[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zu optischen Abstandsmessung, insbesondere
mittels zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung, wobei mehrere optische Messpulse von
mindestens einem Sender ausgesendet werden, wobei die optischen Messpulse an einem
Objekt reflektiert werden, wobei Photonen der reflektierten optischen Messpulse von
mindestens einem Empfänger detektiert werden, wobei eine erste Verteilung von Lichtlaufzeiten
der detektierten Photonen ermittelt wird, wobei die erste Verteilung der Lichtlaufzeiten
in einem ersten Speicherbereich einer Speichereinheit abgespeichert wird, und wobei
die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen einer ersten Vielzahl Zeitintervalle
zugeordnet wird.
[0002] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur optischen Abstandsmessung,
insbesondere mittels zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung.
Technologischer Hintergrund
[0003] Optische Abstandsmessungen, insbesondere zur Anwendung in der fahrerlosen Navigation
von Fahrzeugen, beruhen auf dem Time-of-Flight-Prinzip. Meistens wird ein scannender
Sensor, bevorzugt ein LIDAR-Sensor (Abkürzung "Light Detection and Ranging"), verwendet,
der periodisch Messpulse aussendet. Die Messpulse werden von Objekten reflektiert
und Photonen der reflektierten Messpulse werden detektiert. Aus der gemessenen Verteilung
der Laufzeiten der detektierten Photonen der Messpulse von dem Sender zu den Objekten
und zurück zu dem Empfänger kann mittels der Lichtgeschwindigkeit auf die Distanz
zu den Objekten geschlossen werden.
[0004] Aus der
EP 3 168 641 A1 der Anmelderin sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur optischen Abstandsmessung
bekannt. Bei dem Verfahren wird eine Sendermatrix zum Aussenden von Messpulsen und
eine Empfangsmatrix zum Empfangen der Messpulse verwendet, wobei nur Untermengen von
Sendern der Sendermatrix aktiviert werden.
[0005] Bei Verfahren zur optischen Abstandsmessung mittels zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung
(Abkürzung: TCSPC-Abstandsmessung) wird für den vollen Distanzbereich ein Histogrammspeicher
benötigt, welcher in vielen Integrationsdurchläufen mit Events detektierter Photonen
gefüllt wird. Ein Event ist dabei die gemessene Lichtlaufzeit eines der detektierten
Photonen. Nach Beendigung des Integrationszyklus müssen die Daten aus dem Histogrammspeicher
zur weiteren Verarbeitung und Auswertung an eine Datenverarbeitungseinheit übertragen
werden. Während der Übertragung kann der Histogrammspeicher nicht für weitere Integrationsdurchläufe
verwendet werden. Da die Abstandsmessung somit für die Dauer der Übertragung pausiert
werden muss, ergibt sich ein erheblicher Verlust von Integrationszyklen und daraus
folgend eine stark verschlechterte Qualität der Abstandsmessung.
[0006] Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Ping-Pong-Speicher bekannt, um die Abstandsmessung
auch während der Dauer der Übertragung fortzuführen. Ein Ping-Pong-Speicher umfasst
zwei Speicherbereiche A und B gleicher Größe, wobei zunächst in einem ersten Integrationsdurchlauf
der erste Speicher A mit Daten bzw. Events gefüllt wird. Während der Übertragung der
Daten aus dem Speicher A an die Datenverarbeitungseinheit wird der zweite Speicher
B mit Daten gefüllt. Die Verwendung eines Ping-Pong-Speichers bedingt daher eine Verdopplung
des Speicherbedarfs. Dies ist insbesondere bei einer ASIC-Integration (Application
Specific Integrated Circuit) von Nachteil, da der notwendige zusätzliche Speicher
viel Chipfläche und Leistung benötigt.
[0007] Ein weiteres Problem bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur optischen
Abstandsmessung besteht darin, dass bei einer hohen Abtastfrequenz und/oder einer
hohen Auflösung der Abstandsmessung große Datenmengen anfallen, welche in sehr kurzen
Zeitintervallen übertragen und ausgewertet werden müssen. Die damit verbunden hohen
Datenübertragungsraten sind nur aufwendig und kostspielig bereitstellbar. Alternativ
müssen die Abtastfrequenz und die Auflösung der Abstandsmessung reduziert werden.
Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur optischen Abstandsmessung, insbesondere mittels zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung,
bereitzustellen, wobei der Speicherbedarf und der Verlust von Integrationszyklen verringert
wird. Ferner soll die Genauigkeit der Abstandsmessung verbessert werden.
[0009] Zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird ein Verfahren zur optischen
Abstandsmessung, insbesondere mittels zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung, vorgeschlagen,
wobei mehrere optische Messpulse von mindestens einem Sender ausgesendet werden, wobei
die optischen Messpulse an einem Objekt reflektiert werden, wobei Photonen der reflektierten
optischen Messpulse von mindestens einem Empfänger detektiert werden, wobei eine erste
Verteilung von Lichtlaufzeiten der detektierten Photonen ermittelt wird, wobei die
erste Verteilung von Lichtlaufzeiten in einem ersten Speicherbereich einer Speichereinheit
abgespeichert wird, wobei die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen
einer ersten Vielzahl Zeitintervalle zugeordnet wird, wobei in einem Reduktionsschritt
Frequenzanteile der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten oberhalb einer vorbestimmten
Grenzfrequenz mittels eines Tiefpassfilters reduziert oder unterdrückt werden, sodass
eine zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten erzeugt wird, wobei die zweite Verteilung
von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen einer zweiten Vielzahl Zeitintervalle zugeordnet
wird, und wobei eine Sperrfrequenz des Tiefpassfilters kleiner oder gleich der Hälfte
des Kehrwerts einer kleinsten Intervallbreite der zweiten Vielzahl Zeitintervalle
gewählt wird.
[0010] Der Sender ist insbesondere ein optischer Sender und kann als Oberflächenemitter
oder VCSEL (Vertical Cavity Surface Emitting Laser) ausgebildet sein. Der Empfänger
kann als SPAD (Single Photon Avalanche Diode; Einzelphotonenavalanchediode) ausgebildet
sein.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Wahl der Sperrfrequenz wird bevorzugt das Nyquist-Theorem
erfüllt, um Alias-Effekten entgegenzuwirken.
[0012] Die Zuordnung der Verteilung von Lichtlaufzeiten zu Zeitintervallen einer ersten
oder einer zweiten Vielzahl von Zeitintervallen entspricht einer Histogrammierung
der Verteilung von Lichtlaufzeiten. Die Zuordnung kann auch durch das Abspeichern
der ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten und/oder der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten
in Datenstrukturen, wobei die entsprechende Datenstruktur bevorzugt ein Histogramm
bzw. eine ein Histogramm abbildende Datenstruktur, wie beispielsweise eine Liste oder
ein Array, ist, erfolgen. Im Folgenden werden die Zeitintervallen einer ersten oder
einer zweiten Vielzahl von Zeitintervallen zugeordneten erste oder zweite Verteilung
von Lichtlaufzeiten auch als Histogrammierung, Histogramm oder Binning bezeichnet.
Diese Begriffe können im Sinne der vorliegenden Erfindung als äquivalent betrachtet
und benutzt werden.
[0013] Die Pulsdauer der Messpulse kann geeignet gewählt werden. Insbesondere können die
Messpulse kürzer als 100 ns, bevorzugt kürzer als 50 ns, besonders bevorzugt kürzer
als 20 ns, weiter bevorzugt kürzer als 10 ns, ganz besonders bevorzugt kürzer oder
gleich 5 ns, noch weiter insbesondere bevorzugt ca. 1 ns, lang sein.
[0014] Weiter bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Messpulse eine Anstieg- und/oder
Abfallzeit von weniger als 5 ns, weiter bevorzugt von weniger als 2 ns, insbesondere
bevorzugt von weniger oder gleich 1 ns, weiter insbesondere bevorzugt von weniger
oder gleich 0,5 ns, noch weiter bevorzugt von weniger oder gleich 0,2 ns, ganz besonders
bevorzugt von weniger oder gleich 0,1 ns, aufweisen.
[0015] Photonen der an einem Objekt reflektierten optischen Messpulse werden von dem mindestens
einen Empfänger detektiert. Für jedes detektierte Photon kann eine Lichtlaufzeit beginnend
mit einem Zeitpunkt der Aussendung des entsprechenden Messpulses bis zur Detektion
des Photons durch den Empfänger bestimmt werden. Wird eine Vielzahl von optischen
Messpulsen ausgesendet und entsprechend eine Vielzahl von Photonen der ausgesendeten
Messpulse empfangen, kann eine erste Verteilung von Lichtlaufzeiten der detektierten
Photonen ermittelt werden.
[0016] Bevorzugt wird die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten in mehreren Integrationsdurchläufen
ermittelt und in dem ersten Speicherbereich der Speichereinheit abgespeichert.
[0017] Die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten kann in einer Datenstruktur abgespeichert
werden. Die Datenstruktur ist bevorzugt ein Histogramm bzw. eine ein Histogramm abbildende
Datenstruktur, wie beispielsweise eine Liste oder ein Array.
[0018] Die so bestimmte erste Verteilung der Lichtlaufzeiten kann statistische Fluktuationen
und Rauschsignale aufweisen, welche jedoch keine Distanz-, Abstands- oder Entfernungsinformationen
beinhalten.
