[0001] Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges, insbesondere zweilagiges Papier, insbesondere
für die Verwendung zur Herstellung von Wellkarton, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Papiers.
[0002] In der Papierherstellung werden seit langem zwei unterschiedliche Arten von Fasern
verwendet, um daraus eine Faserstoffzusammensetzung, die sogenannte Pulpe, herzustellen,
die dann in einer dünnen Schicht auf ein Sieb ausgebracht und nachfolgend entwässert,
von dem Sieb als Bahn abgelöst und zu dem fertigen Papier weiter entwässert und endgetrocknet
wird. Diese Fasern sind einmal sogenannte Frischfasern, die aus frischem Zellstoff,
typischerweise Holzabschnitten bzw. Holzschnitzeln gewonnen und soweit aufgebrochen
werden, dass sie Fibrillen bilden, mit denen sie später in dem Papier eine feste Verbindung
untereinander eingehen. Weiterhin werden zu Papierherstellung auch Altpapierfasern,
also solche Fasern verwendet, die aus aus dem Recyclingkreislauf zurück gewonnenem
Papier, dem Altpapier, gewonnen werden. Die Verwendung von Altpapierfasern ist, da
sie einen zweiten Zyklus oder sogar mehrere weitere Zyklen des Fasermaterials ermöglicht,
unter Umweltgesichtspunkten vorteilhaft. Einerseits kann das Altpapier als wertvoller
Rohstoff wiederverwertet werden, andererseits werden für die Papierherstellung weniger
Frischfasern benötigt, sodass hierfür der Natur weniger Holz entnommen werden muss.
[0003] Problematisch bei Altpapierfasern ist jedoch, dass diese gegenüber den Frischfasern
in der Regel kleinteiliger sind und deshalb, insbesondere wenn sie bereits mehrfach
den Recyclingprozess durchlaufen haben, eine schlechtere Bindung innerhalb des Papiers
ergeben, damit eine geringere Reißfestigkeit des Papiers.
[0004] Daher wurden früher vielfach Altpapierfasern mit Frischfasern vermengt, um so einerseits
das Altpapier wieder zu verwenden, andererseits eine ausreichende Reißfestigkeit des
erzeugten Papiermaterials zu erhalten.
[0005] Heutzutage wird das anfallende Altpapier sehr dezidiert in unterschiedliche Qualitäten
sortiert. So wird zum Beispiel unterschieden zwischen:
- recyceltem, zuvor aus Frischfasern hergestelltem Kraftkarton oder Kraftpapier, welches
besonders lange Zellstofffasern enthält,
- herkömmlichem Papier oder Karton, das bzw. der aus gewerblichen Abfällen stammt,
- unbedrucktem weißen Papier (zum Beispiel aus Druckereien oder Buchbinderereien stammende
Abschnitte von unbedrucktem Papier aus dem Buchdruck),
- nur mit wenig Druckfarbe bedruckten Abschnitten weißen Papiers und
- gemischtem Altpapier aus Haus- oder Gewerbeabfällen.
[0006] Dieser Umstand hat insbesondere dazu geführt, dass heutzutage auch aus reinem Altpapier
Papier hergestellt werden kann, das in seinen Eigenschaften nicht nur die an dieses
gestellten Ansprüche erfüllt, zum Beispiel in Bezug auf die Reißfestigkeit, sondern
das technologisch auch soweit beherrschbar einstellbar ist, dass unterschiedliche
Qualitäten mit besonderen Eigenschaften hergestellt werden können. Aus reinem Altpapier
hergestelltes Papier wird zum Beispiel verwendet, um daraus später in einem Wellpappenwerk
Wellpappe, herzustellen.
[0007] Bekannt ist es auch, Papier, auch solches, das ohne Einsatz von Frischfasern, insbesondere
zu 100 % aus Altpapier, hergestellt wird, mehrlagig, bspw. zweilagig, zu produzieren
mit zwei oder mehr miteinander vergautschten Papierlagen unterschiedlicher Zusammensetzung
und Eigenschaften. Zum Beispiel kann eine Sichtschicht, bzw. Deckschicht aus weißem
Altpapier hergestellt sein, um eine für ein späteres Bedrucken dieser Schicht optisch
ansehnliche und geeignete Schicht zu ergeben, kann eine rückwärtige Schicht, auf der
die Sichtschicht, bzw. Deckschicht, ggf. unter Zwischenanordnung einer Zwischenschicht
oder mehrerer Zwischenschichten, aufgebracht ist, aus einfachem braunen Altpapier
bestehen, welches keine hohen optischen Anforderungen erfüllen muss. Dies ist zum
Beispiel günstig, da weißes Altpapier ein verglichen mit braunem Altpapier hochpreisiger
Rohstoff ist, dessen Verbrauch bei einer mehrlagigen, insbesondere zweilagigen Herstellung
des Papiers reduziert wird. Eine Zwischenschicht (oder auch mehrere Zwischenschichten)
kann (können) dabei insbesondere vorgesehen werden, um ein Durscheinen der rückwärtigen
Schicht durch die Deckschicht zu verhindern.
[0008] Grundsätzlich ist es weiterhin bekannt, neben Altpapier und Frischfasern auch Grasfasern
in der Papierherstellung mit einzusetzen, in der Regel als Beigabe zu Frischfasern
und/oder Altpapierfasern. Grasfasern sind dabei Fasern, die durch eine entsprechende
Aufbereitung aus getrocknetem, halbgetrocknetem oder frischem Süß- und/oder Sauergras
und/oder Seegras und/oder Algen gewonnen werden. Da diese Fasern verglichen mit Frischfasern
oder Altpapierfasern deutlich kürzer sind und deutlich weniger fest in einer Papierlage
miteinander Verbindungen eingehen, ist die Herstellung von Papier aus 100 % derartigen
Fasern, jedenfalls bisher, nicht möglich. Grasfasern werden aber, wie bereits erwähnt,
den Faserzusammensetzungen in der Papierherstellung beigegeben. Verglichen mit Frischfasern
haben Grasfasern zwei Vorteile: Sie sind einerseits kostengünstiger als die Frischfasern.
