[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung zur Führung eines relativ zu einem
Möbelkorpus bewegbaren Möbelteils, insbesondere Schublade, Tür oder Klappe, mit wenigstens
einer Führungseinheit, die eine am Möbelkorpus befestigbare Korpusschiene und wenigstens
eine relativ zur Korpusschiene verschieblich gelagerte Laufschiene aufweist, und mit
einer zur Abstützung der Laufschiene dienenden Abstützeinrichtung, die wenigstens
ein an einem vorderen Bereich der Korpusschiene angeordnetes Abstützglied und eine
an der Laufschiene ausgebildete Abstützfläche aufweist, mit der die Laufschiene mit
dem Abstützglied derart in Kontakt treten kann, dass sie in einer Schließstellung
des bewegbaren Möbelteils auf dem Abstützglied aufliegt.
[0002] Es ist bereits seit langem bekannt, Führungseinrichtungen mit Abstützrollen auszustatten,
die an der Korpusschiene angeordnet sind und auf denen sich die Laufschiene in deren
Schließstellung abstützen kann, wodurch die zwischen der Korpusschiene und der wenigstens
einen Laufschiene wirksamen Führungsrollen entlastet werden.
[0003] Die Abstützrollen bleiben beim Ausfahren mit der Laufschiene, beispielsweise Schubladenschiene,
in Kontakt und verursachen dadurch unerwünschte Geräusche.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Führungseinrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, deren Laufverhalten gegenüber Führungseinrichtungen aus dem Stand
der Technik insbesondere im Hinblick auf die Geräuschentwicklung optimiert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Führungseinrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0006] Die erfindungsgemäße Führungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Abstützfläche
in Längsrichtung der Laufschiene kürzer ist als ein maximaler Laufschienenhub der
Laufschiene, derart, dass die Abstützwirkung beim Ausfahren der Laufschienen nach
einer gewissen Wegstrecke entfällt.
[0007] Damit wird verhindert, dass das Abstützglied beim Ausfahren der Laufschiene derart
in Kontakt mit dieser steht, dass unerwünschte Geräusche verursacht werden. Insgesamt
wird das Laufverhalten der Führungseinrichtung optimiert. Dazu gehört neben der Vermeidung
unerwünschter Geräusche auch eine höhere Leichtgängigkeit beim Ausfahren der Laufschiene,
da die Reibung zwischen dem Abstützglied und der Laufschiene nach einer gewissen Wegstrecke
verringert wird oder gar ganz wegfällt.
[0008] Eine weitere Verbesserung besteht darin, dass die vorderen, am höchsten belasteten
Rollen im eingefahrenen Zustand (Stillstand) entlastet werden. Dies geschieht durch
das Anheben der Laufschiene gegenüber der Korpusschiene. Dadurch werden die vorderen
Rollen im Stillstand nicht abgeplättet.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Abstützfläche gegenüber sich einer
daran zu einer Rückseite der Laufschiene anschließenden Schienen-Grundfläche erhaben
ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Laufschiene nach einer bestimmten Wegstrecke
außer Kontakt zur Abstützfläche gelangt.
[0010] In besonders bevorzugter Weise nimmt eine Laufschienen-Höhe der Laufschiene in Richtung
zu deren Rückseite ab. Zweckmäßigerweise ist die Höhe der Laufschiene (Maß A) an deren
Stirnseite größer als deren Höhe (Maß B) in einem Bereich in Richtung zur Rückseite
der Laufschiene.
[0011] In besonders bevorzugter Weise verläuft die Abstützfläche in Richtung Rückseite der
Laufschiene schräg. Alternativ ist es möglich, dass die Abstützfläche an einem geraden
Bereich der Laufschiene angeordnet ist, der an einem erhabenen Bereich der Laufschiene
ausgebildet ist und dann über eine Stufe in den rückwärtigen Bereich der Laufschiene
übergeht.
[0012] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Laufschiene zur Ausbildung der erhabenen
Abstützfläche entlang eines sich in der Längsrichtung der Laufschiene erstreckenden
Biegebereichs partiell ausgebogen.
