[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung für eine Gasflasche sowie ein Verfahren
zur Verbindung einer Gasflasche mit einer Anschlussleitung über eine Anschlussvorrichtung.
[0002] Die Anschlussvorrichtung dient insbesondere zum Anschließen einer Gasflasche an eine
Anschlussleitung, so dass ein in der Gasflasche unter einem Druck bevorratetes Fluid
(ein Gas, insbesondere Kohlendioxid) über die Anschlussleitung in einen Behälter überführbar
ist. Über die Anschlussvorrichtung kann insbesondere eine in dem Behälter bevorratete
Flüssigkeit mit dem Fluid versetzt werden, z. B. im Rahmen einer Karbonisierung einer
Flüssigkeit.
[0003] Es ist bekannt, Gasflaschen über ein Gewinde mit der Anschlussleitung, z. B. mit
einem Druckminderer, zu verbinden. Insbesondere wird während des Einschraubens ein
Ventil in der Gasflasche betätigt, so dass eine fluidtechnische Verbindung zwischen
dem Inhalt der Gasflasche und der Anschlussleitung hergestellt wird. Insbesondere
kann dabei ein Entweichen des Fluids über das Gewinde an eine Umgebung auftreten,
da erst am Ende des Verschraubungsvorgangs eine wirksame Abdichtung zwischen Gasflasche
und Anschlussleitung geschaffen wird. Zur Verhinderung eines solchen Abströmens des
Fluids über das Gewinde kann zwischen Gasflasche und Anschlussleitung eine elastisch
verformbare Dichtung vorgesehen sein, durch die bereits vor Erreichen eines Anschlags
und vor Betätigung des Ventils eine Dichtwirkung ausgebildet ist. Dabei ist eine starke
Verformung der Dichtung jedoch erforderlich.
[0004] Die Dichtwirkung der Dichtung kann weiter durch Toleranzen der beteiligten Bauteile
beeinträchtigt werden.
[0005] Aus der
EP 1 378 484 B1 ist eine Kupplung zum Anschließen einer Gasflasche an eine Gaszufuhrleitung in einer
Vorrichtung zum Karbonisieren einer Flüssigkeit bekannt. Die Flüssigkeit ist in einem
Behälter gelagert, der mit der Gaszufuhrleitung verbunden ist.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik
angeführten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll eine Anschlussvorrichtung
und/oder ein Verfahren zur Verbindung einer Gasflasche mit einer Anschlussleitung
über eine Anschlussvorrichtung vorgeschlagen werden, durch die das (ungewollte) Abströmen
des Fluids während des Anschlussvorgangs der Gasflasche verhindert werden kann. Insbesondere
soll eine starke Verformung einer Dichtung vermieden werden. Weiter sollen Toleranzen
der beteiligten Bauteile einen zumindest geringeren (oder sogar keinen) Einfluss auf
den Anschlussvorgang haben.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgaben trägt eine Anschlussvorrichtung mit den Merkmalen gemäß
Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 6 bei.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche. Die in
den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller
Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung
und/oder Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten
der Erfindung aufgezeigt werden.
[0008] Es wird eine Anschlussvorrichtung für eine unter Druck stehendes Fluid bevorratende
Gasflasche vorgeschlagen, zumindest umfassend
- eine Anschlussleitung mit einem Ventilstößel,
- eine zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung verschwenkbare Haltevorrichtung
mit einer Kupplung,
wobei die Gasflasche über eine Gewindeaufnahme der Kupplung mit der Kupplung verbindbar
ist. Bei einer Verschwenkung der Haltevorrichtung aus der ersten Stellung hin zur
zweiten Stellung sind die Kupplung und die Gasflasche mit der Haltevorrichtung gegenüber
der Anschlussleitung und dem Ventilstößel so verschwenkbar, dass die Kupplung gegenüber
dem Ventilstößel entlang einer axialen Richtung verlagerbar ist und der Ventilstößel
ein Ventil der Gasflasche betätigt und damit eine fluidtechnische Verbindung zwischen
der Gasflasche und der Anschlussleitung herstellt.
