[0001] Die Erfindung betrifft ein Tragesystem für einen Rucksack, ein Lawinenrettungssystem
oder einen Klettergurt oder ähnlichen mit einem Hüftgurt, der dazu geeignet ist, den
Körper des Benutzers zu umschließen, und mit mindestens einem Beingurt der an seinen
Enden mit dem Hüftgurt verbunden ist, und einen Gurt, insbesondere Beingurt, der geeignet
ist, an einem seiner beiden Enden an einem weiteren Gurt, insbesondere an einem Hüftgurt
eines Tragesystems für einen Rucksack, ein Lawinenrettungssystem oder einen Klettergurt
oder ähnlichem befestigt zu werden.
[0002] Aus der
EP 2 404 525 B1 ist ein Rucksack mit einem Hüftgurt und zwei Schulterriemen bekannt. Der Hüftgurt
dieses Rucksacks ist als Hauptgurt eines Auffanggurtes mit daran angeordneten Beingurten
des Auffanggurtes ausgebildet. Hauptgurt und Beingurte sind dabei aus einem tragenden
Gurtband gefertigt.
[0003] Ein Rucksack besitzt üblicherweise einen Behälter aus einem flexiblen Material, beispielsweise
ein Gewebe, der dem Transport von Gegenständen dient. Wird ein Rucksack für den Transport
schwerer Lasten eingesetzt, dann wird die Last üblicherweise über einen Hüftgurt des
Rucksacks auf die Hüfte eines Trägers verlagert.
[0004] Der bekannte Rucksack mit einem Hüftgurt soll eine Doppelfunktion ausüben, denn einerseits
dient dieser Rucksack als Transportmittel für Gegenstände in dem Rucksackbehälter.
Andererseits weist dieser Rucksack die Funktionalität eines Auffanggurtes bzw. Kletterproduktes
bzw. Hängegurtes auf.
[0005] Es sind auch schon Lawinenrettungsvorrichtungen bzw. Lawinenairbags bekannt, bei
denen die funktionellen Elemente mithilfe eines Gurt-Tragesystems mit dem Träger verbunden
werden können. Auch in diesem Fall müssen die Gurte derartig dimensioniert sein, dass
sie die im Falle eines Sturzes oder ähnlichem auftretenden Kräfte aufnehmen können.
Beispielhaft wird auf die
EP 1 935 457 A1 und die dort diskutierten Druckschriften verwiesen.
[0006] Ein derartiges Tragesystem kann auch in einen Rucksack integriert sein bzw. das Tragesystem
für diesen Rucksack darstellen. Ferner ist es möglich, ein derartiges Tragesystem
in Oberbekleidung, beispielsweisen einen Anorak, eines Skiläufers zu integrieren.
Auch kann das Tragesystem Bestandteil eines Klettergurtes sein oder diesen Klettergurt
darstellen.
[0007] Derartige Tragesysteme sind üblicherweise mit einem Beingurt ausgestattet, um eine
sichere Verbindung mit dem Träger zu gewährleisten. Die Länge des Beingurtes sollte
dabei einstellbar sein, damit der Beingurt optimal an die Beingröße bzw. den Beinumfang
angepasst werden kann. Ein derartiger Beingurt wird auch als Beinschlaufe bezeichnet.
[0008] Unter anderem aus der
DE 10 2007 031 823 A1 ist es bekannt, einen Klettergurt und einen Rucksack derart auszugestalten, dass
diese beiden Elemente miteinander verbunden auch auch wieder voneinander gelöst werden
können. Eine ähnliche Lehre ist in der
US 4,318,502 enthalten.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Tragesystem für einen Rucksack, ein
Lawinenrettungssystem, einen Klettergurt oder ähnlichem zur Verfügung zu stellen,
dessen Beingurt längenverstellbar ist. Dabei soll sichergestellt sein, dass der Beingurt
sich nicht vollständig von dem damit verbundenen Hüftgurt lösen kann. Auch soll die
Anlegung des Tragesystems erleichtert werden.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Tragesystem gemäß der Lehre des Anspruchs 1.
[0011] Das erfindungsgemäße Tragesystem dient für einen Rucksack, ein Lawinenrettungssystem,
einen Klettergurt oder ähnlichem und besitzt einen Hüftgurt, der dazu geeignet ist,
den Körper des Benutzers zu umschließen bzw. um den Körper des Benutzers herum zu
laufen. Dieses Tragesystem ist mit einem Beingurt ausgestattet, der an seinen beiden
Enden mit dem Hüftgurt verbunden ist.