Nach derzeitigem Preisgefüge liegt der Preis für 1 t Frischfasern bei etwa 800 bis
1000 € im Vergleich zu einem Preis für 1 t Grasfasern von etwa 300-400 €. Desweiteren
sind Grasfasern umweltfreundlicher als Frischfasern, da sie aus einem deutlich schneller
nachwachsenden Rohstoff gewonnen werden können. Verglichen mit Altpapierfasern reduziert
sich der Vorteil allein auf die Umweltfreundlichkeit. Hier sind die Grasfasern den
Altpapierfasern deshalb in der Umweltfreudigkeit überlegen, da Altpapierfasern häufig
mit Druckfarbenresten behaftet sind, und somit in den Papierherstellungsprozess Chemikalien,
oftmals auf mineralölbasierende Chemikalien, aus dem Druckvorgang einbringen, die
den Prozess, insbesondere das Abwasser, belasten. Ein Preisvorteil ergibt sich indes
nicht, da nach aktuellem Preisgefüge Altpapier noch einmal deutlich günstiger zu haben
ist als Grasfasern (der aktuell durchschnittliche Preis für 1 t Altpapier liegt bei
etwa 80-140 €).
[0009] Papier mit beigemengten Grasfasern wird aufgrund insbesondere der Umweltfreundlichkeit
aktuell stark nachgefragt, so z.B. von der Verpackungsindustrie, wo aus mit Grasfasern
versehenem Papier, sogenanntem Graspapier, hergestellte Verpackungen insbesondere
auch im Bereich der Sekundärverpackung von Bio-Lebensmitteln eingesetzt werden. Durch
diese Art von Papier, welches aufgrund der beigemengten Grasfasern auf einer Sichtseite
eine grünliche Optik hat, teilweise die einzelnen Grasfasern als Partikel noch erkennen
lässt, erkennt der Kunde die aus diesem Papier gefertigte Verpackung als umweltgerecht
und nachhaltig, sodass das Gesamtkonzept aus umweltverträglich hergestelltem Lebensmittel
und einer umweltgerecht und nachhaltig hergestellten Verpackung stimmig ist. Dies
gilt insbesondere dann, wenn zudem die eigentliche Trägerfaser des Papiers keine Frischfasern,
sondern eine den Recyclinggedanken stützende Altpapierfasern ist.
[0010] Von Seiten der Anwender des Graspapiers, insbesondere aus der Verpackungsindustrie,
gelangen insoweit immer wieder Forderungen an die Papierhersteller, den Anteil an
Grasfasern in, insbesondere ansonsten auf Basis von Altpapierfasern hergestelltem,
Papier zu erhöhen und/oder dabei zudem optisch ansprechende, gut bedruckbare und den
Charakter eines Graspapiers deutlich zu erkennen gebende Sichtflächen mit einem hohen
Grasanteil zu schaffen.
[0011] Gerade im Bereich der Herstellung von Papier basierend auf Altpapierfasern ist jedoch
eine Beimengungen von Grasfasern nur begrenzt möglich, da bereits die Altpapierfasern
verglichen mit Frischfasern geringere Faserlängen und Fibrillendichte aufweisen und
somit an sich schon ein im Hinblick auf die Reißfestigkeit weniger belastbares Papier
ergeben, sodass die Zugabe von die Reißfestigkeit noch weiter verringernden Grasfasern
in der Menge beschränkt ist.
[0012] Hier nun einen Ansatz zu finden und den Anteil an Grasfasern in einem auf Altpapierfasern
basierten Papier zu erhöhen, bzw. bei einem Papier mit Grasanteil eine eine deutliche
Graspapieroptik aufzeigende Sichtfläche ausbilden zu können, haben sich die Erfinder
zur Aufgabe gemacht.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Papier, insbesondere für die
Verwendung zur Herstellung von Wellpappe, wobei das Papier aus wenigstens zwei miteinander
vergautschten Lagen mit unterschiedlicher Zusammensetzung gebildet ist und wobei das
Papier Altpapierfasern und Grasfasern enthält, vorzugsweise ausschließlich diese beiden
Fasertypen aufweist, und wobei sich das Papier dadurch auszeichnet, dass eine erste
Lage des Papiers als Tragschicht ausgebildet ist und einen maximalen Anteil an Grasfasern
von ca.30 Gew.-% enthält und dass eine zweite Lage des Papiers eine Deckschicht ausbildet
mit einem Anteil an Grasfasern von mindestens 20 Gew.-% und einem Anteil an Altpapierfasern
von maximal 80 Gew.-%. Weiterhin ist in dem erfindungsgemäßen Papier der Anteil an
Grasfasern in der Deckschicht höher, insbesondere deutlich höher, als der Anteil an
Grasfasern in der Tragschicht. Insbesondere kann der Anteil an Grasfasern in der Deckschicht
um wenigstens 5 Gew.-%, vorzugsweise um wenigstens 10 Gew.-%, insbesondere um wenigstens
15 Gew.-% höher liegen als der Anteil an Grasfasern in der Tragschicht, die im Rahmen
der Erfindung insbesondere auch vollkommen ohne Beimengung von Grasfasern hergestellt
sein kann.
