[0001] Die Erfindung betrifft eine flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung zum Erwärmen
eines Körpers eines Anwenders mittels Wärmestrahlung mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruchs 1.
[0002] Eine aus dem Stand der Technik bekannte flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung
geht aus der
EP 3 141 646 A1 hervor. Diese flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung zum Erwärmen eines Körpers
eines Anwenders mittels Wärmestrahlung weist im Grunde drei Lagen auf, wobei zwei
Textillagen durch eine aus Beabstandungsfäden ausgebildete Beabstandungsvorrichtung
voneinander beabstandet werden. Dabei besitzt die erste textile Lage zur Erzeugung
der Wärmestrahlung elektrisch leitfähige Fäden. Diese Wärmestrahlung erwärmt die durch
die Abstandsfäden beabstandete zweite flächige textile Lage, welche ihrerseits mit
dem Körper eines Anwenders in Berührung bringbar ist, wodurch sie ihre aus der Wärmestrahlung
gewonnene Wärme an den Körper des Anwenders abgeben kann.
[0003] Eine weitere flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung ist aus der
DE 199 03 070 A1 bekannt. Auch diese beschreibt in gleicher Weise einen Lagenaufbau, der im Wesentlichen
aus drei Lagen besteht, wobei eine erste textile Lage elektrisch leitfähige Fäden
aufweist, welche Wärmestrahlung abgeben. Diese erwärmen eine zweite textile Lage die
durch eine aus einem Gewirr aus Abstandsfäden gewebte Beabstandungsvorrichtung von
der ersten textilen Lage beabstandet ist. Die zweite textile Lage erwärmt durch Berührung
den Körper eines Anwenders.
[0004] Nachteilig am Stand der Technik ist, dass durch die bekannten Infrarot-Wärmevorrichtungen
lediglich Wärme entweder durch direkt am Körper anliegende Heizstrahler erzeugt (falls
keine Beabstandungsvorrichtung vorgesehen ist) oder - wie beim oben beschriebenen
Stand der Technik - in Form von konduktiver Wärme kontaktierend in den Körper eingeleitet
wird. Dadurch können nur begrenzte Energiemengen in den Körper (ggf. über den Körper
bedeckende Kleidung) eingebracht werden, da sonst aufgrund des Kontakts der Heizvorrichtung
mit dem Körper die Gefahr besteht, Körperoberflächen zu verbrennen. Im oben beschriebenen
Stand der Technik würden somit Verbrennungen des Körpers bei Kontakt mit der zweiten
textilen Lage hervorgerufen werden, falls diese durch die Wärmestrahlen zu stark erwärmt
wird. Ein weiterer Nachteil des Standes der Technik ist, dass bei einem länger andauernden
Kontakt der Wärmevorrichtung mit dem Körper Druckstellen am Körper entstehen. Solche
Druckstellen hemmen die Durchblutung des Körpers gerade dort, wo Wärme zugeführt wird.
Durch eine gehemmte Durchblutung wird die Wärmeverteilung im Körper durch das erwärmte
Blut negativ beeinflusst.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung
zum Erwärmen eines Körpers eines Anwenders mittels Wärmestrahlung bereitzustellen,
bei welcher die oben diskutieren Probleme vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung zum
Erwärmen eines Körpers eines Anwenders mittels Wärmestrahlung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen definiert.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
- eine Beabstandungsvorrichtung durch eine wenigstens an einer Seite des wenigstens
einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers angeordnete, normal zur wenigstens einen
Seite des wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers im Wesentlichen ohne
Nachgeben auf Druck belastbare Struktur ausgebildet ist (wodurch auch unter Druck
ein Kontakt des Körpers des Anwenders mit dem flächig ausgebildeten Wärmestrahler
sicher vermieden wird) und
- die Struktur derart am wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler angeordnet
oder derart ausgebildet ist, dass die Infrarot-Wärmevorrichtung in zumindest einer
parallel zur wenigstens einen Seite des wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers
verlaufenden Richtung biegbar ist (wodurch eine Anpassung der Infrarot-Wärmevorrichtung
an einen vorgegebenen Untergrund, beispielsweise einem Sitz, z. B. Autositz, ermöglicht
wird),
- die Struktur zumindest in einem Abschnitt, vorzugsweise vollständig, eine Vielzahl
von Durchtrittsöffnungen aufweist, sodass die Struktur im Bereich der Durchtrittsöffnungen
durchlässig für die vom wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler abgegebene
Wärmestrahlung ist und
die Struktur normal zur wenigstens einen Seite des wenigstens einen flächig ausgebildeten
Wärmestrahlers zumindest im Bereich der Durchtrittsöffnungen offenliegt (sodass die
Wärmestrahlung ohne ungehindert aus der Infrarot-Wärmevorrichtung austreten und unmittelbar
- d. h. ohne den Umweg einer Konduktion - den ggf. bekleideten Körper eines Anwenders
erwärmen kann).