[0019] Da es technisch unmöglich ist, einen perfekten Dirac-Impuls von einem Sender, beispielsweise
von einem VCSEL-Sender, auszusenden, hat ein Messpuls immer eine Mindestdauer. Diese
Mindestdauer kann durch die Messstrecke verlängert, aber nicht verkürzt werden. So
hat beispielsweise ein von dem Sender ausgesendeter, vorzugsweise gepulster, Laserstrahl
einen endlichen Querschnitt senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Trifft der Messpuls
bzw. der Laserstrahl auf ein schrägstehendes Objekt, wird der Reflektionsbereich in
Ausbreitungsrichtung vergrößert und dadurch die erste Verteilung der Lichtlaufzeiten
bezüglich der detektierten Messpulsdauer gestreckt. Ferner ergibt sich eine Verbreiterung
der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten durch den Dopplereffekt bei einer Relativgeschwindigkeit
von Sender und/oder Empfänger zum Objekt. Hinzu kommt, dass ein Sender wie ein Laser,
beispielsweise eine Laserdiode oder VCSEL-Laser, eine gewisse Anstiegs- und Abfallzeit
aufweist, welche üblicherweise in der Größenordnung von 0,1 ns bis 5 ns liegt. Aufgrund
dieser Zusammenhänge kann davon ausgegangen werden, dass es eine Grenzfrequenz entsprechend
dem Kehrwert eines kleinsten Zeitintervalls gibt, oberhalb derer keine Entfernungsinformationen
des Messpulses mehr vorhanden sind.
[0020] Die statistischen Fluktuationen oder Rauschsignale in der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten
können, beispielsweise im Rahmen einer Fourier-Zerlegung, als Frequenzanteile der
ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten aufgefasst werden. Durch die Durchführung des
Reduktionsschrittes, wobei Frequenzanteile der ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten
oberhalb einer vorbestimmten Grenzfrequenz mittels eines Tiefpassfilters reduziert
oder unterdrückt werden, sodass eine zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten erzeugt
wird, können diese Frequenzanteile, insbesondere die statistischen Fluktuationen oder
die Rauschsignale, reduziert oder unterdrückt werden, ohne dass Entfernungsinformationen
für die Abstandsmessung verloren gehen. Hierdurch kann eine Reduktion der Datenmenge
erreicht werden, ohne dass die Qualität der Abstandsmessung wesentlich verschlechtert
wird.
[0021] Die erhaltene zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten kann weniger Speicherbedarf benötigen,
sodass insbesondere auf die Verwendung eines Ping-Pong-Speichers verzichtet werden
kann. Ein weiterer Vorteil des verringerten Speicherbedarfs ist, dass die Zeit für
die Datenübertragung, während der die Abstandsmessung pausiert werden muss, reduziert
werden kann.
[0022] Der Tiefpassfilter kann auch als Bandpassfilter ausgebildet sein. Ein Bandpassfilter
lässt nur Signale eines bestimmten Frequenzbands oder Durchlassbereiches passieren.
Die Frequenzbereiche unterhalb und oberhalb des Durchlassbereiches werden dabei gesperrt
oder deutlich abgeschwächt. Entsprechend wirkt ein Bandpassfilter bezüglich der Frequenzbereiche
oberhalb des Durchlassbereiches wie ein Tiefpassfilter.
[0023] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten in
einem zweiten Speicherbereich der Speichereinheit abgespeichert wird, wobei weiter
bevorzugt der zweite Speicherbereich kleiner ist als der erste Speicherbereich.
[0024] Die zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten kann ebenfalls in einer Datenstruktur abgespeichert
werden. Die Datenstruktur ist bevorzugt ein Histogramm bzw. eine ein Histogramm abbildende
Datenstruktur, wie beispielsweise eine Liste oder ein Array.
[0025] Durch die Durchführung des Reduktionsschrittes, in dem Frequenzanteile der ersten
Verteilung von Lichtlaufzeiten oberhalb einer vorbestimmten Grenzfrequenz mittels
eines Tiefpassfilters reduziert oder unterdrückt werden, kann die erste Verteilung
von Lichtlaufzeiten geglättet werden, sodass die zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten
einen glatteren Verlauf aufweist. Insbesondere können statistische Fluktuationen und
Rauschsignale herausgefiltert bzw. reduziert werden.
[0026] Entsprechend werden bei einer Histogrammdarstellung der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten
weniger Zeitintervalle bzw. Bins benötigt. Für die Datenstruktur zur Speicherung der
zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten bedeutet dies, dass der für diese benötigte
Speicherbedarf reduziert werden kann. Entsprechend kann der zweite Speicherbereich
kleiner als der erste Speicherbereich gewählt werden. Durch die Verwendung eines kleineren
zweiten Speicherbereichs zum Abspeichern der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten
wird somit der gesamte Speicherbedarf verringert, sodass die Nachteile der Verwendung
eines Ping-Pong-Speichers überwunden werden, ohne dass es zu einer Verschlechterung
des Messergebnisses kommt. Ferner bedarf die Übertragung der geglätteten oder Verteilung
der Lichtlaufzeiten in den zweiten Speicherbereich und/oder aus dem zweiten Speicherbereich
heraus weniger Zeit, sodass die Abstandsmessung gegenüber Verfahren aus dem Stand
der Technik für einen kürzeren Zeitraum unterbrochen oder pausiert werden muss.
[0027] Bevorzugt ist der zweite Speicherbereich um mindestens 25%, weiter bevorzugt um mindestens
50%, insbesondere bevorzugt um mindestens 75%, weiter insbesondere bevorzugt um mindestens
87,5%, kleiner als der erste Speicherbereich.
[0028] Bevorzugt ist der zweite Speicherbereich um einen Dezimationsfaktor von mindestens
1,33, weiter bevorzugt von mindestens 2, insbesondere bevorzugt von mindestens 4,
weiter insbesondere bevorzugt von mindestens 8, kleiner als der erste Speicherbereich.
[0029] Bei der Erzeugung der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten in dem Reduktionsschritt
geht keine Nutzinformation für die Abstandsmessung verloren, weshalb auch von einer
verlustfreien Kompression gesprochen werden kann.
[0030] Ferner kann vorgesehen sein, dass während der Durchführung des Reduktionsschritts
keine optischen Messpulse ausgesendet und/oder detektiert werden.
[0031] Durch diese Maßnahme kann der Energiebedarf und die benötigte Rechenleistung einer
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens reduziert werden.
[0032] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass während des Reduktionsschritts und/oder des
Abspeicherns der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten in dem zweiten Speicherbereich
keine optischen Messpulse von dem mindestens einen Sender ausgesendet werden und/oder
keine erste Verteilung von Lichtlaufzeiten ermittelt wird und/oder keine erste Verteilung
von Lichtlaufzeiten in dem ersten Speicherbereich abgespeichert wird.
[0033] Mit anderen Worten kann während des Reduktionsschrittes und/oder während des Abspeicherns
der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten in dem zweiten Speicherbereich die Datenaufnahme
kurzfristig unterbrochen werden. Dies hat den Vorteil, dass kein zusätzlicher Speicherbereich
benötigt wird, in dem während des Reduktionsschritts und/oder Abspeicherns der zweiten
Verteilung von Lichtlaufzeiten in dem zweiten Speicherbereich eine weitere erste Verteilung
von Lichtlaufzeiten zwischengespeichert werden muss. Insbesondere muss das Auslesen
der ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten aus dem ersten Speicherbereich zwecks Reduzierung
und Speichern der reduzierten, zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten in den zweiten
Speicherbereich nicht für Schreibvorgänge einer weiteren ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten
in den ersten Speicherbereich unterbrochen werden.
[0034] Zudem kann vorgesehen sein, dass die zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten aus dem
zweiten Speicherbereich ausgelesen wird, wobei während des Auslesens des zweiten Speicherbereichs
optische Messpulse von dem mindestens einen Sender ausgesendet werden und/oder eine,
insbesondere weitere, erste Verteilung von Lichtlaufzeiten von detektierten Photonen
ermittelt wird und/oder eine, insbesondere weitere, erste Verteilung von Lichtlaufzeiten
in dem ersten Speicherbereich der Speichereinheit abgespeichert wird, wobei die, insbesondere
weitere, erste Verteilung von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen der ersten Vielzahl
Zeitintervalle zugeordnet wird.
[0035] Die zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten kann aus dem zweiten Speicherbereich ausgelesen
werden, und zur weiteren Verarbeitung an eine Recheneinheit oder Datenverarbeitungseinheit
gesendet werden. Beispielsweise kann die Recheneinheit oder Datenverarbeitungseinheit
aus der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten eine mittlere Lichtlaufzeit bestimmen
und daraus unter Zuhilfenahme des Wertes der Lichtgeschwindigkeit eine Entfernung
zu dem Objekt, an dem die optischen Messpulse reflektiert wurden, bestimmen.
[0036] Parallel zum Auslesen der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten kann in einem weiteren
Zyklus des Verfahrens eine weitere erste Verteilung von Lichtlaufzeiten ermittelt
werden. Der sich daraus ergebende Vorteil besteht darin, dass die Datenaufnahme nicht
für das Auslesen der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten und der Bestimmung der
Objektentfernung unterbrochen werden muss. Da die reduzierte zweite Verteilung von
Lichtlaufzeiten weniger Speicherbedarf benötigt als die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten
kann der zweite Speicherbereich wesentlich kleiner als der erste Speicherbereich sein.
Insbesondere wird der Speicherbedarf gegenüber einem Ping-Pong-Speicher reduziert.