[0014] Es wird hier also bewusst ein wenigstens zweilagiges System geschaffen, bei dem eine
erste der Lagen eine Tragschicht bildet, die also für die Stabilität und für wesentliche
technologische Eigenschaften, wie insbesondere die Reißfestigkeit, Sorge trägt und
bei dem eine zweite der Lagen eine Deckschicht ausbildet, die mit einem entsprechend
erhöhten Anteil an Grasfasern gebildet werden kann, da sie selbst keine das System
tragende Stabilität ausbilden muss, sondern von der Tragschicht getragen wird. Diese
Deckschicht kann somit einerseits zu einer Erhöhung des Gesamtanteils an Grasfasern
in dem System beitragen verglichen mit dem geringeren Anteil an Grasfasern in der
Tragschicht. Sie kann andererseits, insbesondere auch zusätzlich, eine optisch ansprechende
und die Graspapieroptik besonders hervorbringende Sichtseite des Papiers ausbilden.
[0015] Es hat sich dabei insbesondere überraschend herausgestellt, dass die die Deckschicht
bildende Lage mit dem hohen Grasfaseranteil nicht nur in einer Papiermaschine stabil
gehalten werden kann bis zum Vergautschen mit der die Tragschicht ausbildenden Lage,
sondern auch, dass diese Lage mit dem hohen Anteil an Grasfasern gleichwohl durch
das Vergautschen ausreichend fest mit der die Tragschicht bildenden Lage verbunden
werden kann, so dass sich für die weitere Verarbeitung und den Gebrauch des Papiers
handhabbare Spaltfestigkeiten erzielen lassen. Im Rahmen der Erfindung kann das Papier
auch mehr als zwei Lagen enthalten, kann oder können zwischen der Tragschicht und
der Deckschicht z.B. eine oder mehrere Zwischenlage(n) vorgesehen sein. In diesem
Fall ist das Vergautschen der Deckschicht mit der Tragschicht insgesamt als ein Vergautschen
der Decksicht mit der oder den Zwischenlage(n), ein Vergautschen der Zwischenlagen
miteinander und ein Vergautschen der der Tragschicht zugewandten Zwischenlage mit
der Tragschicht zu verstehen. Wenn Zwischenlagen zum Einsatz kommen, so können auch
diese Grasfasern enthalten und vorzugsweise wenigstens überwiegend auf aus Altpapier
gewonnenen Fasern basieren, allenfalls einen geringen, vorzugsweise keinen, Anteil
an Frischfasern aufweisen.
[0016] Wenn vorstehend und auch nachfolgend ein Anteil an dem Papier in Gew.-% angegeben
wird, so versteht sich dieser Anteil als ein Anteil gemessen auf eine Trockenmasse
(nach dem Trocknen im Ofen).
[0017] Als Grasfasern werden hierbei Fasern von Süß- und/oder Sauergras und/oder Seegras
und/oder Algen verwendet. Diese können aus getrocknetem, halbgetrocknetem oder frischem
Material gewonnen werden. Die Grasfasern können dabei zum Beispiel wie in der
EP 2 825 699 A1 beschrieben aufbereitet werden, um in der Faserstoffzusammensetzung verwendet zu
werden. Allerdings ist es nicht zwingend erforderlich, dass das Grasmaterial in einem
Verfahrensschritt pelletiert wird. Das Grasmaterial kann ebenso gut als loses Schüttgut
eingesetzt werden. Eine Aufbereitung des Grases für die Gewinnung der Grasfasern kann
weiterhin entsprechend der
DE 10 2013 114 386 A1 erfolgen. Die Faserstoffzusammensetzungen, die für die Herstellung der beiden Lagen
Tragschicht und Deckschicht des zwei- oder mehrlagigen Papieres angesetzt werden,
können zum Beispiel den in der
DE 10 2012 107 193 A1 prinzipiell beschriebenen entsprechen, wobei vorzugsweise für das erfindungsgemäße
Papier keine Frischfasern oder lediglich ein geringer Anteil an Frischfasern, typischerweise
max. 10 Gew.-%, insbesondere maximal 5 Gew.-%, eingesetzt werden.
[0018] Wie bereits erwähnt, bringt die Tragschicht die erforderliche Stabilität des Papiers,
sodass sie nur einen begrenzten maximalen Anteil an Grasfasern aufweisen kann. Dieser
kann zum Beispiel zwischen 20 Gew.-% und 30 Gew.-% liegen, aber auch darunter. So
kann der maximale Anteil an Grasfasern in der Tragschicht auch weiter begrenzt werden
auf z.B. 25 Gew.-% oder 20 Gew.-%. Es ist, wie schon erwähnt, auch denkbar, dass überhaupt
keine Grasfasern in der Tragschicht enthalten sind oder aber nur geringe Anteile wie
zum Beispiel 5 Gew.-%, 10 Gew.-% oder 15 Gew.-% oder jeweils nur maximal ein Anteil
in der angegebenen Größe. Entsprechend kann gemäß einer möglichen Ausgestaltung der
Erfindung ein Mindestanteil an Altpapierfasern in der Tragschicht bei 70 Gew.-% festgelegt
werden, aber auch entsprechend höher, insbesondere auch als verbleibender Rest zu
100 Gew.-% jeweils entsprechend zu den vorstehend genannten Anteilen an Grasfasern,
also in einer Ausgestaltung ohne Zusatz von Frischfasern. Der Anteil an Grasfasern
in der Tragschicht wird in der Regel eingestellt werden nach den Anforderungen an
die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Reißfestigkeit, des Papiers auf der
einen Seite und an einen einzustellenden Gesamtanteil an Grasfasern in dem Papier
auf der anderen Seite. Sofern ein kostengünstiges Papier verlangt ist, wird der Anteil
an Grasfasern in der Tragschicht aktuell eher gering, vorzugsweise bei null, gewählt
werden, da, wie vorstehend erwähnt, derzeit der Preis für Altpapier deutlich unter
dem Preis für Grasmaterial liegt. Wenn sich hier eine Änderung oder gar Tendenzumkehr
der Preise ergibt, so kann dann natürlich eine andere Priorisierung vorherrschen und
ggf. unter Kostengesichtspunkten ein hoher Anteil an Grasfasern auch in der Tragschicht
angestrebt werden.