[0008] Da die Vielzahl von Durchtrittsöffnungen quer zur flächigen Erstreckung des flächig
ausgebildeten Wärmestrahlers verlaufen (z. B. rechtwinklig zur flächigen Erstreckung),
kann vom Wärmestrahler erzeugte Wärmestrahlung durch die Durchtrittsöffnungen hindurch
treten und den Körper eines Anwenders - ggf. über den Körper bedeckende Kleidung -
erreichen.
[0009] Bevorzugt ist der Anteil der Durchtrittsöffnungen und/oder die Größe der Durchtrittsöffnungen
in der Struktur derart groß gewählt, dass von 100 % auf die Struktur eingestrahlte
Wärmestrahlung im flachen, unbelasteten Zustand der Struktur mindestens 50 % (bevorzugt
mindestens 80 %) durch die Durchtrittsöffnungen hindurch treten können. Dies lässt
sich einfach messen, indem mittels eines Sensors für Wärmestrahlung in einem definierten
Abstand zur Struktur gemessen wird, wie groß die über die Struktur oder über einen
repräsentativ ausgewählten Teilbereich der Struktur gemittelte Intensität von durch
die Struktur bzw. den Teilbereich hindurch tretende Wärmestrahlung ist, im Vergleich
zur gemittelten Intensität, wenn die Messung im selben Abstand ohne die Struktur durchgeführt
wird (100 %). Die Wärmestrahlung kann dabei mit jenem flächigen Wärmestrahler erzeugt
werden, welcher in der Infrarot-Wärmevorrichtung zum Einsatz kommt. Dies ist aber
nicht unbedingt erforderlich. Verwendet man einen repräsentativen Teilbereich, so
bietet es sich an, die Fläche dieses Teilbereichs so zu wählen, dass sie mindestens
der 5-fachen, bevorzugt mindestens der 10-fachen Fläche einer Durchschnittsöffnung
entspricht.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass die Infrarot-Wärmevorrichtung über ihre gesamte flächige
Erstreckung mit einheitlicher Leistung durch den wenigstens einen flächig ausgebildeten
Wärmestrahler beheizt wird. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Infrarot-Wärmevorrichtung
Zonen, wobei die Heizleistung in verschiedenen Zonen verschieden (ggf. auch Null)
sein kann.
[0011] Es sei angemerkt, dass die flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung nicht eben
ausgebildet sein muss, sondern eine nicht-ebene Kontur aufweisen kann (also z. B.
bereichsweise gebogen ausgebildet sein kann).
[0012] Im Einsatz am Körper eines Anwenders kommt somit die durch den wenigstens einen flächig
ausgebildeten Wärmestrahler abgegebene Wärmestrahlung ungehindert an den Körper des
Anwenders, wobei dieser wenigstens eine flächig ausgebildete Wärmestrahler jedoch
durch die Beabstandungsvorrichtung vom Körper eines Anwenders beabstandet wird. Es
ist somit möglich, den Wärmestrahler mit wesentlich höheren Temperaturen zu betreiben
als beim Stand der Technik, ohne dass der Anwender der Gefahr ausgesetzt wird, durch
zu hohe Temperaturen Verbrennungen zu erleiden. Weit höhere Energieniveaus können
somit erzeugt werden und durch Wärmestrahlung unmittelbar, das heißt ohne Umwandlung
in konduktive Wärme auf den Körper eines Anwenders geleitet werden. Die auftretende
Wärmestrahlung wird im Wesentlichen auf der Hautoberfläche eines Anwenders (sofern
diese nicht durch Bekleidung verdeckt ist) in Wärme umgewandelt, die das Blut des
Anwenders in den Hautschichten erwärmt.