[0013] Zweckmäßigerweise ist der Biegebereich durch wenigstens eine an der Außenseite der
Laufschiene ausgebildete Einkerbung gebildet. Eine solche Ausgestaltung ist an herkömmlichen
Laufschienen mit wenig Aufwand, d.h. kostengünstig, herstellbar, beispielsweise mittels
eines Prägewerkzeugs.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Abstützeinrichtung Führungsmittel
zur Führung des Abstützglieds zwischen einer angehobenen, die Laufschiene abstützenden
Stützposition und einer abgesenkten außer Kontakt mit der Abstützfläche liegenden
Bereitschaftsposition auf. Die Führungsmittel sorgen also dafür, dass sich das Abstützglied
zwischen der Stützposition und der Bereitschaftsposition bewegen kann.
[0015] Es ist möglich, dass die Führungsmittel wenigstens eine in Richtung zu einer Rückseite
der Korpusschiene hin ansteigende Führungsbahn aufweist.
[0016] Besonders zweckmäßig ist die Führungsbahn Bestandteil einer Führungskulisse.
[0017] Zweckmäßigerweise ist die Führungsbahn, insbesondere die Führungskulisse, an einem
an der Korpusschiene befestigten Grundkörper ausgebildet. Es ist möglich, den Grundkörper
lösbar an der Korpusschiene zu befestigen, wodurch eine nachträgliche Ausrüstung herkömmlicher
Führungseinrichtung mit dem Abstützglied möglich ist.
[0018] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Abstützglied als Abstütz-Wälzkörper,
insbesondere Abstützrolle, ausgebildet.
[0019] In besonders bevorzugter Weise sind mehrere Laufschienen vorgesehen, von denen wenigstens
eine als am bewegbaren Möbelteil befestigbare Möbelteilschiene und wenigstens eine
zwischen der Möbelteilschiene und der Korpusschiene angeordnete und relativ zu diesen
verschieblich geführte Mittelschiene ausgebildet ist, wobei die Abstützfläche an der
Möbelteilschiene ausgebildet ist. Dadurch ist es möglich, dass die Möbelteilschiene
im geschlossenen Zustand von der Mittelschiene angehoben wird, was dazu führt, dass
die vorderen, hochbelasteten Führungsrollen der Führungseinrichtung entlastet werden.
[0020] Die Erfindung betrifft ferner ein Möbel, mit wenigstens einem relativ zu einem Möbelkorpus
bewegbaren, über eine Führungseinrichtung geführten Möbelteil, das sich durch eine
Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9 auszeichnet.
[0021] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Führungseinrichtung mit der Laufschiene in der Schließstellung,
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht eines nicht zur Erfindung gehörenden zweiten Ausführungsbeispiels
der Führungseinrichtung mit der Laufschiene in der Schließstellung und
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht der Führungseinrichtung aus Figur 2.
[0022] Die Figur 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung
11. Die Führungseinrichtung 11 ist hier beispielhaft beim Einsatz an einem als Schublade
ausgebildeten Möbelauszug (nicht dargestellt) gezeigt. Es ist selbstverständlich möglich,
die Führungseinrichtung auch an anderen Möbelauszügen einzusetzen.
[0023] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Führungseinrichtung 11 jedoch am Beispielsfall
Schublade erläutert. Die Schublade ist mittels der Führungseinrichtung 11 relativ
zu einem Möbelkorpus (nicht dargestellt) verschieblich gelagert. Die Führungseinrichtung
11 umfasst mehrere Führungseinheiten 12, von denen zwei Führungseinheiten 12 spiegelbildlich
zueinander an einander entgegengesetzt liegenden Seitenrändern der Schublade angeordnet
sind. In der Zeichnung ist lediglich eine einzelne Führungseinheit 12 gezeigt, jedoch
ist die andere Führungseinheit in identischer Weise aufgebaut.
[0024] Die Führungseinheiten 12 besitzen jeweils eine Korpusschiene 13, die beispielsweise
als umgebogenes Blechbauteil ausgestaltet sein kann.
