[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschleißnachsteller einer Kompakt-Bremszangeneinheit
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Kompakt-Bremszangeneinheit
mit einem solchen Verschleißnachsteller.
[0002] In sogenannten Kompakt-Bremszangeneinheiten wird der Verschleiß der Bremsbeläge und
der Bremsscheibe durch eine Verlängerung eines Verschleißnachstellers, der auch als
Druckstangensteller bezeichnet wird, in der Bremszange automatisch ausgeglichen.
[0003] Bei angelegter Bremse muss der Verschleißnachsteller die Abstützkraft auf die Zangenhebel
halten, welche als Reaktionskraft aus der Zuspannkraft auf die Bremsbeläge resultiert.
[0004] Der Ansteuermechanismus des Verschleißnachstellers und der Verschleißnachsteller
selbst müssen so gestaltet sein, dass ein Lüftspiel, welches auch als Belagspiel benannt
wird, unabhängig vom Verschleißzustand der Beläge und der Bremsscheibe eingestellt
wird. Eine Querauslenkung der Zange aufgrund einer Achsquerverschiebung darf nicht
zu einem ungewollten Nachstellen führen.
[0005] EP 0 699 846 B1 beschreibt ein Bremsgestänge für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, mit einem
stangenartigen, automatischen Verschleißnachsteller, dessen Länge über einen Gewindetrieb
verändert werden kann. Der Gewindetrieb beinhaltet ein Schraubgetriebe, das als Verschraubungsteile
eine Gewindespindel und eine auf dieser verschraubbare Mutter aufweist. Da die Ansteuerung
des Nachstellers nur einen begrenzten Betätigungsweg aufweist, wird das Gewinde mit
einer großen Steigung ausgeführt. Das Gewinde ist deshalb nicht selbsthemmend. Die
Gewindespindel ist über eine vorgespannte Stirnverzahnung (Ratschenkupplung) im Joch
des Verschleißnachstellers gegen Verdrehen unter Axialkraft gesichert. Über einen
Sechskant kann die Gewindespindel von außen manuell im lastfreien Zustand gedreht
werden. Eine solche manuelle Verdrehung erfolgt in verkürzender Richtung zum Bremsbelagwechsel,
in verlängernder Richtung zum anschließenden groben Einstellen des Belagspieles, d.h.
des Lüftspiels.
[0006] Die Mutter ist drehbar auf einem mit dem Nachstellergehäuse verschraubten Rohr gelagert.
Sie kann in verlängernder Richtung über eine Stellhülse mit Freilauf gedreht werden.
Die Stellhülse besitzt eine Außenverzahnung, über die sie mittels eines geeigneten
Antriebsteiles angetrieben werden kann. Eine Drehung der Mutter in verkürzender Richtung
wird durch einen Schlingfedernfreilauf zwischen Mutter und Gehäuserohr verhindert.
[0007] EP 2 531 741 B1 bezieht sich auf einen Verschleißnachsteller mit gleichem Wirkprinzip wie oben angegeben,
aber in einer anderen Anordnung. Der Verschleißnachsteller für eine Bremszange einer
Scheibenbremse eines Schienenfahrzeugs umfasst ein Schraubgetriebe, welches als Verschraubungsteile
eine Gewindespindel und eine auf dieser verschraubbare Mutter aufweist, wobei eines
der Verschraubungsteile sowie ein Stellelement zum drehenden Antrieb dieses Verschraubungsteils
in Verschleißnachstellrichtung in einem ersten Verschleißnachsteller-Gehäuse drehbar
und das andere Verschraubungsteil in einem zweiten Verschleißnachsteller-Gehäuse drehfest
gelagert ist, ein in Drehrichtung des drehbaren Verschraubungsteils entgegen einer
Verschleißnachstellrichtung sperrenden und in umgekehrter Drehrichtung freilaufenden
Schlingfederfreilauf, durch welchen das drehbare Verschraubungsteil mit einem drehfesten
Teil koppelbar ist, wobei das drehfeste Teil unmittelbar durch das erste Verschleißnachsteller-Gehäuse
gebildet wird. Eine Schlingfeder des Schlingfederfreilaufs wirkt einerseits mit einer
radial äußeren, eine äußere Oberfläche des ersten Verschleißnachsteller-Gehäuses ausbildenden
Wirkfläche und andererseits mit einer radial äußeren Wirkfläche des drehbaren Verschraubungsteils
oder eines mit diesem mitdrehenden Elements reibschlüssig zusammen, wobei die Wirkfläche
des ersten Verschleißnachsteller-Gehäuses an einem rohrförmigen, mit dem ersten Verschleißnachsteller-Gehäuse
einstückigen Fortsatz ausgebildet ist.
[0008] EP 0 732 247 B1 beschreibt eine insbesondere für Schienenfahrzeuge mit querverschieblichen Radsätzen
vorgesehene Scheibenbremse mit einer Bremszange, deren Zangenhebel einerseits an Bremsbacken,
anderseits an einer sie verbindenden Stange mit integriertem Verschleißnachsteller
und mittig an einem Bremskraftmotor bzw. einem diesen halternden Bremsengehäuse angekoppelt
sind. Der Verschleißnachsteller weist einen Betätigungshebel auf, der mittels einer
Steuerstange zur Verschleißnachstellerbetätigung drehbar ist. Die endseitigen Koppelstellen
der Steuerstange, die in Abhängigkeit vom Hub des Bremskraftmotors verschieblich ist,
liegen mit ihren Koppelachsen zumindest annähernd auf den bremsbackenfernen Drehachsen
der Koppelstellen eines Zangenhebels. Durch diese Lage der Koppelstellen wird ein
Betätigen des Verschleißnachstellers beim seitlichen Versetzen der Bremsscheibe des
Radsatzes unabhängig vom Löse- bzw. Betätigungszustand der Scheibenbremse ausgeschlossen.
[0009] Das Funktionsprinzip der bekannten Verschleißnachsteller bewirkt einen vergleichsweise
kleinen Nachstellhub während eines Bremsvorganges. Dieser reicht aus, um den während
einer Bremsung auftretenden Verschleiß sicher nachzustellen. Als nachteilig wird angesehen,
dass ein wesentlich zu großes Belagspiel, z.B. nach einem Belagwechsel, aber von Hand
voreingestellt werden muss, damit die Bremse von Anfang an betriebsbereit ist.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen verbesserten Verschleißnachsteller
zu schaffen, mit welchem auch eine schnelle Nachstellung eines wesentlich zu großen
Belagspieles - wie es z.B. nach den Belagwechsel vorhanden sein kann -mit ausreichender
Stellgenauigkeit ermöglicht wird und welcher in Anschaffung und Wartung kostengünstig
ist.
[0011] Eine weitere Aufgabe ist es, eine verbesserte Kompakt-Bremszangeneinheit bereitzustellen.
[0012] Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
[0013] Die weitere Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 18 gelöst.
[0014] Ein Erfindungsgedanke besteht darin, den Verschleißnachsteller anstelle über den
Kolbenhub des Bremszylinders und einem mechanischen Getriebe zu betätigen, den Verschleißnachsteller
direkt über den Bremsdruck gesteuert anzutreiben.
[0015] Ein erfindungsgemäßer Verschleißnachsteller einer Kompakt-Bremszangeneinheit, insbesondere
für Schienenfahrzeuge, weist ein Nachstellergehäuse, ein Nachstellerjoch, einen Gewindetrieb
mit einer Spindel und einer auf der Spindel verschraubbaren Druckmutter auf. Der Verschleißnachsteller
ist als ein pneumatischer Verschleißnachsteller ausgebildet und weist eine Steuerungseinrichtung
eines Nachstellzylinders des Verschleißnachstellers auf, wobei die Steuerungseinrichtung
eine Ventileinrichtung umfasst.
[0016] Die Steuerungseinrichtung stellt vorteilhaft sicher, dass im pneumatischen Verschleißnachsteller
beim Lösen der Bremse ein Druck aufrecht erhalten bleibt, der zum Nachstellen eines
etwaigen Verschleißes ausreicht.
[0017] Eine erfindungsgemäße Kompakt-Bremszangeneinheit einer pneumatischen Scheibenbremse,
insbesondere für Schienenfahrzeuge, umfasst zwei Zangenhebel, einen Bremszylinder,
Bremsbeläge und einen Verschleißnachsteller. Der Verschleißnachsteller ist als ein
pneumatischer Verschleißnachsteller mit einer Steuerungseinrichtung ausgebildet, wobei
die Steuerungseinrichtung eine Ventileinrichtung mit einem Einlassventil und einem
gesteuerten Auslassventil aufweist, welche einen Nachstellzylinder mit dem Druckmedium
des Bremszylinders als Antrieb des Verschleißnachstellers steuern.
[0018] Als Druckmedium wird vorteilhaft der Bremsdruck eines Bremszylinders der Bremszangeneinheit
verwendet, wodurch kein zusätzlicher Antrieb einschließlich einer Steuerung erforderlich
ist.
[0019] In einer Ausführung umfasst die Ventileinrichtung ein Einlassventil für ein Druckmedium,
vorzugsweise Druckluft, und ein gesteuertes Entlüftungsventil. Eine Aufteilung auf
zwei Ventile ermöglicht so eine einfache Steuerung.
[0020] In besonders vorteilhafter Ausführung sind das Einlassventil und das gesteuerte Entlüftungsventil
mit dem Druckmedium beaufschlagbar, wobei ein Druck des Druckmediums einen Steuerdruck
für das gesteuerte Entlüftungsventil bildet. Eine Beeinflussung des Steuermediums
ist vorteilhaft nicht erforderlich, da die Veränderung des Steuerdrucks im Zusammenspiel
mit einer zuzuordnenden Bremszangeneinheit von der Bremsensteuerung zum Zuspannen
und Lösen der Bremse erfolgt.
