[0001] Die Erfindung betrifft ein textiles Unterwäschestück gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, das eine zum Körper eines Trägers hin gerichtete Innenseite und eine dieser Innenseite
gegenüber liegende Außenseite aufweist.
[0002] Werden textile Bekleidungsstücke beim Sport oder anderen anstrengenden Aktivitäten
getragen, kann es beim Träger zu einer Schweißbildung kommen, die aus verschiedenen
Gründen unangenehm sein kann. Das Bekleidungsstück nimmt den Schweiß von der Haut
des Trägers auf, was dazu führen kann, dass er auf der Außenseite sichtbar ist. Verdunstet
der Schweiß nicht schnell genug, wird das Bekleidungsstück sehr feucht, was beim Tragen
unangenehm und wegen der Erkältungsgefahr gefährlich sein kann.
[0003] Daher sind im Bereich der Bekleidungsstücke eine Vielzahl von Funktionstextifien
bekannt geworden, die Schweiß möglichst schnell von der Haut eines Trägers, d.h. von
der Innenseite eines Bekleidungsstücks, zu seiner Außenseite transportieren sollen,
damit er dort verdunstet. Ferner wurden Bekleidungsstücke vorgeschlagen, die einen
zweilagigen Aufbau aufweisen, wobei auf der Innenseite des Bekleidungsstücks eine
3D-Netzstruktur vorgesehen ist, um eine Belüftung der Haut zu bewirken. Eine 3D-Netzstruktur
soll so den Kontakt zwischen der Haut eines Trägers und einer weiteren äußeren Textillage
verhindern. Beispielsweise offenbart die
JP 3046374 ein solches Bekleidungsstück.
[0004] Darüber hinaus ist es üblich, unter einem Oberbekleidungsstück wie einem Hemd Unterwäsche
zu tragen, damit Schweiß nicht direkt in das Oberbekleidungsstück gelangt, sondern
zunächst von der Unterwäsche aufgenommen wird. Bei besonders großer Schweißbildung
kann der Schweiß jedoch trotzdem in das Oberbekleidungsstück gelangen, was seine Optik
beeinträchtigt. Insbesondere bei Aktivitäten wie dem Tanzen, bei dem von Männern Oberhemden
getragen werden, kann dies dazu führen, dass der Schweiß auf dem Oberhemd sichtbar
wird und nicht ausreichend schnell verdunstet.
[0005] Ausgehend hiervon ist es daher die Aufgabe der Erfindung, ein textiles Bekleidungsstück
bereitzustellen, mit welchem sich die Beeinträchtigung der Optik eines Oberbekleidungsstücks
durch Schweiß eines Trägers verringern lässt.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein textiles Unterwäschestück gemäß dem
unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Unterwäschestücks
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-13.
[0007] Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale
in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und
weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert
und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
[0008] Das erfindungsgemäße textile Unterwäschestück weist eine zum Körper eines Trägers
hin gerichtete Innenseite und eine dieser Innenseite gegenüber liegende Außenseite
auf. Wenigstens ein Bereich des Unterwäschestücks ist wenigstens zweilagig ausgeführt,
indem eine Innenlage auf der Innenseite des Unterwäschestücks liegt und aus einem
Flüssigkeit absorbierenden Textilmaterial gebildet ist, während eine Außenlage auf
der Außenseite des Unterwäschestücks liegt und aus einer 3D-Maschenware gebildet ist,
welche den Übergang von Flüssigkeit von der Innenlage zu der Außenseite des Unterwäschestücks
hemmt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Unterwäschestück um ein Unterwäschestück
für den Oberkörper, wenigstens aufweisend ein Rückenteil und zwei Armöffnungen.
