[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugleuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie ein Verfahren zur Erzeugung einer Mindestleuchtfläche bei einer Lichtfunktion
einer Fahrzeugleuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0002] Eine Fahrzeugleuchte umfasst beispielsweise einen im Wesentlichen von einem Leuchtengehäuse
und einer Lichtscheibe ganz oder teilweise umschlossenen Leuchteninnenraum und mindestens
ein darin beherbergtes, mindestens eine Lichtquelle umfassendes Leuchtmittel für wenigstens
eine Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte.
[0003] Beispiele für Fahrzeugleuchten sind am Fahrzeugbug, an den Fahrzeugflanken und/oder
an den Seitenspiegeln sowie am Fahrzeugheck angeordnete Wiederholblinkleuchten, Ausstiegsleuchten,
beispielsweise zur Umfeldbeleuchtung, Begrenzungsleuchten, Bremsleuchten, Nebelleuchten,
Rückfahrleuchten, sowie typischerweise hoch gesetzte dritte Bremsleuchten, so genannte
Central, High-Mounted Braking Lights, Tagfahrleuchten, Scheinwerfer und auch als Abbiege-
oder Kurvenlicht verwendete Nebelscheinwerfer, sowie Kombinationen hiervon.
[0004] Eine solche Kombination ist beispielsweise regelmäßig in den bekannten Heckleuchten
verwirklicht. In diesen kommen beispielsweise Wiederholblinkleuchten, Begrenzungsleuchten,
Bremsleuchten, Nebelleuchten sowie Rückfahrleuchten zum Einsatz, um nur eine von vielen
in Heckleuchten verwirklichten Kombinationen zu nennen. Weder erhebt diese Aufzählung
Anspruch auf Vollständigkeit, noch bedeutet dies, dass in einer Heckleuchte alle genannten
Leuchten kombiniert werden müssen. So können beispielsweise auch nur zwei oder drei
der genannten oder auch anderer Leuchten in einem gemeinsamen Leuchtengehäuse einer
Heckleuchte miteinander kombiniert sein.
[0005] Jede Fahrzeugleuchte erfüllt je nach Ausgestaltung eine oder mehrere Aufgaben bzw.
Funktionen. Zur Erfüllung jeder Aufgabe bzw. Funktion ist eine Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte
vorgesehen. Lichtfunktionen sind beispielsweise bei einer Ausgestaltung als Scheinwerfer
eine die Fahrbahn ausleuchtende Funktion, oder bei einer Ausgestaltung als Signalleuchte
eine Signalfunktion, wie beispielsweise eine Wiederholblinklichtfunktion zur Fahrtrichtungsanzeige
oder eine Bremslichtfunktion zur Anzeige einer Bremstätigkeit, oder z.B. einer Begrenzungslichtfunktion,
wie etwa einer Rücklichtfunktion, zur Sicherstellung einer Sichtbarkeit des Fahrzeugs
bei Tag und/oder Nacht, wie etwa bei einer Ausgestaltung als Heckleuchte oder Tagfahrleuchte.
[0006] Jede Lichtfunktion muss dabei eine beispielsweise gesetzlich vorgegebene Lichtverteilung
erfüllen. Die Lichtverteilung legt dabei mindestens einzuhaltende, umgangssprachlich
als Helligkeit bezeichnete Lichtströme in zumindest einzuhaltenden Raumwinkelbereichen
fest.
[0007] Für die einzelnen Lichtfunktionen sind zum Teil unterschiedliche Helligkeiten bzw.
Sichtweiten sowie zum Teil unterschiedliche Lichtfarben zugeordnet.
[0008] Reflektoren werden eingesetzt, um das von Punktlichtquellen ausgestrahlte Licht entsprechend
einer gewünschten Lichtverteilung umzulenken.
[0009] Eine Alternative bieten Optikkörper, wie etwa Lichtleiter, welche das in sie eingekoppelte
Licht entsprechend einer gewünschten Lichtverteilung wieder auskoppeln.
[0010] Nachteilig an Optikkörpern ist deren großer Bauraumbedarf sowie deren hoher konstruktiver
und herstellungstechnischer Aufwand.
[0011] Aufgrund ihres hohen Wirkungsgrads bei der Umwandlung von elektrischem Strom in für
das menschliche Auge sichtbares Licht kommen als Lichtquellen von zur Erfüllung einer
oder mehrerer Lichtfunktionen vorgesehenen und/oder der Erfüllung einer oder mehrerer
Lichtfunktionen beitragenden Leuchtmitteln für Fahrzeugleuchten vermehrt Halbleiterlichtquellen
zum Einsatz. Zu diesen zählen beispielsweise anorganische Leuchtdioden, organische
Leuchtdioden und Laserlichtquellen.
[0012] Anorganische Leuchtdioden bestehen aus mindestens einem Lichtemittierende-Diode-Halbleiter-Chip,
kurz LED-Chip. Darüber hinaus können sie wenigstens eine beispielsweise durch Spritzgießen
angeformte, den mindestens einen LED-Chip ganz oder teilweise umhüllende Primäroptik
aufweisen. Es sind jedoch auch Fahrzeugleuchten bekannt, in denen reine LED-Chips
ohne angeformte Primäroptiken zum Einsatz kommen.
[0013] Im Folgenden wird deshalb der Einfachheit halber nicht zwischen anorganischer Leuchtdiode
und LED-Chip unterschieden und statt dessen einheitlich der Begriff LED stellvertretend
für beides verwendet, es sei denn, es ist explizit etwas anderes erwähnt.
[0014] Herausragende Eigenschaften von LEDs im Vergleich zu anderen, konventionellen Lichtquellen
von Leuchtmitteln sind eine wesentlich längere Lebensdauer und eine wesentlich höhere
Lichtausbeute bei gleicher Leistungsaufnahme. Mit anderen Worten weisen LEDs bei gleicher
Lichtstärke einen im Vergleich zu anderen Lichtquellen geringeren Stromverbrauch auf.
Hierdurch kann bei einer Verwendung einer oder mehrerer LEDS als Lichtquelle eines
Leuchtmittels beispielsweise in einer Fahrzeugleuchte die Belastung eines zur Stromversorgung
vorgesehenen Bordnetzes eines Fahrzeugs verringert werden, einhergehend mit Einsparungen
beim Energieverbrauch des Fahrzeugs. Ferner weisen LEDs eine weit höhere Lebensdauer
auf, als andere, zur Anwendung in einer Fahrzeugleuchte in Frage kommende Lichtquellen.
Durch die längere Lebensdauer wird unter Anderem durch die geringere Ausfallquote
die Betriebssicherheit und damit einhergehend die Qualität der Fahrzeugleuchte erhöht.
[0015] Eine kurz als OLED (Organic Light Emitting Diode; OLED) bezeichnete organische Leuchtdiode
ist ein leuchtendes Dünnschichtbauelement aus organischen halbleitenden Materialien
mit mindestens einer zwischen elektrisch leitenden, beispielsweise metallischen Schichten
für Anode und Kathode eingeschlossen Emitterschicht. Die Stärke oder anders ausgedrückt
Dicke der Schichten liegt in einer Größenordnung von etwa 100 nm. Typischerweise beträgt
sie je nach Aufbau 100 nm bis 500 nm. Zum Schutz gegen Wasser, Sauerstoff sowie zum
Schutz gegen andere Umwelteinflüsse, wie etwa Kratzbeschädigung und/oder Druckbelastung
sind OLEDs typischerweise mit einem anorganischen Material insbesondere mit Glas verkapselt.
Zwar gibt es Anstrengungen, das Glas durch Kunststoff zu ersetzen, die jedoch insbesondere
um beispielsweise die Lebensdaueranforderung von Fahrzeugleuchten und deren Lichtquellen
mit mehreren 1000 Stunden hinreichend gut zu erfüllen noch nicht vom gewünschten Erfolg
gekrönt sind, weil die Dichtigkeit der alternativen Materialien für die Verkapselung
nicht ausreichend gut genug ist.
[0016] Im Unterschied zu anorganischen Leuchtdioden benötigen OLEDs keine einkristallinen
Materialien. Im Vergleich zu LEDs lassen sich OLEDs daher in kostengünstiger Dünnschichttechnik
herstellen. OLEDs ermöglichen dadurch die Herstellung flächiger Lichtquellen, die
einerseits sehr dünn und andererseits als durch die Lichtscheibe einer Fahrzeugleuchte
hindurch sichtbare leuchtende Fläche eingesetzt einen besonders homogenes Erscheinungsbild
aufweisen.
[0017] Zum Betrieb sowohl von LEDs, als auch von OLEDs als Lichtquellen für ein Leuchtmittel
beispielsweise einer Fahrzeugleuchte können eine oder mehrere mehr oder minder komplexe
elektronische Steuerschaltungen vorgesehen sein, die beispielsweise auf einem oder
mehreren Leuchtmittelträgern des Leuchtmittels angeordnet und in dem Leuchteninnenraum
beherbergt sein können.
[0018] Ein einfaches Beispiel für eine elektronische Steuerschaltung betrifft die Angleichung
unterschiedlicher Helligkeiten einzelner LEDs oder von LED-Strängen innerhalb einer
Gruppe gemeinsam betriebener, auf einem oder mehreren Leuchtmittelträgern angeordneter
LEDs. Eine solche elektronische Steuerschaltung besteht aus mindestens einem oder
mehreren Vorwiderständen zur Anpassung der Vorwärtsspannung der LEDs an das Bordnetz.
Beispielsweise ist bekannt, die LEDs im so genannten Binning nach Vorwärtsspannung
und Intensität zu sortieren. Um Unterschiede zwischen mehreren LED-Strängen auszugleichen,
die jeweils aus in Reihe geschalteten LEDs gleicher Vorwärtsspannung und Intensität
bestehen, und um eine homogene Helligkeitsverteilung der benachbarten LED-Stränge
aus LEDs mit unterschiedlicher Vorwärtsspannung und Intensität zu erhalten, wird zumindest
jeder LED-Strang mit einem anderen Vorwiderstand versehen.
