(19)
(11) EP 3 680 423 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.07.2020  Patentblatt  2020/29

(21) Anmeldenummer: 20151437.9

(22) Anmeldetag:  13.01.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05B 3/06(2006.01)
E05B 13/10(2006.01)
E05B 15/04(2006.01)
E05B 15/00(2006.01)
E05B 63/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 11.01.2019 DE 102019100691

(71) Anmelder: Eugen Notter GmbH Beschlägefabrik
74535 Mainhardt (DE)

(72) Erfinder:
  • STEINFELD, Ingo
    40764 Langenfeld (DE)

(74) Vertreter: Gauss, Nikolai et al
Pfiz/Gauss Patentanwälte PartmbB Tübingerstraße 26
70178 Stuttgart
70178 Stuttgart (DE)

   


(54) DREHVORRICHTUNG FÜR FENSTER- UND TÜRGRIFFE


(57) Die Erfindung betrifft eine Drehvorrichtung für Fenster- und Türgriffe (50), mit einem Gehäuse (20, 20') und einer Klemmvorrichtung zur Befestigung des Gehäuses (20, 20') an einer Wandung (12) eines Hohlprofils (10) und mit einer Mehrkantaufnahme (32) für einen Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs (50), wobei in dem Gehäuse (20, 20') ein mit dem Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs (50) zusammenwirkender Rastmechanismus vorgesehen ist, mit dem der Fenster- oder Türgriff (50) in vorgegebenen, unterschiedlichen Funktionspositionen entsprechenden Winkelschritten rastend verstellbar ist. Um die Drehvorrichtung möglichst kompakt zu gestalten wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, dass die Klemmvorrichtung mindestens zwei über Schrauben betätigbare Klemmlaschen (24) aufweist, die in einer Montagestellung das Gehäuse (20, 20') leicht überragen und in einer Befestigungsstellung an einer Innenseite der Wandung (12) des Hohlprofils (10) anliegen und mit einem auf der Außenseite der Wandung (12) des Hohlprofils (10) angeordneten Gehäuseflansch eine Klemmwirkung erzielen, wobei die Klemmlaschen (24) in der Montagestellung mit einem entfernbaren Sicherungselement in dem Gehäuse (20, 20') gehalten sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehvorrichtung für Fenster- und Türgriffe, mit einem Gehäuse und einer Klemmvorrichtung zur Befestigung des Gehäuses an einer Wandung eines Hohlprofils und mit einer Mehrkantaufnahme für einen Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs, wobei in dem Gehäuse ein mit dem Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs zusammenwirkender Rastmechanismus vorgesehen ist, mit dem der Fenster- oder Türgriff in vorgegebenen, unterschiedlichen Funktionspositionen entsprechenden Winkelschritten rastend verstellbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schließeinrichtung für eine derartige Drehvorrichtung.

[0002] Derartige Drehvorrichtungen dienen beispielsweise zur Betätigung eines Getriebemechanismus, mit dem ein Fenster oder eine Tür von einer Schließstellung in eine Kippstellung oder Schwenkstellung gebracht werden kann. Zur Befestigung der Drehvorrichtung an einem Fenster- oder Türrahmenprofil ist es bekannt, an der Drehvorrichtung zwei seitliche Ausleger mit Schrauböffnungen vorzusehen. Durch die seitlichen Ausleger wirkt die Drehvorrichtung optisch recht massiv. Es wird jedoch häufig eine optisch unauffällige Drehvorrichtung gewünscht. Darüber hinaus besteht in bestimmten Anwendungsfällen das Bedürfnis, den Fenster- oder Türgriff für die Betätigung der Drehvorrichtung in einer oder mehreren Drehstellungen sperren zu können, beispielsweise um lediglich ein Kippen, nicht jedoch ein Aufschwenken des Fensters oder der Tür zu erlauben.