[0009] Ein solches Unterwäschestück hat beim Tragen unter einem Oberbekleidungsstück den
Vorteil, dass die Innenlage entstehenden Schweiß gut von der Haut aufnimmt. Durch
die äußere 3D-Maschenware hat die feuchte/nasse Innenlage jedoch keinen direkten Kontakt
zum Oberbekleidungsstück, so dass der Schweiß nicht bis zu dem Oberbekleidungsstück
gelangt. Die Innenlage saugt sich mit Schweiß voll und klebt unter Umständen an der
Haut. Die Außenlage aus 3D-Maschenware stellt jedoch eine Barriere zwischen feuchter
Innenlage und Oberbekleidungsstück her. Das Oberbekleidungsstück bleibt so schweißfrei,
so dass seine Optik nicht beeinträchtigt wird. Selbst wenn Schweiß bis zum Oberbekleidungsstück
durchdringt, erfolgt dies nicht flächig, sondern nur punktuell. Dies beeinträchtigt
die Optik des Oberbekleidungsstück weniger als große Schweißflächen.
[0010] Das erfindungsgemäße textile Unterwäschestück weist so einen effektiven Schweißschutz
auf. Die Erfindung wendet sich dabei ab von Lösungen, bei denen Schweiß möglichst
schnell von der Innenseite zu der Außenseite eines Bekleidungsstücks transportiert
werden soll. Sie wendet sich auch ab von Lösungen, bei denen eine 3D-Maschenware zwischen
der Haut eines Trägers und einer weiteren Textillage angeordnet wird, um den Schweiß
von der Textillage fernzuhalten. Die Erfindung stellt vielmehr eine Unterwäschestück
mit einer Innenlage bereit, die bewusst dazu ausgebildet ist, Schweiß möglichst gut
aufzunehmen und dort zu halten. Die Innenlage darf sich mit Schweiß vollsaugen und
unter Umständen ein unwohles Gefühl auf der Haut erzeugen, da es vielmehr das Hauptziel
der Erfindung ist, Schweiß von einem über dem Unterwäschestück getragenen Oberbekleidungsstück
fernzuhalten. Von der Erfindung umfasst ist daher auch eine Anordnung aus einem Unterwäschestück
nach einer Ausführungsform der Erfindung und einem Oberbekleidungsstück, wobei das
Unterwäschestück so unter dem Oberbekleidungsstück angeordnet ist, dass die Außenlage
des Unterwäschestück zwischen der Innenlage und dem Oberbekleidungsstück liegt und
durch das Oberbekleidungsstück kontaktierbar ist.
[0011] In dem erfindungsgemäß vorgesehenen Bereich mit Innenlage und 3D-Maschenware ist
das Unterwäschestück wenigstens zweilagig ausgeführt. Werden weitere Lagen vorgesehen,
wird die Anordnung zumindest so gewählt, dass die 3D-Maschenware stets die Außenlage
bildet. Beispielsweise kann mehr als eine innere Lage vorgesehen werden, um den Schweiß
aufzunehmen. Nach außen weist das Unterwäschestück jedoch die 3D-Maschenware auf,
um die Innenlagen und das Oberbekleidungsstück auf Abstand zueinander zu halten.
[0012] Die Materialien und der Aufbau der Innenlage und der 3D-Maschenware sind entsprechend
gewählt, um die genannten Funktionen zu erfüllen. Beispielsweise ist die Innenlage
durch eine Textilie aus Naturfasern und/oder Kunstfasern gebildet und weist insgesamt
eine hydrophile Eigenschaft auf. Bei Naturfasern kommen beispielsweise Fasern aus
Baumwolle, Wolle, Bambus, etc. in Betracht. Textilien aus solchen Naturfasern nehmen
den Schweiß besonders gut auf. Bei den Kunstfasern bzw. Chemiefasern kommen Fasern
aus natürlichen oder synthetischen Polymeren in Betracht. Auch Fasern aus anorganischen
Stoffen können verwendet werden. Möglich sind jedoch auch Mischungen aus Natur- und
Kunstfasern. Das Textilmaterial der Innenlage ist zu einem möglichst flexiblen und
nachgiebigen Gewebe oder Gewirk geformt, das die Bewegung des Trägers nicht behindert.
Die Innenlage hat beispielsweise eine Dicke von bis zu 2mm und ist relativ dünn ausgeführt.