[0019] LEDs sowie OLDEs bedürfen darüber hinaus beim Einsatz als Lichtquelle insbesondere
in Fahrzeugleuchten oft einer separaten Ausfallerkennung. Dies ist bedingt durch die
geringe Leistungsaufnahme von LEDs und OLEDs im Allgemeinen. Beispielsweise ist ein
in einem Fahrzeug untergebrachtes Steuergerät nicht in der Lage, eine dem Ausfall
einer oder weniger LEDs oder OLEDs entsprechende Änderung der Leistungsentnahme aus
dem Bordnetz zu erkennen, da eine hieraus resultierende Bordnetzspannungsänderung
unterhalb der im normalen Betrieb eines Fahrzeugs auftretenden Bordnetzspannungsschwankungen
liegt. Eine beispielsweise in der Fahrzeugleuchte untergebrachte elektronische Schaltungsanordnung
zur Ausfallerkennung erfasst den Ausfall einer oder mehrerer Leuchtdioden in der Fahrzeugleuchte
z.B. mittels eines oder mehrerer Komparatoren und teilt dies dem Steuergerät mit.
Diese elektronische Schaltungsanordnung zur Ausfallerkennung kann durch eine beispielsweise
auf dem Leuchtmittelträger aufgebrachte elektronische Steuerschaltung verwirklicht
sein.
[0020] Darüber hinaus können sowohl LEDs, als auch OLEDs weiterer elektronischer Steuerschaltungen
bedürfen. Beispiele hierfür sind elektronische Steuerschaltungen:
- zur Regelung und/oder Steuerung der Helligkeit bzw. Leuchtkraft der LEDs und/oder
OLEDs, beispielsweise durch eine pulsweitenmodulierte Taktung der Stromversorgung
für einen außerhalb des für das menschliche Auge wahrnehmbaren Bereichs gepulsten
Betrieb,
- zur Kompensation oder Vermeidung elektromagnetischer Störungen, beispielsweise aufgebaut
aus Kondensatoren und/oder Ferriten,
- zum Schutz der LEDs und/oder OLEDs z.B. vor einer Überspannung des Bordnetzes oder
vor fehlerhafter Polung, beispielsweise umfassend eine oder mehrere Zenerdioden.
[0021] Zusammengefasst muss für fast alle LED- und/oder OLED-Anwendungen eine mehr oder
minder umfangreiche, für die speziellen LEDs und/oder OLEDs ausgelegte elektronische
Steuerschaltung z.B. auf den mindestens einen Leuchtmittelträger aufgebracht werden.
Die elektronische Steuerschaltung umfasst im einfachsten Fall einen Vorwiderstand
und eine Schutzdiode, kann aber je nach Anwendung auch wesentlich mehr Elektronikbauteile
enthalten, wie z.B. Mikrokontroller bzw. Kontroller, Komparatoren, Transistoren, Schutzdioden,
elektrische Widerstände z.B. als Vorwiderstand, Kondensatoren, Ferrite, etc.
[0022] Somit umfasst ein Leuchtmittel mit einer oder mehreren LED und/oder OLED als Lichtquelle
meist zusätzlich zu einer oder mehreren aufgrund ihres Diodenaufbaus Elektronikbauteile
darstellenden LEDs und/oder OLEDs zumindest ein weiteres zuvor genanntes Elektronikbauteil.
Demnach kann ein Leuchtmittel mit einer oder mehreren LEDs und/oder OLEDs als Lichtquellen
neben der mindestens einen LED und/oder OLED zumindest noch über ein weiteres Elektronikbauteil
verfügen.
[0023] Die mindestens eine Lichtquelle eines Leuchtmittels und wenigstens ein weiteres Elektronikbauteil
können auf einem gemeinsamen, einen Leiterbahnträger darstellenden Leuchtmittelträger,
oder auf räumlich getrennten, untereinander beispielsweise durch einen Kabelbaum oder
einen oder mehrere Teile eines Kabelbaums elektrisch verbundenen Leiterbahnträgern,
von denen wenigstens einer den Leuchtmittelträger bildet, angeordnet sein.
[0024] Bei den in Verbindung mit einem Leuchtmittelträger zum Einsatz kommenden Leiterbahnträgern
handelt es sich um Leiterbahnträger, wie sie auch zur elektrischen Verschaltung von
Elektronikbauteilen beispielsweise zur Ansteuerung von anderen Leuchtmitteln, als
LEDs und OLEDs, verwendet werden.
[0025] Leiterbahnträger können beispielsweise als so genannte Leiterplatten starr, oder
als so genannte, auch als Leiterbahnflexfolien bezeichnete Flexplatinen biegsam, beispielsweise
elastisch oder biegeschlaff verformbar ausgeführt sein. Daneben sind in MID-Technik
(MID-Technik: Molded-Interconnect-Device-Technik) hergestellte spritzgegossene Schaltungsträger
bekannt, welche in Gestalt eines Bauteils beispielsweise einer Fahrzeugleuchte mit
integrierten Leiterbahnen in Spritzgusstechnik hergestellt werden und neben ihrer
Funktion zur elektrischen Kontaktierung beispielsweise von Elektronikbauteilen und/oder
Lichtquellen gleichzeitig eine mechanische Funktion der Fahrzeugleuchte übernehmen,
beispielsweise eine Anordnung von Lichtquellen entlang einer vorgegebenen Geometrie
unter gleichzeitiger Ausbildung eines Reflektors.
[0026] Um die Wahrnehmbarkeit beziehungsweise Wahrnehmungskraft von Lichtfunktionen einer
Fahrzeugleuchte für andere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen ist ferner bekannt, diese
innerhalb der gesetzlich zugelassenen Grenzen aufleben zu lassen.
[0027] Ein bekanntes Beispiel sind so genannte dynamische Lichtfunktionen, bei denen die
vom Gesetzgeber eingeräumte Zeit, die eine Glühlampe als eine gesetzlich erlaubte
Lichtquelle eines zur Erfüllung einer Lichtfunktion vorgesehenen Leuchtmittels benötigt,
um ihre volle Leuchtstärke zu erreichen, genutzt wird, um unter Einsatz von Halbleiterlichtquellen
einen visuellen Effekt zu erzielen.
[0028] Der Grund für den Einsatz von Halbleiterlichtquellen, wie etwa LEDs und/oder OLEDs
und/oder Laserlichtquellen in Verbindung mit dynamischen Lichtfunktionen liegt im
Wesentlichen in deren kurzer, typischerweise wenige Millisekunden dauernder Aktivierungszeit
vom Beginn einer Strombeaufschlagung bis zur Abstrahlung von Licht. Dabei erfolgt
die Lichtabstrahlung quasi vom ersten Augenblick der Strombeaufschlagung an mit voller,
der Stromstärke proportionaler Leuchtstärke.
[0029] Durch die Verwendung von Halbleiterlichtquellen ist die Einschaltzeit bis zum Erreichen
der vollen Lichtintensität im Vergleich zu herkömmlichen thermischen Strahlern, wie
beispielsweise Glühbirnen, deutlich verkürzt.
[0030] Ein Beispiel eines zuvor erwähnten visuellen Effekts einer dynamischen Lichtfunktion
ist das Wischen in Richtung einer beabsichtigten Fahrtrichtungsanzeige bei einer Wiederholblinklichtfunktion
eines Fahrtrichtungsanzeigers.
[0031] Eine solche durch Wischen verwirklichte dynamische Lichtfunktion wird durch ein Leuchtmittel
mit mehreren, nacheinander der Reihe nach angehenden Halbleiterlichtquellen verwirklicht.
[0032] Dabei werden innerhalb der ersten 200 ms des Aufleuchtens durch individuell ansteuerbare
Halbleiterlichtquellen gebildete einzelne Segmente der der Lichtfunktion zugeordneten
Leuchtfläche von der Fahrzeugmitte Richtung außen nacheinander aktiviert, so dass
optisch eine Wischbewegung beim Einschalten entsteht.
[0033] Diese und Verläufe anderer dynamischer Lichtfunktionen können mittels elektronischer
Steuerschaltungen mit Mikrocontrolleransteuerung oder diskretem Schaltungsaufbau erreicht
werden.
[0034] Zusammengefasst sind eine Vielzahl elektronischer Steuerschaltungen in Zusammenhang
mit dem Betrieb von zur Verwirklichung von Lichtfunktionen in modernen Fahrzeugleuchten
insbesondere vorgesehenen Halbleiterlichtquellen bekannt.
[0035] Allein der Wirtschaftlichkeit halber beim Umgang mit Fahrzeugleuchten bei deren Anordnung
und/oder Austausch an einem Fahrzeug sind diese elektronischen Steuerschaltungen in
die Fahrzeugleuchte integriert beziehungsweise an oder in dieser untergebracht.
[0036] Die Beherbergung der elektronischen Steuerschaltungen an oder in einer Fahrzeugleuchte
bedarf jedoch eines Bauraums.
[0038] Zur Vermeidung einer Blendung einhergehend mit einer hohen Lichtintensität ist es
daher wünschenswert, die vom menschlichen Auge wahrnehmbare leuchtende Fläche so groß
wie möglich zu gestalten. Hierdurch wird bei gleichbleibender Lichtintensität ein
geringerer Lichtstrom ermöglicht.
[0039] Dies ist dem Umstand geschuldet, wonach bei gleichbleibendem Lichtstrom je Flächeneinheit
eine zunehmende Leuchtfläche zu einer Steigerung der Lichtintensität oder Lichtstärke
führt.
[0040] Neben der Forderung der Einhaltung bestimmter Lichtverteilungen für die einzelnen
Lichtfunktionen einer Fahrzeugleuchte gibt es in einigen Ländern daher auch Mindestleuchtflächenanforderungen,
entsprechend der Vorgabe einer mindest einzuhaltenden Leuchtfläche für einzelne Lichtfunktionen,
entsprechend der mindestens sichtbaren Mindestflächen von Signallichtfunktionen, beispielsweise
aus der FMVSS- und SAE-Anforderung heraus.