[0025] Wie insbesondere in Figur 1 gezeigt, besitzt die Korpusschiene 13 einen Korpuswinkel
14, der einen Montageschenkel 15 besitzt, der mehrere, beispielsweise in Reihen hintereinander
angeordnete, Befestigungslöcher (nicht dargestellt) aufweist, über die der Korpuswinkel
14 mit Hilfe geeigneter Befestigungsmittel, beispielsweise Befestigungsschrauben,
an einer zugeordneten Seitenwand einer im Möbelkorpus ausgebildeten Schubladenaufnahme
(nicht dargestellt) positionsfest befestigt werden kann. Es gibt auch Unterflur-Führungen,
bei denen die Korpusschiene nicht an der Seitenwand der Schubladenaufnahme, sondern
am Boden der Schubladenaufnahme befestigt wird.
[0026] Der Korpuswinkel 14 besitzt einen winklig vom Montageschenkel 15 abstehenden Auflagenabschnitt
16, an dem wenigstens eine ebenfalls zur Führungseinheit 12 gehörende Laufschiene
17, 18 mittels Lagermitteln (nicht dargestellt) verschieblich geführt ist. Als Lagermittel
dienen Wälzkörper, insbesondere Rollen, die gruppiert in Laufwägen auf einer an der
Korpusschiene 13 ausgebildeten Führungsbahn entlang laufen.
[0027] Gemäß dem in Figur 1 gezeigten Beispielsfall ist die Führungseinrichtung 11 als sogenannter
Vollauszug ausgebildet, wobei als Laufschienen 17, 18 eine Möbelteilschiene in Form
einer Schubladenschiene 17 und eine Mittelschiene 18 dienen. Die Mittelschiene 18
ist zum einen beweglich an der Korpusschiene 13 geführt und zum anderen ist an ihr
die Schubladenschiene 17 beweglich gelagert. Die Mittelschiene 18 wirkt also zwischen
der Schubladenschiene 17 und der Korpusschiene 13.
[0028] Die Führungseinrichtung 11 umfasst ferner eine Abstützeinrichtung 19 zur Abstützung
der Laufschiene 17, 18. Die Abstützeinrichtung 19 besitzt wenigstens ein an einem
vorderen Bereich 20 der Korpusschiene 13 angeordnetes Abstützglied 21 und eine an
der Laufschiene 17,18, im Beispielsfall Schubladenschiene 17, ausgebildete Abstützfläche
22, mit der die Schubladenschiene 17 mit dem Abstützglied 21 derart in Kontakt treten
kann, dass sie in einer Schließstellung 23 des bewegbaren Möbelteils, im Beispielsfall
Schublade, auf dem Abstützglied 21 aufliegt.
[0029] Die Abstützfläche 22 ist in einer Längsrichtung 24 der Schubladenschiene 17 kürzer
als ein maximaler Laufschienenhub der Schubladenschiene 17, derart, dass die Abstützwirkung
beim Ausfahren der Schubladenschiene 17 nach einer gewissen Wegstrecke entfällt.
[0030] Wie insbesondere in Figur 1 und noch deutlicher in Figur 2, anhand eines zweiten
Ausführungsbeispiels gezeigt, befindet sich die Abstützfläche 22 an der Unterseite
der Schubladenschiene 17 und ist gegenüber einer sich daran zu einer Rückseite der
Schubladenschiene 17 anschließenden Schienen-Grundfläche 25 erhaben ausgebildet. Die
Schubladenschiene 17 hat an ihrer Unterseite einen nach innen umgebogenen Führungssteg
28, an dessen Unterseite sich die Abstützfläche 22 befindet.
[0031] Die erhabene Lage der Abstützfläche 22 gegenüber der Schienen-Grundfläche 25 wird
gemäß erstem Ausführungsbeispiel dadurch erzielt, dass die Schubladenschiene 17 an
ihrem vorderen Abschnitt 26 entlang eines sich in der Längsrichtung 24 der Schubladenschiene
17 erstreckenden Biegebereichs 27 partiell ausgebogen ist.
[0032] Der Biegebereich 27 besitzt eine an der Außenseite 29 der Schubladenschiene 17 ausgebildete
Einkerbung 30.
