[0001] Die Erfindung betrifft einen Zargenrahmen, welcher Einfassungsprofile und ein Sohlbankanschlussprofil
aufweist und welcher bestimmungsgemäß dazu vorgesehen ist, in einer Maueröffnung einer
Außenmauer eines Gebäudes verankert zu werden.
[0002] Ein Zargenrahmen im Sinne dieses Dokumentes ist ein Rahmen, welcher bestimmungsgemäß
als Einfassung starr in einer Gebäudeöffnung zu montieren ist und welcher dazu beschaffen
ist, ein oder mehrere Flächenelemente wie typischerweise Fensterflügel oder eine Fixverglasung,
welche die durch den Rahmen umspannte Fläche abdecken können, tragen zu können.
Einfassungsprofile im Sinne dieses Dokumentes sind jene Profile, an denen die Flächenelemente
unmittelbar befestigbar sind.
Das Sohlbankanschlussprofil im Sinne dieses Dokumentes ist ein gerades Profilstück,
welches an der unteren Außenmantelfläche des unteren Einfassungsprofils anliegt und
parallel zu diesem Einfassungsprofil verläuft. Zumindest während der Montage eines
Zargenrahmens in einer Maueröffnung ist es jener Teil des Zargenrahmens über welchen
das Gewicht des Zargenrahmens an das darunterliegende Mauerwerk übertragen wird. An
den seitlichen Teilmantelflächen des Sohlbankanschlussprofils liegt typischerweise
die hintere Stirnfläche einer Fensterbank (oft auch als "Sohlbank" bezeichnet) an.
[0003] In den Dokumenten
DE 197 12 003 A1,
DE 19912 083 C2,
DE 297 18 269 U1 ist die Anordnung von unterem Einfassungsprofil und Sohlbankanschlussprofil in einer
Maueröffnung erkennbar. Dabei ist das für die heutzutage übliche Bauweise typische
Merkmal gezeigt, dass das untere Einfassungsprofil gegenüber dem Sohlbankanschlussprofil
in den zur Wandebene normal liegenden Richtungen vorspringt. Damit wird ermöglicht,
dass die Fensterbänke in den Raumbereich unterhalb des Einfassungsprofils hineinreichen
können, was aus Gründen der Dichtheit gegen Wasser, welches entlang der Fensterfläche
nach unten fließt, und aus optischen Gründen als erwünscht gilt.
[0004] Dadurch, dass das Sohlbankanschlussprofil gegenüber dem unteren Einfassungsprofil
zurückspringt, verläuft der Rand jener zur Mauerebene normal liegenden Fläche, an
welcher Zargenrahmen und Laibungsfläche (Begrenzungsfläche der Maueröffnung) einander
zugewandt liegen, nicht mehr in einer Ebene, sondern er springt an den beiden unteren
Rahmenecken des Zargenrahmens um den Versatz zwischen unterem Einfassungsprofil und
Sohlbankanschlussprofil zurück. Der Bereich an diesen Rücksprüngen wird als "Gewerkeloch"
bezeichnet. Vor allem auf Grund von beengten Platzverhältnissen ist es am Gewerkeloch
schwierig die jedenfalls erforderliche Abdichtung der Spalte zwischen dem Zargenrahmen
und der Laibungsfläche fehlerfrei anzubringen und die Dichtwirkung auch über alle
nachfolgenden Arbeitsvorgänge an dem Gebäude aufrecht zu halten. Gegebenenfalls sind
Schäden an der Bausubstanz wie Schimmelflecken oder Ausbrüche des Mauerwerks im Bereich
von unteren Ecken von Zargenrahmen sichtbare Zeugnisse davon, dass an den Gewerkelöchern
die Abdichtung und Ableitung von Wasser unzureichend gelang. Auf Grund von Bewitterung
führen Dichtungsfehler bei den an der Außenseite des Zargenrahmens befindlichen Gewerkelöchern
stärker zu Schäden als derartige Fehler bei den an der Innenseite liegenden Gewerkelöchern.