[0041] Um solche Mindestleuchtflächenanforderungen einzuhalten, muss das von einer sehr
hellen Lichtquelle ausgestrahlte Licht auf eine durch die Lichtscheibe hindurch von
außerhalb der Fahrzeugleuchte sichtbare Leuchtfläche verteilt werden, die wesentlich
größer ist, als die Ansichtsfläche der Leuchtquelle. Insbesondere Punktlichtquellen
darstellende LEDs werden dabei bevorzugt von außerhalb des Leuchteninnenraums durch
die Lichtscheibe hindurch nicht direkt sichtbar angeordnet, da sie ansonsten sehr
hell in der sie umgebenden Leuchtfläche hervortreten. Eine typische Anordnung einer
Halbleiterlichtquelle sieht deshalb vor, das von ihr abgestrahlte Licht in ein auch
als Lichtleiter bezeichnetes, totalreflektierendes (TIR; Total Internal Reflection),
lichtleitendes Element mit einem Lichteinkoppelbereich und einem Lichtauskoppelbereich
einzukoppeln. Der Lichtleiter leitet das in ihn von einer beispielsweise verborgen
angeordneten Lichtquelle am Lichteinkoppelbereich eingekoppelte Licht in Richtung
Auskoppelbereich und koppelt es dort wieder aus. Das ausgekoppelte Licht kann dabei
direkt, ohne einen Reflektor entsprechend einer gewünschten Lichtverteilung oder einer
solchen beitragend abgestrahlt werden, oder indirekt, indem es in einen Reflektor
eingestrahlt wird, der es dann entsprechend der gewünschten Lichtverteilung oder dieser
beitragend reflektiert.
[0042] Damit einher geht der Nachteil eines hohen Bauraumbedarfs für entsprechend ausgelegte
Optikkörper von Lichtleitern.
[0043] Zusammen ergibt sich mit der Unterbringung zum Betrieb moderner Halbleiterlichtquellen
notwendiger elektronischer Steuerschaltungen ein nicht unerheblicher Bauraumbedarf,
der durch Mindestleuchtflächenanforderungen noch zusätzlich erhöht wird.
[0044] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fahrzeugleuchte bereitzustellen, welche vorzugsweise
durch entsprechende Helligkeit von Halbleiterlichtquellen, insbesondere LEDs, einer
hohen Verkehrssicherheit beiträgt, zugleich aber ohne einen zusätzlichen Bauraumbedarf
eine Unterbringungsmöglichkeit für zum Betrieb von Halbleiterlichtquellen erforderlichen
elektronischen Steuerschaltungen aufweist.
[0045] Ebenfalls eine Aufgabe der Erfindung ist die Angabe eines Verfahrens zur Erzeugung
und/oder Einhaltung einer Mindestleuchtfläche bei einer Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte
bei gleichzeitig minimalem Bauraumbedarf.
[0046] Die Aufgabe wird jeweils durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den Ansprüchen, den Zeichnungen sowie in der nachfolgenden
Beschreibung, einschließlich der zu den Zeichnungen zugehörigen, wiedergegeben.
[0047] Ein erster Gegenstand der Erfindung betrifft demnach eine Fahrzeugleuchte. Diese
kann mit einem von einer Lichtscheibe und einem Leuchtengehäuse ganz oder teilweise
umschlossenen Leuchteninnenraum ausgestattet sein.
[0048] Die Fahrzeugleuchte weist eine konstruktiv vorgesehene Einbaulage mit einer Hauptabstrahlrichtung
entlang einer durch die Lichtscheibe hindurchtretenden Hauptachse auf.
[0049] Bevorzugt verläuft eine Nebenachse in Einbaulage in horizontaler Richtung orthogonal
zur Hauptachse.
[0050] Wichtig ist an dieser Stelle hervorzuheben, dass im vorliegenden Dokument der Begriff
Achse im Gegensatz zu dem Begriff Welle eine geometrische Achse und nicht ein Maschinenelement
bezeichnet.
[0051] Der Leuchteninnenraum beherbergt mindestens ein zur Erfüllung wenigstens einer Lichtfunktion
der Fahrzeugleuchte vorgesehenes Leuchtmittel mit zumindest einer Halbleiterlichtquelle.
[0052] Der Leuchteninnenraum beherbergt mindestens einen von wenigstens einer Halbleiterlichtquelle
zumindest eines zur Erfüllung wenigstens einer Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte vorgesehenen
Leuchtmittels beleuchteten oder beleuchtbaren oder eine Halbleiterlichtquelle umfassenden
Optikkörper.
[0053] In dem Leuchteninnenraum ist ein planparalleler Spiegel angeordnet, der in dem Leuchteninnenraum
eine Ebene aufspannt. Der Spiegel weist je eine Durchgangsöffnung je im Leuchteninnenraum
beherbergtem Optikkörper auf.
[0054] Die vom Spiegel aufgespannte Ebene schließt mit der Hauptachse einen Winkel ein,
der von 0° und von 180° und deren ganzzahligen Vielfachen verschieden ist.
[0055] Der Spiegel unterteilt den Leuchteninnenraum in einen der Lichtscheibe zugewandten
Ansichtsraum und in einen der Lichtscheibe abgewandten Einbauraum.
[0056] Der Optikkörper ragt durch die Durchgangsöffnung hindurch in den Ansichtsraum hinein.
[0057] Beim Blick entlang der Hauptachse von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die
Lichtscheibe hindurch gesehen umfasst der Optikkörper einen ersten Teil einer Gesamtleuchtfläche
für eine Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte, der sich mit einem zweiten Teil der Gesamtleuchtfläche,
welcher durch die Reflektion, bei der es sich um eine abbildungsgetreue Spiegelung
des ersten Teils im schräg zur Hauptachse stehenden Spiegel entsteht und/oder gebildet
ist, entgegen der Hauptachse gesehen zu der Gesamtleuchtfläche ergänzt.
[0058] Die Fahrzeugleuchte kann eine oder mehrere zum Betrieb der einen oder mehreren Halbleiterlichtquellen
notwendige elektronische Steuerschaltungen umfassen.
[0059] Die zum Betrieb der Halbleiterlichtquellen notwendigen elektronischen Steuerschaltungen
befinden sich bevorzugt im Einbauraum.
[0060] Bevorzugt schließt die vom Spiegel aufgespannte Ebene die Nebenachse ein.
[0061] Vorzugsweise beträgt der Winkel 45°.
[0062] Ist nur eine Seite des planparallelen Spiegels verspiegelt, so ist diese dem Ansichtsraum
zugekehrt.
[0063] Ist der Optikkörper von einer oder mehreren Halbleiterlichtquellen beleuchtet oder
beleuchtbar und umfasst der Optikkörper selbst keine Halbleiterlichtquelle oder wird
der Optikkörper nicht von einer Halbleiterlichtquelle umfasst, so kann der im Leuchteninnenraum
beherbergte Optikkörper durch einen Lichtleiter oder einen Lichtleitkörper gebildet
sein mit wenigstens einem Lichteinkoppelbereich, in den zumindest eine Halbleiterlichtquelle
eines zur Erfüllung wenigstens einer Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte vorgesehenes
Leuchtmittels das von ihr ausgestrahlte Licht einkoppelt, und mit einem Lichtauskoppelbereich,
in Richtung dessen der Optikkörper das in ihn von der Halbleiterlichtquelle am Lichteinkoppelbereich
eingekoppelte Licht leitet und es dort wieder auskoppelt.
[0064] Auch diese Fahrzeugleuchte zeichnet sich durch einen in dem Leuchteninnenraum eine
Ebene aufspannenden, planparallelen Spiegel mit je einer Durchgangsöffnung je im Leuchteninnenraum
beherbergtem Optikkörper aus.
[0065] Der Spiegel unterteilt auch hier den Leuchteninnenraum in einen der Lichtscheibe
zugewandten Ansichtsraum und in einen der Lichtscheibe abgewandten Einbauraum.
[0066] Ebenfalls schließt die vom Spiegel aufgespannte Ebene mit der Hauptachse einen Winkel
ein, der von 0° und von 180° und deren ganzzahligen Vielfachen verschieden ist.
[0067] Der Lichteinkoppelbereich eines jeden Optikkörpers befindet sich im Einbauraum.
[0068] Die ihr Licht in Optikkörper einstrahlenden Halbleiterlichtquellen befinden sich
im Einbauraum.
[0069] Der Lichtauskoppelbereich eines jeden Optikkörpers befindet sich im Ansichtsraum.
[0070] Ein durch die Durchgangsöffnung im Spiegel hindurchführender Teil des Optikkörpers
verbindet einen den Lichteinkoppelbereich eines Optikkörpers umfassenden Teil mit
einem den Lichtauskoppelbereich des jeweiligen Optikkörpers umfassenden Teil.
[0071] Der Lichtauskoppelbereich umfasst eine Leuchtfläche, die den ersten Teil der Gesamtleuchtfläche
einer Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte bildet. Der erste Teil der Gesamtleuchtfläche
ergänzt sich auch bei dieser Ausgestaltung der Fahrzeugleuchte beim Blick entlang
der Hauptachse von außerhalb des Leuchteninnenraums durch die Lichtscheibe hindurch
gesehen mit einem zweiten Teil zu der Gesamtleuchtfläche. Hierbei ist der zweite Teil
der Gesamtleuchtfläche durch die Reflektion des der Leuchtfläche des Lichtauskoppelbereichs
entsprechenden ersten Teils der Gesamtleuchtfläche im Spiegel gebildet, oder er entsteht
hierdurch.
[0072] Es ist ersichtlich, dass der erste Gegenstand der Erfindung durch eine Fahrzeugleuchte
mit einem gegenüber einer geometrischen Hauptachse geneigt angeordneten und hierdurch
schräg stehenden, eine Ebene aufspannenden, planparallelen Spiegel und einem eine
Leuchtfläche umfassenden Optikelement verwirklicht sein kann, welche Leuchtfläche
beim Blick entlang der Hauptachse gesehen vor dem Spiegel angeordnet ist, so dass
sie sich beim Blick entlang der Hauptachse gesehen mit ihrer abbildungsgetreuen Spiegelung
im schräg zur Hauptachse stehenden Spiegel zu einer Gesamtleuchtfläche ergänzt.