[0003] Ausgehend hiervon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine möglichst kompakte Drehvorrichtung der eingangs genannten Art sowie eine Schließvorrichtung für eine solche Drehvorrichtung zu schaffen.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die in den Patentansprüchen 1 und 11 angegebenen Merkmalskombinationen vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

[0005] Gemäß der Erfindung weist die Klemmvorrichtung mindestens zwei über Schrauben betätigbare Klemmlaschen auf, die in einer Montagestellung das Gehäuse leicht überragen und in einer Befestigungsstellung an einer Innenseite der Wandung des Hohlprofils anliegen und mit einem auf der Außenseite der Wandung des Hohlprofils angeordneten Gehäuseflansch eine Klemmwirkung erzielen, wobei die Klemmlaschen in der Montagestellung mit einem entfernbaren Sicherungselement in dem Gehäuse gehalten sind.

[0006] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Sicherungselement als quer zu der Mehrkantaufnahme auf das Gehäuse aufsteckbares Federelement ausgebildet. Alternativ kann das Sicherungselement als ein axial über die Mehrkantaufnahme auf das Gehäuse aufsteckbares Positionierteil ausgebildet sein.

[0007] In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Gehäuse eine im Wesentlichen kreisrund ausgebildete Montagefläche auf, wobei die Montagefläche mindestens einen radial überstehenden Vorsprung aufweist, der zusammen mit einer komplementären Fräsöffnung in der Wandung des Hohlprofils eine Verdrehsicherung für das Gehäuse bildet, wobei die Fräsöffnung beim Einsetzen des Gehäuses den Durchtritt der leicht radial überstehenden Klemmlasche erlaubt.

[0008] In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist der Rastmechanismus zwei auf einander gegenüberliegende Seitenflächen des Mehrkantzapfens des Fenster- oder Türgriffs wirkende Federbleche auf. Alternativ kann der Rastmechanismus ein geformtes, auf zwei aneinandergrenzende Seitenflächen des Mehrkantzapfens des Fenster- oder Türgriffs wirkendes Federblech aufweisen. Weiter alternativ kann der Rastmechanismus Rastnocken an einem unteren Teller der Mehrkantaufnahme für den Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs aufweisen, die mit axial auslenkbaren Federelementen im Gehäuse zusammenwirken.

[0009] Die erfindungsgemäße Schließeinrichtung für eine Drehvorrichtung für Fenster- und Türgriffe ist gekennzeichnet durch ein an dem Fenster- oder Türgriff angeordnetes Schloss, einer an dem Schloss angeordneten Kurvenscheibe mit axialer Steigung, einem an dem Fenster- oder Türgriff angeordneten, axial verschiebbaren Verriegelungsstift und mindestens einer gehäusestirnseitigen Aufnahmeöffnung für den Verriegelungsstift in dessen Schließstellung, wobei der Verriegelungsstift eine Nut aufweist, in die der äußere Kurvenrand der Kurvenscheibe eingreift, derart dass eine Drehung eines in das Schloss eingeführten Schlüssels dessen Drehbewegung in eine axiale Translationsbewegung des Verriegelungsstifts umsetzt und den Verriegelungsstift zwischen einer Freigabestellung und mindestens einer Sperrstellung für die Betätigung des Fenster- oder Türgriffs verschiebt.

[0010] In bevorzugter Ausgestaltung der Schließeinrichtung ist die mindestens eine gehäuseseitige Aufnahmeöffnung für den Verriegelungsstift in mindestens einem an dem Gehäuse angeordneten, dem Fenster- oder Türgriff zugewandten Aufsatzstück vorgesehen. Weiterhin kann eine schlitzartige Aufnahmeöffnung vorgesehen sein, die sich teilkreisförmig über etwa 180° erstreckt, oder zwei um 180° zueinander versetzte diskrete Aufnahmeöffnungen.