[0013] Es entstehen keine blutzirkulationshemmenden Druckstellen am Körper des Anwenders.
Das Blut kann somit die Wärme ungehindert in den Körper transportieren und so zu einer
Durchwärmung des Körpers des Anwenders führen.
[0014] Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Struktur der Beabstandungsvorrichtung
mit der Vielzahl von Durchtrittsöffnungen ausgebildet sein kann:
Es kann vorgesehen sein, dass die Struktur durch ein den wenigstens einen flächig
ausgebildeten Wärmestrahler an wenigstens einer seiner Seiten überdeckendes doppelflächiges
Textil, vorzugsweise ein Abstandsgewirke, ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist
dabei vorgesehen, dass das doppelflächige Textil mit seiner von dem wenigstens einen
flächig ausgebildeten Wärmestrahler abgewandten Seite offenliegt. Ein solches doppelflächiges
Textil mit einer von dem wenigstens einem flächig ausgebildeten Wärmestrahler abgewandten
offenliegenden Seite stellt eine einfache Möglichkeit zur Realisierung der Erfindung
dar. Die Durchtrittsöffnungen werden hierbei durch die Maschen des Textils gebildet.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Struktur durch eine den
wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler an wenigstens einer seiner Seiten
überdeckende gitter- oder wabenförmig ausgebildete Matte, vorzugsweise Kunststoffmatte,
gebildet ist. Die Durchtrittsöffnungen werden hierbei durch die Gitter- oder Wabenöffnungen
gebildet. Besonders bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass die gitter- oder wabenförmig
ausgebildete Matte mit ihrer von dem wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler
abgewandten Seite offenliegt.
[0016] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine flächig ausgebildete
Wärmestrahler dazu ausgebildet ist, mit einer Oberflächentemperatur von wenigstens
43 °C, bevorzugt von wenigstens 50 °C, betrieben zu werden.
[0017] Weiters kann vorgesehen sein, dass die Struktur und der wenigstens eine flächig ausgebildete
Wärmestrahler miteinander verbunden sind, vorzugsweise durch einen die Struktur und
den wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler umfassenden flexiblen Rahmen.
Ein solcher Rahmen kann beispielsweise aus einem Kunststoff oder einem Gummiwerkstoff
gefertigt sein.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine
Wärmestrahler in Form zumindest eines auf oder in einer flächigen Struktur (z. B.
Matte) angeordneten Heizdrahtes ausgebildet ist, welcher, vorzugsweise mäanderförmig,
über die flächige Struktur verläuft. Auch andere Formen oder Linienverläufe eines
Heizdrahtes über die flächige Struktur oder die Verwendung mehrerer Heizdrähte sind
denkbar. Die flächige Struktur soll dabei vorteilhaft in zumindest einer Richtung
biegbar sein.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass der zumindest eine Heizdraht in einem Randbereich der
flächigen Struktur dichter verläuft als in einem zentralen Bereich der flächigen Struktur,
um eine homogene Abstrahlverteilung zu erreichen. Dies bewirkt eine an der Oberfläche
des Wärmestrahlers inhomogene Temperaturverteilung, die wiederum eine homogene Wärmeverteilung
auf der Haut des Anwenders bewirkt.
[0020] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die vom wenigstens einen flächig ausgebildeten
Wärmestrahler abgewandte Seite der Beabstandungsvorrichtung mit einer für Wärmestrahlung
durchlässigen Abdeckung - vorzugsweise in Form eines Netzes - abgedeckt ist. Es sind
alternativ zur Verwendung eines Netzes auch Ausführungsmöglichkeiten denkbar, welche
durch Drähte, Fäden oder dergleichen realisiert sind, solange gewährleistet ist, dass
die Abdeckung zumindest im Wesentlichen durchlässig für die vom wenigstens einen flächig
ausgebildeten Wärmestrahler abgegebene Wärmestrahlung ist.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass die Beabstandungsvorrichtung nur an einer Seite des
wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers angeordnet ist und an der anderen
Seite des wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers eine thermische Isolierschicht
angeordnet ist, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass
- zwischen der thermischen Isolierschicht und dem wenigstens einen flächig ausgebildeten
Wärmestrahler eine Wärmestrahlung reflektierende Schicht angeordnet ist oder
- die der thermischen Isolierschicht zugewandte Schicht des wenigstens einen flächig
ausgebildeten Wärmestrahlers eine Wärmestrahlung reflektierende Beschichtung aufweist.
