem Blendrahmen und einem verschieblichen
ersten Schiebeflügel un einem verschieblichen zweiten Schiebeflügel in einem geschlossenem
Zustand; in b) eine Vorderansicht aus Fig. 1a in einem geöffneten Zustands des ersten
Schiebeflügels; in c) eine Vorderansicht der Tür aus Fig. 1a in einer Lüftungsstellung
des zweiten Schiebeflügels und in d) die Tür aus Fig. 1a in einem Wartungs- und Servicezustand;
- Figur 2:
- eine Draufsicht im Schnitt einer beispielhaften Tür nach Art der Fig. 1a;
- Figur 3:
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 2a;
- Figur 4:
- in a) eine schematische Ansicht eines Hebels des Schiebeflügels der Tür aus Fig. 1a
bis Fig. 1d und in b) bis d) Schaltstellungen einer Schalteinrichtung, deren Schaltelement
der Hebel aus a) ist;
- Figur 5:
- eine Draufsicht der Tür im Schnitt im Bereich des Hebels aus Fig. 4a;
- Figur 6:
- in a) eine räumliche Ansicht der Tür von innen; in b) einen vergrößerter Ausschnitt
aus Fig. 6a;
- Figur 7:
- in a) eine räumliche Ansicht des ersten beweglichen Schiebeflügels der Tür; in b)
ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 7a; in c) eine Vorderansicht des ersten beweglichen
Schiebeflügels der Tür und in d) einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 7c;
- Figur 8:
- in a) eine weitere räumliche Ansicht eines zweiten beweglichen Schiebeflügels der
Tür und in b) ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 8a;
- Figur 9:
- in a) eine Draufsicht einer Führungsschiene der Tür mit eingezeichneten Profilen des
aufgesetzten, zweiten beweglichen Schiebeflügels der Tür in verriegeltem oder geöffneten
Zustand des ersten Schiebeflügels; in b) einen vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 9a;
in c) eine Draufsicht der Führungsschiene der Tür mit eingezeichneten Profilen des
aufgesetzten, zweiten beweglichen Schiebeflügels der Tür in einer Lüftungsposition
der Tür und in d) einen vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 9c;
- Figur 10:
- eine Seitenansicht im Schnitt eines Schiebflügelprofils sowie der Führungsschiene
der Tür;
- Fig. 11:
- in a) eine Vorderansicht der Führungsschiene mit Antriebselementen in einer Position
bei geschlossenem zweiten beweglichem Flügel; in b) eine Vorderansicht der Führungsschiene
mit Antriebselementen in einer Position, bei dem sich der zweite bewegliche Schiebeflügel
in einer
- Fig. 12:
- Lüftungsposition befindet und in c) eine Vorderansicht der Führungsschiene mit Antriebselementen
in einer Position, in der der zweite bewegliche Schiebeflügel zu Wartungs- und Reparaturzwecken
ganz geöffnet ist; in a) eine räumliche Ansicht der Tür in geschlossenem Zustand des
ersten Schiebeflügels von innen und in b) einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 12a;
- Fig. 13:
- in a) eine räumliche Ansicht der Tür in geöffneten Zustand des ersten Schiebeflügels
von innen und in b) einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 13a;
- Fig. 14:
- in a) eine räumliche Ansicht der Tür in geöffneten Zustand des ersten Schiebeflügels
von innen und des zweiten beweglichen Schiebeflügels in Lüftungsposition und in b)
einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 13a.
[0029] Nachfolgend werden die Begriffe Fenster und Tür synonym verwendet. Begriffe wie oben
und unten sowie links und rechts beziehen sich auf die dargestellte Einbausituation,
die bevorzugt aber beispielhaft zu verstehen ist. Bei Drehungen und/oder Verschiebungen
der Einbausituation im Raum sind diese entsprechend mit zu übertragen bzw. zu transformieren.
[0030] In Fig. 1a ist eine Tür 1 mit einem Blendrahmen 2 und einem ersten Schiebeflügel
3 dargestellt.