[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Hohlprofils mit einer Fräsöffnung in einer Wandung für die Montage einer Drehvorrichtung;
Fig. 2
eine schematische Darstellung der Fräsöffnung in der Wandung und der Drehvorrichtung zur Erläuterung des Montagevorgangs;
Fig. 3
die zusammen mit einem Griff in die Wandung des Hohlprofils eingesetzte Drehvorrichtung;
Fig. 4
eine Schnittansicht der Drehvorrichtung mit einer ersten Variante zur Sicherung von Klemmlaschen im Montagezustand;
Fig. 5
eine Schnittansicht der Drehvorrichtung mit einer zweiten Variante zur Sicherung von Klemmlaschen im Montagezustand;
Fig. 6
eine Querschnittsansicht der Drehvorrichtung mit einer ersten Variante zur Positionsbestimmung einer Mehrkantaufnahme für den Griff;
Fig. 7
eine Querschnittsansicht der Drehvorrichtung mit einer zweiten Variante zur Positionsbestimmung einer Mehrkantaufnahme für den Griff;
Fig. 8
eine Querschnittsansicht der Drehvorrichtung mit einer dritten Variante zur Positionsbestimmung einer Mehrkantaufnahme für den Griff;
Fig. 9a und b
eine Explosionsdarstellung und eine Zusammenbaudarstellung der Drehvorrichtung gemäß Fig. 6;
Fig. 10a bis f
verschiedene Schnitt- und Seitenansichten der Drehvorrichtung gemäß Fig. 6;
Fig. 11a und b
eine Explosionsdarstellung und eine Zusammenbaudarstellung der Drehvorrichtung gemäß Fig. 7;
Fig. 12a bis g
verschiedene Schnitt- und Seitenansichten der Drehvorrichtung gemäß Fig. 7;
Fig. 13a bis h
verschiedene Schnitt- und Seitenansichten der Drehvorrichtung gemäß Fig. 8;
Fig. 14
eine Explosionsansicht einer Drehvorrichtung mit einer Schließeinrichtung und eine Kurvenscheibe der Schließeinrichtung;
Fig. 15a und b
Querschnittsansichten der Schließeinrichtung gemäß Fig. 14;
Fig. 16a bis f
eine perspektivische Ansicht der Drehvorrichtung mit daran angeordneten Aufsatzstücken für die Schließeinrichtung sowie verschiedene Ansichten der Kurvenscheibe der Schließeinrichtung;
Fig. 17
eine Explosionszeichnung der Drehvorrichtung mit zwei weiteren Aufsatzstücken für die Schließeinrichtung;
Fig. 18a und b
eine Stirnseitenansicht und eine perspektivische Ansicht der Drehvorrichtung mit einer Schließeinrichtung im montierten Zustand; und
Fig. 19a und b
eine Stirnseitenansicht und eine perspektivische Ansicht der Drehvorrichtung mit einer Variante der Schließeinrichtung im montierten Zustand.


[0012] Fig. 1 zeigt einen Abschnitt eines Hohlprofils 10 eines Fenster- oder Türflügels, an dem eine im Folgenden näher beschriebene Drehvorrichtung für einen Betätigungsgriff für ein Getriebe o.dgl. montiert werden soll. Die Wandung 12 des Hohlprofils 10 weist eine kreisrunde Ausfräsung 14 mit zwei an ihren Außenumfang anschließenden weiteren Kreissegmentfräsungen 16, 18 auf.

[0013] Fig. 2 zeigt oben eine schematische Ansicht der Ausfräsung 14 und der zwei Kreissegmentfräsungen 16, 18 in der Wandung 12. Im unteren Bereich der Fig. 2 ist schematisch ein Teil eines Gehäuses 20 der Drehvorrichtung dargestellt. Der mit 22 bezeichnete Rand weist den Durchmesser der Ausfräsung 14 auf. Über den Rand 22 stehen in der Montagestellung des Gehäuses Klemmlaschen 24 leicht radial über. Diese werden beim Einsetzen des Gehäuses 20 in die Wandung 12 durch die weiteren Kreissegmentfräsungen 16, 18 geführt. Das Gehäuse 20 wird sodann um einen Winkel von etwa 30° im Uhrzeigersinn verdreht, bis axial zu den Klemmlaschen 24 versetzte Vorsprünge 26 mit den Kreissegmentfräsungen 16, 18 fluchten und mit diesen zur Verdrehsicherung des Gehäuses 20 in Eingriff gebracht werden können. Die Klemmlaschen 24 befinden sich dann in einer Orientierung bezüglich der Wandung 12, in der sie durch Betätigung von Klemmschrauben 28 (siehe Fig. 4 und folgende) mit der Rückseite der Wandung 12 in Klemmkontakt gebracht werden. Das Gehäuse ist dann fertig montiert.