Bisherige Ansätze dazu, Undichtheiten an Gewerkelöchern zuverlässig zu vermeiden,
beruhen vor allem auf zusätzlichen, individuell angepassten Dichtungsteilen und auf
genauer und achtsamer Ausführung aller Arbeiten über alle beteiligten Berufsgruppen
hinweg.
[0005] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, Zargenrahmen, welche
Einfassungsprofile und ein Sohlbankanschlussprofil aufweisen, so auszubilden, dass
Undichtigkeiten und/oder Staunässe im Bereich der unteren Rahmenecken einfacher und
zuverlässiger vermieden werden können.
[0006] Für das Lösen der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, jeweils eine seitliche
Teilmantelfläche der Einfassungsprofile an dem von der Rahmenmitte abgewandt liegenden
Randbereich mit einem Rücksprung auszubilden, sodass die seitliche Teilmantelfläche
in eine erhaben liegende Teilfläche und eine zurückversetzte Teilfläche geteilt ist,
und das Sohlbankanschlussprofil bündig mit der zurückversetzten Teilfläche des zuunterst
angeordneten Einfassungsprofils anzuordnen.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird damit erreicht, dass zumindest an einer
Rahmenseite des Zargenrahmens die Randlinie jener Fläche, an welcher Zargenrahmen
und Laibungsfläche einander zugewandt liegen, zur Gänze in einer einzigen durchgehenden
Ebene liegt, womit gar kein Gewerkeloch auftritt. Anstatt ein Fensterbrett unter die
unterste Fläche des unteren Einfassungsprofils einzuschieben, kann ein Fensterbrett
nun in den Volumenbereich des Rücksprungs eingeschoben werden, was gegenüber dem Einschieben
unter die unterste Fläche Einfassungsprofils mit keinerlei Nachteilen verbunden ist,
sondern sogar mit dem Vorteil, dass mehr Raum für Dämmung unterhalb des Fensterbrettes
zur Verfügung steht.
[0008] Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung veranschaulicht:
- Fig. 1:
- zeigt stark stilisiert den unteren Rahmenteil eines beispielhaften erfindungsgemäßen
Zargenrahmens in Schnittansicht mit zur Profilrichtung des Rahmenteils paralleler
Blickrichtung.
[0009] In Fig. 1 sind vom Zargenrahmen 1 nur das untere Einfassungsprofil 2 und das Sohlbankanschlussprofil
3 sichtbar.
[0010] Das Sohlbankanschlussprofil 3 befindet sich an der Unterseite des unteren Einfassungsprofils
2, verläuft parallel zu diesem und ist mit diesem durch eine Schnappverbindung verbunden.
In eingebautem Zustand ist die Unterseite des Sohlbankanschlussprofils 3 der unteren
Laibungsfläche 4 einer Mauerwerksöffnung zugewandt und liegt entweder direkt an dieser
an oder an einer Zwischenlage wie Lypischerweise einer Wärmeisolierschicht (nicht
eingezeichnet).
[0011] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei allen Einfassungsprofilen 2 eine seitliche
Teilmantelfläche 5 an dem von der Rahmenmitte abgewandt liegenden Randbereich - und
somit an dem der nächsten Laibungsfläche 4 zugewandten Randbereich - einen Rücksprung
6 aufweist, sodass sie in eine erhaben liegende Teilfläche 7 und eine zurückversetzte
Teilfläche 8 geteilt ist, zwischen denen sich eine Stufenfläche 9 befindet, und dass
das Sohlbankanschlussprofil 3 bündig an die zurückversetzte Teilfläche 8 des zuunterst
angeordneten Einfassungsprofils 2 anschließt.
[0012] Auf diese Weise wird erreicht, dass eine Randlinie 10, welche die Berührungsfläche
des Zargenrahmens 1 mit der Laibungsfläche 4 der Gebäudeöffnung begrenzt, über ihre
gesamte Länge in einer einzigen, gut zugänglichen Ebene liegt. Damit wird es einfach,
sie mit einem Dichtungsband und/oder Klebemasse abzudichten, ohne mit Problemen, die
an schwer zugänglichen Bereichen auftreten (Materialanhäufungen, die später wieder
entfernt werden müssen, Undichtheiten, Staubildung), kämpfen zu müssen.