[0012] Ein Klettergurt kann somit aus einem derartigen Tragesystem aufgebaut sein bzw. bestehen
und mit einem Rucksack oder einem Lawinenrettungssystem verbindbar und insbesondere
lösbar verbindbar sein.
[0013] Ein derartiges Tragesystem kann mit nur einem Beingurt ausgestattet sein, der beide
Beine zusammen mit dem Hüftgurt in etwa umschließt und dadurch am Hüftgurt sichert.
Ein derartiger Beingurt ist einerseits an der rechten Seite (bezieht sich auf denjenigen
Zustand, in dem das Tragesystem an den Körper des Benutzers angelegt ist) und andererseits
an der linken Seite mit dem Hüftgurt verbunden.
[0014] Statt eines derartigen einzigen Beingurtes ist es auch möglich, zwei separate Beingurte
einzusetzen. In diesem diesem Fall ist ein Beingurt einerseits an der rechten Seite
des Hüftgurtes und andererseits in etwa in der Mitte des Hüftgurtes an letzterem befestigt.
Der anderen Beingurt ist einerseits an der linken Seite des Hüftgurtes und andererseits
ebenfalls in etwa in der Mitte des Han letzterem befestigt.
[0015] Bei den genannten Beingurten kann es sich um durchgehende Beingurte handeln. Es ist
allerding auch möglich, Beingurte zur Anwendung zu bringen, die eine Vorrichtung,
beispielsweise eine Schnalle aufweisen, durch welche der Beingurt getrennt und auch
wieder vereinigt bzw. wieder zusammengefügt werden kann.
[0016] Dieses Tragesystem ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens
eine Beingurt an mindestens einem seiner Enden eine Längenverstellung für den Beingurt
besitzt. Diese Längenverstellung ist zweckmäßigerweise an der Seite des Hüftgurtes
angebracht.
[0017] Die Längenverstellung ist mit einem Zuggurt ausgestattet, der an einem seiner Enden
mit dem Hüftgurt verbunden ist. Das andere Ende des Zuggurtes kann von einem Benutzer
ergriffen werden. Dieser Zuggurt ist in der gewünschten Stellung und somit der gewünschten
Länge fixierbar. Diese Fixierung kann jedoch auch wieder gelöst werden.
[0018] Die Längenverstellung besitzt eine obere, an dem Hüftgurt befestigte Umlenkeinrichtung
und eine untere Umlenkeinrichtung für den Zuggurt. Dabei kann der Zuggurt derart durch
die obere Umlenkeinrichtung und die untere Umlenkeinrichtung geführt bzw. geschoren
werden bzw. ist dafür geeignet, dass die Längenverstellung als Flaschenzug wirkt.
[0019] Das Funktionsprinzip eines Flaschenzuges ist unter anderem in der Enzyklopädie "Wikipedia"
beschrieben. Auf die dort gemachten Darlegungen wird hiermit verwiesen.
[0020] Im vorliegenden Fall bedeutet das Merkmal, dass die Längenverstellung als Flaschenzug
wirkt, folgendes. Zieht ein Benutzer an dem Zuggurt, dann wird der Abstand der oberen
Umlenkeinrichtung von der unteren Umlenkeinrichtung reduziert. Wird dabei der Zuggurt
um einen Strecke X gezogen, dann verändert sich der genannte Abstand um einen Betrag,
der kleiner ist als X. Mit anderen Worten, die Zugstrecke des Zuggurtes ist länger
als die damit hervorgerufene Änderung des Abstandes. Gleiches gilt im umgekehrten
Fall für das Loslassen bzw. Fieren des Zuggurtes. Die Länge des Betrages, um den der
Zuggurt gefiert wird, ist größer als die die damit hervorgerufene Änderung des Abstandes.
[0021] Die Längenverstellung besitzt eine weitere Umlenkeinrichtung, die an dem Beingurt
befestigt ist. Zudem ist der Beingurt derart durch die untere Umlenkeinrichtung und
die weitere Umlenkeinrichtung geführt und geschoren, dass der Beingurt die untere
Umlenkeinrichtung und die weitere Umlenkeinrichtung miteinander verbindet.
[0022] Diese Verbindung zwischen unterer Umlenkeinrichtung und weiteren Umlenkeinrichtungen
ist zweckmäßigerweise derart gestaltet, dass die untere Umlenkeinrichtung mittels
des Beingurtes eine Zugkraft auf die weitere Umlenkeinrichtung ausüben kann.