Zudem wird für das Auslesen der zweiten Verteilung aus dem zweiten Speicherbereich
weniger Zeit benötigt, so dass die benötigten Datenverarbeitungsressourcen verringert
werden und für andere Aufgaben, wie beispielsweise die Datenaufnahme, eingesetzt werden
können.
[0037] Weiter bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die zweite Vielzahl Zeitintervalle weniger
Zeitintervalle umfasst als die erste Vielzahl Zeitintervalle.
[0038] Die Kombination von Reduktionsschritt und Histogrammierung mit Reduzierung der Anzahl
von Zeitintervallen kann auch als Dezimierung oder Abtastratenkonvertierung beziehungsweise
"Downsampling" bezeichnet werden.
[0039] Besonders bevorzugt werden somit Dezimierungsverfahren, Verfahren zur Abtastratenkonvertierung
beziehungsweise Downsamplingverfahren auf die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten,
insbesondere auf die histogrammierte erste Verteilung von Lichtlaufzeiten, das heißt
auf die in einer entsprechenden Datenstruktur gespeicherte erste Verteilung von Lichtlaufzeiten,
angewendet.
[0040] Durch die Anwendung von Dezimierungsverfahren und/oder Downsamplingverfahren kann
der Speicherbedarf für den zweiten Speicherbereich reduziert werden, ohne dass die
Qualität der Abstandsmessung verschlechtert wird.
[0041] Die Dezimierung oder Abtastratenkonvertierung hat gegenüber einer von vornherein
reduzierten Entfernungsauflösung, das heißt einer Vergrößerung der Zeitintervalle
der ersten Vielzahl von Zeitintervallen, den Vorteil, dass ein größerer Anteil des
gleich verteilten Rauschens durch die Dezimierung in der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten
eliminiert bzw. reduziert wird.
[0042] Dadurch, dass die zweite Vielzahl von Zeitintervallen weniger Zeitintervalle umfasst
als die erste Vielzahl von Zeitintervallen, wird ferner ein geringerer Speicherbedarf
im zweiten Speicherbereich für die entsprechende Datenstruktur benötigt, sodass eine,
insbesondere verlustfreie, Kompression der Verteilung von Lichtlaufzeiten ermöglicht
wird.
[0043] Diesem Vorteil liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten
als nachrichtentechnisches Signal interpretiert werden kann, auf welches nachrichtentechnische
Mittel und Methoden angewendet werden können. Diese überraschende Erkenntnis ist im
Bereich von Verfahren zur optischen Abstandsmessung, insbesondere mittels zeitkorrelierter
Einzelphotonenzählung, aus dem Stand der Technik nicht bekannt.
[0044] Weiter bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Lichtlaufzeiten der detektierten
Photonen mit einem Zeitpunkt der Aussendung des jeweiligen optischen Messpulses korreliert
werden.
[0045] Durch die Korrelation entspricht die Lichtlaufzeit der detektierten Photonen der
Summe der Distanzen von dem Sender zu dem Objekt und von dem Objekt zu dem Empfänger,
dividiert durch die Lichtgeschwindigkeit.
[0046] Weiter bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Zeitintervalle der ersten Vielzahl
Zeitintervalle und/oder der zweiten Vielzahl Zeitintervalle unterschiedlich groß sind.
[0047] Dementsprechend kann die erste Vielzahl von Zeitintervallen Zeitintervalle einer
ersten Intervallbreite entsprechend einer ersten Distanzauflösung und Zeitintervalle
einer zweiten Intervallbreite entsprechend einer zweiten Distanzauflösung aufweisen.
Beispielsweise können für eine Nahfeldauflösung Zeitintervalle entsprechend einer
4 cm Auflösung gewählt werden, während für eine Mittel- und Fernfeldauflösung Zeitintervalle
entsprechend einer Distanzauflösung von 8 cm gewählt werden können.
[0048] Ebenso kann die zweite Vielzahl von Zeitintervallen Zeitintervalle einer ersten Intervallbreite
entsprechend einer ersten Distanzauflösung und Zeitintervalle einer zweiten Intervallbreite
entsprechend einer zweiten Distanzauflösung aufweisen.
[0049] Da insbesondere im Fern- oder Mittelfeld eine sehr hohe Auflösung nicht notwendig
ist, kann der Speicherbedarf durch die entsprechenden unterschiedlich gewählten Intervallbreiten
weiter reduziert werden.
[0050] Insbesondere können die einzelnen Zeitintervalle im ersten Speicherbereich und im
zweiten Speicherbereich über ein Adress-LSB (Least Significant Bit) der entsprechenden
Datenstruktur angesprochen werden.
[0051] Ein Adress-LSB entspricht bevorzugt einem Distanzschritt auf der höheren Auflösung.
Eine Distanzreduktion um den Faktor 2 kann zum Beispiel durch Ignorieren des Adress-LSB
erreicht werden.
[0052] Bevorzugt wird der Reduktionsschritt nur für einen Teilbereich der ersten Verteilung
von Lichtlaufzeiten und/oder der ersten Vielzahl Zeitintervalle durchgeführt wird,
und/oder für verschiedene Teilbereiche der ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten und/oder
der ersten Vielzahl Zeitintervalle werden unterschiedliche Sperrfrequenzen gewählt.
[0053] Beispielsweise ist es möglich, dass für die erste Vielzahl von Zeitintervallen Zeitintervalle
einer ersten Intervallbreite entsprechend einer ersten Distanzauflösung, insbesondere
entsprechend einer Nahfeldauflösung, und Zeitintervalle einer zweiten Intervallbreite
entsprechend einer zweiten Distanzauflösung, insbesondere entsprechend einer Mittel-
und/oder Fernfeldauflösung, vorgesehen sind, und dass für die Zeitintervalle der ersten
Intervallbreite eine höhere Grenzfrequenz gewählt wird als für die Zeitintervalle
der zweiten Intervallbreite. Dadurch wird insbesondere für das Fernfeld nach dem Reduzierungsschritt
der Speicherbedarf verringert. Die Wahl unterschiedlicher Grenzfrequenzen ist auch
möglich, wenn alle Zeitintervalle der ersten Vielzahl von Zeitintervallen die gleiche
Intervallbreite aufweisen. Wird für die Mittel- und/oder Fernfeldauflösung eine niedrigere
Grenzfrequenz gewählt, so wird der Speicherbedarf der zweiten Verteilung von Zeitintervallen
verringert. Grundsätzlich ist es auch möglich, durch Wahl der Grenzfrequenzen für
das Nahfeld und das Mittel- oder Fernfeld so zu wählen, dass die zweite Verteilung
von Lichtlaufzeiten über den gesamten Detektionsbereich aus Nah-, Mittel- und Fernfeld
eine einheitliche Distanzauflösung aufweist.
[0054] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die vorbestimmte Grenzfrequenz als Grenzfrequenz
des Tiefpassfilters gewählt wird und durch eine Pulsbreite und/oder eine Pulsanstiegszeit
der optischen Messpulse festgelegt wird.
[0055] Durch die Festlegung der Grenzfrequenz durch die Pulsanstiegszeit und/oder die Pulsbreite
kann die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten beziehungsweise das daraus ermittelte
Histogramm oder die entsprechende Datenstruktur derart reduziert und/oder dezimiert
werden, dass nur der spektrale Anteil, welcher Pulsenergie beziehungsweise Entfernungsinformationen
für die Abstandsmessung beinhaltet, in Form der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten
abgespeichert und ausgewertet werden muss.
[0056] Die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters kann ferner so gewählt werden, dass diese der
höchsten Entfernungsinformationen tragenden Frequenz im Messpuls beziehungsweise in
der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten entspricht.
[0057] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Grenzfrequenz einer Frequenz einer Fourier-Zerlegung
der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten entspricht, wobei bevorzugt Frequenzen oberhalb
der Grenzfrequenz weniger als 20 %, weiter bevorzugt weniger als 10 %, besonders bevorzugt
weniger als 5 %, ganz besonders bevorzugt weniger als 1 %, zu der ersten Verteilung
der Lichtlaufzeiten beitragen.
[0058] Die erste und/oder die zweite Verteilung der Lichtlaufzeiten, beziehungsweise die
daraus ermittelten Histogramme oder Datenstrukturen, können als nachrichtentechnische
Signale aufgefasst werden, welche durch eine Fourier-Zerlegung im Frequenzraum analysiert
werden können. Dabei tragen nur Frequenzanteile Entfernungsinformationen für die Abstandsmessung,
welche unterhalb einer Grenzfrequenz, welche beispielsweise durch die Anstiegszeit
oder durch die Pulsbreite festgelegt ist, liegen.
[0059] Gleichzeitig oder alternativ kann die Grenzfrequenz nicht nur durch die Pulsanstiegszeit
oder die Pulsbreite festgelegt werden, sondern sie kann auch so gewählt werden, dass
nur ein vorbestimmter Signalanteil der als nachrichtentechnisches Signal aufgefassten
Verteilung der Lichtlaufzeiten unterdrückt oder reduziert wird.
[0060] Die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters kann eine Frequenz sein, bei welcher das Signal
um weniger als 5 dB, bevorzugt weniger als 4dB, besonders bevorzugt weniger als 3
dB, insbesondere bevorzugt weniger als 2 dB, gedämpft wird.
[0061] Die Wahl der Grenzfrequenz kann ferner auch abhängig von weiteren Faktoren sein.
So können auch Wettereffekte zur Festlegung der Grenzfrequenz herangezogen werden.
