[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollendruckmaschine zum Bedrucken einer in einer Bahnlaufrichtung
durch die Rollendruckmaschine geführte Bedruckstoffbahn, wobei die Rollendruckmaschine
eine Zuführeinrichtung für die Bedruckstoffbahn, mindestens eine Druckeinheit mit
einer während des Bedruckens in Wirkverbindung mit der Bedruckstoffbahn stehenden
Zylindergruppe zum zumindest einseitigen Bedrucken der Bedruckstoffbahn und mindestens
eine Bildregeleinrichtung umfasst.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Rollendruckmaschine,
wobei eine Bedruckstoffbahn mit einer Bahnbreite B mittels einer Zuführeinrichtung
mindestens einer Druckeinheit in einer Bahnlaufrichtung zugeführt wird, und wobei
zum zumindest einseitigen Bedrucken der Bedruckstoffbahn diese mit einer Zylindergruppe
der mindestens einen Druckeinheit in Wirkverbindung gebracht wird, und wobei die Bahnbreite
B der Bedruckstoffbahn mittels mindestens einer Bildregeleinrichtung auf eine wirksame
Breite b verringert wird.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Problematiken mit der Veränderung
der Breite insbesondere bei bahnförmigen Bedruckstoffen innerhalb der Druckmaschine
bekannt.
[0004] Bei Rollendruckmaschinen, insbesondere bei Rollen-Offset-Druckmaschinen, bei welchen
Papierbahnen bedruckt werden, werden für den mehrfarbigen Druck in Bahnlaufrichtung
gesehen üblicherweise vier Druckeinheiten hintereinander angeordnet, so dass mit einer
jeden Druckeinheit eine Prozessfarbe auf die Bedruckstoffbahn aufgetragen werden kann.
Insbesondere durch das Einwirken des Feuchtmittels beim Offsetdruck wächst das Papier
insbesondere quer zur Faserrichtung aus, so dass mit wachsender Anzahl von durchfahrenen
Druckeinheiten die Breite des Bedruckstoffes zunimmt. Da das mit den ersten Druckeinheiten
aufgebrachte Druckbild mit dem Bedruckstoff an Breite zunimmt, ist es aufgrund dieses
sogenannten Fan-Out-Effektes, welcher zudem auch stark vom jeweiligen Bedruckstoff
abhängt, üblich, nach dem in Bahnlaufrichtung gesehen ersten Druckwerk sogenannte
Bildregler anzubringen, mit welchen die Bedruckstoffbahn vor den nachfolgenden Druckwerken
verweilt und somit in der Projektion auf den Druckzylinderspalt verschmälert, um die
Verbreiterung der zuvor aufgebrachten Druckbilder zu kompensieren und einen deckungsgleichen
Druck der Prozessfarben sicherzustellen.
[0005] Die
DE 10 2004 004 264 C5 offenbart beispielsweise eine derartige mit Bildreglern ausgestattete Druckmaschine
sowie ein Verfahren zur Kompensation des Breitenzuwachses der Bedruckstoffbahn.
[0006] Ein gänzlich anderes Problem mit der Veränderung der Bedruckstoffbreite ergibt sich
beim Verdrucken von relativ elastischen Substraten wie beispielsweise dem Bedrucken
von bahnförmigen Kunststofffolien. Bei Verpackungsdruckmaschinen wird die bahnförmige
Kunststofffolie mittels einer Zuführeinrichtung wie beispielsweise einem Rollenwechsler
oder Abwickler von Rollen abgerollt und mit oder ohne separaten Mitteln zum Aufbau
einer Bahnspannung mindestens einem Druckwerk zugeführt, bei welchem der Bedruckstoff
zwischen einem Paar von Druckzylindern geklemmt und während der Rotation der Druckzylinder
bedruckt wird. Derartige Druckeinheiten mit mechanisch mit dem Bedruckstoff in Kontakt
stehenden Druckzylindern kommen beispielsweise beim Offsetdruck-, beim Flexodruck-
oder beim Tiefdruckverfahren zum Einsatz.
