(19)
(11) EP 3 683 343 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.07.2020  Patentblatt  2020/30

(21) Anmeldenummer: 20175602.0

(22) Anmeldetag:  20.05.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 27/24(2006.01)
D04B 27/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: KARL MAYER R&D GmbH
63179 Obertshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • BRANDL, Klaus
    63512 Hainburg (DE)

(74) Vertreter: Keil & Schaafhausen Patentanwälte PartGmbB 
Friedrichstraße 2-6
60323 Frankfurt am Main
60323 Frankfurt am Main (DE)

   


(54) WIRKELEMENT-BARRENANORDNUNG EINER KETTENWIRKMASCHINE


(57) Es wird eine Wirkelement-Barrenanordnung (1) einer Kettenwirkmaschine angegeben mit einer Barre (2) und mehreren Wirkelementfassungen (3), von denen jede mehrere Wirkelemente (4) aufweist, wobei die Wirkelementfassungen (3) mit einer Barrenanlagefläche an der Barre (2) anliegen und lösbar an der Barre (2) befestigt sind.
Man möchte Wartung und Instandhaltung einer derartigen Wirkelement-Barrenanordnung einfach gestalten.
Hierzu ist vorgesehen, dass mindestens eine Wirkelementfassung (3) eine zu einer Seite offene Ausnehmung (6) aufweist, in der ein mit der Barre (2) verbundenes Klemmelement (10) angeordnet ist, das von einer der Barrenanlagefläche gegenüberliegenden Seite auf die Wirkelementfassung (3) wirkt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wirkelement-Barrenanordnung einer Kettenwirkmaschine mit einer Barre und mehreren Wirkelementfassungen, von denen jede mehrere Wirkelemente aufweist, wobei die Wirkelementfassungen mit einer Barrenanlagefläche an der Barre anliegen und lösbar an der Barre befestigt sind.

[0002] Zur Befestigung von Wirkelementen an der Barre einer Kettenwirkmaschine gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Eine Möglichkeit besteht darin, an der Barre eine Wirkelementaufnahme vorzusehen, beispielsweise in Form von Nuten oder Schlitzen, die senkrecht zur Längserstreckung der Barre gerichtet sind. In diese Nuten oder Schlitze werden die Wirkelemente einzeln eingelegt und dann mit einem Deckel oder dergleichen festgehalten und am Herausfallen gehindert.

[0003] Eine andere Möglichkeit besteht darin, mehrere Wirkelemente in einer sogenannten Wirkelementfassung zusammenzufassen. Üblicherweise werden die Wirkelemente in die Wirkelementfassung eingegossen. Die Wirkelementfassung besteht in diesem Fall aus Blei oder einem anderen Metall oder auch aus Kunststoff oder einer Kombination davon. Eine Wirkelementfassung hat in der Regel eine Breite von 1 oder 2 Zoll und entsprechend viele Wirkelemente.

[0004] Die Erfindung betrifft die letztgenannte Möglichkeit.

[0005] Bei der Montage einer Wirkelementfassung an der Barre wird eine Schraube durch ein Loch in der Wirkelementfassung geführt und die Schraube wird dann in die Barre eingeschraubt.

[0006] Die Wirkelemente sind allerdings Verschleißteile der Kettenwirkmaschine, die von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden müssen. Zum Austauschen muss dann wiederum die Schraube gelöst werden. Die Schraube muss aus der Wirkelementfassung herausgezogen und in eine neue Wirkelementfassung hineingesteckt werden. Danach muss die Schraube wieder in die Barre eingeschraubt werden. Diese Vorgehensweise ist nicht nur aufwändig. Da eine Barre oft eine Länge von mehreren Metern und eine entsprechend große Anzahl von Wirkelementfassungen aufweist, kommt es vielfach vor, dass eine Schraube herunterfällt und gesucht werden muss. Das Risiko, dass die Schraube in die Kettenwirkmaschine hineinfällt und dort im Betrieb größere Schäden anrichtet, ist zu groß. Dementsprechend ist der Austausch einer Wirkelementfassung zeitaufwändig und erfordert geschultes und geschicktes Personal.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Wartung und Instandhaltung einer Wirkelement-Barrenanordnung einer Kettenwirkmaschine einfach zu gestalten.