[0033] Die Einkerbung 30 lässt sich in einfacher Weise dadurch herstellen, dass eine herkömmliche
Schubladenschiene 17 mit einem entsprechenden Prägewerkzeug bearbeitet wird. Die Einkerbung
30 wird dann an der Außenseite der Schubladenschiene 17 mittels des Prägewerkzeugs
eingeschlagen, wodurch die Schubladenschiene 17 an ihre Stirnseite aufschnabelt, d.h.
der Abstand zwischen dem Führungssteg 28 und der Oberseite der Führungsschiene wird
größer. Die Schubladenschiene 17 wird also an ihrem vorderen Abschnitt 26 durch das
Einschlagen der Einkerbung 30 partiell ausgebogen.
[0034] Die Höhe A der Schubladenschiene an deren Stirnseite ist größer als deren Höhe B
in einem Bereich in Richtung zur Rückseite der Schubladenschiene.
[0035] Die Abstützeinrichtung 19 besitzt ferner Führungsmittel 31 zur Führung des Abstützglieds
21 zwischen einer angehobenen, die Schubladenschiene 17 abstützenden Stützposition
32 und einer abgesenkten außer Kontakt mit der Abstützfläche 22 liegenden Bereitschaftsposition
33.
[0036] Wie insbesondere in Figur 1 gezeigt, besitzt die Abstützeinrichtung 19 einen Grundkörper
34, an dem die Führungsmittel 31 ausgebildet sind. Der Grundkörper 34 ist über geeignete
Befestigungsmittel, beispielsweise Befestigungsschrauben, am vorderen Bereich 20 der
Korpusschiene 13 lösbar befestigt.
[0037] Der Grundkörper 34 kann beispielsweise eine quaderartige Form aufweisen. Der Grundkörper
34 besitzt ferner eine an dessen Oberseite 34 ausgebildete taschenförmige Ausnehmung
35, dessen in Längsrichtung 24 der Korpusschiene 13 sich erstreckende Längsausdehnung
größer ist als der Durchmesser des Abstützglieds 21. Das Abstützglied 21 ist beispielhaft
in Form einer Abstützrolle gezeigt. Die Abstützrolle taucht in die taschenförmige
Ausnehmung 35 ein, wobei deren oberen Teil aus der taschenförmigen Ausnehmung 35 herausragt.
Die Abstützrolle ist drehbar am Grundkörper 34 gelagert. Zur drehbaren Lagerung der
Abstützrolle dient ein in deren Mitte angeordneter Lagerstift 36, der von beiden Seiten
der Abstützrolle nach außen absteht. Der Lagerstift 36 ist drehfest mit der Abstützrolle
verbunden. Die Abstützrolle besteht zweckmäßigerweise aus Kunststoffmaterial, insbesondere
Hartkunststoff mit geringem Abrieb.
[0038] Die vorstehend beschriebenen Führungsmittel 31 zur Führung der Abstützrolle besitzen
wenigstens eine in Richtung zu einer Rückseite der Korpusschiene 13 hin ansteigende
Führungsbahn 37. Die Führungsbahn 37 ist im gezeigten Beispielsfall Bestandteil einer
Führungskulisse 38, die am Grundkörper 34 ausgebildet ist.
[0039] Im konkreten Fall befinden sich sowohl an der linken als auch an der rechten Seitenwand
39a, 39b des Grundkörpers 34 jeweils in Richtung zur Rückseite der Korpusschiene 13
hin ansteigende Ausnehmungen in Form von Langlöchern 40a, 40b. Der Lagerstift 36 an
der Abstützrolle ist einenends im ersten Langloch 40a und anderenends am gegenüberliegenden
anderen Langloch 40b gelagert.
[0040] Die Figur 1 zeigt die Schließstellung der Schubladenschiene 17, also mithin die Schließstellung
23 der Schublade. In dieser Stellung entfaltet die Abstützrolle ihre volle Abstützwirkung,
da sie in Kontakt mit der Abstützfläche 22 an der Unterseite der Schubladenschiene
17 steht. Die Schubladenschiene 17 wird dabei gegenüber der Mittelschiene 18 angehoben,
sodass es zu einer Entlastung der in den Rollenwägen angeordneten Laufrollen kommt.