[0007] Üblicherweise wird der Bedruckstoff mit mehreren hintereinander angeordneten Druckeinheiten
bedruckt, so dass die Bedruckstoffbahn von mehreren Zylindergruppen zum Bedrucken
geklemmt und gefördert wird.
[0008] Diese feste Klemmung der Bedruckstoffbahn innerhalb der Druckeinheiten hat jedoch
bei derartigen elastischen Substraten wie beispielsweise Kunststofffolien zur Folge,
dass der Bedruckstoff nach der Zylindergruppe in Bahnlaufrichtung gesehen ersten Druckeinheit
in Längsrichtung und somit in Bahnlaufrichtung gesehen gedehnt oder gestreckt wird,
so dass sich als Folge davon die Breite des Bedruckstoffes verringert. Da derartige
Bedruckstoffe auch keine Feuchtigkeit aufnehmen, erfolgt im Gegenzug kein Auswachsen
des Bedruckstoffes. Das Druckbild, welches mit der ersten Druckeinheit aufgetragen
wird, wird somit noch auf den Bedruckstoff in ursprünglicher Bahnbreite B aufgetragen,
während die Druckbilder, welche mit den nachfolgenden Druckeinheiten aufgetragen werden,
auf eine Bedruckstoffbahn mit verringerter Breite aufgetragen werden. Das Resultat
hieraus ist, dass das durch die erste Druckeinheit aufgetragene Druckbild schmäler
als die durch die nachfolgenden Druckeinheiten aufgetragenen Druckbilder ist, woraus
Probleme mit dem Passer beziehungsweise Register der einzelnen Druck- beziehungsweise
Prozessfarben zueinander resultieren.
[0009] Aus der Praxis ist als Lösung für dieses Problem bekannt, dass in der Vorstufe die
Breite des ersten Druckbildes entsprechend skaliert wird, wobei in diesem Fall innerhalb
der Maschine keine Korrekturmöglichkeiten mehr bestehen, so dass somit nicht auf unterschiedliches
Verhalten verschiedener Bedruckstoffe, Zylinderaufzüge etc. reagiert werden kann.
In Folge können somit Abweichungen im Passer beziehungsweise im Register insbesondere
der zuerst aufgebrachten Druck- beziehungsweise Prozessfarbe auftreten.
[0010] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, mit welcher
die Veränderung der Breite des ersten Druckbildes kompensiert werden kann.
[0011] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß
Anspruch 5 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Rollendruckmaschine,
bei welcher die mindestens eine Bildregeleinrichtung in Bahnlaufrichtung LR gesehen
vor der Zylindergruppe der in Bahnlaufrichtung LR gesehen ersten Druckeinheit angeordnet
ist.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Rollendruckmaschine,
bei welchem die Verringerung der Bahnbreite B auf eine wirksame Breite b in Bahnlaufrichtung
gesehen vor der Zylindergruppe der in Bahnlaufrichtung gesehen ersten Druckeinheit
ausgeführt wird.
[0013] Eine derartige Vorrichtung sowie ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, dass damit
auf die jeweilige Bedruckstoff-spezifische Dehnung und die daraus resultierende Einschnürung
und somit Breitenreduktion der Bedruckstoffbahn unmittelbar an der Druckmaschine reagiert
werden kann, ohne Skalierungen der ersten Druckform vornehmen zu müssen, so dass damit
ein Passer- beziehungsweise Registerhaltiger Druck der jeweiligen Prozessfarben zueinander
sichergestellt wird.
[0014] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist nicht nur in Bahnlaufrichtung gesehen vor
der ersten Druckeinheit eine Bildregeleinrichtung angeordnet, sondern zusätzlich zu
dieser Bildregeleinrichtung ist auch vor der Zylindergruppe mindestens einer der ersten
Druckeinheit in Bahnlaufrichtung gesehen nachfolgenden Druckeinheit ein Bildregler
ebenfalls in Bahnlaufrichtung gesehen stromabwärts angeordneten Druckeinheit angeordnet.