[0023] Vorzugsweise erstreckt sich der Beingurt beginnend an seinem an dem Hüftgurt befestigten
Ende zur weiteren Umlenkeinrichtung, wird dort umgelenkt, erstreckt sich zur unteren
Umlenkeinrichtung, wird dort umgelenkt, erstreckt sich zu dem Befestigungspunkt der
weiteren Umlenkeinrichtung an dem Beingurt und von dort zu seinem anderen Ende hin.
Der Beingurt kann sich somit durch beide Umlenkeinrichtungen bewegen bzw. dort umgelenkt
werden. Zusätzlich können beide Umlenkeinrichtungen mittels des Beingurtes eine Zugkraft
zwischen sich ausüben.
[0024] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die obere Umlenkeinrichtung
und die untere Umlenkeinrichtung formstabil. Weiterhin bevorzugt ist die obere Umlenkeinrichtung
mittels eines Spannverschlussgurtes feststehender Länge mit dem Hüftgurt verbunden.
[0025] Auch die weitere Umlenkeinrichtung ist vorzugsweise formstabil und umgrenzt eine
für die Durchführung des Beingurtes geeignete Öffnung.
[0026] Das Tragesystem zeichnet sich ferner vorzugsweise dadurch aus, dass die obere Umlenkeinrichtung
drei seitlich voneinander beabstandete Stege besitzt und zwei für die Durchführung
des Zuggurtes geeignete Öffnungen umgrenzt.
[0027] Alle Umlenkeinrichtungen können aus einem geeigneten Material gefertigt sein und
stellen vorzugsweise spritzgeformte Kunststoffelemente dar.
[0028] Weiterhin bevorzugt ist der Spannverschlussgurt mit seinen beiden Enden unter Ausbildung
einer Schlaufe an dem Hüftgurt befestigt und der obere Steg der oberen Umlenkeinrichtung
verläuft durch diese Schlaufe.
[0029] Die untere Umlenkeinrichtung und die weitere Umlenkeinrichtung stellen vorzugsweise
Bügel mit zwei seitlich beabstandeten Stegen dar.
[0030] Weiterhin bevorzugt sind der Beingurt, der Zuggurt und der Spannverschlussgurt durch
Vernähen mit dem Hüftgurt an letzterem befestigt, besitzen gleiche Breite und/oder
sind übereinanderliegend mit dem Hüftgurt verbunden.
[0031] Der Zuggurt ist vorzugsweise sandwichartig zwischen dem Beingurt und dem Spannverschlussgurt
liegend an dem Hüftgurt befestigt.
[0032] Vorzugsweise weist der Beingurt an seinen beiden Enden eine wie oben beschriebene
Längenverstellung auf.
[0033] Das Tragesystem zeichnet sich vorzugsweise ferner dadurch aus, dass nur ein Beingurt
vorhanden ist, der im Bereich zwischen seinen beiden freien Enden an dem Hüftgurt
angehängt ist und die Anhängung eine geschlossene Schlaufe darstellt, durch die sich
sowohl der Hüftgurt und als auch der durchgehende Bauchgurt frei erstrecken und die
weder mit dem Hauptgurt noch mit dem Beingurt fest verbunden ist.
[0034] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Gurt, insbesondere Beingurt, der geeignet
ist, an einem seiner Enden an einem weiteren Gurt, insbesondere an einem Hüftgurt
eines Tragesystems für einen Rucksack, ein Lawinenrettungssystem oder einen Klettergurt
oder ähnlichem befestigt zu werden.
[0035] Dieser Gurt ist dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt an mindestens einem seiner
Enden eine Längenverstellung besitzt, die Längenverstellung einen Zuggurt aufweist,
der geeignet ist, an einem seiner Enden mit dem weiteren Gurt verbunden zu werden,
dessen anderes Ende ein freies Ende darstellt, das von dem Benutzer ergriffen werden
kann, und der in der gewünschten Stellung fixierbar, jedoch auch wieder lösbar ist,
die Längenverstellung eine obere, zur Befestigung an dem weiteren Gurt geeignete Umlenkeinrichtung
und eine untere Umlenkeinrichtung für den Zuggurt besitzt, der Zuggurt derart durch
die obere Umlenkeinrichtung und die untere Umlenkeinrichtung geführt werden kann,
dass die obere Umlenkeinrichtung und die untere Umlenkeinrichtung zusammen mit dem
Zuggurt geeignet sind, als Flaschenzug zu wirken, die Längenverstellung eine weitere
Umlenkeinrichtung besitzt, die geeignet ist, an dem Gurt befestigt zu werden, und
der Gurt derart durch die untere Umlenkeinrichtung und die weitere Umlenkeinrichtung
geführt und geschoren werden kann, dass der Gurt die untere Umlenkeinrichtung und
die weitere Umlenkeinrichtung miteinander verbindet.