[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Wirkelement-Barrenanordnung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass mindestens eine Wirkelementfassung eine zu einer Seite offene Ausnehmung aufweist, in der ein mit der Barre verbundenes Klemmelement angeordnet ist, das von einer der Barrenanlagefläche gegenüberliegenden Seite auf die Wirkelementfassung wirkt.

[0008] Mit einer derartigen Ausbildung ist der Austausch einer Wirkelementfassung relativ einfach und wenig fehleranfällig. Man muss das Klemmelement lösen, das allerdings mit der Barre weiter verbunden bleiben kann. Nach dem Lösen des Klemmelements kann die Wirkelementfassung herausgezogen werden. Hierbei kann die Wirkelementfassung über eine kleine Strecke mit ihrer Barrenanlagefläche auf der entsprechenden Gegenfläche der Barre gleiten. Sobald die Wirkelementfassung den Wirkbereich des Klemmelements verlassen hat, ist die Wirkelementfassung von der Barre freigekommen und kann entfernt werden. Der Einbau einer neuen Wirkelementfassung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die Wirkelementfassung wird mit ihrer Barrenanlagefläche an der Barre zur Anlage gebracht und mit der offenen Ausnehmung zum Klemmelement geschoben, so dass sich das Klemmelement dann in der Ausnehmung befindet. Das Klemmelement kann dann wieder gespannt werden und hält die Wirkelementfassung sicher an der Barre fest. Das einzige Teil, das von der Barre getrennt werden muss, ist die Wirkelementfassung. Dementsprechend können keine weiteren Teile verloren gehen.

[0009] Vorzugsweise ist die Ausnehmung auf der den Wirkelementen abgewandten Seite der Wirkelementfassung angeordnet. Die Wirkelementfassung kann dann quer zur Längserstreckung der Barre abgezogen und in umgekehrter Richtung, also ebenfalls quer zur Längserstreckung der Barre, wieder montiert werden. Damit ist es möglich, eine einzelne Wirkelementfassung auszutauschen, ohne dass man benachbarte Wirkelementfassungen ebenfalls entnehmen muss.

[0010] Vorzugsweise ist die Ausnehmung seitlich von zwei Schenkeln begrenzt und das Klemmelement wirkt auf die Schenkel. Die Ausnehmung ist also mit anderen Worten U-förmig ausgebildet. Das Klemmelement ist dann inmitten des U angeordnet und wirkt nur oder zumindest auch auf die Schenkel. Dies hat den Vorteil, dass das Risiko, dass sich die Schenkel spreizen, kleingehalten werden kann. Bei einem Spreizen der Schenkel würde sich die Wirkelementfassung verformen, was die Positionierung der Wirkelemente zueinander negativ beeinflussen könnte.

[0011] Vorzugsweise ist zwischen dem Klemmelement und der Wirkelementfassung ein flächig auf die Wirkelementfassung wirkendes verdrehgesichertes Zwischenstück angeordnet. Mit dem flächig auf die Wirkelementfassung wirkenden Zwischenstück, das beispielsweise einfach als Platte ausgebildet sein kann, lässt sich die Klemmkraft über das Wirkelement flächig verteilen. Durch die Verdrehsicherung ist immer eine bestimmte Lage des Zwischenstücks zur Wirkelementfasung gewährleistet. Beides dies trägt dazu bei, einer Verformung der Wirkelementfassung entgegenzuwirken. Das Risiko, dass man nach der Montage der Wirkelementfassung die Wirkelemente wieder richten muss, wird dementsprechend klein gehalten.