[0022] Durch das Vorsehen einer wärmeisolierenden Schicht, welche bevorzugt eine reflektierende
Schicht oder eine reflektierende Beschichtung aufweist, kann die durch den wenigstens
einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler erzeugte Wärmestrahlung besonders energieeffizient
genutzt werden und vermieden werden, dass nicht genutzte Wärmeenergie an die Umgebung
verloren geht.
[0023] Des Weiteren wird Schutz begehrt für ein Kleidungsstück mit wenigstens einer erfindungsgemäßen,
flächig ausgebildeten Infrarot-Wärmevorrichtung und einen Sitz, vorzugsweise ein Autositz
oder ein Bürosessel, mit einer erfindungsgemäßen flächig ausgebildeten Infrarot-Wärmevorrichtung.
[0024] Weitere verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren
diskutiert. Dabei zeigt:
- Fig.1
- eine Ausführungsvariante eines Sitzes mit einer Infrarot-Wärmevorrichtung im Querschnitt,
- Fig. 2
- eine Ausführungsvariante eines Kleidungsstückes mit einer Infrarot-Wärmevorrichtung
im Querschnitt und
- Fig. 3a - 3e
- verschiedene Ausführungsvarianten einer Beabstandungsvorrichtung.
[0025] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsvariante eines Sitzes - hier beispielhaft eines Autositzes
6 - mit einer flächig ausgebildeten Infrarot-Wärmevorrichtung 1. Diese Ausführungsvariante
ist dabei in einem Querschnitt gezeigt, wobei in einer Detailansicht der genaue Lagenaufbau
der flächig ausgebildeten Infrarot-Wärmevorrichtung 1 gezeigt ist.
[0026] Die flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung 1 ist auf einem Aufbau 7 des Autositzes
6 angebracht, welcher beispielsweise aus einem Schaumstoff bestehen kann. Als erste
Lage ist dabei eine thermisch isolierende Schicht 5 vorgesehen, wobei in einer bevorzugten
Ausführungsvariante diese thermisch isolierende Schicht 5 an der Seite, an welcher
der flächig ausgebildete Wärmestrahler 3 angebracht ist, zusätzlich eine wärmestrahlenreflektierende
Beschichtung aufweisen kann (diese könnte beispielsweise zwischen der thermisch isolierenden
Schicht 5 und dem flächig ausgebildeten Wärmestrahler 3 angeordnet sein), um den Aufbau
7 vor den Wärmestrahlen des flächig ausgebildeten Wärmestrahlers 3 zu schützen und
die Wärmestrahlen des flächig ausgebildeten Wärmestrahlers 3 in die gewünschte Richtung
(in Richtung eines Körpers 2 eines Anwenders) zu lenken.
[0027] An der vom Aufbau 7 abgewandten Seite der thermisch isolierenden Schicht 5 ist ein
flächig ausgebildeter Wärmestrahler 3 angeordnet, welcher elektrisch betrieben ist
(die erforderlichen elektrischen Anschlüsse sind nicht dargestellt, da sie dem Stand
der Technik entsprechen) und dazu ausgebildet ist, Wärmestrahlung abzugeben. Diese
Wärmestrahlung gelangt durch die Beabstandungsvorrichtung 4 hindurch an den Körper
2 eines Anwenders (hier: Rückenbereich des Anwenders).
[0028] An der vom Wärmestrahler 3 abgewandten Seite der Beabstandungsvorrichtung 4 ist in
diesem Ausführungsbeispiel noch zusätzlich ein optionales Netz 8 angeordnet. Dieses
Netz 8 kann jedoch auch als Stoff oder andere Schutzschicht ausgebildet sein, welche
für Wärmestrahlung im Wesentlichen durchlässig ist.