Somit kann auf sich ändernde Bahnspannungsverhältnisse innerhalb des Druckeinheiten-Verbundes,
beispielsweise resultierend aus unterschiedlichen Druckverfahren, reagiert werden
und die wirksame Bahnbreite B innerhalb des Druckeinheiten-Verbundes angepasst werden.
[0015] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden,
ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- die Veränderung der Bahnbreite B an der in Bahnlaufrichtung gesehen ersten Druckeinheit
an aus dem Stand der Technik bekannten Rollendruckmaschinen
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Rollendruckmaschine
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf die Bedruckstoffbahn vor und nach der in Bahnlaufrichtung
gesehen ersten Druckeinheit in einer erfindungsgemäßen Rollendruckmaschine
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer vorteilhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Rollendruckmaschine
- Fig. 5
- eine erste Ausführungsvariante zur Verwellung der Bedruckstoffbahn
- Fig. 6
- eine zweite Ausführungsvariante zur Verwellung der Bedruckstoffbahn
[0016] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Bedruckstoffbahn 2 in dem Bereich einer aus
dem Stand der Technik bekannten Rollendruckmaschine 1, bei welcher die Bedruckstoffbahn
2 in Wirkverbindung mit einer Zylindergruppe 5 steht und über mindestens einen der
Druckzylinder der Zylindergruppe 5 mit einer Druck- oder Prozessfarbe mindestens einseitig
bedruckt wird.
[0017] Derartige Druckmaschinen sind beispielsweise aus dem Stand der Technik bekannte Offset-,
Tiefdruck- oder Flexodruckmaschinen. Im Falle einer Offset-Druckmaschine besteht die
Zylindergruppe 5 entweder aus einem Plattenzylinder zum Aufnehmen der Druckform, einem
Übertragzylinder, welcher mit einem Drucktuch bespannt ist und einem Gegendruckzylinder
oder aus jeweils einem Paar von Platten- und Übertragungszylinder jeweils auf der
Bahnober- und Bahnunterseite. Die Bedruckstoffbahn 2 wird somit von den Zylindergruppen
5 der üblicherweise Mehrzahl von in Bahnlaufrichtung LR nacheinander angeordneten
Druckeinheiten geklemmt und durch die Rotation der Druckzylinder transportiert, wodurch
eine entsprechende Bahnspannung aufgebaut wird. Auch nach der mindestens einen Druckeinheit
4 ist üblicherweise noch mindestens eine Komponente zum Fördern der Bahn angeordnet,
so dass auch in einem derartigen Fall der nachfolgend beschriebene Effekt festzustellen
ist.
[0018] Aufgrund der durch die Zylindergruppe 5 der mindestens einen Druckeinheit 4 erfolgten
Klemmung der Bedruckstoffbahn 2 können unterschiedliche Bahnspannungen nicht mehr
über die gesamte Länge der in der Druckmaschine 1 befindlichen Bedruckstoffbahn 2
ausgeglichen werden, so dass es aufgrund der üblicherweise höheren Bahnspannung ab
der ersten Druckeinheit 4 insbesondere bei Bedruckstoffen mit relativ geringem Elastizitätsmodul
wie beispielsweise bei Kunststofffolien zu einer Dehnung oder Streckung der Bedruckstoffbahn
2 in Längsrichtung und somit in Richtung der Bahnlaufrichtung LR kommt, so dass sich
in Folge des konstant bleibenden Volumens der Bedruckstoffbahn 2 diese einschnürt,
so dass die ursprüngliche Bahnbreite B auf eine wirksame Breite b reduziert wird.
[0019] Fig. 1 zeigt diesen bei aus dem Stand der Technik bekannten Rollendruckmaschinen
1 bekannten Effekt in Form einer Ansicht senkrecht zu der durch die Bedruckstoffbahn
2 aufgespannten Ebene im Bereich vor und nach der in Bahnlaufrichtung LR gesehen ersten
Druckeinheit 4-1.