[0021] Eine Ausführung sieht vor, dass das Einlassventil als ein Rückschlagventil ausgebildet
ist und einen Ventilhalter mit einem Nachstelleranschluss für das Druckmedium, ein
Ventilelement und eine Ventilfeder aufweist. Das ergibt einen einfachen kompakten
Aufbau.
[0022] In vorteilhaft platzsparender Weise ist das Einlassventil zwischen dem Nachstelleranschluss
für das Druckmedium und einem Nachstellerdruckraum des Nachstellzylinders angeordnet.
[0023] Für eine vorteilhaft angepasste Bauart des Verschleißnachstellers für Bremszangeneinheiten
kann zwischen dem Nachstellerdruckraum des Nachstellzylinders ein mit dem Nachstellerdruckraum
kommunizierender Druckraum angeordnet sein, welcher mit dem Einlassventil kommuniziert.
[0024] In einer weiteren Ausführung kommuniziert der Nachstelleranschluss mit einem Kanal,
welcher sich längs durch den ganzen Ventilhalter des Einlassventils erstreckt, wobei
der Kanal mit einer umlaufenden Nut des Ventilhalters kommuniziert und in einen Ventilsitz
des Einlassventils mündet. Der Ventilhalter beinhaltet somit vorteilhaft mehrere Funktionen,
nämlich eine Halterung des Ventils, Anschluss einer Druckleitung, Zuleitung des Druckmediums
zum Ventil und Abzweigung einer Steuerleitung für das gesteuerte Entlüftungsventil.
[0025] Eine noch weitere Ausführung sieht vor, dass das Entlüftungsventil einen Ventilhalter
mit einem Kanal und einer umlaufenden Nut, ein Membranelement, eine Ventilfeder und
einen Düsenkörper umfasst. Dies ergibt ein vorteilhaft kompaktes gesteuertes Ventil.
[0026] Es ist weiterhin von Vorteil, wenn der Kanal und die umlaufende Nut des Ventilhalters
des Entlüftungsventils miteinander kommunizieren und mit dem Membranelement zusammenwirken,
wobei der Kanal und die umlaufende Nut einen Steuereingang des gesteuerten Entlüftungsventils
bilden. Auch dieser Ventilhalter beinhaltet somit vorteilhaft mehrere Funktionen,
nämlich eine Halterung des Ventils, Anschluss einer Steuerleitung für das gesteuerte
Entlüftungsventil.
[0027] In einer weiteren Ausführung kommuniziert die umlaufende Nut des Ventilhalters des
Entlüftungsventils als Steuereingang des Entlüftungsventils mit der umlaufenden Nut
und mit dem Kanal des Ventilhalters. Dies kann z.B. mittels einer Verbindungsleitung
ausgeführt sein, die entweder separat angeschlossen werden kann oder in einem gemeinsamen
kompakten Gehäuse zwischen den beiden Ventilhaltern eingeformt ist.
[0028] In einer noch weiteren Ausführung umfasst das Membranelement einen umlaufenden Außenrand,
einen damit elastisch verbundenen zentralen Membranabschnitt, einen auf dem zentralen
Membranabschnitt wirkenden Halter, und ein in dem Halter zentral angeordnetes Ventilelement,
wobei der Halter und das Ventilelement des Membranelementes in einem Ventilraum angeordnet
sind, in welchem sie aufgrund des elastischen Membranabschnitts axial verschiebbar
sind. Damit wird ein platzsparender und kompakter Aufbau für den Steuerungsteil des
gesteuerten Entlüftungsventils ermöglicht. Ventilhalter und Membranelement können
zusammen z.B. in einer Bohrung eines Gehäuses angeordnet werden.
[0029] Eine Rückstellung der Verschiebung des Membranelementes in eine geöffnete Stellung
des Entlüftungsventils kann in vorteilhaft einfacher Weise dadurch ermöglicht werden,
indem das Membranelement axial durch die Ventilfeder in Richtung auf den Ventilhalter
vorgespannt ist.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es für eine platzsparenden Aufbau, wenn der Ventilraum
über den Düsenkörper und einen Entlüftungskanal mit dem Druckraum und über eine Entlüftungsöffnung
mit der Atmosphäre kommuniziert, wenn das Entlüftungsventil geöffnet ist, wobei eine
Kommunikation von Druckraum mit dem Ventilraum und somit mit der Atmosphäre unterbunden
ist, wenn das Entlüftungsventil geschlossen ist. Eine weitere Ausführung sieht vor,
dass der Düsenkörper in den Entlüftungskanal eingesetzt ist und einen Düsenkanal,
der mit dem Druckraum kommuniziert, und eine Düsenöffnung aufweist, wobei das Dichtelement
des Membranelementes mit der Düsenöffnung des Düsenkörpers derart zusammenwirkt, dass
die Düsenöffnung durch das Dichtelement des Membranelementes verschlossen ist, wenn
das Entlüftungsventil geschlossen ist, und dass die Düsenöffnung mit dem Ventilraum
kommuniziert, wenn das Entlüftungsventil geöffnet ist. Hierbei ist es von besonderem
Vorteil, dass eine Entlüftungsströmung durch den Düsenkörper und die Düsenöffnung
beeinflussbar ist. Dadurch ist eine vorher festlegbare Entlüftungsdauer möglich.
[0031] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das gesteuerte Ventil so mittels des gesteuerten
Membranelementes so ausgeführt sein kann, dass der Druckverlauf in dem Druckraum des
Nachstellzylinders des Verschleißnachstellers zeitlich versetzt zum Druckverlauf im
Bremszylinder der zuzuordnenden Bremszangeneinheit erfolgt. Erst wenn der Druck im
Bremszylinder einen unteren Grenzwert unterschreitet, wird der Druckraum des Nachstellzylinders
komplett zur Atmosphäre entlüftet. Die Zeit dieses Entlüftens kann ebenfalls durch
den Düsenkörper beeinflusst werden.
[0032] Für einen vorteilhaft platzsparenden und kompakten Aufbau kann die Ventileinrichtung
in einem Ventilabschnitt des Nachstellergehäuses angeordnet sein.
[0033] Alternativ kann die Ventileinrichtung als separate Baugruppe außerhalb des Nachstellergehäuses
in der Nachstellerdruckleitung angeordnet sein. Das ist beispielsweise für eine einfache
Wartung vorteilhaft.
[0034] Es ist vorteilhaft, wenn der Nachstellzylinder mit dem gleichen Druckmedium beaufschlagbar
ist, mit dem ein Bremszylinder einer Bremszangeneinheit, welcher der Verschleißnachsteller
zuzuordnen ist, beaufschlagt ist, da auf diese Weise Installationsarbeiten der Zuleitungen
reduziert werden können.
[0035] In einer anderen Ausführung ist der Verschleißnachsteller weiterhin mit einem Rückhubbegrenzer
ausgebildet, wodurch sich der Vorteil ergibt, dass der Verschleißnachsteller eine
Funktion als so genannter "Sprungsteller" aufweist.
[0036] In einer besonders bevorzugten Ausführung der Kompakt-Bremszangeneinheit ist diese
mit dem oben beschriebenen Verschleißnachsteller ausgerüstet.
[0037] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
[0038] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kompakt-Bremszangeneinheit
mit einem erfindungsgemäßen Verschleißnachsteller;
- Figur 2
- eine Teilschnittansicht des Ausführungsbeispiels nach Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels nach Figur 1;
- Figur 4
- eine Ansicht des Ausführungsbeispiels nach Figur 3 in Richtung einer Ansicht A;
- Figur 5
- eine schematische Perspektivansicht des erfindungsgemäßen Verschleißnachstellers;
- Figur 6
- eine schematische Längsschnittansicht des erfindungsgemäßen Verschleißnachstellers
nach Figur 5;
- Figur 7
- eine Teilschnittansicht des erfindungsgemäßen Verschleißnachstellers in Richtung einer
Ansicht U nach Figur 6, und
- Figur 8-10
- vergrößerte Schnittansichten einer Ventileinrichtung gemäß Ausschnitten VIII, IX und
X nach Figur 7 in verschiedenen Zuständen.
[0039] Figur 1 zeigt eine schematische Draufsicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Kompakt-Bremszangeneinheit 1 mit einem erfindungsgemäßen Verschleißnachsteller 7.
In
Figur 2 ist eine Teilschnittansicht des Ausführungsbeispiels nach Figur 1 gezeigt.
Figur 3 stellt eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels nach Figur 1 dar, und
Figur 4 zeigt eine Ansicht des Ausführungsbeispiels nach Figur 3 in Richtung einer Ansicht
A.
[0040] Die Kompakt-Bremszangeneinheit 1 bildet eine Scheibenbremse mit Bremsbelägen 3, 3'
und einer Bremsscheibe 4 für ein Schienenfahrzeug und umfasst zwei Zangenhebel 2,
2', die doppelwangig ausgebildet sind. Die doppelwangigen Zangenhebel 2, 2' weisen
jeweils in zwei Horizontalebenen jeweils zwei in einer Hebelschwenkachse 6, 6' untereinander
verbundene Hebelabschnitte 2a, 2b auf. Diese wiederum sind durch einen vertikalen
Verbinder 2e, 2'e untereinander verbunden (siehe Figur 3 und 4).