[0029] Weil die Beabstandungsvorrichtung 4 durch eine wenigstens an einer Seite des wenigstens
einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers 3 angeordneten, normal zur wenigstens einen
Seite des wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers 3 im Wesentlichen
ohne Nachgeben auf Druck belastbare Struktur ausgebildet ist, wird es ermöglicht,
den Körper 2 des Anwenders von dem wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler
3 zu beabstanden und den Wärmestrahler 3 mit einer höheren Temperatur betreiben zu
können, was wiederum dazu führt, dass eine höhere Energiemenge an den Körper 2 des
Anwenders geliefert werden kann, ohne diesen der Gefahren von Verbrennungen auszusetzen.
[0030] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsvariante eines Kleidungsstückes 9 mit einer erfindungsgemäßen
Infrarot-Wärmevorrichtung 1 in einem Querschnitt. Dabei ist die flächig ausgebildete
Infrarot-Wärmevorrichtung 1 benachbart zum Rückenbereich des Körpers 2 eines Anwenders
angeordnet. Der Lagenaufbau der flächig ausgebildeten Infrarot-Wärmevorrichtung 1
ist in einer Detailansicht gezeigt, wobei am Körper des Anwenders 2 wiederum ein Netz
8 angeordnet ist, welches an der Beabstandungsvorrichtung 4 befestigt ist, welche
den Körper des Anwenders 2 von dem Wärmestrahler 3 beabstandet.
[0031] Um die Umgebung von der Wärmestrahlung des Wärmestrahlers 3 zu schützen und die Effizienz
des Wärmestrahlers 3 zu steigern, ist an der vom Körper 2 des Anwenders abgewandten
Seite des Wärmestrahlers 3 eine thermisch isolierende Schicht 5 vorgesehen, welche
besonders bevorzugt eine reflektierende Schicht für Wärmestrahlung aufweist.
[0032] An der Außenseite 10 des Kleidungsstückes 9 kann, wie in diesem Ausführungsbeispiel
gezeigt, noch eine zusätzliche Stofflage 12 vorgesehen sein, diese kann beispielsweise
aus optischen Gründen angebracht sein oder das Kleidungsstück durch gewisse Funktionalitäten
(wie beispielsweise eine wasserabweisende Funktion) schützen.
[0033] Die Fig. 3a bis 3d zeigen verschiedene Ausführungsvarianten einer Beabstandungsvorrichtung
4. In diesen Ausführungsvarianten der Beabstandungsvorrichtung 4 sind jeweils rohrförmige
Beabstandungselemente 13 gezeigt, welche an ihrer Ober- und Unterseite geöffnet sind,
sodass Wärmestrahlung im Wesentlichen ungehindert durch die Beabstandungselemente
13 hindurchtreten kann.
[0034] In den Ausführungsvarianten der Fig. 3a bis 3e weisen diese Beabstandungselemente
13 verschiedene Grundflächen auf. Die Beabstandungselemente 13 können miteinander
über eine zusätzliche Schicht, wie beispielsweise den Wärmestrahler 3 oder eine Netz
8, verbunden sein, wobei bei einer Biegung der Beabstandungsvorrichtung 4 eine Beabstandung
der Ober- zur Unterseite bewahrt bleibt.
[0035] Es kann auch zusätzlich eine obere Lage 14 und eine untere Lage 15 (wie z.B. in der
Fig. 3d gezeigt) vorgesehen sein. Diese obere Lage 14 und untere Lage 15 sind dabei
dermaßen elastisch auszubilden, dass eine Verbiegung der Beabstandungsvorrichtung
4 erlaubt wird, wobei durch die Beabstandungselemente 13 ein Abstand zwischen oberer
Lage 14 und unterer Lage 15 gesichert bleibt. Diese obere Lage 14 und untere Lage
15 können beispielsweise aus einem Netz, einem Textil, einem Kunststoff oder ähnlich
elastischen Materialien gefertigt sein.