[0020] Die Bedruckstoffbahn 2 wird hierbei in der Bahnlaufrichtung LR der ersten Druckeinheit
4-1 zugeführt und durchläuft diese, wobei die Bedruckstoffbahn 2 in Wirkverbindung
mit der in Fig. 1 nicht dargestellten Zylindergruppe 5 der ersten Druckeinheit 4-1
steht und somit mit einer ersten Druck- oder Prozessfarbe bedruckt wird. In Bahnlaufrichtung
LR gesehen ist somit die Bedruckstoffbahn 2 zumindest einseitig bedruckt, was in Fig.
1 schematisch durch Textfelder und eine Graphik dargestellt ist.
[0021] Die Bedruckstoffbahn 2 wird der ersten Druckeinheit 4-1 mit der ursprünglichen Bahnbreite
B zugeführt, aufgrund der Klemmstelle innerhalb der ersten Druckeinheit 4-1 und die
üblicherweise höhere Bahnspannung ab der ersten Druckeinheit 4-1 schnürt sich die
Bedruckstoffbahn 2 ein, so dass nach der ersten Druckeinheit 4-1 die Bedruckstoffbahn
2 eine im Vergleich zur ursprünglichen Bahnbreite B verringerte wirksame Breite b
aufweist. Die Verringerung der Bahnbreite B liegt üblicherweise im Bereich von wenigen
Promille bis hin zu geringen Prozentwerten, bezogen auf die Bahnbreite B, was aber
für eine visuelle Beeinträchtigung des Druckbildes ausreichend ist.
[0022] Wird diese Bedruckstoffbahn 2 mit einer im Vergleich zur ursprünglichen Bahnbreite
B verringerte wirksame Breite b aufweisende Bedruckstoffbahn 2 einer nachfolgenden,
in Fig. 1 nicht dargestellten Druckeinheit 4-2 zugeführt, so kommt es zu Abweichungen
im Passer beziehungsweise Register, wenn die Druckformen der ersten Druckeinheit 4-1
und der zweiten Druckeinheit 4-2 dieselbe Breite aufweisen.
[0023] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Rollendruckmaschine 1, mit welcher das in Fig.
1 dargestellte Phänomen behoben wird.
[0024] Die in Fig. 2 beispielhaft dargestellte Rollendruckmaschine 1 ist im Wesentlichen
eine Rollendruckmaschine 1, wie diese im Wesentlichen aus dem Stand der Technik bekannt
ist und zum Bedrucken einer in einer Bahnlaufrichtung LR durch die Rollendruckmaschine
1 geführte Bedruckstoffbahn 2 verwendet wird.
[0025] Die Bedruckstoffbahn 2 wird mittels einer Zuführeinrichtung 3 den Druckeinheiten
4 zugeführt, als Zuführeinrichtung 3 kommen üblicherweise Rollenwechsler oder Abwickler
zum Einsatz, bei denen die Bedruckstoffbahn 2 von einer Rolle abgewickelt wird. Zumeist,
wenngleich nicht zwingend, umfasst die Zuführeinrichtung 3 noch Elemente zum seitlichen
Ausrichten der Bedruckstoffbahn 2 und/oder zum Aufbau einer definierten Bahnspannung
wie beispielsweise einem Einzugwerk.
[0026] Die Bedruckstoffbahn 2 wird mit der Bahnlaufrichtung LR einer Mehrzahl von in Bahnlaufrichtung
LR gesehen hintereinander angeordneten Druckeinheiten 4 zugeführt. Bei dem in Fig.