[0041] Jeder Hebelabschnitt 2a, 2'a; 2b, 2'b weist jeweils ein freies Hebelende 2c, 2'c;
2d, 2'd auf. So sind erste Hebelenden 2c, 2'c jeweils mit einem Bremsbelaghalter 3a,
3'a eines jeweiligen Bremsbelags 3, 3' gelenkig in Schwenkachsen 6a, 6'a gekoppelt.
Die Bremsbeläge 3, sind beidseitig der Bremsscheibe 4 angeordnet und liegen parallel
zu einer gedachten vertikalen Mittelebene der Bremsscheibe 4. Durch diese gedachte
Mittelebene verläuft eine gedachte Längsachse der Kompakt-Bremszangeneinheit 1.
[0042] Die zweiten Hebelenden 2d, 2'd sind mit dem Verschleißnachsteller 7, der auch als
Druckstangensteller bezeichnet wird, über Schwenkachsen 6b, 6'b gelenkig verbunden.
Der Verschleißnachsteller 7 weist ein Nachstellergehäuse 8 und ein Nachstellerjoch
9 auf. Dabei ist das Nachstellergehäuse 8 mit Befestigungsabschnitten 8a und 8b vertikal
zwischen den zweiten Hebelenden 2d angeordnet. Zwischen den anderen beiden Hebelenden
2'd ist das Nachstellerjoch 9 mit seinen Befestigungsabschnitten 9a und 9b angebracht.
Der Verschleißnachsteller 7 wird unten noch im Detail beschrieben.
[0043] Zwischen den beiden doppelwangigen Hebeln 2, 2' ist ein Krafterzeuger 5 in einem
Bereich zwischen dem Verschleißnachsteller 7 und einem nicht bezeichneten zentralen
Bremsenkörper angeordnet. Der Krafterzeuger 5 weist einen Bremszylinder 5a auf, welcher
mit einem Antriebsarm 5b gekoppelt ist. Der Antriebsarm 5b wirkt mit einem Bolzen
5c als Exzenterantrieb 5d für die Bremszangeneinheit 1 zusammen.
[0044] Der eine Zangenhebel 2 ist um eine zugehörige Hebelschwenkachse 6 an dem nicht näher
bezeichneten Bremsenkörper verschwenkbar angebracht. Der andere Zangenhebel 2' ist
über den Bolzen 5c, der seinerseits um eine Schwenkachse 6' an dem Bremsenkörper verschwenkbar
angelenkt ist, verschwenkbar angebracht. Auf diese Weise ist der Krafterzeuger 5 mit
dem anderen Hebelarm 2' gekoppelt und bildet den Bremsenantrieb.
[0045] Die Schwenkachsen 6, 6'; 6a, 6'a; 6b, 6'b verlaufen vertikal parallel zueinander.
[0046] Der Bremszylinder 5a ist ein pneumatischer Bremszylinder und besitzt einen Druckleitungsanschluss
10, wie in Figur 4 gezeigt ist.
[0047] Der erfindungsgemäße Verschleißnachsteller 7 wird wie der Bremszylinder 5a mit einem
Druckmedium, das hier Druckluft ist, beaufschlagt. Der Verschleißnachsteller 7 ist
somit ein pneumatischer Verschleißnachsteller 7 und wird wie der Bremszylinder 5a
durch das Druckmedium angetrieben.
[0048] Dazu ist eine Nachstellerdruckleitung 11 vorgesehen, welche an einem Bremszylinderanschluss
11a über eine Verbindung 11b angeschlossen ist und mit einem Nachstelleranschluss
12 des Verschleißnachstellers 7 über eine weitere Verbindung 11c verbunden ist. Dies
ist in Figur 3 und 4 dargestellt.
[0049] Der Verschleißnachsteller 7 ist so über die Nachstellerdruckleitung 11, welche hier
eine flexible Druckleitung (Schlauchleitung) ist, mit dem Bremszylinder 5a verbunden.
Auf diese Weise wird der Verschleißnachsteller 7 gleichzeitig mit dem Bremszylinder
5a mit Bremsdruck versorgt. Die Nachstellerdruckleitung 11 ist als Schlauchleitung
so verlegt, dass sich der Verschleißnachsteller 7 relativ zum Bremszylinder 5a frei
bewegen kann. Der Verschleißnachsteller 7 verlängert sich aufgrund von Verschleißnachstellung.
Verschiebungen aus der Achskinematik treten ebenfalls auf.
[0050] Figur 5 zeigt eine schematische Perspektivansicht des erfindungsgemäßen Verschleißnachstellers
7.
Figur 6 stellt eine schematische Längsschnittansicht des erfindungsgemäßen Verschleißnachstellers
7 nach Figur 5 dar. In
Figur 7 ist eine Teilschnittansicht des erfindungsgemäßen Verschleißnachstellers in Richtung
einer Ansicht U nach Figur 6 gezeigt.
[0051] Der pneumatische Verschleißnachsteller 7 stellt einen Abstand S zwischen den Schwenkachsen
6b, 6'b der Hebelenden 2d, 2'd der Zangenhebel 2 in Abhängigkeit von einem Verschleiß
von Bremsbelag 3, 3' und Bremsscheibe 4. Damit wird auch gleichzeitig ein Lüftspiel
zwischen Bremsbelag 3, 3' und Bremsscheibe 4 eingestellt, wobei der Verschleißnachsteller
7 immer ein kontinuierlich gleichgroßes Lüftspiel einstellt.
[0052] Der pneumatische Verschleißnachsteller 7 für Kompakt-Bremszangeneinheiten 1 umfasst
das Nachstellergehäuse 8, das Nachstellerjoch 9, eine Spindel 18 und weiterhin drei
Grundelemente, nämlich einen Nachstellzylinder 25, einen Rückhubbegrenzer 14 und eine
Steuerungseinrichtung 130 mit einer Ventileinrichtung 13.
[0053] Der Nachstellzylinder 25 und die Ventileinrichtung 13 sind in dem Nachstellergehäuse
8 angeordnet. In einer nicht gezeigten, aber leicht vorstellbaren Ausführung ist es
auch möglich, dass die Ventileinrichtung 13 als separate Baugruppe außerhalb des Nachstellergehäuses
8 in der Nachstellerdruckleitung 11 angeordnet ist. Der Rückhubbegrenzer 14 ist zwischen
dem Nachstellergehäuse 8 und dem Nachstellerjoch 9 in einem Rückhubbegrenzergehäuse
15 in Zusammenwirkung mit der Spindel 18 und weiteren Bauteilen, die unten noch beschrieben
werden, angeordnet.
[0054] Die Spindel 18 erstreckt sich durch den Verschleißnachsteller 7 längs seiner Nachstellerachse
7a. Dabei ist ein Rückstellende 18a der Spindel 18 in dem Nachstellerjoch 9 gelagert.
Dies wird unten noch näher beschrieben. Das andere Ende der Spindel 18 ist als ein
Kolbenende 18d mit dem Nachstellkolben 24 in nicht näher beschriebener Weise in axialer
Richtung fest aber drehbar verbunden und über den Nachstellkolben 24 in dem Nachstellzylinder
25 in dem Nachstellergehäuse 8 gelagert.
[0055] Das Nachstellergehäuse 8 weist den Nachstellzylinder 25 auf, dessen Längsachse in
der Nachstellerachse 7a verläuft. Die Schwenkachse 6b ist rechtwinklig zu der Nachstellerachse
7a angeordnet und verläuft durch die Befestigungsabschnitte 8a, 8b des Nachstellergehäuses
8. Mittels der Befestigungsabschnitte 8a, 8b ist das Nachstellergehäuse 8 mit den
Hebelenden 2d des einen doppelwangigen Zangenhebels 2 gekoppelt (siehe Figuren 1,
2, 4).
[0056] Der Nachstellzylinder 25 erstreckt sich von einer Stirnwand 8c des Nachstellergehäuses
8, welche zwischen den Befestigungsabschnitten 8a, 8b angeordnet ist, bis zu dem gegenüberliegenden,
offenen Ende des Nachstellergehäuses 8. In den Nachstellzylinder 25 ist eine Zylinderlaufbuchse
25a eingesetzt, in welcher der Nachstellkolben 24 in Längsrichtung in der Nachstellerachse
7a verschiebbar angeordnet ist. Der Nachstellzylinder 25 wandelt mittels des Nachstellkolbens
24 den aktuellen Bremsdruck in eine ausreichend hohe Nachstellkraft um.
[0057] Der Nachstellkolben 24 weist einen Hub auf, der zu Nachstellung des gesamten Verschleißes
von Bremsbelägen 3, 3' und Bremsscheibe 4 der Kompakt-Bremszangeneinheit 1 ausreicht.
[0058] Die Zylinderlaufbuchse 25, die Innenseite der Stirnwand 8c und der Nachstellkolben
24 legen einen Raum fest, der als Nachstellerdruckraum 26 bezeichnet und als Druckvolumen
genutzt wird. Durch die Bewegung des Nachstellerkolbens 24 ist das Volumen des Nachstellerdruckraums
26 variabel. Der Nachstellerdruckraum 26 kommuniziert mit einem weiteren, unveränderlichen
Druckraum 26a über eine Verbindung 26b. Der weitere Druckraum 26a und die Verbindung
26b sind in dem Nachstellergehäuse 8 eingeformt.