[0031] Der Blendrahmen 2 kann umfangsgeschlossen oder nicht umfangsgeschlossen ausgebildet
sein. In der Darstellung der Fig. 1a ist der Blendrahmen 2 beispielhaft umfangsgeschlossen
ausgeführt. Er weist hier zwei vertikale Holme 2a, 2b und zwei horizontale Holme 2c,
2d auf. Der untere vertikale Holm 2d bildet hier eine Art Tritt- und Bodenschwelle
sowie eine Führungsschiene 5 und eine Abdeckung für einen Raum unterhalb der Führungsschiene
5 aus.
[0032] Der erste Schiebeflügel 3 ist hier in horizontaler Richtung relativ zu einem feststehenden
Element 4 verschieblich gestaltet. Dabei erstreckt er sich im Wesentlichen in einer
vertikal ausgerichteten Ebene. Der Begriff "horizontal" bezieht sich hier ferner auf
die Zeichnungsebene der Figur 1a. Der erste Schiebeflügel 3 ist auf einer Führungsschiene
5 beweglich geführt. Diese Führungsschiene 5 bildet hier auch einen Teil des unteren
Blendrahmenholms 2d. Der erste Schiebeflügel 3 reicht vorzugsweise bis zum oberen
Blendrahmenholm 2c, an dem er ebenfalls geführt sein kann.
[0033] Sämtliche Blendrahmenholme 2a-2d können mehrteilig und vorzugsweise in Verbundbauweise
aufgebaut sein.
[0034] Die Tür 1 weist ferner einen zweiten, horizontal beweglichen Schiebeflügel 6 auf.
Dieser erstreckt sich wiederum in einer im Wesentlichen in einer vertikal ausgerichteten
Ebene. Der Begriff "horizontal" bezieht sich hier ferner wiederum auf die Zeichnungsebene
der Figur 1a. Der erste Schiebeflügel 3 ist ebenfalls auf der unteren Führungsschiene
5 beweglich geführt und reicht vorzugsweise bis zum oberen Blendrahmenholm 2c, an
dem er ebenfalls geführt sein kann.
[0035] Der zweite Schiebeflügel 6 weist wenigstens eine Öffnung 7 oder mehrere Öffnungen
auf. Die Öffnung 7 ist als eine senkrecht zur Schieberichtung den zweiten Schiebeflügel
6 durchsetzende Durchgangsöffnung ausgebildet. Der Querschnitt der wenigstens einen
Öffnung 7 kann verschieden gestaltet sein. Hier ist er langlochartig bzw. sogar schlitzartig
ausgestaltet. Sie bildet vorzugsweise einen Lüftungskanal und hat eine kanalartige
Erstreckung zwischen den beiden Außenseiten des zweiten Schiebeflügels. In diesem
Kanalbereich können vorteilhaft und einfach Zusatzeinrichtungen wie Wärmetauscher
zum Heizen oder Kühlen, Lautsprecher, Hochtonlautsprecher zur Insektenabschreckung
und/oder Lüfter angeordnet sein.
Eine Rechteckform ist ebenfalls bevorzugt. Der Öffnung ist wenigstens eine NC-Einrichtung
9 zugeordnet. Diese kann bevorzugt im Sinne der zu den Ansprüchen gegebenen Definition
ausgebildet sein.
[0036] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass sich die Öffnung 7 über mehr als 50% des
Abstandes zwischen dem oberen und unteren Blendrahmenholm 2c, 2d erstreckt und dass
die Breite senkrecht dazu zwischen 5 und 30 mm liegt. Derart kann eine besonders vorteilhafte
Reduzierung des die Öffnung durchtretenden Schalls bzw. eine Erhöhung der Schalldämmung
gegen Schall, der ansonsten jedenfalls in einer Flügel-Schiebestellung zur Zeichenebene
senkrecht die Öffnung 7 ungehindert durchtreten würde, erreicht werden.
[0037] Der zweite Schiebeflügel 6 ist in einem Aufnahmefach 8 angeordnet, aus dem er in
eine Lüftungsstellung ausfahrbar ist, in welcher die Durchgangsöffnung quer zur Flügelebene
von Luft durchströmbar ist, wie dies in Fig. 1c gezeigt ist. Dieses Aufnahmefach 8
kann zwischen dem einen vertikalen Blendrahmenholm 2a oder dgl. und dem ersten Schiebeflügel
3 ausgebildet sein.