2 dargestellten Beispiel sind vier Druckeinheiten 4 hintereinander angeordnet, die
Anzahl der Druckeinheiten 4 kann auch entsprechend größer oder kleiner sein. Jede
Druckeinheit 4 umfasst eine Zylindergruppe 5, welche in dem in Fig. 2 dargestelltem
Beispiel aus einem als Formzylinder und einem Übertragungszylinder auf der Bahnoberseite
und einem Gegendruckzylinder auf der Bahnunterseite besteht. Die Ausgestaltung der
Zylindergruppe 5 kann auch abweichend von den in Fig. 2 dargestelltem Beispiel ausgestaltet
sein, beispielsweise für den beidseitigen Offsetdruck, für den Tiefdruck oder beispielsweise
mit einem Zentralzylinder und darum satellitenförmig angeordneten Form- und Übertragungszylindern,
wie dies aus dem Flexodruck bekannt ist.
[0027] Die Bedruckstoffbahn 2 wird von einer jeden Zylindergruppe 5 geklemmt, da für das
Übertragen der Druck- oder Prozessfarbe auf den Bedruckstoff eine entsprechende Pressung
vorherrschen muss.
[0028] Wenngleich in Fig. 2 beispielhaft eine Rollen-Offset-Druckmaschine mit horizontaler
Bahnführung dargestellt ist, so kann die vorliegende Erfindung auch auf jede andere
Konfiguration einer Rollendruckmaschine 1 angewendet werden, beispielsweise eine Rollendruckmaschine
1 mit vertikaler Bahnführung, bei welcher die Druckeinheiten 4 übereinander angeordnet
sind.
[0029] Die in Fig. 2 dargestellte, erfindungsgemäße Rollendruckmaschine 1 umfasst ferner
eine Bildregeleinrichtung 6, welche eine Mehrzahl nebeneinander angeordneter, in der
Regel über die Bahnbreite B verteilte Bildregler 7 umfasst.
[0030] Diese Bildregler 7 können entweder als mechanischer Bildregler 7 in Form drehbar
gelagerter Rollen ausgestaltet sein, welche in der Form mit der Bedruckstoffbahn 2
in Kontakt gebracht werden, so dass die Bedruckstoffbahn 2 verweilt wird.
[0031] Die Bildregler 7 können jedoch alternativ auch als mit Druckluft beaufschlagte Düsen
und somit als Bildreglerdüsen 7 ausgestaltet sein, so dass kein direkter mechanischer
Kontakt mehr zwischen der Bedruckstoffbahn 2 und einem jeden Bildregler 7 mehr besteht,
da sich zwischen einem jedem Bildregler 7 und der Bedruckstoffbahn 2 ein Luftpolster
aufbaut.
[0032] Bei der in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Rollendruckmaschine 1 ist die Bildregeleinrichtung
6 in Bahnlaufrichtung LR gesehen vor der Zylindergruppe 5 der in Bahnlaufrichtung
LR gesehen ersten Druckeinheit 4-1 angeordnet, so dass die Bedruckstoffbahn 2 bereits
vor der allerersten Zylindergruppe 5 und damit vor der allerersten Zylindergruppe
5 mittels einer Bildregeleinrichtung 6 verweilt und dadurch in ihrer wirksamen Breite
b verschmälert wird. Wenngleich in Fig. 2 nicht dargestellt, so ist es auch möglich,
vor der Zylindergruppe 5 der ersten Druckeinheit 4-1 eine Mehrzahl von Bildregeleinrichtungen
6, in Laufrichtung LR oder senkrecht dazu zur Verwellung der Bedruckstoffbahn 2 anzuordnen.
[0033] Bei der in Fig. 2 dargestellten beispielhaften Darstellung ist die Bildregeleinrichtung
6 in Bahnlaufrichtung LR gesehen vor der ersten Druckeinheit 4-1 angeordnet. Wenngleich
in Fig. 2 nicht dargestellt, so ist es auch möglich, die Bildregeleinrichtung 6 relativ
knapp vor der Zylindergruppe 5 der ersten Druckeinheit 4-1 und somit räumlich gesehen
bereits innerhalb der Kontur der ersten Druckeinheit 4-1 anzuordnen.
[0034] Fig. 3 stellt eine Draufsicht auf die Bedruckstoffbahn 2 im Bereich um die erste
Druckeinheit 4-1 dar und zeigt die Auswirkung des mit der erfindungsgemäßen Rollendruckmaschine
1 ausgeführten Verfahrens.