[0059] Der Druckraum 26a ist über ein Rückschlagventil 33 (Figur 7) mit dem Nachstelleranschluss
12 (Figur 5 und 7) verbunden. Der Nachstelleranschluss 12 ist über die flexible Nachstellerdruckleitung
11 (Schlauchleitung) an einen nicht gezeigten Druckraum bzw. Verbindung zu dem Druckanschluss
des Bremszylinders 5a angeschlossen, wie in Figur 3 und 4 dargestellt ist. Auf diese
Weise wird der Verschleißnachsteller 7 gleichzeitig mit dem Bremszylinder 5a mit Bremsdruck
versorgt.
[0060] Der Nachstellkolben 24 wirkt auf die Spindel 18, die im Nachstellerjoch 9 gegen eine
Rückstellverzahnung 18b in einer zentralen Ausnehmung 9c des Nachstellerjochs 9 drehbar
gelagert ist. Die Rückstellverzahnung 18b steht mit einer mit ihr korrespondierenden
Verzahnung einer Stirnseite einer Lagerbuchse 20 in Eingriff. Diese Lagerbuchse 10
ist zentral in dem Nachstellerjoch 9 in einer Bohrung 21 eingesetzt und in nicht näher
beschriebener Weise verdrehsicher befestigt. Das Rückstellende 18a der Spindel 18
erstreckt sich durch eine Bohrung der Lagerbuchse 19 und ist gegenüber dieser mittels
einer Dichtung 22, z.B. ein O-Ring, abgedichtet. Der von dem Nachstellerjoch 9 hervorstehende
Endabschnitt des Rückstellendes 18a der Spindel 18 ist mit einem Rückstellsechskant
17 versehen.
[0061] Die Rückstellverzahnung 18b ist mit der Spindel 18 drehfest verbunden, z.B. einstückig
mit der Spindel 18 ausgebildet, und geht in Richtung zum Nachstellergehäuse 8 weisend
in einen Wellenabschnitt 18c über, auf dem eine Axialfeder 23, hier als Tellerfeder
ausgebildet, angeordnet ist. Die Axialfeder 23 stützt sich an der Rückstellverzahnung
19 und an einem Axialsicherungsring 23a in der Ausnehmung 9c des Nachstellerjochs
9 ab. Auf diese Weise wirkt eine Axialkraft der Axialfeder 23 auf die Rückstellverzahnung
18b und drückt diese zusammen mit der Spindel 18 mit einer bestimmten Vorspannung
gegen die ortsfeste Lagerbuchse 20. Daraus ergibt sich eine Verdrehsicherung der Spindel
18 bis zu einem bestimmten Drehmoment.
[0062] Wenn eine Axialkraft, die durch eine Zuspannung der Bremszangeneinheit 1 mittels
des Bremszylinders 5a über die Befestigungsabschnitte 8a, 8b des Nachstellergehäuses
8 und die Befestigungsabschnitte 9a, 9b des Nachstellerjochs 9 von beiden Seiten auf
die Spindel 18 wirkt, ist die Spindel 18 dadurch über die Rückstellverzahnung 18b
und die Lagerbuchse 20 zusätzlich zu der Kraft der Axialfeder 23 verdrehgesichert.
Dabei wird in diesem Zustand der zugespannten Bremszangeneinheit 1 diese Axialkraft
über das Nachstellerjoch 9, die Lagerbuchse 20 und die Rückstellverzahnung 18b in
das Rückstellende 18a der Spindel 18 eingeleitet. Auf der anderen Seite der Spindel
18 wird diese Axialkraft durch das Nachstellergehäuse 8 über die Zwischenplatte 16,
den Zahnring 27 und die Druckmutter 28 auf die Spindel 18 übertragen. Dabei wird das
durch die auf das nichtselbsthemmende Außengewinde 18e der Spindel 18 wirkende Axialkraft
entstehende und auf die Druckmutter 28 wirkende Drehmoment über den Zahnring 27 im
Rückhubbegrenzergehäuse 15 abgestützt. Auf diese Weise wird die Spindel 18 von ihren
beiden Enden 18a, 18c her mit der durch die zugespannte Bremse erzeugten Axialkraft
beaufschlagt.
[0063] Wenn diese durch die Zuspannung der Bremszangeneinheit 1 bewirkte Axialkraft bei
gelöster Bremszangeneinheit 1 nicht auftritt, kann die Spindel 18 bei Bedarf, z.B.
bei Bremsbelagwechsel, mittels Werkzeug über den Rückstellsechskant 17 ratschend verdreht
werden. Mit anderen Worten, ein Eingriff der Rückstellverzahnung 18b mit der Lagerbuchse
20 bildet in diesem Fall mit der Vorspannung der Axialfeder 23 einen Ratschenmechanismus.
[0064] Der Rückhubbegrenzer 14 umfasst ein Rückhubbegrenzergehäuse 15, eine Zwischenplatte
16, einen Zahnring 27, mindestens eine Feder 27a, eine Druckmutter 28 und eine Druckfeder
29.
[0065] Der Rückhubbegrenzer 15 verhindert eine Verkürzung des Verschleißnachstellers 7 unter
Bremskraft in Richtung der Nachstellerachse 7a und gewährleistet, dass sich der Verschleißnachsteller
7 nur dann in Richtung der Nachstellerachse 7a verlängert (nachstellt), wenn sich
das Lüftspiel zwischen Bremsbelägen 3, 3 und Bremsscheibe 4 vergrößert.
[0066] Das Rückhubbegrenzergehäuse 15 weist eine Basis 15a in Form einer Platte mit teilweise
gerundeten Ecken und mit einer Ausnehmung 15h auf. Die Ausnehmung 15h wird in Richtung
auf das Nachstellergehäuse 8 bei Montage mit der Zwischenplatte 16 bis auf eine Durchgangsbohrung
16a für die Spindel 18 verschlossen. Auf der anderen zum Nachstellerjoch 9 weisenden
Seite ist die Basis 15a mit einem ersten Stirnwandring 15b versehen, auf welcher ein
erster hohlzylinderförmiger Gehäuseabschnitt 15c angebracht ist, der wiederum an seinem
zum Nachstellerjoch 9 weisenden Ende in einen zweiten Stirnwandring 15d mit einem
daran angebrachten zweiten, ebenfalls hohlzylinderförmigen Gehäuseabschnitt 15e übergeht.
Ein Außendurchmesser des zweiten Gehäuseabschnitts15e ist kleiner als ein Außendurchmesser
des ersten Gehäuseabschnitts 15c. Der Außendurchmesser des ersten Gehäuseabschnitts
15c ist kleiner als ein Innendurchmesser der Ausnehmung 15h der Basis 15a.
[0067] An dem zum Nachstellerjoch 9 weisenden Ende des zweiten Gehäuseabschnitts 15e ist
ein dritter Stirnwandring 15f angeformt, dessen Rand nach innen in den zweiten Gehäuseabschnitt
15e hinein um 90° umgebogen bzw. umgekantet ist und einen umlaufenden hohlzylinderförmigen
Kragen 15g bildet, der sich etwa über die halbe Länge des zweiten Gehäuseabschnitts
15e in Richtung der Nachstellerachse 7a erstreckt. Durch die so durch den umlaufenden
hohlzylinderförmigen Kragen 15g gebildeten zentralen Durchgangsöffnung erstreckt sich
die Spindel 18.
[0068] Die Zwischenplatte 16 ist an der Seite des Nachstellergehäuses 8 zwischen diesem
und der Basis 15a des Rückhubbegrenzergehäuses 15 angeordnet. Das Rückhubbegrenzergehäuse
15 und die Zwischenplatte 16 sind hier mittels Befestigungselemente 32, z.B. Schrauben,
zusammen an dem Nachstellergehäuse 8 dicht befestigt.
[0069] Die Zwischenplatte 16 verschließt sowohl die Öffnung des Nachstellzylinders 25 bis
auf die Durchgangsbohrung 16a, durch welche sich die Spindel 18 erstreckt, als auch
die Ausnehmung 15h der Basis 15a des Rückhubbegrenzergehäuses 15. Zudem weist die
Zwischenplatte 16 eine nicht bezeichnete Aufnahme für die mindestens eine Feder 27a
zur Halterung und Abstützung auf.
[0070] Der Zahnring 27 steht mit einer planen Seite mit der Zwischenplatte 16 in Kontakt.
An der anderen Seite ist der Zahnring 27 mit einem Innenkonus mit einer Verzahnung
30 versehen. Die Verzahnung 30 steht mit einer zu ihr korrespondierenden Verzahnung
31 der Druckmutter 28 in Eingriff. Die Druckmutter 28 ist mit einem Innengewinde versehen,
welches mit einem Außengewinde 18e der Spindel 18 in Eingriff steht, die sich durch
die Druckmutter 28 und weiter durch die Gehäuseabschnitte 15b, 15c des Rückhubbegrenzergehäuses
15 in das Nachstellerjoch 9 wie oben beschrieben erstreckt. Die Druckmutter 28 weist
auf ihrer zu dem Nachstellerjoch 9 weisenden Seite einen Absatz auf, auf dem ein Axiallager
29a angeordnet ist und über das sich die Druckfeder 29 mit einem Ende abstützt. Die
Druckfeder 29 erstreckt sich zu einem Teil durch den ersten Gehäuseabschnitt 15c und
dann durch den zweiten Gehäuseabschnitt 15e des Rückhubbegrenzergehäuses 15, wobei
sich das andere Ende der Druckfeder 29 an dem dritten Stirnwandring 15f abstützt und
zwischen dem umgebogenen Kragen 15g und der Innenseite des zweiten Gehäuseabschnitts
15e des Rückhubbegrenzergehäuses 15 angeordnet ist.