[0038] Der zweite Schiebeflügel 6 ist in das Aufnahmefach 8 in eine Geschlossenstellung
einfahrbar, so dass die Öffnung 7 von Wänden 8a, 8b des Aufnahmefachs, die sich parallel
zur Schiebeflügelebene der Tür erstrecken können, verschlossen sein kann. Dies ist
in den Figuren 1a und 1b dargestellt und besonders gut auch in der Fig. 2 erkennbar.
[0039] Der zweite Schiebeflügel 6 ist ferner aus dem Aufnahmefach 8 in eine Lüftungsstellung
ausfahrbar, so dass die wenigstens eine Öffnung oder eine, mehrere oder sämtliche
der Öffnungen senkrecht zur Hauptebene der beiden Schiebeflügel aus dem Bereich der
Wände 8a, 8b des Aufnahmefachs austritt und von Luft durchströmbar ist (Siehe Figur
1c). Da an der Öffnung 7 die NC-Einrichtung 9 angeordnet ist, ist derart eine aktive
Schalldämmung durchführbar. Die Lüftungsstellung ist somit bei aktivierter NC-Einrichtung
9 auch eine Schalldämmstellung.
[0040] Der zweite Schiebeflügel 6 kann nach einer bevorzugten Variante mit dem ersten Schiebeflügel
3 koppelbar sein, derart, dass der erste Schiebeflügel 3 und der zweite Schiebeflügel
6 gemeinsam aus der Geschlossenstellung des zweiten Schiebeflügels 6 in die Lüftungsstellung
des zweiten Schiebeflügels 6 verschiebbar sind, wie dies in Fig. 1c dargestellt ist.
[0041] Der zweite Schiebeflügel 6 kann nach einer besonders bevorzugten Variante mit dem
ersten Schiebeflügel 3 zudem lösbar koppelbar sein, derart, dass der erste Schiebeflügel
3 und der zweite Schiebeflügel 6 gemeinsam aus der Geschlossenstellung des zweiten
Schiebeflügels 6 in die Lüftungsstellung des zweiten Schiebeflügels 6 verschiebbar
sind, wie dies in Fig. 1c dargestellt ist, wobei es aber auch möglich ist, nach dem
Lösen der Kopplung nur den ersten Schiebeflügel zu öffnen und den zweiten in dem Aufnahmefach
8 zu belassen.
[0042] Der erste Schiebeflügel 3 kann nach einem Lösen der Kopplung zum zweiten Schiebeflügel
6 separat zum zweiten Schiebeflügel 6 verschieblich vorgesehen sein. Dies ist in Fig.
1b dargestellt.
[0043] Alternativ bzw. nach einer optionalen Variante können beide Schiebeflügel 3, 6 auch
soweit gemeinsam bzw. gekoppelt verfahren werden, dass der zweite Schiebeflügel 6
weiter oder sogar vollständig aus dem Aufnahmefach 8 herausgefahren ist, wie dies
in Fig. 1d dargestellt ist. Diese Funktion dient zu Wartungs- und Reparaturzwecken
der Tür 1.
[0044] In Fig. 2 bzw. in der Vergrößerung in Fig. 3 ist eine Draufsicht der Tür 1 im Schnitt
dargestellt. Hier ist erkennbar, wie der zweite Schiebeflügel 6 vollständig durch
das Aufnahmefach aufgenommen ist. Die Öffnung 7 ist an ihren beiden Seiten verschlossen.
[0045] Gut zu erkennen ist, dass der erste Schiebeflügel 3 hier senkrecht zur Schiebeebene
schmaler ist als der zweite Schiebeflügel 8. An ihren zueinander gewandten, koppelbaren
Seiten weisen die beiden Schiebeflügel 3 und 8 aber eine korrespondierende Geometriegebung
und vorzugsweise korrespondierende koppelbare Funktionselemente auf, so dass der Spalt
bzw. Falz zwischen den Flügeln 3 und 6 dicht verschließbar ist.
[0046] Der erste Schiebeflügel 3 weist vorzugsweise einen Flügelrahmen 30 auf, der aus mehreren
Rahmenholm 31, 32, 33, 34 bestehen kann, wobei in den Rahmen ein Flächenelement wie
eine Glasscheibe eingesetzt sein kann. Dabei kann in den ersten Schiebeflügel 3 selbst
auch ein weiteres Fenster integriert sein.