[0014] Fig. 3 zeigt den eingebauten Zustand des Gehäuses 20 in dem Hohlprofil 10.

[0015] Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei Varianten der Sicherung der Klemmlaschen 24 mit ihren Klemmschrauben 28 bevor die Montage des Gehäuses 20 in dem Hohlprofil 10 vorgenommen wird. In Fig. 4 (sowie Fig. 9a und b, 10e, 11a und 12a und f) erfolgt die Sicherung durch ein Federelement 30, das quer zur Achsrichtung der Mehrkantaufnahme 32 auf das Gehäuse 20 aufgesteckt und unmittelbar vor der Montage entfernt wird. In Fig. 5 erfolgt die Sicherung durch ein Positionierteil 34, das in Achsrichtung der Mehrkantaufnahme 32 aufgesteckt ist und ebenfalls unmittelbar vor der Montage des Gehäuses 20 in der Wandung 12 entfernt wird.

[0016] Die Fig. 6 bis 8 zeigen drei unterschiedliche Varianten einer rastenden Positionsbestimmung der Mehrkantaufnahme 32. In Fig. 6 rasten zwei Federbleche 36 in Vertiefungen in der Mehrkantaufnahme 32 ein und werden am äußeren Durchmesser des Gehäuses 20 durch die Ausfräsung 14 in Position gehalten. In Fig. 7 ist ein geformtes Federblech 38 vorgesehen, das in zwei Vertiefungen in der Mehrkantaufnahme 32 rastet und das im Inneren des Gehäuses 20 fixiert ist. In Fig. 8 weist die Mehrkantaufnahme 32 an einem unteren Teller 40 Rastnocken 42 auf, welche in Ausnehmungen 44 in Kunststoffteilen 46 eingreifen. Die Kunststoffteile sind axial gegen am Gehäuse 20 abgestützten Federn 48 verschiebbar angeordnet.

[0017] Die Fig. 9 bis 13 zeigen die zuvor beschriebenen Ausgestaltungen der Drehvorrichtung in weiteren Ansichten.

[0018] Fig. 14 zeigt eine Variante der Drehvorrichtung mit einer zusätzlichen Schließeinrichtung. In dem Fenster- oder Türgriff 50 ist eine Schließeinrichtung angeordnet, die ein Zylinderschloss mit einem Rotor 52 und einem Stator 54 aufweist. Der Rotor 52 weist eine Einstecköffnung für einen Schlüssel 56 auf und an seinem gehäuseseitigen Ende einen Vierkant 58, auf den eine Kurvenscheibe 60 aufgesetzt ist (im Detail A vergrößert dargestellt). Weiterhin ist in dem Fenster- oder Türgriff 50 ein mittels einer Feder 62 vorgespannter Verriegelungsstift 64 axial verschiebbar angeordnet. Das Gehäuse 20' ist wie nachfolgend erläutert mit einer mit dem Verriegelungsstift 64 zusammenwirkenden Struktur versehen. Die Kurvenscheibe 60 weist an ihrem Umfang eine Rippe 66 mit axialer Steigung auf, die mit einer Nut 68 in dem Verriegelungsstift 64 zusammenwirkt.

[0019] Fig. 15a und b zeigen einen Querschnitt durch die montierte Drehvorrichtung mit Schließeinrichtung. Das Schloss ist insofern vereinfacht dargestellt, dass die Sperrstifte, die im Schließzustand eine Drehsicherung zwischen Rotor 52 und Stator 54 bewirken, nicht gezeigt sind. Der Aufbau und die Funktion derartiger Zylinderschlösser ist dem Fachmann jedoch hinreichend bekannt. Wie insbesondere Fig. 15b zu entnehmen ist, greift die Rippe 66 an der Kurvenscheibe 60 in eine Nut 68 in dem Verriegelungsstift 64 ein. Bei einer Drehung des Schlüssels 56 in dem Schloss wird die Drehbewegung der Kurvenscheibe 60 aufgrund der axialen Steigung der Rippe 66 in eine axiale Translationsbewegung des Verriegelungsstifts 64 umgesetzt. Der Verriegelungsstift 64 wird also je nach Drehrichtung des Schlüssels 56 in Richtung des Gehäuses 20' geschoben oder von diesem weg.