[0071] Der Zahnring 27 ist in der Ausnehmung 15h der Basis 15a des Rückhubbegrenzergehäuses
15 drehsicher aber verschiebbar gelagert. Eine Verschiebbarkeit des Zahnrings 27 längs
der Nachstellerachse 7a ist zum Einen auf der Seite, die zum Nachstellgehäuses 8 weist,
durch die Zwischenplatte 16 und zum Anderen auf der anderen Seite durch den ersten
Stirnwandring 15b begrenzt. Ein Abstand der Seite des Zahnrings 27, welche zum Nachstellerjoch
9 weist, zu der Innenseite des ersten Stirnwandrings 15b wird als Einstellmaß "e"
bezeichnet.
[0072] Mittels axialer Federkraft der mindestens einen Feder 27a, die in der Zwischenplatte
16 mit einem Ende aufgenommen und abgestützt ist, wird der Zahnring 27 gegen die Druckmutter
28 gedrückt. Die Feder 27a ist mit dem anderen Ende in einer Aufnahme 27b des Zahnrings
27 aufgenommen. Hier ist nur eine Feder 27a gezeigt, es ist natürlich möglich, dass
mehrere Federn 27a am Umfang des Zahnrings 27 verteilt vorgesehen sind. Die Druckmutter
28 wiederum wird mittels der (stärkeren) Druckfeder 29 über den Zahnring 27 auf Anlage
an der Zwischenplatte 16 gedrückt. Die axiale Kraft der Druckfeder 29 wirkt entgegengesetzt
zu der axialen Kraft der mindestens einen Feder 27a.
[0073] Ein Faltenbalg 19 ist mit einem ersten Ende an dem ersten Gehäuseabschnitt 15c des
Rückhubbegrenzergehäuses 15 befestigt und erstreckt sich über und um den zweiten Gehäuseabschnitt
15e, einen Abschnitt der Spindel 18 bis in die Ausnehmung 9c des Nachstellerjochs
9, an welchen der Faltenbalg 19 mit seinem anderen Ende in nicht näher beschriebener
Weise befestigt ist. Der Faltenbalg 19 schützt und dichtet auf diese Weise das Rückhubbegrenzergehäuse
15, die Spindel 18 und deren Lagerung in der Ausnehmung 9c des Nachstellerjochs 9.
[0074] Die Ventileinrichtung 13 der Steuerungseinrichtung 130 ist in einem Ventilabschnitt
8d des Nachstellergehäuses 8 angeordnet.
Figur 7 zeigt dies in einer Ansicht U in einer Teilschnittdarstellung des Nachstellergehäuses
8.
[0075] Die Ventileinrichtung 13 der Steuerungseinrichtung 130 umfasst ein Einlassventil
33 mit Rückschlagfunktion und ein gesteuertes Entlüftungsventil 34.
[0076] In den
Figuren 8 - 10 sind vergrößerte Schnittansichten der Ventileinrichtung 13 gemäß Ausschnitten VIII,
IX und X nach Figur 7 in verschiedenen Zuständen in vergrößerter Darstellung gezeigt.
Figur 8 zeigt einen geschlossenen Zustand des Einlassventils 33 und einen geöffneten Zustand
des Entlüftungsventils 34. In
Figur 9 ist das Einlassventil 33 im geöffneten Zustand dargestellt, wobei das Entlüftungsventil
34 geschlossen ist.
Figur 10 stellt das Einlassventil 33 und das Entlüftungsventil 34 jeweils im geschlossenen
Zustand dar.
[0077] Die Funktion der Ventileinrichtung 13 der Steuerungseinrichtung 130 besteht darin,
einerseits den Bremsdruck ungehindert in den Nachstellzylinder 25 einzulassen und
andererseits aber beim Lösen der Bremse (= Absenken des Bremsdrucks des Bremszylinders
5a auf Atmosphärendruck) den Nachstellzylinder 25, d.h. den Nachstellerdruckraum 26,
den Druckraum 26a und die Verbindung 26b, nur zeitverzögert zu entlüften.
[0078] Das Einlassventil 33 umfasst einen Ventilhalter 35 mit dem Nachstelleranschluss 12,
ein Ventilelement 36 und eine Ventilfeder 37. Das Einlassventil 33 ist ein einfaches
Rückschlagventil, das den Druck aus dem Bremszylinder 5a mit möglichst geringem Verlust
in den Nachstellzylinder 25 lässt. Das Einlassventil 33 ist im Ruhezustand geschlossen,
wie in Figur 8 gezeigt ist.
[0079] Der Ventilhalter 35 ist von der Seite des Nachstellgehäuses 8, welche zum Nachstellerjoch
9 weist, in den Ventilabschnitt 8d, abgedichtet mittels Rundschnurdichtringen, die
nicht bezeichnet sind, eingesetzt.
[0080] Ein Abschnitt des Ventilhalters 35 mit dem Nachstelleranschluss 12 steht von dem
Nachstellergehäuse 8 durch eine Öffnung der Zwischenplatte 16 in Richtung auf das
Nachstellerjoch 19 hervor. Der Nachstelleranschluss 12 kommuniziert mit einem Kanal
35a, welcher sich längs durch den ganzen Ventilhalter 35 erstreckt, kommuniziert weiterhin
mit einer umlaufenden Nut 35b des Ventilhalters 35 und mündet in einen Ventilsitz
35c, der sich in einen Ventilraum 38 befindet. Der Ventilsitz 35c steht mit dem scheibenförmigen
Ventilelement 36 in Kontakt, welches durch eine Ventilfeder 37 gegen den Ventilsitz
35c gedrückt wird und im geschlossenen Zustand des Einlassventils 33 die Mündung des
Kanals 35a in den Ventilraum 38 verschließt. Auf diese Weise ist die Rückschlagfunktion
des Einlassventils 33 gebildet. Der Ventilraum 38, in dem das Ventilelement 36 und
die Ventilfeder 37 angeordnet sind, kommuniziert mit dem Druckraum 26a über einen
Einlasskanal 38a.
[0081] Die umlaufende Nut 35b des Ventilhalters 35 kommuniziert mit einem Verbindungskanal
39, der in dem Ventilabschnitt 8d eingeformt ist.
[0082] In dem in Figur 8 und 10 gezeigten geschlossenen Zustand des Einlassventils 33 ist
das Ventilelement 36 mittels der Ventilfeder 37 gegen den Ventilsitz 35c des Ventilhalters
35 gedrückt. Der Kanal 35a des Ventilhalters 35 ist verschlossen. In dem Druckraum
26a befindliche Druckluft kann somit nicht zurück in den Kanal 35a und die damit kommunizierenden
Kanäle und Anschlüsse zurückströmen.
[0083] Figur 9 zeigt das Einlassventil 33 im geöffneten Zustand. Die am Nachstelleranschluss
12 anstehende Druckluft drückt das Ventilelement 36 gegen die Kraft der Ventilfeder
37 in den Ventilraum 38, wobei die Druckluft aus dem Nachstelleranschluss 12 durch
den Einlasskanal 38a in den Druckraum 26a des Nachstellergehäuses 8 des Verschleißnachstellers
7 strömt.
[0084] Das Entlüftungsventil 34 umfasst einen Ventilhalter 40 mit einem Kanal 40a und einer
umlaufenden Nut 40b, ein Membranelement 41, eine Ventilfeder 42 und einen Düsenkörper
43.
[0085] Das Entlüftungsventil 34 ist ein gesteuertes Ventil und ist im Ruhezustand, den Figur
8 zeigt, geöffnet. Es weist dazu einen Steuereingang auf, der unten noch näher beschrieben
wird.
[0086] Das Entlüftungsventil 34 steuert das Entlüften des Nachstellzylinders 25, d.h. des
Nachstelldruckraums 26, des Druckraums 26a und der Verbindung 26b. Dies wird unten
noch weiter erläutert.
[0087] Der Ventilhalter 40 ist von der Seite des Nachstellgehäuses 8, welche zum Nachstellerjoch
9 weist, in den Ventilabschnitt 8d, mittels Rundschnurdichtringen, die nicht bezeichnet
sind, abgedichtet eingesetzt und ist mit der Zwischenplatte 16 abgedeckt.
[0088] In dem Ventilhalter 40 erstreckt sich ein zentraler Kanal 40a in der Längsachse des
Ventilhalters 40 ab Mitte dieser Längsachse in Richtung zum Druckraum 26a hin etwa
über die halbe Länge des Ventilhalters 40 und mündet hinter dem Membranelement 41
in einem Sitzabschnitt 40c. Der Sitzabschnitt 40c umgibt eine Mündung des Kanals 40a
ringförmig, aber mit Unterbrechungen, z.B. durch Ausfräsungen. Der Sitzabschnitt 40c
bildet keine Dichtfläche, sondern eine Anlagefläche für das Membranelement 41 im geöffneten
Zustand des Entlüftungsventils 34 ohne die wirksame Membranfläche des Membranelementes
41 zu reduzieren und steht von dem Ventilhalter 40 in Richtung auf das Membranelement
41 hervor. Der Sitzabschnitt 40c bildet lediglich einen Anschlag für das Membranelement
41, um dessen Auslenkung (Hub) in öffnender Richtung zu begrenzen.
[0089] Das Membranelement 41 umfasst einen umlaufenden Außenrand 41a, einen damit elastisch
verbundenen zentralen Membranabschnitt 41b, einen auf dem zentralen Membranabschnitt
41 b anliegenden Halter 41c, und ein in dem Halter 41c zentral angeordnetes Ventilelement
41d. Der Halter 41c liegt hier lose auf dem zentralen Membranabschnitt 41b, wird aber
von der Ventilfeder 42 oder durch Druckluft gegen den zentralen Membranabschnitt 41b
des Membranelementes 41 gedrückt. Es ist auch denkbar, dass der Halter 41c mit dem
zentralen Membranabschnitt 41b fest verbunden ist.