[0047] Der erste Schiebeflügel 3 kann ferner auch als Drehflügel oder Dreh- Kippflügel aufgebaut
sein. Dann kann er einerseits mit dem zweiten Schiebeflügel 6 gemeinsam verfahren
werden aber dann, wenn er von diesem entkoppelt ist, alternativ oder ergänzend auch
aufgedreht und/oder aufgeschwenkt werden (hier jeweils nicht dargestellt, dazu sind
dann entsprechende Drehbänder sowie ggf. eine Ausstellmechanik oder dgl. notwendig).
[0048] Der zweite Schiebeflügel 6 kann auf verschiedene Weise aufgebaut sein. Er kann beispielsweise
einen Flügelrahmen aufweisen und ein darin eingesetztes Flächenelement. Er kann aber
beispielsweise auch nur zum ersten Schiebeflügel 3 hin ein sich vertikal erstreckendes
Verbundprofil 60 aufweisen.
[0049] Er kann ansonsten oder alternativ eine Art kastenförmigen Aufbau aufweisen, wobei
stabilisierende Platten 61, 62 aus Kunststoff oder Blech und einer oder mehrere Wärme-
und Schalldämmstreifen 63, 64 vorgesehen sein können, welche im Zusammenspiel den
kastenförmigen zweiten Schiebeflügel bilden bzw. mit bilden. Im Bereich der Durchgangsöffnung
7 kann eines oder können mehrere der können die Platten 61, 62 beispielsweise als
Lochbleche ausgebildet sein, welche die Öffnung 7 an ihren Randbereich auskleiden.
[0050] Vorzugsweise ist das Rahmenprofil 31 - 34 und/oder 60 bzw. aus einem metallischen
Werkstoff hergestellt, besonders bevorzugt sind die Rahmenprofile aus einem Leichtmetall,
wie z.B. Aluminium hergestellt. Alternativ können die Rahmenprofile auch aus einem
Kunststoffwerkstoff hergestellt sein.
[0051] Der zweite Schiebeflügel 6 weist wenigstens eine NC-Einrichtung - also eine Einrichtung
9 zur aktiven Schalldämmung - auf.
[0052] Die NC-Einrichtung 9 zur aktiven Schalldämmung arbeitet nach dem Prinzip der aktiven
Gegenschallerzeugung mit einem auf die Lärmemission abgestimmten, gegenphasigen Frequenzspektrum,
so dass die Lärmemission in ihrer Intensität reduziert wird und dadurch weniger störend
empfunden wird oder die Intensität der Lärmemission so stark reduziert wird, dass
sie idealerweise nicht mehr wahrgenommen wird. Eine solche Einrichtung 9 zur aktiven
Schalldämmung ist aus dem Stand der Technik bekannt (siehe z.B.
DE 100 52 093 A1) und wird deshalb an dieser Stelle nicht detailliert beschrieben.
[0053] Durch die Öffnung 7 im zweiten Schiebeflügel 6 und der Einrichtung 9 zur aktiven
Schalldämmung kann somit die Tür 1 in eine Lüftungsposition gebracht werden, wobei
eine mögliche Lärmemission, die von außen auf die Tür 1 wirkt, wirksam verringert
bzw. gedämmt wird.
[0054] Zum Lösen und Schliessen der Kopplung - realisiert beispielsweise durch mechanisch
wirkende korrespondierende Kopplungselemente - zwischen dem ersten Schiebeflügel 3
und dem zweiten Schiebeflügel 6 kann eine Schalteinrichtung 10 - insbesondere eine
mechanisch und/oder elektromechanisch und/oder elektromagnetisch wirkende Schalteinrichtung
10 - vorgesehen sein.
[0055] Die Schalteinrichtung kann wenigstens einen Sensor, insbesondere einen Magnetschalter,
zum Erfassen der Position eines oder mehrerer Magnete aufweist, die von einem Schalt-Betätigungselement
bewegbar sind. Die Schalteinrichtung 10 als das Schalt-Betätigungselement einen Hebel
11 aufweisen.