[0073] Bevorzugt wird das vom Optikkörper ausgestrahlte, beispielsweise im Lichtauskoppelbereich
des Optikkörpers ausgekoppelte Licht sowie das via den Spiegel reflektierte Licht
ohne weitere Umlenkung durch einen Reflektor entsprechend einer gewünschten Lichtverteilung
oder einer solchen beitragend abgestrahlt.
[0074] Jede Durchgangsöffnung entspricht in ihrer Geometrie bevorzugt dem Querschnitt eines
durch die Durchgangsöffnung im Spiegel hindurchführenden Teils eines Optikkörpers.
[0075] Als Optikkörper kommt auch eine OLED in Frage. Dadurch kann eine sehr teure OLED
größer wirken, als sie tatsächlich ist. Umgekehrt wird für zur Erfüllung einer Mindestleuchtflächenanforderung
durch die Verdoppelung ihrer Leuchtfläche im Spiegel eine OLED mit nur halb so großer
Leuchtfläche benötigt.
[0076] Die Erfindung sieht zur Behebung der Nachteile des Standes der Technik demnach vor,
einen um vorzugsweise 45° geneigten (Plan-) Spiegel in einem Leuchteninnenraum anzuordnen,
welcher diesen in einen zwischen Lichtscheibe und Spiegel liegenden vorderen Bereich
- den Ansichtsraum - und in einen dahinter liegenden versteckten Bereich - den Einbauraum
- unterteilt. Durch den Spiegel hindurch ragt ein Optikkörper in den vorderen Bereich.
Der Optikkörper weist dabei nur die halbe Größe auf, wie diejenige Größe, die vom
menschlichen Betrachter beim Blick durch die Lichtscheibe hindurch in den vorderen
Bereich wahrgenommen wird. Der Spiegel verdoppelt dabei die Ansicht des Optikkörpers,
der hierdurch seine Lichtintensität auf eine scheinbare, doppelte Leuchtfläche verteilt
abgibt.
[0077] Der versteckte Bereich kann zur Unterbringung jeglicher Elektronik sowie Lichtquellen
für einen oder mehrere durch den Spiegel hindurchragende Optikkörper dienen.
[0078] Der Leuchteninnenraum erscheint für den Betrachter durch den um vorzugsweise 45°
geneigten Spiegel doppelt so groß, als dessen tatsächlicher Bauraumbedarf.
[0079] Ein überraschender Nebeneffekt ist, dass der durch den Spiegel hindurchragende Teil
des Optikkörpers als in dem scheinbaren Leuchteninnenraum frei schwebende Verdopplung
des tatsächlichen Teils des Optikkörpers wahrgenommen wird.
[0080] Ein zweiter Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung und/oder
Einhaltung einer Mindestleuchtfläche bei einer Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte.
[0081] Das Verfahren sieht vor, eine Leuchtfläche beispielsweise durch einen Lichtauskoppelbereich
eines Optikkörpers bereitzustellen. Diese Leuchtfläche ist mindestens halb so groß,
wie eine Mindestleuchtflächenanforderung an eine durch sie verwirklichte oder zu verwirklichende
Lichtfunktion.
[0082] Gleichzeitig weist sie eine Leuchtstärke auf, die in beleuchtetem Zustand mindestens
doppelt so hell ist, wie eine Mindestleuchtstärkenanforderung an eine durch sie verwirklichte
oder zu verwirklichende Lichtfunktion.
[0083] Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, die Leuchtfläche aus Sicht eines Betrachters
mittels eines Spiegels scheinbar zumindest bis auf die Größe der Mindestleuchtflächenanforderung
zu verdoppeln, einhergehend mit einer Verringerung ihrer scheinbaren Helligkeit aus
Sicht des Betrachters auf zumindest die Mindestleuchtstärkenanforderung.
[0084] Das Verfahren kann dabei vorsehen, dass die Leuchtfläche rückwärtig durch den Spiegel
ragt, so dass es zu keinerlei Abschattungen sowohl der direkt sichtbaren Leuchtfläche,
als auch der im Spiegel reflektierten, sichtbaren Leuchtfläche kommt, wie etwa durch
Befestigungen, Elektronikbauteile, Leuchtmittelträger, Leiterbahnträger, etc..
[0085] Die Befestigung des Optikkörpers erfolgt vorzugsweise rückseitig des Spiegels. Beispielsweise
kann die Befestigung auf der Rückseite des Spiegels vorgesehen sein.
[0086] Die Fahrzeugleuchte kann einzelne oder eine Kombination der zuvor und/oder nachfolgend
in Verbindung mit dem Verfahren beschriebene Merkmale aufweisen, ebenso wie das Verfahren
einzelne oder eine Kombination mehrerer zuvor und/oder nachfolgend in Verbindung mit
der Fahrzeugleuchte beschriebene Merkmale aufweisen und/oder verwirklichen kann.
[0087] Die Fahrzeugleuchte und/oder das Verfahren können alternativ oder zusätzlich einzelne
oder eine Kombination mehrerer einleitend in Verbindung mit dem Stand der Technik
und/oder in einem oder mehreren der zum Stand der Technik erwähnten Dokumente und/oder
in der nachfolgenden Beschreibung zu den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
beschriebene Merkmale aufweisen.
[0088] Zusätzliche, über die vollständige Lösung der gestellten Aufgabe und/oder über die
voran zu den einzelnen Merkmalen genannten Vorteile hinausgehende Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik sind nachfolgend aufgeführt.
[0089] Hierzu zählen eine der Verbesserung der Sicht- und Wahrnehmbarkeit von Lichtfunktionen
einer Heckleuchte für ein Kraftfahrzeug bei gleichzeitiger Verringerung des Bauraumbedarfs.
[0090] Die Verbesserung der Wahrnehmbarkeit ergibt sich durch das erfindungsgemäße Erzeugen
eines räumlichen Eindrucks einer Signalfunktion, wodurch die Wahrnehmungskraft erhöht
wird. Die wahrnehmbare Leuchtfläche wirkt durch die Spiegelung größer als sie tatsächlich
ist.
[0091] Die Verringerung des Bauraumbedarfs ergibt sich dadurch, dass der für den Betrachter
wahrnehmbare Raum, namentlich der vom Betrachter durch die Lichtscheibe hindurch einsehbare
Ansichtsraum, durch die Spiegelungen größer wirkt als er tatsächlich ist, beispielsweise
mindestens doppelt so groß. Dadurch bleibt hinter dem Spiegel Platz für Elektronik
und/oder Befestigungen.
[0092] Ein zusätzlicher, überraschender Vorteil ist der Anschein eines schwebenden Optikelements,
welcher wegen seiner außergewöhnlichen Erscheinung eines leuchtenden Optikkörpers,
der im Raum zu schweben scheint, den Blick eines Betrachters förmlich anzieht und
dadurch die Wahrnehmungskraft zusätzlich steigert.
[0093] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren
entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht
und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen
Elementen dargestellt sind. Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung
werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur
Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen
Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele
dar, wie die Erfindung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung
dar. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Fahrzeugleuchte mit einem gegenüber einer geometrischen
Hauptachse geneigt angeordneten und hierdurch schräg stehenden, eine Ebene aufspannenden,
planparallelen Spiegel und mindestens einem wenigstens eine Leuchtfläche umfassenden
Optikelement, welche Leuchtfläche beim Blick entlang der Hauptachse gesehen vor dem
Spiegel angeordnet ist und sich beim Blick entlang der Hauptachse gesehen mit ihrer
abbildungsgetreuen Spiegelung im schräg zur Hauptachse stehenden Spiegel zu einer
Gesamtleuchtfläche ergänzt, in einem die Hauptachse einschließenden Querschnitt.
- Fig. 2
- die Fahrzeugleuchte aus Fig. 1 in einem die Hauptachse einschließenden Querschnitt
in einer den Eindruck eines Betrachters bei dessen Blick entlang der Hauptachse widerspiegelnden
Ansicht, entsprechend dem Eindruck eines Betrachters beim Blick entlang der Hauptachse
von Außerhalb der Fahrzeugleuchte in einem der Ansicht in Fig. 1 entsprechenden Querschnitt
gesehen.
- Fig. 3
- die Fahrzeugleuchte aus Fig. 1 in einer ihre realen Geometrien darstellenden perspektivischen
Ansicht.
- Fig. 4
- die Fahrzeugleuchte aus Fig. 1 in einer ihre realen und gespiegelten Geometrien darstellenden,
den Eindruck eines Betrachters beim der Ansicht in Fig. 3 entsprechenden Blick auf
die Fahrzeugleuchte widerspiegelnden perspektivischen Ansicht.
- Fig. 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Fahrzeugleuchte mit einem gegenüber einer geometrischen
Hauptachse geneigt angeordneten und hierdurch schräg stehenden, eine Ebene aufspannenden,
planparallelen Spiegel und mindestens einem wenigstens eine Leuchtfläche umfassenden
Optikelement, welche Leuchtfläche beim Blick entlang der Hauptachse gesehen vor dem
Spiegel angeordnet ist und sich beim Blick entlang der Hauptachse gesehen mit ihrer
abbildungsgetreuen Spiegelung im schräg zur Hauptachse stehenden Spiegel zu einer
Gesamtleuchtfläche ergänzt, in einem die Hauptachse einschließenden Querschnitt.
- Fig. 6
- die Fahrzeugleuchte aus Fig. 5 in einem die Hauptachse einschließenden Querschnitt
in einer den Eindruck eines Betrachters bei dessen Blick entlang der Hauptachse widerspiegelnden
Ansicht, entsprechend dem Eindruck eines Betrachters beim Blick entlang der Hauptachse
von Außerhalb der Fahrzeugleuchte in einem der Ansicht in Fig. 5 entsprechenden Querschnitt
gesehen.