Die Abstützrolle befindet sich in ihrer Stützposition 32. Der Lagerstift befindet
sich am oberen Ende der zugordneten Langlöcher 40a, 40b. Die Langlöcher besitzen jeweils
einen Horizontalabschnitt 42 (Fig.3), damit die Abstützrolle die stabile Stützposition
einnehmen kann.
[0041] Wird nun die Schublade geöffnet, d.h. herausgezogen, so bewegt sich die Abstützfläche
22 relativ zur Abstützrolle am Grundkörper 34. Die Abstützrolle bleibt jedoch nicht
ortsfest, sondern wird über die langlochartigen Führungsbahnen 37 in Richtung zur
Vorderkante der Korpusschiene 13 bewegt, wobei sich die Abstützrolle absenkt und nach
einer gewissen Wegstrecke ihre Abstützwirkung verliert, insbesondere außer Kontakt
mit der Abstützfläche 22 gelangt.
[0042] Bei der Weiterbewegung der Schubladenschiene 17 ist die Abstützrolle im geeigneten
Fall also nicht mehr in Kontakt mit der Abstützfläche 22, sodass unerwünschte, vom
Abrollen der Abstützrolle auf der Abstützfläche 22 erzeugte Geräusche vermieden werden.
Ferner wird das Laufverhalten der Schubladenschiene 17 verbessert, weil die Rollreibung
zwischen der Abstützrolle und der Schubladenschiene 17 nach der bestimmten Wegstrecke
entfällt.
[0043] In der Bereitschaftsposition 33 der Abstützrolle verbleibt der oberste Bereich der
Abstützrolle oberhalb der sich mittlerweile von der Abstützrolle entfernten Abstützfläche
22. Dadurch wird erreicht, dass die Abstützfläche 22 beim Schließen der Schublade,
also Einfahren der Schubladenschiene 17, wieder in Kontakt mit der Abstützrolle kommt,
wodurch diese durch die Einfahrbewegung der Schubladenschiene 17 nach hinten oben
verlagert wird, sodass sie wieder die in Figur 1 gezeigte Stützposition 32 einnimmt.
[0044] Insgesamt ist der Vertikalhub H der Abstützrolle in der taschenartigen Ausnehmung
35 im Grundkörper 34 also relativ gering, beispielsweise wenige 10tel Millimeter.
Dies reicht jedoch aus, um die zuvor beschriebenen Vorteile zu erzielen.
[0045] Die Figuren 2 und 3 zeigen ein nicht zur Erfindung gehörendes zweites Ausführungsbeispiel
der Führungseinrichtung 11. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von
dem zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel lediglich durch die andersartige
Ausgestaltung der Abstützfläche 22, die im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel aus Figur
1 nicht keilförmig bzw. schräg in Richtung Schienen-Grundfläche 25 verläuft, sondern
einen im Wesentlichen parallel zum Auflagenabschnitt 16 der Korpusschiene 13 ausgerichteten
Verlauf aufweist, der über eine Stufe 41 in die Schienen-Grundfläche 25 übergeht.
[0046] Bei einem nicht dargestellten weiteren ebenfalls nicht zur Erfindung gehörenden Ausführungsbeispiel
besitzt die Schubladenschiene 17 an dem zu dem in Figur 1 gezeigten vorderen Endabschnitt
entgegengesetzten hinteren Abschnitt (nicht dargestellt) einen weiteren Biegebereich
(nicht dargestellt). Bei diesem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Abstützglied
21, insbesondere die Abstützrolle Bestandteil einer zur Führungseinrichtung 11 gehörenden
Bremsvorrichtung zur Abbremsung der Laufschiene, im Beispielsfall Schubladenschiene,
beim Einfahren in eine Offenstellung des bewegbaren Möbelteils, insbesondere Schublade.
Entgegengesetzt zur Abstützfläche 22, die sich am vorderen Bereich der Schubladenschiene
17 befindet, befindet sich also am hinteren Bereich der Schubladenschiene 17 eine
Bremsfläche, die beim Einfahren in die Offenstellung in Kontakt mit dem Abstützglied
21, insbesondere der Abstützrolle, kommt.