[0012] Auch ist von Vorteil, wenn das Zwischenstück eine Vorsprunganordnung aufweist, die in Richtung auf die Barre gerichtet ist und einem Spreizen der Schenkel entgegenwirkt. Die Vorsprunganordnung befindet sich beispielsweise auf der Außenseite der Schenkel, so dass die Schenkel an der Vorsprunganordnung zur Anlage kommen würden, wenn sie sich spreizen würden. Das Zwischenstück bildet also eine Art Verriegelung.

[0013] Hierbei ist von Vorteil, wenn die Wirkelementfassung eine an die Vorsprunganordnung angepasste Gegengeometrie aufweist, die mit der Vorsprunganordnung zusammenwirkt. Beispielsweise kann die Vorsprunganordnung im Querschnitt dreieckförmig ausgebildet sein. Die Wirkelementfassung weist dann entsprechend angeschrägt Abschnitte an den Schenkeln auf.

[0014] Mit Vorteil wirkt eine Federanordnung in eine von der Barre wegweisende Richtung auf das Zwischenstück. Die Federanordnung sorgt dafür, dass das Zwischenstück in einem Abstand von der Barre gehalten wird, der nötig ist, um eine neue Wirkelementfassung zu montieren. Dies erleichtert die Montage. Nach der Demontage einer Wirkelementfassung bleibt ein Freiraum erhalten, in den eine neue Wirkelementfassung eingeschoben werden kann.

[0015] Vorzugsweise weist die Federanordnung einen O-Ring auf, der das Klemmelement umgibt. Ein O-Ring aus einem Elastomer ist ein kostengünstiges Bauelement, das beim Spannen des Klemmelements geringfügig zusammengedrückt werden kann. Der O-Ring weist eine Dicke oder Höhe auf, die geringfügig größer ist als die Dicke der Wirkelementanordnung.

[0016] Vorzugsweise weist die Barre einen Anschlag für die Wirkelementfassung auf. Dies hat zwei Vorteile. Zum einen wird eine Position der Wirkelementfassung quer zur Längserstreckung der Barre definiert, zum anderen bildet der Anschlag eine Verdrehsicherung, die verhindert, dass sich die Wirkelementfassung beim Spannen des Klemmelements oder im Betrieb verdreht.

[0017] Vorteilhafterweise ist das Klemmelement als Schraube oder Gewindebolzen ausgebildet. Zum Lösen des Klemmelements ist es ausreichend, die Schraube oder den Gewindebolzen beispielsweise um eine Umdrehung zu drehen. Damit wird die Klemmkraft soweit abgesenkt, dass die Wirkelementfassung von der Barre entfernt werden kann. Zum Festlegen der Wirkelementfassung ist dann wiederum nur eine entsprechende Umdrehung der Schraube oder des Gewindebolzens in die entgegengesetzte Richtung erforderlich. Der Austausch einer Wirkelementfassung kann also mit geringem Aufwand erfolgen.

[0018] Vorzugsweise weist die Barre einen Grundkörper und eine sich in Längsrichtung des Grundkörpers erstreckende Trägerelementanordnung auf, wobei die Klemmeinrichtung an der Trägerelementanordnung angeordnet ist und die Trägerelementanordnung demontierbar am Grundkörper befestigt ist. Eine derartige Ausbildung hat insbesondere bei dem kompletten Austausch alle Wirkelementfassungen Vorteile. Man kann die Wirkelementfassung an der Trägerelementanordnung montieren, solange die Trägerelementanordnung noch nicht am Grundkörper befestigt ist. Beispielsweise kann man die Trägerelementanordnung auch maschinell bestücken und gegebenenfalls auch das Richten der Wirkelemente automatisch oder maschinengesteuert vornehmen. Die Trägerelementanordnung kann dann am Grundkörper befestigt werden. An der Kettenwirkmaschine selbst, an der in der Regel nur wenig Platz für eine Bedienungsperson zur Verfügung steht, sind dann nur noch wenige Handgriffe nötig. Die Befestigung der Trägerelementanordnung am Grundkörper kann beispielsweise durch Schrauben oder dergleichen erfolgen.