- Fig. 7
- die Fahrzeugleuchte aus Fig. 5 in einer ihre realen Geometrien darstellenden perspektivischen
Ansicht.
- Fig. 8
- die Fahrzeugleuchte aus Fig. 5 in einer ihre realen und gespiegelten Geometrien darstellenden,
den Eindruck eines Betrachters beim der Ansicht in Fig. 7 entsprechenden Blick auf
die Fahrzeugleuchte widerspiegelnden perspektivischen Ansicht.
- Fig. 9
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Erzeugung einer Mindestleuchtfläche einer
Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte unter minimalem Bauraumbedarf.
[0094] Die Erfindung betrifft eine in Fig. 1, Fig. 2, Fig. 3, Fig. 4, Fig. 5, Fig. 6, Fig.
7, Fig. 8 ganz oder in Teilen dargestellte Fahrzeugleuchte und ein in Fig. 9 in seinem
Ablauf dargestelltes Verfahren zur Erzeugung einer Mindestleuchtfläche einer Lichtfunktion
einer Fahrzeugleuchte 10 bei minimalem Bauraumbedarf.
[0095] In ihrer allgemeinsten Ausgestaltung ist die Fahrzeugleuchte 10 mit einer beispielsweise
von einem gegenüber einer geometrischen Hauptachse X geneigt angeordneten, eine Ebene
aufspannenden Spiegel umfassten Spiegelfläche 01 und mindestens einem wenigstens eine
Leuchtfläche 55 umfassenden Optikelement 05 ausgestattet. Die Leuchtfläche 55 ist
beim Blick entlang der Hauptachse X gesehen vor der beispielsweise von einem Spiegel
umfassten Spiegelfläche 01 angeordnet. Die Leuchtfläche 55 ergänzt sich mit ihrer
abbildungsgetreuen Spiegelung in der schräg zur Hauptachse X stehenden, beispielsweise
von dem schräg zur Hauptachse X stehenden Spiegel umfassten Spiegelfläche 01 zu einer
Gesamtleuchtfläche 550.
[0096] Die in Fig. 1, Fig. 2, Fig. 3, Fig. 4, Fig. 5, Fig. 6, Fig. 7, Fig. 8 ganz oder in
Teilen dargestellte Fahrzeugleuchte 10 umfasst demnach zumindest eine kurz als Spiegel,
Planspiegel oder planparalleler Spiegel bezeichnete Spiegelfläche 01 und mindestens
ein Optikelement 05.
[0097] Die Spiegelfläche 01 ist gegenüber einer geometrischen Hauptachse X der Fahrzeugleuchte
10 geneigt angeordnet. Hierdurch steht die Spiegelfläche 01 schräg zur Hauptachse
X.
[0098] Die geometrische Hauptachse X verläuft in einer konstruktiv vorgesehenen Einbaulage
der Fahrzeugleuchte 10 bevorzugt in einer Hauptabstrahlrichtung deren Lichtfunktionen.
[0099] Das Optikelement 05 weist mindestens eine Leuchtfläche 55 auf. Ist das Optikelement
05 erleuchtet, beispielsweise durch wenigstens eine ihr Licht beispielsweise via zumindest
einer Lichteinkoppelfläche 51 in das Optikelement 05, beispielsweise in einen Optikkörper
50 des Optikelements 05 einstrahlende Halbleiterlichtquelle 04, beispielsweise eine
LED 40, oder durch Bestromung einer das Optikelement 05 umfassenden Halbleiterlichtquelle
04, beispielsweise einer OLED, oder von dem Optikelement 05 umfassten Halbleiterlichtquelle
04, beispielsweise einer LED 40 oder einer OLED, strahlt das Optikelement 05 über
die Leuchtfläche 55 Licht ab.
[0100] Vorzugsweise findet die Lichtabstrahlung des Optikelements 05 überwiegend, besonders
bevorzugt ausschließlich über die Leuchtfläche 55 statt. Dabei sei dahingestellt,
dass ein im Verhältnis zur Gesamtlichtabstrahlung vernachlässigbarer, kleiner Teil
des Lichts auch über andere Flächen des Optikelements 05 abgestrahlt werden kann und/oder
wird.
[0101] Die Leuchtfläche 55 ist beim Blick von außerhalb der Fahrzeugleuchte 10 entlang der
Hauptachse gesehen vor der Spiegelfläche 01 angeordnet. Aus Sicht eines Betrachters
bei dessen Blick entlang der Hauptachse X gesehen ergänzt sich die Leuchtfläche 55
mit ihrer abbildungsgetreuen Spiegelung in der schräg zur Hauptachse X stehenden Spiegelfläche
01 zu einer Gesamtleuchtfläche.
[0102] Die von der Spiegelfläche 01 aufgespannte Ebene schließt mit der Hauptachse X bevorzugt
einen in Fig. 1 und Fig. 5 durch ein Symbol α angedeuteten Winkel 07 ein, der von
0° und von 180° und deren ganzzahligen Vielfachen verschieden ist.
[0103] Besonders bevorzugt beträgt der zwischen der Hauptachse X und der von der Spiegelfläche
01 aufgespannten Ebene eingeschlossene Winkel 07 45°.
[0104] Eine vorzugsweise vorgesehene geometrische Nebenachse Y der Fahrzeugleuchte 10 verläuft
bevorzugt orthogonal zur Hauptachse X.
[0105] In einer konstruktiv vorgesehenen Einbaulage der Fahrzeugleuchte 10 verläuft die
Nebenachse Y vorzugsweise in horizontaler Richtung.
[0106] Besonders bevorzugt schließt die von der Spiegelfläche 01 aufgespannte Ebene die
Nebenachse Y ein.
[0107] An dieser Stelle wird nochmals hervorgehoben, dass im vorliegenden Dokument der Begriff
Achse insbesondere in Erwähnung in Zusammenhang mit den Merkmalen Hauptachse X und/oder
Nebenachse Y im Gegensatz zu dem Begriff Welle eine geometrische Achse und nicht ein
Maschinenelement bezeichnet.
[0108] Bei den in Fig. 1, Fig. 2, Fig. 3, Fig. 4, Fig. 5, Fig. 6, Fig. 7, Fig. 8 ganz oder
in Teilen dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich um eine Fahrzeugleuchte
10 mit einem von einer Lichtscheibe 08 und einem Leuchtengehäuse 02 zumindest teilweise
umschlossenen Leuchteninnenraum 11.
[0109] Die geometrische Hauptachse X einer solchen Fahrzeugleuchte 10 tritt durch die Lichtscheibe
08 hindurch.
[0110] Der Leuchteninnenraum 11 einer solchen Fahrzeugleuchte 10 beherbergt mindestens ein
von wenigstens einer Halbleiterlichtquelle 04 zumindest eines zur Erfüllung wenigstens
einer Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte 10 vorgesehenen Leuchtmittels beleuchtetes
oder beleuchtbares oder eine Halbleiterlichtquelle 04 umfassendes Optikelement 05.
[0111] Die Fahrzeugleuchte 10 zeichnet sich aus durch einen die Spiegelfläche 01 umfassenden,
planparallelen Spiegel mit je einer Durchgangsöffnung 12 je im Leuchteninnenraum 11
beherbergtem Optikelement 05.
[0112] Die Spiegelfläche 01 des Spiegels spannt in dem Leuchteninnenraum 11 eine Ebene auf.
[0113] Die Spiegelfläche 01 unterteilt den Leuchteninnenraum 11 in einen der Lichtscheibe
08 zugewandten Ansichtsraum 111 und in einen der Lichtscheibe 08 abgewandten Einbauraum
112.
[0114] Das Optikelement 05 ragt durch die Durchgangsöffnung 12 hindurch in den Ansichtsraum
111 hinein.
[0115] Beim Blick von außerhalb des Leuchteninnenraums 11 durch die Lichtscheibe 08 hindurch
entlang der Hauptachse X gesehen umfasst das Optikelement 05 einen durch die Projektions-
beziehungsweise Ansichtsfläche dessen Leuchtfläche 55 gebildeten ersten Teil einer
Gesamtleuchtfläche für eine Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte 10.
[0116] Dieser erste Teil der Gesamtleuchtfläche ergänzt sich, mit einem zweiten Teil der
Gesamtleuchtfläche zu der Gesamtleuchtfläche.
[0117] Der zweite Teil der Gesamtleuchtfläche entsteht und/oder er wird gebildet durch Reflektion
des ersten Teils der Gesamtleuchtfläche entgegen der Hauptachse gesehen, bei welcher
Reflektion es sich um eine abbildungsgetreue Spiegelung des ersten Teils der Gesamtleuchtfläche
in der schräg zur Hauptachse X stehenden, ebenen Spiegelfläche 01 handelt.
[0118] Die Gesamtleuchtfläche ist hierbei vorzugsweise zumindest gleich, bevorzugt gleich
dem der Anzahl der durch den Spiegel und damit auch durch die Spiegelfläche 01 ragenden
und hiernach in dem Leuchteninnenraum 11 beherbergten, zur Erfüllung der und/oder
zum Beitrag zur selben Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte 10 dienenden und/oder vorgesehenen
Optikelemente 05 entsprechenden Teil einer für die Lichtfunktion vorgegebenen Mindestleuchtfläche.
[0119] Demnach erfüllen alle zur Erfüllung der und/oder zum Beitrag zur selben Lichtfunktion
der Fahrzeugleuchte 10 dienenden und/oder vorgesehenen Optikelemente 05 mit ihren
Leuchtflächen 55 gemeinsam die Anforderung an eine Mindestleuchtfläche zur Hälfte.
Durch die Spiegelung und damit einhergehende Verdopplung der Leuchtflächen 55 der
Optikelemente 05 wird die Mindestleuchtflächenanforderung erfüllt.
[0120] Das Optikelement 05 kann einen transparenten Optikkörper 50 umfassen.