[0013] Die 3D-Maschenware der Außenlage ist vorzugsweise aus Fasern mit hydrophoben Eigenschaften
gebildet, insbesondere aus Fasern aus natürlichen Polymeren, synthetischen Polymeren
und/oder aus anorganischen Stoffen. Beispielsweise handelt es sich um Fasern aus Polyester,
Polyacryl, Polypropylen, Polyamid und/oder Elasthan, wobei auch Mischungen aus verschiedenen
Faserarten verwendet werden können. Bei entsprechender Verarbeitung absorbiert und
transportiert die 3D-Maschenware Flüssigkeit wie Schweiß nur schlecht. Dies kann auf
verschiedene Arten erreicht werden, wobei unter einer 3D-Maschenware im Sinne der
vorliegenden Erfindung eine flächige Maschenware zu verstehen ist, die jedoch in die
dritte Dimension erweitert wurde. Die Maschenware ist gewirkt oder gestrickt, wobei
auch Kombinationen möglich sind. Ferner handelt es sich nicht um eine homogene Maschenware
mit einer bestimmten Dicke, sondern sie ist inhomogen und umfasst zwischen zwei Außenlageflächen
eine spezielle Abstandsstruktur, welche den Übergang von Flüssigkeit hemmt. Insbesondere
hemmt Luft den Übergang.
[0014] Beispielsweise wird die 3D-Maschenware der Außenlage aus einem Abstandsgewirk oder
Abstandsgestrick gebildet, das durch zwei flächige Gewirk- oder Gestricklagen gebildet
ist, die durch eine dazwischenliegende Abstandsstruktur auf Abstand miteinander verbunden
sind. Die Abstandsstruktur wird beispielsweise durch eine Vielzahl von Abstandsfäden
(Polfäden) gebildet, welche die beiden Gewirklagen miteinander verbinden. Bei solchen
Abstandsgewirken oder Abstandsgestricken handelt es sich somit um Maschenwaren, die
um die dritte Dimension erweitert wurden. Sie werden typischerweise auch als 3D-Mesh
bezeichnet. Die Abstandsstruktur zwischen den beiden flächigen Gewirk- oder Gestricklagen
bewirkt, dass der Übergang von Flüssigkeit (Schweiß) von einer zur anderen Gewirk-
oder Gestricklage gehemmt wird. Ferner sind die Fasern der Gewirk- oder Gestricklagen
vorzugsweise so gewählt, dass sie hydrophobe Eigenschaften haben.
[0015] Die Dicke einer solchen 3D-Maschenware bestimmt sich durch die Dicke der Gewirkoder
Gestricklagen und die Länge der Polfäden. Angestrebt wird ein ausreichend großer Abstand
zwischen der Innenlage und der Außenseite der 3D-Maschenware, wobei die 3D-Maschenware
auch nicht so dick sein darf, dass sich die Außenlage auffällig unter einem Oberbekleidungsstück
abzeichnet und/oder die Bewegung des Trägers beeinträchtigt. Beispielsweise liegt
die Dicke der Außenlage zwischen 0,5mm und 5mm, insbesondere zwischen 0,5mm und 2mm.
Selbst wenn die innenliegende Gewirk- oder Gestricklage der Außenlage über Kontakt
mit der Innenlage Schweiß aufnimmt, gelangt dieser nur schwer über die Polfäden zu
der äußeren Gewirk- oder Gestricklage, die wiederum Kontakt zu einem Oberbekleidungsstück
haben kann.
[0016] Ferner sind in den Gewirk- oder Gestricklagen vorzugsweise Öffnungen ausgebildet,
deren Größe geeignet gewählt ist. Die Größe kann insbesondere so gewählt sein, dass
die 3D-Maschenware eine gewünschte Flexibilität aufweist, jedoch zur Innenlage hin
eine Kontaktfläche aufweist, die möglichst gering ist, um so eine Aufnahme von Schweiß
möglichst gering zu halten. Es handelt sich dabei nicht um Öffnungen, die sich zwangsläufig
in Maschen einer Maschenware bilden, sondern das Gewirk oder Gestrick bildet durch
mehrere Maschen den Rand größerer Öffnungen aus. Die Weite einer Öffnung liegt beispielsweise
bei mehr als einem Millimeter.