[0056] Die Schalteinrichtung 10 kann ferner einen oder mehrere Sensoren bzw. Magnetschalter
12 aufweisen, mit dem verschiedene Schaltpositionen sensierbar sind und vorzugsweise
Schaltsignale an eine nicht dargestellte Steuerungseinrichtung ausgebbar sind. Der
Sensor 12 ist hier dazu als ein Magnetschalter ausgeführt. Der Sensor 12 kann auch
anders ausgeführt sein (siehe dazu auch Fig. 3). Der Hebel 11 ist in einen Flügelrahmen
des ersten Schiebeflügels 3 eingesetzt. Der Sensor 12 kann in den Rahmenholm 60 des
zweiten Schiebeflügels 5 eingesetzt (siehe dazu auch Fig. 5) und in Richtung des Falzens
zum ersten Schiebeflügel 3 ausgerichtet sein.
[0057] In Fig. 4a ist der Hebel 11 am ersten Schiebeflügel in verschiedenen Schaltpositionen
dargestellt. In einer nach oben gerichteten, vertikalen Schaltposition des Hebels
11 befindet sich die Schalteinrichtung 10 in einer Verriegelungsposition. Dies kann
beispielsweise bedeuten, dass in dieser Schaltposition der erste Schiebeflügel 3 geschlossen
ist. Der Sensor 12 - hier ein Magnetschalter - der Schalteinrichtung 10 korrespondiert
bzw. fluchtet in diesem Fall mit einem ersten Magneten 13a, der von dem Hebel 11 bewegbar
ist und dazu entsprechend mit diesem mechanisch gekoppelt ist. Der Magnet 13a ist
in den Flügelrahmen 30 des ersten Schiebeflügels 3 eingesetzt (siehe Fig. 4b). Die
Begriffe "vertikal" und "oben" beziehen sich auf die Zeichnungsebene der Fig. 4a.
[0058] In dem Flügelrahmen des ersten Schiebflügels 3 oder an einer anderen geeigneten Position
an der Tür 1 kann ein Display 14 vorhanden sein, das einen Bediener über die aktuelle
Schaltposition der Schalteinrichtung 10 informiert. Die Information über den aktuellen
Zustand der Schalteinrichtung 10 erfolgt hier visuell über ein Leuchtmittel 15. Das
Leuchtmittel 15 kann vorteilhaft als LED ausgeführt sein. Es kann vorgesehen sein,
dass es im verriegelten Zustand leuchtet, während es im geöffneten Zustand nicht leuchtet
(siehe Fig. 4d).
[0059] In einer horizontalen Schaltposition des Hebels 11 kann sich die Schalteinrichtung
10 in einer Lüftungsposition befinden. Dies bedeutet, dass in dieser Schaltposition
der erste Schiebeflügel 3 mit dem ersten Schiebeflügel gekoppelt ist und der zweite
Schiebflügel 6 mit diesem aus dem Aufnahmefach 8 herausgefahren ist, so dass die Öffnung
7 von Außenluft frei durchströmt werden kann. In diesem Zustand wird ferner bevorzugt
auch die NC-Einrichtung 9 aktiviert.
[0060] Der erste Schiebflügel 3 und der zweite Schiebflügel 6 sind in diesem Fall miteinander
gekoppelt. Der Sensor 12 - der Magnetschalter - der Schalteinrichtung 10 kann in diesem
Fall mit einem zweiten Magneten 13b fluchten, der ebenfalls in den Flügelrahmen des
zweiten Schiebeflügels 6 eingesetzt ist (siehe Fig. 4c) und von dem Hebel 11 vertikal
bewegbar ist.
[0061] In einer nach unten gerichteten, vertikalen Schaltposition des Hebels 10 kann sich
die Schalteinrichtung 10 in einer Öffnungsposition befinden. Dies bedeutet, dass in
dieser Schaltposition der erste Schiebeflügel 3 geöffnet ist, bzw. geöffnet werden
kann. Der erste Schiebflügel 3 und der zweite Schiebflügel 6 sind in diesem Fall nicht
miteinander gekoppelt. Es kann vorgesehen sein, dass der Sensor 12 der Schalteinrichtung
10 in diesem Fall mit keinem Magneten 12a, 12b (siehe Fig. 4d) fluchet. Die Begriffe
"vertikal" und "unten" beziehen sich auf die Zeichnungsebene der Fig. 4a.