[0090] Das Membranelement 41 ist mit seinem Außenrand 41a an einem Boden der Bohrung, in
welcher der Ventilhalter 40 in den Ventilabschnitt 8d des Nachstellergehäuses 8 eingesetzt
ist, angeordnet und wird von dem Ventilhalter 40 dort gehalten.
[0091] In dem geöffneten Zustand des Entlüftungsventils 34 liegt der Membranabschnitt 41b
des Membranelementes 41 auf dem hervorstehenden Sitzabschnitt 40c des Ventilhalters
40 auf und bildet mit der Mündung des Kanals 40a einen Teilabschnitt eines Steuerdruckraums
45. Der gesamte Steuerdruckraum 45 erstreckt sich in allen Betriebssituationen radial
bis zum Außenrand 41a des Membranelementes 41 und ist im geschlossenen Zustand des
Entlüftungsventils 34 von dem Membranelement 41 und der zum Ventilraum 44 weisenden
Seite des Ventilhalters 40 festgelegt und mit Bremsdruck als Steuerdruck aus dem Nachstelleranschluss
12 beaufschlagt, wie in Figur 9 zu erkennen ist.
[0092] Der Halter 41c und das Ventilelement 41d des Membranelementes 41 weisen zum Druckraum
26a und sind in einem Ventilraum 44 angeordnet, in welchem sie aufgrund des elastischen
Membranabschnitts 41b axial verschiebbar sind.
[0093] Das Membranelement 41 ist durch eine Ventilfeder 42 in Richtung auf den Sitzabschnitt
40c des Ventilhalters 40 vorgespannt. Die Ventilfeder 42 stützt sich mit einem Ende
an dem Halter 41c des Membranelementes 41 ab. Das andere Ende der Ventilfeder 42 steht
mit einem Kragen des Düsenkörpers 43 in Kontakt, der sich in dem Nachstellergehäuse
8 abstützt.
[0094] Der Ventilraum 44 kommuniziert über den Düsenkörper 43 und einen Entlüftungskanal
44a mit dem Druckraum 26a und über einer Entlüftungsöffnung 44b mit der Atmosphäre,
wenn das Entlüftungsventil 34 geöffnet ist.
[0095] Eine Verbindung zwischen dem Druckraum 26a über den Entlüftungskanal 44a mit dem
Ventilraum 44 und mit der Entlüftungsöffnung 44b wird so durch das Entlüftungsventil
34 ermöglicht. Dazu ist der Düsenkörper 43 in den Entlüftungskanal 44a eingesetzt.
Ein Düsenkanal 43b verläuft zentral in der Längsachse des Düsenkörpers 43 und kommuniziert
sowohl über die Öffnung des Entlüftungskanals 44a mit dem Druckraum 26a als auch mit
einer Düsenöffnung 43a des Düsenkörpers 43. Die Düsenöffnung 43a des Düsenkörpers
43 bildet mit dem Dichtelement 41d des Membranelementes 41 das Entlüftungsventil 34.
[0096] In dem in Figur 8 gezeigten geöffneten Zustand des Entlüftungsventils 34 ist der
Membranabschnitt 41b mit dem Halter 41c und dem Dichtelement 41d mittels der Ventilfeder
42 gegen den Sitzabschnitt 40c des Ventilhalters 40 gedrückt. Die Düsenöffnung 43a
des Düsenkörpers 43 ist offen und kommuniziert mit dem Ventilraum 44. Wenn die Düsenöffnung
43a mittels des Dichtelementes 41d des Membranelementes 41 im geschlossenen Zustand
des Entlüftungsventils 34 verschlossen ist wie in Figur 9 gezeigt, ist eine Kommunikation
von Druckraum 26a mit dem Ventilraum 44 und somit mit der Atmosphäre unterbunden.
[0097] Der Kanal 40a des Ventilhalters 40 des Entlüftungsventils 34 kommuniziert mit der
umlaufenden Nut 40b des Ventilhalters 40, wobei die umlaufende Nut 40b mit dem Verbindungskanal
39 und somit über die umlaufende Nut 35b und den Kanal 35a des Ventilhalters 35 des
Einlassventils 33 mit dem Nachstelleranschluss 12 kommuniziert.
[0098] Auf diese Weise ist der Steuereingang des Entlüftungsventils 34 durch den Kanal 40b
und die Nut 40b des Ventilhalters 40 gebildet. Das Steuermedium ist das Druckmedium
(hier Druckluft), welche als Druckluft für den Bremszylinder 5a benutzt wird und über
den Nachstelleranschluss 12, den Kanal 35a und die Nut 35b des Ventilhalters 35 des
Einlassventils 33 und den Verbindungskanal 39 durch die Nut 40b und den Kanal 40a
des Ventilhalters 40 des Entlüftungsventils 34 das Membranelement 41 mit Druck, d.h.
einem Steuerdruck, beaufschlagt.
[0099] Über die oben beschriebene Verbindung zwischen dem Nachstelleranschluss 12 und dem
Kanal 40a des Ventilhalters 40 des Entlüftungsventils 34 wirkt bei einem Bremsvorgang
der im Bremszylinder 5a wirkende Druck auf den federbelasteten Membranabschnitt 41b
des Membranelementes 41 und drückt den Membranabschnitt 41b von dem Sitzabschnitt
40c in Richtung auf den Düsenkörper 43. Die entsprechende Kraft wirkt als Schließkraft
auf das Entlüftungsventil 34 mit wesentlich kleinerer Fläche. Mit anderen Worten,
das Dichtelement 41d wird von dem Membranabschnitt 41 b und von dem auf ihm angeordnete
Halter 41c gegen die Düsenöffnung 43a gedrückt und verschließt diese, wobei das Dichtelement
41d seitens der Düsenöffnung 43a mit dem im Druckraum 25a herrschenden Nachstellerdruck
(= vorheriger Bremsdruck) belastet ist. Solange der Bremsdruck des Bremszylinders
5a an dem Nachstelleranschluss 12 und somit an dem Membranelement 41 des Entlüftungsventils
34 ansteht, bleibt das Entlüftungsventil 34 geschlossen, und der Druckraum 26a mit
Verbindung 26b und dem Nachstellerdruckraum 26 sind zur Atmosphäre verschlossen.
[0100] Wird nun der unter Druck stehende Bremszylinder 5a beim Lösen der Bremse entlüftet,
so bleibt der Druck im Druckraum 26a mit Verbindung 26b und dem Nachstellerdruckraum
26 im Verschleißnachsteller 7 so lange erhalten, bis die Membrankraft des geringer
werdenden Bremsdruckes nicht mehr ausreicht, das Entlüftungsventil 34 gegen den höheren
Nachstellerdruck im Druckraum 26a geschlossen zu halten. Unterschreitet der Bremszylinderdruck
einen vorher einstellbaren Grenzwert, öffnet das Entlüftungsventil 34 vollständig
und der Druckraum 26a mit Verbindung 26b und dem Nachstellerdruckraum 26 im Verschleißnachsteller
7 wird über den nun freien Durchgang vom Entlüftungskanal 44a durch den Ventilraum
44 durch die Entlüftungsöffnung 44b zur Atmosphäre vollständig entlüftet.
[0101] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das gesteuerte Ventil so mittels des gesteuerten
Membranelementes 41 so ausgeführt sein kann, dass der Druckverlauf in dem Druckraum
26a versetzt zum Druckverlauf im Bremszylinder 5a der Bremszangeneinheit 1 erfolgt.
Erst wenn der Druck im Bremszylinder 5a einen unteren Grenzwert unterschreitet, wird
der Druckraum 26a komplett zur Atmosphäre entlüftet. Die Zeit dieses Entlüftens kann
ebenfalls durch den Düsenkörper 43 beeinflusst werden.
[0102] Der vorher einstellbare Grenzwert (für z.B. Druck, Ausströmmenge) kann z.B. mittels
des Düsenkörpers 43 und der Größe seiner Düsenöffnung 43a und/oder mittels der Ventilfeder
42 beeinflusst und somit festgelegt werden. Dies wird als bekannt vorausgesetzt und
nicht weiter erläutert.
[0103] In dem in Figur 8 gezeigten Zustand der Ventileinrichtung 13 ist der Druckraum 26a
des Verschleißnachstellers 7 entlüftet, da der Bremszylinder 5a der Bremszangeneinheit
1 auch entlüftet wurde. Das Einlassventil 33 ist geschlossen, das Entlüftungsventil
34 ist geöffnet, da kein Bremsdruck über den Nachstelleranschluss 12 auf das Membranelement
41 wirkt.
[0104] Bei einem Bremsvorgang steigt der Druck im Bremszylinder 5a und über die Nachstellerdruckleitung
11 auch am Einlassventil 33 und an dem Membranelement 41 an. Das Einlassventil 33
öffnet und Druckluft strömt in den Druckraum 26a des Verschleißnachstellers 7 zum
Antrieb desselben. Aufgrund des nun an dem Membranelement 41 des Entlüftungsventils
34 anstehenden Bremsdrucks schließt das Entlüftungsventil 34 wie oben beschrieben.
Dieser Zustand ist in Figur 9 dargestellt.