[0017] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die 3D-Maschenware der Außenlage
durch ein Gewirk oder Gestrick mit zwei Außenlageflächen gebildet, die zueinander
beabstandet sind. Bei den Außenlageflächen handelt es sich um die gegenüberliegenden
Flächen der Außenlage in Richtung ihrer Haupterstreckung. Dabei formt ein Gewirk oder
Gestrick eine Gitterstruktur, die zwischen den beiden Außenlageflächen eine dreidimensionale
Ausdehnung aufweist. Auf wenigstens einer Außenlagefläche ist ferner eine Maschenfläche
mit Öffnungen ohne Maschen ausbildet. Die durch ein Gewirk oder Gestrick gebildete
Gitterstruktur ist somit nicht nur dreidimensional ausgebildet, wodurch sie eine Abstandsstruktur
bildet, sondern sie bildet auf einer Seite der Außenlage auch eine Fläche aus Maschen
aus, die durch Öffnungen unterbrochen ist. Die Öffnungen ohne Maschen haben eine im
Wesentlichen runde oder polygonale Form, wobei beispielsweise sechseckige oder rautenförmige
Öffnungen zur Anwendung kommen. Es handelt sich dabei ebenfalls nicht um Öffnungen,
die sich zwangsläufig in Maschen einer Maschenware bilden, sondern das Gewirk oder
Gestrick bildet durch mehrere Maschen den Rand größerer Öffnungen aus. Die Weite einer
Öffnung liegt beispielsweise bei mehr als einem Millimeter.
[0018] Dabei kann die Außenlage ausschließlich aus einer solchen dreidimensionalen Gitterstruktur
bestehen, oder die Gitterstruktur ist auf einer Gewirk- oder Gestricklage ausgeformt,
die als Basis für die Gitterstruktur dient. Die Außenlage ist im letzteren Fall so
innerhalb des Unterwäschestücks angeordnet, dass die Gitterstruktur entweder zur Innenlage
hin zeigt oder die Außenseite der Außenlage bildet. Die Gitterstruktur bewirkt, dass
der Übergang von Flüssigkeit (Schweiß) durch die Außenlage gehemmt wird, da sie einen
Abstand zwischen der Außenseite und der Innenlage des Unterwäschestücks herstellt.
Ferner sind die Fasern dieser 3D-Maschenware vorzugsweise ebenfalls so gewählt, dass
sie hydrophobe Eigenschaften haben. Darüber hinaus bewirken die Öffnungen in der Maschenfläche
auf wenigstens einer Außenlagefläche, dass die Kontaktfläche zu einem Oberbekleidungsstück
und/oder der Innenlage reduziert ist.
[0019] Die Dicke einer solchen 3D-Maschenware bestimmt sich durch die Dicke der Gitterstruktur
und der optionalen Gewirk- oder Gestricklage zur Ausbildung einer Basis für die Gitterstruktur.
Beispielsweise liegt die Dicke der Außenlage zwischen 0,5mm und 5mm, insbesondere
zwischen 0,5mm und 2mm.
[0020] Die Erfindung kann bei verschiedenen Arten von Unterwäschestücken realisiert werden.
Besonders vorteilhaft ist sie jedoch bei Unterwäschestücken für den Oberkörper, d.h.
bei Unterhemden. Diese weisen wenigstens ein Rückenteil und zwei Armöffnungen auf,
und können vollständig oder teilweise wenigstens zweilagig mit einem Abstandsgewirk
ausgebildet sein. Ferner können ein Vorderteil und Ärmel vorgesehen sein. Da oftmals
auf dem Rücken eines Trägers eine starke Schweißbildung stattfindet, ist in einer
Ausführung der Erfindung wenigstens ein Rückenteil zweilagig ausgeführt. Weitere Bereiche
wie Armöffnungen oder Ärmel können ebenfalls zweilagig ausgebildet sein, oder dies
trifft nur für das Rückenteil zu. Die einlagigen Bereiche des Unterwäschestücks sind
vorzugsweise aus dem gleichen Textilmaterial gebildet wie die Innenlage im zweilagigen
Bereich.
[0021] Das Unterwäschestück muss aber nicht zwingend wie ein klassisches Unterhemd mit Vorder-
und Rückseite ausgebildet sein. Vielmehr reicht auch ein Unterwäschestück nur mit
einem Rückenteil und zwei Armöffnungen aus. Beispielsweise ist dies bei einem Unterwäschestück
gegeben, das die Form einer vorne offenen Weste bzw. eines Boleros hat.