[0121] Demnach kann bei einer Fahrzeugleuchte 10 in der ebenen Spiegelfläche 01, beispielsweise
in einem die ebene Spiegelfläche 01 umfassenden, eine Ebene aufspannenden Spiegel
eine der Anzahl der Optikelemente 05 der Fahrzeugleuchte 10 entsprechende Zahl von
Durchgangsöffnungen 12 angeordnet sein. Dabei ist je eine Durchgangsöffnung 12 je
in der Fahrzeugleuchte 10, beispielsweise in deren Leuchteninnenraum 11 beherbergtem
Optikelement 05 vorgesehen. Jede Durchgangsöffnung 12 entspricht in ihrer Geometrie
dem Querschnitt eines durch die Durchgangsöffnung 12 im Spiegel hindurchführenden
Teils eines Optikelementes 05. Bei dem durch die Durchgangsöffnung 12 im Spiegel hindurchführenden
Teils eines Optikelementes 05 kann es sich beispielsweise um einen in seiner Querschnittsgeometrie
der Geometrie einer Durchgangsöffnung 12 entsprechenden Optikkörper 50 handeln.
[0122] Beispielsweise kann es sich bei dem Optikkörper 50 um einen Lichtleiter oder einen
Lichtleitkörper handeln mit wenigstens einem sich durch mindestens eine Lichteinkoppelfläche
51 auszeichnenden, weil mindestens eine Lichteinkoppelfläche 51 umfassenden Lichteinkoppelbereich.
[0123] In den Lichteinkoppelbereich koppelt zumindest eine Halbleiterlichtquelle 04 eines
zur Erfüllung wenigstens einer Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte 10 vorgesehenen Leuchtmittels
das von ihr ausgestrahlte Licht via der mindestens einen Lichteinkoppelfläche 51 ein.
[0124] Der beispielsweise als Lichtleiter oder Lichtleitkörper ausgebildete Optikkörper
50 ist darüber hinaus mit wenigstens einem sich durch mindestens eine Lichtauskoppelfläche
54 auszeichnenden, weil mindestens eine Lichtauskoppelfläche 54 umfassenden Lichtauskoppelbereich
ausgestattet, in Richtung dessen der Optikkörper 50 das im Lichteinkoppelbereich eingekoppelte
Licht leitet.
[0125] Der Optikkörper 50 koppelt das am Lichteinkoppelbereich in ihn von der Halbleiterlichtquelle
04 eingekoppelte und in Richtung Lichtauskoppelbereich geleitete Licht im Lichtauskoppelbereich
wieder aus.
[0126] Demnach kann es sich bei dem Optikkörper 50 um einen Lichtleiter oder einen Lichtleitkörper
handeln mit wenigstens einem sich durch mindestens eine Lichteinkoppelfläche 51 auszeichnenden,
weil mindestens eine Lichteinkoppelfläche 51 umfassenden Lichteinkoppelbereich, in
den zumindest eine Halbleiterlichtquelle 04 eines zur Erfüllung wenigstens einer Lichtfunktion
der Fahrzeugleuchte 10 vorgesehenen Leuchtmittels das von ihr ausgestrahlte Licht
einkoppelt, und mit wenigstens einem sich durch mindestens eine Lichtauskoppelfläche
54 auszeichnenden, weil mindestens eine Lichtauskoppelfläche 54 umfassenden Lichtauskoppelbereich,
in Richtung dessen der Optikkörper 50 das in ihn von der Halbleiterlichtquelle 04
am Lichteinkoppelbereich eingekoppelte Licht leitet und es dort wieder auskoppelt.
[0127] Die Fahrzeugleuchte 10 gestaltet sich hiernach mit einem von einer Lichtscheibe 08
und einem Leuchtengehäuse 02 zumindest teilweise umschlossenen Leuchteninnenraum 11
und einer durch die Lichtscheibe 08 hindurchtretenden, geometrischen Hauptachse X,
wobei der Leuchteninnenraum 11:
- mindestens ein zur Erfüllung wenigstens einer Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte 10
vorgesehenes Leuchtmittel mit zumindest einer Halbleiterlichtquelle 04, und
- darüber hinaus mindestens einen einen Lichtleiter oder einen Lichtleitkörper bildenden
Optikkörper 50 mit wenigstens einem Lichteinkoppelbereich, in den zumindest eine Halbleiterlichtquelle
04, insbesondere eine LED 40, eines zur Erfüllung wenigstens einer Lichtfunktion der
Fahrzeugleuchte 10 vorgesehenes Leuchtmittels das von ihr ausgestrahlte Licht einkoppelt,
und mit wenigstens einem Lichtauskoppelbereich, in Richtung dessen der Optikkörper
50 das in ihn von der Halbleiterlichtquelle 04 am Lichteinkoppelbereich eingekoppelte
Licht leitet und es dort wieder auskoppelt,
beherbergt.
[0128] Diese Fahrzeugleuchte 10 zeichnet sich aus durch eine ebene Spiegelfläche 01, die
beispielsweise durch einen planparallelen Spiegel gebildet oder von einem solchen
umfasst sein kann, der in dem Leuchteninnenraum 11 eine Ebene aufspannt, mit je einer
Durchgangsöffnung 12 je im Leuchteninnenraum 11 beherbergtem Optikkörper 50, wobei
- die von der Spiegelfläche 01 beziehungsweise vom Spiegel aufgespannte Ebene mit der
Hauptachse X einen Winkel 07 einschließt, der von 0° und von 180° und deren ganzzahligen
Vielfachen verschieden ist,
- die Spiegelfläche 01 beziehungsweise der Spiegel den Leuchteninnenraum 11 in einen
der Lichtscheibe 08 zugewandten Ansichtsraum 111 und in einen der Lichtscheibe 08
abgewandten Einbauraum 112 unterteilt,
- sich der vorzugsweise zumindest wenigstens eine Lichteinkoppelfläche 51 umfassende
Lichteinkoppelbereich vorzugswesie eines jeden im Leuchteninnenraum 11 beherbergten
Optikkörpers 50 im Einbauraum 112 befindet,
- sich die ihr Licht in den mindestens einen Optikkörper 50 bevorzugt via dessen mindestens
eine Lichteinkoppelfläche 51 einstrahlenden Halbleiterlichtquellen 04 ebenfalls im
Einbauraum 112 befinden,
- sich der vorzugsweise zumindest wenigstens eine Lichtauskoppelfläche 54 umfassende
Lichtauskoppelbereich vorzugswesie eines jeden im Leuchteninnenraum 11 beherbergten
Optikkörpers 50 im Ansichtsraum 111 befindet, und
- ein durch die Durchgangsöffnung 12 in der Spiegelfläche 01 beziehungsweise im Spiegel
hindurchführender Teil des Optikkörpers 50 einen den Lichteinkoppelbereich mit der
mindestens einen Lichteinkoppelfläche 51 eines Optikkörpers 50 umfassenden Teil mit
einem den Lichtauskoppelbereich mit der mindestens einen Lichtauskoppelfläche 54 des
jeweiligen Optikkörpers 50 umfassenden Teil verbindet, und
wobei beim Blick entlang der Hauptachse X von außerhalb des Leuchteninnenraums 11
durch die Lichtscheibe 08 hindurch gesehen der Lichtauskoppelbereich mit der mindestens
einen Lichtauskoppelfläche 54 einen ersten Teil einer Gesamtleuchtfläche 550 einer
Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte 10 umfasst, der sich mit einem zweiten Teil der
Gesamtleuchtfläche 550, welcher durch die Reflektion des ersten Teils in der Spiegelfläche
01 beziehungsweise im Spiegel entsteht und/oder gebildet ist, entgegen der Hauptachse
X gesehen zu der Gesamtleuchtfläche 550 ergänzt.
[0129] Der Lichtauskoppelbereich umfasst hiernach eine Leuchtfläche 55, die einen ersten
Teil einer Gesamtleuchtfläche 550 einer Lichtfunktion der Fahrzeugleuchte 10 bildet.
Dieser erste Teil der Gesamtleuchtfläche 550 ergänzt sich beim Blick entlang der Hauptachse
X von außerhalb des Leuchteninnenraums 11 durch die Lichtscheibe 08 hindurch gesehen
mit einem zweiten Teil zu der Gesamtleuchtfläche 550, welcher zweite Teil der Gesamtleuchtfläche
550 durch die Reflektion des der Leuchtfläche des Lichtauskoppelbereichs entsprechenden
ersten Teils der Gesamtleuchtfläche 550 in der Soiegelfläche 01 beziehungsweise im
Spiegel entsteht und/oder gebildet ist.
[0130] Die Leuchtfläche 55 kann beispielsweise die Lichtaustrittsfläche 54 umfassen oder
von dieser umfasst oder gebildet sein.
[0131] Die Leuchtfläche 55 kann darüber hinaus gleich einer oder mehrerer Lichtaustrittsflächen
54 sein.
[0132] Umfasst die Fahrzeugleuchte 10 eine oder mehrere zum Betrieb der einen oder mehreren
Halbleiterlichtquellen 04 notwendige elektronische Steuerschaltungen, so sind die
elektronischen Steuerschaltungen ganz oder teilweise im Einbauraum beherbergt und/oder
angeordnet.
[0133] Die elektronischen Steuerschaltungen können beispielsweise gemeinsam mit der oder
den Halbleiterlichtquellen 04 auf einem kurz auch als Platine bezeichneten Leiterbahnträger
03 angeordnet sein.
[0134] Weit verbreitetste Leiterbahnträger sind kurz als Leiterkarte, Platine oder gedruckte
Schaltung (printed circuit board, PCB) bezeichnete, starre Leiterplatten.
[0135] Eine Leiterplatte ist ein Träger für elektronische Bauteile. Sie dient der mechanischen
Befestigung und elektrischen Verbindung. Nahezu jedes elektronische Gerät enthält
eine oder mehrere Leiterplatten.