[0036] Der Gurt erstreckt sich vorzugsweise beginnend an seinem Ende, das geeignet ist,
an dem weiteren Gurt befestigten zu werden, zur weiteren Umlenkeinrichtung, wird dort
umgelenkt, erstreckt sich zur unteren Umlenkeinrichtung, wird dort umgelenkt, und
erstreckt sich zu dem Befestigungspunkt der weiteren Umlenkeinrichtung an dem Gurt
und von dort zu seinem anderen Ende hin.
[0037] Weitere bevorzugte Ausführungsformen diese Gurtes sind folgende:
- i) die obere Umlenkeinrichtung und die untere Umlenkeinrichtung sind formstabil.
- ii) die weitere Umlenkeinrichtung ist formstabil und umgrenzt eine für die Durchführung
des Gurtes geeignete Öffnung.
- iii) die obere Umlenkeinrichtung ist geeignet, mittels eines Spannverschlussgurtes
feststehender Länge mit der weiteren Umlenkeinrichtung verbunden zu werden.
- iv) die obere Umlenkeinrichtung besitzt drei seitlich voneinander beabstandete Stege
und umgrenzt zwei für die Durchführung des Zuggurtes geeignete Öffnungen.
- v) der Spannverschlussgurt ist geeignet, mit seinen beiden Enden unter Ausbildung
einer Schlaufe an dem weiteren Gurt befestigt zu werden und der obere Steg der oberen
Umlenkeinrichtung ist geeignet durch diese Schlaufe zu verlaufen.
- vi) die untere Umlenkeinrichtung und die weitere Umlenkeinrichtung stellen Bügel mit
zwei seitlich beabstandeten Stegen dar.
- vii) der Beingurt, der Zuggurt und der Spannverschlussgurt sind geeignet, durch Vernähen
mit dem Hüftgurt an letzterem befestigt zu werden.
- viii) der Beingurt, der Zuggurt und der Spannverschlussgurt besitzen gleiche Breite
und sind geeignet, übereinanderliegend mit dem weiteren Gurt verbunden zu werden.
- ix) der Zuggurt ist geeignet, sandwichartig zwischen dem Beingurt und dem Spannverschlussgurt
liegend an dem Hüftgurt befestigt zu werden.
- x) auch an dem anderen Ende des weiteren Gurtes ist eine Längenverstellung angeordnet.
[0038] Die Erfindung umfasst somit nicht nur ein Tragesystem mit einem Beingurt, der mit
der beschriebenen Längenverstellung ausgestattet ist, sondern auch einen derartigen
Gurt mit Längenverstellung in Alleinstellung.
[0039] Die Erfindung wird nachstehend anhand der beiliegenden Figuren, welche eine bevorzugte
Ausführung in Form eines erfindungsgemäßen Tragesystems zeigen und teilweise schematische
Natur sowie nicht maßstabsgetreu sind, näher erläutert.
[0040] Von den Figuren zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Tragesystems, wobei die
weiteren Elemente des damit ausgestatteten Rucksacks etc. Systems nur angedeutet sind,
und
Figur 2 eine vergrößerte Darstellung der Längenverstellung des Beingurtes des erfindungsgemäßen
Tragesystems.
[0041] Das Tragesystem 1 ist mit einem Hüftgurt 2 ausgestattet, der derart angeordnet wird,
dass er sich im geschlossenen Zustand um den Körper des Trägers im Bauchbereich erstreckt.
Um den Hüftgurt 2 anlegen zu können, ist dieser mit einer Schnalle 20 versehen, die
geöffnet und auch wieder geschlossen werden kann. Diese Schnalle 20 ist bekannter
Natur.
[0042] Bei der in der Figur 1 gezeigten Ausführungsform, wird der Hüftgurt 2 mit zwei Schulterriemen
19 verbunden. Diese Ausgestaltung ist ebenfalls bekannt. Eine Möglichkeit der Anbringung
der Schulterriemen 19 am Hüftgurt 2 ist beispielsweise in der eingangs genannten
EP 2 404 251 B1 beschrieben.
[0043] Mit dem Hüftgurt 2 ist ein Beingurt 4 verbunden. Dazu ist der Beingurt 4 an seinen
beiden Enden 3 mit dem Hüftgurt 2 vernäht.