[0020] Fig. 16 zeigt das Gehäuse 20' mit im Folgenden näher erläuterten Strukturen der Schließeinrichtung sowie verschiedene Ansichten der Kurvenscheibe 60.

[0021] Fig. 17 zeigt eine Explosionsdarstellung der Drehvorrichtung mit zwei möglichen Strukturen an dem Gehäuse 20', die im Verriegelungszustand eine Drehbegrenzung des Fenster- oder Türgriffs 50 bewirken. Das Gehäuse 20' wird an der Mehrkantaufnahme 32 durch zwei in eine Nut 70 in der Mehrkantaufnahme 32 eingreifende Riegelstücke 72, 72' gesichert. Die Riegelstücke 72, 72' weisen eine Schraubenöffnung 74 und eine Gewindebohrung 76 auf. Die Riegelstücke 72, 72' werden mittels einer Innensechskantschraube 78, 78' an dem Gehäuse befestigt. In diesem Zustand der Drehvorrichtung ist eine Verriegelung des Fenster- oder Türgriffs 50 in einer sogenannten Kipp-vor-Dreh Konstellation möglich: Während überwiegend eine Drehung des Fenster- oder Türgriffs 50, ausgehend von einer geschlossenen Stellung des betreffenden Fensters bzw. der betreffenden Tür, um 90° zur Drehstellung des Fensters oder der Tür führt, diese also voll geöffnet werden können, und erst eine Drehung des Fenster- oder Türgriffs 50 um 180° zur Kippstellung des Fensters bzw. der Tür führt, ist diese Reihenfolge bei der Kipp-vor-Dreh Konstellation umgekehrt. Dies ist dort gewünscht, wo ein Benutzer das Fenster nicht vollständig öffnen soll (Drehstellung), beispielsweise in Hotels oder dergleichen. Im Verriegelungszustand kann der Fenster- oder Türgriff hier nur um 90° gedreht werden. Die Drehung wird durch ein Aufsatzstück 80 an dem Gehäuse 20' begrenzt. Dieses weist stirnseitig schlitzartige Öffnungen 82, 82' auf. Aus Symmetriegründen - die Drehvorrichtung kann sowohl in nach rechts wie auch nach links öffnende Fenster oder Türen eingebaut werden - sind zwei Öffnungen 82, 82' vorgesehen, obwohl im Einbauzustand dann jeweils nur eine der Öffnungen 82, 82' verwendet wird. Aus der Schließstellung des Fensters oder der Tür, in der der Fenster- oder Türgriff 50 senkrecht ausgerichtet ist und der Verriegelungsstift 64 sich in der 0°-Stellung befindet (entsprechend einer 12 Uhr Stellung), kann der Fenster- oder Türgriff im Verriegelungszustand nur um 90° im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht werden, da der Verriegelungsstift 64 dann am Stirnende der jeweiligen Öffnung 82, 82' anschlägt. Befugte Personen können das Schloss jedoch entriegeln und in die Drehstellung bringen, beispielsweise zur Außenreinigung des Fensters oder der Tür, da bei zurückgezogenem Verriegelungsstift 64 dieser frei vor dem Aufsatzstück 80 verdrehbar ist.

[0022] Eine weitere Schließvariante für die Drehvorrichtung wird durch zwei zusätzliche Aufsatzstücke 84, 84' erreicht, die mittels der in die Gewindebohrungen 76 der Riegelstücke 72, 72' einschraubbarer Schrauben 86, 86' an dem Gehäuse 20' befestigt werden: Das Fenster oder die Tür soll hier sowohl im geschlossen Zustand (Verriegelungsstift 64 bei 0°) als auch im gekippten Zustand (Verriegelungsstift 64 bei 180°) abschließbar sein, beispielsweise als Einbruchschutz von Terrassentüren oder dergleichen. Die Aufsatzstücke 84, 84' weisen zu diesem Zweck jeweils eine Bohrung 88 auf, die im Montagezustand eben bei 0° und 180° angeordnet sind und den Verriegelungsstift 64 im Schließzustand aufnehmen können.