Wettereffekte zeigen sich in der Pulsform beziehungsweise in dem Verlauf der Verteilung
der Lichtlaufzeiten.
[0062] Die Sperrfrequenz entspricht bevorzugt der halben Distanzauflösung der zweiten Vielzahl
von Zeitintervallen, beziehungsweise des entsprechenden Histogramms.
[0063] Die Sperrfrequenz des Tiefpassfilters kann derart gewählt werden, dass oberhalb der
Sperrfrequenz eine Dämpfung von mindestens 20 dB, bevorzugt von mindestens 40 dB,
besonders bevorzugt von mindestens 60 dB, erfolgt.
[0064] Ist der Tiefpassfilter als Bandpassfilter ausgebildet, so ist unter der Grenzfrequenz
des Tiefpassfilters bevorzugt die obere Grenzfrequenz des Bandpassfilters zu verstehen.
Entsprechend ist unter der Sperrfrequenz des Tiefpassfilters bevorzugt die obere Sperrfrequenz
des Bandpassfilters zu verstehen.
[0065] Bevorzugt kann durch einen Hochpassfilter ein DC- oder Gleichstromrausch-Offset aus
der ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten entfernt werden, insbesondere wenn der Durchlassbereich
der, insbesondere kombinierten, Hochpass- und Tiefpassfilter bei der Frequenz der
maximal zu erwartenden Pulsbreite liegt.
[0066] Weiter bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Tiefpassfilter ein Polyphasenfilter
ist und/oder dass der Tiefpassfilter eine Polyphasenzerlegung der ersten Verteilung
der Lichtlaufzeiten durchführt. Ferner kann der Tiefpassfilter und/oder der Polyphasenfilter
als Wellendigitalfilter oder als polyphasenzerlegter Wellendigitalfilter ausgebildet
sein.
[0067] Ferner kann der Tiefpassfilter auch als Mittelwertfilter ausgebildet sein. Auch weitere
geeignete Ausgestaltungen des Tiefpassfilters sind denkbar.
[0068] Durch Ausbildung des Tiefpassfilters als Polyphasenfilter oder durch Durchführung
einer Polyphasenzerlegung der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten kann die für die
Durchführung des Reduktionsschritts benötigte Zeitdauer deutlich reduziert werden.
Somit kann auch der Zeitraum verringert, währenddessen keine Integration von Messpulsen
durchgeführt werden kann. Hierdurch wird das Verfahren zur optischen Abstandsmessung
beschleunigt und die Qualität der Messergebnisse erhöht.
[0069] Die Anwendung einer Polyphasenzerlegung führt vorteilhafterweise zu einer Reduzierung
der für die Reduktion und Unterdrückung der höheren Frequenzanteile notwendigen Multiplikationsschritte.
Hierdurch kann Rechenzeit gespart werden.
[0070] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass mehrere Sender und/oder mehrere Empfänger
vorgesehen sind, und dass mehrere erste Verteilungen von Lichtlaufzeiten ermittelt
werden, und dass in dem Reduktionsschritt Frequenzanteile der mehreren ersten Verteilungen
von Lichtlaufzeiten oberhalb mindestens einer vorbestimmten Grenzfrequenz mittels
mindestens einem Tiefpassfilter reduziert oder unterdrückt werden, so dass mehrere
zweite Verteilungen von Lichtlaufzeiten erzeugt werden.
[0071] Dabei kann in besonders bevorzugter Weise eine für das Verfahren geeignete Vorrichtung
mehrere Sender und/oder mehrere Empfänger ausweisen, welche weiter bevorzugt in Form
einer Sendermatrix und/oder einer Empfängermatrix angeordnet sind. Eine Sendermatrix
beziehungsweise eine Empfängermatrix besteht dabei aus einer zeilen- und reihenförmigen
Anordnung von Sendern bzw. Empfängern. Eine für das Verfahren geeignete Vorrichtung
mit einer Sendermatrix und einer Empfängermatrix erzeugt extrem hohe Datenraten und
benötigt entsprechend hohe Datenverarbeitungsressourcen für die Verarbeitung der Verteilungen
von Lichtlaufzeiten beziehungsweise der entsprechenden Histogramme oder Datenstrukturen.
Als Rechenbeispiel kann eine Vorrichtung angenommen werden, welche 100 x 128 Sender
und/oder 100 x 128 Empfänger in einer Sendermatrix beziehungsweise in einer Empfängermatrix
aufweist. Um eine Auflösung der Abstandsmessung von 4 cm zu erreichen, muss die Zeitauflösung
der Histogramme 266 ps betragen, entsprechend einer Samplingrate von 3,76 GHz. Ein
Histogramm welches eine Distanz von 200 m abdeckt umfasst daher 5.000 Histogrammbins.
Die Histogrammbins können eine 8 Bit-Auflösung aufweisen. Wird eine Scanrate von 25
Hz angenommen, so sind 320.000 Histogramme pro Sekunde zu übertragen entsprechend
einer Datenrate von 12,8 Gbit/s. Eine derart hohe Datenrate stellt extrem hohe Anforderungen
an die elektronischen Komponenten sowie an die Leistungsaufnahme und die Datenverarbeitungsgeschwindigkeit
der Vorrichtung.
[0072] Werden somit für die mehreren ersten Verteilungen von Lichtlaufzeiten die Reduktionschritte
durchgeführt, so kann die Datenübertragungsrate drastisch gesenkt werden, wodurch
die Kosten für das Verfahren und für eine das Verfahren umsetzende Vorrichtung gesenkt
werden.
[0073] Ferner bevorzugt kann vorgesehen sein, dass in dem Reduktionsschritt die Reduzierung
oder Unterdrückung der Frequenzanteile parallelisiert durchgeführt wird.
[0074] Insbesondere kann der Reduktionsschritt in einer parallelisierten Weise auf dem aus
der ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten erzeugten Histogramm, bzw. der entsprechenden
Datenstruktur, angewendet werden. Der Reduktionsschritt kann dabei parallel auf verschiedenen
Untermengen der Histogrammbins, das heißt auf einer Untermenge der Zeitintervalle
der ersten Vielzahl von Zeitintervallen, durchgeführt werden.
[0075] Ist die für die Durchführung des Verfahrens vorgesehene Vorrichtung mit einer Sendermatrix
und einer Empfängermatrix ausgebildet, sodass insbesondere für jeden Sender der Sendermatrix
eine eigene erste Verteilung von Lichtlaufzeiten beziehungsweise ein eigenes erstes
Histogramm ermittelt und abgespeichert wird, so kann die Vielzahl von ersten Verteilungen
von Lichtlaufzeiten beziehungsweise die Vielzahl von Histogrammen in dem Reduktionsschritt
parallel dezimiert oder komprimiert werden. Die parallelisierte Durchführung des Reduktionsschritts
kann sowohl durch eine entsprechende Hardware, beispielsweise durch mehrere entsprechend
ausgebildete Recheneinheiten der Datenverarbeitungseinheit, oder im Rahmen einer softwaretechnischen
Implementierung erfolgen.
[0076] Ferner bevorzugt ist vorgesehen, dass mindestens ein Maximum in der zweiten Verteilung
von Lichtlaufzeiten, bevorzugt mit einem Matching-Filter, ermittelt wird.
[0077] Das Maximum der Verteilung von Lichtlaufzeiten entspricht bevorzugt der Lichtlaufzeit
der Messpulse von dem Sender zum Objekt zurück zum Empfänger.
[0078] Da alle Entfernungsinformationen zur Abstandsmessung in der zweiten Verteilung von
Lichtlaufzeiten bzw. im entsprechenden Histogramm oder der Datenstruktur enthalten
sind, kann der Matching-Filter beziehungsweise ein Pulsfindungsalgorithmus auf den
dezimierten, komprimierten oder reduzierten Daten der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten
angewendet werden. Dies reduziert den Rechenaufwand um den Dezimations- oder Komprimierungsfaktor.
[0079] Weiter bevorzugt kann vorgesehen sein, dass Werte der der zweiten Vielzahl von Zeitintervallen
zugeordneten zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten interpoliert werden.
[0080] Aufgrund der Intervallbreite der Zeitintervalle der zweiten Vielzahl Zeitintervalle
entspricht die zweite Vielzahl von Zeitintervallen einer Distanzauflösung. Durch Interpolation
der Werte lässt sich die feinere Distanzauflösung der ersten Vielzahl von Zeitintervallen
vollständig wiederherstellen oder sogar über die ursprüngliche Distanzauflösung der
ersten Vielzahl von Zeitintervallen hinaus anheben, da durch die Wahrscheinlichkeitsverteilung
in den Bins, insbesondere durch die Verwendung von Informationen über die Pulsbreite
und Pulsanstiegszeit der Messpulse, genauere Informationen über die Pulsposition,
insbesondere über die Position des Maximums, in der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten
erhalten werden können. Eine derartige Interpolation wird auch "Upsampling" oder Interpolationsfilterung
bzw. Abtastratenkonvertierung genannt.
[0081] Somit kann ein begrenzter Bereich um die, bevorzugt mit dem Matching-Filter gefundenen,
Maxima in der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten nachfolgend wieder interpoliert
werden, um die ursprüngliche oder sogar eine höhere Distanzauflösung zu erhalten.
Zur Interpolation kann direkt der Matching-Filter auf der hohen Frequenz, das heißt
der hohen Distanzauflösung, verwendet werden, da dieser bevorzugt auch ein Tiefpassfilter
ist. Insbesondere kann der Matching-Filter ausgebildet sein Pulse in Form einer Gaußkurve
zu identifizieren.