[0022] Die 3D-Maschenware ist vorzugsweise fest mit der Innenlage verbunden. Es kann sich
jedoch auch um eine lösbare Verbindung beispielsweise über Druckknöpfe, Haken, Klettbänder,
etc. handeln. Eine feste Verbindung kann ebenfalls auf verschiedene Arten realisiert
sein. Vorzugsweise erfolgt die Verbindung nicht vollflächig über die gesamte 3D-Maschenware,
sondern nur lokal. Auf diese Weise bleibt die Außenlage bis zu einem gewissen Grad
gegenüber der Innenlage beweglich. Bei der Kombination aus Innenlage und 3D-Maschenware
handelt es sich somit nicht um eine vorgefertigte Schichtstruktur, sondern lediglich
um zwei miteinander verbundene Einzeltextilien. Beispielsweise ist die Außenlage durch
Vernähen, Verkleben oder andere geeignete Verbindungsarten für Textilien mit der Innenlage
verbunden. Vorzugsweise wird eine Vernähung gewählt.
[0023] In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Außenlage an einer
Verbindungslinie mit der Innenlage verbunden ist, welche umlaufend an der Außenlage
verläuft. Die Verbindung der 3D-Maschenware zu den Innenlage erfolgt dann beispielsweise
ausschließlich am äußeren Rand der Außenlage. Es können jedoch auch weitere Verbindungsstellen
innerhalb der Fläche der Außenlage vorgesehen sein. Die Außenlage kann ferner durchgehend
entlang dieser umlaufenden Verbindungslinie mit der Innenlage verbunden sein. Es kann
sich jedoch auch um mehrere lokale Verbindungsstellen handeln, die auf einer umlaufenden
Verbindungslinie angeordnet sind. Wird als Verbindungsart eine Vernähung gewählt,
kann es sich beispielsweise um eine umlaufende Naht handeln, mit welcher der Rand
des Abstandsgewirks mit der Innenlage verbunden ist.
[0024] Sowohl die Innenlage als auch die 3D-Maschenware haben vorzugsweise eine Hautfarbe
oder sind weiß, damit sie beispielsweise unter einem weißen Oberhemd zumindest farblich
wenig bis gar nicht auffallen.
[0025] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
[0026] Von den Abbildungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Unterwäschestücks;
- Fig. 2
- eine Rückansicht eines Unterwäschestücks gemäß Fig. 1;
- Fig. 3A
- eine Seitenansicht eines Unterwäschestücks gemäß Fig. 1;
- Fig. 3B
- eine Aufsicht auf den Halsbereich eines Unterwäschestücks gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Unterwäschestücks;
- Fig. 5
- eine Rückansicht eines Unterwäschestücks gemäß Fig. 2;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines zweilagigen Bereiches eines Unterwäschestücks;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines Abstandsgewirkes in einem zweilagigen Bereich
eines Unterwäschestücks;
- Fig. 8
- eine weitere schematische Darstellung eines zweilagigen Bereiches eines Unterwäschestücks;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines Unterwäschestücks zwischen Träger und einem Oberbekleidungsstück;
- Fig. 10
- eine dreidimensionale Ansicht eines 3D-Meshs;
- Fig. 11
- eine zweite Ausführungsform einer 3D-Maschenware mit Gitterstruktur in einer schematischen
Seitenansicht;
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf eine 3D-Maschenware gemäß Fig. 11;
- Fig. 13
- eine dritte Ausführungsform einer 3D-Maschenware mit Gitterstruktur in einer Draufsicht.