[0019] Vorteilhafterweise weist die Trägerelementanordnung mehrere Trägerelemente auf, die in Längsrichtung der Barre nebeneinander angeordnet sind. Ein derartiges Trägerelement kann beispielsweise eine Länge von 21 Zoll (53,34cm) aufweisen. Ein Trägerelement mit einer derartigen Länge ist gut handhabbar und zum Grundkörper positionierbar. Damit sind Teilungsdifferenzen über die gesamte Breite der Barre kompensierbar.

[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1
eine stark schematisierte Ansicht von Wirkelementfassungen an einer Barre,
Fig. 2
die Barre mit einer Wirkelementfassung von der Seite,
Fig. 3
ein Zwischenstück und
Fig. 4
eine abgewandelte Ausführungsform einer Barrenanordnung.


[0021] Fig. 1 zeigt schematisch eine Wirkelementbarrenanordnung 1 einer Kettenwirkmaschine. Die Barrenanordnung 1 weist eine Barre 2 und mehrere Wirkelementfassungen 3 auf. Jede Wirkelementfassung 3 weist mehrere Wirkelemente 4 auf, die im vorliegenden Fall als Legenadeln ausgebildet sein können. Die Wirkelementfassung 3 weist eine Barrenanlagefläche 5 auf, mit der sie an der Barre 3 anliegt. Wie weiter unten beschrieben werden wird, ist jede Wirkelementfassung 3 lösbar an der Barre 2 befestigt.

[0022] In Fig. 1 sind drei Wirkelementfassungen 3 dargestellt. Die rechte Wirkelementfassung 3 liegt lediglich an der Barre 2 an, ohne hier bereits befestigt zu sein.

[0023] Man kann erkennen, dass die Wirkelementfassung 3 eine Ausnehmung 6 aufweist, die zum Rand der Wirkelementfassung 3 hin offen ist und zwar an der Seite der Wirkelementfassung 3, die von den Wirkelementen 4 abgewandt ist.

[0024] Die Ausnehmung 6 wird seitlich durch zwei Schenkel 7, 8 begrenzt, so dass die Ausnehmung im Wesentlichen die Form eines "U" hat. Der Boden des "U" muss allerdings nicht gekrümmt sein. Das "U" kann auch eine annähernd rechteckige Form aufweisen.

[0025] Die Barre 2 weist eine Gewindebohrung 9 auf, in die eine Schraube 10 (Fig. 2) oder ein entsprechender Gewindebolzen eingeschraubt werden kann. Da die Wirkelementfassung 3 die offene Ausnehmung 6 aufweist, kann die Wirkelementfassung 3 auch an der Barre 2 montiert werden, wenn die Schraube 10 bereits in die Barre 2 eingeschraubt worden ist.

[0026] Die in Fig. 1 rechts dargestellte Wirkelementfassung 3 ist noch nicht an der Barre 2 befestigt.

[0027] Um die Befestigung zu bewirken, ist ein Zwischenstück 11 vorgesehen, das auch als "Klemmplatte" bezeichnet werden kann und flächig auf die Wirkelementfassung 3 wirkt. Das Zwischenstück 11 überdeckt auch die Schenkel 7, 8. Das Zwischenstück 11 ist verdrehgesichert. Es kann nur in einer oder einer kleinen Anzahl von Drehwinkellagen auf die Wirkelementfassung 3 wirken. Damit ist sichergestellt, dass man immer eine vorbestimmte Spannkraftverteilung auf die Wirkelemenfassung 3 erhält.

[0028] Die Wirkelementfassung 3 wird endgültig an der Barre 2 befestigt, wenn die oben erwähnte Schraube 10 in die Barre 2 eingeschraubt wird, siehe die linke Wirkelementfassung.