[0082] Bevorzugt ist vorgesehen, dass Werte der zweiten Verteilung der Lichtlaufzeiten zwischen
Stützwerten der zweiten Verteilung der Lichtlaufzeiten ermittelt, insbesondere interpoliert,
werden, wobei die Stützwerte bevorzugt Zentralwerten der Zeitintervalle der zweiten
Vielzahl Zeitintervalle entsprechen.
[0083] Die Interpolation kann jedoch auch auf die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten angewendet
werden, so dass Werte der der ersten Vielzahl von Zeitintervallen zugeordneten ersten
Verteilung von Lichtlaufzeiten interpoliert werden. Somit kann auch ohne vorherige
Durchführung eines Reduktionsschrittes eine genauere Distanzauflösung erzielt werden.
[0084] Bevorzugt ist dann vorgesehen, dass Werte der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten
zwischen Stützwerten der ersten Verteilung der Lichtlaufzeiten ermittelt, insbesondere
interpoliert, werden, wobei die Stützwerte bevorzugt Zentralwerten der Zeitintervalle
der ersten Vielzahl Zeitintervalle entsprechen.
[0085] Ferner bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Ermittlung der, insbesondere interpolierten,
Werte mit einem Tiefpassfilter durchgeführt wird, wobei der Tiefpassfilter bevorzugt
der Matching-Filter ist.
[0086] Ein derartiges Verfahren wird auch Upsampling genannt. Das Upsampling kann dabei
bevorzugt in einem begrenzten Bereich oder Intervall um ein mit dem Matching-Filter
aufgefundenes Maximum der zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten durchgeführt werden.
[0087] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass vor der Durchführung des Reduktionsschritts
kurze oder stark lokalisierte Pulse, bevorzugt Maxima, in der ersten Verteilung von
Lichtlaufzeiten ermittelt werden.
[0088] Kurze oder stark lokalisierte Pulse können auftreten, wenn das Objekt, von dem die
Messpulse reflektiert werden, ein starker Reflektor ist. Von einem starken Reflektor
werden viele Photonen der ausgesendeten Messpulse reflektiert, sodass bereits nach
einem oder wenigen Integrationszyklen ein deutliches Maximum in der ersten Verteilung
von Lichtlaufzeiten ermittelt werden kann. Ein derartig starkes und scharf lokalisiertes
Maximum eignet sich besonders vorteilhaft zur schnellen Bestimmung eines Abstands
zu einem Objekt.
[0089] Entsprechend ist es vorteilhaft, vor oder parallel zu der Durchführung des Reduktionsschrittes
einen Detektionsalgorithmus auf der ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten, bzw. auf
der entsprechenden Datenstruktur, anzuwenden, um kurze und/oder stark lokalisierte
Maxima zu identifizieren. Die stark lokalisierten Maxima können dann ohne Durchführung
des Reduktionsschritts, bevorzugt in einem separaten Datenverarbeitungspfad, verarbeitet
und/oder ausgewertet werden.
[0090] Bevorzugt ist vorgesehen, dass Reduktionsschritt auf dem vollständigen Histogramm,
insbesondere umfassend die kurzen und/oder stark lokalisierten Maxima, durchgeführt
wird.
[0091] Weiter bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die ermittelten kurzen und/oder stark
lokalisierten Pulse und die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten und/oder die zweite
Verteilung von Lichtlaufzeiten in getrennten Datenverarbeitungspfaden und/oder Auswertungsschritten
ausgewertet werden. Auch ist es möglich, dass die ermittelten kurzen und/oder stark
lokalisierten Pulse vor der weiteren Auswertung wieder mit der aus dem Reduktionsschritt
erhaltenen zweiten Verteilung von Lichtlaufzeiten zusammengeführt werden.
[0092] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe besteht in der Bereitstellung
einer Vorrichtung zur optischen Abstandsmessung, insbesondere mittels zeitkorrelierter
Einzelphotonenzählung, welche insbesondere zur Durchführung eines vorbeschriebenen
Verfahrens ausgebildet ist, umfassend mindestens einen optischen Sender und mindestens
einen optischen Empfänger, eine Datenverarbeitungseinheit und eine Speichervorrichtung
mit mindestens zwei Speicherbereichen, wobei die Datenverarbeitungseinheit ausgebildet
ist, eine erste Verteilung von Lichtlaufzeiten von detektierten Photonen zu ermitteln
und die erste Verteilung der Lichtlaufzeiten in einem ersten Speicherbereich der Speichereinheit
abzuspeichern, wobei die Datenverarbeitungseinheit ausgebildet ist, die erste Verteilung
von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen einer ersten Vielzahl Zeitintervalle zuzuordnen,
wobei die Datenverarbeitungseinheit einen Tiefpassfilter aufweist und/oder wobei in
der Datenverarbeitungseinheit ein Tiefpassfilter implementiert ist, wobei die Datenverarbeitungseinheit
ausgebildet ist, in einem Reduktionsschritt Frequenzanteile der erste Verteilung der
Lichtlaufzeiten oberhalb einer vorbestimmten Grenzfrequenz mittels des Tiefpassfilters
zu reduzieren oder zu unterdrücken, sodass eine zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten
erzeugt wird, wobei die Datenverarbeitungseinheit ausgebildet ist, die zweite Verteilung
von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen einer zweiten Vielzahl Zeitintervalle zuzuordnen,
und wobei eine Sperrfrequenz des Tiefpassfilters kleiner oder gleich der Hälfte des
Kehrwerts einer kleinsten Intervallbreite der zweiten Vielzahl Zeitintervalle ist.
[0093] Insbesondere kann die Vorrichtung, weiter insbesondere die Datenverarbeitungseinheit
oder die Speichervorrichtung, zur Durchführung der Verfahrensschritte nach dem vorbeschriebenen
Verfahren ausgebildet sein.
[0094] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Datenverarbeitungseinheit dazu ausgebildet ist,
die zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten in einem zweiten Speicherbereich abzuspeichern,
wobei weiter bevorzugt der zweite Speicherbereich kleiner ist als der erste Speicherbereich.
[0095] Insbesondere bei einer Implementierung der Vorrichtung mit einem ASIC können die
hohen, mit der Verwendung eines Ping-Pong-Speichers verbundenen Kosten reduziert werden.
[0096] Weiter bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung ausgebildet ist, während
der Durchführung des Reduktionsschritts keine optischen Messpulse auszusenden.
[0097] Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Tiefpassfilter ein Polyphasenfilter ist
und/oder dass der Tiefpassfilter eine Polyphasenzerlegung der ersten Verteilung der
Lichtlaufzeiten durchführt.
[0098] Der Polyphasenfilter kann dabei als FIR-Filter oder als polyphaser FIR-Filter ausgebildet
sein. Ferner kann der Tiefpassfilter und/oder der Polyphasenfilter als Wellendigitalfilter
oder als polyphasenzerlegter Wellendigitalfilter ausgebildet sein.
[0099] Ferner kann vorgesehen sein, dass mehrere Sender und/oder mehrere Empfänger vorgesehen
sind, und dass mehrere erste Verteilungen von Lichtlaufzeiten ermittelt werden, und
dass in dem Reduktionsschritt Frequenzanteile der mehreren ersten Verteilungen der
Lichtlaufzeiten oberhalb mindestens einer vorbestimmten Grenzfrequenz mittels mindestens
einem Tiefpassfilter reduziert oder unterdrückt werden
[0100] Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass die mehreren Sender und/oder die mehreren Empfänger
in einer Sendermatrix und/oder einer Empfängermatrix angeordnet sind, wobei bevorzugt
durch selektives Ansteuern von Untermengen der mehreren Sender und/oder der mehreren
Empfänger ein Detektionsbereich, bevorzugt sequentiell, abgetastet werden kann.
[0101] Durch die Verwendung mehrerer Sender und mehrerer Empfänger in Form einer Matrix
und durch die sequentielle Abtastung des Detektionsbereiches fallen sehr viele erste
Verteilungen von Lichtlaufzeiten an. Die dadurch benötigten hohen Datenraten zur Übertragung
der Daten können durch die Anwendung des oder der Tiefpassfilter der Vorrichtung deutlich
verringert werden, sodass eine schnellere und weniger rechenintensive Abstandsmessung
ermöglicht wird. Insbesondere wird der Zeitraum, während dem keine Integrationszyklen
durchgeführt werden können, stark reduziert.
[0102] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Datenverarbeitungseinheit ausgebildet ist,
die Reduzierung oder Unterdrückung der Frequenzanteile parallelisiert durchzuführen.
[0103] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Datenverarbeitungseinheit einen Detektionsalgorithmus
zur Ermittlung von kurzen oder stark lokalisierten Pulsen, bevorzugt Maxima, in der
ersten Verteilung von Lichtlaufzeiten aufweist, und dass bevorzugt die Datenverarbeitungseinheit
ausgebildet ist, die ermittelten kurzen Pulse und die erste Verteilung von Lichtlaufzeiten
und/oder die zweite Verteilung von Lichtlaufzeiten in getrennten Datenverarbeitungspfaden
zu übertragen und/oder auszuwerten.
[0104] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe besteht in einem
Computerprogrammprodukt, das ein computerlesbares Speichermedium umfasst, auf dem
ein Programm gespeichert ist, das es einem Computer ermöglicht, nachdem es in den
Speicher des Computers geladen worden ist, ein vorbeschriebenes Verfahren, gegebenenfalls
im Zusammenspiel mit einer vorbeschriebenen Vorrichtung, durchzuführen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0105] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren näher erläutert.