[0027] Der Fig. 1 ist eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Unterwäschestücks 10 zu entnehmen, wobei es sich um ein Unterhemd handelt, das als
vorne offene Weste bzw. Bolero ausgebildet ist. Es weist ein Rückenteil 11 auf, an
dem zwei kurze Ärmel 12 und 13 ausgebildet sind. Die Ärmel 12, 13 können als Einzelteile
an das Rückenteil 11 angenäht sein, oder Rückenteil 11 und Ärmel 12, 13 sind einstückig
aus einer durchgehenden Textilie geformt, die durch Schnitt und entsprechende Nähte
die Ärmel 12, 13 ausformt. Dieses Unterwäschestück 10 ist in wenigstens einem Bereich
zweilagig ausgeführt, wobei die Zweilagigkeit durch eine Innenlage und eine Außenlage
erreicht wird. Insbesondere ist nur das Rückenteil 11 zweilagig ausgebildet, aber
dies kann optional auch für die Ärmel 12, 13 der Fall sein. Das Unterwäschestück 10
wird somit insgesamt durch eine Textilie ausgebildet, die in einem zweilagigen Bereich
durch Ergänzung einer Außenlage zu einer Innenlage wird.
[0028] Fig. 2 zeigt ein solches Unterwäschestück 10 in einer Rückansicht, während Fig. 3A
eine Seitenansicht und Fig. 3B eine Aufsicht auf den Halsbereich eines Unterwäschestücks
gemäß Fig. 1 zeigen. Die Ärmel 12, 13 bilden jeweils eine Armöffnung 14 und 15 aus
und im oberen Bereich des Rückenteils ist ein Halsausschnitt 16 ausgeformt. Die Zweilagigkeit
im Bereich des Rückenteils 11 wird durch eine Außenlage 40 erreicht, deren Rand an
dem Rückenteil 11 befestigt ist. Dies erfolgt vorzugsweise über eine umlaufende Vernähung
50. Die Ausdehnung und Anbringung der Außenlage 40 über eine Vernähung 50 ist der
Rückansicht der Fig. 2 zu entnehmen. Diese Ausgestaltung ist jedoch nur beispielhaft
zu verstehen und insbesondere die Form der Außenlage kann auch anders gewählt werden.
[0029] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen eine Vorderansicht und eine Rückansicht einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Unterwäschestücks 10'. Dieses ist mehr als Weste und weniger
als Bolero ausgebildet, so dass zusätzlich zu dem Rückenteil 11 und zwei Ärmeln 12,
13 auch zwei schmale Vorderseiten 17 und 18 vorgesehen sind. Eine über eine Vernähung
50 angenähte Außenlage 40 ist erneut der Rückansicht der Fig. 5 zu entnehmen, wobei
ersichtlich ist, dass die Außenlage 40 in dieser Ausführungsform einen anderen Zuschnitt
hat als in der Ausführungsform der Fig. 1. Der Zuschnitt kann daher an die Ausgestaltung
des jeweiligen Unterhemdes angepasst sein.
[0030] Die Außenlage 40 ist dabei auf der Außenseite des jeweiligen Unterwäschestücks angeordnet.
Diese Zweilagigkeit ist der schematischen Darstellung der Fig. 6 zu entnehmen, die
einen Ausschnitt aus einem zweilagigen Bereich wie dem Rückenteil zeigt. Das in diesem
Bereich zweilagige Unterwäschestück weist eine Innenseite 20 auf, die zum Träger des
Unterwäschestücks hin zeigt. Demgegenüber liegt die Außenseite 30 des Unterwäschestücks.
Auf der Innenseite 20 liegt eine Innenlage 41 und auf der Außenseite 30 eine Außenlage
40. Die Innenlage 41 wird durch eine Flüssigkeit absorbierende Textilie gebildet,
die Schweiß von der Haut eines Trägers aufnehmen und speichern kann. Die Außenlage
40 wird hingegen von einer 3D-Maschenware gebildet.
[0031] In einer Ausführungsform der Erfindung wird die 3D-Maschenware 40 durch ein Abstandsgewirk
(3D-Mesh) gebildet. Der beispielhafte Aufbau eines solchen 3D-Meshs 40 ist in der
schematischen Darstellung der Fig. 7 gezeigt. Es wird durch zwei Gewirklagen 42 und
43 gebildet, die durch eine Abstandsstruktur 44 auf Abstand miteinander verbunden
sind. Diese Abstandsstruktur 44 wird durch mehrere Polfäden gebildet, die mit den
Gewirklagen 42, 43 verbunden sind. Alternativ zu Gewirklagen können auch Gestricklagen
verwendet werden.