[0136] Eine weitere Möglichkeit zur mechanischen Befestigung und elektrischen Verbindung
elektronischer Bauteile stellen in MID-Technik (MID-Technik: Molded-Interconnect-Device-Technik)
hergestellte spritzgegossene Schaltungsträger dar. Hierbei werden mit den elektrischen
Anschlüssen eines elektronischen Bauteils beispielsweise durch Oberflächenmontagetechnik,
Durchsteckmontagetechnik oder durch Draht- oder ACF-Bonding zu kontaktierende Leiterbahnen
in ein Spritzgussteil, welches gleichzeitig als Träger des einen oder der mehreren
elektronischen Bauteile dient, im Spritzgussprozess integriert.
[0137] Der Leiterbahnträger 03 nebst den auf ihm angeordneten Halbleiterlichtquellen 04
und gegebenenfalls zusätzlichen Elektronikbauteilen ist bevorzugt im Einbauraum 112
angeordnet.
[0138] Das aus dem Optikelement 05 via dessen Leuchtfläche 55 austretende Licht, beispielsweise
das beispielsweise im Lichtauskoppelbereich ausgekoppelte, aus der Lichtauskoppelfläche
54 des Optikkörpers 50 austretende Licht, wird bevorzugt entsprechend einer gewünschten
Lichtverteilung oder einer solchen beitragend frei von einer weiteren Umlenkung durch
einen Reflektor abgestrahlt.
[0139] Vorzugsweise wird auch das aus dem Optikelement 05 via dessen Leuchtfläche 55 austretende
sowie via der Spiegelfläche 01 beziehungsweise des Spiegels reflektierte Licht, beispielsweise
das beispielsweise im Lichtauskoppelbereich ausgekoppelte, aus der Lichtauskoppelfläche
54 des Optikkörpers 50 austretende und via der Spiegelfläche 01 beziehungsweise des
Spiegels reflektierte Licht ebenfalls ohne weitere Umlenkung durch einen Reflektor
entsprechend einer gewünschten Lichtverteilung oder einer solchen beitragend abgestrahlt.
[0140] Wenn die Spiegelfläche 01 durch einen nur einseitig verspiegelten planparallelen
Spiegel gebildet ist, so ist diese verspiegelte Seite vorzugsweise dem Betrachter
von außerhalb der Fahrzeugleuchte 10, insbesondere dem Ansichtsraum 111 zugekehrt.
[0141] Wichtig ist hervorzuheben, dass bei der Fahrzeugleuchte 10 eine OLED als Optikelement
05 verwendet sein kann. Dabei kann ein Substrat oder eine Versiegelung der OLED einen
Optikkörper 50 des Optikelements 05 bilden oder diesen umfassen oder von diesem umfasst
sein.
[0142] Als Optikelement 05 und/oder Optikkörper 50 kommt demnach auch eine OLED in Frage.
Dadurch kann eine sehr teure OLED größer wirken, als sie tatsächlich ist. Umgekehrt
wird für zur Erfüllung einer Mindestleuchtflächenanforderung durch die Verdoppelung
ihrer Leuchtfläche 55 im Spiegel eine OLED mit nur halb so großer Leuchtfläche benötigt.
[0143] Wichtig ist hervorzuheben, dass ein Kernelement des voranstehend beschriebenen Teils
der Erfindung eine beispielsweise von einem eine Ebene aufspannenden, planparallelen
Spiegel gebildete, ebene Spiegelfläche 01 ist, welche vorzugsweise um 45° gegenüber
einer in Einbaulage der Fahrzeugleuchte 10 bevorzugt in horizontaler Richtung verlaufenden
Hauptachse X angeordnet ist.
[0144] Zusätzlich kann die Spiegelfläche 01 vorzugsweise um 45° gegenüber einer in Einbaulage
der Fahrzeugleuchte 10 bevorzugt in vertikaler Richtung verlaufenden Vertikalachse
Z angeordnet sein.
[0145] Eine von der Spiegelfläche 01 eingenommene Ebene schließt vorzugsweise eine Nebenachse
Y mit ein.
[0146] Die Vertikalachse Z, Die Hauptachse X und eine Nebenachse Y stehen bevorzugt senkrecht
aufeinander.
[0147] Die Spiegelfläche 01 ist beispielsweise begrenzt durch einen Boden und Seitenwände
eines Leuchtengehäuses 02, welches gemeinsam mit einer Lichtscheibe 08 einen Leuchteninnenraum
11 zumindest teilweise umgibt. Die Hauptachse X verläuft dabei durch die Lichtscheibe
08 hindurch. Eine Deckenfläche des Leuchtengehäuses 02 liegt vorzugsweise hinter der
gekippten Spiegelfläche 01. Durch die Spiegelfläche 01 ragt ein beliebiges Optikelement
05. Das Optikelement 05 kann einen Optikkörper 50 umfassen, welcher von der Rückseite,
also von entlang der Hauptachse X von außerhalb des Leuchteninnenraums 11 durch die
Lichtscheibe 08 hindurch gesehen hinter der Spiegelfläche 01 vorzugsweise mit LEDs
40 beleuchtet werden kann. Die Befestigung des Optikelements 05 erfolgt ebenfalls
hinter der Spiegelfläche 01 und bleibt somit unsichtbar für den von außerhalb des
Leuchteninnenraums 11 durch die Lichtscheibe 08 hindurch blickenden Betrachter.
[0148] Befestigungselemente 52 können hierbei beispielsweise auf der im Einbauraum 112 verbleibenden
Seite des Optikelements 05 vorgesehen sein (Fig. 2, Fig. 5).
[0149] Für den von außerhalb des Leuchteninnenraums 11 durch die Lichtscheibe 08 hindurch
blickenden Betrachter, dessen Sicht der tatsächlichen Geometrien in Fig. 3 und Fig.
7 versucht ist dargestellt zu sein, ist nur der Teil des Optikelements 05 sichtbar,
welches durch die Spiegelfläche 01 ragt. Dieser Teil spiegelt sich in der Spiegelfläche
01 und der Betrachter dessen Sicht der in seinen Augen scheinbaren Geometrien in Fig.
4 und Fig. 8 versucht ist dargestellt zu sein, sieht beim Blick von außerhalb des
Leuchteninnenraums 11 durch die Lichtscheibe 08 hindurch aufgrund des zwischen Hauptachse
X und der Spiegelfläche 01 eingeschlossenen Winkels 07 diesen Teil des Optikelements
05 doppelt. Dadurch entsteht der Eindruck eines im Raum schwebenden, symmetrischen
Körpers. Durch die 45° Anordnung der Spiegelfläche 01 sieht der Betrachter, entlang
der in Einbaulage der Fahrzeugleuchte 10 bevorzugt mit einer Fahrzeuglängsachse übereinstimmenden
Hauptachse X blickend, auch kein Bild von sich selbst.
[0150] Der räumliche Eindruck kann noch verstärkt werden, indem an dem Boden und den Seitenwänden
des begrenzenden Leuchtengehäuses 02 begrenzente Geometrien 06 zur Erhöhung der räumlichen
Wirkung angeordnet sind, wie etwa Pyramidenstrukturen 60, welche sich möglichst nahtlos
symmetrisch spiegeln lassen. Dadurch wirkt der Boden für den von außerhalb des Leuchteninnenraums
11 durch die Lichtscheibe 08 hindurch blickenden Betrachter in dessen Augen als eine
in der Tiefe liegende Rückwand (Fig. 4, Fig. 8).
[0151] Durch ein geschickte Anordnung von Narbungen beispielsweise an der Lichtauskoppelfläche
54 und/oder Lichtumlenkgeometrien 53, wie beispielsweise Auskoppelelementen, an dem
Optikelement 05, beispielsweise an den Kanten eines Optikkörpers 50 des Optikelements
05, kann Licht in Richtung der Spiegelfläche 01 gelenkt werden und diese leuchtenden
Flächen spiegeln sich ebenfalls. Dadurch wird die wahrnehmbare Wirkfläche größer als
sie tatsächlich ist.
[0152] So wirkt ein Optikkörper 50 in Form einer halbkreisförmigen Scheibe wie im in Fig.
5, Fig. 6, Fig. 7, Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel 2 in der Ansicht für einen
von außerhalb des Leuchteninnenraums 11 durch die Lichtscheibe 02 hindurchblickenden
Betrachter wie eine Vollkreisscheibe.
[0153] Insbesondere als ein eine Halbleiterlichtquelle 04 umfassendes Optikelement 05 kommt
auch eine OLED in Frage.
[0154] Durch die erfindungsgemäße Anordnung vor der ebenen Spiegelfläche 01 wirkt die Leuchtfläche
55 einer OLED größer als sie tatsächlich ist. Dadurch wirkt eine kleinere und damit
im Vergleich mit einer OLED mit einer der Größe der Gesamtleuchtfläche entsprechenden
Leuchtfläche kostengünstigeren OLED größer als sie tatsächlich ist.
[0155] Ein transparentes Substrat und/oder eine transparente Verkapselung der OLED kann
beispielsweise mit Lichtauskoppelstrukturen versehen als ein Optikkörper 50 ausgebildet
sein.
[0156] Alternativ oder zusätzlich zu den voranstehenden Ausführungen kann die Erfindung
verwirklicht sein durch ein Verfahren zur Erzeugung einer Mindestleuchtfläche einer
Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte 10.
[0157] Das in Fig. 9 in seinem Ablauf dargestellte Verfahren sieht in seiner allgemeinsten
Ausgestaltung vor, in einem ersten Verfahrensschritt I eine Leuchtfläche 55 vor einer
gegenüber einer geometrischen Hauptachse X geneigt angeordneten, ebenen Spiegelfläche
01 anzuordnen.
[0158] In einem auf den ersten Verfahrensschritt I folgenden zweiten Verfahrensschritt II
ergänzt sich die Leuchtfläche 55 beim Blick entlang der Hauptachse X gesehen mit ihrer
abbildungsgetreuen Spiegelung in der Spiegelfläche 01 zu einer Gesamtleuchtfläche
550.