[0106] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zur optischen Abstandsmessung, insbesondere mittels zeitkorrelierter
Einzelphotonenzählung, mit einem Tiefpassfilter,
- Fig. 2
- eine graphische Darstellung in Form eines ersten Histogramms einer ersten Verteilung
von Lichtlaufzeiten,
- Fig. 3
- eine graphische Darstellung in Form eines zweiten Histogramms einer zweiten Verteilung
von Lichtlaufzeiten,
- Fig. 4
- eine graphische Darstellung in Form eines dritten Histogramms einer dritten Verteilung
von Lichtlaufzeiten,
- Fig. 5
- ein Flussdiagram für ein Verfahren zur optischen Abstandsmessung,
- Fig. 6
- eine graphische Darstellung in Form eines weiteren Histogramms einer Verteilung von
Lichtlaufzeiten mit einem stark lokalisierten Maximum, und
- Fig. 7
- ein Diagramm der Auswertung einer Verteilung von Lichtlaufzeiten in zwei Datenpfaden.
Ausführliche Beschreibung der Figuren
[0107] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 100 zur optischen Abstandsmessung, insbesondere mittels
zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung.
[0108] Die Vorrichtung 100 weist eine Sendematrix 10 und eine Empfängermatrix 11 auf. Die
Sendermatrix umfasst Sender 12, welche als VCSEL-Dioden 13 ausgebildet sind.
[0109] Die Empfängermatrix umfasst Empfänger 14, welche als Single Photon Avalanche Diodes
(SPAD) 15 ausgebildet sind. Die Sender 12 der Sendermatrix 10 sind in Reihen 16 und
Spalten 17 angeordnet. Ebenso sind die Empfänger 14 der Empfängermatrix 11 in Reihen
18 und Spalten 19 angeordnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nicht alle Sender
12 und Empfänger 14 gezeigt. Die Vorrichtung 100 ist derart ausgebildet, dass Untergruppen
der Sender 12 sequentiell aktiviert werden können und dass Untergruppen der Empfänger
14 sequentiell aktiviert werden können. Die entsprechend aktivierten Sender 12 senden
dabei optische Messpulse aus, welche an einem Objekt reflektiert werden und von den
Empfängern 14 in Form von reflektierten Photonen detektiert werden.
[0110] Sendermatrix 10 und Empfängermatrix 11 sind über Datenleitungen 20, 21 mit einer
Datenverarbeitungseinheit 22 verbunden.
[0111] Die Datenverarbeitungseinheit 22 ist ausgebildet, aus den gemessenen Lichtlaufzeiten
der Photonen eine erste Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten zu ermitteln und in einer
Speichereinheit 24 abzuspeichern. Die Speichereinheit umfasst einen ersten Speicherbereich
25 und einen zweiten Speicherbereich 26, wobei der zweite Speicherbereich 26 eine
geringere Kapazität als der erste Speicherbereich 25 besitzt. Die Datenverarbeitungseinheit
22 ist ausgebildet, die ermittelte erste Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen
einer ersten Vielzahl von Zeitintervallen zuzuordnen und in einer Datenstruktur in
dem ersten Speicherbereich 25 abzuspeichern, wobei die Datenstruktur ein erstes Histogramm
27 abbildet.
[0112] Ferner ist die Datenverarbeitungseinheit 22 dazu ausgebildet, die im ersten Speicherbereich
25 abgespeicherte erste Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten beziehungsweise das erste
abgespeicherte Histogramm 27 als nachrichtentechnisches Signal zu verarbeiten. Hierfür
ist in der Datenverarbeitungseinheit 22 ein Tiefpassfilter 28 vorgesehen oder durch
Software implementiert, welcher eine Grenzfrequenz und eine Sperrfrequenz aufweist.
Mittels des Tiefpassfilters 28 werden in einem Reduktionsschritt Frequenzanteile der
ersten Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten oberhalb einer vorbestimmten Grenzfrequenz
reduziert oder unterdrückt, so dass eine zweite Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten
erzeugt wird. Die Datenverarbeitungseinheit 22 ist ausgebildet, die zweite Verteilung
29 von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen einer zweiten Vielzahl von Zeitintervallen
zuzuordnen und in einer Datenstruktur in dem zweiten Speicherbereich 26 abzuspeichern,
wobei die Datenstruktur ein zweites Histogramm 30 abbildet. Während der Durchführung
des Reduktionsschritts und der Übertragung der Daten aus dem ersten Speicherbereich
25 in den zweiten Speicherbereich 26 werden bevorzugt keine Messpulse von der Sendereinheit
10 ausgesendet.
[0113] Der von der Datenverarbeitungseinheit 22 durchgeführte Reduktionsschritt wird nachfolgend
näher erläutert.
[0114] Fig. 2 zeigt das durch Zuordnung der ersten Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten zu
Zeitintervallen einer ersten Vielzahl von Zeitintervallen erzeugte erste Histogramm
27. In der Datenverarbeitungseinheit 22 und der Speichereinheit 24 wird das erste
Histogramm 27 durch eine entsprechende Datenstruktur repräsentiert. Das erste Histogramm
27 ist somit eine grafische Repräsentation der in dem ersten Speicherbereich 25 abgespeicherten
ersten Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten. Auf der X-Achse des Histogramms 27 ist die
Lichtlaufzeit t abgetragen, auf der Y-Achse des Histogramms 27 ist die Anzahl N der
in einem Zeitintervall der Lichtlaufzeit detektierten Photonen abgetragen. Die Zeitachse
t des Histogramms 27 ist in den Zeitintervallen entsprechende Bins 31 unterteilt.
Der Wert N in jedem Bin 31 entspricht der über mehrere Integrationszyklen detektierten
Anzahl Photonen mit einer Lichtlaufzeit t. Die Intervallbreite 32 jedes Bins 31 wird
mit Δt bezeichnet. Die erste Verteilung der Lichtlaufzeiten 23 weist ein prägnantes
Maximum 33 auf. Aus der der Position des Maximums 33 entsprechenden Lichtlaufzeit
und der Lichtgeschwindigkeit kann der Abstand zu dem Objekt ermittelt werden. Die
histogrammierte Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten weist statistische Fluktuationen
34 auf. Ferner sind Rauschsignale 35 zu erkennen, welche nicht dem Messpuls zuzuordnen
sind. Die Fluktuationen 34 beziehungsweise die Rauschsignale 35 treten auf kürzeren
Zeitskalen auf, als die Pulsbreite 36 des Messpulses. Im Frequenzraum betrachtet,
beispielsweise nach einer Fourier-Zerlegung, entsprechen diese Fluktuationen 34 und
Rauschsignale 35 Signalanteilen einer höheren Frequenz. Wesentlich ist, dass die Fluktuationen
34 und Rauschsignale 35 keine Entfernungsinformationen zur Abstandsmessung beinhalten.
[0115] Die in dem Histogramm 27 dargestellte erste Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten wird
erfindungsgemäß als nachrichtentechnisches Signal interpretiert und durch den Tiefpassfilter
28 in einem Reduktionsschritt dezimiert. Hierfür ist eine Grenzfrequenz des Tiefpassfilters
28 derart festgelegt, dass die höheren Frequenzen, welche den Fluktuationen 34 und
den Rauschsignalen 35 entsprechen, unterdrückt werden. Insbesondere wird die Grenzfrequenz
derart gewählt, dass diese dem Inversen der Pulsbreite 35 oder der Pulsanstiegszeit
36 des Messpulses entspricht.
[0116] Die durch Anwendung des Tiefpassfilters 28 erhaltene zweite Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten
ist in Fig. 3 gezeigt. Die zweite Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten ist in Form eines
zweiten Histogramms 30 dargestellt. Die Bins 38 des zweiten Histogramms 30 weisen
eine größere Intervallbreite 39 auf als die Bins 31 des ersten Histogramms 27. Wie
an der Darstellung der Fig. 3 zu erkennen ist, sind die Fluktuationen 34 und Rauschsignale
35 aus dem ersten Histogramm 27 in der durch den Tiefpassfilter 28 erzeugten zweiten
Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten stark unterdrückt oder nicht mehr vorhanden. Aufgrund
der größeren Intervallbreite 39 der Bins 38 des zweiten Histogramms 30 wird für das
Abspeichern der dem zweiten Histogramms 30 entsprechenden Datenstruktur weniger Speicher
im zweiten Speicherbereich 26 der Speichereinrichtung 24 benötigt. Die im zweiten
Histogramm 30 dargestellte zweite Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten enthält dabei
die vollständige Entfernungsinformation.
[0117] Mittels eines Matching-Filters kann die Position des Maximums 40 der zweiten Verteilung
29 von Lichtlaufzeiten von der Datenverarbeitungseinheit 22 ermittelt werden. Hierfür
kann durch Interpolation der Events N der zweiten Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten
die Auflösung der ersten Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten zurückgewonnen werden.
Es ist sogar möglich, die Auflösung über die der ersten Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten
hinaus anzuheben.
[0118] Dies kann folgendermaßen geschehen. Auf die zweite Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten
beziehungsweise auf das zweite Histogramm 30 kann ein zweiter Tiefpassfilter angewendet
werden. Bevorzugt ist der zweite Tiefpassfilter der Matching-Filter. Die Anwendung
des zweiten Tiefpassfilters bzw. des Matching-Filters liefert Zwischenwerte zwischen
den Zentralwerten der Bins 38, welche in Form einer dritten Verteilung 41 von Lichtlaufzeiten
in Fig. 4 dargestellt sind. Die Werte der dritten Verteilung 41 von Lichtlaufzeiten
können ebenfalls mit einem dritten Histogramm 42 repräsentiert werden.