[0035] Der grundsätzliche Aufbau des in Fig. 3 dargestellten Ausschnittes der Bedruckstoffbahn
2 im Bereich vor und nach der ersten Druckeinheit 4-1 ist identisch mit dem in Fig.
1 dargestelltem Ausschnitt, wenngleich mit dem Resultat des erfindungsgemäßen Verfahrens,
so dass an dieser Stelle auf eine Wiederholung des dort dargestellten Bereichs der
Rollendruckmaschine 1 verzichtet wird.
[0036] Allerdings zeigt die Fig. 3 die in dieser Ansicht durch die Bedruckstoffbahn 2 verdeckte
und deshalb gestrichelt dargestellte Bildregeleinrichtung 6 mit den entsprechenden,
beispielhaft dargestellten fünf Bildreglern 7, welche in Bahnlaufrichtung LR gesehen
vor der in Fig. 3 nicht dargestellten Zylindergruppe 5 der in Bahnlaufrichtung LR
gesehen ersten Druckeinheit 4-1 angeordnet ist.
[0037] Wie bereits unter Fig. 2 erwähnt, stellt es keinen Unterschied dar, ob die Bildregeleinrichtung
6 vor der ersten Druckeinheit 4-1 oder innerhalb der Kontur der ersten Druckeinheit
4-1 aber in Bahnlaufrichtung LR gesehen vor der Zylindergruppe 5 der ersten Druckeinheit
4-1 angeordnet ist, da dies im Wesentlichen von der Kontur der Druckeinheit 4 und
der geometrischen Anordnung der Zylindergruppe 5 innerhalb der Druckeinheit 4 abhängig
ist. Das entscheidende Kriterium ist, dass die Bildregeleinrichtung 6 vor der Zylindergruppe
5 der ersten Druckeinheit 4-1 und somit im Bereich der noch unbedruckten Bedruckstoffbahn
2 angeordnet ist.
[0038] Wie in Fig. 3 schematisch dargestellt, wird die von der Zuführeinrichtung 3 zugeführte
Bedruckstoffbahn 2 mit der Bahnbreite B vor der Zylindergruppe 5 der ersten Druckeinheit
4-1 mittels einer Bildregeleinrichtung 6 verweilt. Die auf die durch die Bedruckstoffbahn
2 aufgespannte Ebene projizierte wirksame Breite b ist somit kleiner als die ursprüngliche
Bahnbreite B, so dass in der Draufsicht und somit in der projizierten Ebene die noch
unbedruckte Bedruckstoffbahn 2 verschmälert wird. Die Auslenkung und somit die Verwellung
der Bedruckstoffbahn 2 kann mittels der Anstellung der Bildregler 7 der Bildregeleinrichtung
6 so eingestellt werden, dass vorzugsweise die wirksame Breite b vor der Zylindergruppe
5 der ersten Druckeinheit 4-1 identisch mit der wirksamen Breite b nach der ersten
Druckeinheit 4-1 ist, so dass die Druckbilder, welche durch die üblicherweise Mehrzahl
von hintereinander angeordneten Druckeinheiten 4 allesamt auf eine Bedruckstoffbahn
2 mit identischer wirksamer Breite b aufgebracht werden und somit keine Passer- oder
Registerabweichungen der jeweiligen Prozessfarben zueinander aufweisen.
[0039] Da die Verschmälerung der Bedruckstoffbahn 2 üblicherweise im Promillebereich der
Bahnbreite B, maximal im unteren Prozentbereich der Bahnbreite B liegt, tritt somit
analog zum bereits bekannten Stand der Technik keine Faltenbildung beim Durchlaufen
der Bedruckstoffbahn 2 durch die Zylindergruppe 5 auf.
[0040] Fig. 4 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Rollendruckmaschine 1, bei welcher
die mindestens eine Bildregeleinrichtung 6 zusätzlich zu der in Bahnlaufrichtung LR
gesehen ersten Druckeinheit 4-1 auch vor der Zylindergruppe 5 mindestens einer der
ersten Druckeinheit 4-1 in Bahnlaufrichtung LR gesehen stromabwärts angeordneten Druckeinheit
4 angeordnet ist.