[0159] Bei der Leuchtfläche 55 handelt es sich bevorzugt um eine Leuchtfläche 55 eines Optikelements
05, welches von einer einem Betrachter abgewandten Seite aus durch die Spiegelfläche
01 hindurch ragt.
[0160] Die ebene Spiegelfläche 01 ist beispielsweise durch einen eine Ebene aufspannenden
Spiegel gebildet oder von einem solchen umfasst.
[0161] Grundsätzlich kann die Spiegelfläche auch durch eine reflektierende Beschichtung
einer in sich ebenen Fläche hergestellt sein.
[0162] Durch die geneigte Anordnung der Spiegelfläche 01 gegenüber der geometrischen Hauptachse
X steht die Spiegelfläche 01 schräg zur Blickrichtung eines Betrachters und schräg
zur Hauptachse X.
[0163] Die Leuchtfläche 55 oder ein diese umfassendes Optikelement 05 können durch die Spiegelfläche
01 hindurch ragen.
[0164] Das die Leuchtfläche 55 umfassende Optikelement 05 kann auf einer dem Betrachter
abgewandten Seite der Spiegelfläche 01 und/oder an der Spiegelfläche 01, bevorzugt
an einer in der Spiegelfläche 01 vorgesehenen Durchgangsöffnung 12 für das Optikelement
05 befestigt sein.
[0165] Durch die Spiegelung erzeugt das Verfahren für einen Betrachter eine in ihrer Ausdehnung
einer Mindestleuchtfläche einer Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte 10 entsprechende
Gesamtleuchtfläche 550 aus einer Leuchtfläche 55, die kleiner ist, als die Mindestleuchtfläche.
[0166] Das Verfahren sieht beispielsweise vor, eine Leuchtfläche 55 durch einen mindestens
eine Lichtauskoppelfläche 54 umfassenden Lichtauskoppelbereich beispielsweise eines
Optikkörpers 50 eines Optikelements 05 bereitzustellen. Diese Leuchtfläche 55 ist
mindestens halb so groß, wie eine Mindestleuchtflächenanforderung an eine durch sie
verwirklichte oder zu verwirklichende Lichtfunktion einer Fahrzeugleuchte 10.
[0167] Gleichzeitig weist sie eine Leuchtstärke auf, die in beleuchtetem Zustand mindestens
doppelt so hell ist, wie eine Mindestleuchtstärkenanforderung an eine durch sie verwirklichte
oder zu verwirklichende Lichtfunktion.
[0168] Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, die Leuchtfläche aus Sicht eines Betrachters
mittels einer Spiegelfläche 01 scheinbar zumindest bis auf die Größe der Mindestleuchtflächenanforderung
zu verdoppeln, einhergehend mit einer Verringerung ihrer scheinbaren Helligkeit aus
Sicht des Betrachters auf zumindest die Mindestleuchtstärkenanforderung.
[0169] Das Verfahren kann dabei vorsehen, dass die Leuchtfläche rückwärtig durch den Spiegel
ragt, so dass es zu keinerlei Abschattungen sowohl der direkt sichtbaren Leuchtfläche,
als auch der im Spiegel reflektierten, sichtbaren Leuchtfläche kommt, wie etwa durch
Befestigungselemente 52, Elektronikbauteile, Leuchtmittelträger, Leiterbahnträger
03, etc..
[0170] Die Befestigung des beispielsweise einen Optikkörper 50 umfassenden Optikelements
05 erfolgt vorzugsweise rückseitig der Spiegelfläche. Beispielsweise können die Befestigungselemente
52 auf der Rückseite der Spiegelfläche 01, insbesondere auf der Rückseite eines Spiegels
vorgesehen sein.
[0171] Es ist ersichtlich, dass die Erfindung verwirklicht sein kann durch ein Optikelement
05 mit einer Leuchtfläche 55, die sich mit ihrer abbildungsgetreuen Spiegelung in
einer Spiegelfläche 01 beispielsweise eines schräg gestellten Planspiegels zu einer
Gesamtleuchtfläche 550 ergänzt.
[0172] Die Fahrzeugleuchte 10 und/oder das Verfahren können alternativ oder zusätzlich einzelne
oder eine Kombination mehrerer einleitend in Verbindung mit dem Stand der Technik
und/oder in einem oder mehreren der zum Stand der Technik erwähnten Dokumente und/oder
in der voranstehenden Beschreibung und/oder in den nachfolgenden Ansprüchen erwähnte
Merkmale aufweisen.
[0173] Es ist ersichtlich, dass die Erfindung beispielsweise verwirklicht sein kann, indem
ein um vorzugsweise 45° geneigter Planspiegel in einem Leuchteninnenraum 11 angeordnet
wird, welcher diesen in einen zwischen Lichtscheibe 02 und Spiegel liegenden vorderen
Bereich - den Ansichtsraum 111 - und in einen dahinter liegenden versteckten Bereich
- den Einbauraum 112 - unterteilt. Durch den Spiegel hindurch ragt ein Optikelement
05 in den vorderen Bereich. Das Optikelement 05 ist zur Erfüllung einer Lichtfunktion
der Fahrzeugleuchte 10 beleuchtbar. Beispielsweise kann von dem versteckten Bereich
aus Licht in einen Optikkörper 50 des Optikelements 05 eingekoppelt werden, welches
dann aus dem in den vorderen Bereich ragenden Teil des Optikelements 05 austritt.
Alternativ kann das Optikelement 05 eine OLED umfassen oder von einer solchen umfasst
sein, die vom versteckten Bereich aus elektrisch kontaktiert und vom versteckten Bereich
aus durch den Spiegel hindurch gehalten ist. Die Befestigung der OLED befindet sich
dabei im versteckten Bereich. Alternativ oder zusätzlich kann die OLED von der Durchgangsöffnung
12 im Spiegel umgriffen und dadurch gehalten werden.
[0174] Das Optikelement 05 weist dabei nur die halbe Größe auf, wie diejenige Größe, die
vom menschlichen Betrachter beim Blick durch die Lichtscheibe 02 hindurch in den vorderen
Bereich wahrgenommen wird. Der Spiegel verdoppelt dabei die Ansicht des in den Ansichtsraum
111 ragenden Teils des Optikelements 05, der hierdurch seine Lichtintensität auf eine
scheinbare, doppelte Leuchtfläche 55 verteilt abgibt.
[0175] Der versteckte Bereich kann zur Unterbringung jeglicher Elektronik sowie Lichtquellen
für einen oder mehrere durch den Spiegel hindurchragende Optikkörper 50 dienen.
[0176] Der Leuchteninnenraum 11 erscheint für den Betrachter durch den um vorzugsweise 45°
geneigten Spiegel doppelt so groß, als dessen tatsächlicher Bauraumbedarf.
[0177] Ein überraschender Nebeneffekt ist, dass der durch den Spiegel hindurchragende Teil
des Optikelements 05 als in dem scheinbaren Leuchteninnenraum 11 frei schwebende Verdopplung
des tatsächlichen Teils des Optikelements 05 wahrgenommen wird.
[0178] Zusätzliche, über die vollständige Lösung der gestellten Aufgabe und/oder über die
voran zu den einzelnen Merkmalen genannten Vorteile hinausgehende Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik sind nachfolgend aufgeführt.
[0179] Hierzu zählen eine der Verbesserung der Sicht- und Wahrnehmbarkeit von Lichtfunktionen
einer Heckleuchte für ein Kraftfahrzeug bei gleichzeitiger Verringerung des Bauraumbedarfs.
[0180] Die Verbesserung der Wahrnehmbarkeit ergibt sich durch das erfindungsgemäße Erzeugen
eines räumlichen Eindrucks einer Signalfunktion, wodurch die Wahrnehmungskraft erhöht
wird. Die wahrnehmbare Leuchtfläche wirkt durch die Spiegelung größer als sie tatsächlich
ist.
[0181] Die Verringerung des Bauraumbedarfs ergibt sich dadurch, dass der für den Betrachter
wahrnehmbare Raum, namentlich der vom Betrachter durch die Lichtscheibe hindurch einsehbare
Ansichtsraum, durch die Spiegelungen größer wirkt als er tatsächlich ist, beispielsweise
mindestens doppelt so groß. Dadurch bleibt hinter dem Spiegel Platz für Elektronik
und/oder Befestigungen.
[0182] Ein zusätzlicher, überraschender Vorteil ist der Anschein eines schwebenden Optikelements,
welcher wegen seiner außergewöhnlichen Erscheinung eines leuchtenden Optikkörpers,
der im Raum zu schweben scheint, den Blick eines Betrachters förmlich anzieht und
dadurch die Wahrnehmungskraft zusätzlich steigert.
[0183] Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen,
was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Ansprüchen beinhaltet, auch
wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Ansprüchen
oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.
[0184] Die Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung von Fahrzeugleuchten, insbesondere
Kraftfahrzeugleuchten gewerblich anwendbar.
[0185] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0186]
- 01
- Spiegelfläche
- 02
- Leuchtengehäuse
- 03
- Leiterbahnträger
- 04
- Halbleiterlichtquelle
- 05
- Optikelement
- 06
- begrenzente Geometrien zur Erhöhung der räumlichen Wirkung
- 07
- Winkel α zwischen Spiegelfläche 01 und geometrischer Hauptachse X
- 08
- Lichtscheibe
- 10
- Fahrzeugleuchte
- 11
- Leuchteninnenraum
- 12
- Durchgangsöffnung
- 40
- LED
- 50
- Optikkörper, transparent
- 51
- Lichteinkoppelfläche
- 52
- Befestigungselement
- 53
- Lichtumlenkgeometrien
- 54
- Lichtauskoppelfläche, ggf. genarbt
- 55
- Leuchtfläche
- 60
- Pyramidenstruktur
- 111
- Ansichtsraum
- 112
- Einbauraum
- 550
- Gesamtleuchtfläche
- I
- Verfahrensschritt
- II
- Verfahrensschritt
- X
- geometrische Hauptachse
- Y
- geometrische Nebenachse
- Z
- Vertikalachse und/oder Flächennormale der von X und Y aufgespannten Ebene