[0047] Der zuvor beschriebene Biegebereich 27 am hinteren Endabschnitt 42 der Schubladenschiene
17 wird zweckmäßigerweise auf dieselbe Weise gebildet, wie der am vorderen Endabschnitt
ausgebildete Biegebereich 27, nämlich durch Einschlagen einer Einkerbung 30 in die
Seitenwand der Schubladenschiene 17. Dadurch wird die Schubladenschiene 17 entlang
eines sich in der Längsrichtung der Laufschiene erstreckenden Biegebereichs 27 partiell
ausgebogen. Die Bremsfläche verläuft daher in Richtung Vorderseite der Schubladenschiene
17 schräg.
1. Führungseinrichtung zur Führung eines relativ zu einem Möbelkorpus bewegbaren Möbelteils,
insbesondere Schublade, Tür oder Klappe, mit wenigstens einer Führungseinheit (12),
die eine am Möbelkorpus befestigbare Korpusschiene (13) und wenigstens eine relativ
zur Korpusschiene (13) verschieblich gelagerte Laufschiene (17, 18) aufweist, und
mit einer zur Abstützung der Laufschiene (17, 18) dienenden Abstützeinrichtung (19),
die wenigstens ein an einem vorderen Bereich (20) der Korpusschiene (13) angeordnetes
Abstützglied (21) aufweist, mit der die Laufschiene (17, 18) mit dem Abstützglied
(21) derart in Kontakt treten kann, dass sie in einer Schließstellung (23) des bewegbaren
Möbelteils auf dem Abstützglied (21) aufliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützfläche (22) in Längsrichtung der Laufschiene (17, 18) kürzer ist als ein
maximaler Laufschienenhub der Laufschiene (17,18), derart, dass die Abstützwirkung
beim Ausfahren der Laufschiene (17, 18) nach einer gewissen Wegstrecke entfällt.
2. Führungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützfläche (22) gegenüber sich einer daran zu einer Rückseite der Laufschiene
(17, 18) anschließenden Schienen-Grundfläche (25) erhaben ausgebildet ist, wobei vorzugsweise
eine Laufschienen-Höhe der Laufschiene (17, 18) in Richtung zu deren Rückseite abnimmt.
3. Führungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützfläche (22) in Richtung Rückseite der Laufschiene (17, 18) schräg verläuft.
4. Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschiene (17, 18) zur Ausbildung der erhabenen Abstützfläche (22) entlang
eines sich in der Längsrichtung (24) der Laufschiene (17, 18) erstreckenden Biegebereichs
(27) partiell ausgebogen ist, wobei vorzugsweise der Biegebereich (27) durch wenigstens
eine an der Außenseite der Laufschiene (17, 18) ausgebildete Einkerbung (30) gebildet
ist.
5. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützeinrichtung (19) Führungsmittel (31) zur Führung des Abstützglieds (21)
zwischen einer angehobenen, die Laufschiene (17, 18) abstützenden Stützposition (32)
und ein abgesenkten außer Kontakt mit der Abstützfläche (22) liegenden Bereitschaftsposition
(33) aufweist, wobei vorzugsweise die Führungsmittel (31) wenigstens eine in Richtung
zu einer Rückseite der Korpusschiene (13) hin ansteigende Führungsbahn (37) aufweisen.
6. Führungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (37) Bestandteil einer Führungskulisse (38) ist.
7. Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (37), insbesondere Führungskulisse (38) an einem an der Korpusschiene
(13) befestigten Grundkörper (34) ausgebildet ist.
8. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützglied (21) als Abstütz-Wälzkörper, insbesondere Abstützrolle, ausgebildet
ist.
9. Führungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Laufschienen (17, 18) vorgesehen sind, von denen wenigstens eine als am bewegbaren
Möbelteil befestigbare Möbelteilschiene und wenigstens eine zwischen der Möbelteilschiene
und der Korpusschiene (13) angeordnete und relativ zu diesen verschieblich geführte
Mittelschiene (18) ausgebildet ist, wobei die Abstützfläche (22) an der Möbelteilschiene
ausgebildet ist.
10. Möbel, mit wenigstens einem relativ zu einem Möbelkorpus bewegbaren, über eine Führungseinrichtung
(11) geführten Möbelteil, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet
ist.