[0032] Fig. 10 zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines solchen Abstandsgewirkes 40. Daraus
ist ersichtlich, dass in den Gewirklagen 42 und 43 Öffnungen 45 ausgebildet sind,
die vorzugsweise mit Öffnungen in der jeweils anderen Gewirklage fluchten. Die Öffnungen
45 können jedoch auch versetzt zueinander angeordnet sein. Ferner kann das 3D-Mesh
auch andere Formen von Gewirken aufweisen.
[0033] Innenlage 41 und Außenlage 40 können im zweilagigen Bereich auf verschiedene Arten
miteinander verbunden sein, wobei dies insbesondere nicht vollflächig erfolgt. Beispielsweise
zeigt Fig. 8 in einer schematischen Darstellung, wie eine Außenlage 40 über zwei Vernähungen
50 und 51 mit einer Innenlage 41 verbunden ist. Zwischen den beiden Lagen 40, 41 kann
somit ein Abstand bestehen und es handelt sich nicht um eine vorgefertigte Schichtstruktur.
Vielmehr sind zwei einzelne Textilien geeignet miteinander verbunden, was vorzugsweise
am Rand der Außenlage 40 erfolgt. Optional können weitere Verbindungsstellen innerhalb
der Fläche der Außenlage 40 vorgesehen werden.
[0034] Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung eines Unterwäschestücks 10 zwischen dem
Körper 60 eines Trägers und einem Oberbekleidungsstück 70. Die saugfähige Innenlage
41 des Unterwäschestücks 10 weist zum Körper 60 hin und kann von dort Schweiß aufnehmen.
Die Außenlage 40 mit der 3D-Maschenware weist hingegen zum Oberbekleidungsstück 70
hin und stellt so eine Barriere zwischen feuchter Innenlage 41 und Oberbekleidungsstück
70 her.
[0035] Der Fig. 11 ist eine zweite Ausführungsform einer 3D-Maschenware 40' in einer schematischen
Seitenansicht zu entnehmen. Dabei handelt es sich um ein Gewirk oder Gestrick mit
zwei Außenlageflächen 48 und 49, die in der Fig. 11 lediglich gestrichelt dargestellt
sind, da es sich nicht um ebene, durchgehende Flächen handelt. Die beiden Außenlageflächen
48, 49 sind zueinander beabstandet, und Gewirk oder Gestrick der Maschenware formt
eine Gitterstruktur 47', die zwischen den beiden Außenlageflächen 48, 49 eine dreidimensionale
Ausdehnung aufweist. Ferner bildet die Gitterstruktur 47' auf wenigstens einer Außenlagefläche
eine Maschenfläche mit Öffnungen ohne Maschen aus. In der Ausführungsform der Fig.
11 bildet die Gitterstruktur 47' beispielsweise auf der Außenlagefläche 48 eine Maschenfläche
46 aus, in der sich mehrere Öffnungen 45 befinden. Die Gitterstruktur 47' ist ferner
auf einer Basislage 47 ausgebildet, welche die Außenlagefläche 49 bildet und ebenfalls
aus Gewirk oder Gestrick besteht. Durch die dreidimensionale Gitterstruktur 47' wird
zwischen der Basislage 47 und der Außenlagefläche 48 ein Abstand erzeugt, welcher
den Übergang von Flüssigkeit, d.h. Schweiß hemmt. Dabei kann die Gitterstruktur 47'
zur Innenlage des Unterwäschestücks gerichtet sein, oder sie bildet die Außenseite
des Unterwäschestücks.