[0119] Wie in Fig. 4 deutlich erkennbar ist, führt die Anwendung des zweiten Tiefpassfilters
auf die zweite Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten zu einer besseren Distanzauflösung,
das heißt zu einer genaueren Bestimmung der Position des Maximums 43 des Messpulse.
Hierfür können Informationen über die Pulsform in den Matching-Filter einfließen,
wodurch die höhere Auflösung ermöglicht wird.
[0120] Wesentlich an dem mit der Vorrichtung 100 umgesetzten Verfahren ist, dass die erste
Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten als nachrichtentechnisches Signal aufgefasst und
verarbeitet wird. Durch den Reduktionsschritt, welcher auch als Dezimierungsschritt,
Abtastratenkonvertierung oder ein "Downsampling" bezeichnet werden kann, wird die
Datenmenge, welche aus dem ersten Speicherbereich 25 in den zweiten Speicherbereich
26 übertragen werden muss, reduziert werden. Aufgrund der von dem ersten Speicherbereich
25 in den zweiten Speicherbereich 26 zu übertragenden und in dem zweiten Speicherbereich
26 abgespeicherten geringeren Datenmenge verkürzt sich die Übertragungsdauer aus dem
zweiten Speicherbereich 26 zur weiteren Verarbeitung. Alternativ oder gleichzeitig
kann die Reduzierung der Datenmenge auch genutzt werden, die Datenübertragungsgeschwindigkeit,
d.h. die Bandbreite der Datenübertragung, zu reduzieren. Darüber hinaus kann der zweite
Speicherbereich 26 deutlich kleiner ausgebildet sein als der erste Speicherbereich
25.
[0121] Während der Übertragung der Daten aus dem ersten Speicherbereich 25 in den zweiten
Speicherbereich 26 muss in der Regel die Aussendung von Messpulsen unterbrochen werden,
da während der Übertragung ein Abspeichern der detektierten Events in dem ersten Speicherbereich
25 nicht möglich ist. Durch die beschleunigte Übertragung der Daten mittels des Reduktionschrittes
kann dieser Zeitraum stark verkürzt werden.
[0122] Fig. 5 zeigt ein Flussdiagramm für ein Verfahren zur optischen Abstandsmessung, insbesondere
mittels zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung.
[0123] In einem ersten Verfahrensschritt S1 werden mehrere optische Messpulse von mindestens
einem Sender 12 ausgesendet. Die optischen Messpulse werden in einem zweiten Verfahrensschritt
S2 von einem Objekt reflektiert und Photonen der reflektierten optischen Messpulse
werden in einem dritten Verfahrensschritt S3 von mindestens einem Empfänger 14 detektiert.
Über mehrere Integrationszyklen wird in einem vierten Verfahrensschritt S4 eine erste
Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten der detektierten Photonen, bevorzugt von einer Datenverarbeitungseinheit
22, ermittelt und in einem ersten Speicherbereich 25 einer Speichereinheit 24 abgespeichert.
Die Daten können dabei in einer Datenstruktur, welche ein erstes Histogramm 27 repräsentiert,
abgespeichert werden. In einem als Reduktionsschritt ausgebildeten Verfahrensschritt
S5 werden Frequenzanteile der ersten Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten oberhalb einer
vorbestimmten Grenzfrequenz mittels eines Tiefpassfilters 28 reduziert oder unterdrückt,
sodass eine zweite Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten erzeugt wird. Die zweite Verteilung
29 von Lichtlaufzeiten wird in einem weiteren Verfahrensschritt S6 in einem zweiten
Speicherbereich 26 der Speichereinheit 24 abgespeichert. Die zweite Verteilung 29
von Lichtlaufzeiten wird in einer Datenstruktur abgespeichert, welche einem zweiten
Histogramm 30 entspricht, wobei die Intervallbreiten 39 des zweiten Histogramms 30
größer sind als die Intervallbreiten 31 des ersten Histogramms 27. Der zweite Speicherbereich
26 kann daher kleiner ausfallen als der erste Speicherbereich 25.
[0124] In einem nächsten Verfahrensschritt S7 kann optional durch Anwendung eines Matching-Filters
auf die zweite Verteilung 29 die Position eines Maximums 40 des Pulses ermittelt werden,
woraus sich unter Zuhilfenahme der Lichtgeschwindigkeit die Distanz zu dem Objekt
bestimmen lässt.
[0125] Optional kann ferner vorgesehen sein, dass der Matching-Filter in einem weiteren
Verfahrensschritt S8 dazu genutzt wird, durch Interpolation ein Upsampling der zweiten
Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten durchzuführen. Da in den einzelnen Bins 38 des zweiten
Histogramms 30 der zweiten Verteilung 29 von Lichtlaufzeiten weitere Informationen
über die Pulsform vorhanden sind, lässt sich durch den Interpolationsschritt die Genauigkeit
der Abstandsmessung sogar über die Genauigkeit der ersten Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten
erhöhen. Für den Interpolationsschritt wird eine Grenzfrequenz gewählt, welche der
höheren Frequenz der gewünschten höheren Auflösung entspricht.
[0126] Fig. 6 zeigt einen Spezialfall. In dem in Figur 6 dargestellten Histogramm sind ein
erstes Maximum 44 und ein zweites Maximum 45 von Messpulsen zu erkennen, wobei das
erste Maximum 44 besonders stark lokalisiert ist. In dem Histogramm sind das erste
Maximum 44 und das zweite Maximum 45 zueinander beabstandet lokalisiert. Grundsätzlich
können die beiden Maxima 44, 45 auch einander überlagert sein. Derartig stark lokalisierte
oder kurze Maxima 44 treten auf, wenn das Objekt ein starker Reflektor ist, sodass
sehr viele Photonen der Messpulse reflektiert und detektiert werden. Ein solches scharfes
Maximum 44 eignet sich besonders gut zur Abstandsmessung. Es ist daher nicht notwendig,
für das erste Maximum 44 den Reduktionsschritt durchzuführen, zumal die Gefahr besteht,
dass das stark lokalisierte und daher einer hohen Frequenz entsprechende erste Maximum
44 in dem Reduktionsschritt ebenfalls unterdrückt wird. Die starke Lokalisation des
ersten Maximums 44 kann durch Sättigungseffekte der Empfänger 14 begründet sein, welche
dazu führen, dass nur die Anstiegsflanke der reflektierten Messpulse detektiert wird.
[0127] Um das erste Maximum 44 für die Abstandsmessung zu nutzen, kann dieses mit einem
entsprechenden Detektionsalgorithmus identifiziert werden. Anschließend wird das identifizierte
erste Maximum 44 ohne Anwendung des Reduktionsschrittes weiterverarbeitet. Hierfür
kann neben einem ersten Datenverarbeitungspfad 46 für das durch Anwendung des Tiefpassfilters
28 erhaltene zweite Histogramm 30 ein zweiter Datenverarbeitungspfad 47 vorgesehen
sein, in dem das erste Maximum 44 parallel ausgewertet wird.
[0128] Fig. 7 zeigt eine solche parallele Verarbeitung. Die erste Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten
ist als Datenstruktur für ein erstes Histogramm 27 in dem ersten Speicherbereich 25
abgespeichert. In einem ersten Datenverarbeitungspfad 46 wird auf die erste Verteilung
23 von Lichtlaufzeiten der Reduktionsschritt mittels des Tiefpassfilters 28 angewendet
Über einen zweiten Datenverarbeitungspfad 46 wird parallel mittels eines ersten Softwaremodul
48 für einen Detektionsalgorithmus ein scharf lokalisiertes erstes Maximum 44 in der
ersten Verteilung 23 von Lichtlaufzeiten detektiert. Das scharf lokalisierte Maximum
44 wird anschließend von einem zweiten Softwaremodul 49 isoliert. Die Datenverarbeitungspfade
46, 47 werden zusammengeführt und die zusammengeführten Daten werden als Histogramm
im zweiten Speicherbereich 26 abgespeichert und anschließend weiter verarbeitet.