[0019] Die Deckschicht soll erfindungsgemäß einen möglichst hohen, jedenfalls einen klar
höheren Anteil an Grasfasern aufweisen, um den Gesamtanteil an Grasfasern in dem Papier
erhöhen zu können und/oder der Deckschicht die Optik eines mit hohem Anteil an Grasfasern
versetzten Graspapiers zu verleihen. Allerdings benötigt auch die Deckschicht für
eine Mindestfestigkeit, insbesondere auch im Herstellungsprozess, einen Anteil an
anderen Fasern, vorzugsweise Altpapierfasern. Entsprechend kann der maximale Anteil
an Grasfasern, kann insbesondere der tatsächliche Anteil an Grasfasern, in einem Bereich
zwischen 30 Gew.-% und 70 Gew.-% liegen. Der minimale Anteil an Grasfasern in der
Deckschicht kann z.B. 25 Gew.-%, 30 Gew.-%, 35 Gew.-% oder auch 40 Gew.-% betragen,
je nach Anforderung, die der spätere Anwender an das erfindungsgemäße Papier stellt.
Es ist dabei beispielsweise möglich in der Deckschicht 40 Gew.-%, 50 Gew.-% oder auch
60 Gew.-% oder bis zu solchen Anteilen als maximal Anteil reichende Anteile an Grasfasern
einzubinden. Der verbleibende Anteil wird vorzugsweise mit Altpapierfasern aufgefüllt.
[0020] Für eine weitere technologische Einstellung des Papiers und auch für den Erhalt unterschiedlicher
Eigenschaften der die Tragschicht zeigenden Oberfläche und der die Deckschicht zeigenden
Oberfläche kann insbesondere auch vorgesehen sein, dass die beiden Lagen unterschiedliche
Arten von Altpapierfasern enthalten. So können zum Beispiel in der Deckschicht aus
weißem Altpapier gewonnene Altpapierfasern enthalten sein, um eine gut bedruckbare
Optik zu erhalten, können in der Tragschicht braune Altpapierfasern enthalten sein,
die aus einem kostengünstigeren Rohmaterial gewonnen sind. Die Deckschicht kann aber,
wenn eine braune Optik erwünscht ist, auch Altpapierfasern aus braunem Altpapier enthalten.
Die Altpapierfasern der Tragschicht können zum Beispiel auch aus Kraftkarton oder
Kraftpapier gewonnene Fasern sein, die der Tragschicht eine besonders gute Festigkeit
verleihen. Bei der Wahl derartiger Altpapierfasern für die Tragschicht kann dann zum
Beispiel ein besonders hoher Anteil an Grasfasern auch in der Tragschicht integriert
werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Papier kann insbesondere als Papierbahn in einer Papiermaschine
hergestellt werden. Es wird, wie vorstehend bereits erwähnt, vorzugsweise als ein
Papier hergestellt, welches für die Verwendung in der weiteren Fertigung von Wellpappe,
eingesetzt wird. Für diesen Zweck, aber auch für andere Zwecke, kann es insbesondere
ein Flächengewicht von 80g/m
2 bis 200 g/m
2 aufweisen, vorzugsweise von 125 bis 175 g/m
2.
[0022] Von dieser Gesamtgrammatur des Papiers, die sich in bekannter Weise in der Stärke
des Papiers abbildet, entfällt typischerweise der größere Anteil, ja oft der wesentlich
größere Anteil, auf die Tragschicht. Diese kann bei dem erfindungsgemäßen Papier insbesondere
ein Flächengewicht von 60-170 g/m
2 aufweisen. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Tragschicht die ausreichenden
technologischen Eigenschaften des mehrlagigen, insbesondere zweilagigen, Papieres
gewährleisten kann. Die Deckschicht kann bei dem erfindungsgemäßen Papier typischerweise
ein Flächengewicht von 30-50 g/m
2 aufweisen. In einem typischen mehr-, insbesondere zweilagigen, erfindungsgemäßen
Papier macht die Deckschicht etwa 1/4 bis 1/3 der Gesamtstärke des Papiers aus, trägt
die Tragschicht etwa 2/3 bis 3/4 zu der Gesamtstärke des Papiers bei.
[0023] Wichtig für das erfindungsgemäße Papier ist eine feste Verbindung der vergautschten
Lagen. Insoweit wird für das erfindungsgemäße Papier bevorzugt, dass dieses eine Spaltfestigkeit
bestimmt nach dem International-Scott-Bond-Test nach DIN ISO 16260 von 180 bis 300
J/m
2 aufweist, insbesondere vom 220-300 J/m
2.