[0062] In den Fig. 6a und 6b ist die Tür 1 mit dem entriegelten ersten Schiebeflügel 3 und
dem zweiten Schiebeflügel 6, der vollständig in das Aufnahmefach 8 eingefahren ist,
dargestellt. In Fig. 6a und besser erkennbar in Fig. 6b, ist dargestellt, dass der
Hebel 11 ebenfalls auf einen Beschlag 16 wirkt, mit dem der erste Schiebeflügel 3
an dem zweiten Schiebeflügel 6 mechanisch verriegelbar ist.
[0063] Das Flügelprofil 60 ist mit dem Beschlag 16 in den Fig. 7a bis 7c dargestellt. Der
Beschlag 16 weist eine Riegelstange 17 auf, die in einem U-Profil vertikal verschieblich
geführt ist. Das U-Profil ist in oder an dem ersten Schiebeflügel 3 befestigt. Die
Riegelstange 17 weist Durchbrüche 18 auf, die mit hakenartigen Verriegelungselementen
19 korrespondieren und im verriegelten Zustand des Beschlags eine mechanische Zuhaltung
ersten Schiebeflügels 3 bzw. eine mechanische Kopplung des zweiten Schiebflügels 6
an den ersten Schiebeflügel 3 bewirken. Der Begriff "vertikal" bezieht sich auf die
Zeichnungsebene der Fig. 7a bis 7d.
[0064] In den Fig. 8a und 8b ist der zweite Schiebeflügel 6 dargestellt. Erkennbar sind
hier zwei Laufwagen 20 an diesem Schiebeflügel 6. Jeder Laufwagen 20 weist hier mehrere
Laufrollen 21 auf, die in dem Laufwagen 20 drehbar gelagert sind. Über die Laufrollen
21 ist der zweite Schiebeflügel verschieblich auf der Führungsschiene 5 geführt. Der
erste Schiebeflügel 3 (hier nicht dargestellt) weist dazu ebenfalls mehrere Laufwagen
20 auf.
[0065] In den Figuren 9a bis 9d ist jeweils die Führungsschiene 5 mit dem zweiten Schiebflügel
6 im Schnitt dargestellt. Die Fig. 9a und Fig. 9b zeigen den zweiten Schiebeflügel
in einer geschlossenen Position, bzw. vollständig in das Aufnahmefach 8 (hier nicht
dargestellt) eingefahren, während die Figuren 9c und 9d den zweiten Schiebflügel 6
in einer geöffneten Position bzw. in einer Lüftungsposition zeigen.
[0066] In Figur 10 ist der Bereich der Führungsschiene 5 dargestellt.
[0067] In den Figuren 11a bis 11c ist erkennbar, der motorischer Antrieb 22 dem zweiten
Schiebeflügel 6 zugeordnet ist, bzw. am ersten Schiebeflügel 6 angreift. Er kann im
Wesentlichen vorteilhaft - bis auf ein Kopplungselement zum Koppeln mit dem zweiten
Schiebeflügel 6 - unterhalb der Führungsschiene 5 in dem dort vorgesehenen Raum angeordnet
sein. Dazu ist der Antrieb 22 mit seiner Zugstange 23 an einem Schuh 24 befestigt,
wobei der Schuh 24 auf der Führungsschiene 5 geführt ist und an dem zweiten Schiebeflügel
6 (hier nicht dargestellt) befestigt ist. Der Antrieb 22 ist dazu vorgesehen, den
zweiten Schiebeflügel 6 gemeinsam mit dem an den zweiten Schiebeflügel 6 gekoppelten,
ersten Schiebeflügel 3 motorisch zu verfahren.
[0068] Der Antrieb 22 arbeitet hier nach einem elektrischen Wirkprinzip und ist hier als
elektrischer Hubzylinder ausgeführt. Der Antrieb 22 kann alternativ auch nach einem
fluidischen Wirkprinzip arbeiten.
[0069] In Fig. 11a ist der Antrieb 22 in einer Position dargestellt, in der der zweite Schiebeflügel
6 geschlossen ist bzw. vollständig in sein Aufnahmefach 8 eingefahren ist. In Fig.