Liste der Bezugszeichen
[0129]
- 100
- Vorrichtung
- 10
- Sendermatrix
- 11
- Empfängermatrix
- 12
- Sender
- 13
- VCSEL-Diode
- 14
- Empfänger
- 15
- SPAD
- 16
- Reihe
- 17
- Spalte
- 18
- Reihe
- 19
- Spalte
- 20
- Datenleitung
- 21
- Datenleitung
- 22
- Datenverarbeitungseinheit
- 23
- erste Verteilung
- 24
- Speichereinheit
- 25
- Erster Speicherbereich
- 26
- Zweiter Speicherbereich
- 27
- Erstes Histogramm
- 28
- Tiefpassfilter
- 29
- Zweite Verteilung
- 30
- Zweites Histogramm
- 31
- Bin
- 32
- Intervallbreite
- 33
- Maximum
- 34
- Fluktuation
- 35
- Rauschsignal
- 36
- Pulsbreite
- 37
- Pulsanstiegszeit
- 38
- Bin
- 39
- Intervallbreite
- 40
- Maximum
- 41
- Dritte Verteilung
- 42
- Drittes Histogramm
- 43
- Maximum
- 44
- Erstes Maximum
- 45
- Zweites Maximum
- 46
- Erster Datenpfad
- 47
- Zweiter Datenpfad
- S1-S8
- Verfahrensschritte
1. Verfahren zur optischen Abstandsmessung, insbesondere mittels zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung,
wobei mehrere optische Messpulse von mindestens einem Sender (12) ausgesendet werden,
wobei die optischen Messpulse an einem Objekt reflektiert werden, wobei Photonen der
reflektierten optischen Messpulse von mindestens einem Empfänger (14) detektiert werden,
wobei eine erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten der detektierten Photonen ermittelt
wird, wobei die erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten in einem ersten Speicherbereich
(25) einer Speichereinheit (24) abgespeichert wird, wobei die erste Verteilung (23)
von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen einer ersten Vielzahl Zeitintervalle zugeordnet
wird,
wobei in einem Reduktionsschritt Frequenzanteile der ersten Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten
oberhalb einer vorbestimmten Grenzfrequenz mittels eines Tiefpassfilters (28) reduziert
oder unterdrückt werden, so dass eine zweite Verteilung (29) von Lichtlaufzeiten erzeugt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Verteilung (29) von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen einer zweiten Vielzahl
Zeitintervalle zugeordnet wird, und dass eine Sperrfrequenz des Tiefpassfilters (28)
kleiner oder gleich der Hälfte des Kehrwerts einer kleinsten Intervallbreite (39)
der zweiten Vielzahl Zeitintervalle gewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Verteilung (29) von Lichtlaufzeiten in einem zweiten Speicherbereich (26)
der Speichereinheit (24) abgespeichert wird, wobei bevorzugt der zweite Speicherbereich
(26) kleiner ist als der erste Speicherbereich (25).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass während des Reduktionsschritts und/oder des Abspeicherns der zweiten Verteilung (29)
von Lichtlaufzeiten in dem zweiten Speicherbereich (26) keine optischen Messpulse
von dem mindestens einen Sender (12) ausgesendet werden und/oder keine erste Verteilung
(23) von Lichtlaufzeiten ermittelt wird und/oder keine erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten
in dem ersten Speicherbereich (25) abgespeichert wird, und/oder dass die zweite Verteilung
(29) von Lichtlaufzeiten aus dem zweiten Speicherbereich (26) ausgelesen wird, wobei
während des Auslesens des zweiten Speicherbereichs (26) optische Messpulse von dem
mindestens einen Sender (12) ausgesendet werden und/oder eine, insbesondere weitere,
erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten von detektierten Photonen ermittelt wird
und/oder eine, insbesondere weitere, erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten in
dem ersten Speicherbereich (25) der Speichereinheit (24) abgespeichert wird, wobei
die, insbesondere weitere, erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen
der ersten Vielzahl Zeitintervalle zugeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Vielzahl Zeitintervalle weniger Zeitintervalle umfasst als die erste Vielzahl
Zeitintervalle.
5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Reduktionsschritt nur für einen Teilbereich der ersten Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten
und/oder der ersten Vielzahl Zeitintervalle durchgeführt wird, und/oder dass für verschiedene
Teilbereiche der ersten Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten und/oder der ersten Vielzahl
Zeitintervalle unterschiedliche Sperrfrequenzen gewählt werden.
6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die vorbestimmte Grenzfrequenz als Grenzfrequenz des Tiefpassfilters (28) gewählt
wird und durch eine Pulsbreite (36) und/oder eine Pulsanstiegszeit (37) der optischen
Messpulse festgelegt wird, und/oder dass die Grenzfrequenz einer Frequenz einer Fourier-Zerlegung
der ersten Verteilung (23) der Lichtlaufzeiten entspricht, wobei bevorzugt Frequenzen
oberhalb der Grenzfrequenz weniger als 20%, bevorzugt weniger als 10%, besonders bevorzugt
weniger als 5%, ganz besonders bevorzugt weniger als 1%, zu der ersten Verteilung
(23) der Lichtlaufzeiten beitragen.
7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Sender (12) und/oder mehrere Empfänger (14) vorgesehen sind, und dass mehrere
erste Verteilungen (23) von Lichtlaufzeiten ermittelt werden, und dass in dem Reduktionsschritt
Frequenzanteile der mehreren ersten Verteilungen (23) von Lichtlaufzeiten oberhalb
mindestens einer vorbestimmten Grenzfrequenz mittels mindestens einem Tiefpassfilter
(28) reduziert oder unterdrückt werden, so dass mehrere zweite Verteilungen (29) von
Lichtlaufzeiten erzeugt werden.
8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Reduktionsschritt die Reduzierung oder Unterdrückung der Frequenzanteile parallelisiert
durchgeführt wird, und/oder dass mindestens ein Maximum (40) in der zweiten Verteilung
(29) von Lichtlaufzeiten, bevorzugt mit einem Matching-Filter, ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass Werte der zweiten Verteilung (29) der Lichtlaufzeiten zwischen Stützwerten der zweiten
Verteilung (29) der Lichtlaufzeiten ermittelt, insbesondere interpoliert, werden,
wobei die Stützwerte bevorzugt Zentralwerten der Zeitintervalle der zweiten Vielzahl
Zeitintervalle entsprechen, wobei besonders bevorzugt die Ermittlung der Werte mit
einem Tiefpassfilter durchgeführt wird, wobei der Tiefpassfilter ganz besondere bevorzugt
der Matching-Filter ist.
10. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Reduktionsschritt kurze oder stark lokalisierte Pulse, bevorzugt Maxima (44),
in der ersten Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten ermittelt werden, wobei bevorzugt
die ermittelten kurzen Pulse und die erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten und/oder
die zweite Verteilung (29) von Lichtlaufzeiten in getrennten Datenverarbeitungspfaden
(46, 47) ausgewertet werden.
11. Vorrichtung (100) zur optischen Abstandsmessung, insbesondere mittels zeitkorrelierter
Einzelphotonenzählung, ausgebildet zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der
vorgenannten Ansprüche, umfassend mindestens einen optischen Sender (12) und mindestens
einen optischen Empfänger (14), eine Datenverarbeitungseinheit (22) und eine Speichervorrichtung
(24) mit mindestens zwei Speicherbereichen (25, 26), wobei die Datenverarbeitungseinheit
(22) ausgebildet ist eine erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten von detektierten
Photonen zu ermitteln und die erste Verteilung (23) der Lichtlaufzeiten in einem ersten
Speicherbereich (25) der Speichereinheit (24) abzuspeichern, wobei die Datenverarbeitungseinheit
(22) ausgebildet ist, die erste Verteilung (23) von Lichtlaufzeiten Zeitintervallen
einer ersten Vielzahl Zeitintervalle zuzuordnen,
wobei die Datenverarbeitungseinheit (24) einen Tiefpassfilter (28) aufweist und/oder
wobei in der Datenverarbeitungseinheit (22) ein Tiefpassfilter (28) implementiert
ist, wobei die Datenverarbeitungseinheit (22) ausgebildet ist, in einem Reduktionsschritt
Frequenzanteile der ersten Verteilung (23) der Lichtlaufzeiten oberhalb einer vorbestimmten
Grenzfrequenz mittels des Tiefpassfilters (28) zu reduzieren oder zu unterdrücken,
so dass eine zweite Verteilung (29) von Lichtlaufzeiten erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenverarbeitungseinheit (22) ausgebildet ist, die zweite Verteilung (29) von
Lichtlaufzeiten Zeitintervallen einer zweiten Vielzahl Zeitintervalle zuzuordnen,
und dass eine Sperrfrequenz des Tiefpassfilters (28) kleiner oder gleich der Hälfte
des Kehrwerts einer kleinsten Intervallbreite (39) der zweiten Vielzahl Zeitintervalle
ist.
12. Vorrichtung (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (22) dazu ausgebildet ist, die zweite Verteilung (29)
von Lichtlaufzeiten in einem zweiten Speicherbereich (26) abzuspeichern, wobei bevorzugt
der zweite Speicherbereich (26) kleiner ist als der erste Speicherbereich (25).
13. Vorrichtung (100) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Tiefpassfilter (28) ein Polyphasen-Filter ist, und/oder das der Tiefpassfilter(28)
eine Polyphasenzerlegung der ersten Verteilung (23) der Lichtlaufzeiten durchführt.
14. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sender (12) und/oder mehrere Empfänger (14) vorgesehen sind, und dass mehrere
erste Verteilungen (23) von Lichtlaufzeiten ermittelt werden, und dass in dem Reduktionsschritt
Frequenzanteile der mehreren ersten Verteilungen (23) der Lichtlaufzeiten oberhalb
mindestens einer vorbestimmten Grenzfrequenz mittels mindestens einem Tiefpassfilter
(28) reduziert oder unterdrückt werden, und/oder dass die mehreren Sender (12) und/oder
die mehreren Empfänger (14) in einer Sendermatrix (10) und/oder einer Empfängermatrix
(11) angeordnet sind, wobei bevorzugt durch selektives Ansteuern von Untermengen der
mehreren Sender (12) und/oder der mehreren Empfänger (14) ein Detektionsbereich, bevorzugt
sequentiell, abgetastet werden kann.
15. Computerprogrammprodukt, das ein computerlesbares Speichermedium umfasst, auf dem
ein Programm gespeichert ist, das es einem Computer ermöglicht, nachdem es in den
Speicher des Computers geladen worden ist, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 10, gegebenenfalls im Zusammenspiel mit einer Vorrichtung (100) gemäß einem
der Ansprüche 11 bis 14, durchzuführen.