[0009] Die Anschlussvorrichtung dient insbesondere zum Anschließen einer Gasflasche an eine
Anschlussleitung, so dass ein in der Gasflasche unter einem Druck bevorratetes Fluid
(z. B. ein Gas, insbesondere Kohlendioxid) über die Anschlussleitung in einen Behälter
überführbar ist. Über die Anschlussvorrichtung kann insbesondere eine in dem Behälter
bevorratete Flüssigkeit mit dem Fluid versetzt werden.
[0010] Die Anschlussleitung umfasst zumindest einen Druckminderer, über den ein Druck des
Fluids reduziert werden kann, so dass das Fluid mit einem vorbestimmbaren Druck dem
Behälter bzw. der darin gelagerten Flüssigkeit zugeführt werden kann.
[0011] Der Ventilstößel ist gegenüber der Anschlussleitung insbesondere ortsfest angeordnet.
Der Ventilstößel ist insbesondere an der Anschlussleitung gelagert. Der Ventilstößel
ist gegenüber der Kupplung insbesondere entlang einer axialen Richtung verlagerbar.
[0012] Die Gasflasche weist insbesondere ein (Außen-)Gewinde auf, das mit einer Gewindeaufnahme
(z. B. Innengewinde) der Kupplung zur Ausbildung einer Gewindeverbindung zusammenwirkt.
[0013] Die Kupplung ist insbesondere ortsfest mit der Haltevorrichtung verbunden.
[0014] Die erste Stellung und die zweite Stellung unterscheiden sich insbesondere um einen
Winkelbetrag von mindestens zwei Winkelgrad, insbesondere zwischen 2 und 20 Winkelgrad,
bevorzugt von höchstens 10 Winkelgrad.
[0015] Bei einer Verschwenkung der Haltevorrichtung aus der ersten Stellung hin zur zweiten
Stellung sind die Kupplung und die Gasflasche bereits (über die Gewindeaufnahme ortsfest
miteinander und gemeinsam) mit der Haltevorrichtung ortsfest verbunden. Haltevorrichtung,
Kupplung und Gasflasche werden gemeinsam gegenüber der Anschlussleitung und dem Ventilstößel
so verschwenkt, dass die Kupplung gegenüber dem Ventilstößel entlang einer axialen
Richtung verlagert wird. Infolge der Verlagerung entlang der axialen Richtung wirkt
der mit der Anschlussleitung verbundene Ventilstößel auf ein an der Gasflasche angeordnetes
Ventil. Infolge der Verlagerung auch des Ventils gegenüber dem Ventilstößel wird das
Ventil geöffnet und eine fluidtechnische Verbindung zwischen der Gasflasche und der
Anschlussleitung hergestellt.
[0016] Hier wird also insbesondere vorgeschlagen, zunächst die Gasflasche mit der Kupplung
über das Gewinde zu verbinden. Dabei erfolgt insbesondere keine Betätigung des Ventils
der Gasflasche. Eine Abdichtung zwischen Gasflasche und Kupplung kann über eine genau
vorbestimmbare Dichtung realisiert werden, die ausschließlich auf die Toleranz der
die Gewindepaarung bildenden Komponenten abgestimmt wird. Erst nach Herstellen der
ortsfesten Verbindung von Gasflasche und Kupplung zueinander erfolgt eine Verschwenkung
und eine Bewegung der Gasflasche und des daran angeordneten Ventils gegenüber einem
Ventilstößel. Zum Zeitpunkt der Betätigung des Ventils ist die Ausbildung einer wirksamen
Abdichtung zwischen Gasflasche und Kupplung also in jedem Fall erfolgt.