[0044] Bei dieser Ausführungsform ist somit nur ein einziger Beingurt 4 vorhanden, der als
Beingurt für beide Beine fungiert. Es handelt sich dabei um einen durchgehenden Beingurt
4, der sich durch eine geschlossene Schlaufe 13 erstreckt. Der Hüftgurt 2 erstreckt
sich ebenfalls durch diese geschlossene Schlaufe 13. Der Beingurt 4 wird durch die
Schlaufe 13 in etwa in seiner Mitte von dem Hüftgurt 2 gehaltert bzw. dort angehängt.
Sowohl der Hüftgurt 2 als auch der Beingurt 4 sind dabei bezüglich der Schlaufe 13
frei beweglich ausgestaltet.
[0045] Es ist natürlich möglich (in den Figuren nicht gezeigt), den Hüftgurt 2 mit zwei
separaten Beingurten 4 auszustatten. In diesem Fall wird jeweils eines der Enden 3
der beiden Beingurte 4 seitlich an dem Hüftgurt 2 befestigt, während das jeweils andere
Ende 3 der beiden Beingurte 4 in etwa in der Mitte des Hüftgurtes 2 daran befestigt
wird.
[0046] Der Bauchgurt 4 ist an seinen beiden Enden 3 mit einer Längenverstellung 6 ausgestattet.
Diese Längenverstellung 6 weist einen Zuggurt 5 auf, der an einem Ende 21 mit dem
Hüftgurt 2 verbunden ist. Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Zuggurt 5 mit
dem Hüftgurt 2 vernäht.
[0047] Das andere Ende 22 des Zuggurtes 5 stellt ein freies Ende 22 dar, das von einem Benutzer
bzw. dem Träger des Tragesystems 1 ergriffen werden kann.
[0048] Die Längenverstellung 6 umfasst ferner eine obere Umlenkeinrichtung 7 und eine untere
Umlenkeinrichtung 8. Die obere Umlenkeinrichtung 7 ist formstabil bzw. stellt ein
formstabiles Element dar, das zwei Öffnungen 23, 24 der oberen Umlenkeinrichtung 7
definiert. Diese Öffnungen 23, 24 besitzen in etwa die Form eines schmalen Rechtecks.
Zwischen den beiden Öffnungen 23, 24 verläuft ein mittlerer Steg 25. Zudem weist die
obere Umlenkeinrichtung 7 einen oberen Steg 26 und einen unteren Steg 27 auf. Alle
Stege 25, 26, 27 verlaufen seitlich beanstandet zueinander und erstrecken sich in
etwa parallel zueinander.
[0049] Im zusammengebauten Zustand bzw. im Funktionszustand erstreckt sich der Zuggurt 5
vom Hüftgurt 2 nach unten in der Figur 1 bis zur unteren Umlenkeinrichtung 8. Diese
Umlenkeinrichtung 8 stellt ebenfalls ein formstabiles Element und im gezeigten Fall
einen Bügel 16 dar, der eine in etwa rechteckige Öffnung 28 umgrenzt und mit einem
ersten Steg 30 und einem zweiten Steg 31 ausgestattet ist.
[0050] Der Zuggurt 5 wird in der Längenverstellung 6 derart geschoren, dass er, bezogen
auf die Darstellung in der Figur 1, von unten durch die Öffnung 28 der unteren Umlenkeinrichtung
8 und somit durch die Öffnung 28 hindurchgeführt ist. Von dort verläuft der Zuggurt
8 nach oben zur oberen Öffnung 23 der oberen Umlenkeinrichtung 7. Dort wird der Zuggurt
5 von unten her durch die obere Öffnung 23 hindurch geführt. Danach wird der Zuggurt
5 um den mittleren Steg 25 herumgeführt und durch die untere Öffnung 24 wieder aus
der oberen Umlenkeinrichtung 7 herausgeführt. Dabei wird der Zuggurt 5 um den mittleren
Steg 25 herum geleitet. Dieser mittlere Steg 25 ist vergleichbar mit der oberen Rolle
eines Flaschenzuges, während der erste Steg 30 der unteren Umlenkeinrichtung 8 mit
der unteren Rolle eines Flaschenzuges vergleichbar ist.
[0051] Der Zuggurt 5 erstreckt sich im weiteren Verlauf zwischen dem unteren Steg 27 und
dem in diesem Bereich nach oben verlaufenden Abschnitt des Zuggurtes 5 nach unten
und wird dadurch in der gewünschten Position zwischen dem unteren Steg 27 und dem
"außen" liegenden Bereich des Zuggurtes 5 eingeklemmt und somit fixiert.