[0041] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Beispiel ist eine Bildregeleinrichtung 6 vor der
Zylindergruppe 5 der ersten Druckeinheit 4-1 und zusätzlich eine Bildregeleinrichtung
6 vor der Zylindergruppe 5 der dritten Druckeinheit 4-3 angeordnet. Dies ist eine
rein beispielhafte Ausführung, da eine Bildregeleinrichtung 6 zusätzlich vor der Zylindergruppe
5 der ersten Druckeinheit 4-1 auch vor der Zylindergruppe 5 der zweiten Druckeinheit
4-2 und/oder vor der Zylindergruppe 5 der dritten Druckeinheit 4-3 und/oder vor der
Zylindergruppe 5 der vierten Druckeinheit 4-4 und gegebenenfalls nachfolgenden, zeichnerisch
nicht dargestellten weiteren Druckeinheiten 4 angeordnet sein kann.
[0042] Mit einer derartigen Ausgestaltung der Rollendruckmaschine 1 beziehungsweise des
hiermit durchgeführten Verfahrens ist es möglich, die wirksame Breite b auch innerhalb
des Verbundes der Druckeinheiten 4 zu verändern und einzustellen, beispielsweise,
wenn unterschiedliche Druckeinstellungen und/oder unterschiedliche Druckverfahren
verwendet werden.
[0043] Fig. 5 zeigt eine schematische Ansicht der Bildregeleinrichtung 6 in Bahnlaufrichtung
LR in einer Ausgestaltung, bei welcher eine Bildregeleinrichtung 6 auf der Unterseite
der Bedruckstoffbahn 2 angeordnet ist und die Bedruckstoffbahn 2 somit in Form eines
Kreisbogensegmentes verwellt wird. Bei dieser Ausführung wird zur Verringerung der
ursprünglichen Bahnbreite B auf eine wirksame Breite b die Bedruckstoffbahn 2 bezogen
auf die durch die Bedruckstoffbahn 2 aufgespannte Ebene in eine Richtung ausgelenkt.
[0044] Bei der in Fig. 5 dargestellten Variante weist die Bildregeleinrichtung 6 beispielhaft
fünf Bildregler 7 auf, wobei die Anzahl der Bildregler 7 in aller Regel nicht maßgeblich
ist und in der Praxis zwischen zwei und zehn variieren kann, was im Wesentlichen abhängig
von der Bahnbreite B und dem Bedruckstoff ist.
[0045] Fig. 6 zeigt eine schematische Ansicht in Bahnlaufrichtung LR vergleichbar mit Fig.
5 in einer anderen Ausgestaltung, bei welcher die Bedruckstoffbahn 2 von jeweils einer
Bildregeleinrichtung 6 auf der Oberseite und Unterseite der Bedruckstoffbahn 2 verweilt
wird. Bei dieser Ausführung wird zur Verringerung der ursprünglichen Bahnbreite B
auf eine wirksame Breite b die Bedruckstoffbahn 2 bezogen auf die durch die Bedruckstoffbahn
2 aufgespannte Ebene in beide Richtungen ausgelenkt.