[0017] Insbesondere ist der Ventilstößel in der ersten Stellung zumindest teilweise innerhalb
der Kupplung angeordnet (erstreckt sich also zumindest zum Teil entlang der axialen
Richtung in die Kupplung hinein bzw. bildet gegenüber der axialen Richtung eine Überdeckung
mit der Kupplung aus). Zumindest der Ventilstößel (ggf. auch zumindest ein Teil der
Anschlussleitung) ist zusammen mit der Kupplung verschwenkbar angeordnet, wobei die
Kupplung um eine erste Drehachse und der Ventilstößel um eine zur ersten Drehachse
parallel aber versetzt angeordnete zweite Drehachse verschwenkbar sind.
[0018] Infolge des Versatzes der Drehachsen ist ein Relativweg entlang der axialen Richtung
zwischen Gasflasche (bzw. Ventil, Kupplung) und Ventilstößel möglich. Der Relativweg
(also die Verlagerung der Kupplung gegenüber dem Ventilstößel entlang einer axialen
Richtung infolge der Verschwenkung ausgehend von der ersten Stellung in die zweite
Stellung) beträgt insbesondere den zum Betätigen des Ventils erforderlichen Weg, also
insbesondere mindestens einen (1) Millimeter, bevorzugt mindestens zwei (2) Millimeter,
besonders bevorzugt zwischen 1 und 5 Millimeter.
[0019] Insbesondere ist eine Dichtung zwischen der Kupplung und der Gasflasche angeordnet,
die ausschließlich durch eine Verschraubung der Gasflasche mit der Kupplung entlang
der axialen Richtung komprimierbar ist (also nicht infolge der Verschwenkung weiter
komprimiert wird).
[0020] Insbesondere ist die Anschlussleitung durch einen Druckminderer ausgebildet, der
den Druck des Fluids bei Durchströmen des Druckminderers reduzieren kann.
[0021] Insbesondere umfasst die Haltevorrichtung eine Führung, so dass die Gasflasche beim
Verbinden mit der Kupplung und beim Verschwenken mit der Haltevorrichtung geführt
ist und die Verbindung zwischen Kupplung und Gasflasche gegenüber quer zur axialen
Richtung wirkenden Kräften im Wesentlichen entlastet ist. Insbesondere ist die Gasflasche
soweit von Kräften entlastet, dass eine Beschädigung des Ventils ausgeschlossen werden
kann.
[0022] Es wird weiter ein Verfahren zur Verbindung einer Gasflasche mit einer Anschlussleitung
über eine, insbesondere die vorstehend beschriebene, Anschlussvorrichtung vorgeschlagen,
zumindest umfassend die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen der Anschlussvorrichtung, zumindest umfassend eine Anschlussleitung
mit einem Ventilstößel, eine zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung
verschwenkbare Haltevorrichtung mit einer Kupplung sowie eine Gasflasche, die ein
unter Druck stehendes Fluid bevorratet;
- b) Anordnen der Haltevorrichtung in der zweiten Stellung;
- c) Verbinden der Gasflasche mit der Kupplung über eine Gewindeaufnahme der Kupplung;
- d) Verschwenken der Haltevorrichtung zusammen mit der Kupplung und der Gasflasche
gegenüber dem Ventilstößel und der Anschlussleitung und Betätigen eines Ventils der
Gasflasche durch den Ventilstößel und Herstellen einer fluidtechnischen Verbindung
zwischen der Gasflasche und der Anschlussleitung.
[0023] Insbesondere ist vor Schritt d) (und nach Schritt c) das Ventil der Gasflasche geschlossen
und wird erst in Schritt d) durch den Ventilstößel zur Herstellung der fluidtechnischen
Verbindung betätigt.
[0024] Insbesondere ist der Ventilstößel in der ersten Stellung zumindest teilweise innerhalb
der Kupplung angeordnet, wobei zumindest der Ventilstößel zusammen mit der Kupplung
in Schritt d) verschwenkt wird, wobei die Kupplung um eine erste Drehachse und der
Ventilstößel um eine zur ersten Drehachse parallel aber versetzt angeordnete zweite
Drehachse verschwenkt wird.