[0052] Die obere Umlenkeinrichtung 7 ist mittels eines Spannverschlussgurtes 9 an dem Hüftgurt
2 befestigt. Dieser Spannverschlussgurt 9 ist doppellagig ausgestaltet. Beide Enden
10, 11 sind mit dem Hüftgurt 2 vernäht. Der Spannverschlussgurt 9 bildet dadurch eine
Schlaufe 13, durch welche sich der obere Steg 26 der oberen Umlenkeinrichtung 7 erstreckt.
[0053] Das Ende 21 des Zuggurtes 5, das Ende des Beingurtes 3 und die beiden Enden 10, 11
des Spannverschlussgurtes sind übereinanderliegend angeordnet und mit dem Hüftgurt
2 vernäht. Der Zuggurt 5 ist dabei sandwichartig zwischen Spannverschlussgurt 9 und
Beingurt 3 angeordnet. Spannverschlussgurt 9, Zuggurt 5 und Beingurt 3 besitzen dabei
gleiche Breite und stellen ein Gewebeband dar.
[0054] Unterhalb von der unteren Umlenkeinrichtung 8 ist der Beingurt 4 mit einer weiteren
Umlenkeinrichtung 14 ausgestattet, die ebenfalls ein formstabiles Element in Form
eines Bügels 16 darstellt. Dieser Bügel 16 entspricht in etwa dem Bügel 15 der unteren
Umlenkeinrichtung 8.
[0055] Zur Befestigung der weiteren Umlenkeinrichtung 14 am Beingurt 4 dient eine an diesem
Beingurt 4 ausgebildete Schlinge 33. Zur Herstellung dieser Schlinge 33 wird der Beingurt
4 etwas unter Bildung einer Schlinge 33 zusammengerafft und an der Basis 29 der Schlinge
33 vernäht, sodass die Schlinge 33 seitlich vom Beingurt 4 angeordnet, jedoch fest
damit verbunden ist.
[0056] Der Bügel 16 umgrenzt eine Öffnung 18 der weiteren Umlenkeinrichtung 14 und besitzt
einen oberen Steg 34 und einen unteren Steg 35. Der untere Steg 35 erstreckt sich
durch die Schlinge 33.
[0057] Der Beingurt 4 wird derart geschoren, dass er beginnend an seinem Ende 3 zur weiteren
Umlenkeinrichtung 14 bzw. zum Bügel 16 geführt wird. Dort wird er durch die Öffnung
18 hindurchgeführt und umgelenkt sowie im weiteren Verlauf nach oben zur unteren Umlenkeinrichtung
8 geleitet. Im weiteren Verlauf erstreckt sich der Beingurt 4 durch die Öffnung 28,
wird umgelenkt und von dort nach unten bzw. zu seinem anderen Ende hin.
[0058] Beim Ziehen am Zuggurt 5 wird einerseits die untere Umlenkeinrichtung 8 nach oben
zur oberen Umlenkeinrichtung 7 bewegt, und zwar solange, bis die untere Umlenkeinrichtung
8 und die obere Umlenkeinrichtung 7 aneinander anliegen bzw. zu Blocks sind.
[0059] Andererseits wird beim Ziehen des Zuggurtes 5 die weitere Umlenkeinrichtung 14 bzw.
der Bügel 16 ebenfalls nach oben und zwar zur unteren Umlenkeinrichtung 8 hinbewegt.
[0060] Beim Fieren des Zuggurtes 5 aus der in der Figur 2 gezeigten Position bewegt sich
der Abschnitt 12 des Beingurtes 4, der bei der weiteren Umlenkeinrichtung 14 beginnt
und sich in Richtung des Endes 3 des Beingurtes 4 erstreckt, durch die Öffnung 28
sowie durch die Öffnung 18. Dabei verringert sich der Abstand der unteren Umlenkeinrichtung
8 von der weiteren Umlenkeinrichtung 14, bis beide in etwa aufeinander zu liegen kommen
bzw. zu Blocks sind. In letztere Position besitzt der Beingurt 4 seine maximale Länge.
Selbst wenn der Zuggurt 5 vollständig gelöst wird oder reißt, bleibt der Beingurt
4 mit dem Hüftgurt 2 sicher verbunden.