[0036] In der Draufsicht der Fig. 12 liegt die Außenlagefläche 48 oben, so dass die Maschenfläche
46 mit den Öffnungen 45 ersichtlich ist. Die Öffnungen 45 haben hier eine im Wesentlichen
sechseckige Form, aber sie können auch eine andere Form aufweisen. In den Öffnungen
45 ist die darunterliegende Basislage 47 ersichtlich. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist eine 3D-Maschenware 40" keine Basislage auf, sondern sie besteht
nur aus einer dreidimensionalen Gitterstruktur aus Gewirk oder Gestrick mit mehreren
Öffnungen. Beispielsweise zeigt Fig. 13 analog zu Fig. 12 eine solche Gitterstruktur
ohne Basislage. Die Öffnungen 45 sind daher durchgängig.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10,10'
- Unterwäschestück, Unterhemd
- 11
- Rückenteil
- 12,13
- Ärmel
- 14,15
- Armöffnung
- 16
- Halsausschnitt
- 17,18
- Vorderteil
- 20
- Innenseite des Unterwäschestücks
- 30
- Außenseite des Unterwäschestücks
- 40,40',40"
- Außenlage, 3D-Maschenware
- 41
- Innenlage
- 42,43
- Gewirklage, Gestricklage
- 44
- Abstandsstruktur, Polfäden
- 45
- Öffnung
- 46
- Maschenfläche
- 47
- Basislage
- 47'
- Gitterstruktur
- 48,49
- Außenlagefläche
- 50,51
- Verbindungslinie, Vernähung
- 60
- Körper
- 70
- Oberbekleidungsstück
1. Textiles Unterwäschestück (10;10'), das eine zum Körper eines Trägers hin gerichtete
Innenseite (20) und eine dieser Innenseite (20) gegenüber liegende Außenseite (30)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Bereich des Unterwäschestücks (10) wenigstens zweilagig ausgeführt
ist, indem eine Innenlage (41) die Innenseite (20) des Unterwäschestücks (10) bildet
und aus einem Flüssigkeit absorbierenden Textilmaterial gebildet ist, während eine
Außenlage (40;40';40") die Außenseite (30) des Unterwäschestücks (10;10') bildet und
aus einer 3D-Maschenware gebildet ist, welche den Übergang von Flüssigkeit von der
innenlage (41) zu der Außenseite (30) des Unterwäschestücks (10;10') hemmt.
2. Unterwäschestück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenlage (40) durch ein Abstandsgewirk oder Abstandsgestrick gebildet ist, das
durch zwei flächige Gewirk- oder Gestricklagen (42;43) gebildet ist, die durch eine
dazwischenliegende Abstandsstruktur (44) auf Abstand miteinander verbunden sind.
3. Unterwäschestück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenlage (40';40") durch ein Gewirk oder Gestrick mit zwei Außenlageflächen
(48;49) gebildet ist, die zueinander beabstandet sind, und Gewirk oder Gestrick eine
Gitterstruktur (47') formen, die zwischen den beiden Außenlageflächen(48;49) eine
dreidimensionale Ausdehnung aufweist und auf wenigstens einer Außenlagefläche (48;49)
eine Maschenfläche (46) mit Öffnungen (45) ohne Maschen ausbildet.
4. Unterwäschestück nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (45) ohne Maschen eine im Wesentlichen runde oder polygonale Form haben.
5. Unterwäschestück nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass es ein Unterwäschestück (10; 10') für den Oberkörper ist, wenigstens aufweisend ein
Rückenteil (11) und zwei Armöffnungen (14;15).
6. Unterwäschestück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die innenlage (41) durch eine Textilie aus Naturfasern und/oder Kunstfasern gebildet
ist.
7. Unterwäschestück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenlage (40) aus Fasern aus natürlichen Polymeren, synthetischen Polymeren
und/oder aus anorganischen Stoffen gebildet ist.
8. Unterwäschestück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Außenlage (40) zwischen 0,5mm und 5mm, insbesondere zwischen 0,5mm
und 2mm liegt.
9. Unterwäschestück nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenteil (11) zweilagig ausgeführt ist.
10. Unterwäschestück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenlage (40) durch Vernähen mit der Innenlage (41) verbunden ist.
11. Unterwäschestück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenlage (40) an einer Verbindungslinie (50) mit der Innenlage (41) verbunden
ist, welche umlaufend an der Außenlage (40) verläuft.
12. Unterwäschestück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Unterwäschestück (10;10') die Form einer vorne offenen Weste hat.
13. Anordnung aus einem Unterwäschestück (10;10') nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 12 und einem Oberbekleidungsstück (70), wobei das Unterwäschestück (10:10')
so unter dem Oberbekleidungsstück (70) angeordnet ist, dass die Außenlage (40) des
Unterwäschestück (10;10') zwischen der Innenlage (41) und dem Oberbekleidungsstück
(70) liegt und durch das Oberbekleidungsstück (70) kontaktierbar ist.