[0036] In der Ausführungsvarianten der Fig. 3e wird die obere Lage 14 und die untere Lage
15 durch ein textiles Gewebe (hier in Form eines relativ grobmaschigen Abstandsgewirkes)
gebildet. Die Beabstandungselemente 13 sind in dieser Ausführung durch eine Vielzahl
an Fäden verwirklicht, welche als Gewirke angesehen werden können und die obere Lage
14 und die untere Lage 15 voneinander beabstandet.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 1
- flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung
- 2
- Körper eines Anwenders
- 3
- Wärmestrahler
- 4
- Beabstandungsvorrichtung
- 5
- thermische Isolierschicht
- 6
- Autositz
- 7
- Aufbau
- 8
- Netz
- 9
- Kleidungsstück
- 10
- Außenseite des Kleidungsstückes
- 11
- Nutzschicht
- 12
- Stofflage
- 13
- Beabstandungselement
- 14
- obere Lage
- 15
- untere Lage
1. Flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung (1) zum Erwärmen eines Körpers (2)
eines Anwenders mittels Wärmestrahlung, mit wenigstens einem, elektrisch betriebenen,
flächig ausgebildeten Wärmestrahler (3) und einer Beabstandungsvorrichtung (4), welche
den wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler (4) vom Körper (2) des Anwenders
beabstandet,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Beabstandungsvorrichtung (4) durch eine wenigstens an einer Seite des wenigstens
einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers (3) angeordnete, normal zur wenigstens
einen Seite des wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers (3) im Wesentlichen
ohne Nachgeben auf Druck belastbare Struktur gebildet ist und
- die Struktur derart am wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler (3)
angeordnet oder derart ausgebildet ist, dass die Infrarot-Wärmevorrichtung (1) in
zumindest einer parallel zur wenigstens einen Seite des wenigstens einen flächig ausgebildeten
Wärmestrahlers (3) verlaufenden Richtung biegbar ist und
- die Struktur zumindest in einem Abschnitt, vorzugsweise vollständig, eine Vielzahl
von Durchtrittsöffnungen aufweist, sodass die Struktur im Bereich der Durchtrittsöffnungen
durchlässig für die vom wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler (3) abgegebene
Wärmestrahlung ist und die Struktur zumindest in diesem Abschnitt normal zur wenigstens
einen Seite des wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers (3) zumindest
im Bereich der Durchtrittsöffnungen offenliegt.
2. Flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Struktur
durch ein den wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler (3) an wenigstens
einer seiner Seiten überdeckendes doppelflächiges Textil, vorzugsweise ein Abstandsgewirke,
gebildet ist.
3. Flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung nach Anspruch 2, wobei das doppelflächige
Textil mit seiner von dem wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler (3)
abgewandten Seite offenliegt.
4. Flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Struktur
durch eine den wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler (3) an wenigstens
einer seiner Seiten überdeckende gitter-oder wabenförmig ausgebildete Matte, vorzugsweise
Kunststoffmatte, gebildet ist.
5. Flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung nach Anspruch 4, wobei die gitter-
oder wabenförmig ausgebildete Matte mit ihrer von dem wenigstens einen flächig ausgebildeten
Wärmestrahler (3) abgewandten Seite offenliegt.
6. Flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden
Ansprüche, wobei der wenigstens eine flächig ausgebildete Wärmestrahler (3) dazu ausgebildet
ist, mit einer Oberflächentemperatur von wenigstens 43 °C, bevorzugt von wenigstens
50 °C, betrieben zu werden.
7. Flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden
Ansprüche, wobei die Struktur und der wenigstens eine flächig ausgebildete Wärmestrahler
(3) miteinander verbunden sind, vorzugsweise durch einen die Struktur und den wenigstens
einen flächig ausgebildeten Wärmestrahler (3) umfassenden, flexiblen Rahmen.
8. Flächig ausgebildete Infrarot-Wärmevorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden
Ansprüche, wobei die Beabstandungsvorrichtung (4) nur an einer Seite des wenigstens
einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers (3) angeordnet ist und an der anderen Seite
des wenigstens einen flächig ausgebildeten Wärmestrahlers (3) eine thermische Isolierschicht
(5) angeordnet ist, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass
- zwischen der thermischen Isolierschicht (5) und dem wenigstens einen flächig ausgebildeten
Wärmestrahler (3) eine Wärmestrahlung reflektierende Schicht angeordnet ist oder
- die der thermischen Isolierschicht (5) zugewandte Schicht des wenigstens einen flächig
ausgebildeten Wärmestrahlers (3) eine Wärmestrahlung reflektierende Beschichtung aufweist.
9. Kleidungsstück mit einer flächig ausgebildeten Infrarot-Wärmevorrichtung (1) nach
wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche.
10. Sitz mit einer flächig ausgebildeten Infrarot-Wärmevorrichtung (1) nach wenigstens
einem der Ansprüche 1 bis 8.