[0025] Die Ausführungen zu der Anschlussvorrichtung gelten insbesondere gleichermaßen für
das Verfahren und umgekehrt.
[0026] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung
zu einem dieser Bauteile für alle oder einen Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen
gelten, dies ist aber nicht zwingend.
[0027] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Anschlussvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht;
- Fig. 2:
- ein Detail der Anschlussvorrichtung nach Fig. 1 in einer Seitenansicht im Schnitt;
- Fig. 3:
- die Anschlussvorrichtung nach Fig. 1 in der ersten Stellung; und
- Fig. 4:
- die Anschlussvorrichtung nach Fig. 3 in der zweiten Stellung.
[0028] Fig. 1 zeigt eine Anschlussvorrichtung 1 in einer perspektivischen Ansicht. Fig.
2 zeigt ein Detail der Anschlussvorrichtung 1 nach Fig. 1 in einer Seitenansicht im
Schnitt. Fig. 3 zeigt die Anschlussvorrichtung 1 nach Fig. 1 in der ersten Stellung
13. Fig. 4 zeigt die Anschlussvorrichtung 1 nach Fig. 3 in der zweiten Stellung 14.
Die Fig. 1 bis 4 werden im Folgenden gemeinsam beschrieben.
[0029] Die Anschlussvorrichtung 1 umfasst eine Anschlussleitung 3 mit einem Ventilstößel
4, eine zwischen einer ersten Stellung 5 und einer zweiten Stellung 6 verschwenkbare
Haltevorrichtung 7 mit einer Kupplung 8 sowie eine Gasflasche 2, die ein unter Druck
stehendes Fluid 9 bevorratet. Die Gasflasche 2 ist über eine Gewindeaufnahme 10 der
Kupplung 8 mit der Kupplung 8 verbindbar. Bei einer Verschwenkung der Haltevorrichtung
7 aus der ersten Stellung 5 hin zur zweiten Stellung 6 sind die Kupplung 4 und die
Gasflasche 2 mit der Haltevorrichtung 7 gegenüber der Anschlussleitung 3 und dem Ventilstößel
4 so verschwenkbar, dass die Kupplung 8 gegenüber dem Ventilstößel 4 entlang einer
axialen Richtung 11 verlagerbar ist und der Ventilstößel 4 ein Ventil 12 der Gasflasche
2 betätigt und damit eine fluidtechnische Verbindung zwischen der Gasflasche 2 und
der Anschlussleitung 3 herstellt.
[0030] Die Anschlussleitung 3 umfasst einen Druckminderer 16, über den ein Druck des Fluids
9 reduziert werden kann, so dass das Fluid 9 mit einem vorbestimmbaren Druck dem Behälter
bzw. der darin gelagerten Flüssigkeit zugeführt werden kann.
[0031] Der Ventilstößel 4 ist gegenüber der Anschlussleitung 3 ortsfest angeordnet. Der
Ventilstößel 4 ist an der Anschlussleitung 3 gelagert. Der Ventilstößel 4 ist gegenüber
der Kupplung 8 entlang einer axialen Richtung 11 verlagerbar.
[0032] Die Gasflasche 2 weist insbesondere ein Außengewinde auf, das mit einer Gewindeaufnahme
10 (hier ein Innengewinde) der Kupplung 8 zur Ausbildung einer Gewindeverbindung zusammenwirkt.
Die Kupplung 8 ist ortsfest mit der Haltevorrichtung 7 verbunden.
[0033] Die erste Stellung 5 und die zweite Stellung 6 unterscheiden sich um einen Winkelbetrag.