11b ist der Antrieb 22 in einer Position dargestellt, in der der zweite Schiebeflügel
6 geöffnet ist bzw. in einer Lüftungsposition ist. In Fig. 11c ist der Antrieb 22
in einer Position dargestellt, in der der zweite Schiebeflügel 6 zu Wartungs- und
Reparaturzwecken vollständig geöffnet ist bzw. vollständig aus seinem Aufnahmefach
8 ausgefahren ist.
[0070] In Fig. 12 ist die Tür 1 analog zu Fig. 1a in einer räumlichen Darstellung mit geschlossenem
zweiten Schiebflügel 6 und geschlossenem ersten Schiebeflügel 3 dargestellt. Fig.
13 zeigt die Tür 1 analog zu Fig. 1b in einer räumlichen Darstellung mit dem geschlossenen
zweiten Schiebeflügel 6 und einem geöffneten ersten Schiebeflügel in einer Durchgangsposition.
In Fig. 14 ist die Tür einer Position dargestellt, bei der der zweiten Schiebeflügel
6 geöffnet in einer Lüftungsposition analog zu Fig. 1c dargestellt ist und der erste
Schiebeflügel 3 geöffnet in einer Durchgangsposition ist.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 1
- Tür
- 2
- Blendrahmen
- 2a, b, c, d
- Holme
- 3
- Schiebeflügel
- 4
- feststehendes Element
- 5
- Führungsschiene
- 6
- Schiebeflügel
- 7
- Öffnung
- 8
- Aufnahmefach
- 8a, b
- Wände
- 9
- Einrichtung zur aktiven Schalldämmung
- 10
- Schalteinrichtung
- 11
- Hebel
- 12
- Sensor
- 13a, b
- Magnete
- 14
- Display
- 15
- Leuchtmittel
- 16
- Beschlag
- 17
- Riegelstange
- 18
- Durchbruch
- 19
- Verriegelungselement
- 20
- Laufwagen
- 21
- Laufrolle
- 22
- Antrieb
- 23
- Zugstange
- 24
- Schuh
- 30
- Flügelrahmen
- 31 - 34
- Rahmenholme
- 60
- Verbundprofil
- 61, 62
- Platten
- 63, 64
- Wärme- und Schalldämmstreifen
1. Fenster oder Tür (1) mit einem in einem Blendrahmen (2) verschieblich angeordneten
ersten Schiebeflügel (3), dadurch gekennzeichnet, dass neben dem ersten Schiebeflügel (3) ein zweiter Schiebeflügel (6) vorgesehen ist,
der wenigstens eine in den zweiten Schiebeflügel (6) integrierte Öffnung (7) zur Lüftung
aufweist.
2. Fenster oder Tür (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiten Schiebeflügel (6) eine der Öffnung (7) zugeordnete Einrichtung zur aktiven
Schalldämmung (NC-Einrichtung 9) aufweist.
3. Fenster oder Tür (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Öffnung (7) in dem zweiten Schiebeflügel (6) als eine senkrecht
zur Schieberichtung den zweiten Schiebeflügel (6) durchsetzende Durchgangsöffnung
ausgebildet ist.
4. Fenster oder Tür (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Öffnung (7) in dem zweiten Schiebeflügel (6) als ein Lüftungsspalt
und/oder ein Lüftungskanal ausgebildet ist.
5. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schiebeflügel (6) ferner wärmegedämmt und/oder passiv schallgedämmt ausgebildet
ist.
6. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der wenigstens einen Öffnung, insbesondere des wenigstens einen Lüftungskanals,
eines oder mehrere folgender Merkmale realisiert ist/sind:
a. die Öffnung (1) in dem Schiebeflügel ist seitlich von einem zumindest luftdurchlässigen
Gitter abgedeckt;
b. im Bereich der Öffnung (7), insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind einer
oder mehrere Wärmetauschereinrichtungen zum Heizen und/oder Kühlen vorgesehen;
c. im Bereich der Öffnung (7), insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind ein oder
mehrere zum Abschrecken von Kleintieren und Insekten ausgebildete Schallerzeuger vorgesehen;
d. im Bereich der Öffnung (7), insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind ein oder
mehrere Sensoren zum Erfassen eines Luftqualitätsparameters vorgesehen;
e. im Bereich der Öffnung (7), insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind ein oder
mehrere Sensoren zum Erfassen eines Lüfter für ein aktives Fördern von Luft durch
die Öffnung vorgesehen;
f. im Bereich der Öffnung (7), insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind ein oder
mehrere Leuchtmittel zum Anzeigen wenigstens eines Zustandes, insbesondere eines Wärme-
und/oder Luftqualitätszustandes vorgesehen;
g. im Bereich der Öffnung (7), insbesondere in deren Durchgangsbereich, sind ein oder
mehrere Leuchtmittel zum Anzeigen wenigstens eines Zustandes, insbesondere eines Wärme-
und/oder Luftqualitätszustandes vorgesehen.
7. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schiebeflügel (6) aus einer Geschlossenstellung, in der die Öffnung zumindest
einseitig verschlossen ist, in eine Lüftungsstellung verfahrbar ist, in welcher die
Öffnung (7) verschlossen ist.
8. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schiebeflügel (6) in einem Aufnahmefach (8) angeordnet ist, aus dem er
aus einer Geschlossenstellung in dem Aufnahmefach (8) in eine Lüftungsstellung ausfahrbar
ist, in welcher die Öffnung (7) - insbesondere die Durchgangsöffnung quer zur Flügelebene
- von Luft durchströmbar ist, und in das er in eine Geschlossenstellung einfahrbar
ist, so dass die Durchgangsöffnung verschlossen ist.
9. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schiebeflügel (6) mit dem ersten Schiebeflügel (3) lösbar koppelbar ist,
derart, dass der erste Schiebeflügel (3) und der zweite Schiebeflügel (6) gemeinsam
aus der Geschlossenstellung in die Lüftungsstellung verschiebbar sind, wobei vorzugsweise
der erste Schiebeflügel (3) nach einem Lösen der Kopplung zum zweiten Schiebeflügel
(6) separat zum zweiten Schiebeflügel (6) verschieblich ist.
10. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schiebeflügel in einem vom zweiten Schiebeflügel entkoppelten Zustand ferner
in eine Drehstellung und/oder eine Kippstellung bewegbar ist.
11. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem zweiten Schiebeflügel (6) ein motorischer Antrieb (22) zugeordnet ist, der am
zweiten Schiebeflügel (6) angreift und der dazu ausgelegt ist, den zweiten Schiebeflügel
(6) motorisch zu verfahren, wobei vorzugsweise der motorische Antrieb (22) dazu ausgelegt
ist, den zweiten Schiebeflügel (6) gemeinsam mit dem ersten Schiebeflügel (6) motorisch
zu verfahren.
12. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schalteinrichtung (10) zum Lösen und Schliessen der Kopplung zwischen dem ersten
Schiebeflügel (3) und dem zweiten Schiebeflügel (6) vorgesehen ist, vorzugsweise derart,
dass die Schalteinrichtung wenigstens einen Sensor, insbesondere einen Magnetschalter,
zum Erfassen der Position eines oder mehrerer Magnete (13a, 13b) aufweist, die von
einem Schalt-Betätigungselement bewegbar sind, wobei weiter vorzugsweise als das Schalt-Betätigungselement
eine bewegliche Handhabe, insbesondere ein drehbarer Hebel (11) an dem ersten Schiebeflügel
(3) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die Handhabe (11) ferner mit einer Riegelstange
gekoppelt ist, die Riegelelemente zum Verschließen und Lösen der Kopplung aufweist
13. Fenster oder Tür (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektromotorische Antrieb in ein Blendrahmenprofil integriert ist.
14. Verfahren zum Handhaben eines Fenster oder einer Tür (1) nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. in einem ersten Schaltzustand der Schalteinrichtung der zweite Schiebeflügel (6)
gemeinsam mit dem an ihn gekoppelten ersten Schiebeflügel aus der Geschlossenstellung
in dem Aufnahmefach (8) in die Lüftungsstellung ausgefahren wird, in welcher die Öffnung
(7) - insbesondere die Durchgangsöffnung quer zur Flügelebene - von Luft durchströmt
wird und vorzugsweise die NC-Einrichtung (9) aktiviert arbeitet, und
b. in einem zweiten Schaltzustand der Schalteinrichtung der erste Schiebeflügel (3)
getrennt von dem ersten Schiebeflügel bewegt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster oder die Tür in einem dritten Schaltzustand geschlossen wird bzw. ist.