[0024] Um eine gute Bedruckbarkeit der Deckschicht zu erreichen, wird bevorzugt, dass das
erfindungsgemäße Papier einen gemäß DIN EN ISO 535 bestimmten Cobb
60 Wert von maximal 40 g/m
2, insbesondere von weniger als 35 g/m
2, vorzugsweise weniger als 30 g/m
2 aufweist. Die Einstellung des Cobb
60 Wertes, der ein Maß für die Wasseraufnahme des Papiers ist, erfolgt in der in der
Papierherstellung bekannten Weise durch Zugabe von Leim und/oder Stärke in die noch
nasse bzw. feuchte Papierbahn vor dem typischerweise im Durchlauf über Trockenzylinder
durchgeführten Trocknen. Für bestimmte Anwendungen wird eine hohe Saugfähigkeit des
Papiers gefordert, also ein hoher Cobb
60 Wert. Dies ist bspw. für Wellenstoff, also die Papierlage, die in Wellpappe die Zwischenschicht
ausbildet, gefordert. Für ein solches Papier können dann auch höhere Cobb
60 Werte eingestellt werden, kann insbesondere ohne jegliche Zugabe von Leim oder Stärke
gearbeitet werden.Ein erfindungsgemäßes Papier kann insbesondere in einer Papiermaschine
hergestellt werden. Dazu werden zunächst in einer an sich bekannten Weise in getrennten
Pulpern, einem für das Material der Tragschicht und einem für das Material der Deckschicht,
die eingesetzten Fasermaterialien eingebracht, hier also Altpapierfasern und Grasfasern.
Die Grasfasern können, bevor diese in den Pulper gegeben werden, in der wie aus dem
beschriebenen Stand der Technik bekannten Weise behandelt sein, insbesondere fibrillierend
aufgemahlen. In der Papiermaschine wird dann eine erste Faserstoffzusammensetzung,
die aus einem ersten der Pulper entnommen ist, die ggf. noch einmal in weiteren Separatoren,
Refinern und/oder Bütten gesichtet worden ist und die Wasser, Grasfasern in einem
maximalen Anteil von 30 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse, sowie Altpapierfasern
enthält, auf ein erstes Sieb aufgebracht. Diese Faserstoffzusammensetzung bildet eine
erste Lage, die Tragschicht, aus. In dieser Faserstoffzusammensetzung kann der Anteil
an Altpapierfasern insbesondere bei wenigstens 70 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse,
liegen.
[0025] Parallel wird bei dem Verfahren eine zweite Faserstoffzusammensetzung, die aus einem
zweiten der Pulper entnommen ist, die ggf. noch einmal in weiteren Separatoren, Refinern
und/oder Bütten gesichtet worden ist und die Grasfasern in einem minimalen Anteil
von 20 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse, in jedem Fall aber einen höheren Anteil
an Grasfasern als die erste Faserstoffzusammensetzung, enthält und die Altpapierfasern
in einem maximalen Anteil von unter 80 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse, enthält,
auf ein zweites Sieb aufgebracht. Die aus den Fasermassen auf den beiden Sieben gebildeten
Bahnen werden nach gegebenenfalls erstem Entwässern zusammengebracht und zu einer
zweilagigen Papierbahn vergautscht. Es kann im Rahmen der Erfindung auch vorgesehen
sein, dass eine auf einem weiteren Sieb aufgebrachte Faserstoffzusammensetzung eine
weitere Bahn, zum Beispiel als eine Zwischenlage, ausbildet, die nach gegebenfalls
erstem Entwässern mit den beiden vorstehend beschriebenen Bahnen zusammengebracht
wird. Auch können mehrere solcher weiterer Bahnen gebildet und entsprechend mit en
beiden vorstehend beschriebenen Bahnen zusammengebracht werden. Die so entstandene
zwei- oder mehrlagige Papierbahn wird dann weiter entwässert und schließlich getrocknet
in einer in der Papierstellung bekannten Weise, insbesondere mit einer Trocknung im
Durchlauf durch Trockenzylinder. Das so entstandene, bahnförmige Papier wird abschließend
zu einer Rolle aufgewickelt und kann dann transportiert und für die weitere Verarbeitung
genutzt werden. In entsprechender angepasster Einstellung der Gewichtsanteile in den
Faserstoffzusammensetzungen kann dann ein Papier mit den vorstehend bezeichneten Gewichtsanteilen
an Altpapierfasern bzw. Grasfasern erreicht werden. In dem Herstellungsverfahren wird
desweiteren eine an sich bekannte Aufbereitung des Rejekts und eine Rückführung der
aus dem Rejekt gewonnenen Fasern in die Zuführung der Faserstoffzusammensetzung durchgeführt.
[0026] Die Anteile an Grasfasern und/oder Altpapierfasern in den Faserstoffzusammensetzungen
für die Herstellung der beiden Bahnen für die Tragschicht und die Deckschicht können
entsprechend den Anforderungen und insbesondere mit den vorstehend im Rahmen der Beschreibung
des erfindungsgemäßen Papiers genannten Gewichtsanteilen gewählt werden.
[0027] Ein erfindungsgemäßes, zweilagig gebildetes Papier kann zum Beispiel, wenn es in
der Tragschicht 75 Gew.-% Altpapierfasern und 25 Gew.-% Grasfasern enthält und die
Tragschicht bei einem Gesamtflächengewicht des Papiers von 150 g/m
2 einen Anteil von 110 g/m
2 ausmacht, die Deckschicht 40 g/m
2 an Flächengewicht beisteuert und einen Anteil an Grasfasern von 50 Gew.-% enthält,
insgesamt über 30 Gew.-% Grasfasern enthalten und dabei weiterhin ausreichend Stabilität,
insbesondere Reißfestigkeit zeigen. Hinzu kommt, dass die Deckschicht mit dem besonders
hohen Anteil an Grasfasern den Zusatz dieses Materials besonders gut erkennen lässt,
eine entsprechend die Eigenschaft des Papiers als Graspapier betonende Optik aufweist.