[0034] Bei einer Verschwenkung der Haltevorrichtung 7 aus der ersten Stellung 5 hin zur
zweiten Stellung 6 sind die Kupplung 8 und die Gasflasche 2 bereits (über die Gewindeaufnahme
10 ortsfest miteinander und gemeinsam) mit der Haltevorrichtung 7 ortsfest verbunden.
Haltevorrichtung 7, Kupplung 8 und Gasflasche 2 werden gemeinsam gegenüber der Anschlussleitung
3 und dem Ventilstößel 4 so verschwenkt, dass die Kupplung 8 gegenüber dem Ventilstößel
4 entlang einer axialen Richtung 11 verlagert wird. Infolge der Verlagerung entlang
der axialen Richtung 11 wirkt der mit der Anschlussleitung 3 verbundene Ventilstößel
4 auf ein an der Gasflasche 2 angeordnetes Ventil 12. Infolge der Verlagerung auch
des Ventils 12 gegenüber dem Ventilstößel 4 wird das Ventil 12 geöffnet und eine fluidtechnische
Verbindung zwischen der Gasflasche 2 und der Anschlussleitung 3 hergestellt.
[0035] Hier wird zunächst die Gasflasche 2 mit der Kupplung 8 über das Gewinde verbunden.
Dabei erfolgt keine Betätigung des Ventils 12 der Gasflasche 2. Eine Abdichtung zwischen
Gasflasche 2 und Kupplung 8 kann über eine genau vorbestimmbare Dichtung 15 realisiert
werden, die ausschließlich auf die Toleranz der die Gewindepaarung bildenden Komponenten
abgestimmt wird. Erst nach Herstellen der ortsfesten Verbindung von Gasflasche 2 und
Kupplung 8 zueinander erfolgt eine Verschwenkung und eine Bewegung der Gasflasche
2 und des daran angeordneten Ventils 12 gegenüber dem Ventilstößel 4. Zum Zeitpunkt
der Betätigung des Ventils 12 ist die Ausbildung einer wirksamen Abdichtung zwischen
Gasflasche 2 und Kupplung 8 also in jedem Fall erfolgt.
[0036] Der Ventilstößel 4 ist in der ersten Stellung 5 bereits zumindest teilweise innerhalb
der Kupplung 8 angeordnet (erstreckt sich also zumindest zum Teil entlang der axialen
Richtung 11 in die Kupplung 8 hinein bzw. bildet gegenüber der axialen Richtung 11
eine Überdeckung mit der Kupplung 8 aus). Zumindest der Ventilstößel 4 (ggf. auch
zumindest ein Teil der Anschlussleitung 3) ist zusammen mit der Kupplung 8 verschwenkbar
angeordnet, wobei die Kupplung 8 um eine erste Drehachse 13 und der Ventilstößel 4
um eine zur ersten Drehachse 13 parallel, aber versetzt, angeordnete zweite Drehachse
14 verschwenkbar sind.
[0037] Infolge des Versatzes der Drehachsen 13, 14 ist ein Relativweg 18 entlang der axialen
Richtung 11 zwischen Gasflasche 2 (bzw. Ventil 12, Kupplung 8) und Ventilstößel 4
möglich. Der Relativweg 18 (also die Verlagerung der Kupplung 8 gegenüber dem Ventilstößel
4 entlang einer axialen Richtung infolge der Verschwenkung ausgehend von der ersten
Stellung in die zweite Stellung) beträgt insbesondere den zum Betätigen des Ventils
erforderlichen Weg.
[0038] In Fig. 2 ist dargestellt, dass eine Dichtung 15 zwischen der Kupplung 8 und der
Gasflasche 2 angeordnet ist, die ausschließlich durch eine Verschraubung der Gasflasche
2 mit der Kupplung 8 entlang der axialen Richtung 11 komprimierbar ist (also nicht
infolge der Verschwenkung weiter komprimiert wird).