[0061] Durch die konstruktive Ausgestaltung des Tragesystem 1 ist der Beingurt 4 in jeder
Lage bzw. Längenposition gespannt. Bis auf die Schlinge 33 ragen keine Abschnitte
des Beingurtes 4 irgendwie zur Seite heraus.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Tragesystem
- 2
- Hüftgurt
- 3
- Ende
- 4
- Beingurt
- 5
- Zuggurt
- 6
- Längenverstellung
- 7
- obere Umlenkeinrichtung
- 8
- untere Umlenkeinrichtung
- 9
- Spannverschlussgurt
- 10
- Ende des Spannverschlussgurtes 9
- 11
- Ende des Spannverschlussgurtes 9
- 12
- Abschnitt des Beingurtes 4 benachbart zur weiteren Umlenkeinrichtung 14
- 13
- Schlaufe
- 14
- weitere Umlenkeinrichtung
- 15
- Bügel der unteren Umlenkeinrichtung 7
- 16
- Bügel der weiteren Umlenkeinrichtung 14
- 17
- Schlaufe des Spannverschlussgurtes 9
- 18
- Öffnung der weiteren Umlenkeinrichtung 14
- 19
- Schulterriemen
- 20
- Schnalle
- 21
- Ende des Zuggurtes 5
- 22
- freies Ende des Zuggurtes 5
- 23
- obere Öffnung der Umlenkeinrichtung 7
- 24
- untere Öffnung der Umlenkeinrichtung 7
- 25
- mittlerer Steg der Umlenkeinrichtung 7
- 26
- oberer Steg der Umlenkeinrichtung 7
- 27
- unterer Steg der Umlenkeinrichtung 7
- 28
- Öffnung der unteren Umlenkeinrichtung 8
- 29
- Basis der Schlinge 33
- 30
- erster Steg der unteren Umlenkeinrichtung 8
- 31
- zweiter Steg der unteren Umlenkeinrichtung 8
- 32
-
- 33
- Schlinge
- 34
- oberer Steg der weiteren Umlenkeinrichtung 14
- 35
- unterer Steg der weiteren Umlenkeinrichtung 14
1. Tragesystem (1) für einen Rucksack, ein Lawinenrettungssystem oder einen Klettergurt
oder ähnlichem mit einem Hüftgurt (2), der dazu geeignet ist, den Körper des Benutzers
zu umschließen, und mit mindestens einem Beingurt (4), der an seinen beiden Enden
(3) mit dem Hüftgurt (2) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Beingurt (4) an mindestens einem seiner Enden (3) eine Längenverstellung
(6) für den Beingurt (4) besitzt,
die Längenverstellung (6) einen Zuggurt (5) aufweist, der an einem seiner Enden (21)
mit dem Hüftgurt (2)verbunden ist, dessen anderes Ende (22) ein freies Ende darstellt,
das von dem Benutzer ergriffen werden kann, und der in der gewünschten Stellung fixierbar,
jedoch auch wieder lösbar ist,
die Längenverstellung (6) eine obere, an dem Hüftgurt (2) befestigte Umlenkeinrichtung
(7) und eine untere Umlenkeinrichtung (8) für den Zuggurt (5) besitzt,
der Zuggurt (5) derart durch die obere Umlenkeinrichtung (7) und die untere Umlenkeinrichtung
(8) geführt werden kann, dass die obere Umlenkeinrichtung (7) und die untere Umlenkeinrichtung
(8) zusammen mit dem Zuggurt (5) geeignet sind, als Flaschenzug zu wirken,
die Längenverstellung (6) eine weitere Umlenkeinrichtung (14) besitzt, die an dem
Beingurt (4) befestigt ist, und
der Beingurt (4) derart durch die untere Umlenkeinrichtung (8) und die weitere Umlenkeinrichtung
(14) geführt und geschoren werden kann, dass der Beingurt (4) die untere Umlenkeinrichtung
(14) und die weitere Umlenkeinrichtung (14) miteinander verbindet.
2. Tragesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Beingurt (4) beginnend an seinem an dem Hüftgurt (2) befestigten Ende (3)
zur weiteren Umlenkeinrichtung (14) erstreckt, dort umgelenkt wird, sich zur unteren
Umlenkeinrichtung (8) erstreckt, dort umgelenkt wird , sich zu dem Befestigungspunkt
der weiteren Umlenkeinrichtung an dem Beingurt (4) und von dort zu seinem anderen
Ende (3) hin erstreckt.
3. Tragesystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Umlenkeinrichtung (7) und die untere Umlenkeinrichtung (8) formstabil sind.
4. Tragesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die weitere Umlenkeinrichtung (14) formstabil ist und eine für die Durchführung des
Beingurtes (4) geeignete Öffnung (18) umgrenzt.
5. Tragesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Umlenkeinrichtung (7) mittels eines Spannverschlussgurtes (9) feststehender
Länge mit dem Hüftgurt (2) verbunden ist.
6. Tragesystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Umlenkeinrichtung (7) drei seitlich voneinander beabstandete Stege (25,
26, 27) besitzt und zwei für die Durchführung des Zuggurtes (5) geeignete Öffnungen
(23, 24) umgrenzt.
7. Tragesystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Spannverschlussgurt (9) mit seinen beiden Enden (10, 11) unter Ausbildung einer
Schlaufe (13) an dem Hüftgurt (2) befestigt ist und der obere Steg (26) der oberen
Umlenkeinrichtung (7) durch diese Schlaufe (13) verläuft.
8. Tragesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Umlenkeinrichtung (8) und die weitere Umlenkeinrichtung (14) Bügel (15,16)
mit zwei seitlich beabstandeten Stegen (30, 31 bzw. 34, 35) darstellen.
9. Tragesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beingurt (4), der Zuggurt (5) und der Spannverschlussgurt (9) durch Vernähen mit
dem Hüftgurt (2) an letzterem befestigt sind.
10. Tragesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beingurt (4), der Zuggurt (5) und der Spannverschlussgurt (9) gleiche Breite besitzen
und übereinanderliegend mit dem Hüftgurt (2) verbunden sind.
11. Tragesystem nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zuggurt (5) sandwichartig zwischen dem Beingurt (4) und dem Spannverschlussgurt
(12) liegend an dem Hüftgurt (2) befestigt ist.
12. Tragesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auch an dem anderen Ende (3) des Beingurtes (4) eine Längenverstellung (6) angeordnet
ist und/oder
nur ein Beingurt (4) vorhanden ist, der im Bereich zwischen seinen beiden freien Enden
an dem Hüftgurt (2) angehängt ist und die Anhängung eine geschlossene Schlaufe (13)
darstellt, durch die sich sowohl der Hüftgurt (2) und als auch der Bauchgurt (4) erstrecken
und die weder mit dem Hauptgurt (2) noch mit dem Beingurt (4) fest verbunden ist.
13. Gurt (4), insbesondere Beingurt, der geeignet ist, an einem seiner Enden (3) an einem
weiteren Gurt (2), insbesondere an einem Hüftgurt eines Tragesystems (1) für einen
Rucksack, ein Lawinenrettungssystem oder einen Klettergurt oder ähnlichem befestigt
zu werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Gurt (4) an mindestens einem seiner Enden (3) eine Längenverstellung (6) besitzt,
die Längenverstellung (6) einen Zuggurt (5) aufweist, der geeignet ist, an einem seiner
Enden (21) mit dem weiteren Gurt (2) verbunden zu werden, dessen anderes Ende (22)
ein freies Ende darstellt, das von dem Benutzer ergriffen werden kann, und der in
der gewünschten Stellung fixierbar, jedoch auch wieder lösbar ist,
die Längenverstellung (6) eine obere, zur Befestigung an dem weiteren Gurt (2) geeignete
Umlenkeinrichtung (7) und eine untere Umlenkeinrichtung (8) für den Zuggurt (5) besitzt,
der Zuggurt (5) derart durch die obere Umlenkeinrichtung (7) und die untere Umlenkeinrichtung
(8) geführt werden kann, dass die obere Umlenkeinrichtung (7) und die untere Umlenkeinrichtung
(8) zusammen mit dem Zuggurt (5) geeignet sind, als Flaschenzug zu wirken,
die Längenverstellung (6) eine weitere Umlenkeinrichtung (14) besitzt, die geeignet
ist, an dem Gurt (4) befestigt zu werden, und
der Gurt (4) derart durch die untere Umlenkeinrichtung (8) und die weitere Umlenkeinrichtung
(14) geführt und geschoren werden kann, dass der Gurt (4) die untere Umlenkeinrichtung
(14) und die weitere Umlenkeinrichtung (14) miteinander verbindet.
14. Gurt nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der Gurt (4) beginnend an dem Ende (3), an dem er zur Befestigung an dem weiteren
Gurt (2) geeignet ist, zur weiteren Umlenkeinrichtung (14) erstreckt, dort umgelenkt
wird, sich zur unteren Umlenkeinrichtung (8) erstreckt, dort umgelenkt wird , sich
zu dem Befestigungspunkt der weiteren Umlenkeinrichtung an dem Gurt (4) und von dort
zu seinem anderen Ende (3) hin erstreckt.