[0028] Es ist hier also erkennbar, dass mit der Erfindung ein neuartiges Papier und ein
Herstellungsverfahren für ein solches angegeben wird, das in der Kombination aus Altpapierfasern
und Grasfasern in der Verwendung für die Herstellung eines solchen Papiers einen hohen
Anteil an Grasfasern zu verwenden ermöglicht, ohne dabei die geforderten technologischen
Eigenschaften, insbesondere die Stabilität und Reißfestigkeit des Papiers, zu gefährden,
und/oder bei dem die die Deckschicht aufzeigende Seite des Papiers eine den Charakter
des Graspapiers besonders gut erkennen lassende Optik aufweist.
[0029] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und aus den dabei in Bezug genommenen Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Herstellung einer Grasfasern enthaltenden Papierbahn
als Einzelbahn nach dem Stand der Technik und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Herstellung einer aus einer Tragschicht und einer
einen hohen Anteil an Grasfasern enthaltenden Deckschicht zusammengefügten, zweilagigen
Papierbahn gemäß der Erfindung.
[0030] In Figur 1 ist zunächst eine herkömmliche Vorgehensweise für die Herstellung eines
einlagigen Papiers in sehr schematischer Darstellung gezeigt. Eine Papierbahn 1 wird
in an sich bekannter Weise in einer Papiermaschine durch Aufbringen von auf Altpapier
basierender Fasermasse auf ein Sieb und erstes Entwässern sowie anschließendes Trocknen
hergestellt und dann auf eine Papierrolle aufgewickelt. Dabei ist bekannt, dass dem
so als Papierbahn 1 hergestellten Papier, genauer dass der Faserstoffzusammensetzung,
ein Anteil an Grasfasern zugesetzt wird. Der mögliche Anteil an zugegebenen Grasfasern
ist allerdings begrenzt, da Grasfasern im Vergleich zu den ohnedies nicht besonders
langen Fasern des Altpapiers noch einmal kürzer sind, damit weniger Festigkeit in
dem Faserverbund des Papiers bewirken können. Um die erforderliche Reißfestigkeit
und sonstigen technologischen Eigenschaften des Papiers zu erhalten, ist die Beimengung
von Grasfasern zu einem ansonsten auf Altpapier basierenden Faserstoffgemisch für
die Papierherstellung begrenzt, typischerweise auf maximal 20 bis 30 Gew.-%.
[0031] Um den Anforderungen aus den Kreisen der Abnehmer und Anwender solchen Papiers gerecht
zu werden, die insbesondere aufgrund von ökologischen Erwägungen zum einen nach einem
höheren Gesamtanteil an Grasfasern im dem Papier streben und zum anderen auch eine
Optik des Papiers, jedenfalls auf eine Sicht-, bzw. Deckfläche verlangen, die die
im Papier enthaltenen Grasfasern, also einen "Graspapiercharakter" deutlich erkennen
lassen, haben die Erfinder nun eine andere Vorgehensweise für die Herstellung eines
solchen Papiers erdacht, die in Figur 2 schematisch dargestellt ist.
[0032] Dort wird eine Papierbahn 10 mehrlagig, hier zweilagig, hergestellt. Dazu wird eine
erste Papierschicht, eine Tragschicht 11, durch Aufbringen einer ersten Faserstoffzusammensetzung
auf ein erstes Sieb einer Papiermaschine, z.B. auf ein Untersieb, gebildet. Parallel
wird eine zweite Papierschicht, eine Deckschicht 12, durch Aufbringen einer zweiten
Faserstoffzusammensetzung auf ein zweites Sieb einer Papiermaschine, z.B. auf ein
Obersieb, gebildet. Die Tragschicht 11 enthält dabei einen hohen Anteil an Altpapierfasern,
z.B. Altpapierfasern in einem Anteil von wenigstens 70 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse.
Die Deckschicht 12 zeichnet sich dagegen durch einen hohen Anteil an Grasfasern aus,
nämlich mindestens 20 Gew.-% in der Trockenmasse. Der Anteil an Grasfasern in der
Deckschicht 12 kann insbesondere zwischen 30 und 70 Gew.-% betragen. Auch die Tragschicht
11 kann Grasfasern enthalten, wobei der Anteil an Grasfasern dort maximal 30 Gew.-%
begrenzt ist, vorzugsweise auf maximal 25 Gew.-%, insbesondere maximal 20 Gew.-%,
und wobei der Anteil an Grasfasern in der Deckschicht 12 in jedem Fall höher ist,
insbesondere deutlich höher ist, als ein Anteil an Grasfasern in der Tragschicht 11.
Bevorzugt ist der Rest der Trockenmasse in der Tragschicht 11 vollständig durch Altpapierfasern
gebildet. Dort können allerdings auch - bevorzugt jedoch in nur geringem Anteil -
Frischfasern enthalten sein. So wird die Tragschicht 11 ausreichend stabil gebildet,
um die Reißfestigkeit und auch weitere von dem Papier der Papierbahn 10 geforderte
Eigenschaften erfüllen zu können.
[0033] In der Deckschicht 12 ist der nicht durch Grasfasern gebildete Anteil an Fasern bevorzugt
ebenfalls vollständig durch Altpapierfasern realisiert, wobei auch hier ein - vorzugsweise
geringer - Anteil an Frischfasern enthalten sein kann. Die Deckschicht 12 ist dabei
aufgrund des hohen Anteils an Grasfasern an sich nicht in einer solchen Weise ausreichend
stabil und erfüllt als solche nicht die technologischen Eigenschaften, die von dem
Papier in der Papierbahn 10 verlangt werden.
[0034] Durch das Zusammenführen der beiden Bahnen aus Tragschicht 11 und Deckschicht 12
an der Position 13 und durch dort vorgenommenes Vergautschen der beiden Bahnen wird
dann die zweilagige Papierbahn 10 erhalten, die - vorrangig aufgrund der Eigenschaften
der Tragschicht 11 - die geforderten technologischen Eigenschaften aufweist. Diese
Papierbahn 10 wird, nach dem weiteren Entwässern und Trocknen, typischerweise auf
einer Papierrolle 14 aufgewickelt.