[0039] In Fig. 1 ist dargestellt, dass die Haltevorrichtung 7 eine Führung 17 umfasst, so
dass die Gasflasche 2 beim Verbinden mit der Kupplung 8 und beim Verschwenken mit
der Haltevorrichtung 7 geführt ist und die Verbindung zwischen Kupplung 8 und Gasflasche
2 gegenüber quer zur axialen Richtung 11 wirkenden Kräften im Wesentlichen entlastet
ist.
[0040] Gemäß Schritt a) des Verfahrens erfolgt das Bereitstellen der Anschlussvorrichtung
1, umfassend eine Anschlussleitung 3 mit einem Ventilstößel 4, eine zwischen einer
ersten Stellung 5 und einer zweiten Stellung 6 verschwenkbare Haltevorrichtung 7 mit
einer Kupplung 8 sowie eine Gasflasche 2, die ein unter Druck stehendes Fluid 9 bevorratet.
Gemäß Schritt b) erfolgt ein Anordnen der Haltevorrichtung 7 in der zweiten Stellung
6 (siehe Fig. 3). Gemäß Schritt c) erfolgt ein Verbinden der Gasflasche 2 mit der
Kupplung 8 über eine Gewindeaufnahme 10 der Kupplung 8. Danach liegt eine erste Erstreckung
19 von einem Ende der Gasflasche 2 (unteres Ende in der Fig. 3) bis zum Ventilstößel
4 vor (oberes Ende in der Fig. 3). Gemäß Schritt d) erfolgt ein Verschwenken der Haltevorrichtung
7 zusammen mit der Kupplung 8 und der Gasflasche 2 gegenüber dem Ventilstößel 4 und
der Anschlussleitung 3 und ein Betätigen eines Ventils 12 der Gasflasche 2 durch den
Ventilstößel 4 und Herstellen einer fluidtechnischen Verbindung zwischen der Gasflasche
2 und der Anschlussleitung 3. Danach liegt eine zweite Erstreckung 20 von einem Ende
der Gasflasche 2 (unteres Ende in der Fig. 4) bis zum Ventilstößel 4 vor (oberes Ende
in der Fig. 4). Die zweite Erstreckung 20 ist um den Relativweg 18 kürzer als die
erste Erstreckung.
[0041] Vor Schritt d) (und nach Schritt c)) ist das Ventil 12 der Gasflasche 2 geschlossen
und wird erst in Schritt d) durch den Ventilstößel 4 zur Herstellung der fluidtechnischen
Verbindung betätigt.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Anschlussvorrichtung
- 2
- Gasflasche
- 3
- Anschlussleitung
- 4
- Ventilstößel
- 5
- erste Stellung
- 6
- zweite Stellung
- 7
- Haltevorrichtung
- 8
- Kupplung
- 9
- Fluid
- 10
- Gewindeaufnahme
- 11
- axiale Richtung
- 12
- Ventil
- 13
- erste Drehachse
- 14
- zweite Drehachse
- 15
- Dichtung
- 16
- Druckminderer
- 17
- Führung
- 18
- Relativweg
- 19
- erste Erstreckung
- 20
- zweite Erstreckung
1. Anschlussvorrichtung (1) für eine unter Druck stehendes Fluid (9) bevorratende Gasflasche
(2), zumindest umfassend eine Anschlussleitung (3) mit einem Ventilstößel (4), eine
zwischen einer ersten Stellung (5) und einer zweiten Stellung (6) verschwenkbare Haltevorrichtung
(7) mit einer Kupplung (8), wobei die Gasflasche (2) über eine Gewindeaufnahme (10)
der Kupplung (8) mit der Kupplung (8) verbindbar ist; wobei bei einer Verschwenkung
der Haltevorrichtung (7) aus der ersten Stellung (5) hin zur zweiten Stellung (6)
die Kupplung (8) und die Gasflasche (2) mit der Haltevorrichtung (7) gegenüber der
Anschlussleitung (3) und dem Ventilstößel (4) so verschwenkbar sind, dass die Kupplung
(8) gegenüber dem Ventilstößel (4) entlang einer axialen Richtung (11) verlagerbar
ist und der Ventilstößel (4) ein Ventil (12) der Gasflasche (2) betätigt und damit
eine fluidtechnische Verbindung zwischen der Gasflasche (2) und der Anschlussleitung
(3) herstellt.