[0029] Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Form eines Zwischenstücks 11. Das Zwischenstück 11 weist eine Vorsprunganordnung mit zwei Vorsprüngen 12, 13 auf, die dann, wenn das Zwischenstück 11 auf der Wirkelementfassung 3 aufliegt, die beiden Schenkel 7, 8 außen umgreifen. Die Schenkel 7, 8 haben in diesem Fall eine entsprechend ausgebildete Außenseite, die mit den schrägen Innenseiten der Vorsprünge 12, 13 zusammenarbeiten. Wenn also das Zwischenstück 11 durch die Schraube 10 auf die Wirkelementfassung 3 gespannt wird, dann verhindern die Vorsprünge 12, 13, dass sich die Schenkel 7, 8 spreizen können. Dies hätte unter Umständen eine unerwünschte Verformung der Wirkelementfassung 3 zur Folge.

[0030] Man kann auch vorsehen, dass die Vorsprünge 12, 13 nicht auf die Außenseite der Schenkel 7, 8 wirken, sondern in den Schenkeln 7, 8 entsprechende Vertiefungen vorgesehen sind, in die die Vorsprünge 12, 13 eintreten können. In diesem Fall muss das Zwischenstück 11 nicht eine größere Breite als die Wirkelementfassung 3 aufweisen.

[0031] Die Schraube 10 ist von einem O-Ring 14 umgeben. Der O-Ring 14 hat eine Dicke, die im entspannten Zustand geringfügig größer ist als die Dicke der Wirkelementfassung 3. Der O-Ring 14 bildet eine Federanordnung, die das Zwischenstück 11 dann, wenn die Schraube 10 etwas gelöst ist, von der Barre 2 wegdrückt.

[0032] Die Barre 2 weist einen Anschlag 15 auf, an dem die Schenkel 7, 8 der Wirkelementfassung 3 anliegen können, wenn die Wirkelementfassung 3 an der Barre 2 montiert ist. Der Anschlag 15 bildet damit eine Positionierhilfe. Er bildet darüber hinaus aber auch eine Verdrehsicherung, so dass die Wirkelementfassung 3 mit einer vorbestimmten Ausrichtung an der Barre 2 montiert werden kann, wobei sich diese Ausrichtung auch dann nicht ändert, wenn die Schraube 10 angezogen wird.

[0033] Für ein Auswechseln einer Wirkelementfassung 3 sind nun folgende Schritte erforderlich. Zuerst muss die Schraube 10 etwas gelöst werden. Hierfür reicht in der Regel eine Umdrehung aus. Die Schraube 10 kann also in der Barre 2 verbleiben. Sie kann damit nicht verloren gehen.
Sobald die Schraube 10 soweit gelöst ist, dass das Zwischenstück 11 die Wirkelementfassung 3 nicht mehr gegen die Barre 2 drückt, kann die Wirkelementfassung 3 in Richtung des Doppelpfeils 16 von der Barre 2 abgezogen werden. Diese Richtung des Doppelpfeils 16 verläuft etwa senkrecht zur Längserstreckung der Barre 2. Das Zwischenstück 11 bleibt dabei in einem gewissen Abstand zur Barre 2, weil der O-Ring 14 ein Annähern des Zwischenstücks 11 an die Barre 2 verhindert.

[0034] Man kann dann eine neue oder überarbeitete Wirkelementfassung 3 in den vom O-Ring 14 freigehaltenen Zwischenraum zwischen dem Zwischenstück 11 und der Barre 2 einschieben und zwar so lange, bis die Wirkelementfassung 3 zur Anlage an den Anschlag 15 kommt. Danach muss lediglich die Schraube 10 wieder angezogen werden, wobei wiederum nur eine Umdrehung erforderlich ist, um die notwendige Klemmkraft zu erzeugen. Die Schraube 10 bildet damit ein Klemmelement. Andere Klemmelemente sind möglich, beispielsweise ein Spannhebel oder dergleichen.

