[0001] Die Erfindung betrifft ein Halteelement eines Beschlagteils eines Treibstangenbeschlages
in einer Beschlagnut mit einem Halteabschnitt zur Befestigung an dem Beschlagteil
und mit federnden Schenkeln zur Abstützung in der Beschlagnut.
[0002] Ein solches Halteelement ist beispielsweise aus der
EP 3 067 495 A1 bekannt. Bei diesem Haltelement weisen die federnden Schenkel mehrere Raststufen
auf. Diese Raststufen dienen zur Hintergreifung von Hinterschneidungen der Beschlagnut.
Durch die Mehrzahl an Raststufen lässt sich das Halteelement in unterschiedlichen
Beschlagnuten und Profilen einsetzen. Hierdurch ist das Haltelement ein sehr kompliziert
aufgebautes Bauteil.
[0003] Aus der
EP 2 151 537 A2 ist ein Beschlagteil eines Treibstangenbeschlages bekannt geworden, bei dem ein aus
Federblech gefertigtes Halteelement mit dem Beschlagteil vernietet ist. Das Haltelement
hat zudem die Funktion einer Mittenfixierung, welche mit den federnden Schenkeln verbunden
ist.
[0004] Die
EP 0 892 138 A2 offenbart einen Stulpschienenbeschlag mit einem am Beschlagteil befestigten Halter
und mit daran angeordneten freien Schenkeln. Die freien Schenkel halten den Stulpschienenbeschlag
kraftschlüssig in der Beschlagnut.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Haltelement der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass es einfach aufgebaut ist und für unterschiedliche Beschlagteile
und für unterschiedliche Beschlagnuten angepasst werden kann.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Halteabschnitt an einem
Oberteil und die federnden Schenkel an einem Unterteil befestigt sind und dass das
Oberteil und das Unterteil miteinander verbunden sind.
[0007] Durch diese Gestaltung lässt sich das Halteelement aus zwei einfach zu fertigenden
Bauteilen zusammenstellen. Die Bauteile können für ihre jeweilige Funktion einfach
angepasst und für die jeweilige Kombination von Beschlagteil und Beschlagnut zusammengestellt
werden. Damit ist das Haltelement sehr einfach aufgebaut. Verschiedene Funktionen
des Halteelementes lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung auf
das Oberteil und das Unterteil einfach trennen, wenn das Oberteil einen Halsabschnitt
zur Durchdringung eines Langlochs einer Treibstange hat und wenn das Unterteil durch
das Oberteil von dem Beschlagteil beabstandet ist. Durch diese Gestaltung lassen sich
Oberteil und Unterteil einfach für verschiedene Beschlagteile und Beschlagnuten anpassen
und zusammenstellen.
[0008] Zur Vereinfachung der Montage des Beschlagteils in der Beschlagnut trägt es gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Oberteil und
das Unterteil zwischen einer Montageposition und einer Halteposition relativ zueinander
bewegbar sind. Vorzugsweise erfolgt die relative Bewegung durch eine axiale Verschiebung.
[0009] Zur weiteren Vereinfachung der Montage des Halteelementes trägt es gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Oberteil und das Unterteil
eine Führung aufweisen, in der das Unterteil gegenüber dem Oberteil zwischen der Montageposition
und der Halteposition verschiebbar ist.
[0010] Das Halteelement weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders große Haltekräfte auf, wenn in der zur Halterung des Beschlagteils in der
Beschlagnut vorgesehenen Halteposition das Oberteil die federnden Schenkel des Unterteils
abstützt. Durch diese Gestaltung lassen sich die federnden Schenkel zur Montage des
Beschlagteils in der Beschlagnut zusammendrücken. Da nach der vollständigen Montage
die federnden Schenkel abgestützt sind, wird deren Zurückfedern und damit ein mögliches
Lösen des Haltelementes aus der Beschlagnut verhindert.
[0011] Eine besonders zuverlässige Abstützung der federnden Schenkel lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach erreichen, wenn das Oberteil
mit Rampen den federnden Schenkeln des Unterteils gegenübersteht.
[0012] Zur weiteren Vereinfachung der Montage des Halteelementes trägt es gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn in der Montageposition das Unterteil
mit einer begrenzten und zur Montage in der Beschlagnut erforderlichen Haltekraft
an dem Oberteil gehalten ist. Durch diese Gestaltung sind Oberteil und Unterteil mit
der Haltekraft in ihrer Montageposition gehalten. Damit kann das Beschlagteil mit
dem Oberteil fest verbunden und das Unterteil mit der begrenzten Haltekraft an dem
Oberteil fixiert werden. Anschließend lässt sich die Einheit aus Beschlagteil, Oberteil
und Unterteil in die Beschlagnut einsetzen, bis sich die federnden Schenkel an den
Wandungen der Beschlagnut abstützen. Wird im letzten Montageschritt die Haltekraft
überwunden, werden Oberteil und Unterteil in die vorgesehene Halteposition zueinander
bewegt.