[0035] Die Papierbahn 10 kann insbesondere ein Flächengewicht von 80 bis 200 g/m
2 aufweisen. Das Papier kann z.B. ein solches sein, dass in einer späteren Verwendung
in der Herstellung von Wellpappe eingesetzt wird.
[0036] Die Tragschicht 11 kann insbesondere ein Flächengewicht von 60 bis 170 g/m
2 aufweisen. Die Deckschicht 12 kann insbesondere ein Flächengewicht von 30 bis 50
g/m
2 aufweisen. Durch eine Einstellung des Verhältnisses der Stärken, also Flächengewichte,
der Tragschicht 11 und der Deckschicht 12 kann eine Einstellung der geforderten technologischen
Eigenschaften und ferner auch eine Einstellung des Anteils an Grasfasern in der zweilagigen
Papierbahn 10 erfolgen (bei voreingestellten Anteilen an Grasfasern in der Deckschicht
12 und ggf. auch der Tragschicht 11).
[0037] Die zweilagige Papierbahn 10 hat vorzugsweise eine Spaltfestigkeit, bestimmt nach
dem International-Scott-Bond-Test nach DIN ISO 16260, von 180 bis 300 J/m
2, insbesondere von 220 bis 300 J/m
2.
[0038] Für die Deckschicht 12 wird vorzugsweise ein Cobb
60 Wert nach DIN EN ISO 535 von maximal 40 g/m
2, insbesondere von weniger als 35 g/m
2, vorzugsweise weniger als 30 g/m
2, eingestellt. Dies wird durch eine an sich bekannte Zugabe von Leim und/oder Stärke
erhalten.
[0039] Um eine bestimmte Optik der Deckschicht 12 zu erhalten, kann z.B. vorgesehen sein,
dass die dort eingesetzten Altpapierfasern aus weißem Altpapier gewonnenen Fasern
sind. Gerade in einer weißgrundigen Deckschicht lassen sich die grünlichen Grasfasern
gut erkennen und werden so von den Betrachtern eines aus dem erfindungsgemäßen Papier
hergestellten Endprodukts, das die Deckschicht 12 als Sichtfläche aufweist, gut wahrgenommen.
[0040] Es ist aus der vorhergehenden Beschreibung noch einmal ersichtlich geworden, welche
Vorteile das erfindungsgemäße Papier und das Verfahren zu dessen Herstellung in sich
tragen. Insbesondere ist deutlich geworden, dass zum Einen der Gesamtanteil an Graspapierfasern
in einem auf Altpapierfasern basierend hergestellten Papier erhöht und in einer sehr
frei gestaltbaren Weise eingestellt werden kann, dass zugleich eine Deckschicht, die
später insbesondere als Sichtfläche dienen kann, erhalten werden kann, in der ein
besonders hoher Anteil an Grasfasern eingebunden ist, die eine entsprechend den "Graspapiercharakter"
des Papiers sehr gut erkennen lassende Optik aufweist.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Papierbahn
- 2
- Papierrolle
- 10
- Papierbahn
- 11
- Tragschicht
- 12
- Deckschicht
- 13
- Position
- 14
- Papierrolle
1. Papier (10), insbesondere für die Verwendung zur Herstellung von Wellpappe, wobei
das Papier (10) aus wenigstens zwei miteinander vergautschten Lagen mit unterschiedlicher
Zusammensetzung gebildet ist und wobei das Papier (10) Altpapierfasern und Grasfasern
enthält, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Lage des Papiers (10) als Tragschicht (11) ausgebildet ist und einen maximalen
Anteil an Grasfasern von 30 Gew.-% enthält, dass eine zweite Lage des Papiers (10)
eine Deckschicht (12) ausbildet mit einem minimalen Anteil an Grasfasern von 20 Gew.-%
und einem maximalen Anteil an Altpapierfasern von 80 Gew.-% und dass der Anteil an
Grasfasern in der Deckschicht (12) höher ist als der Anteil an Grasfasern in der Tragschicht
(11).
2. Papier (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Grasfasern in der Deckschicht (12) um wenigstens 5 Gew.-%, insbesondere
um wenigstens 10 Gew.-%, besonders bevorzugt um wenigstens 15 Gew.-% höher ist als
der Anteil an Grasfasern in der Tragschicht (11).
3. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Grasfasern in der Tragschicht (11) maximal 25 Gew.-%, insbesondere
maximal 20 Gew.-% beträgt.
4. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Grasfasern in der Deckschicht (12) 20 bis 70 Gew.-%, beträgt.
5. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der minimale Anteil an Grasfasern in der Deckschicht (12) 25 Gew.-%, insbesondere
30 Gew.-%, vorzugsweise 35 Gew.-%, besonders bevorzugt 40 Gew.-%, beträgt.
6. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht einen minimalen Anteil an Altpapierfasern von 70 Gew.-% aufweist.
7. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es keine Frischfasern enthält.
8. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen unterschiedliche Arten von Altpapierfasern enthalten.
9. Papier (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Deckschicht (12) aus weißem Altpapier gewonnene Altpapierfasern enthalten
sind und dass in der Tragschicht (12) braune Altpapierfasern enthalten sind.
10. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Tragschicht (11) Altpapierfasern aus Kraftpapier oder Kraftkarton enthalten
sind.
11. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Flächengewicht von 80 bis 200 g/m2, insbesondere von 125 bis 175 g/m2 aufweist.
12. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (11) ein Flächengewicht von 60 bis 170 g/m2 aufweist.
13. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Decksicht (12) ein Flächengewicht von 30 bis 50 g/m2 aufweist.
14. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Spaltfestigkeit bestimmt nach dem International-Scott-Bond-Test nach DIN ISO
16260 von 180 bis 300 J/m2, insbesondere von 220 bis 300 J/m2.
15. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Cobb60 Wert der Deckschicht (12) nach DIN EN ISO 535 von maximal 40 g/m2, insbesondere von weniger als 35 g/m2, vorzugsweise weniger als 30 g/m2.
16. Verfahren zum Herstellen eines Papiers nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
folgenden in einer Papiermaschine ausgeführten Schritten:
• bahnförmiges Aufbringen einer ersten Faserstoffzusammensetzung enthaltend Wasser,
Grasfasern in einem maximalen Anteil von 30 Gew.-% oder weniger, bezogen auf die Trockenmasse,
sowie Altpapierfasern auf ein erstes Sieb;
• bahnförmiges Aufbringen einer zweiten Faserstoffzusammensetzung enthaltend Wasser,
Grasfasern in einem minimalen Anteil von 20 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse,
sowie Altpapierfasern in einem maximalen Anteil von 80 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse,
auf ein zweites Sieb, wobei die zweite Faserstoffzusammensetzung einen höheren Anteil
an Grasfasern aufweist als die erste Faserstoffzusammensetzung;
• Vergautschen der auf den Sieben gebildeten Bahnen zu einer wenigstens zweilagigen
Papierbahn;
• Trocknen der Papierbahn.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Papier (10), insbesondere für die Verwendung zur Herstellung von Wellpappe, wobei
das Papier (10) aus wenigstens zwei miteinander vergautschten Lagen mit unterschiedlicher
Zusammensetzung gebildet ist und wobei das Papier (10) Altpapierfasern und Grasfasern
enthält, wobei die Grasfasern Fasern von Süß- und/oder Sauergras und/oder Seegras
und/oder Algen sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Lage des Papiers (10) als Tragschicht (11) ausgebildet ist und einen maximalen
Anteil an Grasfasern von 30 Gew.-% oder keine Grasfasern enthält, dass eine zweite
Lage des Papiers (10) eine Deckschicht (12) ausbildet mit einem minimalen Anteil an
Grasfasern von 20 Gew.-% und einem maximalen Anteil an Altpapierfasern von 80 Gew.-%
und dass der Anteil an Grasfasern in der Deckschicht (12) höher ist als der Anteil
an Grasfasern in der Tragschicht (11).
2. Papier (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Grasfasern in der Deckschicht (12) um wenigstens 5 Gew.-%, insbesondere
um wenigstens 10 Gew.-%, besonders bevorzugt um wenigstens 15 Gew.-% höher ist als
der Anteil an Grasfasern in der Tragschicht (11).
3. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Grasfasern in der Tragschicht (11) maximal 25 Gew.-%, insbesondere
maximal 20 Gew.-% beträgt.
4. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Grasfasern in der Deckschicht (12) 20 bis 70 Gew.-%, beträgt.
5. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der minimale Anteil an Grasfasern in der Deckschicht (12) 25 Gew.-%, insbesondere
30 Gew.-%, vorzugsweise 35 Gew.-%, besonders bevorzugt 40 Gew.-%, beträgt.
6. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht einen minimalen Anteil an Altpapierfasern von 70 Gew.-% aufweist.
7. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es keine Frischfasern enthält.
8. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen unterschiedliche Arten von Altpapierfasern enthalten.
9. Papier (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Deckschicht (12) aus weißem Altpapier gewonnene Altpapierfasern enthalten
sind und dass in der Tragschicht (12) braune Altpapierfasern enthalten sind.
10. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Tragschicht (11) Altpapierfasern aus Kraftpapier oder Kraftkarton enthalten
sind.
11. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Flächengewicht von 80 bis 200 g/m2, insbesondere von 125 bis 175 g/m2 aufweist.
12. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragschicht (11) ein Flächengewicht von 60 bis 170 g/m2 aufweist.
13. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Decksicht (12) ein Flächengewicht von 30 bis 50 g/m2 aufweist.
14. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Spaltfestigkeit bestimmt nach dem International-Scott-Bond-Test nach DIN ISO
16260 von 180 bis 300 J/m2, insbesondere von 220 bis 300 J/m2.
15. Papier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Cobb60 Wert der Deckschicht (12) nach DIN EN ISO 535 von maximal 40 g/m2, insbesondere von weniger als 35 g/m2, vorzugsweise weniger als 30 g/m2.
16. Verfahren zum Herstellen eines Papiers nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
folgenden in einer Papiermaschine ausgeführten Schritten:
• bahnförmiges Aufbringen einer ersten Faserstoffzusammensetzung enthaltend Wasser,
optional Grasfasern in einem maximalen Anteil von 30 Gew.-% oder weniger, bezogen
auf die Trockenmasse, sowie Altpapierfasern auf ein erstes Sieb;
• bahnförmiges Aufbringen einer zweiten Faserstoffzusammensetzung enthaltend Wasser,
Grasfasern in einem minimalen Anteil von 20 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse,
sowie Altpapierfasern in einem maximalen Anteil von 80 Gew.-%, bezogen auf die Trockenmasse,
auf ein zweites Sieb, wobei die zweite Faserstoffzusammensetzung einen höheren Anteil
an Grasfasern aufweist als die erste Faserstoffzusammensetzung;
• Vergautschen der auf den Sieben gebildeten Bahnen zu einer wenigstens zweilagigen
Papierbahn;
• Trocknen der Papierbahn,
wobei die Grasfasern Fasern von Süß- und/oder Sauergras und/oder Seegras und/oder
Algen sind.