[0035] Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Barre 2. Die Barre 2 weist einen Grundkörper 17 auf, an dem mehrere Trägerelemente 18 befestigt sind. Die Trägerelemente sind in Längsrichtung der Barre 2 hintereinander angeordnet, bezogen auf die Darstellung der Figur 4 also senkrechte Zeichenebene. Die Trägerelemente sind montierbar und demontierbar am Grundkörper 17 befestigt. Sie haben eine Länge von beispielsweise 21 Zoll, also 53,34cm. Eine derartige Länge lässt sich noch gut handhaben und mit der gewünschten Genauigkeit am Grundkörper 17 befestigen.

[0036] Die Trägerelemente können zuvor schon mit den Wirkelementfassungen 3 bestückt worden sein und man kann die Wirkelemente 4 gerichtet haben. Dies kann auch maschinell erfolgen, weil dieses Richten nicht an der Kettenwirkmaschine 1 vorgenommen werden muss, sondern an einer Position, wo genügend Platz für die Handhabung zur Verfügung steht.

[0037] Die Schraube 10 und das Zwischenstück 11 sind dann an dem Trägerelement 18 befestigt.

[0038] Wenn ein turnusgemäßer Austausch der Wirkelemente erforderlich ist, können die Trägerelemente 18 insgesamt ausgetauscht werden. Wenn nur eine einzelne Wirkelementfassung defekt ist und ausgetauscht werden muss, kann man die Schraube 10 lösen und die entsprechende Wirkelementfassung 3 entnehmen.

[0039] Die Befestigung der Trägerelemente 18 am Grundkörper 17 ist nicht näher dargestellt. Sie kann beispielsweise durch Schrauben erfolgen.


Ansprüche

1. Wirkelement-Barrenanordnung (1) einer Kettenwirkmaschine mit einer Barre (2) und mehreren Wirkelementfassungen (3), von denen jede mehrere Wirkelemente (4) aufweist, wobei die Wirkelementfassungen (3) mit einer Barrenanlagefläche (5) an der Barre (2) anliegen und lösbar an der Barre (2) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Wirkelementfassung (3) eine zu einer Seite offene Ausnehmung (6) aufweist, in der ein mit der Barre (2) verbundenes Klemmelement (10) angeordnet ist, das von einer der Barrenanlagefläche (5) gegenüberliegenden Seite auf die Wirkelementfassung (3) wirkt.
 
2. Barrenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (6) auf der den Wirkelementen (4) abgewandten Seite der Wirkelementfassung (3) angeordnet ist.
 
3. Barrenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (6) seitlich von zwei Schenkeln (7, 8) begrenzt ist und das Klemmelement (10) auf die Schenkel wirkt.
 
4. Barrenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Klemmelement (10) und der Wirkelementfassung (3) ein flächig auf die Wirkelementfassung (3) wirkendes verdrehgesichertes Zwischenstück (11) angeordnet ist.
 
5. Barrenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (11) eine Vorsprunganordnung (12, 13) aufweist, die in Richtung auf die Barre (2) gerichtet ist und einem Spreizen der Schenkel (7, 8) entgegenwirkt.
 
6. Barrenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkelementfassung (3) eine an die Vorsprunganordnung (12, 13) angepasste Gegengeometrie aufweist, die mit der Vorsprunganordnung (12, 13) zusammenwirkt.
 
7. Barrenanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Federanordnung in eine von der Barre (2) wegweisende Richtung auf das Zwischenstück (11) wirkt.
 
8. Barrenanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung einen O-Ring (14) aufweist, der das Klemmelement (10) umgibt.
 
9. Barrenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Barre (2) einen Anschlag (15) für die Wirkelementfassung (3) aufweist.
 
10. Barrenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (10) als Schraube oder Gewindebolzen ausgebildet ist.
 
11. Barrenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Barre (2) einen Grundkörper (17) und eine sich in Längsrichtung des Grundkörpers erstreckende Trägerelementanordnung aufweist, wobei das Klemmelement (10) an der Trägerelementanordnung angeordnet ist und die Trägerelementanordnung demontierbar am Grundkörper (17) befestigt ist.
 
12. Barrenanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerelementanordnung mehrere Trägerelemente (18) aufweist, die in Längsrichtung der Barre (2) nebeneinander angeordnet sind.
 




Zeichnung