[0013] An den seitlichen und oberen Randbereichen einer mit einem erfindungsgemäßen Zargenrahmen
1 ausgestatteten Maueröffnung kommt es durch den Rücksprung 6 zu einer Nut, welche
durch die Stufenfläche 9 und die zurückversetzte Teilfläche 7 sowie durch einen Teil
der Laibungsfläche 4 begrenzt ist. Diese Nut kann einfach durch Verputz aufgefüllt
werden, sodass die Stufenfläche 9 und die zurückversetzte Teilfläche 7 gar nicht mehr
sichtbar sind.
[0014] Am unteren Randbereich einer mit einem erfindungsgemäßen Zargenrahmen 1 ausgestatteten
Maueröffnung kommt es durch den Rücksprung 6 zu einer Nut, welche durch die Stufenfläche
9 und die zurückversetzte Teilfläche 7 sowie durch eine Seitenfläche des Sohlbankanschlussprofils
3 und einen Teil der Laibungsfläche 4 begrenzt ist. In diese Nut kann ein Fensterbrett
hineinragen, und sie kann auch mit Dämm- oder Verputzmaterial aufgefüllt werden.
[0015] Bevorzugt ist der Zargenrahmen 1 an der Außenseite - also an jener Seite, die sich
nach dem Einbau in einer Maueröffnung an der Außenseite eines Gebäudes befindet -
erfindungsgemäß mit einem Rücksprung 6 an den Einfassungsprofilen und einem bündigen
Übergang zum Sohlbankanschlussprofil 3 ausgestattet. Im Rahmen der Erfindung ist es
aber auch möglich, die Innenseite des Zargenrahmens 1 oder sowohl die Außen- als auch
Innenseite so auszubilden.
[0016] Vor allem dann, wenn der Zargenrahmen aus Holz gebildet ist, ist es üblich, das die
untere Rahmenseite bildende Einfassungsprofil dahingehend zu den anderen Einfassungsprofilen
unterschiedlich auszubilden, dass es einstückig (monolithisch) mit dem Sohlbankanschlussprofil
als einzelnes Holzprofil ausgebildet ist und ein separates, von den Einfassungsprofilen
getrennt handhabbares Sohlbankanschlussprofil damit entfällt.
1. Zargenrahmen (1), welcher Einfassungsprofile (2) und ein Sohlbankanschlussprofil (3)
aufweist und welcher bestimmungsgemäß dazu vorgesehen ist, an einer Laibungsfläche
(4) einer Maueröffnung einer Außenmauer eines Gebäudes verankert zu werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine seitliche Teilmantelfläche (5) der Einfassungsprofile (2) an dem von der Rahmenmitte
abgewandt liegenden Randbereich einen Rücksprung (6) aufweist, sodass die seitliche
Teilmantelfläche (5) in eine erhaben liegende Teilfläche (7) und eine zurückversetzte
Teilfläche (8) geteilt ist, zwischen denen sich eine Stufenfläche (9) befindet, und
dass bei jenem Einfassungsprofil (2), welches am Zargenrahmen (1) zuunterst angeordnet
ist, das Sohlbankanschlussprofil (3) bündig an die zurückversetzte Teilfläche (8)
anschließt.
2. Zargenrahmen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Rücksprung (6) an jenen seitlichen Teilmantelflächen (5) der Einfassungsprofile
(2) befindet, welche nach bestimmungsgemäßem Einbau des Zargenrahmens (1) in einer
Gebäudeöffnung an der Außenseite des Gebäudes zu liegen kommen.
3. Zargenrahmen (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das die untere Rahmenseite bildende Einfassungsprofil und das Sohlbankanschlussprofil
als einzelnes gesamtes Profil miteinander einstückig ausgebildet sind.