[0013] Die Begrenzung der Haltekraft gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders einfach, wenn das Oberteil und das Unterteil in der Montageposition
über einen Rasthaken und/oder eine abscherbare Schernase miteinander verbunden sind.
Die Schernase lässt sich einfach bemessen, dass sie bei Überschreitung der Haltekraft
abschert. Der Rasthaken ermöglicht im einfachsten Fall eine einfache Verbindung des
Oberteils mit dem Unterteil und verhindert deren Auseinanderfallen. Selbstverständlich
kann der Rasthaken auch zur Begrenzung einer Haltekraft bemessen sein.
[0014] Auf das Halteelement einwirkende Druckkräfte lassen sich von dem elastisch zu gestaltenden
Unterteil fernhalten, wenn der Halteabschnitt eine Stütze zur Abstützung des Beschlagteils
in seiner Höhe aufweist. Durch diese Gestaltung hält das Oberteil das Beschlagteil
mittelbar oder unmittelbar auf Abstand von einer den Boden bildenden Wandung der Beschlagnut.
Das Unterteil kann daher eine für die Ausrichtung innerhalb der Beschlagnut erforderliche
Flexibilität aufweisen, ohne die Stützkräfte wesentlich zu beeinflussen.
[0015] Das Oberteil lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
gegenüber dem Unterteil bei der Verschraubung des Beschlagteils einfach vorspannen,
wenn das Oberteil und das Unterteil miteinander fluchtende Bohrungen zur Durchführung
einer Befestigungsschraube zur Verschraubung des Beschlagteils in der Beschlagnut
aufweisen. Durch diese Gestaltung sind die Bauteile des Halteelementes bei der Verschraubung
des Beschlagteils zuverlässig in ihrer Halteposition fixiert.
[0016] Die Anpassung des Oberteils und des Unterteils auf unterschiedliche Funktionen gestaltet
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach,
wenn das Oberteil und das Unterteil aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind.
Durch diese Gestaltung lässt sich das Oberteil aus einem druckstabilen Material und
das Unterteil aus einem federelastischen Material fertigen.
[0017] Eine Vormontage des in Montageposition befindlichen Halteelementes an dem Beschlagteil
gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders
einfach, wenn das Oberteil einen Haltezapfen zur Verbindung mit dem Beschlagteil hat.
Die Vormontage des Oberteils mit der Stulpschiene erfolgt vorzugsweise durch Verpressen
oder Verstemmen. Vorzugsweise ist der Haltezapfen einstückig mit dem Oberteil gefertigt.
[0018] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- ein Beschlagteil eines Treibstangenbeschlages mit einem Halteelement,
- Fig.2
- vergrößert zwei Bauteile des Halteelementes in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig.3
- einen Längsschnitt durch das Halteelement in Montagestellung mit angrenzenden Bauteilen,
- Fig.4
- eine Schnittdarstellung durch das Halteelement aus Figur 3 entlang der Linie IV -
IV,
- Fig.5
- eine Schnittdarstellung durch das Halteelement aus Figur 3 entlang der Linie V-V,
- Fig.6
- das in Figur 5 dargestellte Halteelement in einer Halteposition.
[0019] Figur 1 zeigt perspektivisch ein Beschlagteil 1 eines Treibstangenbeschlages mit
einer an einer Stulpschiene 2 längsverschieblich geführten Treibstange 3 und mit mehreren
Funktionselementen 4 des Treibstangenbeschlages. Weiterhin ist das Beschlagteil 1
mit einem in einer Montageposition befindlichen Haltelement 6 verbunden. Das Halteelement
6 dient zur Montage des Beschlagteils 1 in einer in Figur 3 dargestellten Beschlagnut
7 eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen.
[0020] Figur 2 zeigt vergrößert das Halteelement 6 aus Figur 1 in einer perspektivischen
Darstellung. Das Haltelement 6 hat ein Oberteil 8 mit einem Halteabschnitt 9 zur Befestigung
an der Stulpschiene 2 des Beschlagteils 1 und ein Unterteil 10 mit federnden Schenkeln
11 zur Befestigung in der Beschlagnut 7. Das Oberteil 8 und das Unterteil 10 weisen
einander fluchtende Bohrungen 12, 13 zur Durchführung einer in Figur 6 dargestellten
Befestigungsschraube 14 auf. Das Oberteil 8 hat einen Halsabschnitt 15, mit dem es
ein Langloch 16 der in Figur 1 dargestellten Treibstange 3 durchdringt und einen Haltezapfen
17 zur Verbindung mit der Stulpschiene 2 zur Vormontage mit dem Beschlagteil 1. Das
Oberteil 8 hat eine Stütze 18 mit Rampen 19, welche der radial nach innen weisenden
Seite der federnden Schenkel 11 des Unterteils 10 gegenübersteht. Das Unterteil 10
hat eine Führung 20 gegenüber dem Oberteil 8 mit einem Rasthaken 21 und einem Zentrierzapfen
22. An dem Zentrierzapfen 22 ist eine Schernase 23 angeordnet. Durch die Führung 20
lässt sich das Oberteil 8 gegenüber dem Unterteil 10 zwischen einer Montageposition
und einer Halteposition verschieben. Rasthaken 21 und Zentrierzapfen 22 bilden zudem
eine Verdrehsicherung der beiden verschiebbaren Bauteile des Halteelementes 6.