[0105] Für den Fall, in welchem der Bremszylinderdruck konstant bleibt (während eines Bremsvorgangs)
oder beim Lösen der Bremse sinkt, wobei der untere Grenzwert noch nicht erreicht ist,
zeigt Figur 10 den zugehörigen Zustand. Das Einlassventil 33 ist geschlossen. Das
Entlüftungsventil 34 ist ebenfalls geschlossen, da der an dem Membranelement 41 anstehende
Restdruck seitens des Bremszylinders 5a den unteren Grenzwert noch nicht erreicht
hat.
[0106] Die Ventileinrichtung 13 hält auf diese Weise beim Lösen der Bremse (=Absenken des
Bremsdruckes) den Druck im Nachstelldruckraum 26 (natürlich auch im damit verbundenen
Druckraum 26a) des Nachstellzylinders 25 länger aufrecht als der Bremsdruck im Bremszylinder
5a wirkt. Ist der Druck im Bremszylinder 5a geringer als zur Überwindung der am Nachstellkolben
wirkenden Druckkraft abzüglich der Kraft der Druckfeder 29 erforderlich, kann der
Verschleißnachsteller 7 einen aufgetretenen Verschleiß an den Belägen 3, 3' durch
Verlängerung nachstellen. Erst dann wird der Verschleißnachsteller 7 zur Atmosphäre
entlüftet. Diese Funktionen werden unten noch weiter erläutert.
[0107] Wird der Bremszylinder 5a bei einem Zuspannvorgang der Bremszangeneinheit 1 mit Druck
beaufschlagt, legt die Bremszangeneinheit 1 an. Gleichzeitig wird der Druck in den
Verschleißnachsteller 7 über den Nachstelleranschluss 12 und das Einlassventil 33
über den Druckraum 26a, die Verbindung 26b in den Nachstellerdruckraum 26 geleitet.
[0108] Die Kraft des Bremszylinders 5a bewirkt wie oben beschrieben über die Zangenhebel
2, 2' eine Axialkraft auf den Verschleißnachsteller 7, welche der Nachstellzylinder
25 bei gleichem Druck nicht überwinden kann. Die Länge des Verschleißnachstellers
7, d.h. der Abstand S, ändert sich daher nicht.
[0109] Wird die Bremszangeneinheit 1 gelöst, wird der Nachstellzylinder 25 des Verschleißnachstellers
7 mittels des Entlüftungsventils 34 wesentlich langsamer entlüftet als der Bremszylinder
5a. Dann erfährt der Verschleißnachsteller 7 keine durch den Bremszylinder 5a bewirkte
Axialkraft mehr, und der Nachstellkolben 24 kann die Bremsbeläge 3, 3' auf Anlage
an der Bremsscheibe 4 halten, bis der Bremszylinder 5a seine Lösestellung erreicht
hat. Dabei wird die Druckmutter 28 zusammen mit dem Zahnring 27 um das Einstellmaß
"e" verschoben, bis der Zahnring 27 an der Innenseite des ersten Stirnwandrings 15b
anliegt. Dieses entspricht dem Soll-Belagspiel, d.h. dem Soll-Lüftspiel zwischen Bremsbelägen
3, 3' und Bremsscheibe 4. Wenn der Nachstellzylinder 25 weiter entlüftet wird, werden
der Zahnring 27 und die mit ihm über die Verzahnung 30, 31 in Eingriff stehende Druckmutter
28 durch die Federkraft der Druckfeder 29 um das Einstellmaß "e" wieder zurückgeschoben
(in Richtung auf das Nachstellergehäuse 8), bis der Zahnring 27 an der Zwischenplatte
16 zur Anlage kommt. Damit ist das Lüftspiel zwischen Bremsbelägen 3, 3' und Bremsscheibe
4 wieder hergestellt.
[0110] Hat ein Verschleiß (der Bremsbeläge 3, 3' und auch der Bremsscheibe 4) stattgefunden,
oder war das aktuelle Lüftspiel vor dem Bremsvorgang zu groß, wird beim Lösen der
Bremszangeneinheit 1 zunächst die Druckmutter 28 in Richtung auf das Nachstellerjoch
9 weiter geschoben, da der Nachstellerdruckraum 26 noch nicht entlüftet ist und der
Druck im Nachstellerdruckraum 26 den Nachstellkolben 24 und die mit ihm verbundene
Spindel 18 in Richtung Nachstellerjoch 9 drückt. Während des Verschiebewegs von Zahnring
27 und Druckmutter 28 längs des Einstellwegs "e" stehen die Verzahnungen 30 und 31
in Eingriff. Der Zahnring 27 ist verdrehgesichert, daher kann sich die Druckmutter
28 auf dem Außengewinde 18e der Spindel 18 bei der Längsbewegung der Spindel 18 nicht
verdrehen.
[0111] Bei weiterer Längsbewegung der Spindel 18 bleibt der Zahnring 27 auf Anlage an der
ersten Stirnwandrings 15b an stehen. Die Zahnkupplung bzw. Verzahnung 30, 31 von Zahnring
27 und Druckmutter 28 kommt nun dabei außer Eingriff, und die Druckmutter 28 kann
sich durch die Federkraft der Druckfeder 29 entsprechend Verschleiß auf dem Außengewinde
18e der Spindel 18 verdrehen und nachfassen, d.h. wieder in Eingriff mit dem Zahnring
27 kommen.
[0112] Eine Drehbewegung der Druckmutter 28 relativ zu der drehfesten Druckfeder 29 wird
durch ein Axiallager 29a zwischen Druckmutter 28 und dem an der Druckmutter 28 angeordneten
Ende der Druckfeder 29 ermöglicht.
[0113] Solange der Druck des Bremszylinders 5a, der wie oben beschrieben an dem Nachstelleranschluss
12 ansteht, einen bestimmten unteren Grenzwert nicht unterschritten hat, bleibt das
Entlüftungsventil 34 geschlossen. Dies ist durch die Kommunikation des Membranelementes
41 über den Kanal 40b, die umlaufende Nut 40a des Ventilhalters 40 des Entlüftungsventils
34, die Verbindung 39 und die umlaufende Nut 35a des Ventilhalters 35 des Einlassventils
33 ermöglicht. Auf diese Weise wird das Membranelement 41 des Entlüftungsventils 34
auch mit dem Bremszylinderdruck beaufschlagt und bleibt geschlossen.
[0114] Ist der Druck des Bremszylinders 5a unter den bestimmten unteren Grenzwert gefallen,
öffnet sich das Entlüftungsventil 34 vollständig. Dabei wird der Druckraum 26a des
Nachstellzylinders 25 das Entlüftungsventil 34 mit dem Ventilraum 44 und der Entlüftungsöffnung
44b mit der Atmosphäre verbunden und der Verschleißnachsteller 7 kann sich - angetrieben
von der Druckfeder 29 der Druckmutter 28 um das Einstellmaß "e" verkürzen. Dabei werden
dann die Bremsbeläge 3, 3' von der Bremsscheibe 4 um das Lüftspiel abgehoben.
[0115] Wenn die Bremszangeneinheit 1 ein wesentlich zu großes Lüftspiel aufweist und in
diesem Fall dabei betätigt wird, z.B. nach einem Wechsel der Bremsbeläge 3, 3', so
verlängert sich der Verschleißnachsteller 7 bereits beim ersten Bremsvorgang, bis
die Bremsbeläge 3, 3' an der Bremsscheibe 4 anliegen. Wird die Bremszangeneinheit
1 wieder gelöst, verlängert sich der Verschleißnachsteller 7 um einen weiteren Betrag,
der dem gesamten Belaghub reduziert um das Belagspiel (Lüftspiel) entspricht. Mit
dieser Funktion wird der Verschleißnachsteller 7 auch "Sprungsteller" genannt.
[0116] Für die Funktion des Verschleißnachstellers 7 ist nur eine Nachstellerdruckleitung
11 vom Bremszylinder 5a zum Nachstellzylinder 25, d.h. zum Nachstelleranschluss 12
am Nachstellergehäuse 8, erforderlich. Diese kann platzsparend und auch vergleichsweise
kostengünstig ausgeführt werden. Die kurze und platzsparende Nachstellerdruckleitung
11 ist aus Figur 4 deutlich erkennbar.
[0117] Die Erfindung ist durch das oben angegebene Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt,
sondern im Rahmen der Ansprüche modifizierbar.
[0118] So ist z.B. denkbar, dass der Bremsdruck für den Antrieb des Verschleißnachstellers
7 über die Nachstellerleitung 11 direkt aus der Druckleitung des Bremszylinders 5a
abgezweigt und dem Nachstellzylinder 25 der Verschleißnachstellers zugeführt wird.