[0023] Die Fig. 18a und b sowie 19a und b zeigen die zwei vorgenannten Schließvarianten im Zusammenbauzustand. In Fig. 18 a und b ist die Kipp-vor-Dreh Konstellation dargestellt und in Fig. 19a und b die 0°/180° Schließvariante.

Bezugszeichenliste



[0024] 
10
Hohlprofil
12
Wandung
14
kreisrunde Ausfräsung
16
Kreissegmentfräsung
18
Kreissegmentfräsung
20, 20'
Gehäuse
22
Rand
24
Klemmlasche
26
Vorsprung
28
Klemmschraube
30
Federelement
32
Mehrkantaufnahme
34
Positionierteil
36
Federblech
38
Federblech
40
Teller
42
Rastnocken
44
Ausnehmung
46
Kunststoffteil
48
Feder
50
Fenster- oder Türgriff
52
Rotor
54
Stator
56
Schlüssel
58
Vierkant
60
Kurvenscheibe
62
Feder
64
Verriegelungsstift
66
Rippe
68
Nut
70
Nut
72, 72'
Riegelstück
74
Schraubenöffnung
76
Gewindebohrung
78, 78'
Innensechskantschraube
80
Aufsatzstück
82, 82'
Öffnung
84, 84'
Aufsatzstück
86, 86'
Schraube
88
Bohrung



Ansprüche

1. Drehvorrichtung für Fenster- und Türgriffe (50), mit einem Gehäuse (20, 20') und einer Klemmvorrichtung zur Befestigung des Gehäuses (20, 20') an einer Wandung (12) eines Hohlprofils (10) und mit einer Mehrkantaufnahme (32) für einen Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs (50), wobei in dem Gehäuse (20, 20') ein mit dem Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs (50) zusammenwirkender Rastmechanismus vorgesehen ist, mit dem der Fenster- oder Türgriff (50) in vorgegebenen, unterschiedlichen Funktionspositionen entsprechenden Winkelschritten rastend verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung mindestens zwei über Schrauben betätigbare Klemmlaschen (24) aufweist, die in einer Montagestellung das Gehäuse (20, 20') leicht überragen und in einer Befestigungsstellung an einer Innenseite der Wandung (12) des Hohlprofils (10) anliegen und mit einem auf der Außenseite der Wandung (12) des Hohlprofils (10) angeordneten Gehäuseflansch eine Klemmwirkung erzielen, wobei die Klemmlaschen (24) in der Montagestellung mit einem entfernbaren Sicherungselement in dem Gehäuse (20, 20') gehalten sind.
 
2. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement als quer zu der Mehrkantaufnahme (32) auf das Gehäuse (20, 20') aufsteckbares Federelement (30) ausgebildet ist.
 
3. Drehvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement als ein axial über die Mehrkantaufnahme (32) auf das Gehäuse (20, 20') aufsteckbares Positionierteil (34) ausgebildet ist.
 
4. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (20, 20') eine im Wesentlichen kreisrund ausgebildete Montagefläche aufweist, wobei die Montagefläche mindestens einen radial überstehenden Vorsprung (26) aufweist, der zusammen mit einer komplementären Fräsöffnung (16, 18) in der Wandung (12) des Hohlprofils (10) eine Verdrehsicherung für das Gehäuse (20, 20') bildet, wobei die Fräsöffnung (16, 18) beim Einsetzen des Gehäuses (20, 20') den Durchtritt der leicht radial überstehenden Klemmlaschen (24) erlaubt.
 
5. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastmechanismus zwei auf einander gegenüberliegende Seitenflächen des Mehrkantzapfens (32) des Fenster- oder Türgriffs (50) wirkende Federbleche (36) aufweist.
 
6. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastmechanismus ein geformtes, auf zwei aneinandergrenzende Seitenflächen des Mehrkantzapfens des Fenster- oder Türgriffs (50) wirkendes Federblech (38) aufweist.
 
7. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastmechanismus Rastnocken (42) an einem unteren Teller (40) der Mehrkantaufnahme (32) für den Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs (50) aufweist, die mit axial auslenkbaren Federelementen (48) im Gehäuse (20, 20') zusammenwirken.
 
8. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Schließeinrichtung mit einem an dem Fenster- oder Türgriff (50) angeordneten Schloss (52, 54), einer an dem Schloss angeordneten Kurvenscheibe (60) mit axialer Steigung, einem an dem Fenster- oder Türgriff (50) angeordneten, axial verschiebbaren Verriegelungsstift (64) und mindestens einer gehäusestirnseitigen Aufnahmeöffnung (82, 82'; 88) für den Verriegelungsstift (64) in dessen Schließstellung, wobei der Verriegelungsstift (64) eine Nut (68) aufweist, in die der äußere Kurvenrand (66) der Kurvenscheibe (60) eingreift, derart dass eine Drehung eines in das Schloss (52, 54) eingeführten Schlüssels (56) dessen Drehbewegung in eine axiale Translationsbewegung des Verriegelungsstifts (64) umsetzt und den Verriegelungsstift (64) zwischen einer Freigabestellung und mindestens einer Sperrstellung für die Betätigung des Fenster- oder Türgriffs (50) verschiebt.
 
9. Drehvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine gehäuseseitige Aufnahmeöffnung (82, 82'; 88) für den Verriegelungsstift (64) in mindestens einem an dem Gehäuse (20') angeordneten, dem Fenster- oder Türgriff (50) zugewandten Aufsatzstück (80; 84, 84') vorgesehen ist.
 
10. Drehvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufnahmeöffnung (82, 82') vorgesehen ist, die sich teilkreisförmig über etwa 180° erstreckt, oder dass zwei um 180° zueinander versetzte Aufnahmeöffnungen (88) vorgesehen sind.
 
11. Schließeinrichtung für eine Drehvorrichtung für Fenster- und Türgriffe (50), wobei die Drehvorrichtung ein Gehäuse (20') und eine Klemmvorrichtung zur Befestigung des Gehäuses (20') an einer Wandung (12) eines Hohlprofils (10) sowie eine Mehrkantaufnahme (32) für einen Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs (50) aufweist und wobei in dem Gehäuse (20') ein mit dem Mehrkantzapfen des Fenster- oder Türgriffs (50) zusammenwirkender Rastmechanismus vorgesehen ist, mit dem der Fenster- oder Türgriff (50) in vorgegebenen, unterschiedlichen Funktionspositionen entsprechenden Winkelschritten rastend verstellbar ist, gekennzeichnet durch ein an dem Fenster- oder Türgriff (50) angeordnetes Schloss (52, 54), einer an dem Schloss (52, 54) angeordneten Kurvenscheibe (60) mit axialer Steigung, einem an dem Fenster- oder Türgriff (50) angeordneten, axial verschiebbaren Verriegelungsstift (64) und mindestens einer gehäusestirnseitigen Aufnahmeöffnung (82, 82'; 88) für den Verriegelungsstift (64) in dessen Schließstellung, wobei der Verriegelungsstift (64) eine Nut (68) aufweist, in die der äußere Kurvenrand der Kurvenscheibe (60) eingreift, derart dass eine Drehung eines in das Schloss (52, 54) eingeführten Schlüssels (56) dessen Drehbewegung in eine axiale Translationsbewegung des Verriegelungsstifts (64) umsetzt und den Verriegelungsstift (64) zwischen einer Freigabestellung und mindestens einer Sperrstellung für die Betätigung des Fenster- oder Türgriffs (50) verschiebt.
 
12. Schließeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine gehäuseseitige Aufnahmeöffnung (82, 82'; 88) für den Verriegelungsstift (64) in mindestens einem an dem Gehäuse (20') angeordneten, dem Fenster- oder Türgriff (50) zugewandten Aufsatzstück (80; 84, 84') vorgesehen ist.
 
13. Schließeinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufnahmeöffnung (82, 82') vorgesehen ist, die sich teilkreisförmig über etwa 180° erstreckt, oder dass zwei um 180° zueinander versetzte Aufnahmeöffnungen (88) vorgesehen sind.
 




Zeichnung