[0046] Bei der in Fig. 6 dargestellten Variante weist die obere Bildregeleinrichtung 6 beispielhaft
zwei Bildregler 7 und die untere Bildregeleinrichtung 6 drei Bildregler 7 auf, wobei
die Anzahl der Bildregler 7 in aller Regel nicht maßgeblich ist und in der Praxis
zwischen zwei und zehn variieren kann, was im Wesentlichen abhängig von der Bahnbreite
B und dem Bedruckstoff ist.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Rollendruckmaschine
- 2
- Bedruckstoffbahn
- 3
- Zuführeinrichtung
- 4
- Druckeinheit
- 5
- Zylindergruppe
- 6
- Bildregeleinrichtung
- 7
- Bildregler / Bildreglerdüse
- LR
- Bahnlaufrichtung
- B
- Bahnbreite
- b
- wirksame Breite
1. Rollendruckmaschine (1) zum Bedrucken einer in einer Bahnlaufrichtung LR durch die
Rollendruckmaschine (1) geführte Bedruckstoffbahn (2), wobei die Rollendruckmaschine
(1) eine Zuführeinrichtung (3) für die Bedruckstoffbahn (2), mindestens eine Druckeinheit
(4) mit einer während des Bedruckens in Wirkverbindung mit der Bedruckstoffbahn (2)
stehenden Zylindergruppe (5) zum zumindest einseitigen Bedrucken der Bedruckstoffbahn
(2) und mindestens eine Bildregeleinrichtung (6) umfasst, wobei die mindestens eine
Bildregeleinrichtung (6) in Bahnlaufrichtung LR gesehen vor der Zylindergruppe (5)
der in Bahnlaufrichtung LR gesehen ersten Druckeinheit (4-1)angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mit der in Bahnlaufrichtung gesehen vor der ersten Druckeinheit die Bedruckstoffbahn
in ihrer wirksamen Breite b verschmälerbar ist.
2. Rollendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Bildregeleinrichtung (6) zusätzlich zu der in Bahnlaufrichtung
LR gesehen ersten Druckeinheit (4-1) auch vor der Zylindergruppe (5) mindestens einer
der ersten Druckeinheit (4-1) in Bahnlaufrichtung LR gesehen stromabwärts angeordneten
Druckeinheit (4) angeordnet ist.
3. Rollendruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildregeleinrichtung (6) mindestens einen mechanischen Bildregler (7), welcher
mit der Bedruckstoffbahn (2) in Wirkverbindung bringbar ist, umfasst.
4. Rollendruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildregeleinrichtung (6) mindestens eine Bildreglerdüse (7) umfasst.
5. Verfahren zum Betreiben einer Rollendruckmaschine (1), wobei eine Bedruckstoffbahn
(2) mit einer Bahnbreite B mittels einer Zuführeinrichtung (3) mindestens einer Druckeinheit
(4) in einer Bahnlaufrichtung LR zugeführt wird, und wobei zum zumindest einseitigen
Bedrucken der Bedruckstoffbahn (2) diese mit einer Zylindergruppe (5) der mindestens
einen Druckeinheit (4) in Wirkverbindung gebracht wird, und wobei die Bahnbreite B
der Bedruckstoffbahn (2) aufgrund der in Bahnlaufrichtung LR gesehen nach der Zylindergruppe
(5) der ersten Druckeinheit (4-1) erhöhten Bahnspannung auf eine wirksame Bahnbreite
b verschmälert wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kompensation der bahnspannungsbedingten Verschmälerung der Bedruckstoffbahn (2)
diese in Bahnlaufrichtung LR gesehen vor der ersten Druckeinheit (4-1) mittels Bildreglern
(7) auf die wirksame Bahn verschmälert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verringerung der Bahnbreite B auf eine wirksame Breite b in Bahnlaufrichtung
LR gesehen vor der Zylindergruppe (5) der in Bahnlaufrichtung LR gesehen ersten Druckeinheit
(4-1) und mindestens in Bahnlaufrichtung gesehen vor der Zylindergruppe (5) einer
der ersten Druckeinheit (4-1) in Bahnlaufrichtung LR gesehen stromabwärts angeordneten
Druckeinheit (4) ausgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verringerung der Bahnbreite B auf eine wirksame Breite b die Bedruckstoffbahn
(2) bezogen auf die durch die Bedruckstoffbahn (2) aufgespannte Ebene nur auf in eine
Richtung ausgelenkt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verringerung der Bahnbreite B auf eine wirksame Breite b die Bedruckstoffbahn
(2) bezogen auf die durch die Bedruckstoffbahn (2) aufgespannte Ebene in beide Richtungen
ausgelenkt wird.