Bezugszeichenliste
[0119]
- 1
- Kompakt-Bremszangeneinheit
- 2,2'
- Zangenhebel
- 2a, 2'a; 2b, 2'b
- Hebelabschnitt
- 2c, 2'c; 2d, 2'd
- Hebelende
- 2'e
- Verbinder
- 3,3'
- Bremsbelag
- 3a, 3'a
- Bremsbelaghalter
- 4
- Bremsscheibe
- 5
- Krafterzeuger
- 5a
- Bremszylinder
- 5b
- Antriebsarm
- 5c
- Bolzen
- 5d
- Exzenterantrieb
- 6,6'
- Hebelschwenkachse
- 6a, 6'a; 6b, 6'b
- Schwenkachse
- 7
- Verschleißnachsteller
- 7a
- Nachstellerachse
- 8
- Nachstellergehäuse
- 8a, 8b
- Befestigungsabschnitt
- 8c
- Stirnwand
- 8d
- Ventilabschnitt
- 9
- Nachstellerjoch
- 9a, 9b
- Befestigungsabschnitt
- 9c
- Ausnehmung
- 10
- Druckleitungsanschluss
- 11
- Nachstellerdruckleitung
- 11a
- Bremszylinderanschluss
- 11b, 11c
- Verbindung
- 12
- Nachstelleranschluss
- 13
- Ventileinrichtung
- 14
- Rückhubbegrenzer
- 15
- Rückhubbegrenzergehäuse
- 15a
- Basis
- 15b, 15d, 15f
- Stirnwandring
- 15c, 15e
- Gehäuseabschnitt
- 15g
- Kragen
- 15h
- Ausnehmung
- 16
- Zwischenplatte
- 16a
- Durchgangsbohrung
- 17
- Rückstellsechskant
- 18
- Spindel
- 18a
- Rückstellende
- 18b
- Rückstellverzahnung
- 18c
- Wellenabschnitt
- 18d
- Kolbenende
- 18e
- Außengewinde
- 19
- Faltenbalg
- 20
- Lagerbuchse
- 21
- Befestigung
- 22
- Dichtung
- 23
- Axialfeder
- 23a
- Axialsicherung
- 24
- Nachstellkolben
- 25
- Nachstellzylinder
- 25a
- Zylinderlaufbuchse
- 26
- Nachstellerdruckraum
- 26a
- Druckraum
- 26b
- Verbindung
- 27
- Zahnring
- 27a
- Feder
- 27b
- Aufnahme
- 28
- Druckmutter
- 29
- Druckfeder
- 29a
- Axiallager
- 30, 31
- Verzahnung
- 32
- Befestigungselement
- 33
- Einlassventil
- 34
- Entlüftungsventil
- 35
- Ventilhalter
- 35a
- Kanal
- 35b
- Nut
- 35c
- Ventilsitz
- 36
- Ventilelement
- 37
- Ventilfeder
- 38
- Ventilraum
- 38a
- Einlasskanal
- 39
- Verbindungskanal
- 40
- Ventilhalter
- 40a
- Kanal
- 40b
- Nut
- 40c
- Sitzabschnitt
- 41
- Membranelement
- 41a
- Außenrand
- 41b
- Membranabschnitt
- 41c
- Halter
- 41d
- Dichtelement
- 42
- Ventilfeder
- 43
- Düsenkörper
- 43a
- Ventilöffnung
- 43b
- Düsenkanal
- 44
- Ventilraum
- 44a
- Entlüftungskanal
- 44b
- Entlüftungsöffnung
- 45
- Steuerdruckraum
- 130
- Steuerungseinrichtung
- e
- Einstellmaß
- A, U
- Ansicht
- S
- Abstand
1. Verschleißnachsteller (7) einer Kompakt-Bremszangeneinheit (1), insbesondere für Schienenfahrzeuge,
aufweisend ein Nachstellergehäuse (8), ein Nachstellerjoch (9), einen Gewindetrieb
mit einer Spindel (18) und einer auf der Spindel (18) verschraubbaren Druckmutter
(28),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschleißnachsteller (7) als ein pneumatischer Verschleißnachsteller (7) ausgebildet
ist und eine Steuerungseinrichtung (130) eines Nachstellzylinders (25) des Verschleißnachstellers
(7) aufweist, wobei die Steuerungseinrichtung (130) eine Ventileinrichtung (13) umfasst.
2. Verschleißnachsteller (7) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (13) ein Einlassventil (33) für ein Druckmedium, vorzugsweise
Druckluft, und ein gesteuertes Entlüftungsventil (34) umfasst.
3. Verschleißnachsteller (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlassventil (33) und das gesteuerte Entlüftungsventil (34) mit dem Druckmedium
beaufschlagbar sind, wobei ein Druck des Druckmediums einen Steuerdruck für das gesteuerte
Entlüftungsventil (34) bildet.
4. Verschleißnachsteller (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlassventil (33) als ein Rückschlagventil ausgebildet ist und einen Ventilhalter
(35) mit einem Nachstelleranschluss (12) für das Druckmedium, ein Ventilelement (36)
und eine Ventilfeder (37) aufweist.
5. Verschleißnachsteller (7) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlassventil (33) zwischen dem Nachstelleranschluss (12) für das Druckmedium
und einem Nachstellerdruckraum (26) des Nachstellzylinders (25) angeordnet ist.
6. Verschleißnachsteller (7) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Nachstellerdruckraum (26) des Nachstellzylinders (25) ein mit dem Nachstellerdruckraum
(26) kommunizierender Druckraum (26a) angeordnet ist, welcher mit dem Einlassventil
(33) kommuniziert.
7. Verschleißnachsteller (7) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachstelleranschluss (12) mit einem Kanal (35a), welcher sich längs durch den
ganzen Ventilhalter (35) des Einlassventils (33) erstreckt, kommuniziert, wobei der
Kanal (35a) mit einer umlaufenden Nut (35b) des Ventilhalters (35) kommuniziert und
in einen Ventilsitz (35c) des Einlassventils (33) mündet.
8. Verschleißnachsteller (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Entlüftungsventil (34) einen Ventilhalter (40) mit einem Kanal (40a) und einer
umlaufenden Nut (40b), ein Membranelement (41), eine Ventilfeder (42) und einen Düsenkörper
(43) umfasst.
9. Verschleißnachsteller (7) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (40a) und die umlaufende Nut (40b) des Ventilhalters (40) des Entlüftungsventils
(34) miteinander kommunizieren und mit dem Membranelement (41) zusammenwirken, wobei
der Kanal (40a) und die umlaufende Nut (40b) einen Steuereingang des gesteuerten Entlüftungsventils
(34) bilden.
10. Verschleißnachsteller (7) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Nut (40b) des Ventilhalters (40) des Entlüftungsventils (34) als Steuereingang
des Entlüftungsventils (34) mit der umlaufenden Nut (35b) und mit dem Kanal (35a)
des Ventilhalters (35) kommunizieren.
11. Verschleißnachsteller (7) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Membranelement (41) einen umlaufenden Außenrand (41a), einen damit elastisch
verbundenen zentralen Membranabschnitt (41b), einen auf dem zentralen Membranabschnitt
(41b) wirkenden Halter (41c), und ein in dem Halter (41c) zentral angeordnetes Ventilelement
(41d) umfasst, wobei der Halter (41c) und das Ventilelement (41d) des Membranelementes
(41) in einem Ventilraum (44) angeordnet sind, in welchem sie aufgrund des elastischen
Membranabschnitts (41b) axial verschiebbar sind.
12. Verschleißnachsteller (7) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Membranelement (41) axial durch die Ventilfeder (42) in Richtung auf den Ventilhalter
(40) vorgespannt ist.
13. Verschleißnachsteller (7) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilraum (44) über den Düsenkörper (43) und einen Entlüftungskanal (44a) mit
dem Druckraum (26a) und über eine Entlüftungsöffnung (44b) mit der Atmosphäre kommuniziert,
wenn das Entlüftungsventil (34) geöffnet ist, wobei eine Kommunikation von Druckraum
(26a) mit dem Ventilraum (44) und somit mit der Atmosphäre unterbunden ist, wenn das
Entlüftungsventil (34) geschlossen ist.
14. Verschleißnachsteller (7) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (43) in den Entlüftungskanal (44a) eingesetzt ist und einen Düsenkanal
(43b), der mit dem Druckraum (26b) kommuniziert, und eine Düsenöffnung (43a) aufweist,
wobei das Dichtelement (41d) des Membranelementes (41) mit der Düsenöffnung (43a)
des Düsenkörpers (43) derart zusammenwirkt, dass die Düsenöffnung (43b) durch das
Dichtelement (41d) des Membranelementes (41) verschlossen ist, wenn das Entlüftungsventil
(34) geschlossen ist, und dass die Düsenöffnung (43b) mit dem Ventilraum (44) kommuniziert,
wenn das Entlüftungsventil (34) geöffnet ist.
15. Verschleißnachsteller (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (13) in einem Ventilabschnitt (8d) des Nachstellergehäuses
(8) angeordnet ist.
16. Verschleißnachsteller (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (13) als separate Baugruppe außerhalb des Nachstellergehäuses
(8) in der Nachstellerdruckleitung angeordnet ist.
17. Verschleißnachsteller (7) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachstellzylinder (25) mit dem gleichen Druckmedium beaufschlagbar ist, mit dem
ein Bremszylinder (5a) einer Bremszangeneinheit (1), welcher der Verschleißnachsteller
(7) zuzuordnen ist, beaufschlagt ist.
18. Verschleißnachsteller (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißnachsteller (7) weiterhin mit einem Rückhubbegrenzer (14) ausgebildet
ist.
19. Kompakt-Bremszangeneinheit (1) einer pneumatischen Scheibenbremse, insbesondere für
Schienenfahrzeuge, aufweisend zwei Zangenhebel (2, 2'), einen Bremszylinder (2a),
Bremsbeläge (3, 3') und einen Verschleißnachsteller (7),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschleißnachsteller (7) als ein pneumatischer Verschleißnachsteller (7) mit
einer Steuerungseinrichtung (130) ausgebildet ist, wobei die Steuerungseinrichtung
(130) eine Ventileinrichtung (13) mit einem Einlassventil (33) und einem gesteuerten
Auslassventil (34) aufweist, welche einen Nachstellzylinder (25) mit dem Druckmedium
des Bremszylinders (5a) als Antrieb des Verschleißnachstellers (7) steuern.
20. Kompakt-Bremszangeneinheit (1) nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschleißnachsteller (7) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 ausgebildet ist.