2. Anschlussvorrichtung (1) nach Patentanspruch 1, wobei der Ventilstößel (4) in der
ersten Stellung (5) zumindest teilweise innerhalb der Kupplung (8) angeordnet ist,
wobei zumindest der Ventilstößel (4) zusammen mit der Kupplung (8) verschwenkbar angeordnet
ist, wobei die Kupplung (8) um eine erste Drehachse (13) und der Ventilstößel (4)
um eine zur ersten Drehachse (13) parallel, aber versetzt, angeordnete zweite Drehachse
(14) verschwenkbar sind.
3. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei eine
Dichtung (15) zwischen der Kupplung (8) und der Gasflasche (2) angeordnet ist, die
ausschließlich durch eine Verschraubung der Gasflasche (2) mit der Kupplung (8) entlang
der axialen Richtung (11) komprimierbar ist.
4. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die
Anschlussleitung (3) durch einen Druckminderer (16) ausgebildet ist, der einen Druck
des Fluids (9) bei Durchströmen des Druckminderers (16) reduzieren kann.
5. Anschlussvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die
Haltevorrichtung (7) eine Führung (17) umfasst, so dass die Gasflasche (2) beim Verbinden
mit der Kupplung (8) und beim Verschwenken mit der Haltevorrichtung (7) geführt ist
und die Verbindung zwischen Kupplung (8) und Gasflasche (2) gegenüber quer zur axialen
Richtung (11) wirkenden Kräften im Wesentlichen entlastet ist.
6. Verfahren zur Verbindung einer Gasflasche (2) mit einer Anschlussleitung (3) über
eine Anschlussvorrichtung (1), zumindest umfassend die folgenden Schritte:
a) Bereitstellen der Anschlussvorrichtung (1), zumindest umfassend eine Anschlussleitung
(3) mit einem Ventilstößel (4), eine zwischen einer ersten Stellung (5) und einer
zweiten Stellung (6) verschwenkbare Haltevorrichtung (7) mit einer Kupplung (8) sowie
eine Gasflasche (2), die ein unter Druck stehendes Fluid (9) bevorratet;
b) Anordnen der Haltevorrichtung (7) in der zweiten Stellung (6);
c) Verbinden der Gasflasche (2) mit der Kupplung (8) über eine Gewindeaufnahme (10)
der Kupplung (8);
d) Verschwenken der Haltevorrichtung (7) zusammen mit der Kupplung (8) und der Gasflasche
(2) gegenüber dem Ventilstößel (4) und der Anschlussleitung (3) und Betätigen eines
Ventils (12) der Gasflasche (2) durch den Ventilstößel (4) und Herstellen einer fluidtechnischen
Verbindung zwischen der Gasflasche (2) und der Anschlussleitung (3).
7. Verfahren nach Patentanspruch 6, wobei vor Schritt d) das Ventil (12) der Gasflasche
(2) geschlossen ist und erst in Schritt d) durch den Ventilstößel (4) zur Herstellung
der fluidtechnischen Verbindung betätigt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 6 und 7, wobei der Ventilstößel
(4) in der ersten Stellung (5) zumindest teilweise innerhalb der Kupplung (8) angeordnet
ist, wobei zumindest der Ventilstößel (4) zusammen mit der Kupplung (8) in Schritt
d) verschwenkt wird, wobei die Kupplung (8) um eine erste Drehachse (13) und der Ventilstößel
(4) um eine zur ersten Drehachse (13) parallel, aber versetzt, angeordnete zweite
Drehachse (14) verschwenkt wird.