[0021] Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch das in der Montageposition an dem Beschlagteil
1 montierte Haltelement 6 während der Montage in die Beschlagnut 7. Hierbei ist zu
erkennen, dass der Rasthaken 21 des Unterteils 10 das Oberteil 8 an einer ersten Stufe
24 hintergreift. Das Oberteil 8 und das Unterteil 10 sind zudem von der in Figur 2
dargestellten Schernase 23 auf Abstand zueinander gehalten, so dass das Unterteil
10 in die Beschlagnut 7 eingedrückt werden kann. Das Oberteil 8 hat zudem eine zweite
Stufe 25, welche von dem Rasthaken 21 in der Halteposition hintergriffen werden kann.
[0022] Figur 4 zeigt in einer Schnittdarstellung durch das Halteelement 6 aus Figur 3, dass
die an dem Zentrierzapfen 22 angeordnete Schernase 23 das Oberteil 8 gegenüber dem
Unterteil 10 in der Montageposition abstützt. In dieser Position können die die federnden
Schenkel 11 radial nach innen gedrückt werden.
[0023] Die Montageposition des Haltelementes 6 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie
V - V ist in Figur 5 mit angrenzenden Bauteilen des Beschlagteils 1 und der Beschlagnut
7 dargestellt. Drückt man Oberteil 8 und Unterteil 10 zusammen, so dass die Schernase
23 abschert, gelangt das Halteelement 6 in eine Halteposition, in der die federnden
Schenkel 11 durch die Stütze 18 radial nach innen abgestützt sind, wie es in Figur
6 dargestellt ist. Figur 6 zeigt zudem, dass die Rampen 19 des Oberteils 8 einen flacheren
Winkel aufweisen als die Schenkel 11 des Unterteils 10.
[0024] Die Beschlagnut 7 ist beispielhaft mit Hinterschneidungen 26 gestaltet, so dass die
federnden Schenkel 11 Stege 27 der Beschlagnut 7 hintergreifen. Selbstverständlich
kann das Halteelement 6 auch in Beschlagnuten ohne Hinterschneidung eingesetzt werden.
In diesem Falle würden die Schenkel 11 kraftschlüssig gegen die Wandungen der Beschlagnut
vorgespannt sein.
1. Halteelement (6) eines Beschlagteils (1) eines Treibstangenbeschlages in einer Beschlagnut
(7) mit einem Halteabschnitt (9) zur Befestigung an dem Beschlagteil (1) und mit federnden
Schenkeln (11) zur Abstützung in der Beschlagnut (7), dadurch gekennzeichnet, dass der Halteabschnitt (9) an einem Oberteil (8) und die federnden Schenkel (11) an einem
Unterteil (10) befestigt sind und dass das Oberteil (8) und das Unterteil (10) miteinander
verbunden sind.
2. Halteelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (8) einen Halsabschnitt (15) zur Durchdringung eines Langlochs (16)
einer Treibstange (3) hat und dass das Unterteil (10) durch das Oberteil (8) von dem
Beschlagteil (1) beabstandet ist.
3. Halteelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (8) und das Unterteil (10) zwischen einer Montageposition und einer
Halteposition relativ zueinander bewegbar sind.
4. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (8) und das Unterteil (10) eine Führung (20) aufweisen, in der das Unterteil
(10) gegenüber dem Oberteil (8) zwischen der Montageposition und der Halteposition
verschiebbar ist.
5. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der zur Halterung des Beschlagteils (1) in der Beschlagnut (7) vorgesehenen Halteposition
das Oberteil (8) die federnden Schenkel (11) des Unterteils (10) abstützt.
6. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Oberteil (8) mit Rampen (19) den federnden Schenkeln (11) des Unterteils (10) gegenübersteht.
7. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Montageposition das Unterteil (10) mit einer begrenzten und zur Montage in
der Beschlagnut (7) erforderlichen Haltekraft an dem Oberteil (8) gehalten ist.
8. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (8) und das Unterteil (10) in der Montageposition über einen Rasthaken
(21) und/oder eine abscherbare Schernase (23) miteinander verbunden sind.
9. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteabschnitt (9) eine Stütze (18) zur Abstützung des Beschlagteils (1) in seiner
Höhe aufweist.
10. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (8) und das Unterteil (10) miteinander fluchtende Bohrungen (12, 13)
zur Durchführung einer Befestigungsschraube (14) zur Verschraubung des Beschlagteils
(1) in der Beschlagnut (7) aufweisen.
11. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (8) und das Unterteil (10) aus unterschiedlichen Materialien gefertigt
sind.
12. Halteelement nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (8) einen Haltezapfen (17) zur Verbindung mit dem Beschlagteil (1) hat.